Januar 1985 - Auf Straßen, zur See und im Bauch
einer anderen
Der Protest der benachbarten Länder, die an
die Schweiz angrenzen, hatte nichts genutzt; die
Maut für PKW wurde in der Schweiz dennoch
eingeführt. Sie betrug 30 Franken pro Jahr. Erst
zehn Jahre später wurde sie auf 40 Franken erhöht.
Da hatten die Autofahrer sich wohl schon daran
gewöhnt. Die DDR machte mit einer anderen
„Expansion“ auf sich aufmerksam. Sie hatte ihr
See-Territorium vergrößert. Mit dem Hinweis auf die
geltende UN-Seerechtskonvention hatte die DDR ihr
Hoheitsgebiet auf See von drei auf zwölf Seemeilen
ausgedehnt. Ganz legal. Dessen ungeachtet war in der
Bundesrepublik zum ersten Mal der Privat-TV-Sender
SAT1 auf Sendung gegangen. Maximal 20 Prozent durfte
die Werbung ausmachen, mit der sich der Sender
finanzierte. Weil Werbung eine gute Einnahmequelle
war, zog das dritte Fernsehprogramm des Hessischen
Rundfunks nach und verbesserte seine finanzielle
Situation ebenfalls mit der Einführung von Werbung.
Eine ganz andere, weltweite Schlagzeile kam aus
Großbritannien. Hier war das erste Baby geboren
worden, das künstlich gezeugt und von einer
Leihmutter ausgetragen worden war. Für „Baby Cotton“
bekam sie rund 24.765 DM. Auf der ganzen Welt wurde
daraufhin das Für und Wider einer solchen
Leihmutterschaft diskutiert. Auf jeden Fall wurde
dem Ehepaar das Baby übergeben. So hatte es ein
Londoner Gericht entschieden.
Wichtige Ereignisse im
Januar 1985
1. Januar
BRD 1985 – Die Sozialgesetzgebung der Bundesrepublik
wurde teilweise umgeschrieben und verändert: Statt
12 Monaten bekamen ältere Arbeitslose nun 18 Monate
lang Arbeitslosengeld gezahlt, arbeitslose
Jugendliche erhielten nicht wie bisher bis zum 16.
Lebensjahr Kindergeld, sondern bis zum 21.
Lebensjahr. Allerdings verlängerte sich die
Sperrfrist für den Bezug von Arbeitslosengeld bei
selbst verschuldeter Erwerbslosigkeit von acht
Wochen auf zwölf Wochen. Der Beitragssatz zur
Arbeitslosenversicherung war von 4,6 Prozent auf 4,4
Prozent gesunken. Gestiegen waren die Beiträge zur
Rentenversicherung und zwar auf 18,7 Prozent, das
war eine Steigerung um 0,2 Prozent.
1. Januar
DDR 1985 – Von drei auf 12 Seemeilen hatte die DDR
ihr See-Territorium erweitert. Sie hatte dies mit
dem Hinweis auf die geltende UN-Seerechtskonvention
begründet, die eine Ausweitung erlaubte.
1. Januar
Schweiz 1985 – Als Nachfolger von Leon Schlumpf
hatte Kurt Furgler als neuer Bundespräsident das Amt
übernommen. Furgler war bereits 1977 und 1981
Bundespräsident der Schweiz gewesen.
1. Januar
Schweiz 1985 – Von der Schweiz war die Maut bzw.
Autobahngebühr für PKW in Höhe von 30 Franken (35,70
DM) eingeführt worden, gegen die die Nachbarländer
protestiert hatten.
1. Januar
China 1985 – In der
Volksrepublik China waren
Wirtschaftsreformen wirksam geworden. Diese
bedeuteten eine teilweise Abkehr von der
Zentralverwaltungswirtschaft.
1. Januar
EG 1985 – In den Mitgliedsstaaten der Europäischen
Gemeinschaft waren die ersten Europäischen Pässe
ausgestellt worden.
1. Januar
BRD 1985 – Der private Fernsehsender SAT1 ging in
der Bundesrepublik erstmals auf Sendung. Das
Programm wurde über den europäischen
Fernmeldesatelliten ECS 1 ausgestrahlt wurde,
finanzierte sich ausschließlich aus Werbung. Diese
durfte maximal 20 Prozent der Sendezeit ausmachen.
1. Januar
Musik 1985 – In der österreichischen Hauptstadt Wien
war mit dem Neujahrskonzert der Wiener
Philharmoniker das von der EG-Kommission und dem
Europarat beschlossene „Europäische Jahr der Musik“
eröffnet worden.
2. Januar
Polen 1985 – Die polnische Regierung hatte als
Reaktion auf die anhaltende Wirtschaftskrise die
Landeswährung, den Zloty, um 12 Prozent gegenüber
dem US-Dollar abgewertet.
2. Januar
BRD 1985 – Um die Einnahmesituation des Senders zu
verbessern, war im dritten Fernsehprogramm des
Hessischen Rundfunks Werbung eingeführt worden.
3. Januar
Israel 1985 – Im Zuge einer Luftbrücke, die als
„Operation Moses“ deklariert war, waren seit Mitte
November 1984 mehr als 10.000 äthiopische Juden,
sogenannte Falaschen, aus ihrem vom Bürgerkrieg
gepeinigten Land nach Israel gebracht worden. Das
wurde jetzt in Israel bekannt.
3. Januar
Ecuador 1985 – In mehreren Städten Ecuadors war es
aufgrund von Preiserhöhungen für Benzin um 65
Prozent und für die Verkehrsbetriebe um 50 Prozent
zu Unruhen, bei denen sechs Menschen ums Leben
gekommen waren. Die Preiserhöhungen waren auf
Empfehlung des Internationalen Währungsfonds (IWF)
ausgesprochen worden. Seit dem Amtsantritt des
konservativen Präsidenten León Febres Cordero im
August 1984 versuchte dieser, die schwere
Wirtschaftskrise mit marktwirtschaftlichen Methoden
in den Griff zu bekommen.
4. Januar
UdSSR/Schweden/Finnland 1985 – Die Sowjetunion hatte
sich offiziell für die Luftraumverletzung beider
Staaten bei den Regierungen Schwedens und Finnlands
durch einen sowjetischen Marschflugkörper
entschuldigt. Wahrscheinlich war das Geschoss am 28.
Dezember 1984 von einem sowjetischen Kriegsschiff
abgefeuert worden, das in der Barentssee operierte.
Aufgrund eines technischen Fehlers war es über
Nordfinnland zum Absturz gekommen. Ende Januar waren
Trümmer der Rakete auf dem Eis des Inari-Sees
gefunden worden.
4. Januar
Großbritannien 1985 – Das künstlich gezeugte und von
einer Leihmutter gegen Zahlung von 6.500 Pfund
Sterling (rund 24.765 DM) ausgetragene „Baby Cotton“
wurde in London geboren. Weltweit entbrannte über
die sogenannte Leihmutterschaft eine Diskussion.
Dieses erste in Europa aus einer kommerziellen
Ersatzschwangerschaft geborene Kind war einer
Entscheidung eines Londoner Gerichts vom 13. Januar
zufolge an das Ehepaar zu übergeben.
4. Januar
USA/EG 1985 – Um der Kritik Washingtons an den
Subventionen für die europäischen Stahlunternehmen
entgegenzukommen, hatte die Europäische Gemeinschaft
(EG) mit den USA eine Beschränkung des
Stahlröhrenexports aus den EG-Ländern in die USA auf
einen Anteil von 7,6 Prozent am US-Markt vereinbart.
5. Januar
BRD 1985 – In der Landeshauptstadt Stuttgart hatte
das zweitägige „Dreikönigstreffen“ der FDP von
Baden-Württemberg begonnen. Zum Landesvorsitzenden
war Walter Döring gewählt worden. Er trat die
Nachfolge von Jürgen Morloks an.
5. Januar
Indien 1985 – In einer Grundsatzerklärung hatte der
indische Ministerpräsident Rajiv Gandhi eine
umfassende Reform der indischen Gesellschaft
angekündigt. Seine Kongresspartei hatte im Dezember
1984 bei den Wahlen insgesamt 401 der 508
Parlamentssitze errungen. Bei Gandhis Reformen
sollte der Kampf gegen Korruption, Faulheit und
Ineffizienz sowie eine größere Fairness gegenüber
ethnischen und religiösen Minderheiten wie den Sikhs
im Vordergrund stehen.
6. Januar
Europa 1985 – In Norditalien sanken die Temperaturen
durch das anhaltende Winterwetter auf unter minus 20
Grad Celsius. Zum ersten Mal seit 14 Jahren lag
Schnee in der Hauptstadt Rom.
6. Januar
Tennis 1985 – Der 17-jährige bundesdeutsche
Tennisspieler Boris Becker hatte durch einen
Fünfsatzsieg über den Schweden Stefan Edberg das
erstmals ausgetragene „Junioren-Masters“ für Spieler
bis zu 21 Jahren in Birmingham gewonnen. Becker
hatte für den Sieg umgerechnet 60.000 DM erhalten.
7. Januar
International 1985 – Die Außenminister der USA,
George Shultz und der Sowjetunion, Andrei A.
Gromyko, hatten in Genf (Schweiz) über die
Wiederaufnahme der Abrüstungsverhandlungen zwischen
den beiden Großmächten gesprochen. Moskau und
Washington hatten am 26. Januar den 12. März als
offiziellen Verhandlungsbeginn bekannt gegeben.
7. Januar
Europäische Gemeinschaft 1985 – Der französische
Sozialist Jacques Delors übernahm das Amt als
Präsident der 14-köpfigen Kommission der
Europäischen Gemeinschaft (EG) in Brüssel. Delors
war bis Juli 1984 Wirtschafts- und Finanzminister
Frankreichs gewesen. Das EG-Präsidentenamt trat er
als Nachfolger des Luxemburgers Gaston Thorn an.
8. Januar
Vietnam/Kambodscha 1985 – Zusammen mit
Regierungseinheiten hatten Truppen der Volksrepublik
Vietnam das Hauptquartier der nationalistischen
Widerstandsorganisation des kambodschanischen
Politikers Son Sann erobert. Die vietnamesischen
Truppen hatten große Teile Kambodschas seit
1979
besetzt gehalten.
8. Januar
USA 1985 – Von US-Präsident Ronald Reagan war Donald
T. Regan zum Stabschef des Weißen Hauses ernannt
worden. James Baker, der Vorgänger von Regan im
Weißen Haus, hatte dessen Nachfolge als
Finanzminister übernommen. +8. Januar
Frankreich 1985 – Um den etwa 7.500 Obdachlosen, den
Clochards, Schutz vor den arktischen Temperaturen zu
gewähren, blieben in Paris nachts alle
Metro-Stationen geöffnet.
9. Januar
BRD/DDR 1985 – Zu einem dreitägigen Besuch war der
nordrhein-westfälische Ministerpräsident Johannes
Rau in die DDR gereist, um Gespräche mit dem
DDR-Staats- und Parteichef
Erich Honecker zu führen.
9. Januar
BRD 1985 – Seitens der BRD-Regierung war die
Existenz nuklearer Kleinkampfmittel der US-Armee in
der Bundesrepublik bestätigt worden.
10. Januar
Nicaragua 1985 – Als Staatspräsident in
Nicaragua
war Daniel Ortega, der seit 1981 Chef der
linksgerichteten Regierungsjunta war, als
Staatspräsident vereidigt worden. Bei den im
November 1984 abgehaltenen Wahlen war Ortega
siegreich gewesen.
10. Januar
BRD 1985 – Mit Hinweis auf die Landesverfassung
hatte das Arbeitsgericht Frankfurt am Main die
Aussperrung von Arbeitnehmern in Hessen für
unrechtmäßig erklärt. Etwa 33.000 hessische
Metallarbeitnehmer hatte man im Tarifstreit 1984
ausgesperrt.
10. Januar
BRD/DDR 1985 – Ihren ersten von insgesamt sechs viel
beachteten Auftritten in Leipzig (DDR) hatten die
Kabarettisten Dieter Hildenbrandt und Werner
Schneyder mit großem Erfolg absolviert.
10. Januar
Schwimmen 1985 – Der 20-jährige DDR-Schwimmer
Jens-Peter Berndt hatte sich nach einem Schwimmfest
in Fayetteville (US-Bundesstaat North Carolina)
abgesetzt und in den USA um Asyl gebeten.
11. Januar
BRD 1985 – Drei US-Soldaten waren durch den Brand
einer Pershing-2-Rakete auf dem Militärgelände in
der Heilbronner Waldheide ums Leben gekommen.
11. Januar
Großbritannien 1985 – Eine Ausstellung mit Werken
des russisch-jüdischen Malers Marc Chagall war in
der Royal Academy of Arts in London eröffnet worden.
Die Ausstellung war bis zum 31. März 1985 zu sehen
gewesen.
11. Januar
Österreich 1985 – Nach erfolgtem Umbau war in Graz
das Opernhaus wieder eröffnet worden.
11. Januar
Film 1985 – In den bundesdeutschen Kinos war nach
langwierigen Auseinandersetzungen zwischen
Filmverleih und Regisseur Wim Wenders der Film
„Paris, Texas“ angelaufen.
11. Januar
Musik 1985 – In Rio de Janeiro (Brasilien) hatte ein
zehntägiges Rockfestival begonnen. Die Musik
europäischer Rockstars wie Rod Stewart, Iron Maiden,
James Taylor, Nina Hagen und die Scorpions sollte in
Südamerika populär gemacht werden.
12. Januar
Frankreich/Neukaledonien 1985 – Wegen der blutigen
Zusammenstöße zwischen separatistischen Kanaken und
weißen Gegnern der Unabhängigkeit war über das
französische Übersee-Territorium Neukaledonien der
Ausnahmezustand verhängt worden. +13. Januar
Äthiopien/Bangladesch 1985 – In
Bangladesch und
Äthiopien waren bei schweren Eisenbahnunglücken mehr
als 700 Menschen ums Leben gekommen. Allein das
Entgleisen eines völlig überladenen Passagierzuges
in Äthiopien durch zu hohe Geschwindigkeit hatte 400
Menschen das Leben gekostet.
13. Januar
Hockey 1985 – In London konnte die Damen-Mannschaft
der BRD zum vierten Mal hintereinander den Titel des
Hallen-Europameisters im Hockey erringen. Sie hatten
den Titel durch den 8:7-Sieg über die Niederlande
gewonnen.
13. Januar
Tennis 1985 – Das Tennis-Masters in New York hatte
der US-Amerikaner John McEnroe durch einen
Dreisatzsieg über den tschechoslowakischen Spieler,
Ivan Lendl, gewonnen.
14. Januar
Kambodscha 1985 – Nachdem der bisherige
Regierungschef von Kambodscha, Chan Si, am 26.
Dezember im Alter von 52 Jahren in Moskau verstorben
war, übernahm Außenminister Hun Sen nun auch das Amt
des Ministerpräsidenten.
15. Januar
DDR/BRD 1985 – Die letzten sechs DDR-Bürger hatten
die bundesdeutsche Botschaft in Prag (ÇSSR)
verlassen. Sie hatten sich seit dem 2. Oktober 1984
dort aufgehalten. Zeitweilig waren es insgesamt 168
DDR-Bürger gewesen.
15. Januar
Brasilien 1985 – Mit der Wahl von Tancredo de
Almeida Neves zum Präsidenten Brasiliens war die
Militärdiktatur im größten südamerikanischen Land zu
Ende gegangen. Sie hatte 21 Jahre gedauert.
15. Januar
Frankreich/BRD 1985 – Die linksextreme Organisation
„Action directe“, die 1979 in Frankreich gegründet
worden war, und die deutsche Rote-Armee-Fraktion
hatten in Paris ein Dokument über die geplante
Schaffung einer „westeuropäischen Guerilla“
verbreitet.
15. Januar
BRD 1985 – Nachdem durch starke Vereisung ein
Abspannseil zerrissen war, stürzte auf dem Bielstein
im Teutoburger Wald der 298 Meter hohe Sendemast des
Westdeutschen Rundfunks um.
16. Januar
BRD 1985 – Nachdem bekannt geworden war, dass ein
ehemaliger Partner von Haaks Anwaltskanzlei in einen
Bau- und Steuerskandal verwickelt war, hatte der
nordrhein-westfälische Justizminister Dieter Haak
seinen Rücktritt erklärt.
16. Januar
Weltraum/BRD 1985 – Die Bundesregierung hatte
beschlossen, sich an einer ständigen bemannten
Raumstation unter Federführung der USA zu
beteiligen. Ebenso hatte die Bundesregierung die
Mitarbeit an der Weiterentwicklung der Europäischen
Trägerrakete „Ariane“ beschlossen. Bis 1995 würde
sich das Finanzvolumen auf mindestens 4,5 Milliarden
DM belaufen.
16. Januar
BRD 1985 – Ein Großversuch über die Auswirkungen
eines Tempolimits von 100 km/h, der bis zum 31.
Oktober 1985 befristet war, hatte auf ausgewählten
bundesdeutschen Autobahnen begonnen. Eine
Entscheidung gegen eine Geschwindigkeitsbegrenzung
auf Autobahnen hatte die Bundesregierung am 19.
November 1985 getroffen.
16. Januar
Jamaika 1985 – In der Hauptstadt Kingston des
karibischen Inselstaates Jamaika waren Proteste
gegen die von der Regierung verhängten
Energiepreiserhöhungen von der Polizei beendet
worden. Mindestens vier Menschen waren dabei ums
Leben gekommen.
16. Januar
Tennis 1985 – Die aus der ÇSSR stammende
Tennisspielerin, Martina Navratilova, die staatenlos
in den Vereinigten Staaten lebte, hatte ihren 100.
Turniersieg errungen.
17. Januar
Zypern 1985 – Zwischen den Spitzenvertretern der
türkischen und griechischen Volksgruppen auf Zypern
hatten am Sitz der Vereinten Nationen in New York
begonnen. Eine Wiedervereinigung der seit 1975
geteilten Mittelmeer-Insel gab es nicht.
17. Januar
Nicaragua 1985 – In der Hauptstadt von Nicaragua,
Managua, war die Amtsenthebung der vier in der
Regierung amtierenden katholischen Priester
bekanntgegeben worden. Auch Kulturminister Ernesto
Cardenal war unter ihnen. Bis zu ihrem Ausscheiden
aus der Regierung war es den Geistlichen untersagt,
als Priester tätig zu sein.
18. Januar
BRD 1985 – Zum ersten Mal seit dem Bestehen der
Bundesrepublik hatte im westlichen Ruhrgebiet
Smog-Alarm der Stufe III gegolten.
18. Januar
Indien 1985 – Vom indischen Ministerpräsidenten
Rajiv Gandhi war die Aufdeckung eines Spionagerings
im Regierungsapparat bekanntgegeben worden. Es
wurden elf Spitzenbeamte verhaftet, die der Spionage
für den US-Nachrichtendienst CIA verdächtig waren.
19. Januar
Ungarn 1985 – In der ungarischen Hauptstadt Budapest
hatte die Regierung des Landes drastische
Preisanhebungen für Konsumgüter um durchschnittliche
7 Prozent, für Energie bis zu 30 Prozent, für
Verkehrsbetriebe bis zu 60 Prozent und für die
Postgebühren um 85 Prozent bekannt gegeben. Eine
Entlastung des Staatshaushalts war das Ziel dieser
Maßnahmen.
20. Januar
USA 1985 – In Washington war US-Präsident Ronald
Reagan für seine zweite Amtszeit vereidigt worden.
20. Januar
Schweiz 1985 – Drei junge Männer und eine Frau
hatten den 19-jährigen Enkel des Verlegers Axel
Springer, Axel Sven Springer, aus einem
schweizerischen Internat entführt. Am 23. Januar war
er wieder freigelassen worden, ohne Zahlung eines
Lösegeldes. Drei Wochen später waren die Entführer
gefasst worden.
21. Januar
BRD 1985 – Der 20-jährige Thomas Finke hatte in „Der
Schlesier“, dem Organ der schlesischen
Landsmannschaft einen Artikel über einen fiktiven
deutschen Angriff auf die Sowjetunion
veröffentlicht. Nach öffentlichen Protesten war der
Autor aus der Schlesischen Jugend und der
CDU
ausgeschlossen worden.
21. Januar
USA 1985 – Eine Chartermaschine war kurz nach dem
Start in Reno (US-Bundesstaat Nevada) abgestürzt.
Bei dem Unglück waren 69 Menschen ums Leben
gekommen.
22. Januar
BRD 1985 – In Köln war der parteilose Journalist
Friedrich Nowottny vom Verwaltungsrat des WDR zum
Intendanten gewählt worden. Er trat die Nachfolge
von Friedrich-Wilhelm von Sell ab. Dieser schied am
30. Juni 1985 wegen Personalquerelen aus dem Amt.
22. Januar
Nicaragua 1985 – Von der Nationalversammlung
Nicaraguas war ein Amnestiegesetz gebilligt worden.
Es hatte allen antisandinistischen Rebellen, den
sogenannten Contras, Straffreiheit versprochen.
Voraussetzung war, dass sie sich bis zum 19. Juli
den Behörden freiwillig stellen würden.
23. Januar
BRD 1985 – Der von 18 Hilfswerken unterstützte „Tag
für Afrika“ in der Bundesrepublik hatte Spenden in
Höhe von rund 100 Millionen DM zur Linderung der
Hungersnot in Afrika erbracht.
23. Januar
BRD 1985 – In Frankfurt am Main hatte die Zentrale
der Deutschen Bank ihren Neubau bezogen, jeweils
zwei 155 m hohe Türme. Für das neue Geschäftszentrum
hatten sich die Kosten auf 587 Millionen DM
belaufen.
24. Januar
BRD 1985 – Der Deutsche Bundestag hatte mit den
Stimmen der Koalition aus CDU/CSU und FDP eine
Änderung des Strafvollzuggesetzes gebilligt. Die
Zwangsernährung und die Verpflichtung zu allen
anderen medizinischen Maßnahmen gegenüber
Gefangenen, die in den Hungerstreik traten, sollten
erst dann einsetzen, wenn bei ihnen nicht mehr von
Willensbestimmung ausgegangen werden könnte.
24. Januar
BRD 1985 – Mit Billigung des Bundestages waren die
Abgeordnetenbezüge zum 1. Juli 1984 um 2,3 Prozent
auf 8.000 DM rückwirkend angehoben werden.
24. Januar
Italien/Österreich 1985 – Der ehemalige
SS-Sturmbannführer Walter Reder, der der letzte noch
in Italien inhaftierte NS-Kriegsverbrecher war, war
aus der Haft entlassen und nach Österreich
überstellt worden.
25. Januar
BRD 1985 – Wegen der Herstellung und Verbreitung
neonazistischer Propagandamittel hatte das
Landgericht in Frankfurt am Main den 29-jährigen
Neonazi Michael Kühnen zu drei Jahren und vier
Monaten Haft verurteilt.
25. Januar
BRD/Justiz 1985 – Alle Urteile des früheren
nationalsozialistischen Volksgerichtshofes waren vom
Deutschen Bundestag für nichtig erklärt worden.
25. Januar
BRD 1985 – Als erstes Bundesland der BRD hatte
Saarland den Umwelt- und den Datenschutz in die
Landesverfassung aufgenommen.
25. Januar
Frankreich 1985 – Der Direktor für Waffenexporte im
französischen Verteidigungsministerium,
Generalingenieur René Audran war in Paris erschossen
worden. Die Terrororganisation „Action directe“
hatte sich zu der Tat bekannt.
26. Januar
Vatikan 1985 –
Papst Johannes Paul II. war während
seiner 25. Auslandsreise, die bis zum 6. Februar
dauerte, in die Länder Venezuela, Ecuador,
Peru und
Trinidad-Tobago gereist.
26. Januar
Österreich 1985 – Zum ersten Mal seit dem Ende des
Zweiten Weltkriegs war der Jüdische Weltkongress
wieder in Wien zu einer Tagung zusammengekommen. Er
hatte einen verstärkten Kampf gegen Nazismus und
Faschismus geFordert.
27. Januar
West-Berlin 1985 – Der Bundeshauptausschuss der
Partei Die Grünen hatte wegen neonazistischer
Unterwanderung die Auflösung des Landesverbandes in
West-Berlin beschlossen.
27. Januar
Skisport 1985 – Bei den Nordischen
Ski-Weltmeisterschaften im österreichischen Seefeld
schnitt Norwegen mit je fünf Mal Gold, Silber und
Bronze als erfolgreichste Nation ab.
27. Januar
Rennrodeln 1985 – Bei den
Rennrodel-Weltmeisterschaften, die in Oberhof (DDR)
ausgetragen worden waren, hatte die DDR acht von
neun Medaillen gewonnen.
28. Januar
BRD 1985 – Von den RAF-Häftlingen, die sich seit
Dezember 1984 im Hungerstreik befunden hatten, hatte
Günther Sonnenberg als erster die Aktion beendet.
Diesem Beispiel waren die letzten der 33
Inhaftierten am 5. Februar gefolgt.
28. Januar
BRD 1985 – Der CSU-Fraktionsvorsitzende im
Bayerischen Landtag, Gerold Tandler, der seit
Oktober 1983 kommissarischer Generalsekretär war,
wurde nun von seiner Partei offiziell mit diesem Amt
betraut, das er bis 1988 innehatte.
29. Januar
BRD 1985 – In Kassel hatte das Bundesarbeitsgericht
sein Urteil vom September 1984 bestätigt, nachdem
kurzfristige Warnstreiks bei laufenden
Tarifverhandlungen zulässig waren. Das Gericht hatte
damit die Position der Gewerkschaften bestätigt.
29. Januar
BRD 1985 – Da F. Wilhelm Christians aus
Altersgründen am 14. Mai aus dem Vorstand in den
Aufsichtsrat überwechselte, hatte der Aufsichtsrat
der Deutschen Bank Alfred Herrhausen zu dessen
Nachfolger als Vorstandssprecher gewählt.
29. Januar
BRD 1985 – Vom Ölkonzern Deutsche BP war die
Schließung seiner Raffinerie in Hamburg-Finkenwerder
angekündigt worden. Esso teilte ebenfalls die
Schließung der Raffinerie in Hamburg-Moorburg am 20.
August wegen der rückläufigen Nachfrage zum Frühjahr
1987 mit.
29. Januar
Fußball 1985 – Die deutsche
Fußball-Nationalmannschaft war in Hamburg Ungarn 0:1
unterlegen. Die Einnahmen, die etwa 1 Millionen DM
betragen hatten, kamen den Hinterbliebenen der 19
Toten zugute, die Opfer des Barkassen-Unglücks vom
2. Oktober 1984 geworden waren.
29. Januar
Fußball 1985 – In der Hauptstadt von Uruguay,
Montevideo, hatte die Auswahl der DDR die Mannschaft
des Gastgeberlandes mit 3:0 besiegt.
30. Januar
OPEC 1985 – Die Organisation der erdölexportierenden
Staaten (OPEC) hatte in Genf (Schweiz) ohne die
Stimmen von vier Mitgliedsstaaten Preissenkungen um
durchschnittlich einen US-Dollar (3,06 DM) je Barrel
(159 Liter) beschlossen. Der Grund war das
Überangebot an Erdöl.
30. Januar
BRD/Medizin 1985 – Oberflächennahe Tumore waren im
Forschungsreaktor in Garching (bei München) mit
Neutronenstrahlen behandelt worden. Geschwulste im
Hals- und Nackenbereich, die bis zu 5 cm unter der
Haut liegen, konnten gezielt erfasst werden. Das
Verfahren war weltweit einmalig.
31. Januar
BRD 1985 – Zwei Düsenjäger vom Typ Phantom F-4 F der
Bundesluftwaffe waren bei Bremerhaven
zusammengestoßen. Eine der Maschinen war auf ein
Industriegebiet gestürzt. Der Pilot und ein Arbeiter
waren ums Leben gekommen. Fünf weitere Menschen
waren verletzt worden.
Januar 1985 Deutschland in den Nachrichten
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