März 1978 - Trauerfall im SED-Politbüro
Bei einem Hubschrauberabsturz in Libyen waren
Werner Lamberz, Sekretär für Agitation und
Propaganda des SED-Politbüros, und ZK-Mitglied Paul
Markowski tödlich verunglückt. Lamberz hatte als
Leiter der Abteilung Agitation die Aufgabe (seit
1966), die DDR-Presse auf die politische Linie der
SED einzuschwören. Bei den wöchentlichen Sitzungen
wurde den Chefredakteuren teilweise der Wortlaut von
Überschriften und einzelne Formulierungen
vorgegeben. Lamberz galt als Hoffnungsträger und
künftiger Nachfolger von Erich Honecker. Er hatte
Libyen im Rahmen einer Afrika-Reise besucht.
Hintergrund waren Verhandlungen mit der libyschen
Regierung über die Gewährung von Krediten und ein
Abkommen, das die Finanzierung von Technikexporten
der DDR in Drittländer durch Libyen vorsah. Dabei
hatte Lamberz auch mit Muammar al-Gaddafi in einem
Zeltlager. Durch seinen Unfalltod waren die
Vereinbarungen nie konsequent umgesetzt worden.
Wichtige Ereignisse im
März 1978
1. März
BRD 1978 – In
Nordrhein-Westfalen hatte die
SPD/FDP-Koalition ihre Novelle zum
Schulverwaltungsgesetz zur Einführung der
„kooperativen Schule“ zurückgezogen. In einem von
der CDU unterstützten Volksbegehren sprachen sich
rund 30 Prozent der Wahlberechtigten mit ihrer
Unterschrift gegen den neuen Schultyp aus.
1. März
Somalia/Äthiopien 1978 – Der somalische Präsident
Mohammed Siad Barre hatte die arabischen Staaten
offiziell um Beistand gegen den Kriegsgegner
Äthiopien gebeten.
1. März
International 1978 – An der Devisenbörse in
Frankfurt am Main war der Mittelkurs des US-Dollars
mit 1,9920 DM erstmals unter der 2-DM-Grenze notiert
worden.
1. März
Sowjetunion 1978 – Die Regierung hatte eine
drastische Erhöhung der Preise für Kaffee, Benzin
und Gold verfügt.
1. März
Großbritannien 1978 – Ein Gericht im nordirischen
Belfast hatten einen protestantischen Terroristen
wegen Mordes an sechs Katholiken zu einer zehn Mal
lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt.
2. März
BRD 1978 – In einem Kölner Hochhaus war eine
„konspirative Wohnung“ der terrotistischen Rote
Armee Fraktion (RAF) entdeckt worden. Dabei waren
Fehler in der polizeilichen Fahndung nach den
Mördern des entführten Arbeitgeberpräsidenten Hanns
Martin Schleyer bekannt geworden. Die Polizei hatte
die Wohnung erst jetzt durchsucht trotz frühzeitiger
Hinweise des Vermieters.
2. März
Äthiopien 1978 – In der Hauptstadt Addis Abeba hatte
die Führung des Landes erstmals Berichte bestätigt,
nach denen die Beteiligung von kubanischen Einheiten
an den Kämpfen gegen
Somalia deutlich geworden war.
2. März
Schweiz 1978 – Auf dem Friedhof von Corsier sur
Vevey war der Sarg des britischen Schauspielers
Charlie Chaplin gestohlen worden. Im Dezember 1977
wurde Chaplin hier beigesetzt.
3. März
Rhodesien 1978 – Vertreter der Regierung und der
gemäßigten Schwarzen-Organisation hatten in der
Hauptstadt Salisbury (Harare) ein Abkommen über die
Beteiligung der schwarzen Bevölkerungsmehrheit an
der Macht unterzeichnet.
4. März
Guatemala 1978 – General Romeo Lucas García war aus
den Präsidentschaftswahlen der mittelamerikanischen
Republik als Sieger hervorgegangen.
4. März
Niederlande 1978 – Verteidigungsminister Roelof
Kruisinga hatte in Den Haag seinen Rücktritt
erklärt. Kruisinga hatte als Grund für diesen
Schritt die abwartende Haltung der Regierung in der
Frage der sogenannten Neutronenbombe angegeben.
4. März
DDR 1978 – Das Goethehaus am Frauenplan in Weimar
war nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten wieder
für Besucher geöffnet.
4. März
Automobilrennsport 1978 – In Kyalami (Südafrika)
hatte der Schwede Ronnie Peterson auf Lotus den
Großen Preis von Südafrika gewonnen.
5. März
BRD 1978 – Die CSU war mit 53 Prozent der Stimmen
aus den Kommunalwahlen als Siegerin hervorgegangen.
In München hatte die CSU mit Erich Kiesl zum ersten
Mal seit 1948 den Oberbürgermeister gestellt.
5. März
BRD 1978 – Die CDU hatte mit 49,2 Prozent die
Kommunalwahlen in
Schleswig-Holstein gewonnen. Sie
war damit stärkste Partei vor der SPD (40,5 Prozent)
geblieben.
5. März
BRD/Brasilien 1978 – Der brasilianische
Staatspräsident Ernesto Geisel war zu einem
fünftägigen Staatsbesuch in Bonn eingetroffen.
Während seines Aufenthalts waren zwischen
Regierungsvertretern Brasiliens und der
Bundesrepublik mehrere Vereinbarungen über
wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit
unterzeichnet worden.
5. März
China 1978 – Als Partei- und Regierungschef der VR
China war auf dem 5. Nationalen Volkskongress in
Peking Hua Guofeng bestätigt worden.
5. März
USA 1978 – Die NASA hatte in Vandenberg
(US-Bundesstaat Kalifornien) den
Forschungssatelliten „Landsat 3“ gestartet. Der
künstliche Himmelskörper diente zur Übermittlung von
Informationen über das Vorkommen von Bodenschätzen
sowie den Grad der Umweltverschmutzung.
5. März
BRD/West-Berlin 1978 – In West-Berlin waren die 28.
Internationalen Filmfestspiele zu Ende gegangen. Der
Gesamtbeitrag Spaniens hatte den „Goldenen Bären“
erhalten.
5. März
Tansania 1978 – In der Hauptstadt Daressalam hatte
die Regierung die Schließung aller Schulen
angeordnet, um dadurch die weitere Verbreitung einer
Choleraepidemie zu verhindern. Bereits 3.000
Menschen waren nach offiziellen Angaben bereits an
der Seuche gestorben.
6. März
DDR 1978 – In der Hauptstadt Ost-Berlin war Staats-
und Parteichef Erich Honecker mit führenden
Vertretern der evangelischen Kirche der DDR,
darunter Bischof Albrecht Schönherr, zu einem
Gespräch zusammengetroffen.
6. März
Somalia 1978 – Präsident Siad Barre hatte den
Rückzug seiner Truppen aus der äthiopischen Provinz
Ogaden angeordnet.
6. März
BRD 1978 – Zum Nachfolger des 1977 von der Rote
Armee Fraktion (RAF) ermordeten
Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer war in
Köln Nikolaus Fasolt gewählt worden.
6. März
Sowjetunion 1978 – Die Regierung hatte eine Reihe
von Gesetzen zum Schutz wildlebender Tiere erlassen.
Dadurch sollte das Aussterben vor allem der
Sibirischen Tiger und des Goral (Rotwildart)
verhindert werden.
6. März
Libyen/DDR 1978 – Bei einem Hubschrauberabsturz in
Libyen waren Werner Lamberz, Sekretär für Agitation
und Propaganda des SED-Politbüros, und ZK-Mitglied
Paul Markowksi tödlich verunglückt.
6. März
Mexiko 1978 – Im Norden des Landes waren bei
Überschwemmungen 19 Menschen umgekommen. Nach
offiziellen Angaben waren rund 100.000 Menschen
obdachlos geworden.
7. März
Rhodesien/Sambia 1978 – Rhodesische Einheiten hatten
die Grenze zu Sambia überschritten und ein Lager der
linksgerichteten Befreiungsorganisation „Simbabwe
African People‘s Union“ zerstört.
7. März
Dänemark 1978 – Die Linksparteien hatten bei den
Regional- und Kommunalwahlen 48,9 Prozent der
Stimmen erhalten.
7. März
USA/Weltraum 1978 – Techniker der US-amerikanischen
Weltraumbehörde NASA hatten das Weltraumlabor „Skylab“
mit Funksignalen wieder in Betrieb gesetzt. Dies
diente zur Verhinderung eines unkontrollierten
Absturzes des stillgelegten 85 Tonnen schweren
Raumfahrzeugs.
8. März
BRD 1978 – Die Bundesregierung hatte das 21.
Rentenanpassungsgesetz verabschiedet, das die
Anhebung der Sozialrenten für das Jahr 1979 –
abweichend vom bisherigen bruttolohnbezogenen
Verfahren – um 4,5 Prozent und für 1980 und 1981 um
jeweils 4,0 Prozent vorsah.
8. März
BRD 1978 – In der baden-württembergischen
Landeshauptstadt Stuttgart waren mehrere Schulen
wegen einer Hirnhautentzündungs-Epidemie geschlossen
werden.
8. März
BRD 1978 – In Remagen (
Rheinland-Pfalz) hatte der
Verkauf von Bruchstücken der legendären, im Zweiten
Weltkrieg hart umkämpfen „Brücke von Remagen“
begonnen.
8. März
Fußball 1978 – In Frankfurt am Main hatte die
bundesdeutsche Fußballnational-Mannschaft die
Auswahl der Sowjetunion 1:0 besiegt. Die Auswahl der
DDR hatte in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) die
Mannschaft der Schweiz mit 3:1 geschlagen.
9. März
Europa 1978 – In Belgrad (Jugoslawien) war das
Folgetreffen der Konferenz für Sicherheit und
Zusammenarbeit in Europa (KSZE) zu Ende gegangen.
9. März
Griechenland/Türkei 1978 – Der griechische
Ministerpräsident Konstantin Karamanlis und sein
türkischer Amtskollege Bülent Ecevit waren in
Montreux (Schweiz) zu einem Gespräch
zusammengetroffen. Das Treffen diente der
Verbesserung der seit drei Jahren gespannten
Beziehungen zwischen den beiden Staaten.
9. März
Sowjetunion 1978 – In Moskau hatte die Regierung die
Ausbürgerung des Dissidenten Piotr Grigorenko
bekanntgegeben.
9. März
BRD 1978 – Der Deutsche Bundestag hatte ein Gesetz
verabschiedet, das der Verbesserung der
parlamentarischen Kontrolle der Geheimdienste
diente.
9. März
Eiskunstlauf 1978 – Der US-Amerikaner Charles
Tickner holte sich bei den Weltmeisterschaften im
Eiskunstlauf in Ottawa (
Kanada) den Titel bei den
Herren.
10. März
USA 1978 – US-Präsident Jimmy Carter hatte das am 9.
Februar vom Senat verabschiedete neue Atomgesetz
unterzeichnet. Darin waren u. a. strenge
Kontrollauflagen für Lieferungen angereicherten
Urans an die Mitgliedsstaaten der Europäischen
Gemeinschaft vorgesehen. Bei Missachtung dieser
Vorschriften könnten die USA die Einstellung der
Lieferungen verfügen.
10. März
BRD 1978 – Nach einer Aufnahmeempfehlung des
Bundesvorstandes des Deutschen Gewerkschaftsbundes
(DGB) war die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in den
DGB aufgenommen worden.
10. März
Sowjetunion/Weltraum 1978 - Nach einem
Rekordaufenthalt von 96 Tagen und 10 Stunden waren
die sowjetischen Kosmonauten Georgi M. Gretschko und
Juri Romanenko mit dem Raumschiff „Sojus 28“ zur
Erde zurückgekehrt.
10. März
BRD 1978 – Der deutsche Maler Richard Oelze hatte in
Frankfurt am Main den Max-Beckmann-Preis erhalten.
11. März
Israel 1978 – Ein palästinensisches Terrorkommando
hatte in Jerusalem zwei Busse mit israelischen
Ausflüglern in seine Gewalt gebracht. Bei der
Befreiung der Geiseln durch die Polizei waren 37
Menschen ums Leben gekommen.
11. März
BRD/Europa 1978 – Von den rund 36.000 Insektenarten
in Mitteleuropa war etwa ein Drittel vom Aussterben
bedroht. Dies war auf einer
Entomologen-(Insekten)Tagung in Karlsruhe mitgeteilt
worden.
11. März
Israel 1978 – Bei einem Anschlag von PLO-Kämpfern in
Israel, der später als Küstenstraßen-Massaker
bekannt wurde, waren 37 Menschen getötet worden und
viele weitere verletzt worden. Der Vorfall war zum
Casus belli für die Operation Litani geworden.
11. März
Australien 1978 – Der britische Pilot David Cyster
war nach einem 32-tägigen Flug mit einem 37 Jahre
alten Doppeldecker in der Stadt Darwin eingetroffen.
12. März
Spanien 1978 – Die Regierung des Landes hatten den
Regionen Aragonien, Valencia und den Kanarischen
Inseln die „vorläufige Autonomie“ gewährt.
12. März
DDR 1978 – In Leipzig war die Frühjahrsmesse
eröffnet worden. Staats- und Parteichef Erich
Honecker hatte auf seinem traditionellen
Messerundgang u. a. den Stand der Thyssen AG
besucht.
12. März
BRD 1978 – Der letzte deutsche Großsegler der
legendären „Flying P-Liner“, die Viermastbarke
„Passat“, war unter Denkmalschutz gestellt worden.
12. März
Leichtathletik 1978 – Die Europäische
Hallenmeisterschaft der Leichtathleten in Mailand
(Italien) war mit einer Weltbestleistung im
Hochsprung durch Wladimir Jaschtschenko
(Sowjetunion) zu Ende gegangen.
13. März
Argentinien 1978 – Bei einem Aufstand im
Villa-Devoto-Gefängnis in Buenos Aires waren 55
Menschen ums Leben gekommen.
13. März
Italien 1978 Der frühere Ministerpräsident Aldo Moro
war von der Terrorgruppe „Brigate Rosse“ (Rote
Brigaden) entführt und später ermordet
(wahrscheinlich 9. Mai) worden. Seine fünf
Leibwächter waren bei dem Überfall erschossen
worden.
13. März
Niederlande 1978 – In Assen hatten Ambonesen 70
Menschen als Geiseln genommen und die Freilassung
von 21 molukkischen Gefangenen verlangt. Die
Geiselnahme war am Tag darauf durch niederländische
Elitekräfte beendet worden. Dabei war eine Person
später an den bei der Aktion erlittenen Verwundungen
gestorben.
14. März
Israel /Libanon 1978 – Die israelische Armee hatte
die Grenze zum Libanon überschritten. Ziel der
Aktion war die Zerstörung von Stützpunkten
palästinensischer Terroristen gewesen.
14. März
DDR 1978 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin war der
22-jährige DDR-Bürger Nico Hübner verhaftet worden.
Unter Berufung auf den entmilitarisierten Status von
Groß-Berlin widersetzte sich Hübner einer
Einberufung zum Wehrdienst in der Nationalen
Volksarmee.
15. März
Italien 1978 – In Rom hatte die kommunistisch
geführte Gewerkschaft CGIL ihren Austritt aus dem
Weltgewerkschaftsbund erklärt. Als Grund hatte die
vier Millionen Mitglieder starke Gewerkschaft
angegeben, dass der Weltverband unter der Kontrolle
der sowjetischen Regierung stünde.
15. März
BRD/Mauritius 1978 – zwischen
der BRD und Mauritius
war ein Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen
worden.
16. März
Frankreich 1978 – Der unter liberianischer Flagge
fahrende Supertanker „Amoco Cadiz“ war vor der
bretonischen Küste gestrandet. Rund 220.000 Tonnen
auslaufendes Rohöl hatten eine verheerende Ölpest im
Atlantik verursacht.
16. März
Vatikan 1978 – Papst Paul VI. hatte Weihbischof
Oskar Saier zum Erzbischof der Diözese Freiburg im
Breisgau ernannt. Saier war damit Nachfolge des 1977
verstorbenen Erzbischofs Hermann Schäufele geworden.
16. März
Bulgarien 1978 – Im Nordwesten des Landes war ein
Verkehrsflugzeug vom Typ „TU-134“ abgestürzt. Dabei
waren alle 73 Insassen ums Leben gekommen.
17. März
USA 1978 – US-Präsident Jimmy Carter hatte sich in
einer Rede vor der Wake Forest Universität in
Winstin Salem (US-Bundesstaat North Carolina) zu
einer starken Landesverteidigung bekannt. Angesichts
der übertriebenen sowjetischen Rüstung würden die
Vereinigten Staaten gleichfalls energische
Anstrengungen auf diesem Gebiet machen. In Europa
sollte eine Verstärkung der US-amerikanischen
Streitkräfte erfolgen.
17. März
DDR 1978 – Im Potsdamer Hans-Otto-Theater war die
frühe Oper des damals 17-jährigen Franz Schubert,
„Des Teufels Luftschloss“ zur Uraufführung gelangt.
18. März
Pakistan 1978 – Ministerpräsident Zulfikar Ali-Khan
Bhutto, der 1977 durch einen Putsch gestürzt worden
war, war von einem pakistanischen Gericht zum Tode
verurteilt worden.
19. März
Frankreich 1978 – Die bürgerlichen Mehrheitsparteien
waren aus den französischen Parlamentswahlen als
Sieger hervorgegangen.
19. März
USA 1978 – Die US-Behörde für Nahrungsmittel und
Medikamente hatte Spraydosen mit dem Treibgas FCKW
mit Wirkung vom 15. Dezember 1978 verboten, weil
FCKW als schädlich für die Ozonschicht der Erde
galt.
19. März
Tischtennis 1978 – In Duisburg hatte sich die
bundesdeutschen Spieler eine Gold- und eine
Silbermedaille bei den
Tischtennis-Europameisterschaften geholt.
20. März
Libanon/UNO 1978 – Der UN-Sicherheitsrat hatte die
Entsendung einer Friedenstruppe in den südlichen
Libanon beschlossen. Gleichzeitig war von Israel die
unverzügliche Räumung der Region verlangt worden.
20. März
China 1978 – In der Hauptstadt Peking hatte eine
nationale Wissenschaftskonferenz einen ehrgeizigen
Acht-Jahres-Plan für die technische Entwicklung in
der Volksrepublik verabschiedet.
21. März
Israel 1978 – Verteidigungsminister Ezer Weizman
hatte in Tel Aviv den Befehl zur Feuereinstellung
der israelischen Streitkräfte im Südlibanon
bekanntgegeben.
21. März
Rhodesien 1978 – In der Hauptstadt Salisbury
(Harare) hatte eine aus schwarzen und weißen
Politikern bestehende Übergangsregierung die
Amtsgeschäfte übernommen. Die Übergangsregierung
sollte Vorbereitung treffen für die zum Jahresende
vorgesehene Übergabe der Macht an die schwarze
Bevölkerungsmehrheit.
21. März
Taipeh 1978 – Zum Staatspräsidenten war Chiang
Ching-kuo gewählt worden. Ching-kuo, Sohn des 1975
verstorbenen Staatsgründers Chiang Kai-shek, hatte
die Nachfolge von Yen Chia-Kann angetreten.
21. März
Mexiko/Japan 1978 – Die japanische Hauptstadt Tokio
war – nach Angaben der Vereinten Nationen – von
Mexico-City mit rund 12 Millionen Einwohnern als
bevölkerungsreichste Metropole der Welt abgelöst
worden.
22. März
Spanien 1978 – In der Hauptstadt Madrid war der
Generaldirektor der spanischen Gefängnisse, Jesús
Haddad, erschossen worden. Die Täter waren der
linksgerichteten Untergrundorganisation Grapo
zugerechnet worden.
23. März
Israel/USA 1978 – Bei einem Arbeitstreffen zwischen
dem israelischen Ministerpräsidenten Menachem Begin
und US-Präsident Jimmy Carter war es in Washington
zu Meinungsverschiedenheiten über eine
Friedenslösung für den Nahen Osten gekommen. Während
die USA Zugeständnisse an Ägypten erwartet hatten,
hatte Begin auf den bisherigen israelischen
Positionen beharrt.
23. März
Großbritannien 1978 – Das Unterhaus hatte den Ausbau
der Uranwiederaufbereitungsanlage in Windsale
beschlossen. Durch diese Anlage sollten u. a.
nukleare Abfälle aus der Schweiz und der
Bundesrepublik übernommen werden.
23. März
Österreich 1978 – Die Salzburger Osterfestspiele
waren mit Beethovens „Fidelio“ in einer Inszenierung
von Herbert von Karajan eröffnet worden.
24. März
Vietnam 1978 – In Hanoi hatte die Regierung die
Abschaffung der letzten geführten
Wirtschaftsbetriebe im Süden des Landes
bekanntgegeben.
24. März
DDR 1978 – Zum ersten Mal hatte das Fernsehen der
DDR eine kirchliche Sendung ausgestrahlt. Bischof
Albrecht Schönherr hatte im Anschluss an die
Übertragung eines Gottesdienstes die Johannespassion
erläutert.
24. März
Argentinien/International 1978 – In Bern (Schweiz)
hatte die Gefangenenhilfsorganisation Amnesty
International einen Bericht über
Menschenrechtsverletzungen in Argentinien vorgelegt.
Darin war nach Schätzungen die Zahl der politischen
Häftlinge auf mehr als 10.000 benannt worden.
25. März
Indonesien 1978 – Das Parlament hatte General Achmed
Suharto für eine weitere fünfjährige Amtsdauer im
Präsidentenamt bestätigt. Ein Gegenkandidat war
nicht aufgestellt worden.
26. März
Vatikan 1978 – In Rom hatte Papst Paul VI. die
Gläubigen in seiner Osteransprache zur Überwindung
festgefahrener Ideologien ermahnt und zum Vorstoß
zum wahren Glauben. Überwunden werden müssten
Skepsis und Ablehnung, die das moderne Denken
kennzeichneten.
26. März
BRD 1978 – In der Bundesrepublik und in sechs
weiteren Ländern war ein Großversuch mit
freiwilligen Testpersonen zur Erprobung der „Pille
für den Mann“ angelaufen.
26. März
Belgien 1978 – Der entführte belgische
Großindustrielle Baron Eouard-Jean Empain war nach
63-tägiger Gefangenschaft von seinen Entführern
freigelassen worden.
27. März
Namibia 1978 – Der Vorsitzende der namibischen
„Turnhallenallianz“, der Herero-Häuptling Clemens
Kapuuo, war in Windhuk tot aufgefunden worden.
27. März
USA 1978 – US-Präsident Jimmy Carter hatte in
Washington ein umfassendes Programm zur Sanierung
der vom Zerfall bedrohten Metropolen vorgelegt.
Aufgebracht werden sollten danach 8,3 Milliarden
US-Dollar (16,6 Milliarden DM) an Bundesmitteln, um
„Amerikas Städte zum Arbeiten und Wohnen“
attraktiver zu machen und der Abwanderung gehobener
Einkommensschichten Einhalt zu gebieten.
27. März
Japan 1978 – In der Hauptstadt Tokio hatten
aufgebrachte Demonstranten die wichtigsten
technischen Einrichtungen im Kontrollturm des
umstrittenen neuen Großflughafens Narita zerstört.
27. März
BRD 1978 – Der Osterverkehr in der Bundesrepublik
hatte die Rekordzahl von 160 Todesopfern geFordert.
Das hatten Polizeiangaben ergeben.
28. März
BRD 1978 – Das Bundesverkehrsministerium hatte eine
Geschwindigkeitsbegrenzung für den unteren Luftraum
bis zu einer Höhe von 3.000 Metern verfügt. Künftig
durfte es bei Flugzeugen keine Überschreitung der
Geschwindigkeit von 250 Knoten (460 km/h) geben. Das
sollte die Sicherheit des stark gestiegenen
Flugverkehrs erhöhen.
29. März
BRD 1978 – In Frankfurt am Main hatte das 3.
Internationale Russell-Tribunal getagt, das
Menschenrechtsverletzungen in der BRD anprangerte
und die sogenannten Berufsverbote erörtert hatte.
29. März
Spanien 1978 – Die kommunistisch gelenkten
Arbeiterkommissionen hatte bei den ersten freien
Betriebsratswahlen die meisten Stimmen erhalten.
30. März
Österreich/DDR 1978 – Der österreichische
Bundeskanzler Bruno Kreisky war als erster
westlicher Regierungschef in der DDR-Hauptstadt
Ost-Berlin zu einem Staatsbesuch der DDR
eingetroffen.
30. März
Österreich/International 1978 – In
Wien hatte die
Organisation der Erdöl exportierenden Länder OPEC
Preiserhöhungen in Höhe von rund 10 Prozent
angekündigt. Als Grund waren Mindereinnahmen durch
den sinkenden Kurs des US-Dollars genannt worden.
31. März
Frankreich 1978 – Staatspräsident Giscard d’Estaing
hatte den bisherigen Premierminister Raymond Barre
mit der Bildung der neuen französischen Regierung
beauftragt.
31. März
Iran 1978 – In mehreren Städten des Landes war es zu
Demonstrationen gegen die autoritäre Politik des
Staatsoberhauptes Schah Resa Pahlawi gekommen.
31. März
Indien 1978 – Zwischen Hindus und Muslimen war es in
Nordindien zu blutigen Zusammenstößen gekommen.
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