Faszination
aus. Rückblickend lassen sich genaue Grenzen
allerdings nicht so leicht abstecken – und so reicht
auf der Suche nach den coolsten Automobilen ein
Blick auf den Kalender nicht aus: Zu Beginn der
1960er herrscht hierzulande eine Art
Nachkriegsbiedermeier mit Winkern am Käfer und mit
Toast Hawaii, der sich abends als Synonym
knisternder Erotik outete.
Dagegen sind die späten Jahre des Jahrzehnts aus
heutiger Sicht progressiver als die 1970er und
1980er: Farb-TV mit Bildern vom Mond, die freie
Liebe und 180 Minuten Zeit für die Autotour von
Hamburg nach Frankfurt. Dabei tönt „Lucy in the Sky
with Diamonds“ mit den
Beatles
aus dem Autoradio und die wilden Jahre scheinen erst
1973 durch den Ölschock ein abruptes Ende zu nehmen.
Für die
Automobilbranche war es jedenfalls so.
Danach waren die coolen Automobile der 60er
Geschichte. Das gilt auch für den
VW Käfer, den die
1960er Jahre zu einem wahren
Volkswagen gemacht
hatten.Die Top Autos der 1960er Jahre
Die Sixties waren voller legendärer Autos.
Knallharte Recherche disqualifiziert dabei den
Mercedes 300 SL Roadster, weil die wahre Legende der
Flügeltürer ist und eben schon aus den 1950ern
stammt. Der Porsche 356 B fällt auch durch, weil er
schon im Herbst 1959 auf den
Markt rollte und der
Ford Mustang stand als Capri weit höher im
jugendlichen Ranking: Als Kombination aus
Coupékarosserie mit preiswerter Großserientechnik
schafft es der Ford Capri in die Hitliste der
beliebtesten 60er-Autos. Für viele gilt der Alfa
Romeo Spider als das Nonplusultra im Ranking. Der
supersportliche Zweisitzer hatte ein überaus
kompetentes Fahrwerk, rasante Sitzpositionen und
fünf Gänge. Der Flitzer fand über „Die Reifeprüfung“
Eingang in die Filmgeschichte, weil ihn Dustin
Hoffman auf die direkte italienische Art durch die
Gegend scheuchte. Filmreife attestieren Kenner auch
dem Aston Martin DB 5. Mit 240 km/h erreichte der
Brite als Sean Connerys Bondwagen in „Goldfinger“
mythischen Status.
BMW reiht sich ein mit dem 2000 C/CS. Der
strahlkräftige Wagen imponierte nicht nur mit dem
typischen Hofmeister-Knick, den ihm die
Exterieur-Designer zufügten, vielmehr ging er als
Imageträger der „neuen Klasse“ und als Rettungswagen
für die veritabel angeschlagenen Motorenwerke aus
Bayern in die Annalen ein. Derweilen fuhren Mercedes
mit dem SL „Pagode“, Opel mit dem flotten Kadett B
sowie der robuste Renault R4 vor und der
Spritschlucker NSU Ro 80 gilt trotz einiger
Motormacken ebenfalls als eines der Kultautos der
1960er Jahre.


