Mai 1968 - Studentenunruhen, Notstandsverfassung
und Friedensgespräche
Studentische Unruhen hatten auch in der BRD
Auswirkungen. Für Stunden war der Innenstadtverkehr
von Düsseldorf blockiert, weil etwa 6.000
Ingenieurstudenten demonstrierten. Sie wollten eine
Reform ihrer Ausbildung und die Umwandlung ihrer
Ausbildungsstätten in anerkannte Fachhochschulen
erzwingen. Zwischen 30.000 und 80.000 Demonstranten
hatten mit einem friedlichen Sternmarsch nach Bonn
gegen die geplante Verabschiedung einer
bundesdeutschen Notstandsverfassung protestiert.
Gleichfalls mit Demonstrationen und Tausenden von
Telegrammen an die Ministerpräsidenten der Länder
hatten in allen Universitätsstädten der BRD
Medizinstudenten bessere Ausbildungsmöglichkeiten
und eine höhere Entlohnung für Medizinal-Assistenten
gefordert. Außerdem hatten im gesamten Bundesgebiet
Tausende von Studenten und Schülern wegen der
zweiten Lesung der Notstandsgesetze im Bundestag
ihre Universitäten bzw. ihren Unterricht
boykottiert. Damit waren sie einem Aufruf des
Verbandes Deutscher Studentenschaften gefolgt. Doch
trotz der massiven Proteste in der Öffentlichkeit
hatte der Deutsche Bundestag die so genannte
Notstandsverfassung mit 384 gegen 100 Stimmen bei
einer Enthaltung gebilligt. In Paris hatten derweil
erstmals offizielle Gespräche zur Beendigung des
Vietnamkrieges zwischen den USA und Nordvietnam
begonnen, nach Vietcong-Verbände einen Großangriff
auf Saigon gestartet hatte. Nordvietnam wollte durch
militärische Erfolge seine Verhandlungsposition
stärken. Bei all den weltweiten Unruhen war es doch
ein Erfolg, dass das Amtsgericht Augsburg endlich
per Urteil klar definieren konnte, was der Beruf
Hausfrau beinhaltet, nämlich dass der überwiegende
Teil der Versorgung von Ehemann und Kindern ihre
Arbeitszeit ausfüllt. Ach so! ;-)
Wichtige Ereignisse im
Mai 1968
1. Mai
CSSR 1968 – In der
Hauptstadt Prag hatte anstatt der
früher üblichen Militärparade zum 1. Mai ein
Demonstrationsmarsch von mehreren hunderttausend
Menschen stattgefunden. Die freiwillig erschienenen
Teilnehmer hatten die Fortsetzung der politischen
Liberalisierung in der CSSR gefordert.
1. Mai
USA 1968 – Dass es schon vor 11.000 bis 13.000
Jahren Menschen in Amerika gegeben hatte, ergaben
Knochenfunde an der Pazifikküste des
US-amerikanischen Bundesstaates Washington. Die
bisher ältesten Funde in Mexiko hatten
Wissenschaftler auf etwa 10.000 Jahre datiert.
2. Mai
BRD 1968 – Josef Stingl hatte als Nachfolger von
Anton Sabel sein neues Amt als Präsident der
Nürnberger Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und
Arbeitslosenversicherung angetreten.
2. Mai
Israel 1968 – In Jerusalem wurde der 20. Jahrestag
der israelischen Staatsgründung mit der bisher
größten Militärparade des Landes gefeiert. Es wurden
auch Waffen gezeigt, die im Sechstagekrieg vom Juni
1967 erbeutet worden waren.
3. Mai
Frankreich 1968 – Die Pariser Universität, Sorbonne,
deren Besetzung begonnen hatte, war erstmals in
ihrer Geschichte nach blutigen Auseinandersetzungen
zwischen demonstrierenden Studenten und der Polizei
geschlossen worden.
3. Mai
USA 1968 – In mehreren Großstädten der Vereinigten
Staaten hatte ein sogenannter „Marsch der armen
Leute auf Washington“ begonnen.
3. Mai
Niederlande 1968 – In Arnheim (Niederlande) war dem
69-jährigen britischen Bildhauer Henry Moore der mit
100.000 Gulden (mehr als 110.000 DM) dotierte
„Erasmus-Preis 1968“ durch Prinz Bernhard überreicht
worden.
3. Mai
BRD 1968 – Im Schlosstheater waren mit der Oper „Il
Conte Ory“ von Giocchino Rossini die Schwetzinger
Festspiele eröffnet worden, die bis zum 25. Mai
dauerten.
4. Mai
BRD 1968 – In Essen (Nordrhein-Westfalen) war die
Sozialistische Deutsche Arbeiter-Jugend (SDAJ)
gegründet worden. Der politische Jugendverband
sollte junge Kommunisten aus der Bundesrepublik
organisieren.
4. Mai
BRD 1968 – Im Beisein des Bauhausgründers, des
Architekten und Künstlers, Walter Gropius, war in
Stuttgart (Baden-Württemberg) die Ausstellung „50
Jahre Bauhaus“ eröffnet worden.
4. Mai
BRD 1968 – In der Frankfurter Jahrhunderthalle hatte
die 26-jährige US-amerikanische Soul- und
Gospelsängerin Aretha Franklin zwei bis auf den
letzten Platz ausverkaufte Konzerte gegeben.
5. Mai
Vietnamkrieg 1968 – Insgesamt 116 Städte und
Militäranlagen in Südvietnam waren von
Vietcong-Verbänden angegriffen worden. In Saigon
waren der Erste Sekretär der bundesdeutschen
Botschaft, Hasso Rüdt von Collenberg, und vier
ausländische Journalisten der neuen Angriffswelle
zum Opfer gefallen.
5. Mai
Automobilrennsport 1968 – Der Brite Vic Elford hatte
auf Porsche 907 die Targa Florio gewonnen. Das
älteste europäische Autorennen wurde auf
öffentlichen Straßen auf einem Rundkurs in der Nähe
von Palermo (Sizilien, Italien) ausgetragen.
6. Mai
Frankreich 1968 – Eine Demonstration gegen die
Schließung der Sorbonne und der philosophischen
Fakultät in Nanterre hatte sich im Pariser
Studentenviertel Quartier Latin zu einer
Straßenschlacht ausgeweitet. Es war die erste
Straßenschlacht um die besetzte Sorbonne, die im
Rahmen der sogenannten Mai-Unruhen stattfand.
6. Mai
Spanien/Gibraltar 1968 – Spanien hatte die Grenze zu
Gibraltar geschlossen. Täglich durften lediglich die
etwa 6.000 Spanier überwechseln, die in der
britischen Kronkolonie arbeiteten.
6. Mai
BRD 1968 – Im Beisein von Bundesverkehrsminister
Georg Leber hatten in Artlenburg (Niedersachsen) die
Bauarbeiten für den Elbe-Seitenkanal begonnen.
Dieser sollte die Niederelbe und den Mittellandkanal
verbinden.
7. Mai
BRD 1968 – Der 27-jährige Wilfried Erdmann aus
Büchen (
Schleswig-Holstein) war nach 415 Tagen auf
See mit seiner Jolle „Kathena“ in den Helgoländer
Hafen eingelaufen. Er hatte als erster Deutscher
allein die Welt umsegelt.
7. Mai
BRD 1968 – Das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) hatte
die letzte Folge der britischen Krimiserie „Mit
Schirm, Charme und Melone“ ausgestrahlt.
7. Mai
BRD 1968 – In Schleswig-Holstein hatten Unbekannte
drei Seeadlerhorste geplündert. Von den letzten
sechs in der Bundesrepublik lebenden Seeadlerpaaren
brütete nun lediglich noch ein einziges. Die
Seeadlerpaare hatten alle im nördlichsten Bundesland
genistet.
8. Mai
BRD 1968 – Für Stunden hatten etwa 6.000
Ingenieurstudenten den Innenstadtverkehr von
Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) blockiert. Sie
wollten damit eine Reform ihrer Ausbildung und die
Umwandlung ihrer Ausbildungsstätten in anerkannte
Fachhochschulen durchsetzen.
8. Mai
BRD 1968 – Mit dem William-Shakespeare-Stück
„Troilus und Cressida“ in der Regie von Heinrich
Koch wurden die 22. Ruhrfestspiele in Recklinghausen
(Nordrhein-Westfalen) eröffnet. In den Hauptrollen
spielten Gerhard Seid und Christine Wodetzki.
8. Mai
USA 1968 – Für seinen Roman „Die Bekenntnisse des
Nat Turner“ hatte der US-amerikanische Autor William
Styron die bedeutendste Literaturauszeichnung der
USA, den Pulitzer-Preis erhalten. Der Roman
behandelt eine historische Sklavenrevolte im Jahr
1831, die von dem schwarzen Prediger Nat Turner
angeführt worden war.
9. Mai
Vietnamkrieg 1968 – Vietcong-Verbände hatten einen
Großangriff auf Saigon gestartet. Nordvietnam
versuchte, durch militärische Erfolge seine
Verhandlungsposition bei den am 13. Mai in Paris
beginnenden Gesprächen mit den Vereinigten Staaten
zur Beendigung des Vietnamkrieges zu stärken.
9. Mai
BRD 1968 – Seit der Wiederaufnahme der Produktion
nach dem
Zweiten Weltkrieg im Jahr
1946 war im Werk
Sindelfingen (Baden-Württemberg) der zweimillionste
Mercedes-Benz-Personenwagen vom Band gelaufen.
9. Mai
BRD 1968 – In Wiesbaden (Hessen) war der Grundstein
zur Deutschen Klinik für Diagnostik gelegt worden.
Das Krankenhaus war dem Beispiel der berühmten
Mayo-Klinik in Rochester (US-Bundesstaat New York)
gefolgt, um mit Spezialisten aus 40 Disziplinen
Diagnosen für die behandelnden Ärzte zu erarbeiten.
Die Klinik war die erste ihrer Art im Bundesgebiet.
9. Mai
BRD 1968 – Ein Verbund von Hamburger Firmen hatte im
Sinne des anhaltenden Trends zu Markennamen die
Bananen-Marke „Onkel Tuca“ auf den deutschen Markt
gebracht,
10. Mai
BRD 1968 – Der Springer-Konzern unterlag der
Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ vor dem Hamburger
Landgericht. Nach Meinung des Gerichts war die von
der „Zeit“ erhobene Behauptung zulässig, das
Springer-Zeitungen die Wahrheit verfälschen würden.
10. Mai
Frankreich 1968 – Es war während einer
Studentendemonstration im Pariser Quartier Latin zu
stundenlangen blutigen Straßen- und
Barrikadenkämpfen mit der schwerbewaffneten Polizei
gekommen.
10. Mai
Birma 1968 – Die Südwestküste Birmas (heute Myanmar)
war durch einen Taifun mit Windgeschwindigkeiten bis
zu 210 km/h verwüstet worden. Dabei waren mehr als
1.000 Menschen ums Leben gekommen.
11. Mai
BRD 1968 – Zwischen 30.000 und 80.000 Demonstranten
hatten mit einem friedlichen Sternmarsch nach Bonn
(Nordrhein-Westfalen) und einer Kundgebung in
Dortmund (Nordrhein-Westfalen) gegen die geplante
Verabschiedung einer bundesdeutschen
Notstandsverfassung protestiert.
11. Mai
BRD 1968 – In Frankfurt am Main (Hessen) und in
Oberhausen (Nordrhein-Westfalen) war das Schauspiel
„Kaspar“ von Peter Handke zur Uraufführung gelangt.
12. Mai
Sowjetunion 1968 – Die sowjetische Führung hatte
nach Konsultationen mit den Parteichefs der DDR,
Polens, Ungarns und
Bulgariens von wirtschaftlichen
und politischen Sanktionen gegen die CSSR abgesehen.
Es hatten sich jedoch Gerüchte über militärische
Interventionspläne der UdSSR gehalten.
12. Mai
Großbritannien 1968 – Im Londoner „Empire Pool“-Club
waren die „
Rolling Stones“ unangekündigt auf die
Bühne gegangen und hatten erstmals öffentlich ihren
späteren Hit „Jumpin' Jack Flash“ gespielt. Die
Single war am 24. Mai auf den Markt gekommen.
13. Mai
Frankreich 1968 – Die Arbeitnehmer des Landes hatten
mit einem Generalstreik gegen das brutale Vorgehen
der Polizei gegen demonstrierende Studenten
protestiert.
13. Mai
Vietnam/USA 1968 – In der französischen Hauptstadt
Paris hatte erstmals offizielle Gespräche zur
Beendigung des Vietnamkriegs zwischen den USA und
Nordvietnam begonnen.
14. Mai
BRD 1968 – Mit Demonstrationsmärschen und Tausenden
von Telegrammen an die Ministerpräsidenten der
Länder hatten in allen Universitätsstädten der BRD
Medizinstudenten bessere Ausbildungsmöglichkeiten
und eine höhere Entlohnung für Medizinal-Assistenten
gefordert.
14. Mai
BRD 1968 – Erstmals waren auf dem deutschen Markt
Scheibenwischer mit Intervall-Schaltern angeboten
worden, die das Ein- und Ausschalten der
Scheibenwischer automatisch regulieren sollten.
15. Mai
BRD 1968 – Im ganzen Bundesgebiet hatten Tausende
von Studenten und Schülern wegen der zweiten Lesung
der Notstandsgesetze im Bundestag ihre
Universitätsvorlesungen bzw. ihren Unterricht
boykottiert. Sie waren damit einem Aufruf des
Verbandes Deutscher Studentenschaften gefolgt.
15. Mai
BRD 1968 – Das Kohleanpassungsgesetz war in Kraft
getreten. Es sah Maßnahmen zur Sanierung des
bundesdeutschen Steinkohlenbergbaus vor und sollte
durch die Förderung von Unternehmenskonzentration zu
neune Investitionen in Bergbaugebieten führen,
besonders im Ruhrgebiet.
15. Mai
Schweden 1968 – Die schwedische Reichsbank hatte aus
Anlass ihres 300-jährigen Bestehens den Nobelpreis
für Wirtschaftswissenschaften gestiftet. Dieser
sollte erstmals 1969 verliehen werden.
16. Mai
Frankreich 1968 – Streikende Arbeiter hatten
sämtliche Produktionsstätten der staatlichen
Renault-Werke besetzt. Auch in anderen
Wirtschaftsbereichen hatten wilde Streiks begonnen.
16. Mai
Vietnamkrieg 1968 – Die US-amerikanischen Truppen
hatten bei Kämpfen im zentralen Hochland Vietnams
hohe Verluste erlitten. Mit den 562 Gefallenen der
zweiten Maiwoche hatten die Vereinigten Staaten seit
dem 1. Januar 1961 insgesamt 22.951 Soldaten
verloren. Auf Seiten der Vietcong und Nordvietnam
waren etwa 432.000 Soldaten gefallen.
16. Mai
BRD 1968 – Das Amtsgericht Augsburg (
Bayern) hatte
in einem Urteil festgestellt, dass „Hausfrau“ dann
eine Berufsbezeichnung war, wenn eine Ehefrau ihre
Arbeitszeit zum überwiegenden Teil der Versorgung
von Ehemann und Kindern widmete.
17. Mai
BRD 1968 – Der Deutsche Bundestag hatte die 20.
Novelle zum Lastenausgleichsgesetz verabschiedet. In
ihr waren neue Hilfen für Heimatvertriebene in Höhe
von 1,5 Milliarden DM vorgesehen.
17. Mai
USA 1968 – Die größte Gewerkschaft der Vereinigten
Staaten, die United Automobile Workers (UAW), war
aus dem Dachverband der US-Gewerschaften
ausgeschlossen worden. Die Gewerkschaft der
Automobilarbeiter hatte die Zahlung weiterer
Beiträge an den Dachverband AFL-CIO verweigert.
17. Mai
International 1968 – Der erste europäische Satellit
„Esro II“ war in Vandenberg )Kalifornien) gestartet
worden. Eine US-amerikanische „Scout“-Rakete brachte
ihn in eine Umlaufbahn.
17. Mai
Frankreich 1968 – Ein Generalstreik hatte sich auf
gesamte Industriezweige ausgedehnt.
18. Mai
Nigeria/Biafra 1968 – Im Rahmen des Biafra-Krieges
hatten nigerianische Truppen die wichtige Hafenstadt
Port Harcourt erobert.
18. Mai
Film/International 1968 – Aus Solidarität mit den
protestierenden Arbeitern und Studenten hatten
französische Filmregisseure, Produzenten und
Kritiker die Vorführhalle des Filmfestivals von
Cannes besetzt. Die Festspiele waren deshalb
vorzeitig abgebrochen worden.
19. Mai
BRD 1968 – Der Bundesvorstand des Deutschen
Gewerkschaftsbundes (DGB) hatte in Düsseldorf
(Nordrhein-Westfalen) einen Generalstreik zur
Verhinderung der Notstandsgesetze abgelehnt. Dieser
Entscheidung hatte sich die Deutsche
Angestelltengewerkschaft (DAG) am 21. Mai
angeschlossen.
19. Mai
Nigeria/Biafra 1968 – Truppen der Zentralregierung
in Lagos (Nigeria) hatten im Krieg um die
nigerianische Ostregion Biafra den strategisch
wichtigen Hafen Port Harcourt erobert.
19. Mai
Vietnam 1968 – Die südvietnamesische Regierung unter
Ministerpräsidenten Nguyen Van Loc, die erst ein
halbes Jahr im Amt war, trat aus Protest gegen die
Friedensverhandlungen zwischen Nordvietnam und den
USA in Paris zurück.
20. Mai
BRD 1968 – In Bad Nauheim (Hessen) hatten die
Tarifpartner der Metallindustrie einem
Einigungsvorschlag der Schlichtungskommission
zugestimmt. Dieser sah eine gestaffelte Lohnerhöhung
um 7 Prozent vor. Außerdem war in dem neuen
Tarifvertrag erstmals eine Schutzklausel gegen
Rationalisierungsmaßnahmen der Arbeitgeber
enthalten.
20. Mai
Frankreich 1968 – Das wirtschaftliche Leben in
Frankreich war durch den größten Streik seit 30
Jahren fast völlig lahmgelegt. Im Ausstand befanden
sich mehr als sieben Millionen Arbeitnehmer.
21. Mai
Großbritannien 1968 – Die britische Labour-Regierung
hatte sich mit knapper Mehrheit die Zustimmung des
Londoner Unterhauses zu ihrer Gesetzesvorlage über
Lohn- und Preiskontrollen während der kommenden 18
Monate gesichert.
21. Mai
Großbritannien 1968 – In der britischen Hauptstadt
London war Brian Jones, der Gitarrist der Rockgruppe
„The Rolling Stones“, wegen Marihuanabesitzes
verhaftet worden.
22. Mai
BRD 1968 – Die Pressekommission der Bundesregierung
hatte in einem Gutachten festgestellt, dass der
Springer-Konzern eine Gefahr für die
Meinungsfreiheit in der Bundesrepublik sei.
22. Mai
Frankreich 1968 – Im französischen Parlament war ein
Misstrauensantrag der oppositionellen Linksparteien
gegen die gaullistische Regierung nur knapp
gescheitert. An der notwendigen absoluten Mehrheit
von 243 Stimmen hatten nur 11 Stimmen gefehlt.
22. Mai
USA 1968 – In den letzten zwei Jahren waren 282
US-Soldaten aus politischen Gründen ins Ausland
desertiert. Das ging aus Angaben des
US-amerikanischen Verteidigungsministeriums hervor.
Insgesamt waren etwa 500 GIs fahnenflüchtig.
22. Mai
Schweiz 1968 – Erstmals war in der Schweiz eine Frau
Bürgermeisterin geworden. Für ein Jahr hatte die
Lehrerin Lise Girardet die Führung der Stadt Genf
übernommen.
22. Mai
USA/Azoren 1968 – Etwa 400 Meinlen südwestlich der
Azoren war das US-amerikanische Atom-U-Boot „USS
Scorpion“ (SSN-589) mit 99 Besatzungsmitgliedern
gesunken.
23. Mai
Nigeria 1968 – In der ugandischen Hauptstadt Kampala
hatten Friedensverhandlungen zur Beendigung des seit
fast einem Jahr andauernden Bürgerkriegs in Nigeria
zwischen Vertretern der Zentralregierung in Lagos
(Nigeria) und den Rebellen der Ostregion Biafra
begonnen.
23. Mai
Fußball 1968 – Im Feijenoord-Stadion von Rotterdam
(Niederlande) hatte der italienische Fußballclub AC
Mailand durch einen 2:0-Sieg über den
Hamburger SV
den Europacup der Pokalsieger gewonnen.
24. Mai
BRD 1968 – Die Bundesregierung hatte die Pflicht zur
Offenlegung der Bilanzen auch für Großunternehmen,
die keine Aktiengesellschaft waren, beschlossen.
24. Mai
BRD 1968 – Einer Schätzung des Deutschen
Philologenverbandes würden 1970 in der BRD rund
90.000 Lehrer fehlen. Es würden nur drei Viertel der
notwendigen Planstellen besetzt sein.
25. Mai
BRD 1968 – In Büsum (
Schleswig-Holstein) hatte der
19-jährige Robert Hübner aus Porz ein Schachturnier
internationaler Großmeister gewonnen. Es war ein
sensationeller Sieg, denn nur wenige Spieler vor ihm
hatten im gleichen Alter einen derartigen Wettbewerb
gewonnen.
25. Mai
Fußball 1968 – Der 1. FC Nürnberg mit Trainer Max
Merkel war Deutscher Fußballmeister 1968 geworden.
Es war dies der neunte Titelgewinn für den Verein
gewesen.
26. Mai
Griechenland/International 1968 – Aus einem
Untersuchungsbericht des Internationalen Roten
Kreuzes (IRK) ging hervor, dass sich in Griechenland
2.423 Menschen aus politischen Motiven in Haft
befanden. Seit demPutsch vom 21. Juni 1967 war der
Mittelmeerstaat eine Militärdiktatur.
26. Mai
Island 1968 – Auf Islands Straßen ist nun der
Rechtsverkehr Standard. Mit dieser Änderung, der
Abkehr vom Linksverkehr, gilt dies nur noch in
Großbritannien und in Irland.
26. Mai
Automobilrennsport 1968 – In einem Ford Lotus hatte
Graham Hill (Großbritannien) mit 2 sec Vorsprung den
26. Großen Preis von Monaco in Monte Carlo gewonnen
und damit seine Führung in der Gesamtwertung der
Formel-I-Weltmeisterschaft ausgebaut.
27. Mai
International 1968 – In gleichlautenden Erklärungen
hatten die drei Westmächte Großbritannien,
Frankreich und die Vereinigten Staaten auf ihre
Vorbehaltsrechte für den Notstand verzichtet, falls
der Deutsche Bundestag die Notstandsverfassung
verabschieden würde. Die alliierten Rechte blieben
für West-Berlin weiterhin gültig.
27. Mai
Frankreich 1968 – Die französische Regierung unter
Ministerpräsident Georges Pompidou und die
Arbeitgeberverbände hatten der Streikbewegung
nachgegeben und die meisten Forderungen der
Gewerkschaften nach sozialen Reformen,
Lohnerhöhungen und einer Modernisierung des
Bildungssystems akzeptiert. Die
Studentendemonstrationen und Streiks gingen vorerst
trotzdem weiter.
27. Mai
BRD 1968 – In Alsdorf (Nordrhein-Westfalen) hatte
vor dem Aachener Landgericht der Contergan-Prozess
um das gleichnamige Arzneimittel der Firma Chemie
Grünenthal begonnen.
28. Mai
BRD 1968 – Das Aktionskomitee „Demokratie im
Notstand“, dem bekannte Künstler, Schriftsteller und
Professoren angehörten, hatte im Großen Sendesaal
des Hessischen Rundfunks in Frankfurt am Main eine
Protestkundgebung gegen die Notstandsverfassung
veranstaltet.
28. Mai
BRD 1968 – In einer in Bonn vorgelegten Denkschrift
hatte die Arbeitsgemeinschaft der Bundesländer zur
Reinhaltung des Rheins auf die sich seit
1949
ständig verschlechternde Wasserqualität des Rheins
hingewiesen.
28. Mai
BRD 1968 – In Recklinghausen (Nordrhein-Westfalen)
war dem Maler und Graphiker Helmut Andreas Paul
(HAP) Grieshaber der mit 20.000 DM dotierte
Kulturpreis des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB)
verliehen worden.
29. Mai
Rhodesien/International 1968 – Der Sicherheitsrat
der Vereinten Nationen in New York hatte über
Rhodesien (heute Simbabwe) ein totales
Handelsembargo verhängt. Damit sollte die Regierung
dieses afrikanischen Staates zur Aufgabe ihrer
Politik der Rassendiskriminierung gezwungen werden.
29. Mai
USA 1968 – Die Suche nach dem Atom-Unterseeboot
„Scorpion“ der US-Marine im Atlantik war ergebnislos
geblieben. Das U-Boot war seit dem 21. Mai
verschollen.
29. Mai
Fußball 1968 – Im Londoner Wembley-Stadion hatte die
Mannschaft von Manchester United mit einem 4:1-Sieg
über Benfica Lissabon in der Verlängerung den
Europokal der Fußball-Landesmeister gewonnen.
30. Mai
BRD 1968 – Der Deutsche Bundestag hatte die so
genannte Notstandsverfassung mit 384 gegen 100
Stimmen bei einer Enthaltung gebilligt, ungeachtet
der heftigen Proteste der Öffentlichkeit.
30. Mai
Frankreich 1968 – Staatspräsident Charles de Gaulle
hatte die Nationalversammlung aufgelöst und
Neuwahlen angekündigt. Diese sollten Ende Juni
stattfinden.
30. Mai
CSSR 1968 – Der ehemalige Parteichef und
Staatspräsident, Antonín Novotný, war mit einer
Zweidrittel-Mehrheit aus dem Zentralkomitee der KPC
ausgeschlossen worden. Damit hatte er seine letzte
politische Funktion verloren. Seine
Partei-Mitgliedschaft ruhte.
31. Mai
Großbritannien 1968 – In
London war der 67-jährige
britische Pressemagnat Cecil King vom Aufsichtsrat
des britischen Zeitungs- und Zeitschriftenkonzerns
„International Publishing Corporation“ entlassen
worden. Er hatte in dem Massenblatt „Daily Mirror“
am 10. Mai den Rücktritt von Premierminister Harold
Wilson gefordert.
31. Mai
Sowjetunion/CSSR 1968 – Sowjetische Truppen waren zu
„Stabsmanövern“ in die CSSR eingerückt. Nach den
ständigen Beratungen der Sowjetunion mit den Staats-
und Parteiführungen der Warschauer-Pakt-Staaten seit
dem 8. Mai hatte sich die Möglichkeit einer
militärischen Intervention der UdSSR in der CSSR
abgezeichnet.
31. Mai
Algerien 1968 – Die Regierung des Landes hatte die
letzten Privatbanken verstaatlicht. Bereits am 1.
November 1967 war der Zahlungsverkehr mit dem
Ausland zum Monopol der algerischen Staatsbanken
erklärt worden.
Mai 1968 in den Nachrichten
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