April 1968 - Osterproteste und der Griff nach
dem Weltraum
In der Bundesrepublik machten gewalttätige
Schlagzeilen die Runde. Beispielsweise war es in
Frankfurt am Main zu Brandanschlägen auf zwei
Kaufhäuser gekommen. Verantwortlich dafür war eine
Gruppe um Andreas Baader und Gudrun Ensslin, die mit
vier selbstgebastelten Zeitbomben diese Anschläge
verübt hatten. Der entstandene Sachschaden war auf
mehr als 2 Millionen DM beziffert worden. Auch bei
den Ostermärschen ging es nicht friedlich zu. Der
32-jährige Journalist und Pressefotograf Klaus
Frings war in München an den Folgen einer
Kopfverletzung gestorben, die er zwei Tage zuvor, am
15. April im Rahmen der Ostermontags-Demonstrationen
erlitten hatte. Die Erschütterung und Anteilnahme
war bei Politikern und Studenten gleichermaßen groß.
Die Osterdemonstrationen waren zu Oster-Unruhen
geworden und wer den Stein auf Klaus Frings geworfen
hatte, ließ sich nicht mehr eindeutig nachweisen,
denn Studenten sowie Polizisten hatten Steine
geworfen. So konnte niemand dingfest gemacht werden,
der für den Tod des Journalisten verantwortlich
gemacht werden konnte. Ein weiteres Todesopfer war
der Student Rüdiger Schreck geworden, der einen Tag
nach Frings Tod an den Folgen einer Schlagverletzung
starb. Diese war ihm vermutlich von einem Polizisten
zugefügt worden. Dessen ungeachtet griffen die
Vereinigten Staaten nach dem Weltraum. Um die
Konfiguration für einen bemannten Flug zum Mond zu
testen, war mit „Apollo 6“ letztmals eine unbemannte
Saturn-Rakete in Florida gestartet.
Wichtige Ereignisse im
April 1968
1. April
BRD 1968 – Um die Vorsorge für werdende Mütter zu
verbessern und die Kindersterblichkeit in der BRD zu
senken, erhielten alle in einer gesetzlichen
Krankenkasse versicherten Frauen während der
Schwangerschaft einen „Mutterpass“.
1. April
Polen 1968 – Die Vereinigte Arbeiterpartei Polens
hatte als Reaktion auf die Studentenunruhen im März
mit einer Kampagne gegen „reaktionäre“ und
„zionistische“ Kräfte begonnen. Im Verlauf dieser
Kampagne verloren im April viele jüdische
Parteifunktionäre ihre Ämter.
1. April
BRD 1968 – Die Studie „Die Unfähigkeit zu trauern“
der Psychoanalytiker Alexander und Margarete
Mitscherlich war zum Bestseller geworden. Sie setzte
sich kritisch mit der Verarbeitung der
NS-Vergangenheit im Nachkriegsdeutschland
auseinander und hatte Platz 3 der „Spiegel“-Bestsellerliste
für Sachbücher erreicht.
2. April
BRD 1968 – Die Nachfolge des in der vergangenen
Woche zurückgetretenen Bundesinnenministers Paul
Lücke hatte der bisherige Parlamentarische
Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Ernst
Benda, angetreten.
2. April
Brasilien 1968 – In Rio de Janeiro hatten gewaltsame
Studentenunruhen auf andere Universitätsstädte
übergegriffen. Der Protest der Studenten hatte sich
gegen das harte Vorgehen der Polizei gerichtet und
in einigen Städten hatte er sich gegen
US-amerikanische Einrichtungen gerichtet.
2. April
USA/Film 1968 – In Washington, D. C. hatte der Film
„2001: Odyssee im Weltraum“ von Stanley Kubricks
sein Weltpremiere erlebt.
3. April
Schweden 1968 – Am Königlichen Theater in der
Hauptstadt Stockholm war die Operette „Drottingen av
Golconda“ (Die Königin von Golconda) von Franz
Berwald zur Uraufführung gelangt.
3. April
BRD 1968 – In Frankfurt am Main hatte eine Gruppe um
Andreas Baader und Gudrun Ensslin Brandanschläge auf
zwei Kaufhaus mit vier selbstgebastelten Zeitbomben
verübt. Der entstandene Sachschaden belief sich auf
mehr als 2 Millionen DM.
3. April
Vietnam 1968 – Nach der angekündigten Begrenzung der
US-Bombenangriffe auf Nordvietnam hatte sich die
nordvietnamesische Regierung zu
Friedensverhandlungen mit den USA bereit erklärt.
3. April
BRD/Vietnam 1968 – Die seit acht Wochen in Vietnam
vermissten Deutschen waren in einem Massengrab bei
Hue aufgefunden worden. Unter ihnen befanden sich
drei Ärzte.
3. April
Belgien 1968 – In der Hafenstadt Antwerpen war einem
Feuer die etwa 400 Jahre alte Kirche Sankt Paul mit
zahlreichen Kunstwerken zerstört worden. Junge Leute
retteten etwa 40 Meisterwerke der Flämischen Schule,
darunter Gemälde von Peter-Paul Rubens, aus der
brennenden Kirche.
4. April
USA 1968 – In Memphis (US-Bundesstaat Tennessee) war
der Bürgerrechtler
Martin Luther King bei einem
Attentat eines Weißen getötet.
4. April
USA 1968 – US-Präsident Lyndon B. Johnson hatte
Nordvietnam gegenüber seine Zustimmung zu einem
Treffen zwischen Unterhändlern beider Ländern
erklärt. Da Nordvietnam nur zu bilateralen
Gesprächen mit den Vereinigten Staaten bereit war,
hatte sich eine Krise in den Beziehungen zwischen
den USA und Südvietnam abgezeichnet.
4. April
Weltraum 1968 – Um die Konfiguration für einen
bemannten Flug zum Mond zu testen, war mit „Apollo
6“ letztmals eine unbemannte Saturn-Rakete im
US-Bundesstaat Florida gestartet worden.
5. April
USA 1968 – Nach dem Mord an dem Bürgerrechtler
Martin Luther King war es in mehr als 20 Städten der
Vereinigten Staaten zu blutigen Ausschreitungen und
Plünderungen gekommen.
5. April
CSSR 1968 – Das Zentralkomitee der Kommunistischen
Partei der CSSR hatte das Aktionsprogramm „Der Weg
der Tschechoslowakei zum Sozialismus“ verabschiedet.
Es sah umfassende Reformen vor, u. a. Meinungs-,
Versammlungs- und Koalitionsfreiheit.
5. April
Boxen 1968 – In der Frankfurter Festhalle hatte der
30-jährige Europameister, der Berufsboxer im
Schwergewicht, Karl Mildenberger, vor 5.200
Zuschauern gegen den in keiner Weltrangliste
geführten US-Amerikaner Leotis Martin durch K. o. in
der siebten Runde verloren. Mildenberger war damit
aus der Rangliste der World Boxing Association
ausgeschieden.
6. April
DDR 1968 – In der
DDR hatte es einen sogenannten
Volksentscheid gegeben. Es sollte über die neue
Verfassung abgestimmt werden. Es hatten 94,54
Prozent (Regierungsangaben zufolge) der
Wahlberechtigten dafür gestimmt. In der neuen
Verfassung war die DDR als „sozialistischer Staat
deutscher Nation“ bezeichnet worden.
6. April
USA/Film 1968 – In New York war erstmals die
endgültige Fassung des Films „2001: Odyssee im
Weltraum“ in die Kinos gekommen. Der Regisseur
Stanley Kubrick hatte den Film nochmals
überarbeitet, nachdem er am 2. April uraufgeführt
worden war.
6. April
International 1968 – Der spanische Beitrag „La, la,
la“, den die 21-jährige Massiel präsentiert hatte,
war der Siegersong beim Eurovisionswettbewerb um den
besten europäischen Schlager in London geworden.
7. April
BRD 1968 – Das Deutsche Hydrographische Institut
(DHI) in Hamburg teilte mit, dass der Gehalt
radioaktiver Stoffe im Seewasser der deutschen
Küstengebiete sehr gering war. Die Untersuchungen
des DHI hatten sich besonders auf die aus
Atombombenversuchen stammenden Isotope Strontium 90
und Cäsium 137 konzentriert.
7. April
Automobilrennsport 1968 – Auf dem Hockenheimring war
der bisher erfolgreichste Grand-Prix-Autorennfahrer
der Formel I, Jim Clark (Großbritannien), tödlich
verunglückt.
7. April
Radrennsport 1968 – Der belgische Radprofi Eddy
Merckx hatte das Straßenradrennen Paris-Roubaix
gewonnen. Es gilt als eines der schwersten der Welt.
8. April
BRD 1968 – In
Frankfurt am Main (
Hessen) hatte der
16. Deutsche Soziologentag, der bis zum 11. April
dauerte, über das Thema „Spätkapitalismus oder
Industriegesellschaft?“ diskutiert.
8. April
CSSR 1968 – Die neue CSSR-Regierung unter
Ministerpräsident Oldrich Cernik hatte ihre Arbeit
aufgenommen. Am 6. April war der bisherige
Regierungschef Jozef Lenárt zurückgetreten.
9. April
BRD/Sowjetunion 1968 – In einer Note hatte sich die
Bundesrepublik zu Verhandlungen über
Gewaltverzichtserklärungen mit allen Staaten des
Warschauer Pakts bereit erklärt. Sie hatte einen
Gewaltverzicht als ersten Schritt zur Entspannung
und Sicherheit in Europa angesehen.
9. April
BRD 1968 – Der deutsche Bildungsrat hatte eine
Verdoppelung der öffentlichen Ausgaben für die
Schulen in der BRD bis 1975 gefordert.
9. April
USA 1968 – Der am 4. April ermordete
Friendensnobelpreisträger und Bürgerrechtler Martin
Luther King war in seiner Geburtsstadt Atlanta
(US-Bundesstaat Georgia) beigesetzt worden. Mehr als
50.000 Trauergäste waren dem Sarg des
Bürgerrechtlers in einem 5 km langen Trauerzug
gefolgt. Unter den Trauergästen waren prominente
Vertreter des öffentlichen Lebens.
10. April
BRD 1968 – Die Kultusminister der Bundesländer
hatten sich in Bonn auf einer Sondersitzung auf
Grundsätze zur Neuordnung des Hochschulsystems
geeinigt. Die Beschlüsse hatten u. a. die
Hochschulverfassung, das Mitspracherecht der
Studenten und die Studiendauer betroffen.
10. April
Neuseeland 1968 – Vor dem neuseeländischen Hafen
Wellington hatte sich ein schweres Schiffsunglück
ereignet. Die Autofähre „Wahine“ war in einen
Wirbelsturm geraten und gekentert. Von den 744
Fahrgästen und Besatzungsmitgliedern waren 50 ums
Leben gekommen.
11. April
BRD/West-Berlin 1968 – Der Rechtsextreme Josef Erwin
Bachmann hatte in West-Berlin dem Studentenführer
Rudi Dutschke, Vorstandsmitglied des Sozialistischen
Deutschen Studentenbundes (SDS), durch
Revolverschüsse schwere, lebensgefährliche
Verletzungen zugefügt. Kurz nach der Tat war der
Attentäter von der Polizei gefasst worden.
11. April
USA 1968 – Durch die Unterschrift von US-Präsident
Lyndon B. Johnson hatte der „Civil Rights Act von
1968“ Gesetzeskraft erlangt.
11. April
Film International 1968 – In Santa Monica
(US-Bundesstaat Kalifornien) war der
US-amerikanische Film „In der Hitze der Nacht“ als
bester englischsprachiger Film des Jahres 1967 mit
einem Oscar ausgezeichnet worden. Der Oscar für die
beste weibliche Hauptdarstellerin war an Katharine
Hepburn für ihre Rolle in „Rat mal, wer zum Essen
kommt“.
12. April
BRD 1968 – Bei Protestaktionen gegen das
Verlagshaus
Axel Springer in West-Berlin war es im Zusammenhang
mit dem Mordanschlag auf Rudi Dutschke zu schweren
Auseinandersetzungen zwischen jugendlichen
Demonstranten und der Polizei gekommen.
12. April
USA 1968 – Erwartungsgemäß war der 53-jährige
General Creighton Abrams von US-Präsident
Lyndon B.
Johnson zum neuen US-Oberkommandierenden in Vietnam
ernannt worden. Am 2. Juli löste er General William
C. Westmoreland ab. Gleichzeitig waren weitere
10.000 Reservisten zum Kriegsdienst in Vietnam
eingezogen worden.
12. April
BRD 1968 – In Hamburg war die 127 m hohe
Aussichtsterrasse des neuen Fernmeldeturms geöffnet
worden.
13. April
BRD 1968 – Demonstranten hatten in einer vom
Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS)
gesteuerten Aktion die Societäts-Druckerei in
Frankfurt am Main (Hessen) blockiert, um die
Auslieferung der vom Axel-Springer-Verlag
herausgegebenen Zeitungen zu verhindern.
13. April
DDR/BRD 1968 – Die DDR hatte Ministern und leitenden
Beamten der Bundesregierung die Durchreise „durch
das Hoheitsgebiet der Deutschen Demokratischen
Republik nach West-Berlin“ untersagt.
14. April
Vietnam 1968 – Für den Fall von
Friedensverhandlungen zwischen Nordvietnam und den
USA hatte die südvietnamesische Regierung mit
Generalmobilmachung gedroht.
15. April
BRD 1968 – In der Bundesrepublik hatten sich –
Angaben der Kampagne für Demokratie und Abrüstung
zufolge – an den Ostertagen rund 300.000 Menschen an
den Ostermärschen und den anderen Aktionen der
Außerparlamentarischen Opposition (APO) beteiligt.
15. April
BRD 1968 – Vierzehn renommierte Professoren hatten
sich in einem Aufruf mit den studentischen Aktionen
nach dem Attentat auf Rudi Dutschke solidarisch
erklärt. In dem Aufruf war die mangelnde
Diskussionsbereitschaft der Gesellschaft kritisiert
worden.
15. April
Nigeria/Tansania 1968 – Nigeria hatte die
diplomatischen Beziehungen zu Tansania abgebrochen.
Der Grund: Das ostafrikanische Land hatte die
abgefallenen nigerianische Ostregion Biafra als
Staat anerkannt. Nigeria befürchtete nun, dass
andere afrikanische Staaten dem Beispiel Tansanias
folgen würden.
15. April
Japan/USA 1968 – Erstmals war in
Japan der
Dokumentarfilm eines japanischen Arztes über die
Folgen der Atombombenabwürfe von Hiroshima und
Nagasaki im August
1945 gezeigt worden. Mehr als 20
Jahre hatten US-amerikanische Behörden den Film
zurückgehalten.
15. April
Großbritannien 1968 – Das Theaterstück „Early
Morning“ des britischen Dramatikers Edward Bond war
nach anfänglichem Verbot wegen unsittlicher
Darstellungen im Londoner Royal Court Theatre
uraufgeführt worden.
16. April
Italien 1968 – In Italien waren die Krankenhausärzte
in einen dreitägigen Streik getreten, um die Zahlung
der 1966 bewilligten Gehaltserhöhungen
durchzusetzen. Behandelt wurden nur noch besonders
dringende Fälle.
16. April
Sowjetunion 1968 – Bei der Premiere im
Mossowjet-Theater in Moskau war die Dramatisierung
des Romans „Ansichten eines Clowns“ von Heinrich
Böll mit großem Erfolg aufgenommen worden.
17. April
BRD 1968 – Der 32-jährige Journalist und
Pressefotograf Klaus Frings war in München (
Bayern)
an den Folgen einer Kopfverletzung gestorben, die er
durch einen Steinwurf am 15. April im Rahmen der
Ostermontags-Demonstrationen erlitten hatte. Sein
Tod hatte bei Politikern und Studenten Erschütterung
und Anteilnahme ausgelöst.
17. April
BRD 1968 – Bei der Chemiefaser Nylon 66 war es wegen
der starken Nachfrage zu Lieferschwierigkeiten
gekommen. Nylon 66, das bei der Textilverarbeitung
leichter verarbeitet werden konnte, war eine
Verbesserung der Kunstfaser „Perlon“.
17. April
Frankreich 1968 – In der französischen Hauptstadt
hatte der Film „Die Braut trug schwarz“ von Francois
Truffaut seine Premierenaufführung erlebt. Die
Hauptrolle war mit Jeanne Moreau besetzt.
17. April
Großbriannien 1968 – Die berühmte, 136 Jahre alte
London Bridge, eine der zwölf Themsebrücken der
Stadt, war von der Stadtverwaltung für rund 10
Millionen DM in die Vereinigten Staaten verkauft
worden. Die Brücke war dem Straßenverkehr nicht mehr
gewachsen.
18. April
Vietnamkrieg 1968 – Im A-Shau-Tal in der Nähe von
Hue hatten US-Bomber vom Typ B 52 die bisher
schwersten Luftangriffe des Vietnamkrieges gegen
nordvietnamesische Stellungen geflogen.
18. April
CSSR 1968 – Die Nationalversammlung in Prag hatte
mit überwältigender Mehrheit den bisherigen
Forstminister Josef Smrkovský zum
Parlamentspräsidenten gewählt.
18. April
BRD 1968 – Drei der acht bundesdeutschen
Autohersteller hatten aufgrund der steigenden
Nachfrage nach Personenwagen Sonderschichten
eingelegt.
19. April
Sowjetunion 1968 – Parteichef Leonid I. Breschnew
hatte zum Abschluss einer Tagung des ZK der KPdSU in
Moskau schärfere Richtlinien insbesondere für die
Außen- und Wirtschaftspolitik in der Sowjetunion
angekündigt. Eine Liberalisierung nach dem Muster
der CSSR sollte damit unterbunden werden.
19. April
Sierra Leone 1968 - Junge Offiziere hatten in dem
westafrikanischen Land das erst 13 Monate alte
Militärregime des Brigadegenerals Andrew Juxon-Smith
gestürzt.
19. April
NATO 1968 – Die nukleare Planungsgruppe des
Nordatlantikpakts (NATO) hatte in Den Haag
(Niederlande) über Richtlinien für den taktischen
Einsatz von Nuklearwaffen beraten. Alle Teilnehmer
waren jedoch der Ansicht, dass ein
Raketenabwehrsystem gegen Nuklearwaffen für Europa
zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht in Frage kommen
würde.
20. April
Kanada 1968 – In der Hauptstadt Ottawa war der
Führer der Liberalen Partei Kanadas, der 46-jährige
Rechtsanwalt Pierre Elliott Trudeau,
Ministerpräsident des Landes geworden. Trudeau trat
die Nachfolge von Lester Pearson an, der
zurückgetreten war.
20. April
Südafrika/Namibia 1968 – Bei Windhuk (
Namibia) war
eine vierstrahlige Düsenmaschine der South African
Airlines abgestürzt. Alle 129 Insassen an Bord waren
ums Leben gekommen.
20. April
Indien 1968 – Der indische „Wolfsjunge“ Ramu war mit
ungefähr 24 Jahren in einem Krankenhaus der
nordindischen Stadt Lucknow gestorben.
20. April
Leichtathletik 1968 – Der US-Amerikaner Charles
Greene hatte als zehnter Sprinter der Welt in
Lawrence (US-Bundesstaat Kansas) die Weltrekordzeit
von 10,0 sec über 100 Meter erreicht.
21. April
Großbritannien 1968 – Der konservative britische
Abgeordnete Enoch Powell hatte mit einer polemischen
Rede in Birmingham, die gegen die
Rassengesetz-Vorlage der britischen Labour-Regierung
gerichtet war, eine Welle fremdenfeindlicher
Protestaktionen unter der britischen Bevölkerung
entfacht.
21. April
BRD/West-Berlin 1968 – Der Allgemeine Deutsche
Tanzlehrer-Verband (ADTV) hatte mit einem festlichen
Ball im Berliner Palais am Funkturm das 250-jährige
Jubiläum der deutschen Tanzschule gefeiert. Bei dem
gleichzeitig stattfindenden Tanzlehrer-Kongress war
das Zeitgemäße der herkömmlichen Form der
„Tanzstunden“ diskutiert worden.
22. April
BRD 1968 – Die Überquerung der Grenzen der
Bundesrepublik war für Hunde und Katzen künftig nur
noch nach Vorlage einer tierärztlichen
Gesundheitsbescheinigung möglich. Dies hatte eine
Verordnung des zuständigen
Bundesernährungsministerium festgelegt.
22. April
Großbritannien 1968 – Zum ersten Mal waren in
Großbritannien Dezimalmünzen in Umlauf gebracht
worden. Mit neuen 5- und 10- Pence-Münzen waren die
bislang gebräuchlichen Ein- und Zwei-Shillingstücke
ersetzt worden.
23. April
USA 1968 – Die Methodist Church und die Evangelical
Brethren Church hatten sich zur United Methodist
Church zusammengeschlossen. Diese war nun mit 11
Millionen Mitgliedern die zweitgrößte
protestantische Kirche in den USA.
23. April
Südafrika/Olympia 1968 – Das Internationale
Olympische Komitee (IOC) in Lausanne (Schweiz) hatte
die Einladung Südafrikas zu den Olympischen
Sommerspielen
in Mexiko nach massiven
Boykottdrohungen von 40 vorwiegend afrikanischen
Staaten wieder rückgängig gemacht.
24. April
BRD 1968 – In Freiburg im Breisgau
(
Baden-Württemberg) hatte sich der 29-jährige
Fernfahrer Arthur Buhlinger der Polizei gestellt und
behauptet, dass er den Auftrag gehabt hatte,
Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger zu erschießen.
Die Polizei hatte ihn für einen Aufschneider
gehalten.
24. April
Mauritius 1968 – Der ostafrikanische Inselstaat
Mauritius war Mitglied bei den Vereinten Nationen
geworden.
24. April
Belgien/Ruanda/Kongo 1968 – Mit Flugzeugen des
Internationalen Roten Kreuzes waren 121 vorwiegend
belgische Söldner, deren Rebellion im Kongo Ende
1967 fehlgeschlagen war, aus ihrem
Internierungslager in Ruanda nach Brüssel geflogen.
Belgien hatte auf eine strafrechtliche Verfolgung
verzichtet.
25. April
BRD 1968 – An den Ingenieurschulen
Nordrhein-Westfalens waren 16.000 Studierende in
einen unbefristeten Vorlesungsstreik getreten, um
ihre Forderung nach Integraton ihrer Fachschulen in
den Hochschulbereich zu untermauern.
25. April
BRD 1968 – Für die Errichtung der
Olympia-Sportstätten sollten der russische Eremit
Timofei und seine Lebensgefährtin vertrieben werden.
Der Mönch hatte sich auf dem Oberwiesenfeld in
München (
Bayern) eine Klause und ein Kirchlein
gebaut. Die Münchner Olympia-Baugesellschaft
gestattete ihm die weitere Nutzung seiner Klause und
errichtete die Sportstätten weiter nördlich. Dazu
beigetragen hatten zudem die Proteste der Münchner
Bürger und einiger Tageszeitungen gegen die
Vertreibung ihres „Väterchen Timofei“.
26. April
BRD 1968 – Bundesforschungsminister Gerhard
Stoltenberg hatte die Kultusminister der Länder zur
Verstärkung des naturwissenschaftlichen Unterrichts
an Gymnasien aufgefordert. Ein Studienergebnis hatte
gezeigt, dass die Hälfte der Primaner weder Physik-
noch Chemieunterricht erhalten hatte.
26. April
BRD 1968 – Einer Mitteilung der Deutschen Bundesbahn
(DB) zufolge, sollten die bisher verkehrenden
TEE-Züge nach und nach durch sogenannte
Intercity-Züge ersetzt werden. Diese sollten die
Ballungszentren der Bundesrepublik mit
Geschwindigkeiten bis zu 200 km/h verbinden.
27. April
BRD 1968 – Die Hannover-Messe, die bis zum 5. Mai
dauerte, war eröffnet worden. Aus 32 Ländern
präsentierten 5.900 Aussteller ihre Güter. Die
Hannover-Messe war nach der der Wirtschaftskrise von
1966/67 für die Investitionsgüter-Industrie ein
wichtiges Konjunkturbarometer.
27. April
USA 1968 – In New York hatten mehr als 100.000
Menschen gegen die Vietnampolitik von US-Präsident
Lyndon B. Johnson demonstriert.
27. April
Boxen 1968 – In Oakland (US-Bundesstaat Kalifornien)
war Jimmy Ellis (USA) durch einen Punktsieg über
seinen Landsmann Jerry Quarry Boxweltmeister aller
Klassen nach den Regeln der World Boxing Association
(WBA) geworden.
28. April
BRD 1968 – Die NPD hatte bei den Landtagswahlen in
Baden-Württemberg mit 9,8 Prozent der Stimmen und 12
Mandaten das beste Ergebnis ihrer Parteigeschichte
erzielt.
28. April
International 1968 – Anlässlich des „Welttages der
Kampagne gegen den Krieg“ war es in
Rom (Italien),
Kopenhagen (Dänemark), New York (USA), Tokio (Japan)
und anderen Städten der Welt zu Protestkundgebungen
gekommen, die sich gegen den Vietnamkrieg und die
Politik der USA richteten.
29. April
BRD 1968 – In Frankfurt am Main (Hessen) hatte der
Vorstand der Industriegewerkschaft Metall die
Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern der
Metallindustrie für gescheitert erklärt. Geboten
hatten die Arbeitgeber zuletzt nur 4 Prozent
Lohnerhöhung. Gefordert waren 7 Prozent.
29. April
BRD 1968 – Ein Stuttgarter Schwurgericht hatte nach
144 Verhandlungstagen im sogenannten Lemberg-Prozess
um die Ermordung von Juden in der polnischen Stadt
Lemberg (heute Lwiw in der Ukraine) im Zweiten
Weltkrieg elf Angeklagte zu Zuchthausstrafen
zwischen zwei und zehn Jahren verurteilt. Vier
Angeklagte waren freigesprochen worden.
29. April
USA 1968 – Am Broadway in New York war das Musical
„Hair“ (Musik: Galt MacDermont, Buch: Gerome Ragni
und James Rado) zur Uraufführung gelangt. Es
entstand unter der Regie von Friedensaktivist
Bertrand Castelli.
30. April
BRD 1968 – In einer Sondersitzung hatte sich der
Deutsche Bundestag mit den Studentenunruhen der
vergangenen Wochen befasst.
30. April
BRD 1968 – Der Leiter des Bundesnachrichtendienstes
(BND), Generalleutnant Reinhard Gehlen, war nach
13-jähriger Amtszeit in den Ruhestand getreten. Nach
1945 war Gehlen maßgeblich am Aufbau des
bundesdeutschen Geheimdienstes beteiligt.
April 1968 in den Nachrichten
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