Juni 1965 - Natur gegen den Menschen und ein
Orden für „The Beatles“
Der Monat begann in Japan mit einer
Bergwerkskatastrophe, der 231 Menschen bei einer
Gasexplosion zum Opfer fielen. Eine Naturkatastrophe
Forderte ebenfalls Menschenleben. Ungefähr 30.000
wurden Opfer eines schweren Wirbelsturms, der den
Osten Pakistans heimsuchte. Nun konnte man die
Pfingst-Reisewelle, die vollen Bundesautobahnen und
die überbesetzten Fernzüge noch als kleines Übel
abtun, aber letztendlich war die Bilanz nach den
Feiertagen auch eine Katastrophe. Bei
Verkehrsunfällen waren bundesweit mehr als 100
Menschen ums Leben gekommen. Die Kubaner hatten ganz
andere Sorgen, jedenfalls die Führungskräfte unter
Fidel Castro. Der gab nämlich bekannt, dass er die
Überreste des Kapitalismus ausmerzen wollte und
damit hatten Rock’n’roll und lange Haare keinen
guten Ruf mehr auf Kuba. Davon unbeeindruckt hatten
„The Beatles“ Grund zu feiern. Sie waren mit dem
Empire-Orden aus der Hand ihrer britischen Queen
Elizabeth II. ausgezeichnet worden.
Wichtige Ereignisse im
Juni 1965
1. Juni
EWG 1965 – Waren für den persönlichen Bedarf im Wert
bis zu 240 DM durften zollfrei innerhalb der
Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)
mitgeführt werden.
1. Juni
BRD/Bundespost 1965 – Im Pforzheimer Postamt 1 nahm
die erste vollautomatische und elektronisch
gesteuerte Briefverteilanlage ihre Arbeit auf.
1. Juni
USA 1965 – Nachdem sie zum Boykott einiger Geschäfte
aufgerufen hatten, in den Schwarze diskriminiert
wurden, verhaftete die Polizei in Selma
(US-Bundesstaat Alabama) 32 schwarze Bürgerrechtler.
1. Juni
Hamburg 1965 – Aus „persönlichen Gründen“ trat
Hamburgs Erster Bürgermeister, Paul Nevermann
(1902-1979) von der
SPD von seinem Amt zurück.
1. Juni
Japan 1965 – Auf der japanischen Insel Kiushu kamen
bei einer Gasexplosion in einer Kohlengrube 231
Menschen ums Leben.
2. Juni
Notstandsgesetze 1965 – Die SPD wurde von der
Bundesregierung aufgeFordert, noch in der bis zum
19. September dauernden Legislaturperiode gemeinsam
mit der Regierungskoalition aus CDU/CSU und FDP die
Notstandsverfassung zu verabschieden.
2. Juni
Unwetter 1965 - Bei einem schweren Wirbelsturm, der
über den Osten Pakistans hinwegfegte, kamen etwa
30.000 Menschen ums Leben.
2. Juni
BRD 1965 – In der Bundesrepublik fehlten nach
Angaben des Deutschen Industrie-Instituts rund
500.000 Wohnungen. Das entsprach einer
durchschnittlichen Jahresproduktion im Wohnungsbau.
3. Juni
BRD/Justiz 1965 – Das Ermittlungsverfahren gegen den
CSU-Vorsitzenden
Franz Josef Strauß (1915-1988)
wurde von der Staatsanwaltschaft in Bonn
eingestellt. Gegen Strauß, der von
1956 bis 1962
Verteidigungsminister gewesen war, war wegen des
Verdachts der Freiheitsberaubung und der
Amtsanmaßung im Zusammenhang mit der „Spiegel“-Affäre
ermittelt worden.
3. Juni
Weltraum 1965 – Der US-amerikanische Luftwaffenmajor
Edward White (1930-1967) war der erste US-Amerikaner
und der zweite Mensch der Welt nach dem sowjetischen
Kosmonauten Alexei Leonow (*1934), der sich frei im
Weltraum bewegte. Diese erste US-amerikanische „Extra-vehicular
Activity“ (Außenbordaktivität), in der White die
Raumkapsel „Gemini IV“ verlassen hatte, dauerte 20
Minuten. Die Raumkapsel umrundete fünf Tage lang die
Erde.
3. Juni
BRD/Bundespost 1965 – Anlässlich des 300-jährigen
Bestehens des Postreisedienstes teilte die
Bundespost mit, dass sie mit etwa 37.000
Kraftfahrzeugen der größte Halter für zivile
Kraftfahrzeuge in Europa sei. Die Fahrzeuge würden
täglich etwa 30 Mal den Erdball umrunden.
3. Juni
Vatikan 1965 – Papst Paul VI. (1897-1978)
zelebrierte am zweiten Todestag seines Vorgängers,
Papst Johannes XXIII. (1881-1963), am Grab des
Verstorbenen in den Grotten von St. Peter eine
heilige Messe. An dem feierlichen Gedenken nahmen 28
Kardinäle sowie Diplomaten aus 50 Nationen und etwa
5.000 Gläubige teil.
4. Juni
BRD 1965 – Auf den bundesdeutschen Autobahnen begann
die Reisewelle zu den Pfingstfeiertagen mit
lebhaftem Verkehr. Bis zu 120 Prozent waren die
Fernzüge in Köln überbesetzt.
4. Juni
Umfrage 1965 – Nur 4 Prozent der bundesdeutschen
Erwachsenen beteiligten sich einer Umfrage des
Instituts für Demoskopie in Allensbach zufolge in
irgendeiner Form aktiv am politischen Leben.
4. Juni
BRD 1965 – In Hamburg teilte der
Vorstandsvorsitzende der Deutschen Werft mit, dass
die Auftragslage der Werft eine Beschäftigung bis in
das Jahr 1967 hinein sichern würde. Die Werft hatte
Aufträge für ein Kühlschiff sowie für zwei Frachter
von je 13.000 Tonnen Ladegewicht.
4. Juni
Leichtathletik 1965 – In Compton (US-Bundesstaat
Kalifornien) lief der australische Leichtathlet Ron
Clarke (*1937) in diesem Jahr zum dritten Mal einen
Weltrekord über 5.000 Meter. Damit stand die neue
Bestmarke im Langstreckenlauf auf 13:25,8 min.
5. Juni
Schiffsunglück 1965 – Auf dem italienischen Tanker
„Luisa“, der im persischen Ölhafen Bandar Mashur
lag, waren bei einem schweren Explosionsunglück 30
Menschen ums Leben gekommen. Außerdem war hoher
Sachschaden verursacht worden.
5. Juni
Miss Europa 1965 – In Nizza (Frankreich) gewann die
20-jährige Juliane Herm aus Ludwigsburg
(Baden-Württemberg) einen Schönheitswettbewerb um
den Titel der „Miss Europa 1965“.
5. Juni
Schweiz/BRD 1965 – Zu einem mehrtägigen
Studienaufenthalt trafen 17 Jugendgruppenleiter aus
Iserlohn (Nordrhein-Westfalen) in Biel im
schweizerischen Kanton Bern ein.
6. Juni
BRD/Wahlkampf 1965 – Die Parteien stellten ihre
Wahlkampfslogans für die bevorstehende
Bundestagswahl vor. Mit dem Slogan „Unsere
Sicherheit – CDU“ warb die CDU um die Wählergunst.
Die SPD warb mit dem Motto „Sicher ist sicher –
Darum SPD“. Die FDP wollte Wähler mit „Neue Wege
wagen – FDP nötiger denn je“ gewinnen.
6. Juni
USA/Dominikanische Republik 1965 – Die letzten
Vertreter der US-amerikanischen Marine-Infanterie
verließen die Dominikanische Republik. Sie schifften
sich ein, um zu ihrem Stützpunkt im US-Bundesstaat
North Carolina zurückzukehren.
6. Juni
Fußball 1965 – Im Maracana-Stadion im
brasilianischen Rio de Janeiro verlor die
bundesdeutsche Fußball-Nationalmannschaft ein
Freundschaftsspiel vor 143.315 Zuschauern gegen den
zweifachen Weltmeister Brasilien 0:2.
6. Juni
Radrennen 1965 – In Florenz endete nach 4.151 km der
Giro d’Italia mit einem überlegenen Sieg des
italienischen Rad-Profis Vittorio Adorni (*1937). Er
gewann die Rundfahrt mit 11:23 min Vorsprung vor
seinem Landsmann Italo Zilioli (*1941). Der
Italiener Felice Gimondi (*1942) erreichte den
dritten Platz.
7. Juni
Marokko 1965 – Weil es den politischen Parteien
nicht gelungen war, eine arbeitsfähige Regierung mit
parlamentarischer Mehrheit zu bilden, verhängte der
marokkanische König Hassan II. (1929-1999) den
Notstand über Marokko.
7. Juni
BRD 1965 – Mehr als 100 Menschen kamen bei
Verkehrsunfällen auf den bundesdeutschen Straßen
über Pfingsten ums Leben.
7. Juni
Bosnien 1965 – In der Braunkohlezeche „Orasi“ im
bosnischen Kakanj kamen bei einer
Schlagwetterexplosion 128 Menschen ums Leben. Von
Überlebenden wurde berichtet, dass die Wucht der
Explosion sie fünf bis sechs Meter weit geschleudert
hatte.
8. Juni
BRD 1965 – Einer Mitteilung des
Bundesfamilienministeriums in Bonn zufolge, sollten
die Mittel für die Teilnahme bundesdeutscher Schüler
und Studenten an internationalen Jugendarbeitslagern
im Bundesjugendplan ab sofort von 500.000 DM auf
800.000 DM erhöht werden.
8. Juni
DDR/Jugoslawien 1965 – Der jugoslawische
Staatspräsident
Josip Broz Tito (1892-1980) trat zu
einem mehrtägigen Besuch in der DDR ein.
8. Juni
Kuba 1965 – Die kubanische Regierung gab bekannt,
dass sie gegen den Rock’n’roll, die langen
Männerhaaren und „andere Überreste des Kapitalismus“
vorgehen werde.
9. Juni
Hamburg 1965 – Von der Bürgerschaft wurde Hamburgs
Finanzsenator Herbert Weichmann (1896-1983) von der
SPD zum Ersten Bürgermeister von Hamburg gewählt.
Weichmann trat die Nachfolge für den am 1. Juni
zurückgetretenen Paul Nevermann (1902-1979) an.
9. Juni
Japan 1965 – Mehr als 27.000 Studenten und
Gewerkschaftsangehörige demonstrierten in der
japanischen Hauptstadt Tokio gegen die
US-amerikanische Vietnampolitik.
9. Juni
Weltraum 1965 – Zwischen Europa und den Vereinigten
Staaten wurde der kommerzielle
Weltraumtelefonverkehr über den auf einer
geostationären Bahn um die Erde kreisenden
Satelliten „Early Bird“ freigegeben.
10. Juni
Vietnamkrieg 1965 – Die etwa 100 kam nördlich von
Saigon gelegene Bezirkshauptstadt Dong Xoai wurde
von starken Vietcong-Verbänden gestürmt.
10. Juni
BRD/Ernte 1965 – Wegen der durch die schlechte
Witterung bedingte Verspätung der Ernte der
Frühkartoffeln sah sich das
Bundesernährungsministerium veranlasste, den
vorgesehenen Einfuhrstopp für ausländische
Frühkartoffel auf den 16. Juni zu verschieben.
10. Juni
Literatur 1965 – Der aus Hannover stammende Lyriker
Karl Krolow (1915-1999) erhielt in seiner
Geburtsstadt den mit 25.000 DM dotierten
Niedersächsischen Kunstpreis.
11. Juni
BRD/Frankreich 1965 – Zu zweitägigen Gesprächen mit
der Bundesregierung in Bonn traf der französische
Staatspräsident Charles de Gaulles (
1890-
1970) ein.
Die Konsultationen waren von
Meinungsverschiedenheiten über die Fortführung der
europäischen Einigung überschattet.
11. Juni
Theater 1965 – In Recklinghausen
(Nordrhein-Westfalen) wurden die 19. Ruhrfestspiele
eröffnet. Gleichzeitig wurde mit der Eröffnung der
Festspiele auch das neu erbaute Ruhrfestspielhaus im
Stadtgarten eingeweiht.
11. Juni
Jugoslawien/DDR 1965 – Auf einer Kundgebung in Halle
(DDR) bekannte sich der jugoslawische
Staatspräsident
Josip Broz Tito (1892-1980) zur
sogenannten „Zwei-Staaten-Theorie“ des
DDR-Staatsratsvorsitzenden
Walter Ulbricht
(1893-1973). Man habe von der Tatsache auszugehen,
dass zwei souveräne Staaten mit unterschiedlicher
Gesellschaftsordnung bestünden.
11. Juni
Musik 1965 – Die britische Popgruppe „The Beatles“
wurde auf Vorschlag des britischen Premierministers
Harold Wilson (1916-1995) von Königin Elisabeth II.
(*1926) mit dem Empire-Orden geehrt. Der Orden wurde
damit zum ersten Mal an eine Musikgruppe vergeben.
12. Juni
Kunst 1965 – Die Ausstellung „Signale – Manifeste –
Proteste der Kunst im 20. Jahrhundert“ wurde im
Rahmen der 19. Ruhrfestspiele eröffnet.
12. Juni
Reitsport 1965 – Auf dem zwölfjährigen Schimmel Gran
Geste gewann der brasilianische Reiter Nelson Pessoa
(*1936) das 37. Deutsche Spring-Derby vor 15.000
Zuschauern in Hamburg-Flottbek.
13. Juni
Polen 1965 – Etwa 200 Firmen aus der Bundesrepublik
beteiligten sich an der 34. Internationalen Posener
Messe (Posen ist heute Poznan). Zum ersten Mal seit
1961 war auch die
Volksrepublik China auf der Messe
vertreten.
13. Juni
Ratzeburg 1965 – Das 10-jährige Bestehen des
Bundesgrenzschutz-Standortes Ratzeburg
(
Schleswig-Holstein) wurde mit einem Tag der offenen
Tür gefeiert.
13. Juni
Musik 1965 – Bei den 5. Deutschen
Schlagerfestspielen, die im Kurhaus von Baden-Baden
(Baden-Württemberg) stattfanden, wurde der Song „Mit
17 hat man noch Träume“, gesungen von
Peggy March
(*1948), zum „Schlager des Jahres 1965“ gekürt.
13. Juni
Formel-1-Rennen 1965 – Der schottische
Automobilrennfahrer Jim Clark (
1936-1968) gewann zum
vierten Mal in Folge den Großen Preis von Belgien.
Mit 44,8 sec Vorsprung siegte er vor dem Engländer
Jackie Stewart (*1939).
13. Juni
Jerusalem 1965 – Der österreichisch-israelische
jüdische Religionsphilosoph Martin Buber (1878-1965)
starb im Alter von 87 Jahren in der israelischen
Hauptstadt Jerusalem. Buber hatte sich stets für die
Versöhnung zwischen Juden und Deutschen eingesetzt.
14. Juni
Bundeswehr 1965 – Im Wehrbericht an das Bonner
Parlament wies der Wehrbeauftragte des Deutschen
Bundestages, Matthias Hoogen (1904-1985) darauf hin,
dass der Bundeswehr qualifizierte Ausbilder und
36.000 Wohnungen fehlten.
14.Juni
BRD/Bildung 1965 – In Bremen Forderte Deutsche
Pestalozzi-Gesellschaft auf ihrer Tagung nach der
Auswertung verschiedener Schulbücher, dass die
„moderne Arbeitswelt im Unterricht stärker mit der
Welt der Bildung verknüpft werden muss“.
14. Juni
Theater 1965 – Zusammen mit fünf weiteren Künstlern
wurde der DDR-Komponist Paul Dessau (1894-1979) in
die Akademie der Künste in West-Berlin aufgenommen.
Paul Dessau gehörte dem Brecht-Theater „Berliner
Ensemble“ an, das von der Brecht-Witwe Helene Weigel
(1900-1971) geleitet wurde.
14. Juni
Bayern 1965 – Im Bundesland Bayern wurde durch
anhaltendes Regenwetter mit heftigen Güssen die
Hochwassergefahr immer bedrohlicher.
15. Juni
Umfrage 1865 – Im Bundesgebiet waren einer
Repräsentativumfrage der Wickert-Institute in
Tübingen 45 Prozent aller Hausfrauen täglich sieben
oder mehr Stunden mit der Hausarbeit beschäftigt.
15. Juni
Luftfahrt 1965 – In Le Bourget (nahe Paris) wurde
der 26. Pariser Aero-Salon auf dem dortigen großen
Freigelände eröffnet. Vertreten waren 450 Aussteller
aus 16 Ländern. Zum ersten Mal zeigte auch die
Sowjetunion ihre Flugzeuge. Der Aero-Salon dauerte
bis zum 20. Juni.
16. Juni
Notstandsgesetze 1965 – Bei der ersten Lesung der
Notstandsgesetze im Bundestag kam es zwischen den
Regierungsparteien CDU/FDP und der SPD-Opposition zu
heftigen Auseinandersetzungen mit tumultartigen
Szenen.
16. Juni
Ägypten/DDR 1965 – In der Hauptstadt der DDR, Berlin
(Ost), eröffnete die Vereinigte Arabische Republik
(VAR) ein Generalkonsulat.
16. Juni
Film 1965 – Auf der Tagung der Akademie der Künste
der DDR in Ost-Berlin wurde der DDR-Regisseur Konrad
Wolf (1925-1982) zum neuen Präsidenten der Akademie
gewählt.
17. Juni
BRD 1965 – Mehr als 3.000 Kundgebungen für das Recht
der Deutschen auf Selbstbestimmung und
Wiedervereinigung fanden im ganzen Bundesgebiet
statt. In Helmstedt (Niedersachsen), wo sich der
wichtigste Grenzübergang zwischen beiden deutschen
Staaten befand, rief Bundespräsident Heinrich Lübke
(1894-1972) zu Mut und Beharrlichkeit auf im Streben
nach der deutschen Einheit.
17. Juni
Europa/Flüchtlinge 1965 – In New York teilte der
UN-Hochkommissar für Flüchtlinge (UNHCR), Felix
Schnyder (1910-1992), mit, dass in Europa jedes Jahr
etwa 10.000 Flüchtlinge eintreffen würden, für die
der UNHCR zu sorgen habe. Die USA, Kanada und
Australien würden zusammen mehr als 80 Prozent
dieser Flüchtlinge aufnehmen.
17. Juni
BRD 1965 – Das Fronleichnamsfest feierten die
Katholiken der BRD 1965 notgedrungen in den Kirchen,
weil heftige Regenfälle und starke Windböen die
Prozession nicht möglich machten.
18. Juni
Österreich 1965 – Der österreichische Vizekanzler
Bruno Pittermann (1905-1983) wurde vom Parteitag der
Sozialistischen Partei Österreichs (SPÖ) zum
Parteivorsitzenden gewählt.
18. Juni
Atomkontrolle/Europa 1965 – In der österreichischen
Hauptstadt Wien unterzeichneten Dänemark, Israel und
Japan zum Abschluss der am 14. Juni eröffneten
Tagung des Gouverneursrates der Internationalen
Atomenergieorganisation (IAEO) das
Atomkontroll-Abkommen. Der Vertrag sah die Kontrolle
von Kernmaterial und Atomanlagen in den
Mitgliedsländern vor.
18. Juni
BRD 1965 – Angaben der Gesellschaft für
Konsumforschung (GfK) zufolge kauften die rund neun
Millionen bundesdeutsche Teenager und Twens im Alter
von 14 bis 24 Jahren jährlich Bekleidung im Wert von
4,6 Milliarden DM.
19. Juni
Algerien 1965 – Das bisherige Staatsoberhaupt
Algeriens, Ahmed Ben Bella (1918-2012) wurde durch
einen Militärputsch gestürzt. Ein „Revolutionsrat“
unter der Führung von Verteidigungsminister Houari
Boumedienne (1932-1978) übernahm nach einem blutigen
Staatsstreich die Regierungsgewalt. Die meisten
ausländischen Montan-Gesellschaften wurden von ihm
verstaatlicht. Außerdem initiierte er eine
Agrarreform.
19. Juni
Vietnam 1965 – In Südvietnam setzte sich General
Nguyen Van Thieu (1923-2001) nach einer
Militärrevolte als Staatspräsident und Leiter des
vietnamesischen Nationalen Verteidigungsrates durch.
Ministerpräsident wurde General Nguyen Cao Ky
(1930-2011).
19. Juni
Contergan 1965 – In Köln trafen sich die Eltern von
4.000 „Contergan-Kindern“ zum ersten Internationalen
Kongress körpergeschädigter Kinder. Insbesondere
wurden die Probleme von Kindern erörtert, die
medikamentengeschädigt waren.
Das Schlaf- und Beruhigungsmittel Contergan war
zwischen
1959 und 1961 ausgegeben worden und hatte
besonders bei Neugeborenen zu Missbildungen geführt,
wenn es die Mutter während der Schwangerschaft
eingenommen hatte.
19. Juni
Kiel 1965 – Zu der weltgrößten Schifffahrtsschau –
der 83. Kieler Woche – waren Gäste aus 50 Ländern
erwartet worden. Aus zehn Nationen machten 23
Großschiffe mit mehr als 2.800 Mann an Bord in der
Eckernförder Bucht fest.
20. Juni
Theater 1965 – In Amsterdam wurde vom Königlichen
Theater eine Kinderkrippe eingerichtet, in der
Besucher-Kinder der Sonntagsvorstellungen kostenlos
betreut wurden.
20. Juni
BRD 1965 – Aus allen Teilen der Bundesrepublik
unternahmen 38 fahrbare Büchereien eine Sternfahrt
zur Jahrestagung des Deutschen Bücherverbandes in
Bielefeld (Nordrhein-Westfalen).
20. Juni
BRD Katholikentag 1965 – Im Hamburger Stadtpark
versammelten sich etwa 30.000 Menschen zur
Abschlussfeier des ersten Nordischen
Katholikentages. Er hatte am 18. Juni begonnen.
21. Juni
West-Berlin/DDR 1965 – In West-Berlin nahmen
Senatsrat Horst Korber (1927-1981) und der neu
ernannte DDR-Verhandlungsführer, Staatssekretär
Michael Kohl (1929.1981), fristgerecht Gespräche
über eine Verlängerung des Passierscheinabkommens
vom September 1964 auf.
21. Juni
Leichtathletik 1965 – Der US-amerikanische
Leichtathlet Harold Connolly (1931-2010) verbesserte
in Walnut (US-Bundesstaat Kalifornien) seinen am 29.
Mai aufgestellten Weltrekord im Hammerwerfen auf
71,26 Meter.
21. Juni
München 1965 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München gründete die Humanistische Union eine
Informationsstelle für Lebenshilfe. Dort gab die
1961 ins Leben gerufene überparteiliche Vereinigung
kostenlos Auskunft über Hilfsangebote bei
Eheproblemen, Auswanderungswünschen und Alkoholismus
sowie zu Geburtenkontrolle, Kindererziehung und
Mietfragen.
22. Juni
BRD/Justiz 1965 – In Karlsruhe begann vor dem
Bundesverfassungsgericht die Verhandlung im
Organstreit um die staatliche Parteienfinanzierung.
22. Juni
Japan/Südkorea 1965 – Japan erkannte die
südkoreanische Regierung mit dem „Vertrag über die
allgemeinen Beziehungen“ zwischen
Japan und
Süd-Korea als die „allein gesetzmäßige“ von ganz
Korea an.
22. Juni
Vatikan 1965 – Zahlreiche Nobelpreisträger
appellierten mit einer Denkschrift an Papst Paul VI.
(1897-1978), den katholischen Standpunkt zur
Geburtenkontrolle zu korrigieren. Zu den
Unterzeichnern der Denkschrift gehörten u. a. die
bundesdeutschen Professoren
Otto Hahn (1879-1968),
Werner Heisenberg (1901-1976), Werner Forßmann
(1904-1979) und Hans Daniel Jensen (1907-1973).
22. Juni
Radrennen 1965 – In Köln (Nordrhein-Westfalen) wurde
die 52. Tour de France gestartet. Nach einem
feierlichen Gottesdienst gingen 130 Radprofis zum
ersten Mal in einer bundesdeutschen Stadt auf die in
diesem Jahr 4.177 km lange Strecke.
23. Juni
BRD/Bundestag 1965 – Mehrere Maßnahmen zur
Verbesserung der Absatzlage und zur Förderung der
Rationalisierung im Steinkohlebergbau wurden vom
Deutschen Bundestag beschlossen.
23. Juni
Literatur 1965 – Wegen seiner kritischen
Berichterstattung über seinen Aufenthalt in der
Sowjetunion wurde der jugoslawische Literaturdozent
Mihajlo Mihaljlov (1934-2010) in Zagreb im
Revisionsverfahren zu einer Strafe von fünf Monaten
Gefängnis zwei zweijähriger Bewährungsfrist
verurteilt.
24. Juni
Notstandsgesetze 1965 – Die Ergänzung des
Grundgesetzes um eine Notstandsverfassung scheiterte
im Deutschen Bundestag an der erForderlichen
Zweidrittelmehrheit.
24. Juni
Südafrika 1965 – Von den schwersten Schneefällen
seit der Jahrhundertwende waren weite Teile
Südafrikas betroffen. Hubschrauber der Luftwaffe
warfen über Farmgebiete Futterkonzentrate ab, um
mehr als 100.000 Rinder und Schafe vor dem
Verhungern zu bewahren.
25. Juni
Polen 1965 – In einem Interview mit einer
bundesdeutschen Tageszeitung machte der polnische
Ministerpräsident Józef Cyrankiewicz (1911-1989) die
Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als Westgrenze
Polens zur Hauptvoraussetzung für eine politische
Zusammenarbeit mit der Bundesrepublik.
25. Juni
BRD/Verkehrsausstellung 1965 – Bundespräsident
Heinrich Lübke (1894-1972) eröffnete vor Abgesandten
aus mehr als 30 Ländern in München die
Internationale Verkehrsaustellung (IVA).
26. Juni
Algerien 1965 – Wegen des Staatsstreichs in Algerien
vom 19. Juni wurde die für den 28. Juni in Algier
geplante 2. Afro-Asiatische Solidaritätskonferenz
auf den 5. November verschoben.
26. Juni
BRD/Bundesbahn 1965 – Zum ersten Mal erreichte ein
fahrplanmäßiger Schnellzug eine Geschwindigkeit von
mehr als 200 km/h. Der Schnellzug DB-Baureihe 103
war auf der Strecke München-Augsburg gefahren.
26. Juni
München 1965 – In der bayerischen Hauptstadt München
wurde an der Ludwig-Maximilians-Universität das 493.
Stiftungsfest gefeiert.
27. Juni
Saarland 1965 – SPD und CDU konnten bei den
Landtagswahlen im Saarland ihre Stimmanteile
beträchtlich verbessern. Die CDU erreichte bei einer
Wahlbeteiligung von 81,6 Prozent mit 42,7 Prozent
(1960: 36,6 %) einen knappen Vorsprung vor der
SPD
mit 40,7 Prozent (1960: 30%). Verluste von 0,7
Prozent auf 8,3 Prozent musste die FDP einstecken.
Damit blieb es im Saarland bei einer
CDU/FDP-Koalition.
27. Juni
Film 1965 – Bei der Verleihung des Bundesfilmpreises
in Bonn erhielt der Film „Das Haus in der
Karpfengasse“ fünf Mal das Filmband in Gold. Er
entstand unter der Regie von Kurt Hoffmann
(1910-2001).
28. Juni
Ungarn 1965 – Entsprechend eines Parteibeschlusses
vom 25. Juni trat der ungarische Ministerpräsident
János Kadar (1912-1989) von seinem Amt zurück. Er
blieb jedoch Erster Sekretär des ZK der
kommunistischen Partei. Neuer Vorsitzender des
Ministerrats wurde der bisherige stellvertretende
Ministerpräsident Gyula Kállai (1910-1996).
28. Juni
Niederlande 1965 – Auf Schloss Soestdijk in der
niederländischen Provinz Utrecht gab Königin Juliane
(1909-2004) die Verlobung ihrer ältesten Tochter
Beatrix (*1938) mit dem bundesdeutschen Diplomaten
Claus von Amsberg (1926-2002) bekannt.
28. Juni
BRD/Marine 1965 – Das Segelschulschiff „Deutschland“
der Bundesmarine wurde in Kiel nach
fünfeinhalbmonatiger Fahrt über 30.000 Seemeilen von
der Kieler Bevölkerung mit viel Jubel empfangen.
29. Juni
BRD 1965 – Der Verband Deutscher Studentenschaften
(VDS) Forderte in einem Zehn-Punkte-Programm eine
Beseitigung des Bildungsnotstandes in der BRD. Die
Studentenorganisation drang u. a. auf eine
Aufstockung des Bildungsetats.
30. Juni
Notstandsgesetze 1965 – Der Deutsche Bundestag in
Bonn verabschiedete mit großer Mehrheit Vorschriften
über den Selbstschutz und den Schutzbau sowie den
Aufbau eines Zivilcorps als Teil der geplanten
Notstandsgesetze.
30. Juni
Vatikan/Niedersachsen 1965 – Gegen die Stimmen der
FDP billigte der niedersächsische Landtag das
Konkordat mit dem Vatikan.
30. Juni
BRD/Arbeitslosigkeit 1965 – Im Monat Juni hatte sich
die Nachfrage nach Arbeitskräften zugespitzt. Zum
ersten Mal seit 1962 ging die Zahl der Arbeitslosen
wieder auf unter 100.000 zurück.
30. Juni
Bochum 1965 – Im Bochumer Städtischen Schauspielhaus
wurde mit einem Festakt die Ruhr-Universität Bochum
eröffnet. Sie war die erste Universität im
Ruhrgebiet. Sie sollte der Bevölkerung der
traditionellen Industrieregion den Weg zu
akademischen Bildung erleichtern.
Juni 1965 Deutschland in den Nachrichten
940.000 Tonnen Bomben
Junge Welt
Im Frühjahr 1965 eröffneten die USA ihren Luftkrieg
gegen den Norden .... Im Mai/Juni 1965 kam DRV-Präsident
Ho Chi Minh in China mit dem ...
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