April 1964 - Vieles kam ins Rollen…
Dass sie in der Musikszene viel bewegten, im
wahrsten Sinne „Steine ins Rollen“ brachten, lag
wohl nicht nur am Namen „The Rolling Stones“,
sondern an der Musik der britischen Gruppe. Sie
begann den deutschen Schlager – wie es schon zuvor „The
Beatles“ getan hatten und noch taten – zu verdrängen
und den jungen Leuten der Nachkriegsgeneration ein
neues Lebensgefühl zu geben. Sie hatten eine Musik,
mit der sie sich identifizieren konnten. Diese Musik
erreichte die Jugend in der DDR nicht, die war
gezwungen, sich mit dem realen Sozialismus
auseinanderzusetzen. Darüber hielt ein Walter
Ulbricht seine strenge Hand bzw. seinen sturen Kopf,
der derartige Musik verdammte. Eigentlich hatte er
auch andere Sorgen. Die Preiserhöhungen des
sogenannten Neuen Ökonomischen Systems wurden
erhöht, damit dank einer Industriereform in der DDR
die Wirtschaft angekurbelt werden konnte. Die
Bundesrepublik hatte derweil ihre ausländischen
Arbeitnehmer, die halfen, das Wirtschaftswunder
voran zu bringen.
Wichtige Ereignisse im
April 1964
1. April
Monarchie Spanien 1964 – Der Staatschef von Spanien, Francisco Franco
(1892-1975), kündigte die Beibehaltung der Monarchie an. Er begründete das
damit, dass eine solche am besten den Grundüberzeugungen des Volkes entsprechen
würde. Er gab außerdem bekannt, dass er für politische Vergehen während des
Bürgerkrieges Straferlasse und Strafminderungen gewähren würde.
1. April
Industrie DDR 1964 – Mit einer Erhöhung zahlreicher Preise für Roh- und
Grundstoffe sowie für den Gütertransport begann die erste Etappe der
„Industriepreisreform“ in der DDR. Von dieser Reform war fast ein Viertel der
gesamten Industrieproduktion betroffen. Sie galt als Maßnahme des Neuen
Ökonomischen Systems.
1. April
Gastarbeiter BRD 1964 – Für die Unterbringung ausländischer Arbeitnehmer wurden
vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales Mindestanforderungen formuliert.
1. April
Bosen 1964 – Nachdem der argentinische Boxer Alejandro Lavorante vor eineinhalb
Jahren schwere Verletzungen bei einer K.O.-Niederlage gegen den US-Amerikaner
Johnny Riggins in Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) erlitten hatte, starb
Lavorante 27-jährig in Mendoza (Argentinien). Er war am 25. Oktober 1936 geboren
worden.
2. April
Österreich 1964 – In
Österreich wurde die neue Koalitionsregierung aus der
Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der Sozialdemokratischen Partei
Österreichs (SPÖ) unter ÖVP-Bundeskanzler Josef Klaus (1910-2001) vereidigt.
2. April
Umwelt BRD 1964 – Auf einer Pressekonferenz schlug der Präsident des
Bundesgesundheitsamtes, Walter Liese, die Installation von unterirdischen
„Luftkläranlagen“ in den Großstädten vor, die die verpestete Luft ansaugen und
reinigen sollen.
3. April
USA/Panama 1964 – US-Präsident Lyndon B. Johnson (1908-1973) und der Präsident
von Panama, Roberto F. Chiari (1905-1981), verkündeten in einer gemeinsamen
Erklärung, dass sie eine Beilegung des Panamakanal-Konfliktes begrüßen würden.
Die am 10. Januar abgebrochenen diplomatischen Beziehungen wurden wieder
aufgenommen.
3. April
UdSSR/China 1964 – In einer 60.000 Wörter umfassenden Rede richtete der
sowjetische Chefideologe Michail A. Suslow (1902-1982) schwere Vorwürfe gegen
die
Volksrepublik China.
3. April
Haiti 1964 – Auf Haiti teilte das Informationsministerium mit, dass sich
Präsident François Duvalier (1907-1971) entschlossen habe, „auf Grund des durch
Demonstrationen ausgedrückten Willens der Bevölkerung“, sein Amt des
Staatspräsidenten nunmehr auf Lebenszeit zu behalten.
4. April
Boxen 1964 - In der Dortmunder Westfalenhalle wurde Gustav „Bubi“ Scholz
(1930-2000) durch Disqualifikation seines Gegners Giulio Rinaldi (1935-2011)
neuer Europameister im Halbschwergewicht.
4. April
Leitathletik/Weltrekord 1964 – In Tempe (US-Bundesstaat Arizona) lief der
US-amerikanische Sportler Henry Carr (*1942) mit 20,2 sec Weltrekord über 200
Meter.
4. April
Literatur 1964 – Die
UdSSR gab die Beschlagnahme eines von der ukrainischen
Akademie der Wissenschaften 1963 veröffentlichten Buches bekannt, das
antisemitische Behauptungen vertrat. Im Westen hatte es heftige Proteste gegen
das Werk gegeben.
5. April
USA 1964 – Im Alter von 84 Jahren starb in Washington der US-General Douglas
MacArthur, Oberkommandierender der Alliierten Streitkräfte im Pazifik während
des Zweiten Weltkrieges. MacArthur war am 26. Januar 1880 in Little Rock
(US-Bundesstaat Arkansas) geboren worden.
5. April
Bhutan 1964 – In der bhutanesischen Stadt Phuntsoling wurde der Premierminister
von Bhutan, Jigme Palden Dorji (1919-1964) durch Revolverschüsse ermordet. Es
wurden hohe Militärs festgenommen, die man der Beteiligung an dem Attentat
beschuldigte.
6. April
Belgien 1964 – In Tongerlo bei Antwerpen (
Belgien) wurden zwei belgische Ärzte
wegen unterlassener Hilfeleistung festgenommen. Sie hatten sich im Rahmen des
seit sechs Tagen andauernden Ärztestreiks geweigert, ein an Lungenentzündung
erkranktes Kind zu behandeln. Der 18 Monate alte Junge starb kurz darauf.
6. April
Fechten 1964 – In der Karl-Rau-Halle in Heidenheim (Baden-Württemberg) gewann
Franz Rompza (*1934) das Internationale Degenfechtturnier um den Heidenheimer
Pokal, der von Bundeskanzler Ludwig Erhard (1897-1977) gestiftet worden war.
6. April
Ballett 1964 – An der Opéra Comique in der französischen Hauptstadt Paris wurde
das Ballett „Die Unterrichtsstunde“ in einer Choreografie von Flemming Flindt
(1936-2009) und mit der Musik von Georges Delerue (1925-1992) uraufgeführt. Es
war aus einer Fernsehfassung hervorgegangen.
7. April
Weltgesundheit 1964 – In ihrer Rede in Bonn zum Weltgesundheitstag rief die
Bundesgesundheitsministerin Elisabeth Schwarzhaupt (1901-1986) zu einem
verstärkten Kampf gegen die Tuberkulose in aller Welt auf.
7. April
Theater 1964 – Nach der englischsprachigen Erstaufführung in New York am 4.
Januar kam der Einakter „Spiel“ von Samuel Beckett (1906-1989) nun auch in
Großbritannien auf die Bühne. Die Premiere fand am „National Theatre at the Old
Vic“ in der britischen Hauptstadt London statt.
7. April
Venezuela/Betonbrücke 1964 – Die bislang größte Spannbetonbrücke der Welt über
den Maracaibo-See in
Venezuela wurde von einem venezolanischen Öltanker (36.000
BRT) gerammt. Dabei stürzte ein Teil der Brücke ins Wasser. Vier Autos wurden
mit in die Tiefe gerissen.
7. April
Großbritannien 1964 – In Swensea (Südwales) nahm der britische Studentenverband
mit 1187 zu 806 Stimmen eine Resolution an, in der ein „straffreies Liebesleben“
für die Studenten gefordert wurde. Die Resolution richtete sich vor allem gegen
die „schweren Bestrafungen“ von Studenten, die spätabends noch Mädchen in ihren
Zimmern empfingen.
7. April
IBM 1964 – Das US-amerikanische IT- und Beratungsunternehmen IBM stellte das
System S/360 vor.
8. April
USA/Deutschland 1964 – In einer öffentlichen Rede in New York bezeichnete der
US-Außenminister Dean Rusk (1909-1994) die Wiedervereinigung Deutschlands und
das Streben nach Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechts für alle Deutschen
als eine der Hauptaufgaben der Politik der USA.
8. April
Indien 1964 – Nach zehnjähriger Haft wurde Scheich Mohammed Abdullah
(1905-1982), genannt „Löwe von Kaschmir“, der erste Premierminister des
indischen Bundesstaates Kashmir and Jammu, aus dem Gefängnis entlassen.
8. April
Rassendiskriminierung 1964 – Der 27-jährige weiße Geistliche Bruce Klunder
(1937-1964) warf sich aus Protest gegen die Rassendiskriminierung am Bauplatz
einer neuen Schule in Cleveland (US-Bundesstaat Ohio), die weißen Kindern
vorbehalten sein sollte, vor einen Schaufelbagger. Der Geistliche wurde bei der
Aktion überrollt und starb an seinen Verletzungen.
8. April
Raumfahrt 1964 – Die
Vereinigten Staaten setzten mit dem Start einer unbemannten
Gemini-Kapsel ihr Raumfahrtprogramm fort. Die Raumkapsel, die von Kap Kennedy in
den Weltraum geschossen wurde, war nur mit Instrumenten ausgerüstet und sollte
die Erde eine Zeitlang umrunden. Es handelte sich um einen von zwei unbemannten
Probeschüssen, bevor 1965 zwei Astronauten die Kapsel steuerten.
9. April
Bundeswehr 1964 – Neun Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten der Bundeswehr
kamen bei einer Lehrvorführung auf dem NATO-Übungsplatz Bergen-Hohne
(Niedersachsen) durch einen Granatvolltreffer ums Leben.
9. April
Schweden 1964 – Gegen den schwedischen Luftwaffenoberst Stig Wennerström
(1906-2006), der 15 Jahre lang wichtige militärische Geheiminformationen
Schwedens und der NATO an die Sowjetunion weitergegeben haben soll, begann vor
dem Stadtgericht in der schwedischen Hauptstadt Stockholm der Prozess.
10. April
Österreich 1964 – Wegen des Mordes an der zwölfjährigen Ballettschülerin Dagmar
Fuhrich (1951-1963) wurde der als „Opernmörder“ bekannt gewordene Österreicher
Josef Weinwurm (1930-2004) vom Geschworenengericht in der österreichischen
Hauptstadt Wien zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt.
10. April
Boxen 1964 – Der 37-jährige Peter Müller (1927-1992) wurde in Hamburg Deutscher
Meister der Berufsboxer im Mittelgewicht. Er hatte den um 10 Jahre jüngeren
Titelverteidiger Heinz Meinhard (*1936) in der fünften Runde durch K. o.
besiegt.
10. April
Italien 1964 – Der Ministerpräsident Italiens, Aldo Moro (1916-1978), bekam von
der italienischen Südtirolkommission, der sogenannten Neunzehnerkommission,
deren Bericht überreicht, der eine Reihe von Vorschlägen zugunsten Südtirols
enthielt.
11. April
Frankreich/Portugal/Azoren 1964 – Frankreich und Portugal schlossen ein
Abkommen, das Frankreich erlaubte, Kontrollstationen für Raketenexperimente auf
den Azoren einzurichten.
11. April
Österreich 1964 – Der Felbertauertunnel, der das Felbertal mit dem Tauertal
verbindet, wurde durchschlagen. Er ist mit 5,2 Kilometern der bisher längste
Straßentunnel Österreichs.
11. April
Werft BRD 1964 – In Hamburg lief der Supertanker „Altanin“ bei der Deutschen
Werft vom Stapel. Das Schiff hat eine Länge von 265 Metern, eine Breite von 36
Metern und hat einen Tiefgang von 13 Metern.
12. April
Schweiz 1964 – Bei einem Lawinenunglück im Oberengadin (Schweizerischer Kanton
Graubünden) kamen die Skisportler Barbara Henneberger (1940-1964) aus der BRD
und Wallace „Buddy“ Werner (1936-1964) aus Kanada ums Leben.
12. April
Raumfahrt 1964 – Das lenkbare Raumschiff „Poljot II“ der Sowjetunion wurde in
eine Erdumlaufbahn gebracht. Es war der zweite und letzte Flug einer
Poljot-Rakete.
12. April
Kunstturnen 1964 – In Ulm (Baden-Württemberg) wurde Philipp Fürst (*1936) zum
fünften Mal seit 1957 Gewinner der Deutschen Meisterschaften im Kunstturnen im
Zwölfkampf.
13. April
Pakistan/Unwetter 1964 – In Jessore (Ostpakistan) kamen bei einem heftigen
Wirbelsturm mehr als 300 Menschen ums Leben. Hunderttausende Menschen wurden
obdachlos.
13. April
Filmpreis Oscar 1964 – Als erster schwarzer Schauspieler erhielt
Sidney Poitier
(*1927) einen Oscar als bester Hauptdarsteller. Damit war seine Darstellung im
Film „Lilien auf dem Felde“ gewürdigt worden.
13. April
Filmpreis Oscar 1964 – Die US-amerikanische Filmakademie verlieh einen Oscar für
den besten Film des Jahres. Es war der britische Film „Tom Jones – Zwischen Bett
und Galgen“ von Tony Richardson (1928-1991). Der Film war nach dem Roman von
Henry Fielding (1707-1754) entstanden. +13. April
Falschmeldung 1964 – Irrtümlicherweise wurde von der Deutschen Presseagentur
(dpa) der Tod des sowjetischen Partei- und Regierungschefs Nikita S.
Chruschtschow (1894-1971) gemeldet.
13. April
Film 1964 – Im Alter von 64 Jahren starb der Regisseur Veit Harlan auf Capri
(Italien). Harlan war vor allem durch nationalsozialistische Tendenzfilme zu
Ruhm gelangt. Er war am 22. September 1899 in Berlin geboren worden.
13. April
Kunst 1964 – Die „Pieta“, ein Meisterwerk des italienischen Künstlers
Michelangelo (1475-1564), die seit 1499 ohne Unterbrechung im Petersdom in
Rom
ihren Platz innehatte, kam unbeschadet für ihre Präsentation auf der
Weltausstellung in New York an.
14. April
Kindergeld BRD 1964 – Einstimmig wurde vom Deutschen Bundestag ein Gesetz zur
Neuregelung des Kindergeldes gebilligt. Neben einer Verbesserung der Leistungen
war außerdem die Einrichtung einer Kindergeldkasse bei der Bundesanstalt für
Arbeit vorgesehen worden.
14. April
BRD 1964 – In einer Sondersitzung verabschiedete das Bundeskabinett den von
Bundesfinanzminister Rolf Dahlgrün (1908-1969) vorgelegten Gesetzesentwurf.
Dieser sah Steuersenkungen ab dem 1. Januar 1965 vor.
14. April
Raumfahrt 1964 – Die Vereinigten Staaten starteten von Kap Kennedy eine
Instrumentenkapsel, mit der es gelang, die Temperaturen zu messen, denen eine
bemannte Weltraumkapsel bei der Rückkehr zur Erde ausgesetzt sein würde
(„Fliegendes Thermometer“).
14. April
Südrhodesien 1964 – In Südrhodesien wurde Ian Douglas Smith (1919-2007) als
Premierminister vereidigt. Am Vortag war Winston Field (1904-1969) von diesem
Posten zurückgetreten. Gegen die Regierung Smith kam es in der Folgezeit
mehrfach zu Unmutsbekundungen.
15. April
Philippinen 1964 – In der philippinischen Hauptstadt Manila begann die zehnte
Ministerkonferenz des Südostasienpaktes (SEATO), die bis zum 17. April
andauerte. Die Mitgliedsstaaten berieten über den Kampf gegen den Kommunismus
und über die Neutralisierungspläne für Südostasien.
15. April
Deutsche Lufthansa 1964 – Erstmals setzte die Deutsche Lufthansa zwei Maschinen
des Typs Boeing 727 „Europa-Jet“ planmäßig ein.
15. April
Theater 1964 – An der Freien Volksbühne in Berlin (West) fand die deutsche
Erstaufführung der Komödie „Der Packesel“ des britischen Dramatikers John Arden
(1930-2012) statt.
15. April
DDR-Politik 1964 – In der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) gab das Zentralkomitee der
Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) eine Stellungnahme gegen die
„Spaltungspolitik der chinesischen Führer“ ab. Dies bezog sich auf die
chinesische Form des Kommunismus, der dem Vorbild der UdSSR widersprach.
15. April
Europa/Wirtschaft 1964 – Der seit dem 13. April in Brüssel (
Belgien) tagende
Ministerrat der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) beschloss
umfangreiche Maßnahmen zur Finanz- und Währungspolitik und zur mittelfristigen
Wirtschaftspolitik.
16. April
Bundeshaushalt 1964 – Gegen die Stimmen der Sozialdemokraten verabschiedete der
Deutsche Bundestag den Bundeshaushalt 1964 in Höhe von insgesamt 60,3 Milliarden
DM.
16. April
Falschmeldung 1964 – Die Verbreitung der Fehlmeldung über den Tod des
sowjetischen Ministerpräsidenten Nikita S. Chruschtschow (1894-1971) hatte zur
Schließung des Büros der Deutschen Presseagentur geführt.
16. April
Republikflucht 1964 – Zum ersten Mal gelang die Flucht in den Westen mit Hilfe
eines Sportflugzeuges, das zwei junge Männer aus Halle (DDR) dafür nutzten.
16. April
Luftfahrt 1964 – Als erste Frau der Welt beendete die US-Amerikanerin Geraldine
„Jerrie“ Mock (*1925) einen Alleinflug in ihrer „Cessna 180“ um die Erde. Sie
landete nach 29 Tagen, 11 Stunden und 59 Minuten wieder am Ort des Abfluges,
Columbus (US-Bundesstaat Ohio)
17. April
Luxemburg 1964 – Das größte Kraftwerk seiner Art in Europa, das Pumpspeicherwerk
Vianden, wurde offiziell im Großherzogtum Luxemburg eröffnet. Es hatte eine
Bauzeit von vier Jahren gehabt.
17. April
Sowjetunion 1964 – Der 70. Geburtstag des sowjetischen Partei- und
Regierungschefs Nikita S. Chruschtschow (1894-1971) wurde in der UdSSR mit allen
dem Anlass angemessenen Feierlichkeiten begangen. Es deutete öffentlich nichts
darauf hin, dass der Sturz von Chruschtschow schon eingeleitet war.
17. April
Film 1964 – Erstmals wurde der französische Spielfilm „Landru – der Frauenmörder
von Paris“ von Claude Chabrol (1930-2010) in den bundesdeutschen Kinos gezeigt.
17. April
Film 1964 – Seine Premiere in der französischen Hauptstadt Paris feierte die
französisch-italienische Co-Produktion mit Jean-Paul Belmondo (*1933), „Cent
mille dollars soleil“ (100.000 Dollar in der Sonne).
17. April
The Rolling Stones 1964 – Die erste Langspielplatte der Gruppe „The Rolling
Stones“, die auch diesen Titel trug, kam auf den Markt. Bis zum Ende des Monats
waren bereits 150.000 Platten verkauft.
18. April
Währung Algerien 1964 – Die in Algerien seit dem 11. April durchgeführte
Währungsumwandlung war abgeschlossen worden. Statt des bisherigen Franc war nun
die Einheit Dinar gültig.
18. April
Theater 1964 – Zum ersten Mal in der Neuübersetzung von Erich Fried (1921-1988)
wurde das Stück „König Zymbelin“ von William Shakespeare (1564-1616) am
Stadttheater Heidelberg (Baden-Württemberg) aufgeführt.
19. April
Filmpreis BRD 1964 – Die italienische Schauspielerin Sophia Loren (*1934) wurde
in Karlsruhe mit dem begehrten deutschen Filmpreis „Bambi“ ausgezeichnet. Zum
vierten Mal wurde sie zur beliebtesten ausländischen Filmschauspielerin gewählt.
19. April
Belgien/Ärztestreik 1964 – In Belgien ging der seit dem 1. April andauernde
Streik der Ärzte zu Ende. Er hatte sich gegen ein vom Parlament angenommenes
Gesetz zur Reform des Sozialversicherungs- und Krankenwesens gerichtet, das nach
Auffassung der Mediziner die Freiheit ihres Berufs einengen würde.
19. April
Laos 1964 – Im Königreich Laos stürzten rechtsradikale Offiziere die
Koalitionsregierung. Sie stellten den neutralisierten Ministerpräsidenten
Suvanna Phuma (1901-1984) unter Hausarrest.
20. April
Britisches TV 1964 – In Großbritannien nahm das zweite Fernsehprogramm „BBC Two“
seinen Sendebetrieb in der europäischen 625-Zeilen-Norm für den Bildschirm auf.
Das ältere Programm hatte noch auf der Fernsehnorm von 405 Zeilen basiert.
20. April
USA 1964 – Ihre Absicht, die Produktion von spaltbarem Material für militärische
Zwecke erheblich einzuschränken, gaben der US-amerikanische Präsident Lyndon B.
Johnson (1908-1973) und der sowjetische Ministerpräsident Nikita S.
Chruschtschow (1894-1971) bekannt.
20. April
Amerika 1964 – In New York hielt der US-Präsident Lyndon B. Johnson (1908-1971)
seine erste Grundsatzrede zur Außenpolitik. Er forderte u. a. militärische
Stärke, Widerstand gegen kommunistische Ausdehnung und die tatkräftige
Unterstützung des Freiheitskampfes in Südostasien.
20. April
Rassendiskriminierung 1964 – In Cleveland, im US-Bundesstaat Ohio, beteiligten
sich inzwischen 86 Prozent aller schwarzen Schüler an einem Boykott aus Protest
gegen Rassendiskriminierungen ihrer Lehranstalten.
21. April
Republikflucht 1964 – Mit ihrer tollkühnen Flucht aus der DDR in die
Bundesrepublik machten zwei Männer Schlagzeilen. Mit einem voll beladenen LKW
rasten sie durch mehrere Zäune entlang der Grenzlinie in Berlin und schwammen
dann durch den Teltow-Kanal in den Westen.
22. April
Weltausstellung New York 1964 – Die erste Phase der 32. Weltausstellung, die bis
zum 18. Oktober dauerte, begann in New York. Sie wurde im Jahr 1965 fortgesetzt.
Das Wahrzeichen der Industriemesse war der 42 Meter hohe Stahlglobus
„Unisphere“.
22. April
Rumänien 1964 – In Rumänien veröffentlichte das Zentralkomitee der
Kommunistischen Partei eine umfangreiche Erklärung, in der die
Gleichberechtigung aller kommunistischen Parteien und Länder betont wurde.
22. April
Agentenaustausch 1964 – Am Kontrollpunkt Heerstraße tauschten Großbritannien und
die Sowjetunion auf der Interzonenstrecke Berlin-Hamburg zwei Spione aus. Der in
Moskau wegen Spionage verurteilte britische Geschäftsmann Greville Wynne
(1919-1990) wurde im Gegenzug zur Freilassung des sowjetischen Agenten Gordon
Arnold Lonsdale (1922-1970) auf freien Fuß gesetzt.
22. April
The Rolling Stones 1964 – Vom Präsidenten des britischen Friseur-Handwerks war
den Musikern der Popgruppe „The Rolling Stones“ ein kostenloser Haarschnitt
angeboten worden. Nach dem Grund seines Angebotes befragt, erklärte dieser:
„Einer sieht am Kopf aus wie ein Staubwedel.“
23. April
Abhörskandal UdSSR/USA 1964 – In der US-amerikanischen Botschaft in der
sowjetischen Hauptstadt Moskau entdecken US-amerikanische Sicherheitsbeamte eine
kunstvoll verzweigte Abhöranlage. Tief im Mauerwerk des Gebäudes waren 40
Mikrofone verborgen.
23. April
Theater 1964 – Das Drama „Blues für Mister Charlie“ des US-amerikanischen
Schriftstellers James Baldwin (1924-1987) wurde im New Yorker ANTA Theatre
uraufgeführt.
23. April
Luftfahrt 1964 – Der deutsche Senkrechtstarter VJ 101 C/X 1 stand im Mittelpunkt
des Interesses bei der in Hannover eröffneten „Deutschen Luftfahrtschau“.
24. April
Dänemark 1964 – In der dänischen Hauptstadt Kopenhagen wurde das Wahrzeichen der
Stadt, die kleine Meerjungfrau des Bildhauers Edvard Eriksen (1876-1959), von
Vandalen schwer beschädigt. Der abgesägte Kopf wurde nie wieder gefunden. Die
Täter gehörten vermutlich einer Gruppe Situationisten (links radikal orientierte
Künstlergruppe) um den Künstler Jørgen Nash (1920-2004) an.
24. April
Zeitungstausch DDR/BRD 1964 – Der Staatsratsvorsitzende der DDR,
Walter Ulbricht
(1893-1973), schlug der Bundesregierung vor, unter bestimmten Bedingungen einen
beschränkten Zeitungsaustausch zu realisieren.
24. April
Atomgemeinschaft 1964 – In Brüssel (
Belgien) legte die Kommission der
„Europäischen Atomgemeinschaft“ (EURATOM) ihren 7. Gesamtbericht vor. Darin hieß
es, dass damit zu rechnen sei, dass der steigende Energiebedarf in Europa in
Zukunft vermehrt durch Kernenergie gedeckte werden würde.
24. April
Kultur DDR 1964 – Die zweite „Bitterfelder Konferenz für sozialistische
Nationalkultur in der DDR“ gab zu, dass die Erwartungen in das Kulturprogramm
von 1959 nicht erfüllt worden waren.
25. April
Betrug/BRD 1964 – Wegen des Verdachts des Betrugs und der Untreue wurde in der
Nacht zum Sonntag in Hannover der Generaldirektor der Kasseler Henschel-Werke,
Fritz-Aurel Goergen (1909-1986) während eines Festbanketts festgenommen.
26. April
Baden-Württemberg 1964 – Die CDU wurde erneut bei den Landtagswahlen in
Baden-Württemberg mit 46,2 Prozent der Stimmen stärkste Partei.
26. April
Messe BRD 1964 – Die Hannover-Messe, die bis zum 5. Mai dauerte, wurde eröffnet.
Die Industrieausstellung galt mit ihrem Schwerpunkt in der
Investitionsgüterindustrie in diesem Jahr in besonderem Maße als Gradmesser des
Konjunkturklimas.
26. April
Tansania 1964 – Sansibar (San) und Tanganyika (Tan) gründeten die Vereinigte
Republik Tansania.
26. April
Diskuswerfen/Weltrekord 1964 – Der 27-jährige US-Amerikaner Al Oerter
(1936-2007) verbesserte den Diskuswurf-Weltrekord bei einem Sportfest in Walnut
(US-Bundesstaat Kalifornien) auf 62,94 Meter. Er übertraf damit die alte
Rekordmarke von 62,62 m um 32 cm.
26. April
Die britische Popgruppe „The Rollling Stones“ brachten ihre erste
Langspielplatte gleichen Namens bei Decca heraus.
27. April
Fußball 1964 – Der 52-jährige britische Buchmacher Joseph B. Hancock, der in den
englischen Fußball-Bestechungsskandal verwickelt war, beging Selbstmord. Er war
wenige Tage zuvor im Zusammenhang mit den Beschuldigungen von der Polizei
vernommen worden.
28. April
Syrien/Irak 1964 – Die am 8. Oktober 1963 mit dem Irak geschlossene Militärunion
wurde von Syrien wieder aufgelöst.
28. April
Japan 1964 – In der „Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung“ (OECD) wurde Japan als vollwertiges Mitglied aufgenommen.
28. April
Reitsport 1964 – Auf seinem Pferd „Gran Geste“ gewann der Brasilianer Nelson
Pessoa (*1935) den Preis der Piazza di Siena in Rom.
28. April
Griechenland 1964 – Entsprechend seinem Wahlversprechen entließ der griechische
Ministerpräsident Georgios Papandreou (1888-1968) durch einen Gnadenerlass 425
politische Häftlinge in die Freiheit. Damit waren bis auf wenige Ausnahmen alle
politischen Gefangenen wieder frei, die im Zuge der Bürgerkriege 1947 bis
1949
inhaftiert worden waren.
29. April
BRD 1964 – Der Bericht des Untersuchungsausschusses zur Klärung der sogenannten
„Telefonaffäre“, die im September 1963 ihren Anfang genommen hatte, wurde vom
Deutschen Bundestag gebilligt.
29. April
Italien/Niederlande 1964 – In der italienischen Hauptstadt Rom wurden Prinzessin
Irene der Niederlande (*1939) und Prinz Carlos Hugo von Bourbon-Parma
(1930-2010) vermählt.
29. April
Handel BRD/UdSSR 1964 – Die Geschäftslokale der Helios-Handeslzentrale in Berlin
(West) wurden auf Anordnung des Senators für Sicherheit und Ordnung von der
Polizei geschlossen. Als Grund wurde angegeben, dass die Zentrale offenbar die
Aufgaben einer Handelsmission der Sowjetunion in Berlin (West) wahrgenommen
habe.
29. April
Theater 1964 – Im Schiller-Theater in Berlin (West) wurde das Drama von Peter
Weiss (1916-1982), „Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats“ uraufgeführt.
Es wurde von der Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des
Marquis de Sade dargestellt. Regie hatte Konrad Swinarski (1929-1975).
30. April
Expo/Schweiz 1964 – In Lausanne (Schweiz) wurde die Schweizer Landesausstellung
„Expo 64“ eröffnet. Sie dauerte bis zum 25. Oktober.
30. April
Automobil-Industrie BRD 1964 – Mehr als eine Million Kraftfahrzeuge rollten
bislang im Jahr 1964 von den Fließbändern der Automobilindustrie in der
Bundesrepublik. Das war ein Sechstel mehr als im Vergleichszeitraum des Jahres
1963.
April 1964 Deutschland in den Nachrichten
Ähnlichkeit im Namen führt zu Freundschaft
suedkurier.de
Für Rudolf Steinegger ist dieser Tag im April 1964 in
Erinnerung geblieben, als wäre er gestern gewesen. Als
Bezirksrat aus Küssnacht am Rigi war er bei jener ersten
Begegnung der Küssnachter in Küßnach dabei. Als „Mann
der ersten Stunde“ kehrte er am ....
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