Januar 1971 - Tod im Fußballstadion in Glasgow
Am zweiten Tag des neuen Jahres war es in
Glasgow während des Old-Firm-Derbys zwischen Celtic
Glasgow und den Glasgow Rangers zum zweiten
Ibrox-Desaster gekommen. Beim Stand von 0:1 hatten
tausende Rangers-Zuschauer das STAdion verlassen.
Dabei war eine Absperrung weggebrochen. In der 89.
Spielminute hatte Jimmy Johnstone für Celtic
getroffen. Deshalb glaubte kaum ein Fan noch daran,
dass sich die Gäste das Spiel noch würden nehmen
lassen und gingen. Doch es kam anders. Nach dem
Ausgleich kehrten – Augenzeugenberichten zufolge –
hunderte Fans gleichzeitig um, was schließlich zu
dem Unglück führte: Die West-Tribüne brach zusammen.
Die brechende Absperrung hatte vordem schon zu einer
Massenpanik geführt, bei der auch Menschen
niedergetrampelt wurden. Insgesamt waren bei diesem
zweiten Ibrox-Unglück 66 Menschen ums Leben
gekommen. Fazit: Der runde Ball kann bis zur letzten
Minute Wunder vollbringen. Das sollten die Zuschauer
nicht unterschätzen.
Wichtige Ereignisse im
Januar 1971
1. Januar
DDR 1971 – In seiner Neujahrsansprache hatte der
DDR-Staats- und Parteichef,
Walter Ulbricht, eine
baldige Regelung des Transitverkehrs gefordert.
1. Januar
USA 1971 – Im Fernsehen der Vereinigten Staaten war
die Zigarettenwerbung verboten worden.
1. Januar
Schweiz 1971 – Mit Jahresbeginn war der Schweizer
Politiker Rudolf Gnägi Bundespräsident des Landes
geworden.
1. Januar
Großbritannien 1971 – Die Schriftstellerin
Agatha
Christie hatte von Königin Elisabeth II. den Titel
„Dame Commander oft he British Empire“ erhalten.
1. Januar
BRD/International 1971 – Die Mailänder Zeitschrift „Storia
Illustrata“ und die Pariser Tageszeitung „L’Aurore“
hatten
Bundeskanzler Willy Brandt zum „Mann des
Jahres 1970“ gewählt. Brandt war bereits zuvor vom
US-Magazin „Time“ mit diesem Titel ausgezeichnet
worden. Begründung: Brandt ragte mit seiner
Ostpolitik als Neuerer in der Weltpolitik hervor.
1. Januar
Europa 1971 – Über weite Teile Europas hatte sich
eine extreme Kältewelle ausgedehnt.
2. Januar
USA 1971 – Der militärische Abwehrdienst hatte
geheime Dossiers über Bürgerrechtler und Führer
radikaler Organisationen angelegt. Dies war aus
Erklärungen ehemaliger Agenten der US-Armee
hervorgegangen. Obwohl vom
US-Verteidigungsministerium die Einstellung der
Bespitzelung angeordnet worden war, hatte sich
bisher nichts daran geändert.
2. Januar
Niederlande 1971 – Aus Protest gegen das Vorgehen
des
Vatikans bei der Ernennung des neuen Bischofs
von Rotterdam, Adrianus Johannes Simonis, war der
Diözesenrat Rotterdams zurückgetreten.
2. Januar
Großbritannien/Fußball 1971 – Im Glasgower
Fußballstadion Iorox Park waren beim bisher
schwersten Unglück in der Geschichte des britischen
Fußballs 66 Menschen ums Leben gekommen.
2. Januar
BRD 1971 – In der ARD wurde von der
Programmdirektion mitgeteilt, dass es von nun an die
neue Sendereihe „Im Brennpunkt“ geben werde.
2. Januar
USA 1971 – Nachdem sie bereits im TV verboten worden
war, war nun auch die Zigarettenwerbung im Hörfunk
verboten worden.
2. Januar
BRD 1971 – Im Zoo von Hannover (
Niedersachsen) war
ein Breitmaulnashorn geboren worden.
3. Januar
BRD 1971 – Angesichts zahlreicher leer stehender
Häuser hatte der Richter am Bundesverfassungsgericht
in Karlsruhe, Gerald Leibholz, eine Änderung des
Eigentums am Boden gefordert. Leibholz hatte
nachdrücklich daraufhin gewiesen, dass im
Sozialstaat eine missbräuchliche Ausübung des
Eigentumsrechts der Verfassung widerspräche.
3. Januar
Großbritannien 1971 – Die erste sogenannte Offene
Universität hatte sich in Großbritannien der
Öffentlichkeit vorgestellt.
3. Januar
BRD 1971 – Die „Gemeinsame Synode der Bistümer in
der Bundesrepublik Deutschland“ hatte sich in
Würzburg (
Bayern) konstituiert. Sie war ein
Zusammenschluss von Bischöfen, Priestern und Laien,
die das Leben innerhalb der katholischen Kirchen
erneuern wollten.
3. Januar
BRD 1971 – Der Bundesverband des Deutschen
Güterfernverkehrs hatte den „Brummi“ vorgestellt.
Mit der Werbefigur war eine Kampagne verbunden, die
der Verbesserung des Images der Fernlaster diente.
4. Januar
BRD 1971 – Im Zusammenhang mit der
Ehescheidungsrechtsreform hatte sich der
SPD-Fraktionsvorsitzende Herbert Wehner für eine
bessere soziale Absicherung der Frau ausgesprochen.
Geschiedene Frauen, die in der Ehe nicht berufstätig
waren, sollten künftig Anspruch auf Unterhalt durch
den Ehemann erhalten.
4. Januar
BRD 1971 – In vier Frankfurter Klassen war mit Hilfe
von Zeitungen gelernt worden. Nun hatten Lehrer
erste Ergebnisse aus diesem Schulversuch vorgelegt.
Die Zeitungslektüre hatte das Interesse der Schüler
für Themen im Sozialkundeunterricht leichter als
jedes Schulbuch geweckt.
4. Januar
BRD 1971 – Im Dritten Programm des Westdeutschen
Rundfunks (WDR) war der Fernsehfilm „Der Schlamm“
erstmals ausgestrahlt worden. Der Film basierte auf
einer Erzählung des rumänisch-französischen
Dramatikers Eugene Ionesco, der auch die Hauptrolle
gespielt hatte.
5. Januar
UNO/International 1971 – In New York hatte
UN-Generalsekretär Sithu U Thant eine neue
Gesprächsrunde des Sonderbeauftragten der Vereinten
Nationen, Gunnar Jarring, mit Vertretern Ägyptens,
Israels und Jordaniens eröffnet. Jarring sollte sich
um die Beilegung der Konflikte zwischen den Staaten
kümmern.
5. Januar
BRD 1971 – In einem Sondervotum hatten drei Richter
des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe Stellung
gegen das Urteil des obersten deutschen Gerichts zur
Telefonkontrolle genommen.
5. Januar
Boxen 1971 – Der ehemalige Boxweltmeister Sonny
Liston (USA) war in seiner Wohnung in Las Vegas
(US-Bundesstaat Nevada) tot aufgefunden worden.
6. Januar
Kamerun 1971 – Ein Militärgericht in Jaunde hatte
den katholischen Bischof von Nkongsamba zum Tode
verurteilt. Dem Bischof war vorgeworfen worden, an
einer Verschwörung zur Ermordung des
Staatspräsidenten Ahmadou Ahidjo beteiligt gewesen
zu sein. Das Todesurteil war wenige Tage später in
eine Haftstrafe umgewandelt worden.
6. Januar
Jugoslawien/BRD 1971 – Ein jugoslawisches
Militärgericht hatte den Belgrader Korrespondenten
des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, Hans Peter
Rullmann, wegen Spionage zu sechs Jahren Zuchthaus
verurteilt worden.
7. Januar
Frankreich 1971 – Staatspräsident Georges Pompidou
hatte sich für die Produktion der Wasserstoffbombe
ausgesprochen.
Frankreich hatte zwar bereits
Wasserstoffbombentests durchgeführt, war aber noch
nicht im Besitz einer einsatzbereiten Bombe.
7. Januar
BRD/Sowjetunion 1971 – Auf Veranlassung des
Auswärtigen Amtes hatte ein sowjetischer Diplomat
die Bundesrepublik verlassen müssen. Der
Verfassungsschutz hatte ihn der Spionage überführt.
Experten hatten vermutet, dass bis zu 60 Prozent des
Personals der Sowjetbotschaften
nachrichtendienstlich eingesetzt worden waren.
7. Januar
Vietnam/USA 1971 – Zum letzten Mal war im Rahmen des
Vietnamkrieges ein Flugzeug zu einem Sprüheinsatz
mit dem Entlaubungsmittel Agent Orange gestartet.
8. Januar
Uruguay/Großbritannien 1971 – In Montevideo
(Uruguay) war der britische Botschafter Geoffrey H.
S. Jackson von Guerillas entführt worden.
8. Januar
Frankreich 1971 – Im Zuge einer Kabinettsumbildung
hatte Staatspräsident Georges Pompidou ein
Ministerium für Umwelt- und Naturschutz
eingerichtet. Erster Leiter des Ressorts war der
Gaullist Robert Poujade geworden.
8. Januar
Polen 1971 – Der Ministerrat des Landes hatte einen
zweijährigen Preisstopp für Lebensmittel
beschlossen.
8. Januar
BRD/Großbritannien 1971 – Die britische
Einwanderungsbehörde hatte
Rudi Dutschkes Berufung
gegen den Ausweisungsbeschluss des Innenministeriums
abgelehnt.
8. Januar
Frankreich/Sowjetunion 1971 – Der französische
Philosoph Jean-Paul Sartre hatte der Sowjetunion
Antisemitismus vorgeworfen. Diesen Vorwurf hatte er
damit begründet, dass russische Juden das Recht auf
Auswanderung nach
Israel verwehrt wurde.
8. Januar
BRD 1971 – Das Bonner Landgericht hatte dem
SPD-Fraktionsvorsitzenden Herbert Wehner untersagt,
den CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden Hans Katzer einen
„Betrüger“ zu nennen. Wehner hatte im Bundestag
gesagt: „Entschuldigen Sie mal, wir sind doch keine
Betrüger, wir heißen doch nicht Katzer.“
8. Januar
BRD 1971 – In einem Urteil hatte das (West-)Berliner
Verwaltungsgericht den Numerus clausus als Mittel
zur Regulierung des Studienzugangs abgelehnt. Die
Richter hatten damit der Klage einer abgewiesenen
Bewerberin auf Zulassung zum Medizinstudium
stattgegeben. Die Begründung des Gerichts war: Der
Erwerb der Hochschulreife eröffne den freien Zugang
zu den Universitäten.
9. Januar
BRD 1971 – Angaben des Pharmakologischen Instituts
der Universität Hannover (
Niedersachsen) hatten die
Meldungen über Rückstände von Antibiotika im Fleisch
von Zuchtvieh zugenommen.
9. Januar
Äthiopien/International 1971 – In der äthiopischen
Hauptstadt Addis Abeba hatte eine Sitzung des
„Zentralkomitees des Ökumenischen Rates“ begonnen.
10. Januar
Automobilrennsport 1971 – Mit seinem britischen
Beifahrer Derek Bell hatte der Schweizer Joe Siffert
auf Porsche das 1000-km-Rennen in Buenos Aires
gewonnen.
10. Januar
BRD/International 1971 – Der Nobelpreisträger für
Physik (
1961), Rudolf Mößbauer, hatte vor der Gefahr
einer Abwanderung der Forschung aus den
Universitäten in die Industrie gewarnt. Mößbauer
hatte attraktive Arbeitsbedingungen für das
Hochschulpersonal gefordert.
weitere Ereignisse im
Januar 1971
Januar 1971 in den Nachrichten
Martin
Kübler trifft am Hochzeitstag dreimal
Heilbronner Stimme
Ein Erlebnis im VfR-Trikot ist ihm ganz besonders in
Erinnerung geblieben. "Das wichtigste Spiel in
meinem Leben war am 16. Januar 1971 gegen Wacker
München ...
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