Juni 1968 - Studentenunruhen hielten an

Kalender Juni 1968
Noch war das Studentenleben in der Bundesrepublik geprägt von Aufbegehren und Unruhe. Mehr als 60.000 Studenten der 132 staatlichen und privaten Ingenieurschulen im Land waren in einen unbefristeten Vorlesungsstreik zur Durchsetzung von verbesserten Studien- und Prüfungsbedingungen getreten. In Griechenland hatte man in den Schulen ganz andere Probleme. Wegen der Anstößigkeit hatte die griechische Regierung Miniröcke und Beatles-Frisuren verboten. Den Schülern, die mit einer langen Mähne erwischt wurden, drohte zur Strafe das Kahlscheren des Kopfes. Und Griechenland kam auch international in die Schlagzeilen, als ein eintägiger Boykott von Hafenarbeitern in aller Welt geübt wurde und dadurch die griechischen Schiffe weder beladen noch deren Ladung gelöscht wurde. So viel weltweite Solidarität, um den Protest gegen die Unterdrückung freier Gewerkschaften in Griechenland auszudrücken. Besser Solidarität als Radikalismus. Der nämlich hatte in New York dazu geführt, dass die rechtsradikal Frauenrechtlerin Valerie Solanas einen Mordanschlag auf den US-amerikanischen Pop-art-Künstler Andy Warhol verübte. Warhol war durch Schusswunden lebensgefährlich verletzt worden und hatte lange Zeit im Krankenhaus verbringen müssen. Doch er überlebte. In Großbritannien schien derweil die Welt in Ordnung zu sein. Königin Elisabeth II. hatte ihren 19-jährigen Sohn Charles zum Ritter des 1348 gestifteten Hosenbandordens geschlagen.


Wichtige Ereignisse im Mai 1968

Jahrgang 19681. Juni
BRD 1968 – Der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Hans Jürgen Wischnewski, hatte den neu geschaffenen Posten eines Bundesgeschäftsführers der SPD übernommen. Er sollte die Parteiarbeit straffen und für eine Verbesserung der Wahlkampfführung der SPD sorgen.
1. Juni
Fußball 1968 – In Hannover (Niedersachsen) hatte die bundesdeutsche Fußball-Nationalmannschaft vor 80.000 Zuschauern ein Länderspiel gegen Weltmeister England 1:0 gewonnen.
2. Juni
BRD/West-Berlin 1968 – In Frankfurt am Main (Hessen), München (Bayern) und West-Berlin hatten Demonstranten an den Studenten Benno Ohnesorg erinnert. Ohnesorg war ein Jahr zuvor bei einer Demonstration gegen den Schah von Persien, Mohammed Resa Pahlawi, von einem Polizisten erschossen worden.
2. Juni
BRD 1968 – In Frankfurt am Main (Hessen) hatte der Philosoph und Soziologe Jürgen Habermas auf dem Pfingstkongress des Verbandes Deutscher Studentenschaften (VDS) die Politik des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) kritisiert.
2. Juni
Italien 1968 – In Rom musste die Polizei die Universität der Stadt räumen. Es hatten sich darin seit dem 31. Mai linksgerichtete Studenten verbarrikadiert.
2. Juni
Ecuador 1968 – In der Hauptstadt Quito war José Maria Velazco Ibarra zum fünften Mal zum Präsidenten des Landes gewählt worden. Er hatte jedes Mal ohne festes Programm regiert. Dreimal war er durch Revolutionen und Staatsstreiche gestürzt worden.
2. Juni
USA/Japan 1968 – Wenige Meter neben dem Institut für Nuklearphysik der Universität Kyushu (Japan) war ein US-amerikanischer Düsenbomber vom Typ „Phantom F 4“ abgestürzt. Wäre bei dem Absturz das Institut zerstört worden, wäre so viel Radioaktivität freigeworden wie beim Abwurf einer kleinen Atombombe.
2. Juni
BRD/West-Berlin 1968 – In West-Berlin hatte auf dem Olympia-Gelände das Deutsche Turnfest stattgefunden, an dem 70.000 Teilnehmer aus allen Teilen der Bundesrepublik dabei waren.
3. Juni
Griechenland 1968 – Weil sie angeblich anstößig waren, hatte die griechische Regierung in Athen Miniröcke und Beatles-Frisuren an den Schulen verboten. Langmähnige Schülern drohte zur Strafe das Kahlscheren des Kopfes.
3. Juni
USA 1968 – In New York hatte die rechtsradikale Frauenrechtlerin Valerie Solanas einen Mordanschlag auf den US-amerikanischen Pop-art-Künstler Andy Warhol verübt. Warhol war durch Schusswunden schwer verletzt worden.
3. Juni
BRD 1968 – Im Bereich Unterhaltungsmusik war der elfjährige Sänger Heintje aus den Niederlanden mit seiner ersten Langspielplatte die Nummer eins der „Spiegel“-Bestsellerliste für Langspielplatten geworden.
4. Juni
Frankreich 1968 – Nachdem die Techniker die Arbeit niedergelegt hatten, besetzten französische Soldaten die Sendeanlagen der staatlichen Rundfunk- und Fernsehgesellschaft ORTF.
4. Juni
Vietnam 1968 – Angaben des Oberkommandos der US-Streitkräfte in Vietnam zufolge waren von Februar bis April 1968 monatlich durchschnittlich 9.000 südvietnamesische Soldaten zu den Vietcong übergelaufen.
5. Juni
USA 1968 – In Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) war US-Senator Robert F. Kennedy durch Revolverschüsse bei einem Mordanschlag schwer verletzt worden. Der Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur war am Folgetag an den Verletzungen gestorben.
5. Juni
Griechenland/International 1968 – Ein eintägiger Boykott von Hafenarbeitern in aller Welt, die griechische Schiffe weder beluden noch deren Ladung gelöscht hatten, hatte sich gegen die Unterdrückung freier Gewerkschaften in Griechenland gerichtet.
6. Juni
Frankreich 1968 – Zum ersten seit Wochen waren in Frankreich wieder Eisenbahnzüge, Autobusse und U-Bahnen verkehrt.
6. Juni
West-Berlin 1968 – Ein West-Berliner Gericht hatte Peter Brandt, den Sohn des Bundesaußenministers Willy Brandt, wegen der Teilnahme an einer nicht genehmigten Demonstration zu zwei Wochen Dauerarrest verurteilt.
6. Juni
BRD 1968 – Die deutsche Bundespost hatte Sonderbriefmarken herausgegeben. Die Zuschläge sollten zur Finanzierung der Olympischen Spiele 1972 in München (Bayern) dienen.
7. Juni
USA 1968 – Der US-amerikanische Kongress in Washington hatte nach der Ermordung von Senator Robert F. Kennedy Einschränkungen des Schusswaffenverkaufs beschlossen.
7. Juni
Frankreich 1968 – Die Tarifpartner in der französischen Landwirtschaft hatten eine Angleichung der Mindestlöhne für Landarbeiter an die für gewerbliche Arbeitnehmer vereinbart. Dies war eine Erhöhung um 62 Prozent.
7. Juni
Dänemark 1968 – In Billund (Südwestjütland) war der erste Freizeitpark „Legoland“ eröffnet worden.
7. Juni
Österreich 1968 – Aktionisten hatten in der Wiener Universität für einen Skandal gesorgt, der als „Uni-Ferkelei“ in die Schlagzeilen kam. Im Hörsaal 1 des Neuen Institutsgebäudes (NIG) der Universität brachen die Aktionisten mit Nacktheit, dem Verrichten der Notdurft, Masturbation, Auspeitschen, Selbstverstümmelung, dem Verschmieren der eigenen Exkremente am eigenen nackten Körper und dem Erbrechen durch Reizung des Ösophagus mehrere Tabus gebrochen. Während der Aktionen sangen sie die österreichische Bundeshymne auf der ausgebreiteten Nationalflagge.
7. Juni
BRD 1968 – Wegen seines skandalösen Auftretens hatte es an der Universität Köln Bestrebungen gegeben, den Professor für Byzantinistik, Berthold Rubin, zu einer Beurlaubung zu veranlassen.
8. Juni
USA 1968 – Der ermordete US-Senator Robert F. Kennedy war unter großer Anteilnahme der Bevölkerung nach Washington überführt und dort auf dem Nationalfriedhof Arlington beigesetzt worden.
8. Juni
Großbritannien/USA 1968 – Nach zweimonatiger Flucht war der Mörder Martin Luther Kings, der US-Amerikaner James Earl Ray, auf dem Londoner Flughafen Heathrow von FBI und Scotland Yard festgenommen worden.
9. Juni
Jugoslawien 1968 – Staatspräsident Marschall Josip Broz Tito hatte in einer Rundfunk- und Fernsehansprache den Studenten, die seit dem 3. Juni die Universität Belgrad besetzt hielten, die Erfüllung ihrer Forderungen versprochen.
9. Juni
Fußball 1968 – Im Ludwigshafener Südweststadion hatte der 1. FC Köln durch einen 4:1-Sieg über den Regionalligisten VfL Bochum erstmals den Pokal des Deutschen Fußball-Bundes gewonnen.
Alte Zeitungen
10. Juni
BRD 1968 – Mit 32 gegen 4 Stimmen hatte trotz eines gegenteiligen Beschlusses der Landesdelegiertenkonferenz der SPD die SPD-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg für die Fortsetzung der großen Koalition mit der CDU auf Landesebene gestimmt.
10. Juni
BRD 1968 – Das Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hatte eine Studie über die politische Einstellung der Studenten in der BRD veröffentlicht.
10. Juni
Fußball 1968 – In der Hauptstadt Rom hatte Italien durch einen 2:0-Sieg über Jugoslawien den Titel eines Fußball-Europameisters gewonnen.
11. Juni
DDR/BRD/West-Berlin 1968 – Die Volkskammer in der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin hatte eine Pass- und Visumpflicht für den Transitverkehr zwischen West-Berlin und der Bundesrepublik beschlossen.
11. Juni
BRD 1968 – Mehr als 60.000 Studenten der 132 staatlichen und privaten Ingenieurschulen in der BRD waren in einen unbefristeten Vorlesungsstreik zur Durchsetzung von verbesserten Studien- und Prüfungsbedingungen getreten.
12. Juni
International 1968 – Mit 95 gegen 4 Stimmen hatte die Vollversammlung der Vereinten Nationen für eine Resolution gestimmt, die allen Staaten den Beitritt zum Kernwaffensperrvertrag empfahl.
12. Juni
Frankreich 1968 – Für die Dauer des Wahlkampfes in der Zeit vom 10. bis 30. Juni hatte die französische Regierung ein Demonstrationsverbot beschlossen und die Auflösung mehrer linksradikaler Gruppen beschlossen, u. a. der „Bewegung des 22. März“, die von Daniel Cohn-Bendit gegründet worden war.
12. Juni
Boxen 1968 – In Dortmund hatte der bundesdeutsche Meister Joseph „Jupp“ Elze bei einem Titelkampf im Mittelgewicht gegen den Europameister der Berufsboxer, Carlos Duran, lebensgefährliche Gehirnverletzungen erlitten, an denen er am 20. Juni verstarb.
12. Juni
Radrennsport 1968 – Der Weltmeister der Profis im Straßenradrennen, Eddy Merckx aus Belgien, hatte den 51. Giro d'Italia als Gesamtsieger beendet.
13. Juni
USA 1968 – Um die Nachrichtenübermittlung zwischen den USA und den US-Truppen in Vietnam zu verbessern, hatten die USA von Kap Kennedy aus gleichzeitig acht Fernmeldesatelliten in Erdumlaufbahnen geschossen.
14. Juni
Frankreich 1968 – Wegen unerlaubter politischer Betätigung während der Mai-Unruhen hatte die französische Regierung 34 Ausländer des Landes verwiesen.
14. Juni
International 1968 – Etwa 150 km nordöstlich der südafrikanischen Hafenstadt Durban war der unter liberianischer Flagge fahrende Tanker „World Glory“ (28.000 BRT) in zwei Teile auseinandergebrochen. Ein großer Teil der Öl-Ladung floss in den Indischen Ozean. Bei der Schiffskatastrophe überlebten nur 9 Besatzungsmitglieder. Es kamen 35 Seeleute ums Leben.
15. Juni
BRD 1968 – In Nürnberg (Bayern) hatten die Jungdemokraten (politische Jugendorganisation, die der FDP nahestand) auf ihrem Bundesjugendtag die „Anerkennung der DDR und die Aufnahme normaler Beziehung zwischen beiden deutschen Staaten“ gefordert.
15. Juni
Vietnamkrieg 1968 – Erstmals hatten nordvietnamesische Hubschrauberverbände Stellungen in Südvietnam beschossen. Die Raketenangriffe auf die südvietnamesische Hauptstadt Saigon, mit denen relativ kleine Vietcong-Verbände mindestens sechs US-amerikanische und südvietnamesische Divisionen banden, hielten an.
16. Juni
Japan 1968 – In der Hauptstadt Tokio und anderen japanischen Städten war es zu heftigen Protest-Demonstrationen gegen die US-amerikanische Vietnampolitik und die Rassendiskriminierung in den USA gekommen.
16. Juni
Fußball 1968 – Die bundesdeutsche Fußball-Nationalmannschaft hatte in Stuttgart (Baden-Württemberg) ein Länderspiel gegen Brasilien 2:1 gewonnen.
17. Juni
West-Berlin 1968 – Nach einer Demonstration vor dem sowjetischen Ehrenmal an der Straße des 17. Juni in West-Berlin hatten sowjetische Soldaten etwa 30 Demonstranten am Betreten des Sperrgebiets um das Mahnmal gehindert. Dort waren von sowjetischen Soldaten Renovierungsarbeiten von Ost-Berliner Arbeitern beaufsichtigt worden.
17. Juni
Großbritannien 1968 – Königin Elisabeth II. von Großbritannien hatte ihren 19-jährigen Sohn Charles zum Ritter des 1348 gestifteten Hosenbandordens geschlagen.
17. Juni
BRD/DDR 1968 – Die ARD hatte den DEFA-Film „Irrlicht und Feuer“ nach dem gleichnamigen Roman von Max von der Grün ausgestrahlt. Damit hatte auch die ARD, wie bereits das ZDF, den Boykott von DDR-Produktionen aufgegeben.
18. Juni
BRD 1968 – Etwa 1.500 Hochschullehrer hatten das sogenannte Marburger Manifest unterzeichnet, das sich gegen eine Mitbestimmung von Studenten in Hochschulgremien wandte.
18. Juni
BRD 1968 – Nach einem Urteil des Bundessozialgerichtes in Kassel vom 18. Juni 1968 war Alkoholismus als Krankheit im Sinne der Reichsversicherungsordnung anerkannt worden.
18. Juni
Sowjetunion 1968 – Die sowjetischen Behörden hatten drei junge Briten ausgewiesen. Diese waren am 17. Juni bei der Verteilung von Flugblättern in der Moskauer Innenstadt verhaftet worden. Auf den russischsprachigen Flugblättern waren die Freilassung sowjetischer Intellektueller und freie Religionsausübung in der UdSSR gefordert worden.
18. Juni
USA 1968 – Ein Streik der US-amerikanischen Schauspielgewerkschft hatte die Theater am New Yorker Broadway und in anderen Großstädten des Landes lahmgelegt. Die Schauspieler hatten eine Erhöhung der Mindestgagen von bisher umgerechnet 480 DM je Woche auf 800 DM und Einschränkungen bei Engagements ausländischer Schauspieler gefordert. Der Streik war am 20. Juni mit einem Tarifvertrag beigelegt worden.
19. Juni
USA 1968 – In Washington hatten sich rund 50.000 meist farbige Demonstranten aus allen Teilen der Vereinigten Staaten als Höhepunkt der „Kampagne der Armen“ versammelt. Mit dem Protestmarsch zum „Tag der Solidarität“ sollte der Forderung nach Verabschiedung eines Bündels sozialer Hilfsmaßnahmen Nachdruck verliehen werden.
19. Juni
Vietnam 1968 - Die südvietnamesische Regierung hatte die Generalmobilmachung angeordnet. Das Ziel war die Erhöhung ihrer Truppenstärke um 280.000 auf mehr als eine Million Soldaten.
19. Juni
Sowjetunion 1968 – In der Hauptstadt Moskau war ein Verfahren vorgestellt worden, mit Hilfe dessen eine Fremdsprache angeblich innerhalb einer Woche gelernt werden konnte. Die Lernenden wurden völlig von der Außenwelt isoliert und hörten kein Wort in ihrer Muttersprache.
19. Juni
BRD 1968 – In Hamburg hatten die Bauarbeiten für den zweiten Elbtunnel begonnen. Mit 3,2 km sollte der geplante Tunnel die längste Unterwasserstraße Europas werden.
19. Juni
BRD 1968 – In der bayerischen Landeshauptstadt war der erste künstliche Kletterfelsen „erstbestiegen“ worden.
20. Juni
Osteuropa 1968 – In der Slowakei hatten im Beisein des tschechoslowakischen Staatspräsidenten Ludivik Svoboda Stabsmanöver von vier dem Warschauer Pakt angehörenden Staaten begonnen. Das Oberkommando hatte der sowjetische Marschall Iwan Jakubowski. Berichten zufolge hatten rund um die CSSR weitere Truppen in Bereitschaft gestanden.
20. Juni
Leichtathletik 1968 – In Sacramento (US-Bundesstaat Kalifornien) waren mit 9,9 sec gleich drei US-Sprinter (Jim Hines, Charles Green, Ronnie Ray) in den Halbfinals Weltrekord über 100 Meter bei den US-amerikanischen Leichtathletik-Meisterschaften gelaufen.
21. Juni
BRD 1968 – Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Heinz Kühn legte den Grundstein für die Universität in Bielefeld. Sie war als Reformhochschule konzipiert.
21. Juni
BRD 1968 – Das neue Stadion für die Olympischen Spiele 1972 in München (Bayern) erhielt ein punktgestütztes Zeltdach. Für diese architektonische neuartige Lösung hatte sich in München der Aufsichtsrat der Olympia-Baugesellschaft entschieden.
22. Juni
Brasilien 1968 – Bei den mehrtägigen Studentenunruhen in Rio de Janeiro waren vier Menschen ums Leben gekommen. Es hatte fast 100 Verletzte gegeben. Die Militärpolizei hatte 5.000 Mann im Einsatz und hat 1.000 Menschen verhaftet.
22. Juni
Film/International 1968 – In Venedig (Italien) war die 34. Kunst-Biennale eröffnet worden. Sie dauerte bis September und präsentierte internationale zeitgenössische Kunst.
22. Juni
BRD 1968 – Der Regierende Bürgermeister von West-Berlin, Klaus Schütz eröffnete die Kieler Woche 1968.
23. Juni
BRD 1968 – In einer Urabstimmung hatten die Ingenieurstudenten des gesamten Bundesgebietes mit großer Mehrheit einen unbefristeten Vorlesungsstreik beschlossen. Damit wollten sie eine Neuordnung der Ingenieursausbildung erzwingen.
23. Juni
BRD 1968 – Das Verlagshaus Axel Springer hatte seine Publikumszeitschriften „Das Neue Blatt“, „Bravo“, „Eltern“, „Jasmin“ und „Twen“ verkauft.
23. Juni
Frankreich 1968 – Der Wahlsieg für die Gaullisten zeichnete sich bei den Parlamentswahlen bereits nach dem ersten Wahlgang ab. Damit hatten sie sich schon ein knappes Drittel der 487 Sitze in der französischen Nationalversammlung gesichert. +23. Juni
BRD/Film 1968 – Für seinen Film „Tätowierung“ hatte der 35-jährige Regisseur Johannes Schaaf den Bundesfilmpreis 1968, das Filmband in Gold erhalten. Der Film hatte außerdem den Preis für die beste Produktion und den besten Hauptdarsteller, Alexander May, erhalten.
23. Juni
Argentinien 1968 – Bei einer Panik nach einem Fußballspiel in Buenos Aires waren 73 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als einhundert Menschen waren verletzt worden.
24. Juni
USA 1968 – In Washington hatte die Polizei die „Stadt der Auferstehung“, eine vorwiegend von farbigen Demonstranten errichtete Zeltstadt vor dem Kapitol geräumt und zerstört. Mit der Zeltstadt wollten die Demonstranten auf die materiellen und sozialen Probleme der Schwarzen in den Vereinigten Staaten aufmerksam machen.
24. Juni
Nigeria/Biafra 1968 – Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes in Genf (Schweiz) hatte mitgeteilt, dass mehr als eine halbe Million Flüchtlinge in Biafra vom Hungertod bedroht waren.
24. Juni
Boxen 1968 – In New York hatte der farbige US-Profiboxer Joe Frazier durch einen K. o.-Sieg in der zweiten Runde den Weltmeistertitel nach Version des World Boxing Council (WBC) gegen Manuel Ramos aus Mexiko erfolgreich verteidigt.
25. Juni
NATO 1968 – Auf seiner zweitägigen Tagung in der isländischen Hauptstadt Reykjavik hatte sich der Ministerrat des Nordatlantikpaktes (NATO) zu Verhandlungen mit allen interessierten Staaten über die beiderseitige und ausgewogene Truppenverminderungen in Mitteleuropa bereit erklärt. Das sogenannte „Signal von Reykjavik“ hatte sich in erster Linie an den Warschauer Pakt gerichtet.
25. Juni
CSSR 1968 – In der Hauptstadt Prag hatte die Nationalversammlung des Landes ein Gesetz zur Rehabilitierung der Opfer politischer Prozesse seit 1949 verabschiedet und die Pressezensur vollständig aufgehoben.
25. Juni
Tennis 1968 – In London hatten die 82. All-England-Tennismeisterschaften von Wimbledon begonnen. Die Spiele, die bis zum 7. Juli dauerten und an denen zum ersten Mal auch Profis teilnahmen, waren durch starke Regenfälle behindert worden.
26. Juni
BRD/USA 1968 – Der US-amerikanische Außenminister Dean Rusk hatte bei seinem Besuch in der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn gegenüber Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger erklärt, dass die USA und die NATO für die Freiheit Berlins und den freien Zugang nach Berlin einstehen werden.
26. Juni
BRD 1968 – In Bonn hatten sich die Regierungsparteien CDU/CSU und SPD auf ein Verkehrsprogramm geeinigt, das den sogenannten Leber-Plan leicht modifizierte. Um den Gütertransport der Deutschen Bundesbahn attraktiver zu machen, sah das Programm Beförderungssteuern für Lkw vor.
26. Juni
USA 1968 – Der für seine liberale Rechtssprechung bekannte Vorsitzende des Obersten Gerichtshofes der USA, der 77-jährige Earl Warren, war aus Altersgründen zurückgetreten. Sein Nachfolger wurde Abe Fortas.
26. Juni
USA/Japan 1968 – Die Vereinigten Staaten hatten die seit 1945 besetzten Ogasawara-Inseln an Japan zurückgegeben.
26. Juni
Vatikan 1968 – Einer Mitteilung von Papst Paul VI. zufolge waren die Knochenreste, die im Petrusgrab unter dem Petersdom gefunden worden waren, als Überreste des heiligen Petrus identifiziert worden.
26. Juni
Film/International 1968 – Als offizieller bundesdeutscher Beitrag zu den XVIII. Internationalen Filmfestspielen in West-Berlin (21.6. bis 2.7.), war der Film „Lebenszeichen“ uraufgeführt worden. Der Film war das erste Werk des Regisseurs Werner Herzog.
27. Juni
BRD 1968 – In Bonn hatten 48 Abgeordnete des Deutschen Bundestages die Annahme des Verdienstordens der Bundesrepublik verweigert. Der Orden sollte an insgesamt 107 Abgeordnete aller drei Bundestagsfraktionen verliehen werden.
27. Juni
CSSR 1968 – Das „Manifest der 2000 Worte“, das in der CSSR veröffentlicht worden war, enthielt eine Forderung nach der Fortsetzung des Demokratisierungsprozesses im Land.
27. Juni
Vietnamkrieg 1968 – Die US-amerikanischen Truppen räumten ihren Stützpunkt Khe Sanh im Norden Südvietnams. Um diesen Stützpunkt hatte es zu Beginn des Jahres wochenlange schwere Kämpfe gegeben.
27. Juni
BRD 1968 – In Kassel (Hessen) war die bedeutendste Ausstellung internationaler bildender Kunst in der BRD – die documenta IV – eröffnet worden. Sie dauerte bis zum 6. Oktober.
27. Juni
Radrennsport 1968 – In Vittel (südöstlich von Nancy) war die 55. Tour de France gestartet worden, die bis 21. Juli dauerte. Es nahmen 110 Radrennfahrer aus neun Ländern daran. In 22 Etappen musste eine Strecke von 4640 km bewältigt werden.
28. Juni
BRD 1968 – Einer Mitteilung von Bundespostminister Werner Dollinger zufolge, warteten in der Bundesrepublik immer noch etwa eine Viertelmillion Kunden auf einen Fernsprechanschluss. Jährlich musste die deutsche Bundespost etwa zwei Millionen DM für Reparaturen an mutwillig zerstörten Telefonzellen ausgeben.
28. Juni
BRD 1968 – In der Bundesrepublik waren die Notstandsgesetze in Kraft getreten.
29. Juni
Vietnamkrieg 1968 – Ein Vietcong-Kommando hatte in Südvietnam ein Dorf zerstört, das mit US-amerikanischer Unterstützung für Flüchtlinge aufgebaut wurde. Bei dem Überfall waren 90 Menschen umgekommen.
29. Juni
Großbritannien 1968 – Ein Streik hatte fast den gesamten Verkehr im Land lahmgelegt. Omnibusse fuhren unregelmäßig, der Eisenbahn- und U-Bahnverkehr war vollständig zum Erliegen gekommen.
30. Juni
BRD 1968 – Seit 1961 hatte die Bundeswehr 84 „Starfighter“ verloren. Dabei waren 43 Piloten ums Leben gekommen. Der Schaden war den Angaben des Verteidigungsministeriums zufolge auf 504 Millionen DM beziffert worden.
30. Juni
Frankreich 1968 – Die gaullistische Union verfügte nach dem zweiten Wahlgang zur Nationalversammlung zur Verteidigung der Republik über 351 der insgesamt 487 Sitze. Gegenüber der letzten Wahl hatte sie 109 Mandate hinzugewonnen.
30. Juni
Hongkong/Macau 1968 – In den letzten Tagen waren an den Küsten von Hongkong und Macau 61 Leichen in Rotgardistenuniform angeschwemmt worden. In Hongkong wurde vermutet, dass sie möglicherweise Opfer politischer Unruhen in der chinesischen Provinz Kwangtung waren.
30. Juni
Reitsport 1968 – In Hamburg hatte das 99. Deutsche Galopp-Derby einen Überraschungssieg für den dreijährigen Hengst Elviro unter Jockey Peter Alafi gebracht.


Juni 1968 in den Nachrichten

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