Februar 1963 – Urteile für Schwabinger Krawalle

Im Zusammenhang mit den Schwabinger Krawallen vom Juni 1962 wurde beim ersten Prozess am 28. Februar 1963 das Urteil gegen einen 23-jährigen Polizeiwachtmeister gefällt. Der Münchner Polizist wurde zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt. Er hatte einen Studenten bei den Rangeleien erheblich verletzt. Die Schwabinger Krawallen fingen harmlos als Fest junger Menschen an. Als Nachbarn die Polizei wegen Ruhestörung riefen, eskalierte die Situation.
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Weitere Chronik im Februar 1963

20. Februar
West-Berlin 1963 – In Berlin (West) wurde in der Freien Volksbühne am Kurfürstendamm das Theaterstück „Der Stellvertreter“ von Rolf Hochhuth (*1931) uraufgeführt. Das Theaterstück im freien jambischen Versmaß befasst sich mit der Haltung des Vatikans mit dem Holocaust.
21. Februar
BRD 1963 – Der Bundesrichter Ludwig Martin (1909-2010) wurde vom Bundeskabinett in Bonn zum neuen Generalbundesanwalt benannt. Ludwig Martin trat sein Amt am 7. April an.
21. Februar
Sowjetunion/International 1963 – Die sowjetische Delegation legte in Genf (Schweiz) auf der 100. Vollsitzung der Abrüstungskonferenz einen Entwurf eines Nichtangriffspaktes zwischen der NATO (Nordatlantikpakt) und den Staaten des Warschauer Paktes vor.
22. Februar
Griechenland/Monte Carlo 1963 – Der griechische Reeder Aristoteles Onassis (1906-1975) bot dem Fürsten von Monaco, Rainier III., die Aktienmehrheit des Spielkasinos von Monte Carlo an.
23. Februar
BRD/Film 1963 – In Oberhausen (Nordrhein-Westfalen) gingen die IX. Westdeutschen Kurzfilmtage zu Ende, die am 18. Februar begonnen hatten. Ein qualitativ hochwertiges Film- und Kinoniveau hatte sich noch nicht abgezeichnet, Zuschüsse waren auch nicht in Aussicht gestellt worden. Nachdem im Vorjahr der alte deutsche Film für tot erklärt wurde, hatte sich der neue deutsche Film jedoch noch nicht durchgesetzt.
23. Februar
Birma 1963 – In Birma (heute Myanmar) verstaatlichte die Militärregierung alle in- und ausländischen Banken. Die Zinsgewinne sollten dadurch unmittelbar dem Volk zugutekommen.
23. Februar
Segelfliegen 1963 – Der deutsche Segelflieger Heinz Huth (1908-1996) konnte seinen Weltmeistertitel von 1960 bei der Segelflieger-Weltmeisterschaft in Argentinien in Standardklasse erfolgreich verteidigen.
24. Februar
Österreich 1963 – Die Koalitionsverhandlungen, die die ÖVP (Österreichische Volkspartei) und die SPÖ (Sozialistische Partei Österreichs) seit Monaten führten, um eine Koalitionsregierung zu bilden, waren gescheitert.
25. Februar
Frankreich 1963 – Der Vertreter der Anklage in dem Pariser Sondergerichtsprozess gegen die Attentäter von Petit-Clamart, die im August des Jahres 1962 auf das Auto des Staatspräsidenten Charles de Gaulle (1890-1970) geschossen hatten, beantragte gegen sieben Beteiligte die Todesstrafe.
25. Februar
Kongo 1963 – Der Ministerpräsident des afrikanischen Staates Kongo, Cyrill Adoula (1921-1971) war zu einem viertägigen Besuch in Brüssel (Belgien) eingetroffen. Adoula bat die belgische Regierung u. a. um weitere technische Sachverständige, die helfen sollen, den Aufbau des Landes voranzubringen.
26. Februar
BRD 1963 – Gegen den Regierungskriminalrat Theo Saevecke (1911-2000), der die Exekutivmaßnahmen in der „Spiegel“-Affäre 1962 geleitet hatte, wurden Vorwürfe seitens der Vereinigung italienischer Widerstandskämpfer erhoben. Saevecke soll vor 1945 aktiv beteiligt gewesen sein bei Geiselerschießungen in Norditalien.
26. Februar
BRD 1963 – Laut einer Mitteilung des Bundesgesundheitsamtes in Berlin (West) waren durch Schluckimpfung gegen Poliomyelitis, der sich seit 1962 etwa 22 Millionen Menschen bis zu 40 Jahren freiwillig unterzogen hatten, die Erkrankungen in der BRD deutlich zurückgegangen.
26. Februar
Frankreich 1963 – Der ehemalige Führer der rechtsradikalen Geheim-Organisation OAS (Organisation de l’armée secrète), Oberst Antoine Argoud (1914-2004), wurde in Paris verhaftet. Ein anonymer Anruf hatte die Polizei auf seine Spur gebracht. Er wurde gefesselt in einem Lieferwagen unweit des Polizeireviers und der Kathedrale Notre-Dame gefunden.
27. Februar
BRD 1963 – Der „Kehrwiederturm“ an der Kaiserspitze des Hamburger Freihafens wurde gesprengt. Der Turm war vor 60 Jahren errichtet worden und musste dem Bau eines Lagerhauses weichen.
27. Februar
USA/BRD 1963 – Bei seinem Aufenthalt in Washington (USA) betonte der bundesdeutsche Verteidigungsminister Kai Uwe von Hassel (1913-1997) die enge Zugehörigkeit der BRD zur NATO.
27. Februar
Iran 1963 – Im Iran führte Schah Mohammad Reza Pahlavi (1919-1980) offiziell das Wahlrecht für Frauen ein. Innerhalb der Ereignisse der sogenannten Weißen Revolution hatten die iranischen Frauen dieses Recht letztendlich selbst erwirkt. Der Schah hatte es nun in einem Dekret festgeschrieben.
27. Februar
Dominikanische Republik 1963 – In der Dominikanischen Republik wurde der Politiker und Schriftsteller Juan Emilio Bosch Gaviño (1909-2001), kurz Juan Bosch, im Amt des neuen Staatspräsidenten bestätigt. Er trat damit die Nachfolge des am 30. Mai 1961 ermordeten Diktators Rafael Leónidas Trujillo (1891-1961) an, der 1930 die Regierung übernommen hatte. Bosch hatte sich als Kandidat der PRD (Partido Revolucionario Domicano) aufstellen lassen. Es waren seit 1930 die ersten freien Wahlen zur Präsidentschaft, die er mit 60 Prozent der Stimmen gewann.
28. Februar
DDR 1963 – Der Chefdramaturg des Deutschen Theater in Berlin (Ost) und Schriftsteller, Peter Hacks (1928-2003), gab sein Amt auf. Sein Stück „Die Sorgen und die Macht“ war ein ständiger Stein des Anstoßes für die Funktionäre der Partei. Peter Hacks hatte sich deshalb in die freiberufliche Schriftstellerei zurück gezogen.
28. Februar
China/Indien 1963 – Die Volksrepublik China hat dem Vorschlag vom 21. November 1962 entsprechend den angekündigten Truppenabzug an der indisch-chinesischen Grenze realisiert.

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