Juli 1978 - Technische Neuerung aus der BRD
Mit technischen Neuerungen hatte die
Bundesrepublik schon öfter Schlagzeilen gemacht. Nun
war ein von Daimler-Benz und Bosch gemeinsam
entwickeltes neues Bremssystem für Autos, das
Anti-Blockier-System (ABS), in Produktion gegangen.
Durch diese technische Neuerung wurde das Ausbrechen
der Fahrzeuge bei Vollbremsung verhindert. Das ABS
wurde im Laufe der Jahre bei der Autoherstellung zu
einer Selbstverständlichkeit. Wäre es schon
international verbreitet gewesen, hätte so mancher
Unfall wohl verhindert werden können. Wie zum
Beispiel der in Kairo. Dort war ein Bus der
städtischen Verkehrsbetriebe in den Nil gestürzt.
Dabei waren 55 Fahrgäste ums Leben gekommen.
Vielleicht hätte man auch den Unfall in Spanien
verhindern können, der sich südlich von Sant Carles
de la Rátapita an der Costa Daurada ereignete. Ein
mit 23 Tonnen Propylen-Flüssiggas beladener
Tankwagen war von der Nationalstraße 340 abgekommen,
hatte die Mauer eines Campingplatzes durchbrochen,
war explodier und den Platz in eine Flammenhölle
verwandelt. Dieser Unfall kostete 216 Menschen das
Leben. Mehr als 300 Menschen wurden verletzt.
Wichtige Ereignisse im
Mai 1978
1. Juli
Arabische Liga 1978 – In der ägyptischen Hauptstadt
Kairo hatte die
Arabische Liga die Suspendierung
aller Beziehungen zur Demokratischen Volksrepublik
Jemen beschlossen, wo moskautreue Politiker die
Macht an sich gerissen hatten.
1. Juli
Libanon 1978 – In der Hauptstadt Beirut hatten
zwischen christlichen Milizen und syrischen
Armee-Einheiten heftige Gefechte stattgefunden.
1. Juli
USA 1978 – Im US-Bundesstaat Maryland war ein neues
Gesetz über die
Todesstrafe in Kraft getreten.
Maryland war der 32. Staat der Vereinigten Staaten,
der erneut die
Todesstrafe eingeführt hatte.
Verhängt werden konnte sie nunmehr bei Mord,
begangen während eines Raubüberfalls, einer
Vergewaltigung, bei Massenmord, bei Mord gegen
Bezahlung sowie bei Mord an einem Polizisten oder
einem Gefängnisbeamten.
1. Juli
Österreich 1978 – Aus Protest gegen die von
Österreich eingeführte Straßenbenutzungsgebühr
hatten Tausende von Lastzügen die Zollstationen des
Landes blockiert.
1. Juli
Film/International 1978 – Auf der in Venedig
eröffneten Biennale waren u. a. Werke von 118
Künstlern zum Thema „Von der Natur zur Kunst – von
der Kunst zur Natur“ präsentiert worden.
2. Juli
Schweiz 1978 – Arbeitnehmer und Arbeitgeber hatten
dem neuen Friedensabkommen in der schweizerischen
Maschinenbauindustrie zugestimmt. Dieses hatte
längere Ferien und eine 42-Stunden-Woche zum Inhalt.
2. Juli
BRD 1978 – Angaben des Veranstalters zufolge waren
die Konzerte des US-amerikanischen Pop-Musikers Bob
Dylan in der BRD von mehr als 100.000 Fans besucht
worden.
2. Juli
Sowjetunion 1978 – Auf Weisung des Politbüros der
KPdSU war ein Pop-Konzert mit den US-amerikanischen
Bands „Beach Boys“ und „Santana“ sowie der
Folk-Sängerin Joan Baez in Leningrad (heute Sankt
Petersburg/Russland) abgesagt worden. Es waren
150.000 Besucher erwartet worden.
2. Juli
Automobilrennsport 1978 – Der US-Amerikaner Mario
Andretti und der Schwede Ronnie Peterson hatten beim
Automobilrennen um den Großen Preis von Frankreich
für den dritten Lotus-Doppelsieg gesorgt.
3. Juli
West-Berlin 1978 – Aus der gewaltsamen Befreiung des
mutmaßlichen Terroristen Till M. aus dem Gefängnis
Moabit am 27. Mai hatte der West-Berliner
Justizsenator Jürgen Baumann politische Konsequenzen
gezogen und war zurückgetreten. Wenige Tage später
hatte sein FDP-Parteigenosse Gerhard Moritz Meyer
die Nachfolge von Baumann angetreten.
3. Juli
CSSR/BRD 1978 – Die Regierung der CSSR hatte der
Botschaft der BRD in Prag mitgeteilt, dass die
Akkreditierung des ARD-Korrespondenten Helmut
Clemens zurückgenommen werde. Seine Arbeit diente
nicht der „Entwicklung gutnachbarlicher
Beziehungen“. Clemens hatte sich in einem nicht
genehmigten Fernsehbericht aus Anlass des 10.
Jahrestages des Einmarsches von
Warschauer-Pakt-Truppen in die CSSR kritisch mit der
politischen Situation in dem Land
auseinandergesetzt.
3. Juli
China/Vietnam 1978 – Wegen zunehmender politischer
und militärischer Spannungen hatte China seine
wirtschaftliche und technische Unterstützung für
Vietnam vollständig eingestellt.
3. Juli
USA 1978 – Zum ersten Mal in der Geschichte der
US-amerikanischen Streitkräfte war eine Frau, Mary
Clark, zur Generalmajorin befördert worden, die nun
eine Militärpolizeischule kommandierte.
4. Juli
BRD 1978 – In Karlsruhe hatte Generalbundesanwalt
Kurt Rebmann eine Bilanz der Maßnahmen gegen den
politischen Terror gezogen, die u. a. besagte, dass
sich 38 mutmaßliche Terroristen, darunter neun
Rechtsradikale, in Haft befanden.
4. Juli
BRD 1978 – Für Untersuchungen am lymphatischen
System war der Emil-von-Behring-Preis der Stadt
Marburg an der Lahn (
Hessen) dem Immunologen Peter
Perlmann (Stockholm) verliehen worden.
5. Juli
Ägypten/Nahost 1978 – Die ägyptische Regierung hatte
einen neuen Nahost-Friedensplan vorgelegt. Danach
sollte Israel Westjordanien, den Gasastreifen und
die Jerusalemer Altstadt innerhalb von fünf Jahren
völlig räumen. Israel hatte diesen Plan jedoch
abgelehnt.
5. Juli
Ghana 1978 – Staatschef General Ignatius Kutu
Acheampong war überraschend zurückgetreten. Als
Grund war die gefährdete innenpolitische Stabilität
angegeben worden. Die Nachfolge hatte
Generalleutnant Fred Akuffo angetreten.
5. Juli
Kanada 1978 – Vor der UNO hatte die kanadische
Regierung bekanntgegeben, dass sie von der
Sowjetunion Entschädigungen von mindestens 12
Millionen Dollar für die Folgen des
Satellitenabsturzes über Kanada verlangten.
5. Juli
UNO 1978 – Die in Genf (Schweiz) eröffnete neue
Session des Wirtschafts- und Sozialrats der UNO (ECOSOC)
sollte der Weltwirtschaft und dem Nord-Süd-Dialog
neue Impulse verleihen.
6. Juli
San Marino 1978 – Die kleinste Republik der Welt
hatte eine neue Regierung erhalten. Dieser gehörten
Vertreter der Sozialisten, der Sozialdemokratischen
Einheitspartei und der KP an.
6. Juli
Südkorea 1978 – Der autoritär regierende
südkoreanische Präsident Park Chung Hee war von den
Wahlmännern für eine weitere fünfjährige Periode
wiedergewählt worden.
6. Juli
Spanien 1978 – Mit 299 gegen eine Stimme hatte das
Parlament die Abschaffung der Todesstrafe für
Zivilbürger beschlossen.
7. Juli
DDR 1978 – In der Hauptstadt Ost-Berlin war der
23-jährige Nico Hübner wegen „staatsfeindlicher
Hetze“ zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Hübner
hatte sich im März 1978 der Einberufung in die
Nationale Volksarmee der DDR widersetzt unter
Berufung auf den entmilitärisierten Status von ganz
Berlin.
7. Juli
Salomonen/Großbritannien 1978 – Die ozeanische
Inselgruppe war von Großbritannien unabhängig
geworden. Erster Premierminister war Peter Kenilorea
geworden.
7. Juli
BRD/DDR 1978 – Das Bundeskanzleramt hatte dem
bisherigen stellvertretenden Außenminister der DDR,
Ewald Moldt, das Agrément als neuer Ständiger
Vertreter der DDR in der Bundesrepublik erteilt.
7. Juli
Spanien 1978 – Das Abgeordnetenhaus hatten einen
Verfassungsartikel verabschiedet. Dieser sah die
Trennung von Kirche und Staat vor.
7. Juli
Europa 1978 – Zum Abschluss ihrer seit dem 6. Juli
andauernden Gipfelkonferenz in Bremen hatten sich
die EG-Regierungschefs auf die Grundzüge eines
europäischen Währungssystems geeinigt. Sorgen sollte
der neue Währungsplan insbesondere für größere
Stabilität an den Devisenmärkten.
7. Juli
Albanien/China 1978 – China hatte alle
wirtschaftlichen, militärischen und technischen
Hilfen für
Albanien eingestellt.
7. Juli
Tennis 1978 – Durch einen Sieg über Chris Evert
(USA) hatte die Exil-Tschechoslowakin Martina
Navratilova zum ersten Mal das Damen-Einzel der
offenen englischen Tennismeisterschaften in
Wimbledon gewonnen.
8. Juli
BRD 1978 – Ein außerordentlicher Parteitag der
niedersächsischen FDP hatte Heinrich Jürgens zum
neuen Landesvorsitzenden gewählt. Der bisherige
Vorsitzende Rötger Gross stellte sein Amt nach der
Niederlage seiner Partei bei der vergangenen
Landtagswahl zur Verfügung.
8. Juli
Italien 1978 – Der 82-jährige Sozialist Sandro
Pertini, ein Veteran des Widerstands gegen den
Faschismus, war im 16. Wahlgang zum neuen
italienischen Staatspräsidenten gewählt worden.
8. Juli
Tennis 1978 – Der Schwede
Björn Borg hatte erneut
das Tennisturnier von Wimbledon gewonnen.
9. Juli
Bolivien 1978 – Die politische Rechte hatte sich bei
den ersten Parlamentswahlen seit zwölf Jahren durch
massive Wahlfälschungen die Mehrheit verschafft.
9. Juli
Schweiz/BRD 1978 – Nach Berechnungen ihrer
statistischen Zentralämter hatten die Schweiz und
die Bundesrepublik die niedrigsten Inflationsraten
aller Industrieländer mit 1,1 Prozent bzw. 2,4
Prozent aufgewiesen.
9. Juli
Japan 1978 – Bei einer Testfahrt mit 290 km/h hatte
ein auf einem Magnetkissen schwebender japanischer
Verkehrszug einen Geschwindigkeitsrekord für
Magnetbahnen aufgestellt.
9. Juli
BRD 1978 – Zur Eröffnung der Opernfestspiele der
Bayerischen Staatsoper München war die Oper „Lear“
von Aribert Reimann mit großem Erfolg uraufgeführt
worden.
9. Juli
Reitsport 1978 – Bei der Reitdressur-WM in Goodwood
(Großbritannien) hatten Christine Stückelberger
(Schweiz) und die Mannschaft der BRD die
Gold-Medaillen gewonnen.
10. Juli
Mauretanien 1978 – Ministerpräsident Moktar Ould
Daddha war vom Militär gestürzt worden. Die Macht
war von einer Militärjunta unter Generalstabschef M.
Ould Salek übernommen worden.
10. Juli
Irak 1978 – Der frühere Ministerpräsident Abdul
Razzak an-Naif war den Folgen eines
Revolverattentates vom Vortag erlegen, das ein
25-jähriger Araber in London verübt hatte.
10. Juli
BRD 1978 – Ein von Daimler-Benz und Bosch gemeinsam
entwickeltes neues Bremssystem für Autos, das
Anti-Blockier-System (ABS), war in Produktion
gegangen. Durch diese technische Neuerung wurde das
Ausbrechen der Fahrzeuge bei Vollbremsung
verhindert.
11. Juli
Indonesien/Papua-Neuguinea 1978 – An der Grenze
zwischen Papua-Neuguinea und dem zu Indonesien
gehörenden westlichen Teil der Insel Neuguinea war
es zu militärischen Spannungen gekommen. Indonesier
hatten westpapuanische Guerillas über die Grenze
verfolgt.
11. Juli
Spanien 1978 – Südlich von Sant Carles de la
Rátapita an der Costa Daurada war ein mit 23 Tonnen
Propylen-Flüssiggas beladener Tankwagen von der
Nationalstraße 340 abgekommen. Er hatte die Mauer
des Campingplatzes Los Alfaques durchbrochen, war
explodiert und verwandelte den Platz in eine
Flammenhölle. Bei dem Unglück waren 216 Menschen ums
Leben gekommen. Weitere mehr als 300 Menschen waren
verletzt worden. Davon hatten 64 Menschen schwere
Verletzungen davongetragen.
12. Juli
Frankreich 1978 – Premierminister Raymond Barre
hatte im Pariser Georges-Pompidou-Kulturzentrum die
Ausstellung „Paris-Berlin“ eröffnet, die zum ersten
Mal in
Frankreich einen Abriss der deutschen Kunst
von 1900 bis 1933 präsentierte.
12. Juli
Großbritannien 1978 – In London hatte die
Generalsynode der Anglikanischen Kirche das
Festhalten am Verbot der kirchlichen
Wiedervermählung Geschiedener beschlossen.
13. Juli
USA/BRD 1978 – US-Präsident Jimmy Carter war zu
einem offiziellen Staatsbesuch der Bundesrepublik in
Bonn eingetroffen. Weitere Stationen seines Besuches
bis zum 15. Juli waren Erbenheim bei Wiesbaden,
West-Berlin und Frankfurt am Main.
13. Juli
BRD/Argentinien/Indonesien 1978 – Zwischen der
Bundesrepublik und Argentinien sowie zwischen der
BRD und Indonesien waren Doppelbesteuerungsabkommen
geschlossen worden.
13. Juli
BRD 1978 – Das Stuttgarter Landgericht hatte die
Klage des baden-württembergischen
Ministerpräsidenten Hans Filbinger gegen den
Schriftsteller Rolf Hochhuth und die Wochenzeitung
„Die Zeit“ abgewiesen. Hochhuth nannte Filbinger in
einem Artikel „Hitlers Marinerichter“ und einen
„furchtbaren Juristen“.
13. Juli
BRD 1978 – Der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete
Herbert Gruhl hatte in Bonn die Umweltschutzpartei
„Grüne Aktion Zukunft“ (GAZ) gegründet.
13. Juli
Sowjetunion 1978 – Der Bürgerrechtler Alexander
Ginsburg war von einem Moskauer Gericht wegen
„antisowjetischer Propaganda“ zu acht Jahren Haft
verurteilt worden.
14. Juli
USA/Europa 1978 – Der europäische Forschungssatellit
„GEOS-2“, der neue Erkenntnisse über die äußere
Atmosphäre und das Magnetfeld der Erde sammelte,
startete in Kap Canaveral (US-Bundesstaat Florida).
14. Juli
Südafrika 1978 – Der südafrikanische Kirchenrat,
eine Dachorganisation vorwiegend nichtweißer
Christen, hatte in Johannesburg eine neue
Nationalversammlung mit Vertretern aller Rassen
gefordert.
15. Juli
Radrennsport 1978 – Wegen versuchten Dopingbetrugs
war der belgische Radprofi Michel Pollentier als
Sieger der 15. Etappe der Tour de France
disqualifiziert worden. Das Gelbe Trikot des
Spitzenreiters hatte der Niederländer Joop Zoetemelk
übernommen.
16. Juli
BRD/International 1978 – In Bonn hatte der 4.
Weltwirtschaftsgipfel der sieben stärksten
Industriestaaten USA, BRD, Japan, Großbritannien,
Frankreich, Italien und Kanada begonnen.
17. Juli
Nahost 1978 – Die Außenminister Israels (Mosche
Dajan), Ägyptens (Mohammed Ibrahim Kamel) und der
USA (Cyrus Vance), waren zu einer Nahostkonferenz
auf Schloss Leeds bei Maidstone (Grafschaft Kent) in
Großbritannien zusammengekommen.
17. Juli
USA 1978 – Vor dem Kapitol in Washington, D. C.
Hatten rund 1.000 Navajo-Indianer für die Einhaltung
ihrer Rechte durch die US-amerikanischen Behörden
demonstriert.
17. Juli
Ägypten 1978 – Ein Bus der städtischen
Verkehrsbetriebe in Kairo war in den Nil gestürzt.
Bei dem Unfall waren 55 Fahrgäste ums Leben
gekommen.
17. Juli
Nordjemen 1978 – Ali Abdullah Salih war
Staatspräsident von Nordjemen geworden.
18. Juli
BRD 1978 – Im Anschluss an den Bonner
Weltwirtschaftsgipfel hatte der kanadische
Premierminister Pierre E. Trudeau einen Staatsbesuch
in der Bundesrepublik begonnen. Zusammen mit
Bundeskanzler Helmut Schmidt hatte Trudeau auf der
Ostseeinsel Fünen den dänischen Ministerpräsidenten
Anker Jørgensen getroffen.
18. Juli
Sudan 1978 – In der Hauptstadt Khartum waren
Delegationen aus 33 Staaten zum 15. Gipfeltreffen
der Organisation Afrikanischer Einheit (OAU)
zusammengekommen.
18. Juli
Schweiz 1978 – Im Zürcher Kammertheater war das
Stück „Samstagabend – eine Liebesgeschichte“ von
Alexander Ziegler zur Uraufführung gelangt.
19. Juli
Frankreich/Portugal 1978 – Als erstes französisches
Staatsoberhaupt seit 1905 war Staatspräsident Valéry
Giscard D‘Estaing zu einem offiziellen Besuch in
Portugal eingetroffen.
19. Juli
USA/Sowjetunion 1978 – Wegen der jüngsten
Dissidentenprozesse in Moskau hatte US-Präsident
Jimmy Carter Sanktionen gegen die
Sowjetunion
erlassen. Aus diesem Grund hatte ein
Sperry-Großcomputer nicht ausgeliefert werden
dürfen.
19. Juli
Italien/Jugoslawien 1978 – In Norditalien und in
Jugoslawien hatten Unwetter mit Hagelschauern
schwere Schäden angerichtet.
19. Juli
Indien/Nepal 1978 – Nach einem Dammbruch nahe der
indisch-nepalesischen Grenze waren 500 Menschen
vermisst worden. In 20 Dörfern waren 4.000 Häuser
von den Wassermassen weggespült worden.
20. Juli
BRD 1978 – Vor der Gedenkfeier für die Opfer des 20.
Juli 1944 war es zu einem Streit um den
SPD-Fraktionsvorsitzenden Herbert Wehner gekommen.
Nachdem sich der CSU-Bundestagsabgeordnete
Franz-Ludwig Graf Schenk von Stauffenberg kritisch
zu Wehners politische Vergangenheit als zeitweiliges
Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands
geäußert hatte, hatte Wehner eine Teilnahme an den
Feierlichkeiten abgelehnt.
20. Juli
Norwegen/Sowjetunion1978 – Die norwegische
Küstenwache hatte ihre Aktivität verstärkt. In den
vergangenen Wochen und Monaten waren zahlreiche
sowjetische Schiffe in die Küstengewässer
eingedrungen.
20. Juli
Fechten 1978 – In Hamburg war Alexander Pusch aus
Tauberbischofsheim zum zweiten Mal Weltmeister im
Degenfechten geworden.
20. Juli
Boxen 1978 – Nach einer schweren Niederlage im
Box-Europameisterschaftskampf gegen den Briten Alan
Minter war der Mittelgewichtler Angelo Jacopucci
(
Italien) ins Koma gefallen und noch am selben Tag
verstorben.
21. Juli
Bolivien 1978 – Der Wahlgerichtshof hatte die Wahlen
vom 9. Juli annulliert, weil systematische
Wahlfälschungen festgestellt worden waren. General
Juan Pereda Asbun, der die meisten Stimmen erhalten
hatte, hatte die Macht durch einen Putsch
übernommen. Der Putsch war der 189. in der
153-jährigen Geschichte des Landes. Zahlreiche
Oppositionsführer waren verhaftet worden.
22. Juli
Ägypten 1978 – Präsident Muhammad Anwar As Sadat
hatte Initiativen zur Verankerung eines
demokratischen Sozialismus und des
Mehrparteiensystems in der Verfassung des Landes
angekündigt.
22. Juli
Indien 1978 – Mehr als 2 Millionen Einwohner waren
durch schwere Überschwemmungen obdachlos geworden.
In Neu-Delhi erkrankten fast 200.000 Menschen an
Malaria.
23. Juli
International 1978 – An der 11. Weltkonferenz
anglikanischer Bischöfe in Canterbury hatten mehr al
450 Geistliche und andere kirchliche Würdenträger
teilgenommen. Die Zulassung von Frauen zu
geistlichen Ämtern und die Menschenrechte waren die
wichtigsten Themen der Weltkonferenz.
23. Juli
Radrennsport 1978 – Der Franzose Bernard Hinault
hatte die Tour de France als Gesamtsieger gewonnen.
Es war seine erste Teilnahme an der Tour gewesen.
24. Juli
Chile 1978 – Der Luftwaffenchef General Gustavo
Leigh, ein für Reformen eintretender Gegenspieler
des Diktators
Augusto Pinochet Ugarte innerhalb der
herrschenden Militärjunta, hatte seinen Posten
verloren.
25. Juli
Jugoslawien 1978 – Unter dem Vorsitz des
ceylonesischen (heute Birma) Außenministers B. H.
Abdul Hameed hatte im Belgrader Save-Zentrum die
Außenministertagung der Blockfreien begonnen.
Jugoslawiens Präsident Josip Broz Tito hatte die
Eröffnungsrede gehalten. Die Konferenz dauerte bis
zum 29. Juli.
25. Juli
USA 1978 – Zwei Versuche, Marschflugkörper (Cruise
Missile) vom Typ „Tomahawk“ der US-amerikanischen
Marine waren missglückt. Beide Flugkörper gerieten
außer Kontrolle und explodierten.
25. Juli
BRD 1978 – Mit einer Neuinszenierung des „Fliegenden
Holländers“ des in der DDR lebenden Regisseurs Harry
Kupfer waren die Bayreuther Wagner-Festspiele
eröffnet worden. Die musikalische Leitung hatte
Dennis Russel Davies übernommen.
25. Juli
Großbritannien 1978 – In
London war das erste
Retortenbaby (außerhalb des Mutterleibs gezeugt)
geboren worden.
26. Juli
Dominikanische Republik 1978 – Durch die Wahl von
Antonio Guzman zum Präsidenten war die politische
Krise im Land beigelegt worden.
26. Juli
BRD 1978 – Das Hamburger Landgericht hatte die „Sexismus“-Klage
von zehn Frauen – unter ihnen „Emma“-Herausgeberin
Alice Schwarzer und die Schauspieler Inge Meysel –
gegen die Hamburger Illustrierte „stern“ abgewiesen.
26. Juli
Österreich 1978 – Die Salzburger Festspiele waren
mit dem „Rosenkavalier“ von Richard Strauss eröffnet
worden. Die Inszenierung hatte Günther Rennert
besorgt und die musikalische Leitung hatte Christoph
von Dohnanyi übernommen.
27. Juli
Portugal 1978 – Ministerpräsident Mario Soares hatte
drei Tage nach dem Austritt der Konservativen aus
der Regierung zurücktreten müssen.
27. Juli
UNO 1978 – Der UNO-Sicherheitsrat hatte dem
westlichen Plan für die Unabhängigkeit Namibias
zugestimmt. UN-Generalsekretär Kurt Waldheim hatte
den Auftrag für die Vorbereitung der Wahlen in dem
bislang von Südafrika dominierten Land erhalten.
27. Juli
Äquatorialguinea 1978 – Die Regierung unter
Präsident Macias Nguema hatte alle katholischen
Kultushandlungen verboten. Etwa 80 Prozent der
Bevölkerung hatten der katholischen Kirche angehört.
28. Juli
Italien 1978 – Die Christlich-Demokratische Partei
Italiens hatten den bisherigen Fraktionschef
Flaminio Piccoli als Nachfolger des ermordeten Aldo
Moro zum Parteivorsitzenden gewählt.
28. Juli
BRD 1978 – Die Deutsche Akademie für Sprache und
Dichtung in Darmstadt hatte den Büchner-Preis dem
Schriftsteller Hermann Lenz zugesprochen. Der Preis
gilt als der angesehenste Literaturpreis der
Bundesrepublik.
28. Juli
Segeln 1978 – Der österreichische Segler Hubert
Raudaschl war mit seinem Vorschoter Karl Feste vorn
Medemblik (
Niederlande) Europameister in der
Starboot-Klasse geworden.
29. Juli
Zaire/Angola 1978 – Die beiden afrikanischen Staaten
hatten ihren jahrelangen Konflikt beigelegt und
diplomatische Beziehungen aufgenommen.
29. Juli
Frankreich 1978 – Im europäischen Flugverkehr hatte
ein mehrtägiger Bummelstreik der französischen
Fluglotsen zu starken Störungen.
29. Juli
Automobilrennsport 1978 – Auf dem Hockenreimring
hatte der US-Amerikaner Mario Andretti den Großen
Preis von Deutschland der Formel I gewonnen. Es war
bereits Andrettis fünfter Saison-Sieg gewesen.
30. Juli
BRD 1978 – Bei einem Einbruch in die Hamburger
Kunsthalle waren 22 Bilder im Gesamtwert von rund 2
Millionen DM gestohlen worden. U. a. waren Werke von
Edgar Degas und Auguste Renoir darunter gewesen.
31. Juli
Libanon 1978 – Zum ersten Mal seit Beginn des
Bürgerkriegs vor drei Jahren waren reguläre
libanesische Truppen in den Südlibanon
einmarschiert.
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