Februar 1971 - Die Bundeswehr und der
Haarnetz-Befehl
Die Das war eine „modische“ Sensation, als das
Bonner Verteidigungsministerium den sogenannten
Haarnetz-Befehl erlassen hatte. Einerseits sah es so
aus, als sei man nun großzügiger in Sachen Haarlänge
bei der Bundeswehr, aber andererseits wirkte das
Tragen eines Haarnetzes absolut lächerlich. Doch
ohne das Haarnetz waren die Auflagen in Bezug auf
Haarlänge und anliegender Frisur nicht zu erfüllen.
Es klang gut, dass modische Frisuren erlaubt waren,
ausgenommen Frisuren, die in Farbe, Schnitt und Form
besonders auffällig waren wie beispielsweise
Punkerfrisuren, Irokesenschnitte oder
Ornamentschnitte. Der „Haarerlass der Bundeswehr“
sorgte für viel Diskussion und auch für einigen
Spott. Mit dem Haarnetz jedenfalls konnte vermieden
werden, dass die Haare der Soldaten über den oberen
Rand des Uniform- bzw. Hemdkragens herabfielen. Den
Soldaten wurden drei Haarnetze ausgehändigt. Jeder
Soldat hatte nun die Wahl, entweder ein Haarnetz zu
tragen oder freiwillig zum Friseur zu gehen.
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Januar 1971
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Wichtige Ereignisse im
Februar 1971
1. Februar
Syrien/Sowjetunion 1971 – Der syrische
Ministerpräsident Hafis Asad war zu zweitägigen
Gesprächen mit sowjetischen Regierungsmitgliedern in
Moskau zusammengetroffen. Es war die erste
Auslandsreise von Asad außerhalb der arabischen Welt
seit seiner Machtübernahme im November 1970.
1. Februar
Spanien 1971 – Führende Mitglieder der
Sozialistischen Partei Spaniens (PSOE; Partido
Socialista Obrero Españiol), darunter der
Rechtsanwalt Mugica Herzog, waren von der Regierung
in Madrid verhaftet worden. Angeblich hatte sich in
ihrem Besitz Propagandamaterial gegen das
Franco-Regime befunden.
1. Februar
West-Berlin 1971 – An der Freien Universität hatte
ein fünftägiger Studentenstreik begonnen.
1. Februar
BRD 1971 – In der Bundesrepublik war die
Preisbindung für Trinkmilch aufgehoben worden.
2. Februar
BRD/Frankreich 1971 – In Bonn hatten die
Bundesrepublik und Frankreich ein Abkommen über
Kriegs- und NS-Verbrecher unterzeichnet. Demnach
durften bundesdeutsche Gerichte Ermittlungsverfahren
gegen deutsche Kriegsverbrecher einleiten, die in
Abwesenheit bereits in
Frankreich verurteilt worden
waren.
2. Februar
BRD/Westalliierte 1971 – Die Bonner Botschafter der
drei West-Alliierten hatten ein Treffen in
West-Berlin mit dem sowjetischen Botschafter in der
DDR abgesagt. Sie hatten damit auf die jüngsten
Behinderungen des Transitverkehrs durch DDR-Behörden
geantwortet.
2. Februar
Umweltschutz/International 1971 – Eines der ersten
internationalen Übereinkommen zum Umweltschutz war
zustande gekommen – die Ramsar-Konvention über
Feuchtgebiete.
2. Februar
Schweiz 1971 – In Zürich war ein 28-jähriger
Mechaniker war wegen Kunstdiebstahls zu 18 Monaten
Gefängnis verurteilt worden. Der Mann hatte von
Oktober 1967 bis August 1968 insgesamt 653 Bilder
gestohlen aus der Zentralbibliothek und der
Technischen Hochschule.
2. Februar
Fußball 1971 – Die chilenische Nationalmannschaft
hatte in Santiago (Santiago de Chile) bei einem
Qualifikationsspiel zur Fußball-Europameisterschaft
der Elf aus der DDR mit 0:1 verloren.
3. Februar
USA/International 1971 – In Washington war die erste
Konvention der Welt gegen Diplomatenentführungen
verabschiedet worden. So geschehen auf der Konferenz
der Organisation amerikanischer Staaten (OAS). Die
Konvention hatte die Ausweisung oder
Asylverweigerung für alle Personen vorgesehen, denen
ein Verbrechen an Diplomaten nachgewiesen werden
konnte.
3. Februar
BRD 1971 – Im Deutschen Bundestag war es im Rahmen
der Haushaltsdebatte zu heftigen
Auseinandersetzungen über die Innenpolitik gekommen.
Bundeskanzler Willy Brandt hatte den Saal verlassen,
als der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der
CDU/CSU, Manfred Wörner, ihm vorgeworfen hatte, eine
Politik der Illusion zu betreiben.
3. Februar
BRD 1971 – Der schleswig-holsteinische
Finanzminister Hans-Hellmuth Qualen war aus der FDP
ausgetreten.
3. Februar
BRD 1971 – Der Verband der deutschen
Zigarettenindustrie hatte bekanntgegeben, künftig
die Werbung stark zu reduzieren und im Fernsehen
ganz einstellen zu wollen.
3. Februar
Schwimmen 1971 – In Sydney war die 14-jährige Shane
Gould mit 8:58,1 min Weltrekord über 800 m Freistil
geschwommen.
4. Februar
Ägypten 1971 – Staatspräsident Muhammad Anwar As
Sadat hatte vor der Nationalversammlung
bekanntgegeben, dass es eine Verlängerung der
Waffenruhe am Suezkanal bis zum 7. März geben würde.
4. Februar
BRD/Großbritannien 1971 – Bundesaußenminister Walter
Scheel war zu einem zweitägigen Besuch in London
eingetroffen, um mit der britischen Regierung den
Beitritt Großbritanniens zur Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft zu besprechen.
4. Februar
Großbritannien 1971 – In der Hauptstadt London hatte
der Triebwerkkonzern Rolls-Royce Konkurs angemeldet.
Die Entwicklung des Strahltriebswerks Rolls-Royce
RB.211 hatte die Finanzen des Unternehmens
überfordert.
4. Februar
BRD 1971 – In einem Schulbus mit der Aufschrift „Wir
suchen Lehrer“ waren Eltern und Schüler der Stadt
Ahrensburg (
Schleswig-Holstein) in Kiel und
Flensburg von Schule zu Schule gefahren. Damit
wollten sie auf den Lehrermangel aufmerksam und
Werbung für neue Lehrer machen.
5. Februar
Großbritannien 1971 – In einer Erklärung hatten 800
britische Universitätslehrer gegen die Ausweisung
des früheren bundesdeutschen Studentenführers Rudi
Dutschke aus Großbritannien protestiert.
5. Februar
USA/Weltraum 1971 – Mit der Fähre „Antares“ waren
die US-amerikanischen Astronauten Alan B. Shepard
und Edgar D. Mitchell auf dem Mond gelandet.
5. Februar
BRD 1971 – Neben einem Tiefbrunnen im Landkreis
Harburg (
Bayern) waren 15.000 Liter abgelagerte
Giftstoffe gefunden worden.
6. Februar
Polen 1971 – Auf dem VIII. Plenum des
Zentralkomitees der Vereinigten Polnischen
Arbeiterpartei in Warschau hatten die Delegierten
den früheren Parteichef Wladyslaw Gomulka wegen
wirtschaftspolitischer Fehler in seiner Amtszeit von
1956 bis 1970 ausgeschlossen.
6. Februar
Italien 1971 – Eine der schönsten Städte
Norditaliens, Tuscania, war bei einem Erdbeben
weitgehend zerstört worden.
7. Februar
Schweiz 1964 – Durch eine Volksabstimmung war im
Land auf Bundesebene das passive und aktive
Frauenwahlrecht eingeführt worden.
7. Februar
BRD 1971 – Die Staatssekretärin im
Bundeswirtschaftsministerium, Hildegard Hamm-Brücher,
hatte Bundeskanzler Willy Brandt für den
Friedensnobelpreis 1971 vorgeschlagen. Brandt habe
einen „historischen Beitrag zur Friedenssicherung in
Europa und in der Welt geleistet“, hieß es in der
Begründung.
7. Februar
Eisschnelllauf 1971 – In der finnischen Hauptstadt
war Nina Statkewitsch (Sowjetunion) Weltmeisterin im
Eisschnelllauf geworden.
8. Februar
Vietnam/USA 1971 – Im Vietnamkrieg war eine dritte
Front eröffnet worden.
8. Februar
BRD 1971 – Die am 7. Februar zum Schutz von
Terroranschlägen verfügte Beschränkung des
Internationalen Luftpost- und Luftfrachtverkehrs war
vom Bundespostministerium in Bonn weitgehend
aufgehoben worden.
8. Februar
BRD 1971 – Das Verteidigungsministerium in Bonn
hatte den sogenannten Haarnetz-Befehl erlassen.
9. Februar
Europa 1971 – Der Ministerrat der Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft, der vom 8. bis 9. Februar
in Brüssel (
Belgien) tagte, hatte die stufenweise
Errichtung der Wirtschafts- und Währungsunion bis
1980 beschlossen
9. Februar
BRD 1971 – Aufgrund überhöhter Geschwindigkeit war
bei Aitrang im Allgäu (
Bayern) der TEE „Bavaria“
entgleist. Dabei waren 29 Menschen ums Leben
gekommen. Weitere etwa 40 Menschen waren schwer
verletzt worden.
9. Februar
USA 1971 – Im Süden des US-Bundesstaates Kalifornien
hatte sich ein Erdbeben ereignet, bei dem 40
Menschen ums Leben kamen.
10. Februar
BRD 1971 – In Frankfurt am Main (
Hessen) war es bei
einer Fahndungsaktion zu einer Schießerei zwischen
der Polizei und zwei Mitgliedern der terroristischen
Baader-Meinhof-Gruppe gekommen.
10. Februar
BRD 1971 – In einem Aufruf hatten die Künstler
Joseph Beuys, Klaus Staeck und Erwin Heerich gegen
die konservativ ausgerichteten und strukturierten
Kunstmärkte in der Bundesrepublik protestiert. Diese
standen den Interessen der Künstler und des
Publikums entgegen.
10. Februar
Fußball 1971 – Die DDR-Nationalmannschaft hatte bei
einem Qualifikationsspiel zur
Fußball-Europameisterschaft in Montevideo das
Gastgeber-Team aus Uruguay mit 3:0 besiegt.
11. Februar
USA/International 1971 – Die Vereinigten Staaten,
die Sowjetunion und Großbritannien hatten im Rahmen
der Genfer Abrüstungsskonferenz den „Vertrag über
das Verbot der Anbringung von Kernwaffen und anderen
Massenvernichtungsmitteln auf dem Meeresboden und im
Meeresuntergrund“ unterzeichnet.
11. Februar
USA 1971 – In Washington hatte Präsident Richard M.
Nixon ein Umweltschutzprogramm vorgelegt.
11. Februar
BRD 1971 – Die Bonner Regierung hatte zum ersten Mal
die „entwicklungspolitische Konzeption der BRD“
beschlossen. Diese enthielt die Grundzüge der
Entwicklungspolitik und sollte alle zwei Jahre
fortgeschrieben werden.
11. Februar
Schweden 1971 – In der Hauptstadt Stockholm hatte
das Parlament des Landes mit 184 gegen 128 Stimmen
die Pornographie freigegeben.
12. Februar
BRD 1971 – Gegen die Stimmen der CDU/CSU-Opposition
hatte der Bundeshaushalt in dritter Lesung den
Bundeshaushalt verabschiedet.
12. Februar
BRD 1971 – Das Bonner Kabinett hatte einen
Gesetzentwurf zur Reform des Lebensmittelgesetzes
verabschiedet. Demnach waren alle Zusatzstoffe
genehmigungspflichtig geworden.
12. Februar
BRD 1971 – Beamte des Bundeskriminalamtes hatten 13
mutmaßliche Mitglieder der terroristischen
Baader-Meinhof-Gruppe verhaftet.
12. Februar
Großbritannien 1971 – Für Damenbekleidung hatte die
britische Steuerbehörde eine neue Maßtablette
aufgestellt. Damit waren dann auch die „hot pants“
oder „heißen Höschen“ der Besteuerung der
Erwachsenenbekleidung unterworfen worden. Bisher
hatte der Modeartikel der Größe noch zu den
steuerfreien Kindershorts gehört.
13. Februar
China 1971 – Die Regierung der Volksrepublik China
hatte den Einmarsch südvietnamesischer und
amerikanischer Truppen in Laos verurteilt. Peking
hatte gedroht, dem „amerikanischen Imperialismus“
nicht tatenlos zusehen zu wollen.
13. Februar
Polen 1971 – Der frühere Parteichef Wladyslaw
Gomulka war auf einer Sitzung des Parlaments in
Warschau überraschend nicht aus dem Staatsrat
ausgeschlossen worden.
13. Februar
Iran 1971 – Die sechs am Persischen Golf liegenden
ölexportierenden Länder und der Delegationsleiter
der westlichen Ölgesellschaften, Lord Strathalmond,
hatten nach wochenlangem Tauziehen in der iranischen
Hauptstadt Teheran ein neues Ölpreis-Abkommen für
fünf Jahre unterzeichnet.
13. Februar
BRD 1971 – Das Bundestagspräsidium in Bonn hatte
eine „Ehrenordnung“ für Bundestagsabgeordnete
veröffentlicht. Künftig sollten die Abgeordneten dem
Präsidium ihre Nebeneinkünfte mitteilen und genauere
Berufsangaben machen.
14. Februar
Israel 1971 – In der von ihr besetzten Stadt Gaza
hatte die israelische Regierung den Stadtrat
aufgelöst, weil das Gremium seine Pflichten
vernachlässigt und mit Israel nicht zusammenarbeitet
hätte. Die Stadt war unter Militärverwaltung
gestellt worden.
14. Februar
BRD 1971 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München war Bundesaußenminister Walter Scheel
aufgrund „vorbildlichen demokratischen Verhaltens
und Zivilcourage“ mit dem Theodor-Heuss-Preis
ausgezeichnet worden.
14. Februar
Eisschnelllauf 1971 – Im schwedischen Göteborg war
der Niederländer Ard Schenk Weltmeister im
Eisschnelllauf geworden.
15. Februar
Polen 1971 – Die Regierung hatte die
Preiserhöhungen, die im Dezember 1970 zu blutigen
Unruhen geführt hatten, wieder rückgängig gemacht.
15. Februar
Großbritannien 1971 – Das Vereinigte Königreich
hatte in der Währung das Dezimalsystem eingeführt.
15. Februar
Europa/Belgien 1971 – In Brüssel (
Belgien) hatten 50
belgische Jungbauern drei Kühe in den Sitzungssaal
der Landwirtschaftsminister der Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft getrieben, um damit gegen
die Preispolitik der EWG Protest auszudrücken.
15. Februar
Fußball 1971 – Die Mannschaften von Uruguay und der
DDR hatten sich in Montevideo in einem
Fußball-Freundschaftsspiel 1:1 getrennt.
16. Februar
BRD/USA 1971 – Zu einem einwöchigen Besuch war
Bundesaußenminister Walter Scheel in Washington
eingetroffen. U. a. war der Stand der
Berlin-Verhandlungen Gegenstand der Gespräche mit
der US-Regierung gewesen.
16. Februar
BRD/Japan 1971 – Bundespostminister Georg Leber
hatten den Telefon- Selbstwähldienst mit Japan
eröffnet. Damit war es nun möglich, aus der
Bundesrepublik das 16. Land direkt anzuwählen.
16. Februar
BRD 1971 – Der Oberbürgermeister der bayerischen
Landeshauptstadt München, Hans-Jochen Vogel, hatte
bekanntgegeben, dass für die Amtsperiode 1972 bis
1978 keine neue Kandidatur mehr antreten werde.
16. Februar
BRD 1971 – Alle unverheirateten weiblichen
Berufstätigen in verantwortungsvoller Stellung
sollten gemäß einer Anordnung von
Bundesinnenminister
Hans-Dietrich Genscher mit
„Frau“ angesprochen werden.
17. Februar
Rhodesien 1971 – Die katholische Kirche in Rhodesien
(heute: Simbabwe) hatte unter dem Druck der
Regierung den Anteil der farbigen Schüler in den
kirchlichen Schulen auf 6 Prozent begrenzt.
17. Februar
BRD 1971 – Automaten und die Sammelleidenschaft der
Bundesbürger waren die Ursachen für die
Kleingeldknappheit im Land. Dies hatte eine
Untersuchung der Bundesbank ergeben. Die Bank hatte
die Absicht den Engpass bis 1972 durch Neuprägungen
zu beseitigen.
17. Februar
BRD 1971 – in
München (
Bayern) hatte ein Test des
Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC)
ergeben, dass bei 54 Prozent aller Personenwagen der
Anteil von Kohlenmonoxyd in den Auspuffgasen die
gesetzlich zugelassene Höchstmenge überstieg.
17. Februar
BRD 1971 – Für weitere fünf Jahre war Karl Holzamer
vom Fernsehrat in Mainz zum Intendanten des ZDF
gewählt worden.
17. Februar
Fußball 1971 – In Tirana (Albanien) hatte die
DFB-Auswahl Albanien in einem Qualifikationsspiel
zur Fußball-Europameisterschaft 1:0 gewonnen.
18. Februar
Frankreich 1971 – In Paris waren mehr als 700.000
Schüler dem Unterricht ferngeblieben. Damit hatten
sie gegen ein Schnellgerichtsverfahren, in dem ein
Oberschüler zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt
worden war, Protest eingelegt, weil er während einer
Demonstration einen Polizisten geschlagen haben
sollte.
18. Februar
Belgien 1971 – Aus Protest gegen den Erlass der
belgischen Regierung, Vorauszahlungen für die neu
eingeführt Mehrwertsteuer zu leisten, waren in
Brüssel alle Einzelhandelsgeschäfte, Cafés,
Restaurants, Parkhäuser und Kinos geschlossen
geblieben.
19. Februar
Österreich 1971 – In der Hauptstadt Wien waren
Verhandlungen der Sozialistischen Partei, der Volks-
und der Freiheitlichen Partei zur Reform des
österreichischen Bundesheeres an unterschiedlichen
Auffassungen über die geplante Bereitschaftstruppen
von 15.000 längerdienenden Soldaten gescheitert.
19. Februar
BRD 1971 – Das Präsidium der SPD hatte dem
Vorsitzenden Willy Brandt zu viel Nachsichtigkeit
gegenüber radikalen Kräften innerhalb der Partei
vorgeworfen.
19. Februar
BRD 1971 – Der Bundesrat hatte das „Gesetz zum
Schutz gegen Fluglärm“ gebilligt.
20. Februar
USA 1971 – Tausende US-Amerikaner hatten 40 Minuten
lang in der Furcht vor einem dritten Weltkrieg
gelebt. Durch einen technischen Fehler im nationalen
Warnzentrum war falscher Alarm ausgelöst worden.
20. Februar
BRD/Großbritannien 1971 – Nach drei Jahren hatte der
frühere bundesdeutsche Studentenführer Rudi Dutschke
London verlassen und eine Stelle als Hilfsdozent an
der dänischen Universität Aarhus angenommen.
21. Februar
Großbritannien 1971 – Rund 100.000 britische
Arbeiter hatten in der Hauptstadt London gegen den
Gesetzentwurf der Regierung zur Reform der
Gewerkschaften demonstriert.
21. Februar
Frankreich 1971 – Die drei Fluggesellschaften Air
France, Air Inter und UTA hatten zum ersten Mal in
der Geschichte der französischen Luftfahrt nach
einem dreitägigen Lohnstreik der Piloten den
gesamten Flugverkehr eingestellt.
21. Februar
Türkei 1971 – In der Hauptstadt
Ankara waren nach
mehr als siebenstündigen Kämpfen mit der Polizei 196
linksgerichtete Studenten festgenommen worden.
21. Februar
Großbritannien 1971 – Britische Forscher hatten
Anzeichen für die mögliche Existenz des radioaktiven
Transuranelements 112 entdeckt.
21. Februar
UNO 1971 – In der österreichischen Hauptstadt Wien
hatte die Rauschgiftkonferenz der Vereinten Nationen
eine Konvention über psychotropische Substanzen
unterzeichnet.
21. Februar
BRD/West-Berlin 1971 – Die Synode der Evangelischen
Kirche in Deutschland (EKD) hatte sich in
West-Berlin für die Ostpolitik der
SPD/FDP-Bundesregierung ausgesprochen. Sie hatte sie
als „eine Politik des Friedens und der Versöhnung“
bezeichnet.
21. Februar
BRD 1971 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München war die Internationale Sportartikelmesse 71
(ISPO) zu Ende gegangen. Vier Tage lang hatten 835
Aussteller aus 25 Nationen für mehr als 10.000
Fachhändler Neuigkeiten und Modisches aus der Welt
des Sports vorgestellt.
21. Februar
Österreich/International 1971 – In der
österreichischen Hauptstadt Wien war die Konvention
über psychotrope Substanzen zustandegekommen, ein
internationales Abkommen mit dem Ziel, den privaten
Drogenkonsum einzudämmen und die Verwendung für
wissenschaftliche und medizinische Zwecke zu
regulieren.
22. Februar
Großbritannien 1971 – Die Regierung hatte die
Bewilligung der Lieferung von sieben
Militär-Helikoptern an die Republik Südafrika
beschlossen. Diese Entscheidung war vom
Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN), Sithu U
Thant, kritisiert worden, da sie im Widerspruch
stand zu dem UN-Beschluss über ein Waffenembargo für
Südafrika.
22. Februar
Uruguay/Brasilien 1971 – Der brasilianische Konsul,
Aloysio Mares Dias Gomide, der am 31. Juli 1970 von
den uruguayischen Stadtguerillas Tupamaros entführt
worden war, wurde freigelassen. Es war jedoch die
Forderung nach der Freilassung mehrerer politischer
Häftlinge von der Regierung in Montevideo (Uruguay)
nicht erfüllt worden.
22. Februar
USA 1971 – In New Orleans (US-Bundesstaat Louisiana)
waren durch schwere Wirbelstürme und
Überschwemmungen 74 Menschen ums Leben gekommen.
22. Februar
Großbritannien 1971 – Die britische Stiftung für
Forschung und Erziehung hatte eine Umfrage
veröffentlicht. Darin waren Schüler nach ihren
Lieblingsschriftstellern befragt worden: Ian
Fleming, D. H. Lawrence, Agatha Christie, H. G.
Wells, Charles Dickens, George Orwell hatte die
Reihenfolge gelautet.
23. Februar
BRD 1971 – Mit einem 1.600-DM-Netto-Monatsgehalt
gehörte eine Person nach Ansicht der Bundesbürger zu
den Spitzenverdienern. Dies hatte eine vom Institut
für Demoskopie in Allensbach veröffentlichte Umfrage
ergeben.
24. Februar
Algerien/Frankreich 1971 – Die Regierung hatte die
Verstaatlichung von 51 Prozent des Kapitals der
französischen Erdölgesellschaften beschlossen.
Daraufhin hatte Frankreich die Zusammenarbeit mit
Algerien auf dem Erdölsektor abgebrochen.
24. Februar
BRD 1971 – Angesichts der Olympischen Spiele, die
1972 in der Stadt ausgerichtet werden sollten, hatte
die Münchener Volkshochschule für das kommende
Semester das Fach „Olympiakunde“ angekündigt. Neben
der Vermittlung von Sprachkenntnissen sollten die
Teilnehmer Informationen über Gebäude und
Organisation der Spiele erhalten.
25. Februar
Sowjetunion/International 1971 – In Brüssel
(Belgien) war ein dreitägiger jüdischer Weltkongress
zur Lage der Juden in der Sowjetunion zu Ende
gegangen.
25. Februar
BRD/Sowjetunion 1971 – Im Auswärtigen Amt in Bonn
hatten die deutsch-sowjetischen
Wirtschaftsverhandlungen über ein längerfristiges
Warenabkommen und eine technisch-wirtschaftliche
Zusammenarbeit begonnen. Die letzten
handelsvertraglichen Abmachungen zwischen beiden
Ländern waren bereits 1963 abgelaufen.
26. Februar
Großbritannien 1971 – In der nordirischen Hauptstadt
Belfast hatten sich erstmals ein nordirischer
Premierminister, Robert Chichester-Clark, und ein
römisch-katholischer Primas von All-Irland, Kardinal
William Conway, getroffen. Das gespannte Verhältnis
von Protestanten und Katholiken in Nordirland war
Gegenstand des Gesprächs gewesen.
27. Februar
Kolumbien 1971 – Präsident Misael Pastrana Borrero
hatte nach blutigen Unruhen in der Stadt Cali den
Ausnahmezustand über das Land verhängt.
27. Februar
BRD 1971 – In Bonn war auf einer Kundgebung des
Bundes der Vertriebenen heftige Kritik an der
Ostpolitik der Bundesregierung geübt worden.
27. Februar
BRD 1971 – Etwa 50.000 Landwirte aus der ganzen
Bundesrepublik hatten in Bonn gegen die Agrarpolitik
der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft
demonstriert. Bereits am 8. Februar demonstrierten
10.000 bundesdeutsche Bauern an der
deutsch-dänischen Grenze gegen die europäische
Preispolitik. Die Landwirte hatten höhere
Erzeugerpreise gefordert.
27. Februar
Liechtenstein 1971 – Durch Volksabstimmung war die
Einführung des Frauenwahlrechts abgelehnt worden.
28. Februar
BRD 1971 – Die 46. Internationale Frankfurter
Frühjahrsmesse war von Bundeswirtschaftsminister
Karl Schiller eröffnet worden.
28. Februar
BRD 1971 – Der „Ärztliche Arbeitskreis Rauchen und
Gesundheit“ hatte die Einführung des Rauchverbots an
allen Arbeitsplätzen, an denen Jugendliche und
Nichtraucher beschäftigt waren, gefordert.
28. Februar
Eiskunstlauf 1971 – Im französischen Lyon waren die
Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften zu Ende gegangen.
28. Februar
Radrennsport 1971 – Die Belgier Eric de Vlaeminck
(Profis) und Robert Vermeire (Amateure) hatten im
niederländischen Apeldoorn ihre Titel als
Querfeldein-Weltmeister im Radsport verteidigt.
Februar 1971 in den Nachrichten
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