Die Aston Martin Geschichte
Die Geschichte von Aston Martin, britische
Nobelmarke für exklusive Sportwagen und legendäre
Autorennen, ist eine Geschichte voller Leidenschaft
für schnelle und schnittige Automobile. Und es ist
eine wechselvolle Geschichte mit vielen „Ups and
Downs“ - doch mit einem Happy-End: Der Markennamen
Aston Martin hat trotz der vielen Besitzerwechsel
bis heute überlebt.
Ein rennbegeisterter Geschäftsmann aus Cornwall in
Süden Englands - Lionel Walker Birch Martin
(1878-1945) und der britische Ingenieur Robert
Bamford (1883-1942) gründeten
1913 die Firma Bamford
& Martin Ltd. in London, Vorläufer des britischen
Sportwagenherstellers Aston Martin. Damals handelte
das Unternehmen jedoch noch mit Automobilen der
Marke „Singer“. Unter dem Motto „Win on sunday, sell
on monday“ nahm Gentleman-Fahrer und Eton-Schüler
Martin immer wieder - allerdings nur mit mäßigem
Erfolg - an Rennen teil. Das ließ den Plan reifen,
eine eigene Automarke zu entwickeln. Die Idee zum
ersten „Aston Martin“ war geboren - der Prototyp
rollte
1915 aus der Werkstatt.
Ein zweiter Prototyp entstand 1920, nachdem Bamford
das Unternehmen kurz zuvor verlassen hatte, da er an
einer Serienfertigung nicht interessiert war. In dem
amerikanischen Millionärssohn und - wie er -
leidenschaftlichen Rennfahrer, Graf Louis Vorow
Zborowski (1895-1924) fand Martin einen neuen
Geldgeber und Partner. Doch der schnelle Graf
verunglückte nach einigen beachtlichen Erfolgen, die
er für Aston Martin erzielen konnte,
1925 tödlich
auf der berühmten Rennstrecke von Monza. Die
Geldschwierigkeiten nahmen wieder zu und die Firma
ging 1925 in Konkurs. Martin verließ das
Unternehmen. Er starb 20 Jahre später bei einem
Verkehrsunfall.
Das Unternehmen fand in Lord Charnwood, der schon
mehrfach finanziell für „Aston Martin“ eingesprungen
war, einen neuen Besitzer, der an die Marke glaubte.
Mit der Aston Martin Motors Ltd. sowie neuen
Modellen aus der Ideenkiste seiner beiden Partner
Bertelli und Renwick wagte er 1926 einen Neustart.
1932 übernahm Sir Arthur Sutherland das Unternehmen,
der die Geschäftsleitung seinem Sohn Gordon
übertrug. In dieser Ära begann Aston Martin
verstärkt sportlich-elegante Automobile zu bauen,
die schon bald die Gründung des ersten Fanclubs für
eine Automarke zur Folge hatten: Der elitäre „Aston
Martin Owners Club“ aus der Anfangszeit zählt heute
rund 5.000 Mitglieder. Bertelli, der noch stark dem
Rennsport verbunden war, verließ das Unternehmen,
als sich das Unternehmen nun ausschließlich auf
Privatfahrer konzentrierte. Nur insgesamt rund 700
Aston Martins wurden bis 1945 gebaut und das
Unternehmen geriet - teilweise bedingt durch den
Krieg - immer wieder in finanzielle Engpässe.
1945 begann dann jene Zeit, die dem Namen Aston
Martin wieder zu neuem Glanz verhalf: Der
V8 Vantage Volante
britische
Unternehmer, Traktorenhändler und
Sportwagenliebhaber David Brown (1904 – 1993)
übernahm das kränkelnde Unternehmen. Er schaffte es
immer wieder namhafte Konstrukteure zu verpflichten
und stieg auch wieder in den Rennsport ein. Mit der
Markenweltmeisterschaft
im Jahr 1959 konnte er die
Grundidee der ursprünglichen Gründer, den Aston
Martin als „Rennwagen für die Straße“ zu
positionieren, endlich für alle Zeit etablieren.
Anfang der 1960er Jahre war Aston Martin in den
Olymp der exklusiven Sportwagen-Marken, die in Serie
produzierten, aufgestiegen. Zum Star machte ihn
allerdings
Leinwandheld 007, der in „Goldfinger“ und
„Thunderball“ einen Aston Martin als Dienstwagen
fuhr - mit Sonderausstattung, versteht sich. In der
Folge brillierte das Unternehmen immer wieder mit
ansprechenden Designs und technischer Finesse. 1968
wurde David Brown von der Queen geadelt. Aber 1971
geriet das Unternehmen erneut in finanzielle
Schwierigkeiten. David Browns Landmaschinengeschäft
verlor an Fahrt und damit konnte er Aston Martin
nicht mehr finanziell unterstützen. Für ganze 100
Pfund ging die Aston Martin Lagonda Ltd. im Jahr1973
an einen Zusammenschluss von Geschäftleuten aus
Birmingham, die Company Developments.
David Brown blieb den neuen Eigentümer als Vorstand
erhalten - doch
1974 musste das Konsortium Konkurs
anmelden - mitten in der tiefgreifenden
Wirtschaftskrise, die durch die rigide Politik von
Maggie Thatcher ausgelöst wurde. Die Rettung kam ein
weiteres Mal aus Übersee: 1975 übernahmen Peter
Sprague, Unternehmenssanierer aus den
USA sowie der
kanadische Rolls-Royce-Händler und
Restaurantbesitzer George Minden die Leitung. Im
Folgejahr ging es langsam wieder aufwärts. Doch
zunehmende Umweltschutzvorgaben machten den Markt
für Luxussportwagen nicht einfacher. Spraque und
Minden zogen sich zurück und überließen das Geschäft
ihren Teilhabern Victor Gauntlett und Tim Hearley.
Weitere Besitzerwechsel folgten und die unruhigen
Zeiten ließen die Neuentwicklung von Modellen
stagnieren. Erst
1985 - unter den Eigentümern Victor Gauntlett und Peter Livanos - kam mit dem „Zagato
V8“ wieder ein berühmter Klassiker auf den Markt.
1986 bahnte sich ein hoffnungsvoller Kontakt
zwischen Aston Martin und dem
amerikanischen
Autobauer Ford an, eingefädelt vom ehemaligen Aston
Martin-Mitarbeiter John Wyer, der jetzt bei Ford
arbeitete. Die Ford Motor Company zeigte Interesse
und 1989 stand mit dem „Virage“ ein neues Modell
bereit. 1991 übernahm Ford-Manager Walter Hayes die
Leitung und 1991 schaffte das neue Aston
Martin-Modell „Vanquish“ das Comeback in einen James
Bond-Film: In „Stirb an einem anderen Tag“ rettete
Pierce Brosnan wieder in einem Aston Martin die
Welt. 1994 übernahm Ford auch die restlichen 25
Prozent der Anteile und wurde alleiniger Eigentümer
der legendären Marke. Seit 2000 leitet der ehemalige
Porsche-Vorstand Dr. Ulrich Bez das Unternehmen. Er
machte aus Aston Martin wieder eine erfolgreiche
Marke, die an die Vision der Gründerväter Martin und
Bamford anknüpft und in die Moderne überträgt: Nach
wie vor werden die besonderen Ingenieurs- und
Designlösungen noch in Handarbeit gefertigt - nur
mittlerweile gepaart mit modernster Technik. Und so
entstehen bis heute weitere Bausteine für die ganz
spezielle Aston Martin-Legende.