August 1955 -
Die DDR kämpfte um Anerkennung
Der deutsche Staat DDR, der sich auf einem
sozialistischen Weg befand, versuchte immer wieder,
von dem Nachbarland BRD anerkannt zu werden, während
sich die Bundesrepublik vorrangig für eine
Wiedervereinigung aussprach und gar nicht daran
dachte, die DDR als eigenständigen Staat
anzuerkennen. Damit das nicht passiert, hatte sie
auch das Bemühen Rumäniens um diplomatische
Beziehungen abgelehnt, um die DDR nicht anerkennen
zu müssen. Auch auf wirtschaftlicher Ebene gab es
Probleme. Die zunehmende Verschuldung der
DDR und
die Nichteinhaltung von Terminen im innerdeutschen
Handel hatten dazu geführt, dass das
Bundeswirtschaftsministerium eine Liefersperre von
Erzeugnissen der Eisenindustrie der DDR verfügt
hatte. Wie friedlich und harmonisch muss es im
selben Monat im schweizerischen Luzern zugegangen.
Dort hatte man auf dem Gefängnis die weiße Fahne
gehisst – ein Zeichen dafür, dass sich seit Jahren
kein einziger Häftling darin befand.
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Wichtige Ereignisse im
August 1955
1. August
Monaco 1955 – Die monegassische Bank- und
Edelmetallgesellschaft (größte Bank von Monaco)
hatte nach hohen Verlusten im Aktiengeschäft wegen
Zahlungsunfähigkeit ihren Schalterbetrieb einstellen
müssen.
1. August
China 1955 – Die
Volksrepublik China hatte elf
Piloten der US-Luftwaffe freigelassen. Diese waren
1953 während des Koreakrieges über chinesischem
Gebiet abgeschossen und unter dem Vorwurf der
Spionage gefangengenommen worden. China und die USA
hatten im Juli eine Einigung über die Freilassung
erzielt.
1. August
Leichtathletik 1955 – In Riga (Sowjetrepublik
Estland) hatte die sowjetische Mannschaft in der
4x800-m-Staffel mit 7:26,4 min einen Weltrekord
aufgestellt.
1. August
USA/China 1955 – Der US-amerikanische Botschafter
Alexis Johnson und sein chinesischer Amtskollege
Wang Ping-nan hatten in der schweizerischen Stadt
Genf Verhandlungen über die Rückführung
US-amerikanischer Zivilisten aufgenommen, die
während des Koreakrieges (1950-1953) in der
Volksrepublik China interniert worden waren.
2. August
China 1955 – In Peking hatte der Nationale
Volkskongress ein Gesetz über die Einführung der
allgemeinen Wehrpflicht in China verabschiedet.
2. August
USA 1955 – Beide Häuser des US-amerikanischen
Kongresses hatten einen Gesetzentwurf der Regierung
gebilligt, der den Bau von 45.000 Wohnungen aus
Staatsmitteln bis Mitte 1956 vorgesehen hatte.
2. August
Fußball 1955 – Die Mannschaft des italienischen
A-Liga-Klubs Udinese war wegen bekannt gewordener
Manipulationen aus der obersten Liga auf Beschluss
des Rats der Nationalliga des italienischen
Fußballverbandes verbannt. Das Ergebnis eines
Spieles von 1953 war mit dem Gegner abgesprochen
worden.
3. August
BRD 1955 – Die Bundesregierung in Bonn hatte die
Errichtung des ersten deutschen Atomreaktors bei
Karlsruhe beschlossen.
3. August
BRD 1955 – Auf der Zeche „Dahlbusch“ in
Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen) waren bei einem
Grubenbrand 41 Bergleute ums Leben gekommen. Mehr
als 30 Menschen hatten zum Teil schwere Verletzungen
erlitten.
3. August
Leichtathletik 1955 – Der belgische Läufer Roger
Moens hatte in der norwegischen Hauptstadt Oslo mit
1:45,7 min den vor 16 Jahren von dem Deutschen Rudi
Harbig aufgestellten Weltrekord über 800 m um 9/10
Sekunden verbessert.
3. August
Sowjetunion/Viermächtekonferenz 1955 – Der
Ministerpräsident der UdSSR Nikolai A. Bulganin
hatte vor dem Obersten Sowjet in
Moskau über den
Verlauf der Genfer Viermächtekonferenz berichtet.
Die Verhandlungen über das von der
Sowjetunion
vorgeschlagene Sicherheitssystem wären
vorangekommen. Allerdings gäbe es tiefe
Meinungsverschiedenheiten zwischen den Westmächten
und der Sowjetunion, unter anderem über die
politische Lage in Osteuropa und hinsichtlich der
deutschen Wiedervereinigung.
4. August
UdSSR 1955 – In Semipalatinsk (Sowjetrepublik
Kasachstan) hatte die Sowjetunion auf ihrem
Versuchsgelände mit einer mehrtägigen Serie von
Kernwaffenversuchen begonnen.
4. August
BRD/Ungarn 1955 – Regierungsvertreter Ungarns und
der BRD hatten in Bonn ein Abkommen über den Ausbau
der Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern
unterzeichnet. Für 1956 hatte das Abkommen die
Einfuhr ungarischer Produkte in die BRD vorgesehen,
deren Gesamtwert mit 26 Millionen US-Dollar (109
Millionen DM) beziffert worden war.
5. August
Frankreich/BRD 1955 – Regierungsvertreter
Frankreichs und der BRD hatten in Paris ein
Handelsabkommen zwischen ihren beiden Ländern
unterzeichnet. Es regelte den gegenseitigen
Warenaustausch für den Zeitraum von drei Jahren.
5. August
VW-Käfer 1955 – Im Wolfsburger Volkswagen-Werk war
der millionste VW-Käfer vom Band gelaufen.
6. August
BRD 1955 – Dier Zentralbank der Bank Deutscher
Länder hatte in Frankfurt am Main die Erhöhung des
Diskontsatzes von 3 Prozent auf 3,5 Prozent
beschlossen, sowie des Lombardsatzes von 4 Prozent
auf 4,5 Prozent. Die Maßnahme sollte inflationären
Tendenzen entgegenwirken.
7. August
BRD/UdSSR 1955 – In seiner „Suchdienst-Zeitung“
hatte das Deutsche Rote Kreuz die Kontaktaufnahme
zum sowjetischen Roten Kreuz mitgeteilt, um das
Schicksal vermisster Wehrmachtsangehöriger zu
klären.
7. August
Leichtathletik 1955 – Im Frankfurter Waldstation
waren die 55. Deutschen
Leichtathletik-Meisterschaften zu Ende gegangen. Sie
hatten am 4. August begonnen.
7. August
Tennis 1955 – Durch einen 3:2-Satzerfolg über den
polnischen Spieler Wladimir Skonecki hatte der
US-Amerikaner Art Larsen die 49. Internationalen
Deutschen Tennismeisterschaften gewonnen. Das Finale
der Damen hatte die Australierin Berryl Penrose
durch eine glatten Zweisatz-Sieg über Erika Vollmer
gewonnen.
8. August
BRD/DDR 1955 – Ein ehemaliger Mitarbeiter des
Staatssicherheitsdienstes der DDR (SSD), der sich in
die BRD abgesetzt hatte, war von SSD-Angehörigen aus
der süddeutschen Ortschaft Heubach in die DDR
entführt worden.
8. August
BRD 1955 – Der Nachrichtendienst des ehemaligen
deutschen Generalleutnants Reinhard Gehlen
(„Organisation Gehlen“) war der direkten Kontrolle
des Bundeskanzleramtes unterstellt worden.
8. August
UNO 1955 – Im schweizerischen Genf war eine
zwölftägige Konferenz über die friedliche Nutzung
der Atomenergie mit einer Ansprache des
Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Dag
Hammarskjöld, eröffnet worden. Rund 1.200 Delegierte
aus mehr als 72 Ländern hatten daran teilgenommen.
8. August
BRD/Saarland 1955 – In Saarbrücken hatte sich die
Christlich-Demokratische Union als dritte deutsche
Partei im
Saarland konstituiert.
8. August
BRD 1955 – Der Bundesrat in Bonn hatte einer
Gesetzesvorlage zugestimmt, die die Besoldung der
Freiwilligen für die aufzustellenden deutschen
Streitkräfte regelte. Der Sold für einen Gefreiten
betrug 239 DM, ein Feldwebel erhielt 298 DM und der
Sold für einen Brigadegeneral betrug 1633 DM.
9. August
International 1955 – Einer Erhebung des
US-amerikanischen „Atomindustrie-Forums“ waren
derzeit weltweit 42 Atomreaktoren in Betrieb
gewesen. Davon hatten 29 in den Vereinigten Staaten
gestanden, fünf waren in Frankreich und einer stand
in der Sowjetunion.
9. August
Schweiz 1955 – Über dem Gefängnis von Luzern war
eine weiße Fahne gehisst worden. Sie war das Zeichen
dafür, dass sich in dem Gefängnis zum ersten Mal
seit Jahren kein Häftling befand.
10. August
BRD/DDR 1955 – Das Bundeswirtschaftsministerium in
Bonn hatte eine Liefersperre von Erzeugnissen der
Eisenindustrie in die DDR verfügt. Die Maßnahme war
mit der zunehmenden Verschuldung der DDR und der
Nichteinhaltung von Terminen im innerdeutschen
Handel begründet worden.
10. August
Sowjetunion 1955 – Die Regierung der UdSSR hatte
ihren Bürgen Auslandsreisen erlaubt, allerdings in
eingeschränktem Maße. Die sowjetischen Bürger
durften nach Finnland, Schweden, China und in die
Staaten des sozialistischen Ostblocks reisen.
10. August
BRD/Justiz – Vom Düsseldorfer Oberverwaltungsgericht
war eine sofortige Schließung mehrerer Spielbanken
in Nordrhein-Westfalen verfügt worden. Das Gericht
hatte es damit begründet, dass deren Betrieb gegen
das gesetzliche Verbot von Glücksspielen verstoßen
würde.
11. August
Indonesien 1955 – Nach dem Rücktritt des
linksorientierten Kabinetts unter Ministerpräsident
Ali Sastroamidjojo hatte der Fraktionsvorsitzende
der mohammedanischen Masjumi-Partei, Burhanuddin
Harahap, eine neue Koalitionsregierung gebildet.
Dieser Regierung hatten Vertreter von zwölf Parteien
angehört.
11. August
UNO 1955 – Die Vereinten Nationen in New York hatten
dem Antrag s auf Aufnahme in das Allgemeine
Zoll- und Handelsabkommen (GATT) zur Regelung des
internationalen Handels zugestimmt.
11. August
BRD 1955 – Im Kreis Freudenstadt (
Baden-Württemberg)
waren beim Absturz zweier US-amerikanischer
Militär-Transportflugzeuge 67 US-Soldaten ums Leben
gekommen, als beide Maschinen in der Luft
zusammengestoßen waren.
11. August
Frankreich/Libyen 1955 – In der libyschen Hauptstadt
Tripolis hatten Regierungsvertreter Frankreichs und
Libyens einen Freundschaftsvertrag zwischen beiden
Ländern unterzeichnet. Er sah den Rückzug
französischer Truppen aus der libyschen Provinz
Fessan und die Errichtung von Stützpunkten für die
französischen Luftstreitkräften in dem
nordafrikanischen Land vor.
11. August
BRD 1955 – Für alle Funktionäre hatte der
Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes
(DGB) ein Verbot der Teilnahme an Veranstaltungen in
der DDR und den Staaten des Ostblocks erlassen. Der
Grund für dieses Verbot war die Befürchtung, die
Anwesenheit westdeutscher Gewerkschafter könnte von
den Kommunisten zu Propagandazwecken missbraucht
werden.
12. August
DDR 1955 – Für den Bau einer Wohnanlage für 12.000
Menschen war bei Hoyerswerda (Sachsen) der erste
Spatenstich erfolgt. Baubeginn war der 31. August.
Die Siedlung sollte von Arbeitern des
Braunkohlekombinats „Schwarze Pumpe“ bewohnt werden.
12. August
DDR 1955 – In einer Regierungserklärung des
DDR-Ministerpräsidenten Otto Grotewohl, die er vor
der Volkskammer abgab, hatte er der Bonner
Bundesregierung Verhandlungen über den Abbau der
Spannungen zwischen der DDR und der BRD angeboten.
Voraussetzung war allerdings die Anerkennung der
Existenz zweier deutscher Staaten durch die
Regierung der BRD.
12. August
Literatur 1955 – In Zürich (
Schweiz) war der
deutsche Schriftsteller Thomas Mann im Alter von 80
Jahren gestorben. Thomas Mann war am 6. Juni 1875 in
Lübeck geboren worden. Er zählt zu den bedeutendsten
deutschsprachigen Erzählern des 20. Jahrhunderts.
13. August
Sowjetunion 1955 – Nach Beendigung der
Besatzungsherrschaft in Österreich hatte die
Sowjetunion die ehemaligen deutschen Vermögenswerte
und Ölförderstätten in der ehemaligen sowjetischen
Besatzungszone an die österreichische Regierung
übergeben.
13. August
Sowjetunion 1955 – Die sowjetische
Nachrichtenagentur TASS hatte den Beschluss der
UdSSR-Regierung mitgeteilt, die bis Mitte Dezember
1955 die Herabsetzung des Effektivbestands der
sowjetischen Streitkräfte um 640.000 Mann plante.
13. August
Großbritannien/Nordirland 1955 – In Arborfield, in
der englischen Grafschaft Berkshire, war ein
britisches Armeedepot von Angehörigen der
Irisch-Republikanischen Armee, die für die
Unabhänigkeit Nordirlands von Großbritannien
eintraten, überfallen worden.
13. August
BRD/Saarland 1955 – Der Ministerpräsident des
autonomen, wirtschaftlichen an Frankreich
angeschlossenen Saarlandes, Johannes Hoffmann
(Christliche Volkspartei), hatte sich auf einer
Kundgebung in Saarbrücken für die Annahme des
Saarstatuts ausgesprochen, das einen provisorischen
Status des Saarlandes innerhalb der Westeuropäischen
Union vorsah. Am Rande der Veranstaltung war zu
Zusammenstößen zwischen Gegnern des Statuts und der
Polizei gekommen.
14. August
Tennis 1955 – Mit 6:3, 6:3, 6:3 hatte der
US-Amerikaner Budge Patty gegen seinen Landsmann Art
Larsen die Internationalen Tennismeisterschaften von
Bayern gewonnen.
15. August
Portugiesische Kolonie Goa 1955 – Zwischen indischen
Demonstranten, die den Anschluss Goas an Indien
Forderten und der Polizei war es in der
portugiesischen Kolonie Goa zu blutigen
Zusammenstößen gekommen.
15. August
DDR 1955 – Das Staatssekretariat der DDR hatte für
Erfassung und Aufkauf landwirtschaftlicher
Erzeugnisse eine Anordnung erlassen. Diese hatte die
Bevölkerung zur Sammlung von Kastanien und Eicheln
verpflichtet. Verwendet werden sollten diese Früchte
als Futtermittel in der Tierhaltung.
15. August
BRD 1955 – Der Deutsche Wetterdienst musste auf
Beschluss der Bundesregierung ab sofort die
radioaktive Luft-Belastung über dem Bundesgebiet
messen. Nach den Worten des Verkehrsministers
Hans-Christoph Seebohm war dieser Schritt notwendig
geworden, da die Radioaktivität stark angestiegen
war aufgrund der zahlreichen Atombombentests.
16. August
Sudan 1955 – In der sudanesischen Hauptstadt Karthum
hatte das Parlament eine Resolution verabschiedet.
Darin war die Autonomie des britisch-ägyptischen
Kondominiums Suda und der Abzug der ausländischen
Truppen innerhalb von 90 Tagen geFordert worden.
17. August
San Marino 1955 – In der kleinsten Republik der
Welt, San Marino, gingen die Christlichen Demokraten
als stärkste Partei aus den Parlamentswahlen hervor.
17. August
Musik 1955 – Im Rahmen der Salzburger Festspiele
erlebte die Oper „Irische Legende“ von Werner Egk
ihre Uraufführung.
17. August
BRD 1955 – Das nordrhein-westfälische Ministerium
für Wiederaufbau hatte in Düsseldorf 10 Millionen DM
für den Aufbau einer nach neuesten Gesichtspunkten
geplanten Kleinstadt in der Nähe von Bielefeld
bewilligt. Es sollte keine Straßenkreuzungen geben
in der Ortschaft, die den Namen „Sennstadt“ tragen
soll. Die Fertigstellung sollte in fünf Jahren
vollendet sein.
17. August
Sowjetunion/Österreich 1955 – Die ersten
österreichischen Spezialisten, die nach Beendigung
ihrer Kriegsgefangenschaft in der UdSSR zur
Mitarbeit in sowjetischen Forschungsinstituten
verpflichtet worden waren, wurden von der
Sowjetunion in ihre Heimat entlassen.
Österreichischen Schätzungen zufolge hatten sich
noch rund 200 Dienstverpflichtete in der UdSSR
befunden.
18. August
Guatemala 1955 – In Antigua
Guatemala hatte die
erste Konferenz der Organisation der
zentralamerikanischen Staaten begonnen. An ihr
hatten die Außenminister von Honduras, Costa Rica,
Guatemala, Nicaragua und
El Salvador teilgenommen.
Auf der Tagesordnung hatte unter anderem der Kampf
gegen kommunistische Bewegungen in den Ländern
Zentralamerikas gestanden.
18. August
USA 1955 – Einer Untersuchung des US-amerikanischen
Amtes für Arbeitsstatistik zufolge hatte die
wöchentliche Arbeitszeit für rund 15 Prozent der
Arbeitnehmer bereits weniger als 40 Stunden
betragen.
18. August
BRD 1955 – Der Verband deutscher Mopedhersteller
hatte seine Absicht erklärt, durch die Änderung der
Konstruktionen die Höchstgeschwindigkeit von Mopeds
auf 40 km/h zu begrenzen. Dadurch sollte ein Beitrag
zur Verkehrssicherheit geleistet werden.
18. August
Südkorea/Nordkorea 1955 – Das Handelsministerium der
Republik Korea (Südkorea) hatte in Seoul mitgeteilt,
dass Südkorea jeglichen Handelsverkehr mit
eingestellt habe. Der Grund war, dass auch mit
kommunistischen Staaten wie der Volksrepublik Korea
(Nordkorea) wirtschaftliche Beziehungen unterhielt.
19. August
Frankreich 1955 – Zwischen mehreren tausend
streikenden Werftarbeitern und der Polizei war es in
der Hafenstadt Nantes zu gewalttätigen
Auseinandersetzungen gekommen. Die Streikenden
hatten höhere Löhne und soziale Verbesserungen
geFordert. Bei den Auseinandersetzungen waren mehr
als 60 Personen zum Teil schwer verletzt worden.
19. August
BRD 1955 – Angaben des Deutschen Industrie-Instituts
waren in den letzten Monaten rund 72.000 Deutsche
aus der Bundesrepublik ausgewandert. Rund 45 Prozent
davon hatten sich im berufsfähigen Alter befunden.
19. August
Portugal/Indien 1955 – Die Regierung Portugals hatte
den Abbruch sämtlicher diplomatischer Beziehungen zu
Indien bekanntgegeben. Die seit Wochen anhaltenden
Unruhen in der portugiesischen Besitzung Goa an der
Westküste des indischen Subkontinents waren der
Grund für diese Maßnahme gewesen.
19. August
BRD/Nordrhein-Westfalen 1955 – Im Ruhrbergbau hatten
Angaben des Landesarbeitsamtes Nordrhein-Westfalen
zufolge rund 17.000 Bergleute gefehlt. Durch den
Arbeitskräftemangel war es bereits zu einem Rückgang
der Fördermenge gekommen.
19. August
Spanien 1955 – Neun Menschen waren verletzt worden,
als ein aus der Arena ausgebrochener Kampfstier in
Madrid Amok gelaufen war.
20. August
Marokko/Algerien 1955 – Rund 600 Menschen waren
getötet worden, als es in den französischen
Kolonialgebieten Marokko und Algerien zu blutigen
Unruhen gekommen war.
20. August
USA 1955 – Bei einer Überschwemmungskatastrophe im
Nordosten der USA waren 165 Menschen ums Leben
gekommen.
21. August
Fußball 1955 – In der sowjetischen Hauptstadt Moskau
hatte die deutsche Fußballnationalmannschaft vor
80.000 Zuschauern gegen die sowjetische Auswahl mit
2:3 verloren.
22. August
Frankreich 1955 – In Aix-les-Bains hatten vor dem
Hintergrund anhaltender Unruhen in Marokko
französich-marokkanische Verhandlungen über eine
Beilegung der Konflikte begonnen. Unter anderem war
bei den Gesprächen die Bildung einer neuen Regierung
in Marokko unter Einschluss nationalistischer
Politiker vereinbart worden.
22. August
BRD 1955 – Um ihre Forderungen nach einer
Teuerungszulage um 20 Pfennig pro Stunde
durchzusetzen, waren in Hamburg rund 11.500
Werftarbeiter in einen Streik getreten. Nachdem sich
die Werksleitung zur Erhöhung der Stundenlöhne um 13
Pfennig bereit erklärt hatte, war der Ausstand am 2.
September beendet worden.
23. August
BRD 1955 – Nach einem Beschluss der Bank Deutscher
Länder mit Sitz in Frankfurt am Main war es
deutschen und ausländischen Reisenden mit Wirkung
vom 1. September an erlaubt, 1500 DM statt bisher
300 DM bei der Ausreise mitzuführen.
23. August
Rumänien/BRD 1955 – Der rumänische Ministerpräsident
Gheorghe Gheorghiu-Dej hatte der Bundesregierung die
Aufnahme diplomatischer Beziehung zwischen seinem
Land und der BRD angeboten. Das Angebot waren von
Bonner Seite zurückgewiesen worden, weil der
Austausch von Botschaftern mit
Rumänien die
Anerkennung der deutschen Teilung bedeuten würde.
24. August
China 1955 – In der
Volksrepublik China war aufgrund
akuter Versorgungsengpässe die Abgabe von Weizenmehl
an die städtische Bevölkerung rationiert worden.
24. August
USA/BRD 1955 – Der deutsche Spion Erich Gimpel war
nach elfjähriger Haft in den Vereinigten Staaten in
der Bundesrepublik Deutschland eingetroffen. Der
Kurzwellentechniker Gimpel hatte während des Zweiten
Weltkriegs im Auftrag der Nationalsozialisten in den
USA in der Rüstungsindustrie spioniert.
25. August
International 1955 – In der finnischen Hauptstadt
Helsinki hatte eine sechstägige Konferenz der
Interparlamentarischen Union begonnen. Während der
Exekutivausschuss der Organisation den Beitritt der
UdSSR, Albaniens und Spaniens befürwortete, wurde
das Ersuchen der DDR um Aufnahme abgelehnt.
25. August
USA 1955 – In einer Rede in Washington hatte
US-Außenminister John F. Dulles die Bereitschaft der
USA erklärt, im Zuge einer Lösung des
Nahost-Problems sowohl
Israel als auch seinen
arabischen Nachbarstaaten Sicherheitsgarantien zu
gewähren.
26. August
BRD 1955 – In Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) war
die „Große Deutsche Rundfunk-, Fernseh- und
Phonoausstellung“ vom nordrhein-westfälischen
Ministerpräsidenten Karl Arnold eröffnet worden.
Firmen aus aller Welt hatten die neuesten
Entwicklungen auf dem Gebiet der Funk- und
Fernsehtechnik präsentiert. Die Leistungsschau hatte
bis zum 4. September gedauert.
27. August
UNESCO/DDR 1955 – In einem Schreiben an die
UN-Organisation für Erziehung, Wissenschaft und
Kultur (UNESCO) in Paris hatte der DDR-Außenminister
Lothar Bolz die Aufnahme der DDR in die UNESCO
beantragt.
27. August
Olympia 1955 – Zwischen den Nationalen Olympischen
Komitees der beiden deutschen Staaten waren
Verhandlungen über die Entsendung einer
gesamtdeutschen Mannschaft zu den Olympischen
Spielen 1956 in Melbourne (Australien) aufgenommen
worden.
28. August
Literatur 1955 – Die deutsche Schriftstellerin aus
München, Annette Kolb, hatte in der Frankfurter
Paulskirche der Goethe-Preis der Stadt Frankfurt (am
Main) verliehen worden.
28. August
Boxen 1955 – Der deutsche Schwergewichtsboxer Hein
ten Hoff war im schwedischen Göteborg durch K. o. in
der ersten Runde durch den Schweden Ingemar
Johannson besiegt worden. Daraufhin hatte Hein ten
Hoff seinen Rücktritt vom Boxsport erklärt.
28. August
Radrennsport 1955 – In Frascati bei Rom hatte der
belgische Radrennfahrer Stan Ockers die
Straßenweltmeisterschaft der Profis vor dem
Luxemburger Jempy Schmitz gewonnen.
29. August
Europa 1955 – In der britischen Hauptstadt London
waren die Außenminister Großbritanniens,
Griechenlands und der Türkei zu einer Konferenz
zusammengekommen. Im Mittelpunkt der Konferenz
hatten politische und militärische Fragen des
östlichen Mittelmeergebiets und der Konflikt um die
sowohl von Griechenland als auch von der Türkei
beanspruchte Insel Zypern gestanden.
30. August
Israel/Ägypten 1955 – An der israelisch-ägyptischen
Demarkationslinie bei Gaza war es zwischen Ägypern
und Israelis zu Schießerein gekommen. Dabei waren
mehrere Menschen getötet worden.
30. August
Tschechoslowakei/Rumänien 1955 – Die
tschechoslowakische Regierung in Prag hatte den
Beschluss der Verringerung der Streitkräfte des
Landes bis Ende Dezember 1955 um 34.000 Mann
bekanntgegeben. Der Grund waren die verbesserten
internationalen Beziehungen als Folge der Genfer
Viermächtekonferenz. Auch Rumänien hatte sich zu
einer Truppenreduzierung innerhalb der nächsten
Monate um 40.000 Mann verpflichtet.
31. August
BRD 1955 – In Bonn hatte ein Sprecher des
Bundesverteidigungsministeriums mitgeteilt, dass
152.166 Freiwilligenmeldungen für die
aufzustellenden bundesdeutschen Streitkräfte bis zum
1. August 1955 bei seinem Ministerium eingegangen
waren.
31. August
Frankreich 1955 – In Paris hatte die französische
Regierung die Ablösung des Generalresidenten in
Marokko, General Gilbert Grandval, bekanntgegeben.
Zu seinem Nachfolger war General Pierre Boyer de la
Tour berufen worden.
31. August
DDR 1955 – Bei Hoyerswerda in der Niederlausitz
hatte der Minister für Schwerindustrie der DDR,
Fritz Selbmann, den ersten Spatenstich zur
Errichtung des Braunkohlekombinates „Schwarze Pumpe“
gemacht.
31. August
DDR – Der Staatspräsident der DDR, Wilhelm Pieck,
hatte ein Schreiben an den Vorsitzenden des
Präsidiums des Obersten Sowjets, Kliment J.
Woroschilow gerichtet. Darin hatte er um die
Entlassung aller deutschen Kriegsgefangenen in der
Sowjetunion und um ihre Rückführung in die Heimat
ersucht.
August 1955 Deutschland in den Nachrichten
Auswanderer-Unterkunft am Hauptbahnhof
WESER-KURIER online
In einer Hauruck-Aktion kaufte die
Überseeheim-Gesellschaft im August 1955 ein schon fast
wiederaufgebautes Gebäude in der Altstadt: das ....
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1954
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