Februar 1987 -
Gorbatschow machte
ernst, Honecker blieb
stur
Nachdem der Parteichef Michail S. Gorbatschow im
Januarplenum von einem Umbau der Gesellschaft
gesprochen hatte und damit den Begriff Perestroika
in die Welt gesandt hatte, machte die sowjetische im
eigenen Land schon einmal den Anfang mit einer
Liberalisierung. Insgesamt 150 Dissidenten waren bis
zum 9. Februar begnadigt und aus Straflagern
entlassen worden. Unter ihnen waren der jüdische
Bürgerrechtler Josef Begun und der Dichter
Nizamedtin Achmetow gewesen. Und damit sich die
führenden Köpfe in der DDR ein genaues Bild von
Gorbatschows Vorstellungen machen konnten, war der
sowjetische Außenminister Eduard Schewardnadse zu
einem zweitägigen Besuch in die DDR gereist, um die
dortigen Partei- und Regierungsfunktionäre aus
erster Hand zu informieren. Genauso wurde die
Führung in der CSSR informiert, denn Schewardnadse
reiste weiter nach Prag. Die Begeisterung vom
SED-Generalsekretär
Erich Honecker hielt sich allerdings in
Grenzen. Er äußerte sich in einer Grundsatzrede vor
Funktionären seiner Partei vorsichtig zur
sowjetischen Reformpolitik. Indem er die
„spezifischen Gegebenheiten“ der DDR betonte,
grenzte er sich dennoch unmissverständlich davon ab.
Auch der rumänische Staats- und Parteichef Nicolae
Ceausescu grenzte sich ab, machte seiner Ablehnung
ganz offen Luft. Weder Honecker noch Ceausescu waren
bereit, die Zeichen der Zeit zu sehen.
Was geschah im Februar 1987
1. Februar
Äthiopien 1987 – Die Bewohner des Landes hatten sich
in einer Volksabstimmung für eine neue Verfassung
entschieden. Danach sollte Äthiopien in eine
sozialistische Volksdemokratie umgewandelt werden.
Mit der alten Verfassung von
1955 war eine
konstituierende Monarchie etabliert worden. Diese
war 1974 nach dem Putsch gegen Kaiser Haile Selassie
außer Kraft gesetzt worden.
1. Februar
West-Berlin 1987 – Zum ersten Mal war in West-Berlin
die Smog-Alarmstufe 1 ausgelöste worden. Damit war
u. a. Ein Fahrverbot für benzinbetriebene
Kraftfahrzeuge verbunden, die noch keinen
Katalysator hatten.
1. Februar
USA/Film 1987 – Die Filmstadt Hollywood, ein
Stadtteil von Los Angeles im US-Bundesstaat
Kalifornien, hatte den 100. Jahrestag ihrer Gründung
gefeiert.
1. Februar
BRD 1987 – Der aus Bulgarien stammende
US-amerikanische Künstler Christo wurde mit dem
Kaiserring der Stadt Goslar ausgezeichnet. Christos
internationale Bekanntheit basierte vor allem auf
der „Verpackung“ von Gebäuden.
2. Februar
Philippinen 1987 – Bei einer Volksabstimmung hatten
sich mehr als 75 Prozent aller Wähler für die neue
Verfassung des Landes ausgesprochen. Mit dieser
Verfassung sollte ein parlamentarisch-demokratisches
System konstituiert werden.
2. Februar
Sowjetunion 1987 – Bis zum 9. Februar waren in der
UdSSR insgesamt 150 Dissidenten begnadigt und aus
Straflagern entlassen worden. Unter ihnen hatten
sich der jüdische Bürgerrechtler Josef Begun und der
Dichter Nizamedtin Achmetow befunden.
2. Februar
USA 1987 – Aufgrund der illegalen Waffengeschäfte
mit dem
Iran
(Iran-Contra-Affäre) war der Chef des Geheimdienstes
CIA, William Casey, von seinem Posten
zurückgetreten.
3. Februar
Sowjetunion 1987 – Der Schwiegersohn des früheren
sowjetischen Parteichefs Leonid Breschnew und
einstige Erste stellvertretende Innenminister der
UdSSR, Juri Tschurbanow, war verhaftet worden, weil
er der Korruption und passiven Bestechung
beschuldigt worden war.
3. Februar
Frankreich 1987 – Der Chansonsänger, Komponist und
Schauspieler Charles Aznavour war in Paris mit dem
französischen Staatspreis für Kunst und
Literatur
ausgezeichnet worden.
3. Februar
BRD 1987 – Der Schriftsteller Peter Rühmkorf war zum
ersten „documenta-Schreiber“ ernannt worden. Das Amt
mit einer Vergütung von 10.000 DM gab dem Autor
Gelegenheit zur kritischen Begleitung der „documenta“
in Kassel. So jedenfalls waren die Vorstellungen der
Stadt Kassel in Hinblick auf das Amt.
4. Februar
Sowjetunion/DDR 1987 – Der sowjetische Außenminister
Eduard Schewardnadse hatte seinen zweitägigen
Aufenthalt in der DDR beendet. Er reiste weiter in
die CSSR-Hauptstadt Prag. Zweck seines DDR-Besuchs
war die Information der SED-Führung über die
Diskussionen gewesen, die auf dem Januarplenum in
Moskau stattgefunden hatten.
4. Februar
BRD 1987 – Die Bundestagsfraktion der Grünen hatte
ihre drei neuen Sprecher benannt. Dabei war es zu
einer Kampfabstimmung zwischen Thomas Ebermann und
Otto Schily gekommen. Ebermann war als Vertreter des
fundamentalistischen Flügels der Grünen als Sieger
hervorgegangen. Außerdem gewählt wurden Waltraud
Schoppe und Bärbel Reist.
4. Februar
Großbritannien 1987 – Die Gesetzesvorlage über den
Bau eines Eisenbahntunnels unter dem Ärmelkanal war
vom britischen Unterhaus mit 94 gegen 22 Stimmen
gebilligt worden.
4. Februar
Segeln 1987 – Der US-amerikanische Segler Dennis
Conner hatte mit der US-Jacht „Stars and Stripes“
den America's Cup, die wertvollste Segeltrophäe der
Welt, gewonnen.
5. Februar
BRD 1987 – In der Frage, wem die Schufa
Informationen über die Zahlungsfähigkeit der Kunden
geben durfte, hatten sich Vertreter des
Bundeskartellamtes, der Schufa (Schutzgemeinschaft
für allgemeine Kreditversicherung) und die
Datenschutzbeauftragten von Bund und Ländern auf
einen Kompromiss einigen können. Danach waren
Wohnungsunternehmen, Makler, Bauträger,
Automatenhändler, Brauereien und der
Getränkegroßhandel sowie Dienstleistungsunternehmen
wie Lesezirkel, Fernschulen und Möbelspediteure vom
Schufa-Auskunftsverfahren künftig ausgeschlossen
worden.
5. Februar
Kolumbien 1987 – Der ehemalige Senator Carlos Rehder,
mutmaßlicher Kopf eines der größten
Kokainschmuggelringe der Welt, war an die
Vereinigten Staaten ausgeliefert worden. Dort sollte
ihm der Prozess gemacht werden.
5. Februar
Österreich 1987 – Die Antrittspremiere des deutschen
Theaterregisseurs Claus Peymann als Intendant des
Wiener Burgtheaters, die mehrfach verschoben worden
war, fand statt. Gespielt wurde unter seiner Regie
„Richard III.“ von William Shakespeare.
6. Februar
DDR/Sowjetunion 1987 – In einer Grundsatzrede vor
Funktionären seiner Partei hatte sich
SED-Generalsekretär
Erich Honecker vorsichtig von der
Reformpolitik des sowjetischen Parteivorsitzenden
Michail S. Gorbatschow abgesetzt und die
„spezifischen Gegebenheiten“ der DDR betont.
6. Februar
DDR 1987 – Die Regierung der DDR hatte offiziell
bekanntgegeben, dass der stellvertretende Minister
für Staatssicherheit und Chef des Spionagedienstes
der DDR, Markus Wolf, aus gesundheitlichen Gründen
und auf eigenen Wunsch aus dem aktiven Dienst
ausgeschieden war.
6. Februar
DDR 1987 – Im Ost-Berliner Roten Rathaus hatte
anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins ein
zweitägiges internationales Historikertreffen
stattgefunden. Mehr als 600
Wissenschaftler aus 15 Ländern hatten über
neue Forschungsergebnisse zur Geschichte der Stadt
diskutiert.
7. Februar
Südkorea 1987 – In zahlreichen Städten Südkoreas war
es nach dem Tod eines Studenten durch
Polizei-Folterungen zu Großdemonstrationen am
nationalen Volkstrauertag gekommen.
7. Februar
Afghanistan 1987 – Von der Regierung des Landes
waren im Rahmen einer im Januar verkündeten Amnestie
1.300 politische Häftlinge begnadigt worden.
7. Februar
Eiskunstlauf 1987 – Im jugoslawischen Sarajewo hatte
die DDR-Eiskunstläuferin Katarina Witt zum fünften
Mal die Goldmedaille im Wettbewerb der Damen bei den
Eiskunstlauf-Europameisterschaften gewonnen. Alle
anderen Titel waren an Sportler und Sportlerinnen
aus der Sowjetunion gegangen.
8. Februar
BRD 1987 – Nach innerparteilichen Diskrepanzen hatte
der nordrhein-westfälische CDU-Vorsitzende Kurt
Biedenkopf seinen Verzicht auf eine weitere
Spitzenkandidatur für seine Partei bei den
Landtagswahlen 1990 erklärt.
8. Februar
Skisport 1987 – Im schweizerischen Crans-Montana
hatte die Schweiz acht von zehn Titeln bei den
Alpinen Ski-Weltmeisterschaften gewonnen. Lediglich
im Slalom hatte überraschend Frank Wörndl aus der
Bundesrepublik eine Goldmedaille geholt.
9. Februar
China/Sowjetunion 1987 – In Moskau hatten zwischen
Regierungsvertretern aus China und aus der
Sowjetunion Verhandlungen begonnen, die strittige
Grenzfragen klären sollten.
9. Februar
BRD 1987 – Die seit Dezember 1985 in Hessen
regierende Koalition zwischen der SPD und den Grünen
war wegen Auseinandersetzungen über die Genehmigung
für die Hanauer Plutoniumfabrik Alkem zerbrochen.
10. Februar
Rumänien 1987 – Staats- und Parteiführer Nicolae
Ceausescu hatte sich offen und in aller Form gegen
Reformbestrebungen ausgesprochen, wie sie von dem
sowjetischen Parteichef Michail S. Gorbatschow auch
für sein Land empfohlen hatte.
10. Februar
BRD 1987 – Die Bundesregierung hatte beschlossen,
dass auch bei den sogenannten Trümmerfrauen (ab
Jahrgang 1921) stufenweise Kindererziehungszeiten
bei der Bemessung der Renten Berücksichtigung finden
sollten.
11. Februar
Großbritannien/Nordirland 1987 – Einer
Zeitungsumfrage zufolge hatten sich nur 29 Prozent
der britischen Bevölkerung für das Verbleiben der
Provinz im Vereinigten Königreich Großbritannien
ausgesprochen.
11. Februar
Sri Lanka 1987 – Von der Regierung waren etwa 3.000
Menschen in Vorbeugehaft genommen worden. Nach der
Ermordung von 29 Dorfbewohnern durch tamilische
Separatisten sollten Unruhen verhindert werden.
11. Februar
BRD 1987 – Für eine „rechtsstaatliche,
städtebauliche, soziale und gewaltlose“ Lösung des
Problems der Hausbesetzung in der Hafenstraßen hatte
der Hamburger Senat ein Konzept verabschiedet. Die
SPD wollte damit zur Entschärfung des schwelenden
Konflikts mit Bewohnern und Sympathisanten
beitragen.
12. Februar
Israel/Libanon 1987 – Zum wiederholten Male hatten
israelische Militärflugzeuge Positionen
palästinensischer Guerillas in der Nähe der
südlibanesischen Hafenstadt Sidon bombardiert. Dabei
waren erneut auch Zivilisten ums Leben gekommen,
bzw. verletzt worden.
12. Februar
Nepal 1987 – In einem Kloster in Nepal sollte ein
zwei Jahre alter spanischer Junge als buddhistischer
Lama geweiht werden. Den Jungen, Osel Isa Torres,
sahen die
Buddhisten als Inkarnation des
Klostervorstehers Lama Yeshe an. Dieser war vor zwei
Jahren in dem Kloster gestorben.
13. Februar
BRD 1987 – Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe
hatte entschieden, dass der Ausschluss der Studenten
vom Bezug von Arbeitslosengeld nicht mit dem
Grundgesetz zu vereinbaren war.
13. Februar
DDR 1987 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin hatte
die XI. Musik-Biennale begonnen, die bis zum 22.
Februar dauerte. Aufgeführt wurden mehr als 230
Werke von Komponisten aus 28 Ländern. Im Rahmen der
Biennale hatten Komponisten zur 750-Jahr-Feier der
Stadt gestanden, außerdem waren Werke zum 25.
Todestag von Hanns Eisler aufgeführt worden.
13. Februar
BRD/West-Berlin 1987 – Der Intendant des Stuttgarter
Schauspielhauses, Ivan Nagel, hatte in West-Berlin
an der Kunsthochschule eine Professur angenommen.
14. Februar
Iran/Sowjetunion 1987 – Um die außenpolitische und
wirtschaftliche Unterstützung der Sowjetunion im
Golfkrieg gegen den Irak zu erhalten, war der
iranische Außenminister Ali Akbar Welayati für zwei
Tage zu einem offiziellen Besuch nach Moskau
gereist.
14. Februar
Sowjetunion/International 1987 – In der sowjetischen
Hauptstadt Moskau waren Künstler, Wissenschaftler,
Wirtschafts- und Kirchenvertreter aus aller Welt zu
einem dreitägigen Friedensforum zusammengekommen.
Unter den Teilnehmern hatte sich auch der
sowjetische Bürgerrechtler Andrei Sacharow befunden.
Anlässlich der Konferenz hatte KPdSU-Chef Michail S.
Gorbatschow auf einem Empfang die Bereitschaft der
Sowjetunion auf ihren Verzicht des Status‘ als
Atommacht erklärt.
15. Februar
BRD 1987 – In Flensburg (
Schleswig-Holstein)
war das Zentrale Verkehrs-Informationssystem „Zenis“
in Betrieb genommen worden. Mit dieser Anlage war
eine wesentlich umfangreichere und übersichtlichere
Speicherung von Daten als bisher möglich.
15. Februar
Peru 1987 – In der Hauptstadt Lima fand die
Grundsteinlegung für ein neues Gebäude des
Goethe-Instituts statt. Der Neubau war auf Kosten
von 6,2 Millionen DM geplant worden. Beherbergen
sollte sie u. a. elf Unterrichtssäle. Es hatte
derzeit 1.200 Schüler der Deutschkurse gegeben.
15. Februar
BRD/International 1987 – Die Comedy-Serie „Rudis
Tagesshow“, die von der ARD ausgestrahlt worden war,
hatte einen internationalen Eklat ausgelöst. In
einer Szene war das iranische Staatsoberhaupt
Ajatollah Ruhollah Chomeini in Verbindung mit
Damenunterwäsche gebracht worden. Daraufhin hatte
der Moderator Rudi Carrell Morddrohungen erhalten.
15. Februar
West-Berlin/DDR 1987 – Die Akademie der Künste in
West-Berlin hatte den Kritikerpreis 1986 an die
Ost-Berliner Theaterregisseure Alexander Lang und
Einar Schleef sowie den Fernsehautor und –regisseur
Helmut Dietl („Kir Royal“) verliehen.
16. Februar
BRD 1987 – Das Bonner Landgericht hatte die
ehemaligen Wirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff
und Hans Friderichs (beide FDP) sowie den früheren
Flick-Manager Eberhard von Brauchitsch im
sogenannten Flick-Parteispendenprozess zu
Geldstrafen wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Im
Verlaufe der Verhandlungen war der Vorwurf der
Bestechlichkeit fallengelassen worden, ebenso der
Vorwurf der Bestechung.
16. Februar
BRD 1987 – Wegen der am Vorabend von der ARD
gesendeten Satire von Rudi Carrell war es zu
diplomatischen Unstimmigkeiten zwischen dem
Iran und der Bundesrepublik gekommen.
16. Februar
BRD 1987 – Von Bundesforschungsminister Heinz
Riesenhuber war bekanntgegeben worden, dass zum
ersten Mal mit öffentlichen Mitteln Untersuchungen
über den Einfluss von „Erdstrahlung“ auf den
menschlichen Organismus gemacht werden sollten.
16. Februar
DDR/BRD 1987 – Bundesdeutsche Forstfachleute waren
der Meinung, dass 90 Prozent des Waldes in der DDR
krank oder geschädigt waren. Die Kiefern und Fichten
des Erzgebirges waren von dem schlechten Zustand
besonders betroffen. Umweltschutzmaßnahmen waren der
DDR vor allem aus wirtschaftlichen Gründen nicht
möglich.
17. Februar
Irland 1987 – Die oppositionelle
konservativ-republikanische Fianna Fail war der
Gewinner der Parlamentswahlen geworden. Ab dem 10.
März würde ihr Chef, Charles Haughey, als neuer
Premierminister einer Minderheitsregierung
vorstehen.
17. Februar
CSSR 1987 – In der Hauptstadt Prag hatte die Polizei
vorübergehend den Schriftsteller und Mitbegründer
der Bürgerrechtsgruppe „Charta 77“, Václav Havel,
festgenommen. Er wollte mehrere Politiker einer
US-amerikanischen Delegation treffen.
17. Februar
BRD 1987 – Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe
hatte entschieden, dass unterschiedliche
Altersgrenzen für Renten bei Frauen und Männern
nicht verfassungswidrig, sondern rechtes waren.
17. Februar
BRD/West-Berlin/Österreich 1987 – Das
Umweltbundesamt in West-Berlin hatte seinen sechsten
Umweltforschungskatalog vorgestellt. Er enthielt
4275 neue Forschungsvorhaben zum Umweltschutz in der
BRD und Österreich. Nach Schätzungen beliefen sich
die Kosten dafür auf insgesamt 4,6 Milliarden DM.
18. Februar
BRD 1987 – In der Bundeshauptstadt Bonn war der
elfte Deutsche Bundestag zu seiner konstituierenden
Sitzung zusammengetreten. Dabei war Philipp
Jenninger erneut zum Präsidenten gewählt worden.
18. Februar
BRD 1987 – In Erlangen (Bayern) war in der
Bundesrepublik zum ersten Mal ein Kind geboren
worden, das sich aus einer Eizelle entwickelte, die
drei Monate lang eingefroren war.
19. Februar
USA/Polen 1987 – Die Vereinigten Staaten hatten die
letzten noch gültigen Wirtschaftssanktionen gegen
Polen aufgehoben. Diese waren verhängt worden,
nachdem 1981 in Warschau das Kriegsrecht
ausgesprochen wurde.
19. Februar
Japan 1987 – Die Regierung hatte in Erwägung
gezogen, im Rahmen ihrer Vorbeugemaßnahmen gegen
Aids, ein Verbot der Ausübung von Sexualverkehr bei
Virusträgern auszusprechen.
19. Februar
Sowjetunion 1987 – Der Herzspezialist Jewgeni
Tschasow, Co-Vorsitzender der Vereinigung
„Internationale Ärzte für die Verhinderung eines
Atomkriegs“ (IPPNW), war in Moskau zum
Gesundheitsminister ernannt worden.
19. Februar
BRD 1987 – Die Thyssen Stahl AG hatte die Schließung
ihres Werkes in Hattingen angekündigt. Dieser
Schritt war eine Folge der internationalen
Stahlkrise gewesen.
19. Februar
West-Berlin/Ost-Berlin 1987 – In der DDR-Hauptstadt
Ost-Berlin war der als „Mauerläufer“
bekanntgewordenen 69-jährige US-Amerikaner John
Ruwenigs zu 18 Monaten Freiheitsstrafe mit Bewährung
verurteilt worden. Er sollte abgeschoben werden nach
West-Berlin. Ruwenigs hatte in mehreren
spektakulären Aktionen im Vorjahr auf das 25-jährige
Jubiläum des Mauerbaus am 13. August aufmerksam
machen wollen.
20. Februar
Brasilien 1987 – Für 90 Tage hatte Brasilien seine
Zinszahlungen an ausländische Gläubiger eingestellt.
Mit etwa 108 Milliarden US-Dollar (209 Milliarden
DM) war Brasilien weltweit das am höchsten
verschuldete Land.
20. Februar
BRD/Australien 1987 – Einer Gruppe deutscher und
australischer Wissenschaftlern war es gelungen, das
Gen, das für die Alzheimer-Krankheit verantwortlich
zu sein schien, zu isolieren. Dieser Erfolg war 80
Jahre nach der erstmaligen Beschreibung der
Alzheimer-Krankheit durch den deutschen Nervenarzt
Alois Alzheimer gelungen.
20. Februar
West-Berlin 1987 – Die im Zeichen des sowjetischen
Films stehenden 37. Internationalen Filmfestspiele
in West-Berlin hatten begonnen. Am 3. März war der
sowjetische Regisseur Gleb Panfilow mit dem Goldenen
Bären für seinen Film „Das Thema“ ausgezeichnet
worden.
21. Februar
Frankreich 1987 – Vier führende Mitglieder der
internationalen Terrororganisation „Action directe“
waren in einem Bauernhaus in Orleans von der Polizei
verhaftet worden. Die Sicherheitsbehörden hatten bei
der Festnahme zudem Unterlagen über weitere
Attentate gegen Politiker und Militäreinrichtungen
gefunden.
21. Februar
BRD 1987 – Der Schillerpreis der Stadt Mannheim, der
mit 25.000 DM dotiert ist, war an den Münchener
Kabarettisten Dieter Hildebrandt verliehen worden.
Hildebrandt erhielt den Preis als einer „der
unerschrockensten Satiriker der Bundesrepublik“.
22. Februar
Libanon/Syrien 1987 – Um die im Westteil von Beirut
(Libanon) seit Tagen anhaltenden Kämpfe zwischen der
schiitischen Amal-Miliz und einer Allianz von Drusen
und Kommunisten zu beenden, waren 7.000 syrische
Soldaten dort einmarschiert.
22. Februar
USA 1987 – Im Alter von 58 Jahren war in New York
der US-amerikanische Künstler Andy Warhol gestorben.
Warhol war Filmemacher und Verleger sowie
Mitbegründer und bedeutendster Vertreter der
amerikanischen Pop Art.
22. Februar
Tennis 1987 – Nach ihren Siegen bei amerikanischen
Tennisturnieren in Indian Wells (US-Bundesstaat
Kalifornien) und Boca Raton (US-Bundesstaat Florida)
waren die beiden bundesdeutschen Tennisstars Boris
Becker und
Steffi Graf jeweils auf Platz zwei der
Weltrangliste vorgerückt. Platz eins hatten Ivan
Lendl (CSSR) und Martina Navratilova (USA) inne.
22. Februar
Skisport 1987 – Die Nordischen
Ski-Weltmeisterschaften, die am 11. Februar in
Oberstdorf begonnen hatten, waren zu Ende gegangen.
23. Februar
BRD 1987 – Der Vorstand der SPD hatte den früheren
Hamburger Bürgermeister Hans-Ulrich Klose
überraschend zum Schatzmeister seiner Partei
gewählt. Damit hatte er die Nachfolge von Hans
Matthöfer übernommen.
23. Februar
Sowjetunion/International 1987 – Im Zuge der
kulturpolitischen Liberalisierung war der
Schriftsteller Boris Pasternak (1890-1960) postum
wieder in den sowjetischen Schriftstellerverband
aufgenommen und rehabilitiert worden. Pasternak
hatte 1958 den Nobelpreis für seinen Roman „Doktor
Schiwago“ erhalten, der in der Sowjetunion verboten
war.
23. Februar
Weltraum/International 1987 – Die erste Supernova,
1987A, die seit 1604 mit bloßem Auge beobachtet
werden konnte, war entdeckt worden. Seit damals war
dies die hellste Supernova, die gesehen werden
konnte. Astronomen in aller Welt hatten die
Explosion eines Sterns in der Großen Magellanschen
Wolke beobachtet.
24. Februar
Sowjetunion 1987 – Auf einem Gewerkschaftskongress
in Moskau hatte Parteichef Michail S. Gorbatschow
erstmals öffentlich zugegeben, dass es in der
Parteispitze Auseinandersetzungen um seine
Demokratisierungspolitik gab.
24. Februar
BRD 1987 – Nach mehrwöchigen Verhandlungen hatten
sich in Bonn die Koalitionsparteien CDU, CSU und FDP
in den wichtigsten Punkten der beabsichtigten
Steuerreform geeinigt. In der Einigung war eine
Senkung des Spitzensteuersatzes um 3 Prozent auf 53
Prozent und ebenfalls des Eingangssteuersatzes um 3
Prozent auf 19 Prozent enthalten.
25. Februar
BRD 1987 – Das Land Bayern hatte einen
Maßnahmenkatalog zur Bekämpfung von Aids
verabschiedet, der in der übrigen Bundesrepublik
heftig umstritten war. Der Katalog hatte u. a.
Pflichttests für Strafgefangene und Bewerber in den
öffentlichen Dienst sowie für Ausländer aus
Nicht-EG-Staaten enthalten.
26. Februar
Sowjetunion/USA 1987 – Die Vereinigten Staaten
hatten sich bisher geweigert, auf Atomwaffenversuche
zu verzichten. Dennoch hatte die Sowjetunion mit
einer unterirdischen Atomexplosion in Semipalatinsk
ihr einseitiges, 19 Monate währendes Testmoratorium,
beendet.
26. Februar
Fußball 1987 – Vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) war
der Nationaltorwart Harald „Toni“ Schumacher als
Kapitän der Nationalmannschaft abgesetzt worden.
Seine Enthüllungen über angebliche Dopingfälle in
der Bundesliga waren der Grund dafür gewesen.
27. Februar
USA 1987 – Der Stabschef des Weißen Hauses, Donald
Regan, war von seinem Posten zurückgetreten. Am
Vortag war von der Tower-Kommission ihr Bericht über
die amerikanischen Waffenlieferungen an den Iran
veröffentlicht worden sowie die Umleitung der daraus
erzielten Gewinne an die nicaraguanischen Contras.
Diesem Bericht zufolge hatte Präsident Ronald Reagan
zwar nicht strafbar gehandelt, aber dennoch
fahrlässig.
27. Februar
UNO/International 1987 – In der österreichischen
Hauptstadt Wien war eine UN-Tagung zum Schutz der
Ozonschicht der Erde zu Ende gegangen. Die
Teilnehmer aus 25 Staaten waren jedoch nicht zu
einer Einigung auf konkrete Beschlüsse gekommen. Es
war größtenteils bei Absichtserklärungen geblieben.
27. Februar
International 1987 – In Paris hatten sich die
G7-Staaten auf das Louvre-Abkommen geeinigt. Dieses
sollte die Wechselkurse stabilisieren.
28. Februar
BRD 1987 – Für die Landtagswahlen am 5. April hatte
die hessische CDU Bundesumweltminister Walter
Wallmann zu ihrem Spitzenkandidaten nominiert.
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