September 1973 - Mehr Kohle- und Kernenergie
Die Bundesregierung verabschiedete
am 26. September 1973 ein
Energieprogramm, das die Abhängigkeit der
Bundesrepublik Deutschland vom Erdöl verringern
sollte. Dazu gehört der vermehrte Einsatz von Kohle,
die verstärkte Nutzung der Kernenergie und ein
Appell an die Bevölkerung zum sparsamen Umgang mit
Energie.
Wichtige Ereignisse im
September 1973
16. September
In Schweden fanden Reichstagswahlen statt. Keine
Partei erhielt die Mehrheit. Sowohl Sozialdemokraten
und Kommunisten als auch Zentrum, Liberale und
Konservative errangen 175 Sitze. Ministerpräsident
Olof Palme war gezwungen, wiederum eine
Minderheitsregierung zu bilden.
17. September
Die Entwicklung einer supraleitenden
Niob-Germanium-Legierung wurde von den
Wissenschaftlern der amerikanischen Westinghouse
Research Laboratories bekannt gegeben.
17. September
Im bulgarischen Varna fand bis zum 15. September der
internationale Philosophiekongress statt. Daran
nahmen 3000 Vertreter aus 60 Ländern teil. Das Thema
der diesjährigen Veranstaltung war „Die
Wissenschaft, die Technik und der Mensch“.
18. September
Die Vereinten Nationen (UNO) nahmen per Akklamation die BRD und die DDR als 133.
und 134. Mitglied in ihren Staatenbund auf.
18. September
Neues Mitglied der Vereinten Nationen wurden auch die Bahamas.
19. September
Honduras und El Salvador nahmen in Mexiko Gespräche
über die Wiederherstellung der seit dem
„Fußballkrieg“ 1969 unterbrochenen diplomatischen
Beziehungen auf.
19. September
Heinrich Henkels vierte Theater Etüde „Olaf und
Albert“ wurde am Baseler Theater Komödie
uraufgeführt.
19. September
Um gegen die nach seiner Meinung nach
menschenunwürdige Behandlung zu protestieren, stellte
Algerien die Einwanderung von Arbeitskräften nach
Frankreich ein. Dort legten und arbeiteten zurzeit
755 000 Algerier. Seit Ende August waren in
Frankreich elf algerische Fremdarbeiter ermordet
worden.
19. September
Henry A. Kissinger wurde neuer Außenminister der
USA.
20. September
Auf Initiative der Björn-Steiger-Stiftung wurden in
der Bundesrepublik Deutschland flächendeckend,
bundesweit die Notrufnummern 110 und 112 eingeführt.
21. September
Das japanische Parlament Forderte von der
Sowjetunion, vier vor Hokkaido liegende, sowjetisch
besetzte Inseln an Japan zurückzugeben.
22. September
In Southport bei Liverpool fand vier Tage lang der
Jahreskongress der britischen liberalen Partei
statt. Die Delegierten billigen den Plan,
Großbritannien eine geschriebene Verfassung zu geben
und das Oberhaus durch eine Kammer mit gewählten
Abgeordneten zu ersetzen.
23. September
Neuer Präsident von Argentinien wurde Juan Perón.
Seine Frau Maria Estela Perón wurde nach dem
Rücktritt von Präsident Cámpora zur Vizepräsidentin
gewählt. Cámpora war zurückgetreten, um die
Wiederwahl von Juan Péron möglich zu machen.
23. September
Der chilenische Dichter und Nobelpreisträger Pablo
Neruda, der am 12. Juli 1904 in Parral (Chile)
geboren wurde, starb in Santiago de Chile.
24. September
In Boe erklärte Guinea-Bissau sich von Portugal
unabhängig, was seine Endgültigkeit im Folgejahr, am
10. September 1974 bekam.
25. September
In Genf setzen die Delegationen der USA und der
Sowjetunion ihre seit Juni unterbrochenen Gespräche
über die Begrenzung strategischer Rüstungen (SALT
II) fort.
25. September
In Buenos Aires wurde der Generalsekretär des
argentinischen Gewerkschaftsbundes CGT und enge
Vertraute von Präsident Juan Domingo Peron, Jose
Rucci, auf offener Straße ermordet. Die
Gewerkschaften riefen aus Protest gegen die Tat für
den nächsten Tag zu einem Generalstreik auf.
26. September
Der US-Senat lehnte die Reduzierung amerikanischer
Streitkräfte in Übersee um 40 Prozent ab. Am
folgenden Tag stimmte er aber überraschend der
Verminderung überseeischer Bodentruppen um 23
Prozent zu.
26. September
Bundeskanzler Willy Brandt legte in einer Rede vor
der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New
York in einem Sieben-Punkte-Programm die
Auffassungen der Bundesrepublik zu den Grundsätzen
der aktuellen Weltpolitik dar.
27. September
Das bemannte Raumschiff „Sojus 12“ wurde von der
UdSSR ins All geschickt. +28. September
In New York City und in Rom wurden auf die Gebäude
des ITT-Konzerns Bombenanschläge verübt, weil das
Unternehmen in den Putsch in Chile verwickelt war.
Die Telefongesellschaft von Chile gehörte zum
ITT-Unternehmen.
28. September
Ein Zug mit jüdischen Emigranten aus der Sowjetunion
wurde in Österreich von arabischen Terroristen
überfallen. Sie brachten vier Menschen in ihre
Gewalt und verschleppten sie auf den Flughafen
Wien-Schwechat.
29. September
In Köln und Düsseldorf wurden miteinander
konkurrierende Herbstmessen für Kunst des 20.
Jahrhunderts, der „Kölner Kunstmarkt (KKM)“ und der
„Internationale Markt für aktuelle Kunst (IKI)“
offiziell eröffnet.
29. September
Nadescha Tschiskowa aus der UdSSR stellte mit 21,45
m einen Weltrekord in Kugelstoßen auf.
30. September
Auf dem Landesparteitag der nordrhein-westfälischen
SPD in Münster verzichtete der bisherige Vorsitzende
Heinz Kühn wegen seiner Wahl zum stellvertretenden
Vorsitzenden der Bundes-SPD auf eine erneute
Kandidatur. Mit 255 geben 36 Stimmen bei 16
Enthaltungen wurde Kühns bisheriger Stellvertreter
Werner Figgen zu seinem Nachfolger gewählt. Die
Jungsozialisten griffen auf dem Parteitag Kühn wegen
dessen Kritik an Spaltungstendenzen in der SPD
scharf an, da er damit der CDU/CSU in die Hände
arbeite.
30. September
43 Jahre nach dem letzten Treffen in
Berlin begann
im bulgarischen Varna de X. Olympische Kongress. 400
Delegierte von 92 Nationalen Olympischen Komitees
und 26 internationale Fachverbände diskutierten bis
zum 4. Oktober das Thema „Sport für eine Welt des
Friedens“.