Februar 1963 – Tödliche Flucht aus der DDR
Dass ein Fluchtversuch in den Westen nicht
immer gut ausgeht, mussten drei junge Männer auf
tragische Weise erfahren. Sie waren bei ihrem
Versuch, in den Westen zu flüchten, in der Nähe des
Grenzüberganges Helmstedt/Marienborn dem Kugelhagel
der
DDR-Grenzpolizei ausgesetzt gewesen. Die
drei Männer verloren ihr Leben. Eine Meldung der
Klatschpresse: Der 37-jährige
Hollywood-Schauspieler Tony Curtis und die
18-jährige österreichisch-deutsche Schauspielerin
Christine Kaufmann hatten in Las Vegas
(US-Bundesstaat Nevada) geheiratet. Doch mehr wurde
die Welt davon bewegt, dass auf der indonesischen
Insel Bali der Schichtvulkan Agung ausbrach und mehr
als tausend Menschen das Leben kostete. Zahlreiche
Dörfer sowie landwirtschaftliche Nutzflächen wurden
zerstört. In der Bundesrepublik gab es eine
besonders gute Nachricht: Durch die Schluckimpfung
gegen Poliomyelitis, der sich seit 1962 etwa 22
Millionen Menschen freiwillig unterzogen hatten,
waren die Erkrankungen deutlich zurückgegangen.
10. Februar
Tanganjika/International 1963 – In Moshi, im Nordosten Tanganjikas (tansanisches
Festlandsgebiet), des heutigen ostafrikanischen Staates Tansania, ging die 4.
Afro-Asiatische Solidaritätskonferenz zu Ende. Sie hatte am 4. Februar begonnen.
Insgesamt 60 Staaten hatten Delegation geschickt. Die gefassten Beschlüsse
richteten sich gegen Neokolonialismus und Imperialismus und gegen die Schaffung
eines Staates Malaysia. Sie befürworteten die Unabhängigkeit aller Gebiete, die
noch nicht souverän waren und die Unterstützung des Befreiungskämpfe in
Südamerika im Sinne von
Fidel
Castro (*1926).
10. Februar
Eiskunstlauf 1963 – Die Europameisterschaften im Eiskunstlauf in der ungarischen
Hauptstadt Budapest, die am 5. Februar begonnen hatten, gingen zu Ende. Den
Europameister-Titel im Paarlauf gewannen die Deutschen Meister Marika Kilius
(*1943) und Hans-Jürgen Bäumler (*1942).
11. Februar
Irak 1963 – Die neue Regierung der Baath-Partei, die nach dem Sturz der
Qasim-Regierung die Macht im Irak übernommen hatte, wurde von der BRD, der DDR,
Großbritannien und den USA offiziell anerkannt.
11. Februar
Europa/Großbritannien 1963 – Anlässlich des Abbruchs der
EWG-Beitrittsverhandlungen erklärte der britische Premierminister Harold
Macmillan (1894-1986) vor dem Unterhaus in London, dass es keine bessere
Alternative gäbe und Großbritannien weiterhin an der Schaffung eines vereinten
Europas arbeiten werde.
11. Februar
Norwegen/Europa 1963 – Die norwegische Regierung erklärte in Oslo, dass nach dem
Scheitern der britischen Beitrittsverhandlungen zur Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) das Aufnahmegesuch Norwegens hinfällig sei und die
Zusammenarbeit der Länder der EFTA (Kleine Freihandelszone) verstärkt werden
müsse.
11. Februar
Marokko/International 1963 – In Rabat (Marokko) begann eine
Außenministerkonferenz, die bis zum 13. Februar dauerte.
12. Februar
Schweiz/International 1963 – In Genf (
Schweiz) nahmen nach einer Pause von acht
Wochen die Vertreter aus 18 Ländern ihre Abrüstungsverhandlungen wieder auf.
12. Februar
BRD/Schweiz 1963 – Gemäß eines 400 Jahre alten Brauches holten etwa 4000
Schweizer das Johannes-Bildnis aus der Kirche Hagnau (deutsche Seite des
Bodensees) über den zugefrorenen Bodensee zurück nach Münsterlingen (Schweiz).
12. Februar
BRD 1963 – Der SPD-Politiker und Berliner Senator für Inneres, Heinrich Albertz
(1915-1993), protestierte gegen eine Mauer-Mode-Story der Zeitschrift „Vogue“,
in der Mannequins vor der Berliner Mauer gezeigt wurden.
13. Februar
BRD 1963 – Gegen den ehemaligen Generalbundesanwalt Wolfgang Fränkel (1905-2010)
wurde ein Ermittlungsverfahren aufgenommen, das sich mit dessen juristischer
Tätigkeit während der Zeit des Nationalsozialismus befasste. Das wurde von der
Oberstaatsanwaltschaft in Karlsruhe bestätigt.
13. Februar
Marokko/International 1963 – Die Außenministerkonferenz, die am 11. Februar in
Rabat (Marokko) begonnen hatte, ging zu Ende. Tunesien, Algerien und Marokko
beschlossen regelmäßige Treffen, um Entwicklungs- und Handelspläne ihrer drei
Länder miteinander abzusprechen.
14. Februar
USA 1963 – Der erste Nachrichten-Satellit der amerikanischen Raumfahrtbehörde
NASA aus der Syncom-Serie wurde gestartet. Nach fünf Stunden riss der
Funkkontakt zum Kommunikationssatelliten auf Grund einer Explosion eines
defekten Stickstofftanks ab.
14. Februar
Frankreich 1963 – Drei hohe Offiziere und eine Lehrerin wurden in Paris unter
dem dringenden Verdacht festgenommen, ein Attentat auf den französischen
Staatspräsidenten Charles de Gaulle (
1890-
1970) geplant zu haben. Es war das
zehnte gescheiterte Attentat auf den Präsidenten.
14. Februar
Großbritannien 1963 – Der bisherige außenpolitische Sprecher der Opposition,
Harold Wilson (1916-1995), wurde zum Führer der Labour-Party gewählt. Er trat
die Nachfolge von Hugh Gaitskell (1906-1963) an, der am 18. Januar verstorben
war. +14. Februar
USA 1963 – Ein neuartiger stationärer Nachrichtensatellit des Typs „Syncom“
wurde vom US-amerikanischen Raketenstützpunkt Cape Canaveral gestartet.
15. Februar
BRD 1963 – Der Schnapsfabrikant Carl Underberg (1896-1972) wurde vom Amtsgericht
Tegernsee in Bayern zu einer Geldstrafe von 10.000 DM verurteilt. Underberg
hatte am 17. Juni des Vorjahres vier Spaziergänger unter Androhung von
Waffengewalt von einem Fußweg vertrieben, der über seinen Besitz führte.
15. Februar
Sowjetunion 1963 – Wegen passiver Bestechung wurde der Bürgermeister der
Hauptstadt Duschanbe der Sowjetrepublik Tadschikistan zum Tode durch Erschießen
verurteilt.
15. Februar
BRD 1963 – Sein Amt als neuer Vorsitzender des Allgemeinen Studentenausschusses,
in das er am 6. Februar vom Konvent gewählt worden war, konnte der Jura-Student
Eberhard Diepgen (*1941), der spätere Regierende Bürgermeister Berlins, nicht
antreten. Diepgens Wahl hatte heftigen Protest ausgelöst, weil er der
Burschenschaft Savaria, einer schlagenden Verbindung angehörte, so dass es zu
einer Urabstimmung aller Studenten an der Freien Universität Berlin (West)
gekommen war. Diese Verbindung war zeitweise an der FU verboten.
16. Februar
BRD/DDR 1963 – Drei junge Männer kamen in der Nähe des Grenzüberganges
Helmstedt/Marienborn ums Leben. Sie waren bei ihrem Versuch, in die
Bundesrepublik zu flüchten, in den Kugelhagel der DDR-Grenzpolizei gekommen.
16. Februar
Sowjetunion 1963 – Der Metropolit der Ukrainisch-Katholischen Kirche, Erzbischof
Jozyf Slipy (1892-1984), traf in
Rom ein. Slipy war seit
1945 in Sibirien
inhaftiert gewesen, weil er sich gegen eine von der Sowjetregierung geforderte
Trennung seiner Kirche von Rom gewehrt hatte.
17. Februar
BRD/International 1963 – In Frankfurt am Main begann die Internationale
Frühjahrsmesse, die bis zum 21. Februar dauerte.
17. Februar
West-Berlin 1963 – Bei den Wahlen zum Berliner (West) Abgeordnetenhaus erhielt
die SPD 61,9 % der abgegebenen Stimmen. Die CDU bekam 28,8 % und die FDP ging
mit 7,9 % aus der Wahl hervor.
18. Februar
Italien 1963 – Das italienische Parlament wurde vom amtierenden
Staatspräsidenten, Antonio Segni (1891-1972), aufgelöst. Neuwahlen wurden für
den 28. April 1963 festgesetzt.
18. Februar
BRD/Film 1963 – In Oberhausen (
Nordrhein-Westfalen) begannen die IX.
Westdeutschen Kurzfilmtage, für die sich mehr als 700 deutsche und 200
ausländische Regisseure, Produzenten und Journalisten angemeldet hatten. Die
Kurzfilmtage dauerten bis zum 23. Februar.
18. Februar
Indonesien 1963 – Auf der indonesischen Insel Bali kam es zu einer Eruption des
Schichtvulkans Agung. Der Ausbruch forderte rund 1.500 Menschenleben und
richtete schwere Verwüstungen an.
19. Februar
West-Berlin/BRD 1963 – Die Flugpreise im Berlin-Verkehr, deren Erhöhung von den
drei Berlin (West) anfliegenden Fluggesellschaften für den 1. April 1963
vorgesehen war und die von den drei westalliierten Botschaften bekannt gegeben
wurde, führte zu scharfen Protesten seitens der Bundesregierung und des Berliner
Senats.
19. Februar
BRD/Italien 1963 – Vom Bonner Auswärtigen Amt wurden dem Botschafter Italiens
fünf Gemälde übergeben, die seit
1944 als verschollen galten. Die Bilder, deren
Wert auf acht Millionen DM beziffert wurde, hatte die Münchner Kriminalpolizei
im Schrank eines ehemaligen Wehrmachtssoldaten gefunden. Die Bilder gehören den
Uffizien und dem Palazzo Pitti in Florenz.
19. Februar
Europa 1963 – Der Ministerrat der Länder der EFTA (Kleine Freihandelszone)
beschloss nach zweitägigen Verhandlungen in Genf (Schweiz) die Ausarbeitung
eines Aktionsprogramms unter Führung von Großbritannien. Programmziel war, bis
zum Ende des Jahres 1966 alle Zollschranken zwischen den sieben Mitgliedsstaaten
der EFTA abzubauen. Die derzeitigen Mitgliedsstaaten waren Dänemark, Norwegen,
Österreich, Portugal, Schweden, die Schweiz und Großbritannien.
Urteil bei den
Schwabinger Krawallen >>
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