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Wichtige Ereignisse im
Dezember 1922
1. Dezember
Der parteilose Hans Luther, der bisher
Oberbürgermeister von Essen war, wurde zum neuen
Ernährungsminister des Deutschen Reiches ernannt.
1. Dezember
Der Antrag der Deutschnationalen Partei, dass der
Jungdeutsche Orden wieder zugelassen werde, wurde
mit 185 geben 97 Stimmen abgelehnt.
2. Dezember
Dem Bruder es emigrierten Königs Konstanin I. von
Griechenland, Prinz Andreas, wurde beim
griechiech-türkischen Krieg Versagen vorgewurfen.
Deshalb wurde er degradiert und aus dem Land
verbannt.
3. Dezember
In der Schweiz wurde eine Erhebung einer
Vermögensabgabe zur Finanzierung einer Invaliden-
und Sozialversicherung erwogen. Das von den
Sozialdemokraten dazu eingeleitete Volksbegehren
verwarf diese Steuer.
3. Dezember
Der Berliner Korrespondent der „New Yorker
Staatszeitung“ überreichte in Berlin insgesamt 12
000 US-Dollar (z.Z. etwa 84 Millionen Mark) an den
Reichspräsidenten. Das Geld war der Ertrag der
Weihnachtsammlung der Zeitung für die Linderung der
Not in Deutschland.
4. Dezember
Leonid Krassin als Vertreter der sowjetrussischen
Regierung und Italiens Ministerpräsident Benito
Mussolini unterzeichneten in Rom ein vorläufiges
Abkommen über gegenseitige Wirtschaftsvertretungen.
4. Dezember
Etwa 130 Delegierte aus 42 Ländern trafen in Moskau
zum III. Kongress der Kommunistischen Jugend
internationale (KJI) zusammen. Der Kongress dauerte
bis zum 16. Dezember.
5. Dezember
Papst Pius XI protestierte in einem Schreiben an die
Orientkonferenz gegen die Gefährdung der Christen in
Konstantinopel.
5. Dezember
Die japanische Regierung sagte zu, dass sie die seit
dem Weltkrieg unter ihrer Verwaltung stehende
Shantung Bahn ab 1. Januar wieder an China
zurückgeben werde.
6. Dezember
König Georg V. von Großbritannien proklamierte
formell den irischen Freistaat.
6. Dezember
In Washington begann eine Abrüstungskonferenz der
Mittelamerika-Staaten, die sich über mehrere Monate
hinzog, ohne zunächst konkrete Ergebnisse zu
erzielen.
7. Dezember
In Marokko unterwarf sich der Rebellenführer Caid
Raysuli den spanischen Truppen und kämpfte nun an
deren Seite gegen die Rifkabylen.
8. Dezember
US-Präsident Warren G. Harding betonte in einer
Botschaft an den US-Kongress die
Eigenverantwortlichkeit und Selbstständigkeit der
europäischen Nationen.
8. Dezember
Der Moskauer Sender „Komintern“ strahlte erstmals
folgende auf Grammofonplatten aufgenommene Reden
Waldimir I. Lenins aus: „Was heißt Sowjetmacht“,
„Über Arbeitsdisziplin“ und „Aufruf an die Rote
Armee“.
9. Dezember
In London fand bis zum 11. Dezember die zweite
Londoner Konferenz statt. Die Teilnehmer lehnten den
Antrag der deutschen Regierung auf Bewilligung eines
internationalen Bankkredits ab. Zwar widersetzten
sich die USA und Großbritannien der französischen
Rheinpolitik, doch konnte kein für das Deutsche
Reich günstiges Ergebnis erzielt werden.
9. Dezember
Der bisherige polnische Staatspräsident Josef
Pilsudski verzichtete auf eine Wiederwahl. Daraufhin
wählte das Parlament Warschau nach vier vergeblichen
Wahlgängen Gabriel Narutowicz in das Amt.
10. Dezember
In Bukarest und an anderen rumänischen Universitäten
kam es zu Krawallen unter den Studenten gegen Juden.
11. Dezember
Der Chefdirigent des Orchesters der Mailänder Scala,
Arturo Toscanini, trat zurück, weil es während eines
Konzerts zu einer Auseinandersetzung mit
faschistischem Publikum gekommen war.
11. Dezember
Richard Fleischer, der Herausgeber der „Deutschen
Revue“ gab bekannt, dass das Blatt aus
wirtschaftlichen Gründen eingestellt wurde. Die
Politik- und Literaturzeitschrift war seit 47 Jahren
bei der deutschen Verlags-Anstalt in Stuttgart
verlegt worden.
12. Dezember
Vor französischen Journalisten äußerte sich der
französische Ministerpräsident Raymond Poincaré
dahingehend, dass Frankreich vor dem 15. Januar
nicht gegen Deutschland vorgehen würde und dass alle
Vorschläge betreffs der Zahlung von Reparationen
durch das Deutsche Reich von den Alliierten
eingehend geprüft würden.
13. Dezember
In Moskau endete die Abrüstungskonferenz zwischen
Sowjetrussland und seinen Randstaaten, die am 3.
Dezember begonnen hatte. Die sowjetische Regierung
erklärte sich bereit, seine Armee innerhalb von
eineinhalb Jahren um 60 000 Soldaten zu verringern,
wenn die übrigen Länder bereit seien, dasselbe zu
tun.
14. Dezember
Bei der Aufführung des Stückes „Königin Christine“
von August Strindberg im Berliner Lessing-Theater
feierte die Hauptdarstellerin Elisabeth Bergner
einen großen Erfolg.
14. Dezember
Vom Schwurgericht am Leipziger Staatsgerichtshof
wurden die zwei Männer, die am 3. Juli den
Publizisten Maximilian Harden überfallen hatten, der
schweren Körperverletzung schulig befunden und zu
zwei Jahren und neun Monaten bzw. vier Jahren und
neun Monaten Gefängnis verurteilt.
15. Dezember
Bei derTagung der deutschen Ärzteschaft in Berlin
wurde in einer Resolution festgestellt, daß die
herrschende Not unter der Bevölkerung negativen
Einfluss auf den physischen und psychischen Zustand
der ganzen Nation habe.
15. Dezember
Das tschechoslowakische Abgeordnetenhaus genehmigte
eine Regierungsvorlage über den Abbau von
Staatsbeamtengehältern.
16. Dezember
Vom deutschen Reichstag wurde die Einführung der
Zwangsanleihe für Besserverdienende beschlossen,
nach der Personen mit einem Einkommen ab 30 000 Mark
jährlich und Besitzer von Vermögen über 250 000 Mark
durchschnittlich mit 5 Prozent belastet würden.
16. Dezember
Von Mitgliedern des rechtsradikalen Flügels der
Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) wurde die
rechtsradikale Deutschvölkische Freiheitspartei
gegründet.
17. Dezember
In München fand ein Generalappel der
nationalsozialistischen Sturmtruppen mit Adolf
Hitler als einem der Hauptredner statt.
17. Dezember
Die letzte Fahrt eines Zugs der Ludwigbah auf der
Strecke Fürth-Nürnberg, auf der am 7. Dezember 1835
die erste deutsche Eisenbahn gefahren war, wurde
ohne jegliche Feierlichkeit beendet.
18. Dezember
Wegen der schwierigen Wirtschaftlage im Deutschen
Reich und daraus resultierenden mangelnden
Sicherheiten lehnte die Direktion der
US-amerikanischen Morgan Bank eine Anleihe für das
Deutsche Reich ab.
19. Dezember
Weil die Sozialdemokraten und die Kommunisten einen
Antrag auf Erhöhung der Erwerbslosenunterstützung
stellten, kam es bei einer Sitzung des thüringischen
Landtages in Weimar zu Ausschreitungen.
19. Dezember
Reichskanzler Wilhelm Cuno (parteilos) und der
Berliner Oberbürgermeister Gustav Böß kamen zu einem
Gespräch über die Notlage der armen Bevölkerung in
der Stadt zusammen. Der Oberbürgermeister wollte vom
Reich durchgreifende Maßnahmen und Hilfen für Berlin
erwirken.
20. Dezember
Der Kandidat der Linken, Stanislaw Wojiechowski,
wurde vom polnischen Parlament zum neuen
Staatspräsidenten gewählt.
21. Dezember
In Paris forderte Frankreichs Ministerpräsident
Raymond Poincaré den französischen Senat auf, das
Deutsche Reich besser zu kontrollieren, da alle
Reparationszahlungen hinausgezögert würden.
21. Dezember
In Berlin wurde von der US-amerikanischen
Wohlfahrtsorganisation für deutsche Kinder aus
Chicago für etwa 100 Berliner Kinder eine
Weihnachtsfeier abgehalten.
22. Dezember
Die Notgemeinschaft Deutscher bat den Reichstag um
Bereitstellung finanzieller Mittel zur Vermeidung
von Schaden für die deutsche Wissenschaft und
Forschung.
22. Dezember
Mit 89 gegen 85 Stimmen stimmte das belgische
Parlament dafür, dass an der Universität Gent
künftig die Vorlesungen in flämischer Sprache
gehalten würden.
23. Dezember
Die Regierung des irischen Freistaates erließ eine
Amnestie für politischen Gefangenen gegen das
Versprechen auf zukünftigen Gewaltverzicht gegen den
Staat.
24. Dezember
In seiner Weihnachtsbotschaft, die in deutschen
Zeitungen veröffentlicht wurde, stellte
Reichskanzler Wilhelm Cuno (parteilos) fest, dass
die Welt vom Frieden, an den dieses Fest gemahnen
soll, noch weit entfernt war.
24. Dezember
Die Berliner „Vossische Zeitung“ veröffentlichte
eine Stellungnahme des Reichskunstwarts zu den neu
herausgegebenen Geldscheine. Er führte die mangelnde
künstlerische Gestaltung auf ein „Durcheinander“ bei
der Reichsbank und Reichsdruckerei zurück.
25. Dezember
Das spanische Kabinett beschloss die vorläufige
Einstellung der Kämpfe in Marokko gegen die
aufständischen Rifkaylen.
25. Dezember
In Moskau begann der X. Allrussische Rätekongress,
der am 31. Dezember endete.
26. Dezember
Die Reparationskommission stellte die „vorsätzliche
Nichterfüllung“ der deutschen
Lieferungsverpflichtungen fest.
27. Dezember
Die italienische Regierung erließ ein Dekret, das
den Zusammenschluss von faschistischer Miliz und
staatlicher Wehrmacht anordnete. Außerdem wurde die
Dienstpflicht von acht bzw. zwölf Monaten auf 18
Monate erhöht.
27. Dezember
Starke Stürme über dem Atlantik verursachten große
Schäden an der englischen Küste. Vor der Waliser
Küste sank die „Maid of Delos“ mit 28 Mann
Besatzung.
28. Dezember
Weil sie eigenes rheinisches Geld einführen wollten,
wurden in Köln mehrere Mitglieder der
Rheinischen-Republikanischen Volkspartei, Anhänger
der rheinischen Separatistenbewegung von Joseph
Smeets, verhaftet.
28. Dezember
In Rom kündigte Italiens Ministerpräsident Benito
Mussolini an, dass Religionsunterricht künftig eine
Grundlage an den öffentlichen Bildungseinrichtungen
sein sollte.
29. Dezember
Weil New York wegen Transportschwierigkeiten
aufgrund starker Schneestürme nur noch für zwei Tage
Kohlevorräte hatte, ordnete die Stadtverwaltung von
New York ordnete strikte Sparmaßnahmen an.
31. Dezember
Wegen des äußerst schlechten Weihnachsgeschäfts
beschloss der deutsche Einzelhandel beschloss, am 2.
Januar mit Inventurausverkäufen zu beginnen.
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