Dezember 1976 - Friede, Freude...wenig von allem
In der Bundesrepublik hatten die Wahlen zum
Amt des Bundeskanzlers erneut Helmut Schmidt an die
Spitze des Landes gebracht. Mit 250 Stimmen hatte
Schmidt nur mit einer Stimme die zur Wahl notwendige
absolute Mehrheit erzielt. Damit hatte das Zünglein
an der Waage zu seinem Gunsten ausgeschlagen. Und in
seiner Regierungserklärung kündigte er vor dem 8.
Deutschen Bundestag die Fortsetzung seiner
„Friedens- und Reformpolitik“ an. In Polen dagegen
gab es einen Rücktritt. In Warschau war der
Außenminister des Landes, Stefan Olszowski,
zurückgetreten. Ihm folgte im Amt der bisherige
Umweltminister Emil Wojtaszek. In Belgien gab es
Zoff, keinen auf politischer Ebene, sondern auf
musikalischer. Das belgische Nationalorchester war
wegen des Konflikts zwischen Wallone und Flamen
aufgelöst worden. Es war in zwei Orchester mit
flämischen und wallonischen Musikern geteilt worden.
Dabei verbindet Musik doch die Menschen. Hier war
die Zweitteilung scheinbar die einzige Lösung.
Jedenfalls schien nun Friede, Freude usw. eingekehrt
zu sein. Eine Einigung hatte es endlich auch im
Erbstreitigkeitsfall um die Hinterlassenschaft des
spanischen Malers Pablo Picasso gegeben, deren Wert
auf rund 2,5 Milliarden geschätzt worden war. Klar,
dass da gleich die Neider auf den Plan traten.
Wichtige Ereignisse im
Dezember 1976
1. Dezember
Mexiko 1976 – In der Hauptstadt des Landes war José
Lopez Portillo als Präsident von Mexiko vereidigt
worden.
1. Dezember
UNO 1976 – Angola war als neues Mitglied in die UNO
aufgenommen worden.
1. Dezember
Libyen 1976 – Die staatliche libysche „Arab Foreign
Bank“ hatte zehn Prozent des Aktienkapitals des
spanischen Tochterunternehmens der Fiat-Werke SEAT
übernommen.
1. Dezember
BRD/West-Berlin 1976 – Ein West-Berliner Gericht
hatte den Verkauf des deutschen Unternehmens Fichtel
& Sachs an einen britischen Konzern genehmigt. Der
Verkauf war zunächst vom Bundeskartellamt untersagt
worden.
1. Dezember
Sport 1976 – Die internationale Sportpresse hatte
die rumänische Kunstturnerin Nadia Comaneci und den
kubanischen Leichtathleten Alberto Juantorena zu den
Sportlern des Jahres 1976 gewählt.
2. Dezember
BRD 1976 – Der Rheinland-Pfälzische Landtag hatte
Bernhard Vogel zum Ministerpräsidenten gewählt.
Damit wurde er zu Helmut Kohls Nachfolger. Der
übernahm den Vorsitz der CDU/CSU-Fraktion im
Bundestag.
2. Dezember
China 1976 – Der bisherige UN-Botschafter der
Volksrepublik China bei der UN, Hung Hua, war zum
Nachfolger von Chio Kuan-hua im Amt des
Außenministers ernannt worden.
2. Dezember
BRD/Musik 1976 – In Herne waren zum ersten Mal die
„Tage alter Musik“ veranstaltet worden. Im
Mittelpunkt der viertägigen Konzertreihe hatte die
Orgelmusik gestanden.
3. Dezember
USA 1976 – Der neue Präsident der Vereinigten
Staaten, Jimmy Carter, der am 2. November 1975
gewählt worden war, gab in Washington bekannt, dass
künftig Cyrus Vance anstelle von Henry Kissinger das
Amt des Außenministers inne haben werde.
3. Dezember
Polen 1976 – Der polnische Außenminister Stefan
Olszowski hatte in Warschau seinen Rücktritt
erklärt. Zu seinem Nachfolger war der bisherige
Umweltminister Emil Wojtaszek ernannt worden.
3. Dezember
Irland 1976 – In Dublin war der neue irische
Staatspräsident John Patrick Hillery feierlich in
sein Amt eingeführt worden. Er trat die Nachfolge
von Cearbhall O'Dalaighs an, der am 22. Oktober
wegen des Streiks um die Anti-Terror-Gesetzgebung
seiner Regierung von seinem Amt zurückgetreten war.
3. Dezember
Belgien 1976 – Das belgische Nationalorchester war
wegen des Konflikts zwischen Wallonen und Flamen
aufgelöst worden. Es war in zwei Orchester mit
flämischen und wallonischen Musiker geteilt worden.
3. Dezember
Fußball 1976 – Der Fußballverein Schalke 04 und der
Deutsche Fußball-Bund hatten sich auf eine
fünfwöchige Sperre für die in sogenannten
Bundesligaskandal verwickelten Vereinsspieler
geeinigt.
4. Dezember
Zentralafrikanische Republik 1976 – In der
Hauptstadt des Landes, Bangui, hatte Jean Bedel
Bokassa das Kaiserreich Zentralafrika proklamiert
und sich zum Kaiser krönen lassen.
4. Dezember
USA/UdSSR 1976 – Angaben des
US-Verteidigungsministeriums zufolge hatte die
Streitkräfte der UdSSR im Pazifik eine U-Boot-Rakete
mit einer Reichweite von rund 9.000 km erfolgreich
getestet. Die auf US-U-Booten stationierten Raketen
hatten nach offiziellen Verlautbarungen eine
maximale Reichweite von 4.600 km.
4. Dezember
Sowjetunion 1976 – In ihrer neuesten Ausgabe hatte
die sowjetische Zeitschrift „Literaturnaja Gaseta“
von den Problemen jugendlicher Rauschgiftsüchtiger
berichtet. Es war das erste Mal, dass in der UdSSR
das Thema öffentlich behandelt wurde. Die Existenz
von Drogenabhängigen In der
Sowjetunion bislang
von der Moskauer Führung stets geleugnet worden.
5. Dezember
Japan 1976 – Die Liberal-Demokratische Partei war
aus der Unterhauswahl im Zuge des Lockheed-Skandals
als stärkste politische Kraft hervorgegangen. Ihre
absolute Mehrheit hatte sie erstmals seit 1955
verloren.
5. Dezember
Schweiz 1976 – Die schweizerische Bevölkerung hatte
sich in einer Volksabstimmung gegen die Einführung
der 40-Stunden-Woche ausgesprochen.
5. Dezember
Musik/International 1976 – Bei der Premiere in Paris
war eine Inszenierung der Oper „Rheingold“ von
Richard Wagner durch den deutschen Regisseur Peter
Stein mit Ablehnung aufgenommen worden. Stürmischen
Applaus erhielt dagegen die musikalische Leitung von
George Solti.
6. Dezember
Frankreich 1976 – Die Gaullisten hatten auf ihrem
Parteitag in Paris ihre Partei in Rassemblement pour
la République (RPR) umbenannt. Ihr erster
Vorsitzender war der am 25. August zurückgetretene
Ministerpräsident Jacques Chirac geworden.
7. Dezember
UNO 1976 – In New York war UN-Generalsekretär Kurt
Waldheim vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen
für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt
worden.
7. Dezember
Fußball/Schweiz 1976 – In Bern war die „Vereinigung
Schweizer Fußballspieler“ gegründet worden. Die
Organisation versteht sich als eine Gewerkschaft und
hatte zum Ziel, die Interessen der Spieler gegenüber
Vereinen und Verbänden zu vertreten.
8. Dezember
BRD 1976 – Die Koalitionsrunde zwischen SPD und FDP
hatte entgegen ihrer Wahlaussagen die Erhöhung der
Renten um 10 Prozent zum 1. Juli 1977 abgelehnt.
Daraufhin war die SPD von der Opposition des
„Wahlbetruges“ bezichtigt worden.
8. Dezember
Alaska 1976 – In Alaska war die rund 1.300 km lange
Pipeline, die von den Ölförderungsgebieten in
Nordalaska zum Hafen Valdez führt, fertiggestellt
worden.
8. Dezember
Musik/International 1976 – In den USA war das Album
„Hotel California“ der Rockband „Eagles“ erschienen.
In der Folge stieg es in die Spitzengruppe der
meistverkauften Alben auf.
9. Dezember
USA/NATO 1976 – Der designierte US-amerikanische
Präsident Jimmy Carter hatte in einer Botschaft an
die Außenministerkonferenz der NATO das westliche
Verteidigungsbündnis als Herzstück der Partnerschaft
zwischen den Vereinigten Staaten und Westeuropa
bezeichnet.
9. Dezember
BRD 1976 – In Mainz waren die Kabarettisten Emil
Steinberger und Ortrud Beginnen sowie der
Chansonnier Christof Stählin mit dem Deutschen
Kleinkunstpreis ausgezeichnet worden. Der
Schauspieler Gert Fröbe hatte für seine
darstellerischen Leistungen einen Sonderpreis
erhalten.
9. Dezember
Skisport 1976 – Die Skiläuferin Lise-Marie Morerod
(Schweiz) hatte in Val d'Isère das erste
Weltcuprennen der Saison 1976/77 gewonnen.
10. Dezember
NATO/Warschauer Pakt 1976 – Die NATO hatte den
Vorschlag des Warschauer Paktes, den Verzicht auf
Ersteinsatz von Atomwaffen vertraglich
festzuschreiben, abgelehnt. Dieser Vorschlag würde
lediglich der Propaganda der kommunistisch geführten
Staaten dienen.
10. Dezember
Algerien 1976 – Bei den Präsidentschaftswahlen in
Algerien war Houari Boumedienne für sieben Jahre in
das höchste Staatsamt gewählt worden. Boumedienne
war auch weiterhin Vorsitzender des Revolutionsrates
des sozialistischen, nordafrikanischen Staates
geblieben, das das höchste politische Gremium des
Landes darstellte.
10. Dezember
CSSR 1976 – In der CSSR waren mehrere Führer des
sogenannten Prager Frühlings (1968) aus der Haft
entlassen worden. Unter ihnen hatte sich unter
anderem Milan Hübl befunden.
10. Dezember
Nobelpreise 1976 – In der schwedischen Hauptstadt
Stockholm waren die Nobelpreise verliehen worden.
Alle Auszeichnungen waren an US-Amerikaner verliehen
worden. Der Friedensnobelpreis wurde nicht vergeben.
11. Dezember
USA/Israel 1976 – Die USA hatten der israelischen
Luftwaffe die ersten Exemplare des Kampfflugzeuges
F-15 Starfighter geliefert. Die Maschine war
angeblich der aus der Sowjetunion stammenden MiG 23
der arabischen Streitkräfte überlegen.
11. Dezember
Italien/Film 1976 – In Rom war der Spielfilm
„Casanova“ des italienischen Regisseurs Federico
Fellini zur Uraufführung gelangt. Die Kinos in Rom
waren aufgrund begeisterten Kritiken für zwei Monate
im Voraus ausverkauft gewesen. Die Titelrolle hatte
Donald Sutherland übernommen.
12. Dezember
BRD 1976 – Die Vorsitzenden von CDU/CSU, Helmut Kohl
und Franz Josef Strauß hatten sich in Bonn auf die
Fortsetzung der Fraktionsgemeinschaft der beiden
Parteien geeinigt. Seitens der CSU war die
Fraktionsgemeinschaft am 19. November überraschend
aufgekündigt worden.
12. Dezember
Portugal 1976 – Aus den ersten freien Gemeindewahlen
in Portugal war die Sozialistische Partei als
eindeutiger Sieger hervorgegangen.
13. Dezember
USA 1976 – In Washington war der Demokrat Jimmy
Carter von dem Wahlmänner-Gremium offiziell zum 39.
Präsidenten der USA gewählt worden.
13. Dezember
Österreich 1976 – Die Innenstadt der
österreichischen Hauptstadt Wien war nach einem
Banküberfall Schauplatz einer spektakulären
Schießerei zwischen Bankräubern und der Polizei
geworden. Zunächst war den Tätern die Flucht
gelungen. Auf dem Flughafen in Frankfurt am Main
konnten sie wenig später verhaftet werden.
14. Dezember
BRD 1976 – Der am 3. Oktober gewählte 8. Deutsche
Bundestag konstituierte sich in Bonn und wählte Karl
Carstens zum Parlamentspräsidenten als Nachfolger
von Annemarie Renger.
14. Dezember
BRD/Südkorea 1976 – Die Bundesrepublik und Südkorea
hatten ein Doppelbesteuerungsabkommen abgeschlossen.
14. Dezember
BRD 1976 – Der Student Richard Oetker war in
Freising (Bayern) von Dieter Zlof entführt worden.
Dieser wollte von der Familie Lösegeld erpressen.
15. Dezember
BRD 1976 – Mit den Stimmen von SPD und FDP war
Helmut Schmidt als Bundeskanzler wiedergewählt
worden. Mit 250 Stimmen hatte Schmidt nur mit einer
Stimme die zur Wahl notwendige absolute Mehrheit
erzielt.
15. Dezember
Spanien 1976 – Die spanische Bevölkerung hatte sich
in einem Volksentscheid mit überwältigender Mehrheit
für die Abhaltung von freien Wahlen ausgesprochen.
15. Dezember
UNO 1976 – Die Vollversammlung der Vereinten
Nationen in New York hatte den Vorschlag von
Bundesaußenminister
Hans-Dietrich Genscher über eine
Anti-Terrorismus-Konvention angenommen. Unter
anderem war in der Konvention gefordert worden,
unter keinen Umständen auf Forderungen von
Geiselnehmern einzugehen.
15. Dezember
Italien 1976 – Das Oberste Militärgericht in Rom
hatte die Entscheidung eines Gerichts vom 11.
November aufgehoben, wonach der in Haft befindliche
ehemalige Vertraute Heinrich Himmlers, Heinrich
Kappler, aus gesundheitlichen Gründen aus der Haft
entlassen werden sollte. Gegen dessen Entlassung
hatte es in den letzten Wochen eine Reihe von
Demonstrationen und Proteste gegeben.
15. Dezember
Argentinien 1976 – Bei einem Bombenanschlag auf eine
Dienststelle des argentinischen
Verteidigungsministeriums in Buenos Aires waren 14
Menschen ums Leben gekommen. Die Polizei hatte
Anhänger der gestürzten Präsidentin Isabel Perón als
Täter vermutet.
15. Dezember
UNO 1976 – Der Inselstaat Samoa war von der UNO als
neues Mitglied aufgenommen worden.
16. Dezember
BRD 1976 – In seiner Regierungserklärung hatte
Bundeskanzler Helmut Schmidt vor dem 8. Deutschen
Bundestag die Fortsetzung seiner „Friedens- und
Reformpolitik“ angekündigt.
16. Dezember
UNO 1976 – In New York hatte die Vollversammlung der
Vereinten Nationen die Militärjunta unter Präsident
Augusto Pinochet Ugarte wegen fortgesetzter Verstöße
gegen die Menschenrechte verurteilt.
16. Dezember
Jamaika 1976 – Aus den Parlamentswahlen auf Jamaika
war die Nationale Volkspartei unter Michael Norman
Manley als Sieger hervorgegangen. Das Wahlergebnis
hatte in den USA Sorge ausgelöst, da die
linksgerichtete Partei eine politische Annäherung an
Kuba anstrebte.
16. Dezember
BRD 1976 – Der am 14. Dezember entführte
Industriellensohn Richard Oetker war gegen Zahlung
von 21 Millionen DM Lösegeld freigelassen worden.
17. Dezember
International 1976 – Die Organisation der Erdöl
exportierenden Länder (OPEC) hatte auf ihrer Tagung
in Doha (Katar) zum 1. Januar 1977 eine Erhöhung der
Ölpreise beschlossen.
17. Dezember
CSSR 1976 – In der Prager Wenzelskapelle waren die
Krone, das Szepter und der Reichsapfel von König
Ottokar II. entdeckt worden. Er herrschte von 1253
bis 1278.
17. Dezember
Musik/Österreich 1976 – In
Wien war die Oper „Kabale
und Liebe“ des österreichischen Komponisten
Gottfried von Einem uraufgeführt worden.
17. Dezember
BRD/DDR/Theater 1976 – Die geplante Uraufführung
eines Stücks des DDR-Dramatikers Peter Hacks an den
Münchener Kammerspielen wurde abgesetzt. Hacks hatte
sich öffentlich für die Ausbürgerung des
DDR-Liedermachers Wolf Biermann ausgesprochen.
18. Dezember
Sowjetunion/Schweiz 1976 – In Zürich war der seit
1972 inhaftierte sowjetische Bürgerrechtler Wladimir
Bukowski gegen den seit 1972 inhaftierten
chilenischen KP-Chef Luis Corvalán ausgetauscht
worden.
19. Dezember
USA 1976 – Im Hafen der US-amerikanischen Stadt Long
Beach (US-Bundesstaat Kalifornien) war der unter
liberianischer Flagge fahrende Supertanker „Sansinema“
explodiert. Mehrere Menschen waren bei dem Unglück
ums Leben gekommen.
20. Dezember
Israel 1976 – Da nach dem Austritt der Unabhängigen
Liberalen und der Entlassung von zwei Ministern der
National-Religiösen Partei aus dem Kabinett die
Regierungskoalition unter Ministerpräsident Yitzhak
Rabin über keine Parlamentsmehrheit mehr verfügte,
hatte die israelische Regierung ihren Rücktritt
erklärt. Staatspräsident Ephraim Katzir hatte für
das Frühjahr 1977 Neuwahlen ausgeschrieben.
20. Dezember
BRD/Justiz 1976 – In Hamburg war der vierfache
Frauenmörder Fritz Honka zu 15 Jahren Haft
verurteilt worden. Das Gericht hatte ihm eine
verminderte Zurechnungsfähigkeit bescheinigt. Der
„Fall Honka“ beherrschte wochenlang die Schlagzeilen
in der bundesdeutschen Boulevard-Presse.
21. Dezember
Syrien/Ägypten 1976 – Auf einer Konferenz in Kairo
(Ägypten) hatten die Regierungen Syriens und
Ägyptens eine gemeinsame politische Führung für die
beiden Länder beschlossen sowie die Hinwirkung auf
die Vereinigung beider Länder.
21. Dezember
Schweiz 1976 – In Genf war das Protonensynchroton
der Europäischen Organisation für Kernforschung (CRN)
nach vierjähriger Bauzeit fertiggestellt worden. Für
die hochtechnisierte Anlage waren nach offiziellen
Angaben rund 1,1 Milliarden DM aufgewendet worden.
21. Dezember
Frankreich 1976 – Die Erben des spanischen Malers
Pablo Picasso hatten sich im südfranzösischen Grasse
in einem außergerichtlichen Vergleich auf die
Verteilung der Hinterlassenschaft indes Künstlers
geeinigt. Damit war der seit dem Tod Picassos im
Jahr 1973 erbittert geführte Streit um das Vermögen,
das auf einen Wert von rund 2,5 Milliarden DM
geschätzt wurde, zu Ende gegangen.
21. Dezember
Fußball 1976 – Der FC Bayern München hatte in Rio de
Janeiro (Brasilien) gegen den landeseigenen Klub
Cruzeiro Belo Horizonte den Weltpokal gewonnen.
21. Dezember
Eishockey 1976 – In Moskau hatte die
Eishockey-Auswahl der Sowjetunion den Iswestija-Cup
vor Schweden und der CSSR gewonnen.
22. Dezember
DDR 1976 – Die Staatsführung der DDR hatte dem
ARD-Korrespondenten Lothar Loewe die Akkreditierung
wegen „Diffamierung des Volkes und der Regierung der
DDR“ entzogen.
22. Dezember
Niederlande/Schweiz 1976 – Der niederländische
Kunsthändler Pieter Menten war von der Schweiz an
die Niederlande ausgeliefert worden. Menten waren
schwere Kriegsverbrechen während des Zweiten
Weltkriegs vorgeworfen worden.
22. Dezember
Spanien 1976 – Der spanische KP-Führer Santiago
Carillo, der sich illegal in Spanien aufhielt, war
in Madrid von der Polizei verhaftet worden. Carillo
war am wenige Tage später, am 30. Dezember, gegen
Kaution auf freien Fuß gesetzt worden.
23. Dezember
Polen 1976 – In Warschau waren mehrere Mitglieder
des „Komitees zur Verteidigung der Arbeiterrechte“
von polnischen Sicherheitskräften verhaftet worden.
Die Organisation hatte Flugblätter verteilt, in
denen zum Widerstand gegen die Wirtschaftspolitik
der polnischen Führung aufgerufen worden war.
23. Dezember
UNO 1976 – Die Vollversammlung der Vereinten
Nationen in New York hatte das Jahr 1979 zum „Jahr
des Kindes“ ausgerufen.
24. Dezember
Japan 1976 – In Tokio war Takeo Fukuda zum
japanischen Regierungschef gewählt worden. Der
Amtsvorgänger Takeo Midi war zurückgetreten. Er
übernahm damit die Verantwortung für die
Stimmenverluste der Liberalen Partei bei den
Parlamentswahlen.
24. Dezember
Frankreich 1976 – Der französische Parlamentarier
Prinz Jean de Broglie, der 1962 die Beendigung des
Algerienkrieges ausgehandelt hatte, war in Paris
einem Attentat zum Opfer gefallen. Die Polizei hatte
später zwei Geschäftsfreunde des Politikers
verhaftet, die vermutlich die Auftraggeber für das
Attentat waren.
24. Dezember
Libyen 1976 – Das Parlament in Beirut hatte
Ministerpräsident Salim Al Huss Sondervollmachten
zur Beendigung des Bürgerkriegs erteilt.
24. Dezember
International 1976 – Im Roten Meer waren bei einem
Schiffsunglück 127 Menschen ums Leben gekommen. Sie
hatten sich auf einer Pilgerfahrt nach Mekka
befunden.
25. Dezember
BRD 1976 – Erstmals seit sieben Jahren konnten die
Bundesbürger wieder eine „weiße Weihnacht“ feiern.
Bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt hatte
in nahezu allen Teilen der Bundesrepublik eine
geschlossene Schneedecke gelegen.
26. Dezember
Philippinen 1976 – Der philippinische Präsident
Ferdinand Marcos hatte enie Teilamnestie erlassen.
Es waren rund 1500 der nach internationalen
Schätzungen 5000 politischen Gefangenen, die aus der
Haft entlassen worden waren.
26. Dezember
Südafrika 1976 – Südafrika war während der
Weihnachtstage von bürgerkriegsähnlichen Unruhen
erschüttert worden. Bei Kämpfen zwischen Schwarzen
und der Polizei waren in der Provinz Natal und den
Vorstädten von Kapstadt und Johanndesburg 137
Menschen ums Leben gekommen.
26. Dezember
International 1976 – Über Bangkok (Thailand) war
eine Boeing 707 der ägyptischen Fluggesellschaft
Egypt Air nach einem Navigationsfehler des Piloten
abgestürzt. Bei dem Unglück waren 72 Menschen ums
Leben gekommen.
26. Dezember
BRD 2015 – Die Stadt Mainz (
Rheinland-Pfalz) hatte
dem deutschen Schriftsteller Carl Zuckmayer
anlässlich seines 80. Geburtstages am 27. Dezember
die Ehrenbürgerwürde verliehen.
27. Dezember
USA 1976 – Auf dem Delaware-River (US-Bundesstaat
Delaware) war der liberianische Tanker „Olymp Games“
auf Grund gelaufen. Rund 134.000 Gallonen Öl liefen
aus. Sie hatten eine Ölpest verursacht.
27. Dezember
Fußball 1976 – Die europäischen Sportjournalisten
hatten Franz Beckenbauer zu „Europas Fußballer des
Jahres“ gewählt. Bereits 1972 hatte der Kapitän der
deutschen Nationalmannschaft mit diesem Titel geehrt
worden.
28. Dezember
USA 1976 – Der künftige US-Präsident Jimmy Carter
hatte in Washington seine außenpolitischen
Vorstellungen erläutert. Ein Treffen mit dem
sowjetischen Parteichef Leonid I. Breschnew hatte er
als eine vorrangige Aufgabe bezeichnet, damit die
Verhandlungen um das
SALT-II-Rüstungsbegrenzungsabkommen abgeschlossen
werden konnten.
29. Dezember
BRD/DDR 1976 – Nach Angaben des Ministeriums für
innerdeutsche Beziehungen waren 1976 rund 5.200
Menschen aus der DDR geflüchtet. Es waren 1.100
politische Häftlinge „freigekauft“ worden.
29. Dezember
Großbritannien/Rhodesien 1976 – Die britische
Regierung hatte sich bereit erklärt, während einer
Übergangsphase des Regierungswechsels in Rhodesien
einen Hochkommissar einzusetzen. Der Vorsitzende der
Rhodesien-Konferenz, Ivor Richard, hatte daraufhin
eine Reise in mehrere afrikanische Staaten
unternommen, um den Vorschlag zu unterbreiten.
29. Dezember
Südkorea 1976 – In Seoul waren der ehemalige
Staatspräsident Südkoreas, Yun Poson, und der
Oppositionsführer Kim Dae Jung wegen Verstoßes gegen
die Notstandsgesetze zu je fünf Jahren Gefängnis
verurteilt worden.
30. Dezember
China 1976 – Offiziellen Angaben aus Peking zufolge
war in Baoting, einem Landkreis 150 km südlich der
Hauptstadt, ein Putsch von Anhängern der
„Viererbande“ niedergeschlagen worden. Damit war der
seit dem Tod von
Mao Zedong tobende Kampf um den
politischen Kurs der Volksrepublik entschieden
worden.
31. Dezember
Spanien 1976 – In der spanischen Hauptstadt Madrid
hatte die Regierung die Auflösung der politischen
Gerichtshöfe verfügt. Außerdem durfte die Armee
nicht mehr über politische Gewalttäter zu Gericht
sitzen.
31. Dezember
Vietnam 1976 – In Hanoi hatten frühere prominente
Gegner des US-Engagements im Vietnamkrieg, unter
ihnen Joan Baez und Allen Ginsberg, gegen die
Unterdrückung der freien Meinungsäußerung durch die
kommunistische Führung sowie für die Freilassung der
politischen Gefangenen protestiert.
Dezember 1976 Deutschland in den Nachrichten
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