Februar 1962 - Beatles abgelehnt und Tunnel aus der DDR

Kalender Februar 1962
Zu Beginn des Jahres waren, nach Einschätzungen von britischen „Fachleuten“, Gitarrengruppen nicht mehr angesagt. Was für eine unsinnige Beurteilung der Musikszene! Jedenfalls war das der Grund gewesen, warum die Probeaufnahmen, die die Popgruppe „The Beatles“ bei der Plattenfirma Decca gemacht hatte, zunächst abgelehnt wurden. Ob das die Menschen bewegte, die im Januar die Flucht aus der DDR geschafft hatten, ist nicht verbürgt. Auf jeden Fall hatten 27 Flüchtlinge Gelegenheit, auf einer Pressekonferenz über ihre Gründe zu berichten. Sie hatten während einer Kreuzfahrt im Mittelmeer auf der Rostocker „Fritz Heckert das Schiff verlassen. Die Kreativität derer, die das Land hinter der Mauer unbedingt verlassen wollten, war ungebrochen: Ebenfalls im Januar machten dann noch einmal 28 Menschen Schlagzeilen, denen die Flucht durch einen selbst gebauten Tunnel aus der DDR nach West-Berlin gelungen war. Sie hatten sich auch von der Mauer nicht aufhalten lassen.
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Wichtige Ereignisse im Februar 1962

1. Februar
DDR 1962 – Die DDR hatte bei der Vorführung eines Flüchtlingstunnels am S-Bahnhof Wollankstraße an der Grenze zu West-Berlin vor der internationalen Presse die Polizei und den Senat von West-Berlin der Verkehrsgefährdung beschuldigt.
1. Februar
Sowjetunion/USA 1962 – In Moskau hatten sich der sowjetische Außenminister Andrei Gromyko und der US-amerikanische Botschafter Llewellyn E. Thompson zur Fortführung der Berlin-Gespräche getroffen.
1. Februar
Bulgarien/Italien 1962 – Gegen den am 20. Januar in Italien abgestürzten Düsenjägerpiloten aus Bulgarien war Anklage wegen Spionage erhoben worden.
2. Februar
BRD 1962 – Gegen die in Hamburg erscheinende Zeitschrift „Der Spiegel“ hatte Verteidigungsminister Franz Josef Strauss Anzeige wegen Verleumdung erstattet.
2. Februar
West-Berlin/BRD 1962 – Die Landwirtschaftsausstellung „Grüne Woche“ war in Anwesenheit des Bundespräsidenten Heinrich Lübke eröffnet worden.
2. Februar
Italien 1962 – Um eine Mitte-Links-Regierung möglich zu machen, hatte die Regierung des christdemokratischen Ministerpräsidenten Amintore Fanfani ihren Rücktritt bekanntgegeben.
2. Februar
USA/International 1962 – Der US-amerikanische Justizminister und Bruder des Präsidenten, Robert Kennedy, war zu einer vierwöchigen Weltreise aufgebrochen. Die japanische Hauptstadt Tokio war seine erste Station.
2. Februar
Italien/Österreich 1962 – Aus Anlass der 1.000-jährigen Wiederkehr der Krönung des deutschen Königs Otto I. zum römischen Kaiser hatten in den Hauptstädten Rom und Wien Feiern und Veranstaltungen stattgefunden.
2. Februar
BRD 1962 – In der berühmten Gaststätte „Donisl“ der bayerischen Landeshauptstadt München war seit dem Wiederaufbau die 10.000.000 Weißwurst verzehrt worden. Sie gilt als eine Münchener Spezialität.
3. Februar
Kongo/UNO 1962 – In New York waren der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Sithu U Thant, und Kongo-Ministerpräsident Cyrille Adoula zu einem Gespräch über die Lage im Kongo (Zaire) zusammengetroffen.
3. Februar
Italien 1962 – Terroristen hatten in einer Postwurfsendung in Südtirol, die vom „Freikorps deutscher Einheit“ organisiert worden war, zum „Kampf um die Befreiung aller unterdrückten Deutschen in Süd-, Ost- und Westeuropa“ aufgerufen.
3. Februar
BRD/Frankreich 1962 – Die Stadtverwaltung von Baden-Baden hatte dem Theater der Stadt die Genehmigung erteilt, die Aufführung des Stückes „Mutter Courage und ihre Kinder“ von Bertolt Brecht in französischen Städten nachzuholen. In Baden-Baden war die Aufführung untersagt worden, weil der Dramatiker Brecht als Kommunist angesehen wurde.
3. Februar
Frankreich 1962 – Das bisher längste Passagierschiff „France“ hatte den Linienverkehr über den Atlantik zwischen Le Havre und New York City aufgenommen.
4. Februar
Kuba/International 1962 – Der kubanische Regierungschef Fidel Castro hatte die lateinamerikanischen Linke erneut in der „Zweiten Erklärung von Havanna“ zum kontinentalen Guerillakrieg aufgerufen.
4. Februar
USA/Kuba 1962 – John F. Kennedy hatte die Verhängung eines Handelsembargos über Kuba beschlossen. Die Sanktionen waren am 7. Februar in Kraft getreten.
4. Februar
Finnland 1962 – Die Agrarpartei war mit 54 Sitzen wiederum als stärkste Partei aus den Wahlen zum finnischen Reichstag hervorgegangen.
4. Februar
Bergsteigen 1962 - Den Schweizer Bergsteigern Hilti von Allmen und Paul Elten war es erstmals gelungen, den Gipfel des 4482 m hohen Matterhorns in den Alpen während des Winters zu bezwingen.
4. Februar
BRD 1962 – Der Eifelkreis Monschau (Rheinland-Pfalz) war zum Sperrgebiet erklärt worden, nachdem wiederum Pockenerkrankungen aufgetaucht waren.
4. Februar
Bobfahren 1962 – Der schon bei den Weltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen (Bayern) erfolgreiche Franz Schell hatte sich mit seiner Mannschaft den Deutschen Meisterschaftstitel im Zweier- und im Viererbob geholt.
5. Februar
Skisport/International 1962 – Das Exekutivkomitee des Internationalen Skiverbands hatte die Absage der Skiweltmeisterschaften im französischen Chamonix vom 11. bis 18. Februar erwogen, weil der DDR-Mannschaft ein Einreisevisum verweigert wurde.
6. Februar
NATO/International 1962 – NATO-Generalsekretär Dirk Uipko Stikker hatte in einem Gespräch mit US-Präsident John F. Kennedy den Wunsch der Mitgliedsstaaten nach größerer Beteiligung an Entscheidungen über den Einsatz atomarer Vergeltungswaffen geäußert.
6. Februar
Österreich 1962 – In der Hauptstadt hatten sich die Bühnenarbeiter der Wiener Oper auf einen Kompromiss bei ihren Lohnverhandlungen mit der Direktion eingelassen, so dass der schon abgesagte Opernball nun doch am 1. März stattfinden konnte.
6. Februar
Skisport/International 1962 – Der französische Skiverband hatte beschlossen, sich der Absage der Weltmeisterschaften nicht anzuschließen. Die Absage hatte der Internationale Skiverband (FIS) vorgeschlagen. Nun beabsichtigte der Internationale Skiverband eine Umbenennung der Alpinen Wettkämpfe in Chamonix in „Meisterschaften der FIS“.
7. Februar
BRD 1962 – In der Grube Luisenthal bei Völkingen (Saarland) hatte eine Schlagwetterexplosion in 600 Meter Tiefe 400 Bergleute überrascht. Dabei waren 299 von ihnen ums Leben gekommen.
7. Februar
DDR 1962 – Das „Gesetz über die allgemeine Wehrpflicht“ in der DDR war von nun an auch für den Ostteil Berlins gültig.
7. Februar
West-Berlin/DDR 1962 – In der Nähe des Bahnhofs Zoo hatte der Regierende Bürgermeister der Stadt (West-) Berlin, Willy Brandt, ein internationales Pressezentrum eröffnet. Dort sollten Journalisten schnell über Grenzzwischenfälle informiert werden. Als Antwort der DDR-Seite war daraufhin eine Verzögerung beim Abfertigen der Ausländer an der Grenze erfolgt.
7. Februar
Frankreich 1962 – Auf das Privathaus des Ministers für kulturelle Angelegenheiten, André Malraux, hatte die rechtsradikale französische Terrororganisation (OAS) in Paris ein Bombenattentat verübt. Der Minister war nicht verletzt worden.
7. Februar
Österreich 1962 – Wegen Differenzen mit der Direktion hatte der Dirigent Herbert von Karajan seinen Rücktritt als künstlerischer Leiter der Wiener Staatsoper erklärt.
8. Februar
BRD 1962 – Der Hamburger CDU-Bundestagsabgeordnete und Verleger Gerd Bucerius hatte seinen Austritt aus der CDU bekanntgegeben und sein Mandat niedergelegt. Anlass für diesen Schritt waren die Angriffe der Partei, die ihn wegen seiner kritischen Veröffentlichungen im „Stern“ attackiert hatten.
8. Februar
Großbritannien/USA 1962 – Der britische Premierminister Harold Macmillan hatte der US-amerikanischen Regierung die Weihnachtsinseln im Pazifik zur Verfügung gestellt. Diese wollten die Vereinigten Staaten für geplante Kernwaffenversuche nutzen.
8. Februar
USA/Großbritannien 1962 – US-Präsident John F. Kennedy und der britische Außenminister hatten vorgeschlagen, der für den 14. März geplanten Abrüstungskonferenz in Genf (Schweiz) ein Treffen der Außenminister der Länder voranzustellen.
8. Februar
Südvietnam 1962 – Die Ausbildung der stationierten US-amerikanischen Expeditionskorps war so reorganisiert worden, dass sie jederzeit für die Teilnahme an bewaffneten Auseinandersetzungen einsatzbereit waren.
9. Februar
Spanien 1962 – Die Regierung hatte bei dem EWG-Ministerrat um Assoziierung mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft ersucht.
9. Februar
Südvietnam/USA 1962 – In der Hauptstadt Saigon hatten die Vereinigten Staaten Militärhilfskommandos errichtet.
9. Februar
Argentinien/Kuba 1962 – Argentinien hatte die diplomatischen Beziehungen zu Kuba abgebrochen.
9. Februar
Frankreich 1962 – In der Hauptstadt Paris hatte die Gewerkschaft zu einem einstündigen Generalstreik aufgerufen. Der Grund war das brutale Vorgehen der Pariser Polizei gegen eine Anti-Terror-Demonstration.
9. Februar
Skisport 1962 – Bei den 45. Deutschen Skimeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen (Bayern) hatte der bundesdeutsche Skisportler Georg Thoma den Meistertitel in der Nordischen Kombination zum fünften Mal gewonnen.
Alte Zeitungen
Sturmflut in Deutschland

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