Februar 1963 – Naturkatastrophen vs. Technik
Während es in Bagdad zu einem Machtwechsel
kam, in dessen Folge kurz darauf der ehemalige
Machthaber Abd al-Karim Qasim hingerichtet wurde,
hatten die Menschen auf der indonesischen Insel Bali
mit den Folgen eines verheerenden Vulkanausbruchs zu
kämpfen. Hunderte Menschen verloren ihr Leben, viele
hatten durch die Verwüstungen alles an Hab und Gut
verloren und standen vor dem Nichts, das diese
Naturkatastrophe angerichtet hatte. Andernorts auf
der Welt triumphierte dessen ungeachtet der
technische Fortschritt wie beispielsweise beim
Erstflug einer dreistrahligen Boeing 727. Auch der
Start des ersten Nachrichten-Satelliten, erregte
nicht nur in den USA das Interesse der
Öffentlichkeit. Technik hatte auch ihre
Schattenseiten. Über der türkischen Hauptstadt
Ankara war es zu einem Zusammenstoß und anschließend
zum Absturz beider Flugzeuge gekommen. Der Absturz
traf einen belebten Marktplatz. Die an Bord
befindlichen 17 Menschen und 87 Menschen auf dem
Marktplatz kamen ums Leben.
1. Februar
Türkei 1963 – Über der türkischen Hauptstadt Ankara kam es zu einer
Flugzeugkatastrophe. Eine Vickers Viscount 754 der libanesischen
Fluggesellschaft Libanese Middle East Airlines stieß in der Luft mit einer
Douglas C-47 der türkischen Luftwaffe zusammen. Beide Flugzeuge stürzten ab,
trafen dabei u. a. einen Marktplatz, der zu diesem Zeitpunkt voller Menschen
war. Die an Bord befindlichen 17 Menschen kamen dabei ums Leben. Außerdem wurden
87 Menschen Ankaras Opfer der Katastrophe, zudem gab es 50 Verletzte.
1. Februar
USA 1963 – Die neue Boeing 727 wurde offiziell in den Dienst gestellt.
1. Februar
Reitsport 1963 – Der deutsche Springreiter Hermann Schridde (1937-1985) unterlag
auf Franca im Stichkampf gegen Alwin Schockemöhle (*1937) auf Freiherr, der
damit den Preis von Deutschland in der Westberliner Deutschlandhalle gewann.
1. Februar
West-Berlin/BRD 1963 – In Berlin (West) wurde die Deutsche Kinemathek e. V.
eröffnet. Die umfangreiche Sammlung von Filmen, Plakaten, Werbe- und Standfotos
sowie Drehbüchern und anderen Unterlagen, die die künstlerische Entwicklung des
Kinofilms widerspiegeln hat ihre angemessene Unterbringung im Studio der
Akademie der Künste gefunden.
2. Februar
USA/International 1963 – Die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Kanada und
Australien erklärten offiziell ihre Bereitschaft, Indien gegen China zu
verteidigen gegen jeden eventuellen Luftangriff.
2. Februar
BRD 1963 – Dem CSU-Bundestagsabgeordneten Karl Theodor Freiherr von und zu
Guttenberg wurde vom Landesschiedsgericht der CSU eine Rüge erteilt. Guttenberg
habe angeblich Koalitionsgespräche mit den Sozialdemokraten geführt, ohne sie
vordem abgesprochen zu haben.
2. Februar
USA/Raumfahrt 1963 – Zur Realisierung des vierten Testfluges der Mission SA-4
der ersten Stufe einer Saturn I wurde die Rakete auf dem Seeweg angeliefert. Die
Montage war innerhalb von 54 Tagen abgeschlossen. Der Start war für den 28. März
geplant.
2. Februar
BRD/Antarktis 1963 – Der VW-Käfer „Antarctica 1“ erreichte die Antarktis per
Schiff. Die Reise zur australischen Mawson Station war wegen des Eises
gefährlich gewesen. Das Serienauto, das in knallrot ein Hingucker in der weißen
Landschaft war, wurde bei seiner Ankunft von neugierigen Pinguinen umringt und
bestaunt. Für seinen ersten Schnee-Einsatz, der „Antarctica 1“ zum Rumdoodle
Airfield führte, benötigte der Käfer 65 Minuten. Die Strecke hatte eine Länge
von 16 Kilometern. Das robuste Auto hatte auch bei minus 38 Grad Celsius keine
Startschwierigkeiten.
3. Februar
BRD 1963 – In der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf endete das zweitägige
FESTUM FLUXORUM. Nach Konzerten in Wiesbaden, Kopenhagen und Paris war
Düsseldorf die vierte Station für das Instrumentale Theater. Die
Aktions-Kunstrichtung, die u. a. von dem avantgardistischen Künstler, dem
US-Amerikaner George Maciunas (1931-1978) begründet wurde, war nach dem
Dadaismus der zweite Elementarangriff auf das Kunstwerk an sich.
3. Februar
Schweiz 1963 – In Basel endete im Gewerbemuseum die Ausstellung „Alte
schweizerische Wirtshausschilder“, die seit dem 8. Dezember 1962 zu besichtigen
war.
3. Februar
Großbritannien/Italien 1963 – Der britische Premierminister Harold Macmillan
(1894-1986), der dieses Amt seit
1957 ausübte, beendete seinen Besuch in der
italienischen Hauptstadt Rom. Macmillan war für zwei Tage zu Gesprächen mit dem
Ministerpräsidenten Italiens, Amintore Fanfani (1908-1999), angereist.
3. Februar
BRD 1963 – Auf Initiative des Bundeswirtschaftsministers Ludwig Erhard
(1897-1977) wurde in Bonn beschlossen, ein Allgemeines Deutsches
Warentest-Institut als rechtskräftige Stiftung ins Leben zu rufen.
3. Februar
West-Berlin/Ost-Berlin 1963 – Die erste Tagung der Provinzialsynode von
Berlin/Brandenburg wurde in Berlin-West und in Berlin-Ost mit getrennten
Gottesdiensten begonnen. Die Synode dauerte bis zum 5. Februar.
3. Februar
Nicaragua 1963 – Im zentralamerikanischen Nicaragua ging der Kandidat der
Liberalen Partei, René Schick Gutiérrez (1909-1966), als Sieger aus den
Präsidentschaftswahlen hervor. Er trat das Amt am 1. Mai des Jahres 1963 an.
3. Februar
Leichtathletik 1963 – Der finnische Leichtathlet Pentti Nikula (*1939)
übersprang als erster Stabhochspringer in der Sportgeschichte die 5-m-Grenze. Da
der Rekord in einer Halle aufgestellt wurde, wird allgemein der US-Amerikanische
Brian Sternberg (*1943) als erster Fünfmeterspringer bezeichnet, der diesen
Rekord am 27. April 1963 im Freien sprang.
4. Februar
Schweiz/International 1963 – Im Völkerbundpalast in Genf begann die erste
internationale Konferenz für Entwicklungshilfe. Sie dauerte bis zum 20. Februar.
4. Februar
BRD 1963 – Im Haus des Bundeskanzlers kam die Regierung zu einer Sondersitzung
zusammen, deren einziger Tagungsordnungspunkt eine Regierungserklärung war, die
Adenauer zwei Tage später abgab und die die Beziehungen zwischen Europa und den
USA zum Inhalt hatte.
5. Februar
Europa 1963 – Die Beratende Versammlung des Europarates trat in Strassburg
zusammen. Thema war das Scheitern der Beitrittsverhandlungen mit Großbritannien
den Eintritt in die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) betreffend.
5. Februar
BRD 1963 – Eine erste geschlossene Schau, in der thailändische Kunst in Europa
gezeigt wurde, eröffnete Bundespräsident
Heinrich Lübke (1894-1972) in Köln. Die
Ausstellung trug den Titel „Schätze aus Thailand“ und wurde im
Wallraff-Richartz-Museum präsentiert.
5. Februar
BRD 1963 – Tatsächlich waren Akten auf dem Postweg nach Nürnberg verloren
gegangen, die im Fibag-Untersuchungsausschuss 1962 eine Rolle gespielt hatten.
Das wurde vom Bundeshaus in Bonn bestätigt.
5. Februar
BRD 1963 – Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard (1897-1977) erklärte sich in
der „Süddeutschen Zeitung“ ablehnend gegenüber der Europapolitik Frankreichs. Er
drückte die Hoffnung aus, dass durch Gespräche mit den USA die „bürokratische
Verkrustung Europas“ wieder aufgebrochen werden könne.
6. Februar
USA 1963 – Das dreistrahlige Verkehrsflugzeug Boeing 727 startete zu seinem
Erstflug. Es wurde vom US-amerikanischen Flugzeughersteller Boeing gebaut.
Konzipiert wurde es für den Passagier- und Frachttransport auf Mittel- und
Kurzstrecken. +6. Februar
BRD/DDR 1963 – Die Vertreter der beiden Nationalen Olympischen Komitees aus der
BRD und der DDR beschlossen in Lausanne, eine gesamtdeutsche Mannschaft
aufzustellen, die den deutschen Sport bei den Olympischen Spielen 1964 vertreten
soll.
6. Februar
Kanada 1963 – In Kanada wurde die konservative Minderheitsregierung von John
George Diefenbaker (1895-1975) gestürzt. Der Machtverlust war durch die
Unentschlossenheit entstanden, die die Regierung in der Frage der Stationierung
US-amerikanischer Atomwaffen gezeigt hatte. Die ablehnende Haltung Diefenbakers,
die kanadische Luftwaffe mit Atomsprengköpfen auszustatten, war ein weiterer
Grund für den Sturz der Regierung.
6. Februar
DDR 1963 – Das DDR-Landwirtschaftsministerium wurde aufgelöst. Es wurde durch
Landwirtschaftsräte beim Ministerrat ersetzt.
7. Februar
BRD 1963 – Der Herausgeber des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, Rudolf
Augstein (1923-2002), der am 27. Oktober 1962 in Haft genommen worden war, wurde
aus der Untersuchungshaft entlassen. Es bestünde keine Verdunklungsgefahr, hieß
es in der Begründung. Augstein war wegen der Veröffentlichung vertraulicher
Berichte zum NATO-Manöver „Fallex 68“, mit denen er das Verteidigungskonzept der
Bundeswehr in Frage stellte, unter dem Vorwurf des Landesverrates inhaftiert
worden. Seine und die Festnahme weiterer Mitarbeiter hatten eine landesweite
Empörung zur „Spiegel-Affäre“ ausgelöst.
7. Februar
BRD 1963 – In dem Großauheimer Zweigwerk einer Elektrofirma bei Hanau war in der
Werkshalle für Kühlschränke ein Großbrand ausgebrochen und hatte einen
Sachschaden von rund 20 Millionen DM angerichtet.
7. Februar
BRD/Frankreich 1963 – Der Staatssekretär des Bonner Auswärtigen Amtes und
CDU-Politiker Karl Carstens (1914-1992) war von einem zweitägigen Besuch aus
Washington zurückgekehrt. Er hatte der US-amerikanischen Regierung versichert,
dass der am 22. Januar 1963 unterzeichnete Élysée-Vertrag, der Frankreichs und
Deutschlands Versöhnung besiegelte, keine negativen Folgen für die
deutsch-amerikanischen Beziehungen habe.
7. Februar
USA 1963 – Der US-Präsident John F. Kennedy (1917-1963) bezeichnete es auf einer
Pressekonferenz in Washington als unheilvoll, wenn Westeuropa und die USA wegen
der Atomwaffenfrage und dem Scheitern des Beitritts Großbritanniens in die EWG
(Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) getrennt werden würden.
8. Februar
Irak 1963 – In Bagdad führte ein Putsch der irakischen Arabisch-Sozialistischen
Baath-Partei (gegründet am 7. April 1947) zum Sturz von General Abd al-Karim
Qasim (1914-1963). Die Partei übernahm die Macht. Ein einstweiliger
Waffenstillstand an der kurdischen Front war eine der ersten Folgen des
Machtwechsels, der jedoch nicht von langer Dauer sein sollte.
8. Februar
BRD 1963 – In Bonn stellte der Bundespostminister Richard Stücklen (1916-2002)
den Vertretern der Presse einen neuen Fernsprechapparat vor, der in zweijähriger
Arbeit entwickelt worden war.
8. Februar
BRD 1963 – Der CDU-Politiker, Ernährungsminister Werner Schwarz (1900-1982)
erläuterte vor dem Parlament den „Grünen Plan“, der veröffentlicht wurde und der
Investitionen für die Landwirtschaft vorsah.
8. Februar
Großbritannien 1963 – Die britische Prinzessin Margret (1930-2002) sagte ihren
für den 9. März 1963 geplanten Besuch in Paris ab. Dazu hatte ihr der
Premierminister Harold Macmillan (1894-1986) geraten wegen der Haltung des
französischen Staatsoberhauptes Charles de Gaulle (
1890-
1970) gegenüber
Großbritanniens. Diese Entscheidung wurde von der britischen Presse scharf
kritisiert.
8. Februar
USA/Ceylon 1963 – Vom US-amerikanischen Amt für Auslandshilfe wurde jede
ökonomische und technische Unterstützung für Ceylon (heute Sri Lanka)
ausgesetzt, weil sich die Regierung Ceylons weigerte, eine Entschädigung für die
Enteignung US-amerikanischer Ölfirmen zu zahlen.
9.Februar
Irak 1963 – Der irakische General und Politiker Abd al-Karim Qasim (1914-1963)
wurde hingerichtet. Er hatte seit
1958 die Macht im Lande als Premierminister
und auch als Verteidigungsminister ausgeübt. Militärs, die eine pro-ägyptische
Politik vertraten, hatten ihn nach viereinhalbjähriger Herrschaft tags zuvor
gestürzt.
9. Februar
USA 1963 – Der 37-jährige Hollywood-Schauspieler Tony Curtis (1925-2010) und die
18-jährige österreichisch-deutsche Schauspielerin Christine Kaufmann (*1945)
heirateten in Las Vegas (USA).
9. Februar
Spanien/BRD 1963 – Deutsche Urlauber saßen auf der spanischen Insel Mallorca
fest. Überraschend hatte die spanische Regierung einer Luftchartergesellschaft
der BRD die Landeerlaubnis entzogen. Spanien wollte mit dieser Maßnahme die
Einschaltung eigener Fluggesellschaften erzwingen.
9. Februar
BRD 1963 – Der CSU-Vorsitzende Franz-Josef Strauß (1915-1988) zog die
Strafanträge wegen Beleidigung und übler Nachrede zurück, die er 1962 gegen den
Herausgeber des Magazins „Der Spiegel“ Rudolf Augstein (1923-2002) sowie gegen
andere Zeugen der „Fibag-Affäre“ gestellt hatte.
10. Februar
Tanganjika/International 1963 – In Moshi, im Nordosten Tanganjikas (tansanisches
Festlandsgebiet), des heutigen ostafrikanischen Staates Tansania, ging die 4.
Afro-Asiatische Solidaritätskonferenz zu Ende. Sie hatte am 4. Februar begonnen.
Insgesamt 60 Staaten hatten Delegation geschickt. Die gefassten Beschlüsse
richteten sich gegen Neokolonialismus und Imperialismus und gegen die Schaffung
eines Staates Malaysia. Sie befürworteten die Unabhängigkeit aller Gebiete, die
noch nicht souverän waren und die Unterstützung des Befreiungskämpfe in
Südamerika im Sinne von
Fidel
Castro (*1926).
10. Februar
Eiskunstlauf 1963 – Die Europameisterschaften im Eiskunstlauf in der ungarischen
Hauptstadt Budapest, die am 5. Februar begonnen hatten, gingen zu Ende. Den
Europameister-Titel im Paarlauf gewannen die Deutschen Meister Marika Kilius
(*1943) und Hans-Jürgen Bäumler (*1942).
11. Februar
Irak 1963 – Die neue Regierung der Baath-Partei, die nach dem Sturz der
Qasim-Regierung die Macht im Irak übernommen hatte, wurde von der BRD, der DDR,
Großbritannien und den USA offiziell anerkannt.
11. Februar
Europa/Großbritannien 1963 – Anlässlich des Abbruchs der
EWG-Beitrittsverhandlungen erklärte der britische Premierminister Harold
Macmillan (1894-1986) vor dem Unterhaus in London, dass es keine bessere
Alternative gäbe und Großbritannien weiterhin an der Schaffung eines vereinten
Europas arbeiten werde.
11. Februar
Norwegen/Europa 1963 – Die norwegische Regierung erklärte in Oslo, dass nach dem
Scheitern der britischen Beitrittsverhandlungen zur Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) das Aufnahmegesuch Norwegens hinfällig sei und die
Zusammenarbeit der Länder der EFTA (Kleine Freihandelszone) verstärkt werden
müsse.
11. Februar
Marokko/International 1963 – In Rabat (Marokko) begann eine
Außenministerkonferenz, die bis zum 13. Februar dauerte.
12. Februar
Schweiz/International 1963 – In Genf (
Schweiz) nahmen nach einer Pause von acht
Wochen die Vertreter aus 18 Ländern ihre Abrüstungsverhandlungen wieder auf.
12. Februar
BRD/Schweiz 1963 – Gemäß eines 400 Jahre alten Brauches holten etwa 4000
Schweizer das Johannes-Bildnis aus der Kirche Hagnau (deutsche Seite des
Bodensees) über den zugefrorenen Bodensee zurück nach Münsterlingen (Schweiz).
12. Februar
BRD 1963 – Der SPD-Politiker und Berliner Senator für Inneres, Heinrich Albertz
(1915-1993), protestierte gegen eine Mauer-Mode-Story der Zeitschrift „Vogue“,
in der Mannequins vor der Berliner Mauer gezeigt wurden.
13. Februar
BRD 1963 – Gegen den ehemaligen Generalbundesanwalt Wolfgang Fränkel (1905-2010)
wurde ein Ermittlungsverfahren aufgenommen, das sich mit dessen juristischer
Tätigkeit während der Zeit des Nationalsozialismus befasste. Das wurde von der
Oberstaatsanwaltschaft in Karlsruhe bestätigt.
13. Februar
Marokko/International 1963 – Die Außenministerkonferenz, die am 11. Februar in
Rabat (Marokko) begonnen hatte, ging zu Ende. Tunesien, Algerien und Marokko
beschlossen regelmäßige Treffen, um Entwicklungs- und Handelspläne ihrer drei
Länder miteinander abzusprechen.
14. Februar
USA 1963 – Der erste Nachrichten-Satellit der amerikanischen Raumfahrtbehörde
NASA aus der Syncom-Serie wurde gestartet. Nach fünf Stunden riss der
Funkkontakt zum Kommunikationssatelliten auf Grund einer Explosion eines
defekten Stickstofftanks ab.
14. Februar
Frankreich 1963 – Drei hohe Offiziere und eine Lehrerin wurden in Paris unter
dem dringenden Verdacht festgenommen, ein Attentat auf den französischen
Staatspräsidenten Charles de Gaulle (
1890-
1970) geplant zu haben. Es war das
zehnte gescheiterte Attentat auf den Präsidenten.
14. Februar
Großbritannien 1963 – Der bisherige außenpolitische Sprecher der Opposition,
Harold Wilson (1916-1995), wurde zum Führer der Labour-Party gewählt. Er trat
die Nachfolge von Hugh Gaitskell (1906-1963) an, der am 18. Januar verstorben
war. +14. Februar
USA 1963 – Ein neuartiger stationärer Nachrichtensatellit des Typs „Syncom“
wurde vom US-amerikanischen Raketenstützpunkt Cape Canaveral gestartet.
15. Februar
BRD 1963 – Der Schnapsfabrikant Carl Underberg (1896-1972) wurde vom Amtsgericht
Tegernsee in Bayern zu einer Geldstrafe von 10.000 DM verurteilt. Underberg
hatte am 17. Juni des Vorjahres vier Spaziergänger unter Androhung von
Waffengewalt von einem Fußweg vertrieben, der über seinen Besitz führte.
15. Februar
Sowjetunion 1963 – Wegen passiver Bestechung wurde der Bürgermeister der
Hauptstadt Duschanbe der Sowjetrepublik Tadschikistan zum Tode durch Erschießen
verurteilt.
15. Februar
BRD 1963 – Sein Amt als neuer Vorsitzender des Allgemeinen Studentenausschusses,
in das er am 6. Februar vom Konvent gewählt worden war, konnte der Jura-Student
Eberhard Diepgen (*1941), der spätere Regierende Bürgermeister Berlins, nicht
antreten. Diepgens Wahl hatte heftigen Protest ausgelöst, weil er der
Burschenschaft Savaria, einer schlagenden Verbindung angehörte, so dass es zu
einer Urabstimmung aller Studenten an der Freien Universität Berlin (West)
gekommen war. Diese Verbindung war zeitweise an der FU verboten.
16. Februar
BRD/DDR 1963 – Drei junge Männer kamen in der Nähe des Grenzüberganges
Helmstedt/Marienborn ums Leben. Sie waren bei ihrem Versuch, in die
Bundesrepublik zu flüchten, in den Kugelhagel der DDR-Grenzpolizei gekommen.
16. Februar
Sowjetunion 1963 – Der Metropolit der Ukrainisch-Katholischen Kirche, Erzbischof
Jozyf Slipy (1892-1984), traf in
Rom ein. Slipy war seit
1945 in Sibirien
inhaftiert gewesen, weil er sich gegen eine von der Sowjetregierung geforderte
Trennung seiner Kirche von Rom gewehrt hatte.
17. Februar
BRD/International 1963 – In Frankfurt am Main begann die Internationale
Frühjahrsmesse, die bis zum 21. Februar dauerte.
17. Februar
West-Berlin 1963 – Bei den Wahlen zum Berliner (West) Abgeordnetenhaus erhielt
die SPD 61,9 % der abgegebenen Stimmen. Die CDU bekam 28,8 % und die FDP ging
mit 7,9 % aus der Wahl hervor.
18. Februar
Italien 1963 – Das italienische Parlament wurde vom amtierenden
Staatspräsidenten, Antonio Segni (1891-1972), aufgelöst. Neuwahlen wurden für
den 28. April 1963 festgesetzt.
18. Februar
BRD/Film 1963 – In Oberhausen (
Nordrhein-Westfalen) begannen die IX.
Westdeutschen Kurzfilmtage, für die sich mehr als 700 deutsche und 200
ausländische Regisseure, Produzenten und Journalisten angemeldet hatten. Die
Kurzfilmtage dauerten bis zum 23. Februar.
18. Februar
Indonesien 1963 – Auf der indonesischen Insel Bali kam es zu einer Eruption des
Schichtvulkans Agung. Der Ausbruch forderte rund 1.500 Menschenleben und
richtete schwere Verwüstungen an.
19. Februar
West-Berlin/BRD 1963 – Die Flugpreise im Berlin-Verkehr, deren Erhöhung von den
drei Berlin (West) anfliegenden Fluggesellschaften für den 1. April 1963
vorgesehen war und die von den drei westalliierten Botschaften bekannt gegeben
wurde, führte zu scharfen Protesten seitens der Bundesregierung und des Berliner
Senats.
19. Februar
BRD/Italien 1963 – Vom Bonner Auswärtigen Amt wurden dem Botschafter Italiens
fünf Gemälde übergeben, die seit
1944 als verschollen galten. Die Bilder, deren
Wert auf acht Millionen DM beziffert wurde, hatte die Münchner Kriminalpolizei
im Schrank eines ehemaligen Wehrmachtssoldaten gefunden. Die Bilder gehören den
Uffizien und dem Palazzo Pitti in Florenz.
19. Februar
Europa 1963 – Der Ministerrat der Länder der EFTA (Kleine Freihandelszone)
beschloss nach zweitägigen Verhandlungen in Genf (Schweiz) die Ausarbeitung
eines Aktionsprogramms unter Führung von Großbritannien. Programmziel war, bis
zum Ende des Jahres 1966 alle Zollschranken zwischen den sieben Mitgliedsstaaten
der EFTA abzubauen. Die derzeitigen Mitgliedsstaaten waren Dänemark, Norwegen,
Österreich, Portugal, Schweden, die Schweiz und Großbritannien.
20. Februar
West-Berlin 1963 – In Berlin (West) wurde in der Freien Volksbühne am
Kurfürstendamm das Theaterstück „Der Stellvertreter“ von Rolf Hochhuth (*1931)
uraufgeführt. Das Theaterstück im freien jambischen Versmaß befasst sich mit der
Haltung des Vatikans mit dem Holocaust.
21. Februar
BRD 1963 – Der Bundesrichter Ludwig Martin (1909-2010) wurde vom Bundeskabinett
in Bonn zum neuen Generalbundesanwalt benannt. Ludwig Martin trat sein Amt am 7.
April an.
21. Februar
Sowjetunion/International 1963 – Die sowjetische Delegation legte in Genf
(Schweiz) auf der 100. Vollsitzung der Abrüstungskonferenz einen Entwurf eines
Nichtangriffspaktes zwischen der NATO (Nordatlantikpakt) und den Staaten des
Warschauer Paktes vor.
22. Februar
Griechenland/Monte Carlo 1963 – Der griechische Reeder Aristoteles Onassis
(1906-1975) bot dem Fürsten von Monaco, Rainier III., die Aktienmehrheit des
Spielkasinos von Monte Carlo an.
23. Februar
BRD/Film 1963 – In Oberhausen (Nordrhein-Westfalen) gingen die IX. Westdeutschen
Kurzfilmtage zu Ende, die am 18. Februar begonnen hatten. Ein qualitativ
hochwertiges Film- und Kinoniveau hatte sich noch nicht abgezeichnet, Zuschüsse
waren auch nicht in Aussicht gestellt worden. Nachdem im Vorjahr der alte
deutsche Film für tot erklärt wurde, hatte sich der neue deutsche Film jedoch
noch nicht durchgesetzt.
23. Februar
Birma 1963 – In Birma (heute Myanmar) verstaatlichte die Militärregierung alle
in- und ausländischen Banken. Die Zinsgewinne sollten dadurch unmittelbar dem
Volk zugutekommen.
23. Februar
Segelfliegen 1963 – Der deutsche Segelflieger Heinz Huth (1908-1996) konnte
seinen Weltmeistertitel von 1960 bei der Segelflieger-Weltmeisterschaft in
Argentinien in Standardklasse erfolgreich verteidigen.
24. Februar
Österreich 1963 – Die Koalitionsverhandlungen, die die ÖVP (Österreichische
Volkspartei) und die SPÖ (Sozialistische Partei Österreichs) seit Monaten
führten, um eine Koalitionsregierung zu bilden, waren gescheitert.
25. Februar
Frankreich 1963 – Der Vertreter der Anklage in dem Pariser Sondergerichtsprozess
gegen die Attentäter von Petit-Clamart, die im August des Jahres 1962 auf das
Auto des Staatspräsidenten Charles de Gaulle (
1890-
1970) geschossen hatten,
beantragte gegen sieben Beteiligte die Todesstrafe.
25. Februar
Kongo 1963 – Der Ministerpräsident des afrikanischen Staates
Kongo, Cyrill
Adoula (1921-1971) war zu einem viertägigen Besuch in Brüssel (
Belgien)
eingetroffen. Adoula bat die belgische Regierung u. a. um weitere technische
Sachverständige, die helfen sollen, den Aufbau des Landes voranzubringen.
26. Februar
BRD 1963 – Gegen den Regierungskriminalrat Theo Saevecke (1911-2000), der die
Exekutivmaßnahmen in der „Spiegel“-Affäre 1962 geleitet hatte, wurden Vorwürfe
seitens der Vereinigung italienischer Widerstandskämpfer erhoben. Saevecke soll
vor
1945 aktiv beteiligt gewesen sein bei Geiselerschießungen in Norditalien.
26. Februar
BRD 1963 – Laut einer Mitteilung des Bundesgesundheitsamtes in Berlin (West)
waren durch Schluckimpfung gegen Poliomyelitis, der sich seit 1962 etwa 22
Millionen Menschen bis zu 40 Jahren freiwillig unterzogen hatten, die
Erkrankungen in der BRD deutlich zurückgegangen.
26. Februar
Frankreich 1963 – Der ehemalige Führer der rechtsradikalen Geheim-Organisation
OAS (Organisation de l’armée secrète), Oberst Antoine Argoud (1914-2004), wurde
in Paris verhaftet. Ein anonymer Anruf hatte die Polizei auf seine Spur
gebracht. Er wurde gefesselt in einem Lieferwagen unweit des Polizeireviers und
der Kathedrale Notre-Dame gefunden.
27. Februar
BRD 1963 – Der „Kehrwiederturm“ an der Kaiserspitze des Hamburger Freihafens
wurde gesprengt. Der Turm war vor 60 Jahren errichtet worden und musste dem Bau
eines Lagerhauses weichen.
27. Februar
USA/BRD 1963 – Bei seinem Aufenthalt in Washington (USA) betonte der
bundesdeutsche Verteidigungsminister Kai Uwe von Hassel (1913-1997) die enge
Zugehörigkeit der BRD zur NATO.
27. Februar
Iran 1963 – Im Iran führte Schah Mohammad Reza Pahlavi (1919-1980) offiziell das
Wahlrecht für Frauen ein. Innerhalb der Ereignisse der sogenannten Weißen
Revolution hatten die iranischen Frauen dieses Recht letztendlich selbst
erwirkt. Der Schah hatte es nun in einem Dekret festgeschrieben.
27. Februar
Dominikanische Republik 1963 – In der Dominikanischen Republik wurde der
Politiker und Schriftsteller Juan Emilio Bosch Gaviño (1909-2001), kurz Juan
Bosch, im Amt des neuen Staatspräsidenten bestätigt. Er trat damit die Nachfolge
des am 30. Mai 1961 ermordeten Diktators Rafael Leónidas Trujillo (1891-1961)
an, der 1930 die Regierung übernommen hatte. Bosch hatte sich als Kandidat der
PRD (Partido Revolucionario Domicano) aufstellen lassen. Es waren seit 1930 die
ersten freien Wahlen zur Präsidentschaft, die er mit 60 Prozent der Stimmen
gewann.
28. Februar
DDR 1963 – Der Chefdramaturg des Deutschen Theater in Berlin (Ost) und
Schriftsteller, Peter Hacks (1928-2003), gab sein Amt auf. Sein Stück „Die
Sorgen und die Macht“ war ein ständiger Stein des Anstoßes für die Funktionäre
der Partei. Peter Hacks hatte sich deshalb in die freiberufliche
Schriftstellerei zurück gezogen.
28. Februar
China/Indien 1963 – Die Volksrepublik China hat dem Vorschlag vom 21. November
1962 entsprechend den angekündigten Truppenabzug an der indisch-chinesischen
Grenze realisiert.
28. Februar
BRD 1963 – Im Zusammenhang mit den Schwabinger Krawallen vom Juni 1962 wurde
beim ersten Prozess das Urteil gegen einen 23-jährigen Polizeiwachtmeister
gefällt. Der Münchner Polizist wurde zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt. Er
hatte einen Studenten bei den Rangeleien erheblich verletzt.
Februar 1963 Deutschland in den Nachrichten
Berliner Philharmoniker
Bruno Maderna Dirigent. Werke von Giovanni Gabrieli,
Felix Mendelssohn Bartholdy, Wolfgang Amadeus Mozart und
Claude Debussy. Dienstag. 12. Februar 1963 .....
>>>
Werbung 1963
Reklame
<< Das
geschah
1962
|
Das geschah 1964 >>