März 1971 - Deutsche Geschichte wurde Thema in der Kunst

Kalender März 1971
Mehr als zwanzig Jahre lag das Ende des Zweiten Weltkrieges zurück. Die Aufarbeitung dieser Ereignisse war längst noch nicht abgeschlossen. Immerhin kamen immer wieder Prozesse gegen mutmaßliche in die Schlagzeilen. Auch wenn der Leiter der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltung, Rückerl, in einem Interview davon sprach, dass nationalsozialistische Verbrechen mit der Zeit immer weniger Aussicht auf Aufklärung und Bestrafung hätten, so war dieses Thema der deutschen Geschichte doch noch nicht gänzlich abgehakt. In der Kunst war die Aufarbeitung der Vergangenheit bisher noch wenig thematisiert worden. Zwei Ausstellungen im März allerdings befassten sich mit den Schrecken der grausamen Vergangenheit. Der Württembergische Kunstverein Stuttgart hatte beispielsweise die erste DDR-Ausstellung in der Bundesrepublik eröffnet. Sie hatte unter dem Motto gestanden „Fünf Städte mahnen“. Zu sehen war das Ausmaß der Zerstörung der Städte Dresden, Leningrad, London, Rotterdam und Warschau im Zweiten Weltkrieg. Und in West-Berlin verdeutlichte die Ausstellung „1871 – Fragen an die deutsche Geschichte“ das Entstehen und die Entwicklung des deutschen Nationalstaats. Sie wurde im ehemaligen Reichstagsgebäude gezeigt. Zu allen Zeiten hatte Kunst Bezug auf die historischen Ereignisse genommen. Nun, nach noch nicht ganz dreißig Jahren des Kriegsendes, war es höchste Zeit dafür geworden.
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Wichtige Ereignisse im März 1971

1. März
BRD 1971 – Der Rechtsanwalt Otto Schily hatte bei der Prozesseröffnung gegen den Terroristen Horst Mahler, der wegen versuchten Mordes angeklagt war, das Schwurgericht wegen Befangenheit abgelehnt und hatte die Einstellung des Verfahrens beantragt. Laut Schily hatten die „Pressekampagne“ und abwertende Äußerungen von Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher im Vorfeld der Verhandlung einen fairen Prozess unmöglich gemacht.
1. März
Schweiz 1971 – In Genf war die Speicherringanlage der Europäischen Organisation für Kernforschung fertiggestellt worden.
1. März
BRD 1971 – In der Bundesrepublik war eine neue Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) in Kraft getreten.
1. März
BRD 1971 – In der bayerischen Landeshauptstadt München und in Kiel (Schleswig-Holstein) hatte der Kartenvorverkauf für die XX. Olympischen Sommerspiele begonnen, die 1972 in der Bundesrepublik stattfanden. Rund 3,4 Millionen Eintrittskarten zwischen 5 DM und 80 DM waren im freien Handel zu haben. Die 160.000 Karten für die Eröffnungs- und Schlussfeier waren ausschließlich über die Fernsehlotterie „Glücksspirale“ verlost worden.
2. März
Pakistan 1971 – In Ostpakistan waren schwere Unruhen ausgebrochen, weil der pakistanische Präsident Aga Muhammad Yahya Khan die Wiedereröffnung der Nationalversammlung auf unbestimmte Zeit verschoben hatte.
2. März
Norwegen 1971 – Die Regierung unter Ministerpräsident Per Borten war zurückgetreten. Borten hatten einen vertraulichen Bericht des norwegischen Botschafters in Brüssel an die Öffentlichkeit weitergeleitet. Das Schreiben hatte Bedingungen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft für einen möglichen Beitritt Norwegens beinhaltet. Bortens Nachfolger, Trygve Martin Bratteli, hatte am 13. März sein Kabinett vorgestellt.
3. März
Polen 1971 – Nach acht Jahren hatten Kirche und Regierung wieder erste Kontakte aufgenommen. Ministerpräsident Piotr Jaroszewicz und der Primas der katholischen Kirche, Kardinal Stefan Wysznynski, hatten über die Normalisierung der Beziehungen zwischen Staat und Kirche und den ehemals deutschen Kirchenbesitz in den polnischen Westgebieten gesprochen.
4. März
Sowjetunion 1971 – Es hatten 200 sowjetische Juden in einer Petition an die Delegierten des bevorstehenden XXIV. Parteitages der KPdSU in Moskau Unterstützung für ihre Ausreisebemühungen gefordert. Sechs Tage später waren 100 jüdische Sowjet-Bürger in einen Hungerstreik getreten, um ihre Ausreise nach Israel damit erzwingen zu können.

5. März
Vietnam/China 1971 – Während eines Besuchs in Nordvietnam vom 5. bis 8. März hatte der chinesische Ministerpräsident Zhou Enlai der Regierung in Hanoi weitere Unterstützung im Vietnamkrieg zugesichert.
5. März
BRD 1971 – Ein Frankfurter Schwurgericht hatte den ehemaligen SS-Anthropologen, Hans Fleischhacker, freigesprochen. Fleischhacker war die Beihilfe zur Ermordung von 115 Häftlingen im Konzentrationslager Auschwitz vorgeworfen worden.
5. März
BRD 1971 – In Dortmund (Nordrhein-Westfalen) hatten die Bürger mit der „Aktion Roter Punkt“ gegen Fahrpreiserhöhungen im öffentlichen Nahverkehr protestiert.
5. März
West-Berlin/DDR 1971 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin hatten eine Delegation des West-Berliner Senats und DDR-Regierungsvertreter Verhandlungen über Besuchsmöglichkeiten von West-Berlinern in der DDR aufgenommen.
6. März
BRD 1971 – In Bremen hatten Ärzte, Kaufleute und Juristen den Verein „Hilfsaktion Krebsbekämpfung“ gegründet.
6. März
USA/Raumfahrt 1971 – Die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA (National Aeronautics and Space Administration) hatte bekanntgegeben, dass die von der „Apollo-14“-Besatzung mitgebrachten Mondsteine auf ein Alter von 3,5 bis 4,5 Millionen Jahre geschätzt worden waren. Es waren die ältesten Gesteinsproben, die man bisher auf dem Mond fand.
6. März
Automobilrennsport 1971 – In Kyalami (Südafrika) hatte der US-Amerikaner Mario Andretti auf Ferrari das Grand-Prix-Rennen von Südafrika gewonnen.
7. März
Großbritannien 1971 – Es hatten 94 Prozent der Mitglieder der britischen Postgewerkschaft für den Abbruch des Streiks gestimmt. Der Streik dauerte seit dem 20. Januar. Die britische Regierung war den Forderungen nach einer Lohnerhöhung um 15 Prozent nicht nachgekommen.
7. März
Großbritannien 1971 – In der britischen Hauptstadt London hatten 3.000 Frauen von „Women‘s Liberation Movement“ (Bewegung für die Befreiung der Frau) für die Gleichberechtigung der Frau demonstriert.
Wer hat im März 1971 Geburtstag


8. März
Pakistan 1971 – In Ostpakistan hatte die „Woche des zivilen Ungehorsams“ begonnen. Dazu hatte Mujib Rahman, Führer der Oppositionspartei, als Protest gegen die Verhängung des Kriegsrechts aufgerufen. Es wurden keine Steuern abgeführt, Ämter, Schulen und Gerichte waren geschlossen geblieben.
8. März
Boxen 1971 – Im Madison Square Garden, New York, hatte Joe Frazier (USA) seinen Boxkampf und Weltmeistertitel im Schwergewicht gegen Muhammad Ali durch Sieg nach Punkten gewonnen.
9. März
Türkei 1971 – In Ankara waren vier US-Soldaten, die am 4. März von der terroristischen „Türkischen Volksbefreiungsfront“ entführt wurden, bedingungslos freigelassen worden.
9. März
BRD 1971 – Die Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und SPD hatten sich auf einen Gesetzentwurf geeinigt, der die die Altersversorgung der Bundesminister verbesserte. Damit sollten die Minister auch dann Rente bekommen, wenn sie bei ihrem Ausscheiden jünger als 55 Jahre waren oder nur ein Jahr im Amt waren.
Zeitungen 70er Jahre
10. März
Indien 1971 – Bei den Unterhauswahlen hatte die Kongresspartei von Ministerpräsidentin Indira Gandhi eine Zweidrittelmehrheit erreicht.
10. März
Australien 1971 – Der bisherige Außenminister William McMahon war als Ministerpräsident vereidigt worden. Sein Vorgänger John G. Gorton, der aufgrund von parteiinternen Differenzen zurückgetreten war, war zum neuen Verteidigungsminister ernannt worden.
10. März
USA 1971 – Das Wahlalter war durch eine Verfassungsänderung in den Vereinigten Staaten auf 18 Jahre herabgesetzt worden.
10. März
BRD 1971 – Alle noch geltenden Beschränkungen für den Bezug von DDR-Publikationen waren vom Deutschen Bundestag aufgehoben worden.
10. März
Skisport 1971 – Die Ősterreicherin Annemarie Pröll hatte sich den Sieg im Weltcup der Damen im alpinen Skisport gesichert.

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