Juli 1965 -
Verlag, Bildungsnotstand, Aktien für kleine Leute
Für die Hamburger Verleger Gerd Brucius, Richard
Gruner und John Jahr begann der Sommermonat mit
einer erfolgreichen Fusion – sie gründeten den
Verlag „Gruner & Jahr“. Damit waren sie gemeinsam
zum zweitgrößten Verlag der Bundesrepublik
aufgestiegen. Lediglich der Springer-Verlag war zu
jenem Zeitpunkt größer. Bücher und Bildung lagen eng
beieinander. Den mehr als 10.000 Studenten der BRD
ging es um ihre Bildung und deshalb Forderten sie im
Rahmen ihrer Aktion „Bildung für Deutschland“
entsprechende Maßnahmen in den Universitätsstädten
des Landes, um den Bildungsnotstand zu minimieren.
Inwieweit das den kleinen Mann interessierte, ist
nicht bekannt. Aber es wird ihn gefreut haben, dass
man in der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn
beschlossen hatte, Volksaktien auszugeben. Diese
sollten an die Zeichner der untersten
Einkommensgruppen ausgegeben werden und das betraf
die Jahresverdienste bis zu 8.000 bzw. 16.000 DM.
Das war immerhin ein guter Beschluss für das Volk.
Weniger gut war, dass die Minister der EWG sich
nicht einigen konnten und eine Agrarmarktkrise
heraufbeschworen.
Wichtige Ereignisse im
Mai 1965
1. Juli
Europa 1965 – Auf seiner Sitzung in der belgischen
Hauptstadt Brüssel konnte der Ministerrat der
Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) keine
Einigung über die Finanzierung des gemeinsamen
Agrarmarktes erzielen. Es folgte die EWG-Krise.
1. Juli
Europa/Frankreich 1965 – Als Ratsvorsitzender brach
der französische Außenminister Couve de Murville
(1907-1999) die Tagung des Ministerrats ab.
Frankreich zog seine Vertreter bei den Europäischen
Gemeinschaften ab. Die „Politik des leeren Stuhls“
begann. In den folgenden sieben Monaten blockierte
Frankreich sämtliche Entscheidungen durch seinen
Boykott der Ratstreffen.
1. Juli
Nordrhein-Westfalen 1965 – Die Mietpreisbindung
wurde für 14 nordrhein-westfälische Stadt- und
Landkreise aufgehoben.
1. Juli
Verlag 1965 – Die Hamburger Verleger Gerd Brucius
(1906-1995), Richard Gruner (1925-2010) und John
Jahr (1900-1991) gründeten durch den Zusammenschluss
ihrer Unternehmen nach dem Springer-Verlag den
zweitgrößten bundesdeutschen Pressekonzern „Gruner
und Jahr GmbH und Co“.
1. Juli
BRD/Bildung 1965 – Mehr als 10.000 Studenten
Forderten im Rahmen der „Aktion 1. Juli – Bildung in
Deutschland“ Maßnahmen in den bundesdeutschen
Universitätsstädten gegen den Bildungsnotstand.
2. Juli
BRD/Börse 1965 – Der Deutsche Bundestag beschloss in
Bonn die Ausgabe von VEBA-Volksaktien. Sie sollten
an Zeichner der untersten Einkommensgruppen mit
einem Jahresverdienst bis zu 8.000 bzw. 16.000 DM
ausgegeben werden.
2. Juli
Südafrika 1965 – Die südafrikanische Polizei stürmte
nach einer politisch brisanten Berichterstattung
über Gefängnisse Redaktionsbüros der Zeitung „Rand
Daily Mail“. Der Chefredakteur Laurence Gandar
(1915-1998) und weitere Angeklagte wurden im Jahr
1969 verurteilt.
2. Juli
BRD/DDR 1965 – In der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost)
wurde von der Sozialistischen Einheitspartei
Deutschlands (SED) ein „Braun-Buch“ herausgegeben.
Darin waren die Namen von mehr als 1.800 ehemaligen
Funktionären der Nationalsozialistischen Deutschen
Arbeiterpartei (NSDAP) verzeichnet, die in der BRD
in Führungspositionen saßen.
2. Juli
Literatur 1965 – Der US-amerikanische Schriftsteller
Arthur Miller (1915-2005) wurde auf dem 33.
Internationalen Kongress der PEN-Clubs in Bled
(Jugoslawien) einstimmig zum neuen Präsidenten
gewählt.
2. Juli
Tennis 1965 – Mit einem Dreisatz-Sieg über seinen
Landsmann Fred Stolle (*1938) wurde der australische
Tennisspieler Roy Emerson (*1936) Sieger in
Wimbledon.
3. Juli
USA/Dominikanische Republik 1965 – Nachdem die
US-Regierung den Abzug von 1.400 US-Soldaten aus der
Dominikanischen Republik verfügte, befanden sich nun
noch 10.900 Marine-Infanteristen auf der Insel.
3. Juli
Tennis 1965 – Die Australierin Margaret Smith
(*1942) gewann das Finale in Wimbledon bei den Damen
gegen die brasilianische Spielerin Maria Ester Bueno
(*1939) 6:4 und 7:5.
4. Juli
BRD 1965 – Bundespräsident
Heinrich Lübke
(1894-1972) betonte vor mehr als 25.000
Heimatvertriebenen aus den ehemaligen deutschen
Ostgebieten, dass es kein politisches Ziel geben
würde, das den Einsatz von Gewalt rechtfertige.
4. Juli
Unwetter 1965 – Oberitalien wurde nach einer
tagelangen Hitzewelle von schweren Hagelunwettern
und Wirbelstürmen heimgesucht. Die Temperaturen in
Sizilien standen gleichzeitig bei 42 Grad im
Schatten.
5. Juli
BRD/Bundeswehr 1965 – Angaben des Bonner
Verteidigungsministeriums zufolge, umfasste die
Bundeswehr 438.000 Mann. Davon entfielen auf das
Heer 278.000 Mann, auf die Luftwaffe 93.000 und auf
die Marine 31.000 Soldaten. Weitere 36.000 Mann
arbeiteten bei Dienststellen der Bundeswehr oder
gehörten zur territorialen Verteidigung.
5. Juli
Frankreich/Sahara 1965 – Französische Techniker
starteten auf dem Sahara-Stützpunkt Hammaguir eine
zweistufige Rakete. Sie sollte als Grundstufe für
die französische Trägerrakete „Diamant“ dienen, mit
der Frankreich Satelliten in den Weltraum befördern
wollte.
6. Juli
BRD/Italien 1965 – In Begleitung von Außenminister
Amintore Fanfani (1908-1999) traf der italienische
Staatspräsident Giuseppe Saragat (1898-1988) zu
einem fünftägigen Staatsbesuch in der Bundesrepublik
ein.
6. Juli
Film 1965 – Bei den Internationalen Filmfestspielen
in West-Berlin bekam der Film „Alphaville“ des
französischen Regisseurs Jean-Luc Godard (*1930) den
„Goldenen Bären“, die höchste Auszeichnung der
Berlinale.
7. Juli
BRD/Israel 1965 – Dem bisherigen
Ministerialdirigenten im Auswärtigen Amt, Rolf Pauls
(1915-2002) wurde von der israelischen Regierung das
Agrément als erstem Botschafter der BRD in Israel
erteilt.
7. Juli
Österreich 1965 – Einstimmig wurde vom
österreichischen Nationalrat in Wien ein
Bauern-Krankenversicherungsgesetz verabschiedet, das
zum ersten Mal den selbständigen Landwirten und
ihren Familienangehörigen bei Krankheit,
Mutterschaft und Tod Versicherungsschutz gewährte.
7. Juli
Film 1965 – Nach seinem Erfolg bei der Berlinale
startete der britische Spielfilm „Ekel“ von Roman
Polanksi (*1933) mit Cathérine Deneuve (*1943) in
der Hauptrolle in den bundesdeutschen Kinos. Der
Film war auf der Berlinale mit dem „Silbernen Bären“
ausgezeichnet worden.
8. Juli
BRD/Kultusministerkonferenz 1965 – In Kiel
(
Schleswig-Holstein) beschloss die 108.
Kultusministerkonferenz, dass ab 1967 die
Schulanfänger einheitlich am 1. August mit ihrem
Unterricht beginnen sollten.
8. Juli
Posträuber 1965 – Aus dem Londoner
Wandsworth-Gefängnis gelang dem Posträuber Ronald
Biggs mit Hilfe einer Strickleiter die Flucht. Er
und drei weitere Insassen überwanden die
Gefängnismauer und gelangten in einen geparkten
Möbelwagen, den Komplizen bereitgestellt hatten.
8. Juli
Südvietnam/USA 1965 – Bereits bei seiner Ernennung
im Juni 1964 hatte der US-amerikanische Botschafter
in Südvietnam, Maxwell Taylor (1901-1987) erklärt,
dass er auf dem Posten aus persönlichen Gründen nur
ein Jahr lang bleiben werde. Nun hatte er sein
Rücktrittsgesuch eingereicht. Sein Nachfolger wurde
der republikanische Politiker Henry Cabot Lodge
(1902-1985).
9. Juli
BRD 1965 – In einem Interview mit den „Düsseldorfer
Nachrichten“ Forderte Bundesaußenminister Gerhard
Schröder (1910-1989) von der CDU, dass die
Bundesrepublik in glaubhafter Weise in die
Organisation des westlichen nuklearen
Abschreckungspotentials einbezogen werden müsse. Die
BRD könne nur dann auf den Erwerb eigenen Atomwaffen
verzichten.
Film 1965 – Um in gemeinnütziger Weise das deutsche
Filmschaffen fördern und eine Erneuerung des
deutschen Films anregen zu können, gründeten
Vertreter des Bundesinnenministeriums und der
Kirchen den Verein „Stiftung junger deutscher Film“.
Für zehn Filme gab das Bundesinnenministerium
insgesamt 3,5 Millionen DM frei.
9. Juli
BRD/TV 1965 – In der Bundesrepublik begann die
Ausstrahlung der Serie „Auf der Flucht“. Die Rolle
des Dr. Richard Kimble wurde von David Janssen
(1931-1980) gespielt. Als dessen Verfolger Lt.
Philip Gerard war Barry Morse (1918-2008) besetzt
worden.
9. Juli
Leichtathletik 1965 – In der tschechoslowakischen
Hauptstadt Prag liefen die polnischen
Leichtathletinnen Eva Klobukowska (*1946) und Irena
Kirszenstein (*1946) mit je 11,1 sec über 100 m
Weltrekord beim Rosicky-Memorial der Leichtathleten.
9. Juli
Literatur 1965 – Der französische Schriftsteller
Jacques Audiberti (1899-1965) starb im Alter von 66
Jahren in Paris. Audiberti war am 25. März 1899 in
Antibes geboren worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg
war er international als Theaterautor bekannt
geworden.
10. Juli
BRD/Volkswagen 1965 – Anlässlich der Sommerferien
wurden die Volkswagenwerke (VW) in Wolfsburg bis zum
2. August geschlossen. Rund 2.000 von 5.000
italienischen Arbeitnehmern des Volkswagenwerkes
nutzten die Werksferien und reisten mit zwei
Sonderzügen der Deutschen Bundesbahn nach Italien.
10. Juli
Griechenland 1965 – Die griechische Königin
Anne-Marie (*1946) hatte mit der Geburt einer
Tochter das Land in einen Freudentaumel versetzt.
Sie und ihr Gemahl König Konstantin II. (*1940)
gaben ihr den Namen Alexia. Sie war bis zur Geburt
eines Sohnes Thronfolgerin.
11. Juli
BRD 1965 – Auf dem Bundestag der
CDU-Sozialausschüsse wandte sich Bundeskanzler
Ludwig Erhard (1897-1977) entschieden gegen die
„Versuche intellektueller Snobs“, den
bundesdeutschen Wohlstand ins Lächerliche zu ziehen.
11. Juli
Vietnam 1965 – Eine Panzerkolonne der
südvietnamesischen Regierungstruppen wurde von einer
200 Mann starken Vietcong-Einheit auf einer stark
befahrenen Straße zwischen Saigon und dem Seebad
Vung Tau vernichtet.
12. Juli
Ägypten/USA 1965 – Im US-amerikanischen Fernsehen
gab der ägyptische Staatspräsident Gamal Abdel
Nasser (1918-
1970) seiner Überzeugung Ausdruck, dass
ein Krieg der arabischen Welt gegen Israel
unvermeidlich sei.
13. Juli
BRD 1965 – In der Bundesrepublik wurde von den
kommunalen Spitzenverbänden vorgeschlagen, die
finanzielle Förderung kleinerer Gemeinden zu
verstärken. Es sollten 2.500 Siedlungen zu
Mittelpunktgemeinden und 500 Unterzentren zu kleinen
zentralen Städten mit maximal 15.000 Einwohnern
ausgebaut werden. Dadurch sollte der zunehmende
Landflucht ein Riegel vorgeschoben werden.
13. Juli
BRD/Zigarrenindustrie 1965 – Die wissenschaftlichen
Erkenntnisse über die gesundheitsschädigende Wirkung
des Rauchens von
Zigaretten habe der
Zigarrenindustrie in der BRD zu einem beträchtlichen
Aufschwung verholfen. Das hatte der Bundesverband
der Zigarrenindustrie verlauten lassen.
14. Juli
BRD/Sparmaßnahmen 1965 – Um die Währungs- und
Preisstabilität zu wahren, beschloss das
Bundeskabinett in Bonn drastische Sparmaßnahmen.
Danach sollten die Ausgabenansätze des
außerordentlichen Haushalts 1965 nur noch gegen
entsprechende Einsparungen im ordentlichen Haushalt
1965 freigegeben werden.
14. Juli
Bundesregierung 1965 – In das neu geschaffene Amt
des Beauftragten für Abrüstung und Rüstungskontrolle
mit Sitz im Auswärtigen Amt wurde Botschafter
Swidbert Schnippenkötter (1915-1972) von der Bonner
Bundesregierung berufen.
14. Juli
Erdgas 1965 – In der baden-württembergischen
Landeshauptstadt Stuttgart vereinbarten Vertreter
süddeutscher Ferngas-Gesellschaften mit der
niederländischen Erdgas-Gesellschaft NAM die
Lieferung von bis zu 6 Milliarden m preisgünstigen
Erdgases aus den Niederlanden.
14. Juli
Bergsteigen 1965 – Genau 100 Jahre nach der
Erstbesteigung der Nordwand des Matterhorns durch
den Engländer Edward Whymper (1840-1911) gelang es
der Genferin Yvette Vaucher als erster Frau, die
Nordwand zu erklimmen.
14. Juli
Radrennen 1965 – Die 52. Tour de France (4.177 km)
gewann der Italiener Felice Gimondi (*1942) mit 2:40
min Vorsprung vor dem französischen Radrennfahrer
Raymond Poulidor (*1936).
14. Juli
Leichtathletik 1965 – In der norwegischen Hauptstadt
Oslo lief der australische Leichtathlet Ron Clark
(*1937) über 10.000 Meter einen Weltrekord. Er
schaffte die Strecke in 27:39,4 Minuten.
14. Juli
BRD/Justiz 1965 – Im dritten Mariotti-Prozess vor
dem Landgericht Hamburg wurde Eva Mariotti nach
einem Aufsehen erregenden Duell der Staatsanwälte
freigesprochen.
15. Juli
Bundeswehr 1965 – Das Bundesverteidigungsministerium
erließ zum ersten Mal Richtlinien für die
umstrittene Traditionspflege in der Bundeswehr.
15. Juli
Griechenland 1965 – Zwischen der griechischen
Regierung und dem Königshaus des Landes war es zu
einer Kraftprobe gekommen. König Konstantin II.
(*1940) lehnte die Entlassung des
Verteidigungsministers Petros Garoufalias ab, die
Ministerpräsident Georgios Papandreou (1888-1968)
verlangt hatte.
15. Juli
Griechenland 1965 – Am selben Tag wurde
Ministerpräsident Georgios Papandreou (1888-1968)
von König Konstantin II. (*1940) entlassen. Damit
brachen landesweit blutige Proteste los.
15. Juli
Weltraumfahrt 1965 – Aus 214 Millionen Kilometer
Entfernung von der Erde übermittelte die
US-Raumsonde „Mariner IV“ 21 Bilder vom Planeten
Mars.
15. Juli
BRD/Bildung 1965 – In der bundesdeutschen Hauptstadt
Bonn unterzeichneten Vertreter des Bundes und der
Länder ein Abkommen über die Gründung des Deutschen
Bildungsrates. Die Aufgabe des Bildungsrates sollte
die Erarbeitung von Bedarfs- und
Entwicklungsprognosen für das bundesdeutsche
Bildungswesen ein. Außerdem sollte der Rat
Reformvorschläge einbringen.
15. Juli
Musik 1965 – Der Song „Like a Rolling Stone“ von Bob
Dylan (*1941) wurde veröffentlicht.
16. Juli
USA/Frankreich 1965 – Mehrfach überflog ein
US-amerikanisches Aufklärungsflugzeug vom Typ RF 101
das französische Atomzentrum bei Pierrelatte
(südlich von Lyon) und machte 175 Luftaufnahmen.
16. Juli
Frankreich/Italien 1965 – Nach einer Bauzeit von
sechs Jahren wurde der 11,6 Kilometer lange
Montblanc-Tunnel von dem französischen
Staatspräsidenten Charles de Gaulle (
1890-
1970) und
dessen italienischen Amtskollegen Giuseppe Saragat
(1898-1988) eröffnet.
16. Juli
Unwetter 1965 – Die schweren Unwetter, die als
Heinrichsflut in die Schlagzeilen kamen, führten in
Nordhessen, Südniedersachsen und Ostwestfalen-Lippe
zu Schäden in dreistelliger Millionenhöhe. Insgesamt
kamen bei der Heinrichsflut elf Menschen ums Leben.
16. Juli
UdSSR 1965 – Erstmals wurde vom sowjetischen
Weltraumbahnhof Baikanur eine Proton-Rakete
gestartet.
17. Juli
Polen/UdSSR 1965 – Für Privatreisen wurde von Polen
und der Sowjetunion der Visumzwang für beide Länder
aufgehoben.
17. Juli
Rumänien 1965 – Zum ersten Mal seit der
Machtübernahme der Kommunistischen Partei in
Rumänien (1948) wurden westliche Zeitungen verkauft.
Die Europa-Ausgaben der „New York Times“ und der
„New York Herals Tribune“ waren ebenso erhältlich
wie „Le Figaro“ und „Le Monde“ sowie die „Neue
Zürcher Zeitung“.
18. Juli
Unwetter 1965 – Durch die schweren Schäden der
Heinrichsflut hatten mehr als 150 Menschen ihr
Obdach verloren.
19. Juli
Chile/BRD 1965 – Zu einem offiziellen Besuch traf
der chilenische Staatspräsident Eduardo Frei
Montalva (1911-1982) in der Bundesrepublik ein. Die
Gespräche drehten sich vor allem um finanzielle und
technische Hilfen der BRD für Chile.
19. Juli
BRD 1965 – Einer Veröffentlichung von Zahlen der
Leitung der Deutschen Funkausstellung zufolgen
hatten mehr als 10 Millionen Besitzer in der BRD für
die Anschaffung ihrer Fernsehgeräte und
Antennenanlagen seit
1952 rund 10 Milliarden DM
ausgegeben.
20. Juli
West-Berlin 1965 – Im Hof des ehemaligen
Reichskriegsministeriums in West-Berlin gedachten
Politiker aller bundesdeutschen Parteien des
fehlgeschlagenen Attentats auf Adolf Hitler
(1889-1945) vom 20. Juli
1944 mit einer
Kranzniederlegung und einer Feierstunde.
20. Juli
BRD 1965 – Alle weiteren Vorarbeiten zur Einführung
des Farbfernsehens in der BRD sollten zunächst nach
dem PAL-Verfahren vorgenommen werden, sofern nicht
beizeiten eine einheitliche europäische
Farbfernsehnorm vereinbart werden könne. So hatte es
die Bundesregierung beschlossen.
21. Juli
Film 1965 – In der sowjetischen Hauptstadt Moskau
endeten die Internationalen Filmfestspiele. Den
Großen Preis hatte der ungarische Film „Zwanzig
Stunden“ und die sowjetische Verfilmung des
Tolstoi-Romans „Krieg und Frieden“ erhalten. Als
beste Darstellerin wurde Sophia Loren (*1934) für
ihre Rolle in dem Film „Hochzeit auf italienisch“
ausgezeichnet.
21. Juli
BRD 1965 – In der BRD gründeten die
Filmtheater-Landesverbände einen bundesweiten
Hauptverband Deutscher Filmtheater.
22. Juli
Großbritannien 1965 – Sein Amt als Vorsitzender der
Konservativen Partei legte der ehemalige britische
Premierminister Sir Alec Douglas-Home (1903-1995)
nieder.
22. Juli
Kanada/China 1965 – Die Volksrepublik China werde
von Kanada 870.000 Tonnen Weizen im Wert von rund 44
Millionen US-Dollar (176 Millionen DM) erhalten. Das
gab das kanadische Landwirtschaftsministerium
bekannt.
22. Juli
Israel 1965 – In Tel Aviv gründete der ehemalige
israelische Ministerpräsident David Ben-Gurion
(1886-1973) die Israelische Arbeiterliste Rafi nach
einer Abstimmungsniederlage in der sozialistischen
Mapai-Partei.
22. Juli
BRD 1965 – Auf der Krupp-Zeche „Mont Cenis“ in Herne
(
Nordrhein-Westfalen) kamen bei zwei
Schlagwetterexplosionen fünf Menschen ums Leben.
Weitere 13 Menschen wurden verletzt. Die
Bergungsversuche wurden von Hitze und Bränden
abgewehrt.
22. Juli
BRD/Kino 1965 – In den bundesdeutschen Kinos lief
der Film „Alphaville“ von Jean-Luc Godart (*1930)
an, der auf der Berlinale preisgekrönt worden war.
23. Juli
Zypern 1965 – In der Hauptstadt Zyperns, Nikosia,
verlängerte das Repräsentantenhaus in Abwesenheit
der türkischen Abgeordneten um ein weiteres Jahr die
Amtszeit von Staatspräsident Makarios III.
(1913-1977), der zur griechischen Bevölkerungsgruppe
der Insel gehörte. Die Amtszeit wäre am 16. August
abgelaufen gewesen. Dabei wurde der
türkisch-zypriotische Vizepräsident Fazil Kücük
(1906-1984) übergangen.
23. Juli
BRD/Bundestag 1965 – In der bundesdeutschen
Hauptstadt Bonn traf der Bundestag zur letzten
Sitzung der laufenden Legislaturperiode zusammen. In
198 Plenar-, 727 Fraktions- und 2.863
Ausschusssitzungen waren 635 Gesetzesvorlagen, 34
Große Anfragen, 308 Kleine Anfragen, 4.786 mündliche
Fragen und 10 Regierungserklärungen behandelt
worden.
23. Juli
BRD/Justiz – Vor dem Schwurgericht in Frankfurt am
Main beendeten die Anklage in die Verteidigung ihre
Plädoyers im sogenannten Auschwitz-Prozess. Die
Urteilsverkündung wurde auf den 19. August
festgelegt.
23. Juli
DDR 1965 – Die Elbe-Stadt Dresden bekam als erste
Stadt der DDR einen Tierschutzbeauftragten, dessen
Aufgabe darin bestand, gegen Misshandlungen und
Quälereien von Tieren vorzugehen. Außerdem sollte er
zur Seuchenbekämpfung beitragen.
24. Juli
Jugoslawien 1965 – Von der Regierung Jugoslawiens
wurden 30 Gesetze zur Wirtschaftsreform erlassen.
Sie enthielten eine Abwertung der Landeswährung
Dinar und die Einführung eines neuen Dinar ab 1.
Januar 1966 sowie Preiskorrekturen.
24. Juli
USA 1965 – In Miami Beach (US-Bundesstaat Florida)
wurde die „Miss Universum 1965“ gewählt. Gewonnen
hatte die 18-jährige Thailänderin Apasra Hongsakula.
Sie war bei den Vorbereitungen von Thailands Königin
unterstützt worden, in dem sie der Kandidatin
zeigte, wie sich eine Schönheitskönigin kleidet, wie
sie sich frisiert und wie sie gehen sollte.
25. Juli
Portugal 1965 – Der bisherige Staatspräsident
Portugals und einzige Kandidat Admiral Américo Deus
Rodrigues Tomás (1894-1987) wurde von einem
Wahlkollegium der Nationalversammlung im Amt
bestätigt. Die Wahl war von der Opposition
boykottiert worden.
25. Juli
Südpol 1965 – Temperaturen von minus 80,6 Grad maß
die Forschungsstation der US-amerikanische Marine am
Südpol. Im Südpol-Gebiet lag der Kälterekord bei
minus 88,2 Grad.
26. Juli
Theater 1965 – In der tschechoslowakischen
Hauptstadt Prag wurde das Schauspiel von Václav
Havel (), „Die Benachrichtigung“, uraufgeführt.
26. Juli
Mode 1965 – In der französischen Hauptstadt
präsentierten die Pariser Modehäuser „Esterel“, „Feraud“
und „de Rauch“ die Herbst- und Wintermode in hellen
leuchtenden Sommerfarben und mit frühlingshaften
Stoffen und Schnitten.
26. Juli
Malediven 1965 – Der Inselstaat Malediven, der
vordem ein britisches Protektorat gewesen war, wurde
unabhängig.
27. Juli
Abrüstung 1965 – Zu Beginn der Abrüstungskonferenz
in Genf (Schweiz) rief US-Präsident
Lyndon B.
Johnson (1908-1973) die Vertreter der 18 beteiligten
Ländern dazu auf, die Ausbreitung der Atomwaffen zu
verhindern und das nukleare Potential unter eine
gemeinsam Kontrolle durch den Abschluss eines
Abkommens über die Rüstungskontrolle zu bringen.
27. Juli
Großbritannien 1965 – In London wurde Edward Heath
(1916-2005), der ehemalige Europa-Minister zum neuen
Führer der Konservativen Großbritanniens mit knapper
Mehrheit gewählt.
27. Juli
BRD 1965 – Die künstliche Radioaktivität in der
Atmosphäre der BRD hatte sich Messungen zufolge seit
der Einstellung oberirdischer Atomwaffentests durch
die Supermächte 1963 um mehr als die Hälfte
verringert.
27. Juli
Köln 1965 – Die Stadt Köln (Nordrhein-Westfalen)
hatte für 3,2 Millionen DM die Bilder „In der Ebene
von Bellevue“ (1887) und „Teller mit Birne“ (1900)
erworben, die der französische Impressionist Paul
Cézanne (1839-1906) gemalt hatte.
28. Juli
BRD 1965 – Durch Verlagerung von Haldenkohle in
andere Gebiete und durch bezahlte
Anpassungsschichten der Kohlekumpel sollte dem Markt
das Überangebot entzogen werden einem Beschluss des
Bundeskabinetts zufolge.
28. Juli
USA/Südvietnam 1965 – Von derzeit 75.000 Mann sollte
die US-Kampftruppenstärke einer Anordnung von
US-Präsident Lyndon B. Johnson (1908-1973) zufolge
auf 125.000 Soldaten erhöht werden.
28. Juli
Belgien 1965 – Nach einer Regierungskrise von zwei
Monaten wurde in Belgien von König Baudouin I.
(1930-1993) ein neues Kabinett vereidigt mit
Ministerpräsident Pierre Harmel (1911-2009). Ihm
gehörten 15 Minister von der Christlich-Sozialen
Partei an und zwölf Minister der Sozialistischen
Partei.
28. Juli
Köln 1965 – In Köln (Nordrhein-Westfalen) wurde der
12. Deutsche Evangelische Kirchtag vom
Kirchentagspräsidenten Richard von Weizsäcker
(*1920) eröffnet. Für die 25.000 Teilnehmer war die
Ökumene das zentrale Thema des Kirchentages.
29. Juli
Vereinte Nationen 1965 – In New York wurde von 14
Ländern die Bereitschaft erklärt, ein ständiges
bewaffnetes Truppenkontingent für eine
internationale Friedensstreitmacht der Vereinten
Nationen zur Verfügung zu stellen. Es befanden sich
die skandinavischen Länder darunter, außerdem
Italien, die Niederlande, Großbritannien und die
Tschechoslowakei.
29. Juli
BRD/Studentenverband 1965 – Der Verband Deutscher
Studentenschaften (VDS) Forderte in Bonn aufgrund
der gestiegenen Lebenshaltungskosten die Erhöhung
der Studienförderung von 250 DM auf 320 DM im Monat
nach dem „Honnefer Modell“.
29. Juli
Film/Musik 1965 – Die britische Popgruppe „The
Beatles“ war in einem Londoner Westend-Kino im
Smoking bei der Uraufführung von ihrem zweiten Film
mit dem Titel „Help“ anwesend.
30. Juli
USA 1965 – Um die Versorgung der US-amerikanischen
Bevölkerung im Alter von mehr als 65 Jahren im
Rahmen einer allgemeinen Sozialversicherung zu
gewährleisten, unterzeichnete der US-amerikanische
Präsident das Medicare-Gesetz.
30. Juli
BRD 1965 – Weil ein 20-jähriger arbeitsloser
Zahntechniker die Stadt Bamberg wochenlang mit
antisemitischen Parolen auf Grabsteinen des
jüdischen Friedhofs die Stadt in Schrecken versetzt
hatte, wurde er nun verhaftet.
31. Juli
Fußball 1965 – In Barsinghausen (Niedersachsen)
wurde von den Delegierten des Bundestages des
Deutschen Fußball-Bundes (DFB) die Erhöhung der
Fußball-Bundsliga befürwortet von 16 auf 18
Mannschaften bewilligt. Die Einführung einer zweiten
Fußball-Bundesliga wurde jedoch abgelehnt.
31. Juli
Leichtathletik 1965 – In Kiew (UdSSR) wurde der erst
seit dem 9. Juli gültige 100-m-Weltrekord von 11,1
sec von der US-amerikanischen Leichtathletin Wyomia
Tyus (*1945) bei einem Leichtathletik-Länderkampf
eingestellt.
31. Juli
Leichtathletik 1965 – Der 22-jährige Zehnkämpfer
Kurt Bendlin (*1943) erreichte mit 4016 Punkten in
Krefeld (Nordrhein-Westfalen) eine Weltbestleistung
im Fünfkampf.
Juli 1965 Deutschland in den Nachrichten
Münster 1965
presse-service.de
Es gab 1965 auch Stadtflächen, die umfassend saniert
werden mussten. ... Am 1. Juli 1965 demonstrierten rund
7000 Studenten und zahlreiche ...
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Das
geschah
1964
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Das geschah 1966 >>