Februar 1960 - Winterolympiade in Squaw Valley
Glücklicherweise hatten sich die Sportbünde
beider deutscher Staaten auf eine gemeinsame
deutsche Olympia-Mannschaft einigen können. So stand
den sportlichen Wettkämpfen nichts mehr im Wege. Die
Spiele wurden am 18. Februar in Squaw Valley
(US-Bundesstaat Kalifornien) von US-Vizepräsident
Richard M. Nixon feierlich eröffnet worden. Die
Eröffnungsfeier und auch die Abschlussfeier am 28.
Februar waren von Walt Disney inszeniert worden. Die
gesamtdeutsche Mannschaft hatte insgesamt acht
Medaillen (vier Gold, drei Silber, eine Bronze)
gewonnen. Damit hatte Deutschland den zweiten Platz
des Medaillenspiegels belegt. Den ersten Platz hatte
die Sowjetunion mit 21 Medaillen errungen, der
dritte Platz ging an die Vereinigten Staaten. Für
die deutschen Athleten war statt einer Hymne der
Schlusschor aus der „9. Sinfonie“ von Ludwig van
Beethoven gespielt worden. Die
Eisschnelllauf-Wettbewerbe für Frauen hatten
übrigens ihr Olympia-Debüt. Zum Einstieg der
Disziplin konnte die Eisschnellläuferin Helga Haase
(DDR) eine Goldmedaille holen.
Wichtige Ereignisse im
Februar 1960
1. Februar
BRD 1960 – Der SPD-Vorstand hatte ein
Grundsatzprogramm veröffentlicht. Darin hatte die
Partei ihre eindeutig Abgrenzung vom Kommunismus
deutlich gemacht.
1. Februar
Algerien 1960 – Mit der Kapitulation der
Aufständischen war der „Barrikadenputsch“
französischer nationalistischer Offiziere beendet
worden.
1. Februar
Finnland 1960 – In der Hauptstadt Helsinki hatte der
Reichstag den Sozialdemokraten Karl-August Fagerholm
zu seinem Präsidenten gewählt.
1. Februar
Syrien/Israel 1960 – Innerhalb der
entmilitarisierten Zone war es am See Genezareth an
der syrisch-israelischen Grenze zu einem
vierstündigen Artillerieduell zwischen Truppen
beider Länder gekommen.
1. Februar
USA 1960 – Mit einem weltweit ersten Sit-In hatten
in Greensboro (US-Bundesstaat North Carolina) vier
afroamerikanische College-Studenten in einer nur für
Weiße bestimmten Bar gegen die
Rassentrennungspolitik demonstriert.
1. Februar
Radsport 1960 – Bei dem Grand-Prix-Rennen in
Narbonne (Frankreich) hatte der Deutsche Rudi Altig
aus Mannheim (
Baden-Württemberg) seinen ersten Sieg
als Radprofi errungen.
2. Februar
BRD 1960 –
Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte die
jüdischen Opfer des Nationalsozialismus mit einer
Kranzniederlegung auf dem Gelände des ehemaligen
Konzentrationslagers Bergen-Belsen geehrt.
2. Februar
BRD 1960 – Der Verband deutscher Filmproduzenten in
Frankfurt am Main hatten einen Rückgang der
Besucherzahlen in den Kinos beklagt. Der Umstand war
auf die zunehmende Beliebtheit des Fernsehens
zurückgeführt worden.
2. Februar
UNESCO 1960 – Der westafrikanische Staat Guinea war
neues Mitglied der UNESCO geworden.
3. Februar
Frankreich 1960 – Die Nationalversammlung in der
Hauptstadt Paris hatte den französischen
Staatspräsidenten Charles de Gaulle bevollmächtigt,
für die Dauer von 14 Monaten in der Algerienfrage zu
regieren ohne parlamentarische Kontrolle.
3. Februar
BRD 1960 – Vier Fünftel der 21.000 männlichen
Abiturienten wollten ein Studium aufnehmen, einer
Erhebung der Arbeitsämter in der BRD zufolge. Nur
rund zwei Drittel von den 12.000 Abiturientinnen
hatten einen Hochschulbesuch angestrebt.
4. Februar
Sowjetunion/BRD 1960 – In der sowjetischen
Hauptstadt Moskau war nach zweitägige Dauer eine
Konferenz der Partei- und Regierungschefs der
Warschauer-Pakt-Staaten mit scharfen Angriffen gegen
die BRD zu Ende gegangen. Die Konferenz hatte
angekündigt, mit der DDR einen
Separat-Friedendsvertrag abzuschließen.
4. Februar
Australien 1960 – Nach dem Rücktritt von Richard G.
Casey hatte Ministerpräsident Robert G. Menzies
(Labour Party) Caseys Amt als Außenminister
übernommen.
4. Februar
Schweiz 1960 – In Genf war der prominente Jurist
Pierre Jaccoud wegen Mordes zu einer siebenjährigen
Haftstrafe verurteilt worden.
4. Februar
Sowjetunion 1960 – Das Ergebnis einer Volkszählung
wies aus, dass in der Sowjetunion etwa 1,6 Millionen
deutschstämmige Menschen lebten. Von diesen Menschen
hatten 75 Prozent als ihre Muttersprache Deutsch
angegeben.
4. Februar
BRD 1960 – In Oppenheim (
Rheinland-Pfalz) hatten
Sachverständige der Landeslehr- und Versuchsanstalt
für Weinbau dem Wein des Jahrgangs
1959 das Prädikat
„Jahrhundertwein“ verliehen. Der Wein hatte mit dem
Durchschnittsmostgewicht von 101 Öchsle und einem
Säuregehalt von 6,5 g pro Liter alle bisherigen
Weine in diesem Jahrhundert übertroffen.
4. Februar
Eiskunstlauf 1960 – In Garmisch-Partenkirchen
(
Bayern) waren Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler
Europameister im Eiskunstlauf der Paare geworden.
5. Februar
Schweiz/International 1960 – In Genf war in
Anwesenheit prominenter Kernphysiker das
CERN-Proton-Synchroton feierlich eingeweiht worden.
Bei dem Teilchenbeschleuniger handelte es sich um
den derzeit größten der Welt.
5. Februar
Bolivien 1960 – Nahe der Stadt Cochabamba waren bei
einem Flugzeugabsturz alle 56 Insassen der Maschine
ums Leben gekommen.
6. Februar
BRD 1960 – Das Kölner Landgericht hatte die beiden
jungen Männer zu Freiheitsstrafen von 10 bzw. 14
Monaten verurteilt, die am Heilgen Abend
1959 die
Synagoge in Köln mit der Parole „Juden raus“
beschmiert hatten.
6. Februar
Japan/Sowjetunion 1960 – Die Regierung Japans hatte
gegen die Weigerung der
UdSSR zur Rückgabe der
beiden im Zweiten Weltkrieg besetzten japanischen
Inseln Habomai und Shikotan protestiert.
6. Februar
Birma 1960 – Die Partei des
1958 zurückgetretenen
Ministerpräsidenten U Nu hatte bei den Wahlen für
die Abgeordnetenkammer 168 der 207 Sitze des
Parlaments in der Hauptstadt Rangun errungen.
6. Februar
BRD/Frankreich 1960 – Auf der Rheinbrücke bei Kehl
(Baden-Württemberg) war der „Feuerteufel von
Lüneburg“ bei dem Versuch, die deutsch-französische
Grenze zu überschreiten, gefasst worden.
7. Februar
BRD 1960 – In Bayern war nach einer Dauer von einer
Woche das Manöver „Winterschild“ des
Nordatlantikpaktes (NATO) zu Ende gegangen.
8. Februar
BRD 1960 – Das Flensburger Seeamt hatte den Kapitän
des am 8. Dezember
1959 vor der norwegischen Küste
in Seenot geratenen Küstenmotorschiffes „Merkur“ von
dem Vorwurf freigesprochen, verantwortlich zu sein
für den Tod seiner Besatzungsmitglieder. Der Kapitän
konnte sich als Einziger retten aus der aus acht
Männern bestehenden Besatzung.
8. Februar
Großbritannien 1960 – Königin Elisabeth II. hatte
verfügt, dass spätere Abkömmlinge ihrer Ehe mit
Prinz Philip, dem Herzog von Edinburgh, dessen
Familiennamen Mountbatten zusätzlich zu dem Namen
Windsor führen sollten.
9. Februar
Marokko 1960 – Ein Urteil des Appellationsgerichtes
in der Hauptstadt Rabat hatte zur Auflösung der
kommunistischen Partei Marokkos geführt.
9. Februar
BRD 1960 – Die freien Tankstellen in der BRD hatten
die Gründung einer eigenen Einkaufsgesellschaft für
Benzin bekanntgegeben. Damit sollte die
Unabhängigkeit von den großen Treibstoffkonzernen
erreicht werden. Die Preise könnten um bis zu fünf
Pfennig pro Liter unterboten werden.
10. Februar
BRD 1960 – Bei einer außenpolitischen Debatte hatten
die Parteien im Bonner Bundestag eine weitgehende
Einigung in der Berlin-Frage erzielt. Sie hatten
sich gegen eine Änderung des Rechtsstatus der Stadt
gewandt.
10. Februar
DDR 1960 – Unter dem Vorsitz des Ersten Sekretärs
der SED, Walter Ulbricht, war in der DDR der
Nationale Verteidigungsrat gebildet worden.
10. Februar
BRD 1960 – In der Frankfurter Paulskirche hatte der
Deutsche Ärztetag eine Resolution einstimmig
angenommen, in der sich Vertreter der Ärzteschaft
gegen die geplante Reform der Krankenversicherung
ausgesprochen hatte. Ein Gesetzentwurf der
Bundesregierung hatte eine Selbstbeteiligung der
Versicherten vorgesehen.
11. Februar
Italien/Sowjetunion 1960 – Der italienische
Staatspräsident Giovanni Gronchi hatte einen fünf
Tage dauernden Staatsbesuch in der Sowjetunion
beendet. Es war der erste offizielle Aufenthalt
eines Staatsoberhauptes der NATO in der UdSSR
gewesen. Der Besuch hatte keine Annäherung der
Standpunkte in der Deutschland- und Ost-West-Politik
erbracht. Lediglich ein Kulturabkommen war
unterzeichnet worden.
11. Februar
BRD 1960 – Ernährungsminister Werner Schwarz (CDU)
hatte dem Bundestag den Grünen Plan 1960 vorgelegt.
11. Februar
BRD 1960 – Für das Baugewerbe war ein neuer
Tarifvertrag mit einer Lohnerhöhung von 5,6 Prozent
abgeschlossen worden. Der Bundesecklohn würde vom 1.
Mai an um 15 Pfennig auf 2,82 DM pro Stunde steigen.
11. Februar
Frankreich 1960 – In der nordfranzösischen Stadt
Amiens war eine Protestdemonstration von 35.000
Bauern gegen die Landwirtschaftspolitik der
Regierung in Paris mit einer vierstündigen
Straßenschlacht zwischen Polizei und Landwirten zu
Ende gegangen. Dabei waren 150 Personen verletzt
worden.
12. Februar
BRD 1960 – Von den Kultusministern der Bundesländer
war beschlossen worden, die Zeit des
Nationalsozialismus im Unterricht stärker zu
berücksichtigen.
12. Februar
Großbritannien 1960 – Ein Antrag der Labour Party,
die britische Regierung zu tadeln, weil sie
innerhalb der NATO zugestimmt hatte, die Bundeswehr
mit Atomwaffen auszurüsten, war im Londoner
Unterhaus gescheitert.
12. Februar
Österreich 1960 – Bundeskanzler Julius Raab hatte
den Vorsitz der Österreichischen Volkspartei (ÖVP)
an Alfons Gorbach übergeben.
13. Februar
Sowjetunion/Kuba 1960 – Der stellvertretende
sowjetische Ministerpräsident, Anastas I. Mikojan,
hatte einen zehntägigen Besuch auf Kuba beendet.
13. Februar
Frankreich 1960 – Frankreich hatte im Rahmen der
Operation „Blaue Springmaus“ (Gerboise bleue) nahe
einer Oase in der Wüste Sahara seine erste Atombombe
gezündet.
13. Februar
Europa 1960 – In Brüssel (
Belgien) hatte der
Ministerrat der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft
(EWG) einen Außenzolltarif für den Handelsaustausch
mit Nicht-EWG-Mitgliedern beschlossen.
13. Februar
Vatikan/BRD 1960 – Als Nachfolger von Erzbischof
Aloysius Muench hatte Papst Johannes XXIII.
Monsignore Corrado Bafile zum neuen Apostolischen
Nuntius in Bonn ernannt.
13. Februar
BRD 1960 – Der 61-jährige Ludwig Bellwinkel war vom
Schwurgericht in Krefeld (
Nordrhein-Westfalen) zu
einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden.
Bellwinkel hatte seine beiden Ehefrauen in den
Jahren
1944 und
1958 ermordet. Nach Ansicht des
Gerichtes war der zweifache Mord erwiesen. Der
Angeklagte hatte die beiden Frauen erschossen, damit
seine eigenen Seitensprünge nicht ans Licht kämen.
13. Februar
BRD 1960 – Bei schwerem Seegang war das
bundesdeutsche Küstenmotorschiff „Leonore“ nördlich
vor Helgoland gesunken. Die acht
Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben.
14. Februar
BRD 1960 – Auf der Bundesversammlung des Bundes der
Vertriebenen in Bonn war Hans Krüger von der CDU
erneut zum Präsidenten gewählt worden. Krüger hatte
60 von 104 Stimmen erhalten.
14. Februar
UNESCO 1960 – Weltweit gab es derzeit etwa 30.000
Pressepublikationen. Das ging aus einer Mitteilung
der Organisation der Vereinten Nationen für
Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) hervor.
Unter den Publikationen hatten sich 8.000
Tageszeitungen mit einer Gesamtauflage von rund 250
Millionen Exemplaren befunden.
14. Februar
Rennrodeln 1960 – In Garmisch-Partenkirchen (
Bayern)
hatte Helmut Berndt aus Niedersachsen den
Weltmeistertitel im Einer-Rennrodeln gewonnen.
15. Februar
BRD 1960 – Im Jahr
1959 waren einer Übersicht des
Bundesfinanzministeriums in Bonn zufolge 3,45
Milliarden DM (etwa 1 Prozent des
Bruttosozialproduktes) an öffentlicher und privater
Entwicklungshilfe geleistet worden.
15. Februar
Großbritannien 1960 – Der britische Premierminister
Harold Macmillan hatte eine sechswöchige Reise
beendet, die ihn durch afrikanische
Commonwealth-Gebiete geführt hatte.
16. Februar
BRD 1960 – In einem offenen Brief an die Mitglieder
des Bundestages in Bonn hatte der Deutsche
Gewerkschaftsbund (DGB) gegen die geplante Reform
der Krankenversicherung protestiert. Unter anderem
deshalb, weil die Reform wegen der geplanten
Selbstbeteiligung der Versicherten einen sozialen
Rückschritt bedeuten würde.
16. Februar
DDR/BRD 1960 – Der Erste Sekretär der SED, Walter
Ulbricht, hatte der Bundesrepublik Deutschland die
Vorbereitung eines Blitzkrieges auf das Gebiet der
DDR vorgeworfen. Ulbricht hatte zur Begründung auf
Manöverpläne der NATO hingewiesen, die von einem
Angriff der Warschauer-Pakt-Staaten ausgehen würden.
16. Februar
Sowjetunion/Asien 1960 – Der sowjetische
Ministerpräsident Nikita S. Chruschtschow war nach
einem sechstägigen Staatsbesuch in
Indien nach Birma
(seit 1989: Myanmar) weitergereist. Vom 18. Februar
bis zum 1. März verweilte Chruschtschow in
Indonesien. Die Asienreise ging am 4. März in
Afghanistan zu Ende.
17. Februar
BRD/DDR 1960 – Die Bundesregierung in Bonn hatte auf
Antrag der Sozialdemokraten ein Weißbuch zu den
antisemitischen Vorfällen der letzten Wochen
vorgelegt. Darin hatte die Regierung festgestellt,
dass es keinen organisierten Antisemitismus geben
würde. Verantwortlich für die Delikte waren
fehlgeleitete Einzeltäter und Agenten aus der DDR.
17. Februar
Pakistan 1960 – Nach einer Wahl der Gemeinderäte,
die sich mit einer Mehrheit von 95,6 Prozent für
Ministerpräsident Mohammed Ayub Khan ausgesprochen
hatte, war dieser als erster indirekt gewählter
Präsident Pakistans vereidigt worden.
18. Februar
Uruguay/Lateinamerika 1960 – In der uruguayischen
Hauptstadt Montevideo war von sieben mittel- und
südamerikanischen Ländern die Gründung der
Lateinamerikanischen Freihandelszone (LAFTA)
vollzogen worden.
18. Februar
Olympiade 1960 – In Squaw Valley im US-Bundesstaat
Kalifornien hatten die VIII. Olympischen
Winterspiele begonnen. Sie waren von
US-Vizepräsident Richard M. Nixon feierlich eröffnet
worden. Die Spiele dauerten bis zum 28. Februar. Die
BRD und die DDR waren mit einer gesamtdeutschen
Mannschaft angetreten.
19. Februar
BRD/DDR 1960 – Die Mitglieder der drei westlichen
Militärmissionen in Potsdam hatten neue Pässe
zurückgewiesen, in denen die Staatsbezeichnung
„Deutsche Demokratische Republik“ enthalten war. Die
Ausweise, die nun weiterhin den bisherigen Vermerk
„Sowjetische Besatzungszone“ trugen, berechtigten zu
Reisen nach West-Berlin und durch die DDR.
19. Februar
Sowjetunion/BRD 1960 – In der sowjetischen
Hauptstadt Moskau war zwischen der UdSSR und der
Bundesrepublik Deutschland ein Austauschprogramm im
Rahmen des Kulturabkommen von
1958 unterzeichnet
worden. Vorgesehen waren wechselseitige Gastspiele
von Orchestern sowie der Austausch von
Wissenschaftlern und Studenten aus beiden Ländern.
19. Februar
USA 1960 – Der
1948 zum Tode verurteilte Caryl
Chessman hatte kurz vor seiner Hinrichtung einen
erneuten Aufschub der Vollstreckung der Todesstrafe
durch den Gouverneur des US-Bundesstaates
Kalifornien erreicht. Die Hinrichtung war bereits
sieben Mal verschoben worden.
19. Februar
Großbritannien 1960 – Königin Elisabeth II. hatte
mit Prinz Andrew in London ihr drittes Kind zur Welt
gebracht. Dass eine amtierende britische Königin ein
Kind geboren hatte, war seit 103 Jahren nicht mehr
vorgekommen. Die beiden ältesten Kinder, Prinz
Charles und Prinzessin Anne, waren geboren worden,
als Elisabeth noch nicht auf dem Thron saß.
19. Februar
BRD/Film 1960 – In der BRD war eine Höchstbegrenzung
von Gagen für Filmschauspieler eingeführt worden,
die bei 100.000 DM lag.
20. Februar
International 1960 – In der belgischen Hauptstadt
Brüssel war die Kongo-Konferenz zu Ende gegangen.
Sie hatte am 20. Januar begonnen. Politiker aus
Belgien und dem Kongo (Leopoldville) hatten sich
darauf geeinigt, dass der afrikanische Staat die
volle Unabhängigkeit erhalten sollte. Beide Länder
wollten miteinander verbunden bleiben durch einen
Freundschaftsvertrag.
20. Februar
Schweiz 1960 – Bei einem der bisher größten
Raubüberfälle, die jemals in der Schweiz verübt
worden waren, hatten zwei Männer in Genf Edlesteine
von einem Diamantenhändler im Wert von 250.000
Schweizer Franken (240.250 DM) erbeutet.
20. Februar
Olympiade 1960 – Die Skirennläuferin aus Bayern,
Heidi Biebl, und die Eisschnellläuferin Helga Haase
aus der DDR, hatten bei den Olympischen
Winterspielen in Squaw Valley (US-Bundesstaat
Kalifornien) überraschend zwei Goldmedaillen für die
gesamtdeutsche Mannschaft errungen.
21. Februar
Großbritannien/Kenia 1960 – In der britischen
Hauptstadt London war die Kenia-Konferenz zu Ende
gegangen, die am 18. Januar begonnen hatte.
Britische und kenianische Politiker hatten einen
Verfassungsentwurf für das afrikanische Land
ausgearbeitet.
21. Februar
Dänemark 1960 – Als Nachfolger des verstorbenen Hans
Christian Svane Hansen war der bisherige
Finanzminister Viggo Kampmann neuer
Ministerpräsident des Landes geworden.
21. Februar
Kamerun 1960 – Die Mehrheit der Bevölkerung hatte
sich für de neue Verfassung ausgesprochen. Das hatte
die seit dem 1. Januar unabhängige Republik Kamerun
nach einer Volksabstimmung mitgeteilt. Die neue
Verfassung sah einen mit zahlreichen Vollmachten
ausgestatteten Präsidenten vor sowie ein neu zu
wählendes Parlament alle fünf Jahre. Die ersten
Wahlen waren für den 16. April vorgesehen.
21. Februar
Italien 1960 – Trotz eines Versammlungsverbotes in
der italienischen Stadt
Bozen war es anlässlich des
150. Todestages des Tiroler Freiheitskämpfers
Andreas Hofer zu gewalttätigen Auseinandersetzungen
zwischen Südtiroler Separatisten und der Polizei
gekommen.
21. Februar
Radrennsport 1960 – In Tolosa (Spanien) hatte der
Kölner Rolf Wolfshohl mit einem Vorsprung von 50 sec
vor seinen Verfolgern als erster deutscher
Radrennfahrer den Titel des Querfeldein-Weltmeister
gewonnen.
22. Februar
DDR 1960 – In der Steinkohlenzeche „
Karl Marx“ in
Zwickau waren infolge einer Explosion mit
anschließendem Grubenbrand in 1.100 m Tiefe 174
Bergleute verschüttet worden. In dem weitverzweigten
Schachtsystem waren die Rettungsmaßnahmen sehr
schwierig. Bei diesem bisher schwersten
Grubenunglück in der DDR waren 123 Kumpel ums Leben
gekommen. Das Feuer war nach sechs Tagen noch nicht
unter Kontrolle gebracht worden. Deshalb war der
Schachtabschnitt zugemauert worden.
22. Februar
Polen/International 1960 – In der polnischen
Hauptstadt Warschau war das International
Chopin-Jahr mit einem Konzert des Pianisten Artur
Rubinstein eröffnet worden. Aus Anlass des 150.
Geburtstages des polnischen Komponisten Frédéric
Chopin veranstaltete die UNESCO zahlreiche Feiern zu
dessen Ehren.
22. Februar
Sowjetunion/BRD 1960 – In München (
Bayern) waren die
ersten Kraftfahrzeuge-Importe aus der UdSSR
eingetroffen. Die Mittelklassewagen vom Typ
„Moskwitsch“ mit einem Hubraum von 1,5 l und 45 PS
wurden von einem bundesdeutschen Händler zu einem
Preis von 4950 DM angeboten.
23. Februar
USA/Südamerika 1960 – US-Präsident Dwight D.
Eisenhower war in Brasilien, der ersten Station
einer zehntägigen Reise durch Südamerika,
eingetroffen. Mit vorwiegend wirtschaftspolitischen
Zielen besuchte Eisenhower auch Argentinien, Chile,
Uruguay und Costa Rica.
24. Februar
BRD/Spanien 1960 – Verhandlungen des
Bundesverteidigungsministeriums über die Einrichtung
von Militärbasen in Spanien hatten für
internationale Proteste gesorgt.
24. Februar
Italien 1960 – Der Christdemokrat Antonio Segni war
nach dem Rückzug der liberalen Partei aus der
Regierungskoalition von seinem Amt als italienischer
Ministerpräsident zurückgetreten.
24. Februar
Frankreich/West-Berlin 1960 – Die französische
Fluggesellschaft Air France hatten den regelmäßigen
Düsenflugverkehr von Paris nach West-Berlin
aufgenommen.
24. Februar
DDR 1960 – Die „Völkerfreundschaft“ (12.400 BRT),
das erste Urlaubsschiff des Freien Deutschen
Gewerkschaftsbundes (FDGB) der DDR, war in Rostock
zu seiner ersten Seereise ausgelaufen.
25. Februar
USA/BRD/DDR 1960 – Der US-amerikanische
Außenminister Christian A. Herter hatte eine
gesamtdeutsche Volksabstimmung vorgeschlagen, in der
über eine Wiedervereinigung der beiden deutschen
Staaten entschieden werden sollte.
25. Februar
BRD 1960 – In einer Urabstimmung hatten die rund
550.000 Mitglieder der Gewerkschaft Öffentliche
Dienste, Tranport und Verkehr (ÖTV) mit einer
Mehrheit von etwa 90 Prozent das Arbeitgeberangebot
für Gehaltserhöhungen zwischen 6,5 und 8,5 Prozent
als zu niedrig abgelehnt. Die ÖTV hatte eine
14-prozentige Anhebung der Löhne und Gehälter
gefordert.
25. Februar
West-Berlin/BRD/DDR 1960 – Die Bilanz der
politischen Strafjustiz der DDR für die vergangenen
15 Jahre war in West-Berlin veröffentlicht worden.
Aus politischen Gründen waren fast 46.000 Personen
verurteilt worden. Davon hatten 146 von ihnen die
Todesstrafe erhalten. Lebenslange Gefängnisstrafen
waren 356 verhängt worden.
26. Februar
BRD 1960 – In Bonn hatte der Bundesrat der
vorliegenden Fassung des Notstandsgesetzentwurfes
seine Zustimmung verweigert. Sein Gegenentwurf hatte
ein Anwendungsverbot des Gesetzes bei Arbeitskämpfen
sowie eine paritätische Beteiligung der
Ländervertretungen im Notstandsfall vorgesehen.
26. Februar
BRD/West-Berlin/DDR 1960 – In West-Berlin war die
sechstägige Gesamtdeutsche Synode der Evangelischen
Kirche in Deutschland mit einer Vertrauenserklärung
für den Ratsvorsitzenden Otto Dibelius zu Ende
gegangen. Wegen seiner Obrigkeitsthesen war Dibelius
von der DDR-Kirche heftig angegriffen worden.
26. Februar
BRD 1960 – Das Präsidium der Deutschen Bundesbahn
(DB) hatte mitgeteilt, dass die Bahnsteigsperren in
den Bahnhöfen erhalten bleiben würden. Ein Wegfall
der Bahnsteigkarten bedeutete Einnahmeverluste für
die Deutsche Bundesbahn. Außerdem würde die
Zugkontrolle erschwert werden.
27. Februar
Frankreich/Algerien 1960 – Die Regierung Frankreichs
hatte zum ersten Mal Zahlen über die Verluste der
französischen Streitkräfte im Algerienkonflikt
bekanntgegeben. Seit dem Beginn des
Unabhängigkeitskampfes im Jahr
1954 fielen etwa
13.000 französische Soldaten.
27. Februar
West-Berlin/DDR 1960 – Die drei westlichen
Stadtkommandanten hatten dem Senat von West-Berlin
die Erlaubnis zum Bau eines Fernsehturmes erteilt.
Wegen der Möglichkeit einer Ausstrahlung westlicher
Programme auf ihr Gebiet hatte die
DDR die
Errichtung des Fernsehturmes verurteilt.
28. Februar
Großbritannien/Südafrika 1960 – Der britische
Oppositionsführer Hugh Gaitskell (Labour Party)
hatte bei einer Demonstration gegen die Apartheid in
Südafrike auf dem Londoner Trafalgar Square zu einem
einmonatigen Boykott südafrikanischer Waren
aufgerufen.
28. Februar
Olympiade 1960 – In Squaw Valley (US-Bundesstaat
Kalifornien) waren die Olympischen Winterspiele, die
am 18. Februar begonnen hatten, zu Ende gegangen.
Die spektakuläre Abschlussfeier war von Walt Disney
inszeniert worden, der auch die Eröffnungsfeier in
Szene gesetzt hatte. Die gesamtdeutsche Mannschaft
hatte insgesamt acht Medaillen gewonnen und damit
den zweiten Platz im Medaillenspiegel belegt. Mit 21
Medaillen lag die Sowjetunion an erster Stelle.
Statt einer Hymne war für das Team der Schlusschor
aus Beethovens „9. Sinfonie“ gespielt worden.
29. Februar
Sowjetunion/BRD/DDR/International 1960 – Der
sowjetische Regierungschef Nikita S. Chruschtschow
hatte den Vorschlag des US-Außenministers Christian
A. Herter abgelehnt. Dieser hatte eine
Volksabstimmung über die Zukunft der beiden
deutschen Staaten vorgeschlagen.
29. Februar
Marokko 1960 – Im marokkanischen Agadir hatte sich
ein Erdbeben der Stärke 5,7 ereignet. Das Beben
hatte zwischen 10.000 bis 15.000 Menschenleben
gefordert.
29. Februar
BRD 1960 – Die Rosenmontagsumzüge waren von mehreren
Millionen Menschen verfolgt worden.
Februar 1960 in den Nachrichten
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geschah
1959
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