Juni 1978 - Die DDR und ihre Auslandsbeziehungen
Die DDR war überaus konsequent, in ihrer Art
das Land und die Bevölkerung abzuschirmen. Raus
durften die Bürger nicht. Und rein durften auch nur
auserlesene Reisende. Die Grenzpolizei der DDR hatte
beispielsweise Mitgliedern der
CDU-Jugendorganisation Junge Union die Durchfahrt
verwehrt. Sie wollten nicht einmal in die DDR
einreisen, sondern „nur“ nach West-Berlin, um dort
an den Feierlichkeiten anlässlich des Jahrestages
des Aufstandes vom 17. Juni 1953 teilzunehmen.
Dieser Tag wurde seitens der DDR ohnehin nicht als
Feiertag gewertet. Und das Andenken an diesen Tag
wurde von der Führung sehr skeptisch gesehen. Ganz
so „zugeknöpft“ wie gegen die Bundesrepublik
verhielt sich die DDR sonst nicht. In Ost-Berlin
hatte der DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker
das libysche Staatsoberhaupt Umar
Muammar al Gaddafi
empfangen. Im Mittelpunkt der Gespräche hatte der
Ausbau der Beziehungen zwischen beiden Staaten
gestanden.
Wichtige Ereignisse im
Mai 1978
1. Juni
BRD 1978 – Bundeskanzler Helmut Schmidt hatte vor
dem Deutschen Bundestag eine Regierungserklärung
über die Ergebnisse der NATO-Tagung in Washington
und der UN-Vollversammlung in New York abgegeben.
Dabei hatte Schmidt auch Beifall aus den Reihen der
CDU/CSU-Opposition erhalten.
1. Juni
BRD 1978 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München hatte das neu geschaffene Europäische
Patentamt seine Tätigkeit aufgenommen. Gültigen
Patentschutz erwerben konnten Erfinder und
Konstrukteure in Zukunft durch eine einzige
Anmeldung. Der Patentschutz war dann in mehreren
Staaten gültig.
1. Juni
Fußball 1978 – Im River-Plate-Stadion in Buenos
Aires hatte der argentinische Staatspräsident Jorge
Rafael Videla die 11. Fußball-Weltmeisterschaft
eröffnet. Im Eröffnungsspiel hatten sich
Titelverteidiger Bundesrepublik und Polen
unentschieden 0:0 getrennt.
2. Juni
USA/Sowjetunion 1978 – In der US-amerikanischen
Botschaft in Moskau hatten Spezialisten
elektronische Abhöranlagen des sowjetischen
Geheimdienstes KGB entdeckt.
2. Juni
Ägypten 1978 – In der Hauptstadt Kairo hatte das
Parlament mit großer Mehrheit ein „Sicherheitsgesetz
zum Schutz der nationalen Front und des
gesellschaftlichen Friedens“ verabschiedet. Nach
diesem Gesetz waren u. a. politische und
publizistische Aktivitäten untersagt worden, die
sich „gegen die Prinzipien der Revolution vom Juli
1952 oder der Revolution vom 15. Mai 1971 richten“.
Künftig durften Atheisten, Monarchisten und
Kommunisten keine Tätigkeit in Verwaltung,
staatlichen Betrieben und den Medien übernehmen.
2. Juni
BRD 1978 – Die Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg
hatte bekanntgegeben, dass die Zahl der Arbeitslosen
im Mai zum ersten Mal seit Oktober 1977 unter die
Millionengrenze gesunken war. Anlass zum Optimismus
gäbe es jedoch nicht, da ein konjunktureller
Aufschwung nicht zu erwarten war. So äußerte sich
der Präsident der Bundesanstalt Josef Stingl.
3. Juni
Irak 1978 – Auf Befehl des Vizepräsidenten Saddam
Hussein waren 21 Soldaten hingerichtet worden. Sie
hätten versucht, – offizieller Darstellung zufolge –
in den Streitkräften kommunistische Zellen zu
schaffen.
4. Juni
BRD 1978 – Die FDP war aus den Landtagswahlen in
Hamburg und Niedersachsen als Verliererin
hervorgegangen. Sie hatte jeweils weniger als 5
Prozent der Stimmen erhalten und würde damit nicht
mehr den Landesparlamenten in der folgenden
Legislaturperiode angehören. Während es der SPD in
Hamburg gelungen war, die absolute Mehrheit zu
erringen, hatte die
CDU bei den Wahlen in
Niedersachsen die Oberhand behalten.
4. Juni
Kolumbien 1978 – In Bogotá war der Liberale Julio
Cesar Turbay Ayala vom Parlament zum Präsidenten
gewählt worden. Damit hatte er die Nachfolge von
Alfonso López Michelsen angetreten. Dessen
konservative Partei hatte die Wahlen vom 26. Februar
1978 verloren.
4. Juni
Somalia/Äthiopien 1978 – Ostafrika war von einer
schweren Heuschreckenplage heimgesucht worden. In
Somalia und Äthiopien hatten die pflanzenfressenden
Insekten eine Hungersnot verursacht.
4. Juni
Fußball 1978 – In einem Wiederholungsspiel durch
einen 1:0-Erfolg über Grasshopper Zürich hatte
Servette Genf den schweizerischen Fußball-Pokal
gewonnen. Das erste Finalspiel war 2:2 nach einer
Verlängerung zu Ende gegangen.
4. Juni
Automobilrennsport 1978 – In Jarama hatte der
US-Automobilrennfahrer Mario Andretti vor dem
Schweden Ronnie Peterson (beide Lotus) den Großen
Preis von Spanien gewonnen.
5. Juni
Sowjetunion/USA 1978 – In Moskau hatte der
sowjetische Außenminister Andrei Gromyko den
Vereinigten Staaten im Rahmen der
SALT-Vereinbarungen den Verzicht auf Tests und
Stationierung neuer atomar bestückter
Kontinentalraketen bis 1985 vorgeschlagen.
5. Juni
Australien 1978 – In der Hauptstadt Canberra hatte
die Regierung eine Erhöhung der Einwanderungsquote
von 75.000 auf rund 100.000 Menschen pro Jahr
verfügt. Gleichzeitig waren die strengen
Qualifikationsbestimmungen gelockert worden.
6. Juni
BRD 1978 – Bundesinnenminister Werner Maihofer hatte
in Bonn seinen Rücktritt erklärt. Diesen Schritt
hatte er mit Fahndungspannen im Entführungsfall
Schleyer begründet, die der CSU-Abgeordnete Hermann
Höcherl in seinem am 3. Juni veröffentlichten
Bericht feststellte. Am 8. Juni war Gerhart Rudolf
Baum zu Maihofers Nachfolger berufen worden.
6. Juni
Europa 1978 – Der Ministerrat der Europäischen
Gemeinschaft (EG) hatte in Brüssel (
Belgien) das
offizielle Beitrittsgesuch Portugals zur EG
entgegengenommen. Nach Angaben des Ministerrates
sollten die Verhandlungen Ende des Jahres
aufgenommen werden.
6. Juni
UNO 1978 – Nach einer in New York veröffentlichten
Untersuchung der Vereinten Nationen waren weltweit
neun von zehn Verbrechen von Männern begangen
worden.
7. Juni
UNESCO 1978 – In Paris hatte die Organisation der
Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und
Kultur, UNESCO, die Mitgliedsstaaten zur Rückgabe
von Kunstwerken an ihre Herkunftsländer
aufgefordert. Dies galt u. a. auch für die
altägyptischen Sammlungen europäischer und
US-amerikanischer Museen.
7. Juni
Italien 1978 – Offizielle Sprecher der katholischen
Kirche in Rom hatten Ärzten und Schwestern, die
Abtreibungen vornahmen, die Exkommunikation
angedroht.
8. Juni
BRD 1978 – Der Deutsche Bundestag hatte die Gesetze
zur Anpassung der Renten und zur Sanierung der
Rentenfinanzierung gegen die Stimmen von CDU und CSU
verabschiedet. Auch eine Erhöhung der Versorgung von
Kriegsopfern war beschlossen worden.
8. Juni
BRD 1978 – Der schleswig-holsteinische
Ministerpräsident Gerhard Stoltenberg hatte vor der
Presse in Kiel die Kündigung des Staatsvertrages
über den Norddeutschen Rundfunk zum 31. Dezember
1980 bekanntgegeben.
8. Juni
China/Angola 1978 – In Kinshasa (Kongo) hatten
chinesische Regierungsvertreter Zaires Präsident
Sésé Séko Mobutu die Unterstützung der Volksrepublik
China im Kampf gegen die von Angola, Kuba und der
Sowjetunion zugesagt.
8. Juni
Sowjetunion/USA 1978 – Die Sowjetunion und die
Vereinigten Staaten hatten in Helsinki (Finnland)
Verhandlungen zum Verbot von sogenannten
Killer-Satelliten aufgenommen. Dadurch sollte eine
Vermeidung des Wettrüstens im Weltraum erreicht
werden.
9. Juni
China/Vietnam 1978 – Die chinesische Regierung hatte
die Schließung von drei vietnamesischen Konsulaten
angeordnet. Als Grund für diese Maßnahme war die
angeblich diskriminierende Politik Hanois gegenüber
den in Vietnam lebenden Chinesen genannt worden.
9. Juni
Boxen 1978 – Der US-amerikanische Boxer Larry Holmes
war in Las Vegas (US-Bundesstaat Nevada) durch einen
Punktsieg über seinen Landsmann Ken Norton
Schwergewichtsweltmeister geworden.
10. Juni
Portugal 1978 – In der Hauptstadt Lissabon war es zu
schweren Auseinandersetzungen zwischen rechts- und
linksgerichteten Demonstranten gekommen. Bei den
Zusammenstößen waren mehrere Menschen zum Teil
schwer verletzt worden.
10. Juni
Leichtathletik 1978 – In Fürth hatte die Polin
Grazyna Tabsztyn über 100 m Hürden den sechs Jahre
alten Weltrekord von Annelie Ehrhardt (DDR) auf
12,48 sec verbessert.
10. Juni
Automobilrennsport 1978 – Auf Renault-Alpine hatten
die französischen Automobilrennfahrer Didier Pironi
und Pierre Jaussaud das 24-Stunden-Rennen von Le
Mans gewonnen.
11. Juni
Chile 1978 – In der Hauptstadt Santiago hatte die
Regierung ihre Bereitschaft zur Untersuchung der
Einhaltung der Menschenrechte in dem
südamerikanischen Land durch eine Sonderkommission
der Vereinten Nationen erklärt.
11. Juni
Leichtathletik 1978 – In
Wien hatte der kenianische
Leichtathlet Henry Rono mit 27:22,5 min eine
Weltrekord über 10.000 m aufgestellt.
12. Juni
DDR/BRD 1978 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin
hatte DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker den
Ständigen Vertreter der Bundesrepublik, Günter Gaus,
zu einem Meinungsaustausch empfangen. Dabei hatte
Honecker Gaus den sofortigen Beginn von Gesprächen
über den Bau einer Autobahn von West-Berlin nach
Hamburg zugesichert.
12. Juni
USA 1978 – Der US-amerikanische Außenminister Cyrus
Vance hatte in New York eine Garantieerklärung zum
Kernwaffeneinsatz der Vereinigten Staaten abgegeben.
Darin hatten sich die USA verpflichtet, keine
Atomwaffen gegen Staaten einzusetzen, die selbst
keine Atomwaffen besaßen. Voraussetzung wäre jedoch,
dass diese Staaten keine Verbündeten von Aggressoren
waren, die Kernwaffen besaßen und zum Einsatz
brächten.
12. Juni
Italien 1978 – Die Mehrheit der Bevölkerung hatte
sich in einer Volksbefragung für die Beibehaltung
einer drastischen Antiterrorgesetzgebung
ausgesprochen. Weiterhin hatten die Italiener für
die Beibehaltung der Parteienfinanzierung durch den
Staat gestimmt.
12. Juni
USA 1978 – Ein New Yorker Gericht hatte den
Serienmörder David Berkowitz zu 315 Jahren Gefängnis
verurteilt.
12. Juni
Boxen 1978 – Der langjährige Box-Weltmeister
Muhammad Ali (USA) war im Rahmen seiner UdSSR-Reise
vom sowjetischen Staats- und Parteichef Leonid
Breschnew empfangen worden.
13. Juni
Portugal/BRD 1978 – Der portugiesische
Ministerpräsident Mario Soares war zu einem
zweitägigen Staatsbesuch in Bonn eingetroffen. Im
Mittelpunkt der Gespräche mit Bundeskanzler Helmut
Schmidt hatten der Ausbau der Beziehungen beider
Staaten sowie die Aufnahme Portugals in die
Europäische Gemeinschaft gestanden.
13. Juni
Israel/Libanon 1978 – Die letzten Einheiten der
israelischen Streitkräfte hatten sich aus dem
Südlibanon zurückgezogen.
13. Juni
Japan 1978 – Bei einem Erdbeben in den östlichen
Landesteilen waren 21 Menschen ums Leben gekommen.
Weitere mehr als 400 Menschen waren verletzt worden.
14. Juni
Sierra Leone 1978 – Nach einer Volksabstimmung war
in der westafrikanischen Republik eine
Verfassungsänderung in Kraft getreten. Dies hatte
die Umwandlung in eine Einparteien-Republik
vorgesehen.
14. Juni
Italien/Literatur 1978 – Der bundesdeutsche
Schriftsteller Günter Grass hatte in Rom den
Internationalen Viarggio-Preis erhalten. Die mit
6.750 DM dotierte Auszeichnung war einmal im Jahr an
eine Persönlichkeit des internationalen Kulturlebens
verliehen worden.
14. Juni
Griechenland 1978 – Die rund zweieinhalbtausend
Jahre alten Mädchenfiguren der Karyatiden waren von
der Athener Akropolis entfernt und in ein Museum
überführt worden. Sie sollten dadurch vor der
Zerstörung durch Autoabgase geschützt sein.
15. Juni
Italien 1978 – Staatspräsident Giovanni Leone hatte
seinen Rücktritt erklärt. Seine Amtsnachfolge hatte
der Sozialist Sandro Pertini angetreten.
15. Juni
Belgien 1978 – Ministerpräsident Leo Tindemans war
von seinem Amt zurückgetreten, nachdem Verhandlungen
zwischen den Regierungsparteien über ein Programm
zur Senkung der Staatsverschuldung gescheitert
waren. König Baudouin I. hatte die Demission
abgelehnt. Tindemans hatte nach der Einigung
zwischen den Parteien am 19. Juni die Amtsgeschäfte
wieder aufgenommen.
15. Juni
Sowjetunion/Weltraum 1978 – Das sowjetische
Raumschiff „Sojus 29“ mit den Kosmonauten Wladimir
Kowayonok und Alexander Iwantschenkow an Bord war
zur Raumstation „Saljut 6“ gestartet.
15. Juni
Jordanien 1978 – König Hussein von Jordanien hatte
in Amman in vierter Ehe die 26-jährige
US-Amerikanerin Elizabeth Halaby geheiratet. Sie war
dadurch Königin Nur El-Hussein (Licht Husseins)
geworden.
16. Juni
DDR/West-Berlin 1978 – Die Grenzpolizei der DDR
hatte Mitgliedern der CDU-Jugendorganisation Junge
Union die Durchfahrt verwehrt. Die Christdemokraten
wollten die Feierlichkeiten anlässlich des
Jahrestages des Aufstandes vom 17. Juni 1953 in
West-Berlin besuchen.
16. Juni
BRD 1978 – Die Bundesregierung hatte die
Proklamation einer bundesdeutschen Fischereizone in
der Ostsee bekanntgegeben. Damit war die BRD dem
Beispiel mehrerer Staaten gefolgt. Die hatten in den
letzten Monaten einseitig Fischereizonen
eingerichtet.
16. Juni
Spanien/China 1978 – Der spanische König Juan Carlos
war mit seiner Frau Sofia zu einem offiziellen
Besuch in der chinesischen Hauptstadt Peking
eingetroffen. Es war der erste Besuch eines
spanischen Staatsoberhauptes in der Volksrepublik
gewesen.
16. Juni
BRD 1978 – Bundespräsident Walter Scheel hatte in
Anwesenheit des luxemburgischen Großherzogs Jean in
der Nürnberger Frauenkirche die Ausstellung „Kaiser
Karl IV. 1316-1378“ eröffnet.
16. Juni
Leichtathletik 1978 – In Tiflis (Sowjetunion) hatte
der sowjetische Hochspringer Wladimir Jaschtschenko
mit 2,34 m einen Weltrekord aufgestellt.
17. Juni
BRD 1978 – Der Landesverband der hessischen FDP
hatte sich auf ihrem außerordentlichen Parteitag in
Flörsheim bei Bonn für eine Fortsetzung der seit
1970 bestehenden Koalition mit der SPD ausgesprochen
und damit entsprechende CDU-Angebote zurückwies.
17. Juni
Frankreich/International 1978 – Jacques de Larosière
war Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF)
geworden.
17. Juni
BRD 1978 – In Frankfurt am Main waren bei blutigen
Zusammenstößen zwischen der Polizei und
Demonstranten, die gegen eine NPD-Versammlung
protestierten, mehrere Personen verletzt worden.
17. Juni
Automobilrennsport 1978 – Der österreichische
Automobilrennfahrer Niki Lauda (Brabham) hatte in
Anderstorp den Großen Preis von Schweden gewonnen.
18. Juni
Peru 1978 – Die sozialdemokratische APRA (linke
Mitte) war aus den Parlamentswahlen als Siegerin
hervorgegangen. Die Christliche Volkspartei war
zweitstärkste Fraktion geworden.
18. Juni
BRD 1978 – Durch ein Leck im Leitungssystem war das
Kernkraftwerk Brunsbüttel lahmgelegt worden. Fast
zwei Stunden lang war radioaktiver Dampf in den
Maschinenraum geströmt. Der Reaktor hatte für
mehrere Wochen abgestellt werden müssen.
18. Juni
China/Pakistan 1978 – Die neuerbaute Karakorumstraße
war in Anwesenheit chinesischer und pakistanischer
Regierungsvertreter eröffnet worden. Pakistan war
durch die rund 800 km lange Straße mit der
chinesischen Provinz Sinkiang verbunden.
18. Juni
BRD 1978 – Bei einem Open-Air-Konzert auf der
Loreley (nahe Koblenz) hatten randalierende Rockfans
einen Sachschaden von mehr als 2 Millionen DM
angerichtet.
19. Juni
Italien 1978 – Der italienische Filmproduzent Nicolo
de Nora war gegen ein Lösegeld von 5 Milliarden Lire
(11 Millionen DM) nach 524 Tagen Gefangenschaft von
seinen Entführern freigelassen worden.
20. Juni
BRD 1978 – Die im Bundestag vertretenen Parteien
hatte eine gemeinsame Berlin-Erklärung
verabschiedet. Diese sah eine langfristige
wirtschaftliche Förderung der ehemaligen Hauptstadt
vor.
20. Juni
Jugoslawien 1978 – In Belgrad hatte Staatspräsident
Josip Broz Tito den 11. Kongress des Bundes der
Kommunisten Jugoslawiens eröffnet.
20. Juni
Italien/Frankreich 1978 – Aus Protest gegen die
schleppende Abfertigung an der
italienisch-französischen Grenze hatten mehr als
1.000
Lastkraftwagen den Montblanc-Tunnel blockiert.
21. Juni
Bulgarien 1978 – Der am 27. Mai aus der
Untersuchungshaftanstalt Berlin-Moabit befreite
mutmaßliche Terrorist Till M. war in einem
bulgarischen Badeort festgenommen worden.
21. Juni
USA/International 1978 – US-Präsident Jimmy Carter
hatte auf der Jahreskonferenz der Organisation
amerikanischer Staaten OAS in Washington zur Wahrung
der Menschenrechte aufgerufen.
21. Juni
Italien 1978 – Angehörige der terroristischen „Rote
Brigaden“ hatten in der Hafenstadt Genua einen
Polizeioffizier ermordet.
21. Juni
Griechenland 1978 – Bei einem schweren Erdbeben
waren mehr als 40 Menschen umgekommen.
21. Juni
Großbritannien 1978 – Im Londoner Prince Edward
Theatre war das Musical „Evita“ des britischen
Komponisten Andrew Lloyd Webber zur Uraufführung
gelangt. Die Texte hatte Tim Rice geschrieben, die
Choreographie hatte Larry Fuller besorgt.
22. Juni
BRD 1978 – Der Deutsche Bundestag hatte ein Programm
zur Einsparung von Heizenergie mit einem Volumen von
4,35 Milliarden DM verabschiedet.
22. Juni
Afrika/International 1978 – Die Organisation für
afrikanische Einheit (OAU) hatte Frankreich und
Belgien wegen ihrer Intervention in Zaire
verurteilt. Der von Frankreich gemachte Vorschlag
über die Aufstellung einer afrikanischen
Friedenstruppe war abgelehnt worden.
23. Juni
BRD/Frankreich 1978 – Bundeskanzler Helmut Schmidt
und der französische Staatspräsident Valéri Giscard
d‘Estaing waren in Hamburg zu einem Gespräch
zusammengetroffen.
23. Juni
Türkei/Sowjetunion 1978 – Im Rahmen eines
Staatsbesuches hatte der türkische Ministerpräsident
Bülent Ecevit in Moskau einen Freundschaftsvertrag
mit der Sowjetunion unterzeichnet.
23. Juni
Italien 1978 – In Turin waren 29 Mitglieder der
terroristischen „Roten Brigaden“ zu langjährigen
Freiheitsstrafen verurteilt worden.
24. Juni
Jemen 1978 – Staatspräsident Ahmad Hussein
Al-Ghaschmi war bei einem Bombenanschlag ums Leben
gekommen. Die Regierung hatte die Führung der
kommunistischen Volksrepublik Jemen des Anschlags
beschuldigt.
24. Juni
Kanada/International 1978 – Kanada hatte von einem
internationalen Bankenkonsortium einen Kredit von 3
Milliarden US-Dollar (6 Milliarden DM) erhalten. Es
war der größte Bankkredit, der bisher jemals
vergeben worden war.
24. Juni
BRD 1978 – Der Regisseur Jürgen Flimm war zum
Intendanten an das Kölner Schauspieltheater berufen
worden.
25. Juni
Island 1978 – Die Parteien der bürgerlichen
Regierungskoalition hatte bei den Parlamentswahlen
schwere Verluste hinnehmen müssen. Mit 32 von 60
Mandaten hatten sie jedoch ihre Parlamentsmehrheit
behaupten können.
25. Juni
Fußball 1978 – Durch einen 3:1-Erfolg über die
Niederlande war Argentinien in Buenos Aires
Fußballweltmeister geworden.
26. Juni
BRD/Afrika 1978 – Zum Auftakt einer fünftägigen
Afrikareise, die
Bundeskanzler Helmut Schmidt nach
Nigeria und Sambia führte, war der bundesdeutsche
Kanzler in Lagos eingetroffen.
26. Juni
DDR/Libyen 1978 – DDR-Staats- und Parteichef Erich
Honecker hatte in Ost-Berlin das libysche
Staatsoberhaupt Umar Muammar al Gaddafi empfangen.
Im Mittelpunkt der Gespräche hatte der Ausbau der
Beziehungen zwischen beiden Staaten gestanden.
26. Juni
Frankreich 1978 – Nach 2:00 Uhr nachts war das
Schloss Versailles durch einen Sprengstoffanschlag
bretonischer Separatisten erheblich beschädigt
worden.
26. Juni
Jemen 1978 – In der Demokratischen Volksrepublik
Jemen war Staatspräsident Salem Rubajji Ali im Laufe
eines Putsches hingerichtet worden.
27. Juni
Guinea/Angola/Portugal 1978 – In dem
westafrikanischen Land Guinea waren der
portugiesische Präsident António Ramalho Eanes und
der angolanische Staatschef Agostinho Neto zu
Gesprächen über die Normalisierung der Beziehungen
zusammengekommen. In Angola waren dringend
Fachkräfte benötigt worden, das Land hatte nach
Erlangung der Unabhängigkeit geflüchtete Portugiesen
zur Rückkehr aufgefordert.
27. Juni
Rumänien 1978 – Ministerpräsident Manea Manescu
hatte in der Hauptstadt Bukarest die Jahreskonferenz
des Rates für Gegenseitige Wirtschaftshilfe
eröffnet.
27. Juni
Sowjetunion/Weltraum 1978 – In Sibirien war das
sowjetische Raumschiff „Sojus 30“ zur
Weltraumstation „Saljut 6“ gestartet. An Bord war
neben einem sowjetischen Kosmonauten der Pole
Miroslaw Jermaschewski gewesen.
27. Juni
Leichtathletik 1978 – Der kenianische Leichtathletik
Henry Rono hatte mit 7:32,1 min bei einem Sportfest
in Oslo einen Weltrekord über 3000 m aufgestellt.
28. Juni
Vietnam/Kombadscha 1978 – Erneut war es an der
Grenze zwischen Vietnam und Kambodscha zu schweren
Gefechten gekommen. Die Regierungen beider Staaten
hatten sich gegenseitig der Provokation beschuldigt.
28. Juni
Mexiko 1978 – Die Polizei in Mexico-City hatte rund
18.000 Menschen aus ihren Elendssiedlungen am Rande
der Stadt vertrieben und die Hütten mit
Flammenwerfern in Brand gesteckt.
29. Juni
Monaco 1978 – In Monte Carlo war Prinzessin
Caroline
von Monaco mit dem Franzosen Philippe Junot die Ehe
eingegangen.
30. Juni
DDR 1978 – Von einem Ost-Berliner Gericht war der
DDR-Systemkritiker Rudolf Bahro zu acht Jahren
Freiheitsentzug verurteilt worden.
30. Juni
DDR 1978 – Das SED-Zentralorgan „Neues Deutschland“
hatte den früheren DDR-Staats- und Parteichef Walter
Ulbricht anlässlich seines 85. Geburtstages
gewürdigt.
30. Juni
Schweiz 1978 – In Pruntut waren die deutschen
Terroristen Gabriele Kröcher-Tiedemann und Christian
Möller wegen Mordversuchs an Schweizer Grenzbeamten
zu 15 bzw. 11 Jahren Gefängnis verurteilt worden.
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