April 1962 - Spannungen zwischen den beiden Teilen Berlins

Immer wieder kam es zu Spannungen zwischen den beiden Teilen Berlins seit die DDR-Behörden die Mauer bauen ließen. Gleich zu Monatsbeginn hatten die DDR-Grenzbehörden für mehrere Stunden West-Berliner Lastwagen an der Durchfahrt durch die DDR gehindert. Begründet worden war diese Maßnahme damit, dass die Durchfahrtberechtigung erneuert werden müssten. Diese Blockade wurde am Abend desselben Tages wieder aufgehoben. Zwei Wochen später war es zwischen DDR-Grenzsoldaten und der West-Berliner Polizei in der Bernauer Straße zu einem Feuergefecht gekommen. Die Bernauer Straße führte direkt an der Berliner Mauer entlang, war also ein direkter Brennpunkt. Eigentlich hatte die DDR andere Sorgen, denn in der Hauptstadt Ost-Berlin und in den Randbezirken der DDR war es zum Ausbruch einer Ruhr-Epidemie gekommen.
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Wichtige Nachrichten im April 1962


10. April
USA/Sowjetunion 1962 – Zwei Wochen vor Beginn der beabsichtigten westlichen Kernwaffenversuche in der Atmosphäre hatten US-Präsident John F. Kennedy und der britische Premierminister Harold Macmillan einen Appell an die Sowjetunion gerichtet.
10. April
BRD 1962 – Jeder neunte Einwohner der Bundesrepublik hatte bereits einen Telefonanschluss zur Verfügung. Dies hatte die Deutsche Bundespost mitgeteilt.
11. April
USA/West-Berlin 1962 – Der Sonderbeauftragte von Präsident John F. Kennedy in Berlin, General Lucius D. Caly, war nach Washington zurückgekehrt. Die Spannungen in Berlin hatten soweit nachgelassen, dass seine Mission fürs erste eingestellt werden konnte.
11. April
USA 1962 – Als Präsident der Vereinigten Staaten hatte sich John F. Kennedy gegen die Erhöhung der Stahlpreise durch die Industrie gewandt.
11. April
USA/Iran 1962 – John F. Kennedy hatte aus Anlass des Besuchs des Schahs Mohammed Resa Pahlawi von Persien und seiner Frau, der Kaiserin Farah, in den Vereinigten Staaten im Weißen Haus ein festliches Bankett veranstaltet.
11. April
Fußball 1962 – In Hamburg hatte die Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland ein Fußball-Länderspiel gegen Uruguay 3:0 gewonnen.
12. April
BRD 1962 – Gegen die Stimmen der Abgeordneten der SPD war vom deutschen Bundestag in Bonn der Bundeshaushalt in Höhe von 53,5 Milliarden DM für 1962 verabschiedet worden.
12. April
West-Berlin/DDR 1962 – Erstmals seitdem die Ruhr-Epidemie in der DDR ausgebrochen war, hatten sich Vertreter der Gesundheitsbehörden von West-Berlin und der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin getroffen.
12. April
Schweiz 1962 – Vor einem Lichtspielhaus in Zürich hatten etwa 1.000 junge Schweizer gegen die Aufführung des Films „Das dritte Geschlecht“ des NS-Regisseurs Veit Harlan demonstriert.
12. April
Radrennsport 1962 – Wegen Bauarbeiten in der Rheinmetropole Köln kam es zu einem überraschenden Ausfall der ersten Etappe der Deutschland-Radrundfahrt mit Start und Ziel in Köln vom 12. bis 18. April.
13. April
BRD 1962 – Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß hatte vor dem Fibag-Untersuchungsausschuss des Bundestages erklärt, dass ihm niemals eine Beteiligung am Fibag-Projekt angeboten worden wäre.
13. April
Indonesien 1962 – Um die Lösung des Problems um Niederländisch-Westguinea voranzutreiben, hatte Staatspräsident Achmed Sukarno die vollständige Mobilmachung angeordnet.
13. April
Musik/International 1962 – Die britische Popgruppe „The Beatles“ war zum ersten Mal im „Star-Club“ in Hamburg aufgetreten, der kurz zuvor eröffnet worden war.
14. April
Frankreich/Algerien 1962 – In der algerischen Hauptstadt Algier und in Oran war es zu Streiks und Demonstrationen der Europäer gekommen, nachdem das französische Sondermilitärgericht in Paris den Ex-General und Führer der OAS, Edmond Jouhaud, zum Tode verurteilt hatte.
14. April
USA 1962 – Infolge des Intervenierens durch US-Präsident John F. Kennedy hatten die US-Stahlfirmen ihre Preiserhöhung zurückgenommen, die sie vor drei Tagen vorgenommen hatten.
15. April
Frankreich/Algerien 1962 – Aufgrund des positiven Volksentscheids in der Algerien-Frage war der französische Ministerpräsident Michel Debré am 11. April zurückgetreten. Daraufhin hatte Staatschef Charles de Gaulle als Nachfolger Georges Pompidou als Premierminister nominiert.
15. April
Niederlande/Indonesien 1962 – Das niederländische Parlament hatte die Übergabe von Westguinea an Indonesien nach einer zwölfstündigen Kabinettssitzung beschlossen. Das Parlament hatte als Bedingung an die UNO die Forderung gestellt, sie sollte eine Garantie geben für das Selbstbestimmungsrecht der dort lebenden Papuas.
15. April
Fußball/Schweiz 1962 – Der Fußball-Klub Servette Genf hatte die Schweizer Fußballmeisterschaft gewonnen.
16. April
International 1962 – Die bündnisfreien Teilnehmerstaaten hatten bei den Genfer Abrüstungsverhandlungen zur Frage der Überwachung eines Kernwaffenverbots einen Kompromissvorschlag vorgelegt.
16. April
Südvietnam/International 1962 – Großbritannien hatte den in einer Note vorgelegten sowjetischen Vorschlag eines gemeinsamen Vorgehens gegen US-amerikanische Tätigkeiten in Südvietnam abgelehnt.
16. April
Bolivien/Chile 1962 – Bolivien hatte die diplomatischen Beziehungen zu Chile wegen eines Streits um die Wassernutzung des Grenzflusses Lanca abgebrochen.
17. April
Frankreich/Europa 1962 – Die EWG-Außenminister hatten sich unter dem Vorsitz des französischen Außenministers Maurice Couve de Murville in Paris getroffen. Sie berieten über die Frage der Schaffung einer europäischen politischen Union, waren jedoch zu keiner Einigung gekommen.
17. April
Frankreich/Algerien 1962 – Starke französische Truppen hatten nach den Streiks der Europäer in Algerien die Stadt Oran besetzt.
17. April
Jugoslawien/Sowjetunion 1962 – Der sowjetische Außenminister Andrei Gromyko, der in Jugoslawien zu Besuch war, hatte sich mit dem Präsidenten Josip Broz Tito getroffen.
17. April
USA/International 1962 – Die Vertreter der Vereinigten Staaten hatten vor den Delegierten der Abrüstungskonferenz in Genf (Schweiz) einen neuen internationalen Drei-Stufen-Abrüstungsplan unterbreitet.
18. April
Kongo 1962 – Der Rückflug des katangischen Präsidenten Moise Tschombé von Léopoldville (Kinshasa) nach Elisabethville war von nigerianischen UN-Soldaten verhindert worden. Tschombé hatte sich in der kongolesischen Hauptstadt aufgehalten, um Gespräche mit der Zentralregierung über die Eingliederung seiner Provinz zu führen.
19. April
Sowjetunion 1062 – Der Oberbefehlshaber der sowjetischen Truppen in Deutschland, Marschall Iwan S. Konew, war nach Moskau abberufen worden. Konew hatte vor dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 den Generaloberst Iwan I. Jakubowski auf seinem Posten abgelöst. Jakubowski war nun wieder nach Deutschland zurückgekehrt.
19. April
Vatikan 1962 – Die zwölf Kardinäle, die bisher als Kardinaldiakone nur einfache Priester waren, hatte Papst Johannes XXIII. in den Bischofsrang erhoben.
19. April
Island 1962 – Der britische Fischkutter „Ben Lui“ war vor der Küste Islands vom isländischen Kanonenboot „Thor“ aufgebracht worden. Wegen angeblicher Verletzungen des Fischereiabkommens hatte sich der Kapitän der „Ben Lui“ verantworten müssen.

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