November 1976 - Die DDR vertrug keine Kritik
Der in der DDR gelebte Sozialismus war sich
unter der diktatorischen Führung der SED-Regierung
seiner Sache so sicher, dass er jegliche, auch
konstruktive Kritik verabscheute. Dennoch hatte das
Land den Liedermacher Wolf Biermann, dessen Texte
durchaus kritisch waren, zu einem Gastspiel in die
Bundesrepublik Deutschland reisen lassen. Biermann
gab vor mehr als 10.000 Zuschauern ein umjubeltes
Konzert auf einer Veranstaltung der IG Metall in
Köln. Es war sein erstes Konzert, das er mit
Genehmigung der DDR-Führung in der BRD geben durfte.
Wie viel böse Absicht seitens der SED-Führung
dahinter steckte, ist unklar. Doch die DDR zeigte
sich nach dem Auftritt Biermanns „beleidigt“ und
verweigerte ihm die Wiedereinreise. Das zog in
Künstlerkreisen heftige Kritik nach sich, die
wiederum nicht goutiert wurde. Wer sich für Biermann
aussprach, musste mit Repressalien rechnen. Wenige
Tage nach der Einreise-Verweigerung Biermanns, wurde
dem Lyriker die Staatsangehörigkeit der DDR wegen
„feindseligen Auftretens“ in der BRD entzogen. Und
weil sich der DDR-Regimekritiker Robert Havemann
gegen die Einreise-Verweigerung aussprach und zu
Wolf Biermann bekannte, wurde er unter Hausarrest
gestellt. Demokratisch war die Diktatur des
Proletariats nicht gerade.
Wichtige Ereignisse im
November 1976
1. November
BRD 1976 – In Bonn hatte Bundesverteidigungsminister
Georg Leber zwei führende Generäle der Bundeswehr
entlassen.
1. November
Libanon/Israel 1976 – Der am 18. Oktober von den
arabischen Staaten vereinbarte Waffenstillstand im
Libanon war gebrochen worden. Im Grenzgebiet zu
Israel war es zu mehreren Gefechten zwischen
Palästinensern und Angehörigen der christlichen
Milizen gekommen.
1. November
Mocambique/Rhodesien 1976 – In Mocambique hatten
rhodesische Truppen Stützpunkte und Nachschublager
linksgerichteter Rebellen angegriffen. Bei den
erbittert geführten Kämpfen waren mehrere hundert
Menschen umgekommen.
1. November
Burundi 1976 – Nach einem unblutigen Putsch hatten
in Burundi linksgerichtete Militärs die Macht im
Land übernommen.
1. November
West-Berlin 1976 – In West-Berlin war das erste
sogenannte Frauenhaus eröffnet worden. Darin konnten
Frauen Zuflucht finden, denen Gewalt von Männern
angetan worden war.
2. November
USA 1976 – Bei der US-Präsidentschaftswahl war
Jimmy
Carter von der Demokratischen Partei in einer
knappen Entscheidung gegen den amtierenden
Präsidenten Gerald Ford als Sieger hervorgegangen.
2. November
Indien 1976 – Das indische Parlament hatte
Verfassungsänderungen verabschiedet. Diese räumten
der Ministerpräsidentin
Indira Gandhi diktatorische
Vollmachten ein. Zudem waren die Befugnisse des
Obersten Gerichtshofes stark eingeschränkt worden.
2. November
BRD/DDR 1976 – In Essen war der DDR-Flüchtling
Werner Weinhold vom Vorwurf des zweifachen
Totschlags freigesprochen worden. Weinhold hatte
zwei Grenzsoldaten der DDR getötet.
2. November
Sowjetunion 1976 – Sowjetische Wissenschaftler
hatten, Angaben aus Moskau zufolge, mit Hilfe eines
Atomsprengsatzes in Sibirien einen künstlichen See
mit einem Wasservolumen von rund 20 Millionen
Kubikmeter geschaffen.
2. November
Literatur 1976 – Der bundesdeutsche Autor Rolf
Hochhuth hatte für sein schriftstellerisches
Gesamtwerk den Kunstpreis der Stadt Basel (Schweiz)
erhalten.
3. November
Malaysia 1976 – Sechs führende Politiker der
linksgerichteten Oppositionsparteien waren im Zuge
einer „Säuberungswelle“ verhaftet worden.
3. November
Großbritannien/Frankreich 1976 – In der britischen
Hauptstadt London hatten Regierungsvertreter von
Großbritannien und Frankreich die vorläufige
Aussetzung der Finanzierung der Weiterentwicklung
des Überschallflugzeugs „Concorde“ aus Kostengründen
beschlossen.
3. November
BRD 1976 – Mehrere hundert Kernkraftgegner hatten
das Baugelände des geplanten Kernkraftwerkes
Brokdorf besetzt.
3. November
DDR 1976 – In Dresden hatte der Wiederaufbau des
weltberühmten Kurländerpalais begonnen. Das 1729
erbaute Gebäude war 1945 während des
anglo-amerikanischen Luftangriffs auf die sächsische
Residenzstadt zerstört worden.
3. November
BRD 1976 – Der Leiter der Bremer
Verkehrsfliegerschule hatte in einem Interview die
strikte Ablehnung der Lufthansa von Frauen im
Cockpit erklärt.
4. November
China 1976 – In der chinesischen Hauptstadt Peking
war die Führung des Landes Gerüchten
entgegengetreten, dass die Mitglieder der Anfang
Oktober entmachteten sogenannten Viererbande,
darunter die Witwe Mao Zedongs, hingerichtet worden
waren.
4. November
Indonesien 1976 – Nahe der Hauptstadt Jakarta waren
bei dem Absturz eines indonesischen
Verkehrsflugzeugs 26 Menschen ums Leben gekommen.
5. November
Japan 1976 – In Tokio war der stellvertretende
japanische Ministerpräsident und Wirtschaftsminister
Takeo Fukuda von seinen Ämtern zurückgetreten.
Fukuda hatte Ministerpräsident Takeio Miki
Führungsschwäche vorgeworfen.
5. November
Großbritannien 1976 – Die Konservativen hatten bei
Nachwahlen zum britischen Parlament zwei Sitze der
Labour Party gewonnen. Damit hatte die
Regierungspartei im Unterhaus nur noch einen Sitz
mehr als die Opposition.
5. November
BRD 1976 – Der bayerische Kultusminister Hans Maier
war zum Vorsitzenden des Zentralkomitees der
deutschen Katholiken gewählt worden, der
Organisation, die ein Zusammenschluss von
Laienkräften des deutschen Katholizismus darstellte.
5. November
BRD 1976 – Der am 3. November in Münster entführte
Springreiter Hendrik Snoek war gegen die Zahlung von
5 Millionen DM Lösegeld freigelassen worden.
6. November
Spanien/USA 1976 – Der US-amerikanische
Flugzeughersteller Lockheed hatte Berichten einer
Untersuchungskommission zufolge hohen spanischen
Militärs Bestechungsgelder in Höhe von umgerechnet
rund 25 Millionen DM für die Bestellung von
Kampfflugzeugen gezahlt.
6. November
Italien 1976 – In Trapani auf Sizilien war es
infolge sintflutartiger Regenfälle zu
Überschwemmungen gekommen. Durch die
Naturkatastrophe waren 13 Menschen ums Leben
gekommen.
7. November
Albanien 1976 – In der albanischen Hauptstadt Tirana
hatte der 7. Parteitag der Partei der Arbeit
einstimmig Enver Hoxha in seinem Amt als Parteichef
bestätigt.
8. November
Angola 1976 – In Angola hatte die prowestliche
Befreiungsorganisation UNITA einen Aufstand gegen
die kommunistische Staatsführung im Land
unternommen. Die Revolte war mit Hilfe von
kubanischen Truppen niedergeschlagen worden.
8. November
UNO 1976 – In New York hatte die Vollversammlung der
Vereinten Nationen mehrere Resolutionen
verabschiedet. Sie richteten sich gegen das System
der Apartheid in Südafrika.
8. November
Israel 1976 – Der französische Schriftsteller und
Philosoph Jean-Paul Sartre bekam von der Hebräischen
Universität in Jerusalem die Ehrendoktorwürde
verliehen. Sartre, der bislang alle offiziellen
Auszeichnungen einschließlich des
Literaturnobelpreises 1964 abgelehnt hatte, nahm die
Doktorwürde an. Damit wollte er seiner Freundschaft
zu dem israelischen Volk Ausdruck verleihen.
8. November
Großbritannien 1976 – In
London war eine
Bestechungsaffäre bei Scotland Yard aufgedeckt
worden. Die Enthüllungen hatten tagelang die
Schlagzeilen der britischen Boulevard-Presse
beherrscht. Eine Abteilung von Scotland Yard hatte
über 20 Jahre lang Bestechungsgelder von
Bordellbesitzer erhalten.
9. November
Irland 1976 – In Dublin war der ehemalige
EG-Kommissar John Patrick Hillery zum Präsidenten
der Republik Irland vereidigt worden. Er hatte die
Nachfolge von Cearbhall O'Dalaigh angetreten, der am
22. Oktober wegen des Streits um die
Anti-Terror-Gesetzgebung seiner Regierung
zurückgetreten war.
9. November
International 1976 – In Genf (Schweiz) hatte die
Liga der Gesellschaft des Roten Kreuzes ein neues
Statut verabschiedet. Es ermöglichte der
Hilfsorganisation, auch während bewaffneter
Konflikte tätig werden zu können.
10. November
BRD 1976 – Die Bundesregierung hatte ein Programm
zur Unterstützung von Arbeitslosen verabschiedet.
Das Programm umfasste ein Volumen von rund 1,6
Milliarden DM.
10. November
Ägypten/Israel/USA 1976 – Der ägyptische
Staatspräsident Anwar As Sadat hatte in Kairo
gegenüber einer Delegation des US-Kongresses
erklärt, dass er zum Abschluss eines
Friedensvertrages mit Israel bereit sei. Allerdings
sei die Räumung der von Israel besetzten ägyptischen
Gebiete Voraussetzung dafür.
10. November
Europarat 1976 – Der Europarat in Straßburg hatte
eine Konvention zur Bekämpfung des internationalen
Terrorismus verabschiedet.
11. November
Italien 1976 – In Rom war bekanntgegeben worden,
dass der an Krebs erkrankte ehemalige Polizeichef
Heinrich Himmlers in Rom, Hans Kappler, frühzeitig
aus der Haft entlassen werden würde. Kappler war
nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wegen
Kriegsverbrechen zu lebenslanger Haft verurteilt
worden. In der italienischen Öffentlichkeit hatte
die Nachricht von der bevorstehenden Freilassung
Kapplers heftige Proteste ausgelöst.
12. November
Ägypten 1976 – Die ägyptische Regierung hatte den
sogenannten Plattformen, in denen die politischen
Kräfte des Landes organisiert waren, gestattet, sich
als Parteien zu konstituieren.
12. November
Kanada 1976 – Ein Zuchtbulle hatte in der
kanadischen Stadt Oakville einen Kaufpreis von
umgerechnet rund 550.000 DM erzielt. Das war der
höchste Preis, der jemals für ein Vieh bezahlt
worden war.
13. November
Großbritannien 1976 – Prinz Philip von
Großbritannien und Nordirland hatte in London
öffentlich scharfe Kritik an den Auswüchsen des
Sozialstaates geübt. Die Äußerungen des Ehemanns der
britischen Königin hatten heftige Diskussionen
ausgelöst.
13. November
Italien/Europa 1976 – Der italienische
Staatspräsident Giovanni Leone hatte in Florenz die
Europäische Universität eröffnet.
13. November
DDR/BRD 1976 – Der DDR-Liedermacher Wolf Biermann
hatte in Köln ein Konzert vor mehr als 10.000
Zuschauern gegeben. Es war das erste Mal seit 1965,
dass Biermann in der Bundesrepublik auftrat. Nach
dem Auftritt bei einer Veranstaltung der IG Metall
durfte Biermann nicht wieder in die DDR einreisen.
14. November
BRD 1976 – Rund 30.000 Menschen hatten in Brokdorf
(Schleswig-Holstein) gegen die Errichtung eines
Kernkraftwerkes protestiert. Bei den
Auseinandersetzungen mit der Polizei waren mehrere
Menschen verletzt worden.
15. November
Kanada 1976 – Die separatistische Partei hatte in
der kanadischen Provinz Quebec bei den
Parlamentswahlen 69 von 110 Mandaten erhalten. Die
Partei trat für eine Volksabstimmung über die
Selbständigkeit der französischsprachigen Provinz
ein.
15. November
Sowjetunion/Jugoslawien 1976 – Der Generalsekretär
der KPdSU, Leonid I. Breschnew, war in der
jugoslawischen Hauptstadt Belgrad zu einem
mehrtägigen Staatsbesuch eingetroffen. Bei seinen
Gesprächen mit dem Gastgeber Josip Broz Tito hatte
der Ausbau der Beziehungen zwischen beiden Staaten
im Mittelpunkt gestanden. Breschnes hatte in einer
Tischrede das Recht Jugoslawiens auf einen eigenen
Weg zum Sozialismus ausdrücklich bestätigt.
15. November
West-Berlin/BRD 1976 – Die Deutsche Bundespost hatte
in West-Berlin die ersten
Tastentelefone
vorgestellt. In den nächsten Jahren sollten die in
der BRD üblichen Apparate mit Wählscheibe durch
Tastentelefone ersetzt werden.
15. November
Österreich 1976 – Nach mehrwöchiger Dauer war in
Wien die Ausstellung „1000 Jahre Babenberger in
Österreich“ beendet worden. Rund 470.000 Besucher
hatten sich die Ausstellung angesehen.
15. November
Frankreich/Literatur 1976 – In Paris war der
französische Autor Patrick Grainville für seinen
Roman „Les Flamboyants“ mit dem Literaturpreis Prix
Goncourt ausgezeichnet worden.
16. November
DDR 1976 – Die Regierung der DDR hatte dem Lyriker
und Liedermacher Wolf Biermann die
Staatsangehörigkeit wegen „feindseligen Auftretens“
in der BRD entzogen.
16. November
UNO 1976 – In New York war der Antrag Vietnams auf
Aufnahme in die Vereinten Nationen am Veta der USA
gescheitert.
16. November
BRD 1976 – In Mülheim hatten rund 5.000
Metallarbeiter für den Bau des Atomkraftwerkes
Brokdorf demonstriert, weil sie um den Erhalt ihrer
Arbeitsplätze fürchteten.
17. November
Jordanien 1976 – In der Hauptstadt Amman hatten
palästinensische Terroristen ein Hotel gestürmt und
Geiseln genommen. Jordanische Truppen konnten die
Geiseln nach einem heftigen Feuergefecht befreien.
Bei der Aktion waren sieben Menschen ums Leben
gekommen. Drei davon waren Terroristen. Außerdem
hatte es zahlreiche Verletzte gegeben.
17. November
USA 1976 – US-Präsident Gerald R. Ford hatte in
Washington den Bau von weiteren 60
Interkontinentalraketen von Typ Minuteman-III
genehmigt. Dadurch sollte – so verlautete es aus dem
Weißen Haus – die Entschlossenheit der USA bewiesen
werden, der sowjetischen Hochrüstung
entgegenzutreten. Zu jenem Zeitpunkt hatten die USA
über 490 Minuteman-III-Raketen mit
Mehrfachsprengkörpern verfügt.
17. November
Chile 1976 – Die chilenische Militärjunta hatte in
Santiago de Chile eine Amnestie für politische
Gefangene verkündet. Davon ausgenommen waren nach
offiziellen Angaben lediglich 18 Häftlinge. Bei
ihnen war die Freilassung wegen der Schwere ihrer
Vergehen „nicht zu verantworten“. Möglich war jedoch
ein Austausch gegen in der Sowjetunion inhaftierte
Bürgerrechtler.
17. November
Fußball 1976 – In Hannover (
Niedersachsen) hatte die
bundesdeutsche Fußball-Nationalmannschaft den
Euorpameister CSSR 2:0 besiegt.
18. November
Spanien 1976 – Die spanische Cortes (Parlament)
hatte beschlossen, sich umzuwandeln in ein
Zwei-Kammern-Parlament, das in freier Wahl bestimmt
werden konnte.
18. November
Äthiopien 1976 – Wegen „konterrevolutionärer“
Tätigkeit waren in der Hauptstadt Addis Abeba 27
Teilnehmer eines Putschversuches rechter Militärs
hingerichtet worden.
18. November
Miss World 1976 – In der britischen Hauptstadt
London war die Jamaikanerin Cynthia Jean Breakspeare
zur „Miss World 1976“ gewählt worden.
18. November
Frankreich 1976 – Die Regierung hatte ein Gesetz
erlassen, das der Landwirtschaft die Mästung von
Kälbern und Lämmern mit Hormonen verbot.
19. November
BRD 1976 – Im bayerischen Wildbad-Kreuth hatte die
CSU-Landesgruppe beschlossen, die
Fraktionsgemeinschaft mit der CDU im neugewählten
Bundestag nicht fortzusetzen. Die
Fraktionsgemeinschaft hatte 27 Jahre lang bestanden.
19. November
Algerien 1976 – In einer Volksabstimmung hatten sich
99,18 Prozent der Bevölkerung Algeriens für eine
Verfassung ausgesprochen, in der der
nordafrikanische Staat als „muslimische
sozialistische Republik“ bezeichnet werden sollte.
19. November
DDR 1976 – In Dessau (heute zu Sachsen-Anhalt) war
die Rekonstruktion des Bauhauses abgeschlossen
worden. In dem von Walter Gropius 1925 entworfenen
Gebäude waren Ausstellungen mit bahnbrechenden
Arbeiten der früheren Hochschule für Gestaltung
geplant.
20. November
Griechenland/Türkei 1976 – Nach mehrwöchigen
Verhandlungen hatten sich die Regierungen
Griechenlands und der Türkei über den bislang
umstrittenen Grenzverlauf zwischen den beiden
Staaten im Ägäischen Meer geeinigt.
20. November
Mexiko 1976 – In Mexiko war die Universidad Autónoma
de Tlaxcala gegründet worden.
20. November
Spanien 1976 – In Madrid hatten mehr als 100.000
Anhänger des 1975 verstorbenen Diktators Francisco
Franco Bahamonde gegen die Durchführung von freien
Parlamentswahlen demonstriert.
20. November
Schweiz 1976 – Mitglieder der linksgerichteten
Organisation „Demokratisches Manifest“ waren in
Zürich in ein Archiv der rechtsradikalen, von Ernst
Cincera geleiteten „Aktionsgruppe Schweiz“
eingebrochen. Dadurch war zum ersten Mal öffentlich
bekannt geworden, dass im Kanton Zürich Daten über
politisch Andersdenkende von einer privaten
Organisation gesammelt worden waren. Diese
Enthüllungen hatten in der Schweiz einen Skandal
ausgelöst.
21. November
Libanon 1976 – In den libanesischen Städten Tripoli
und Sidon waren Einheiten der vor allem aus
syrischen Soldaten bestehenden arabischen
Friedenstruppen eingezogen. Damit hatten die
Friedenstruppen den gesamten Libanon mit Ausnahme
des Grenzgebietes zu Israel unter ihre Kontrolle
gebracht.
21. November
USA/Justiz 1976 – Die US-Verlegerstocher Patricia
Hearst, die am 13. April wegen Bankraubs zu 35
Jahren Haft verurteilt worden war, später zu sieben
Jahren Gefängnis begnadigt wurde, war nun gegen
Kaution freigelassen worden.
22. November
BRD 1976 – Der Bundesvorstand der SPD hatte in Bonn
den bisherigen Bundesminister für wirtschaftliche
Zusammenarbeit, Egon Bahr, zum Geschäftsführer der
Partei gewählt. Bahr trat damit die Nachfolge von
Holger Börner an. Dieser war am 12. Oktober zum
hessischen Ministerpräsidenten gewählt worden.
22. November
Sowjetunion/Bulgarien 1976 – Der Generalsekretär der
KPdSU, Leonid I. Breschnew, war in der bulgarischen
Hauptstadt Sofia zu einem zweitägigen Staatsbesuch
eingetroffen. Es war der erste Besuch Breschnews in
dem von Nicolae Ceausescu beherrschten Land gewesen.
22. November
UNESCO 1976 – Die Organisation der Vereinten
Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur
(UNESCO) hatte in Paris die Aufnahme Israels in die
europäische Sektion beschlossen. Die Sowjetunion und
die arabischen Staaten hatten gegen diese
Entscheidung protestiert. Erst vor zwei Jahren war
Israel aus der asiatischen UNESCO-Sektion
ausgeschlossen worden.
23. November
Libyen 1976 – Der Allgemeine Volkskongress Libyens
hatte eine Verfassungsreform gebilligt, durch die
der Staat in eine „Libysche Arabische Volksrepublik
auf der Grundlage des Koran“ umgewandelt wurde.
23. November
UNO 1976 – In New York hatte der Sicherheitsrat der
Vereinten Nationen beschlossen, der Vollversammlung
der Weltorganisation die Aufnahme Angolas als 146.
Mitglied als Empfehlung zu unterbreiten. Die
Vertreter der USA hatten sich der Abstimmung
enthalten.
23. November
USA/Sowjetunion 1976 – In Yucca Plat (US-Bundesstaat
Nevada) hatten die US-Streitkräfte einen
unterirdischen Atombombenversuch unternommen. Es war
1976 bereits der 13. Test einer US-Kernwaffe. Die
Sowjetunion hatte am selben Tag in Semipalatinsk
eine unterirdische Atombombe gezündet.
24. November
Kanada 1976 – Der kanadische Premierminister Pierre
Elliot Trudeau hatte in
Toronto in einer
Fernsehansprache an die Bevölkerung appelliert, sich
für die Einheit Kanadas einzusetzen.
24. November
Großbritannien 1976 – In London hatte Königin
Elisabeth II. in ihrer traditionellen Thronrede eine
Reihe von Gesetzesvorhaben angekündigt. Unter
anderem sollten 1977 Schottland und Wales eine
größere Autonomie bekommen.
24. November
Türkei/Sowjetunion/Iran 1976 – In den östlichen
Landesteilen der Türkei waren bei einem Erdbeben der
Stärke 7,9 mehr als 3000 Menschen ums Leben
gekommen. Es waren zudem Sachschäden in
Millionenhöhe entstanden. Auch der Iran und die
Sowjetunion waren von einem schweren Beben
erschüttert worden. Dabei hatte es insgesamt etwa
5000 Todesopfer gegeben.
24. November
Sowjetunion 1976 – Sowjetische Wissenschaftler
hatten die Entdeckung einer rund 4000 Jahre alten
Stadt in der südturkmenischen Wüste bekanntgegeben.
Es war die älteste Ansiedlung auf dem Gebiet der
UdSSR.
24. November
Frankreich 1976 – In Paris war die Antriebsstufe der
europäischen Trägerrakete „Ariane“ erstmals
erfolgreich getestet worden. Die für eine Nutzlast
von 900 kg ausgelegte Rakete sollte 1977 zu ihrem
Probeflug starten.
25. November
Jugoslawien 1976 – In Belgrad hatte das Parlament
ein neues Arbeitsgesetz verabschiedet. Es
ermöglichte unter anderem die Entlassung von
„unordentlichen und faulen Arbeitern“.
25. November
BRD/Argentinien 1976 – Ein von 19 bundesdeutschen
Banken gebildetes Konsortium hatte in Frankfurt am
Main Argentinien einen Kredit in Höhe von rund 210
Millionen DM gewährt.
25. November
Musik/International 1976 - „The Bands“ hatte ein
5-stündiges Abschiedskonzert gegeben, das Martin
Scorsese unter dem Titel „The Last Waltz“ verfilmte
und das als Ende einer musikalischen Epoche gesehen
wird.
26. November
BRD/Schweiz 1976 – Der SPD-Vorsitzende Willy Brandt
war in Genf (Schweiz) zum Vorsitzenden der
Sozialistischen Internationale gewählt worden. Damit
hatte er die Nachfolge des Österreichers Bruno
Pittermann angetreten.
26. November
DDR 1976 – Der DDR-Regimekritiker Robert Havemann
war wegen seiner Unterstützung des ausgebürgerten
Liedermachers Wolf Biermann unter Hausarrest
gestellt worden.
26. November
International 1976 – Die im Warschauer Pakt
vertretenen Staaten hatten dem Westen ein Angebot
zum Verzicht auf Kernwaffen unterbreitet. Alle
Staaten, die zu den Unterzeichnern der Schlussakte
von Helsinki (1975) gehörten, sollten sich in einem
Vertrag verpflichten, auf den Ersteinsatz von
Atomwaffen zu verzichten.
27. November
Europäische Gemeinschaft 1976 – In Brüssel (
Belgien)
hatte die EG-Kommission Japan Strafzölle angedroht,
falls die Regierung in Tokio nicht Maßnahmen zur
Einschränkung von Exporten in die Länder der
Europäischen Gemeinschaft treffen sollte. Die
japanische Regierung hatte am 26. November zugesagt,
den Export von Autos nach Großbritannien nicht
auszuweiten. Außerdem war man bereit, 56.000 Tonnen
Milchpulver aus EG-Beständen zu importieren.
28. November
Sowjetunion 1976 – In Moskau waren beim Absturz
einer sowjetischen Passagiermaschine vom Typ Tupolew
„Tu-104“ 72 Menschen umgekommen.
28. November
BRD 1976 – In Düsseldorf hatte der größte deutsche
Hersteller von Waschmitteln die Entwicklung der
Verbindung Sasil bekanntgegeben. Sasil konnte das
stark umweltbelastende Phosphat in Waschmitteln
ersetzen.
29. November
Libyen 1976 – Die Regierung Libyens hatte ihre
Soldaten aus der arabischen Friedenstruppe
zurückgezogen, da die im Libanon von ihr
unterstützten Palästinensern die Abgabe ihrer Waffen
verweigerte.
29. November
Fußball 1976 – Zum achten Mal war der FC Zürich
schweizerischer Fußballmeister geworden. Es war für
den Klub der dritte Titelgewinn in Folge gewesen.
30. November
Argentinien 1976 – Trotz des von der
Militärregierung unter General Jorge Rafael Videla
erlassenen Streikverbots hatten mehrere tausend
Menschen die Arbeit niedergelegt. Die Streikenden
hatten die Wiederherstellung der Demokratie in
Argentinien geFordert.
November 1976 Deutschland in den Nachrichten
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