März 1962 - Einigung zwischen Frankreich und
Algerien
Zum Monatsbeginn war der bisher größte
Terrorakt der französischen Untergrundorganisation
OAS in der algerischen Hauptstadt Algier verübt
worden. Allein im Moslemviertel der Stadt waren 135
Bomben gezündet worden. Zwei Tage später, am 7.
März, hatten in Evian (Frankreich) die
abschließenden Friedensverhandlungen zwischen
Frankreich und der algerischen Exilregierung
begonnen. Inzwischen hatte die Terrororganisation
OAS wieder zugeschlagen. In der Festung Oran
(Algerien), dem Stabsquartier des französischen
Armeekorps in Algerien, war ein Attentat auf den
Verteidigungsminister Pierre August Messmer verübt
worden, der jedoch unverletzt blieb. In Evian nach
siebentägigen Verhandlungen zu einer Einigung
zwischen der algerischen Exilregierung und den
Franzosen gekommen. Mit der Unterzeichnung eines
Friedensvertrages zur Beendigung des Algerienkrieges
wurden die Verhandlungen beendet. Die OAS hatte sich
in „Rat des französischen Widerstands in Algerien“
umbenannt und dem algerischen Nationalstaat den
Kampf angesagt.
Wichtige Ereignisse im
März 1962
1. März
BRD 1962 – Das Kuratoriumsmitglied der Ostermärsche,
der Schriftsteller Robert Jungk, hatte auf einer
Pressekonferenz der „Gegner der Atombewaffnung“ in
Hamburg scharfe Angriffe gegen die Bundeswehr
gerichtet.
1. März
USA 1962 – Auf dem US-amerikanischen Versuchsgelände
von Nevada war eine britische Atomsprengladung
explodiert. Seit vier Jahren war dies der erste
Atomwaffenversuch der Briten.
1. März
Pakistan 1962 – General Mohammed Ayub Khan hatte
eine Verfassung für Ost- und Westpakistan erlassen.
2. März
BRD 1962 – Vor dem Landgericht in Nürnberg-Fürth
(
Bayern) war in Anwesenheit der beiden Kontrahenten
der Rechtsstreit zwischen dem
Bundesverteidigungsminister
Franz Josef Strauß und
dem Herausgeber des Hamburger Nachrichtenmagazins
„Der Spiegel“, Rudolf Augstein, eröffnet worden.
Dabei hatte sich Strauß im Zusammenhang mit dem
Projekt Fibag gegen den Vorwurf der Korruption
gewehrt.
2. März
Birma 1962 – Der General und Politiker U Ne Win
hatte in Birma (heute: Myanmar) einen Putsch
versucht. Das Abgeordnetenhaus und die
Nationalitätenkammer waren aufgelöst worden. U Ne
Win hatte beabsichtigt, eine umfassende
Sozialisierung der Wirtschaft durchzuführen.
2. März
Basketball 1962 – Der US-amerikanische
Basketballspieler Wilt Chamberlain hatte in einem
NBA-Spiel 100 Punkte erzielt.
3. März
China/Formosa 1962 – Aus der
Volksrepublik China war
ein Düsenjägerpilot mit seiner Maschine nach der
nationalchinesischen Insel Formosa (Taiwan)
geflüchtet. Dort war von Staatspräsident Chiang
Kai-shek persönlich empfangen worden.
3. März
Eiskunstlauf 1962 – Bei den Europameisterschaften im
Eiskunstlauf der Damen in Genf (Schweiz) hatte
Sjoukje Dijkstra (Niederlande) zum dritten Mal
hintereinander den Titel gewonnen. Den zweiten Platz
hatte Regine Heitzer aus Österreich belegt.
3. März
Italien 1962 – Die Schwester des Filmstars Sophia
Loren, Maria Scicolone, hatte in Predoppio den
jüngsten Sohn des ehemaligen italienischen Diktators
Benito Mussolini, Romano Mussolini geheiratet.
3. März
Großbritannien 1962 – Nach dem Abschluss des
Antarktisvertrags war aus den vormaligen Falkland
Island Dependencies Grahamland, Südliche
Orkneyinseln und Südliche Shetlandinseln die neue
administrative Gliederung British Antarctic
Territory – Britisches Antarktis-Territorium
geschaffen worden.
4. März
BRD/Afrika 1962 – Vom Frankfurter
Rhein-Main-Flughafen hatte die Deutsche Lufthansa
ihre erste Afrika-Linie eröffnet. Zunächst sollten
zwei Mal pro Woche Flüge nach Lagos (Nigeria)
stattfinden. Diese sollten ab dem 15. März bis Accra
(Ghana) weiterführen.
4. März
Japan/Großbritannien/USA 1962 – In Noten hatte die
japanische Regierung bei den Regierungen
Großbritanniens und der Vereinigten Staaten Protest
gegen die geplante Wiederaufnahme von
Kernwaffenversuchen über dem Pazifik eingelegt.
5. März
DDR/Sowjetunion 1962 – In der sächsischen Messestadt
Leipzig hatten die DDR und die
Sowjetunion ein neues
Handelsabkommen unterzeichnet. Es sah die Ausweitung
des beiderseitigen Außenhandels vor. Außerdem hatte
das Abkommen einen Kredit für die DDR in Höhe von
1,3 Milliarden Mark zum Inhalt.
5. März
Malta 1962 – Die Mittelmeerinsel hatte eine
Selbstregierung erhalten. Die staatsrechtliche
Haltung der katholischen Kirche war jedoch unklar,
da diese sich nicht unterordnen wollte.
5. März
Algerien/Frankreich 1962 – In der algerischen
Hauptstadt Algier war in den Morgenstunden die
bisher größte Terroraktion der französischen
Untergrundorganisation OAS erfolgt. Allein im
Moslemviertel der Stadt waren 135 Bomben zur
Explosion gebracht worden.
6. März
UNESCO 1962 – Neues Mitglied in der UNESCO war
Tansania geworden.
6. März
BRD/USA 1962 – In Bonn hatten sich Bundeskanzler
Konrad Adenauer und der persönliche Vertreter des
US-Präsidenten in Berlin, General Lucius D. Clay, zu
einem ausführlichen Gespräch getroffen, in dem die
aktuelle Situation in Berlin im Mittelpunkt
gestanden hatte.
6. März
Skisport 1962 – Die beiden bundesdeutschen
Skifahrerinnn Heidi Biebl und Barbi Henneberger
hatten den Abfahrtslauf bei den Deutschen Alpinen
Skimeisterschaften in Hindelang (
Bayern) zeitgleich
beendet. Damit waren die Meisterschaften, die am 28.
Februar begonnen hatten, zu Ende gegangen.
7. März
USA/Europa 1962 – Die Vereinigten Staaten und die
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) hatten ein
Abkommen unterzeichnet, in dem eine gegenseitige
Zollsenkung von durchschnittlich 20 Prozent für
bestimmte Warenpositionen festgelegt worden waren.
7. März
Frankreich/Algerien 1962 – In Evian, am
französischen Ufer des Genfer Sees, hatten zwischen
Frankreich und der algerischen Exilregierung die
abschließenden Friedensverhandlungen begonnen.
7. März
Italien 1962 – Vor der Abgeordnetenkammer in
Rom
hatte der Führer der Linksozialisten, Pietro Nenni,
die volle Unterstützung des innenpolitischen
Reformprogramms der Regierung Amintore Fanfani auch
gegen seine ehemaligen Verbündeten, die Kommunisten,
erklärt.
7. März
Dominikanische Republik/USA 1962 – Zwischen der
Dominikanischen Republik und den Vereinigten Staaten
war ein Abkommen über Ausbildungs- und Militärhilfe
durch die USA unterzeichnet worden.
8. März
Südvietnam 1962 – Zwischen Regierungstruppen und den
kommunistischen Vietcong-Kämpfern war es in
Südvietnam zu einem Gefecht gekommen, bei dem 24
Soldaten getötet worden waren.
8. März
USA/International 1962 – Die Ehefrau des
US-Präsidenten, Jacqueline Kennedy, war zu einer
mehrwöchigen Reise aufgebrochen, die sie nach Rom,
Indien, Pakistan und London geführt hatte.
8. März
BRD 1962 – In Hamburg war der elektronisch
gesteuerte U-Bahn-Zug Europas in Betrieb genommen
worden. Durch den Fahrer wurden nur noch die
Kommandos Fahren und Bremsen geschaltet. Alles
andere hatte eine Anlage übernommen, die über
Transistoren und Dioden geschaltet war.
9. März
DDR 1962 – Der Staatsratsvorsitzende
Walter Ulbricht
hatte auf dem Kongress der Deutschen Bauernpartei
der DDR in Magdeburg, der vom 9. bis 11. März tagte,
schärfere Maßnahmen zur Überwindung der schlechten
Versorgungslage in der DDR angekündigt.
9. März
BRD 1962 – Auf der Zeche „Sachsen“ bei Heessen im
Ruhrgebiet waren 29 Bergleute durch eine
Schlagwetterexplosion zu Tode gekommen.
9. März
Frankreich/Algerien 1962 – Die Terrororganisation
OAS hatte in der Festung Oran (Algerien), dem
Stabsquartier des französischen Armeekorps in
Algerien, ein Bombenattentat auf den französischen
Verteidigungsminister Pierre August Messmer verübt,
bei dem Messmer jedoch unverletzt geblieben war.
9. März
Italien 1962 – Für alle Journalisten, die an der
Pressekonferenz teilnehmen wollten, die anlässlich
des Eintreffens der US-Präsidentengattin Jacqueline
Kennedy auf dem römischen Flughafen abgehalten
wurde, galt die Vorlage eines Pockenimpfzeugnisses.
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