März 1964 - Englische Posträuber verurteilt

Nach neunwöchiger Prozessdauer erging in Aylesbury (Großbritannien) am 25. März 1964 der Urteilsspruch gegen die legendären Posträuber, die am 8. August 1963 fast 30 Millionen DM erbeutete hatten. Alle zwölf Angeklagten wurden für schuldig befunden und zu Gefängnisstrafen bis zu 30 Jahren verurteilt. Dass ihnen diese Aktion gelungen war, verschaffte den Dieben einen gewissen Fankreis. Die Spanne zwischen Bewunderung und Ablehnung war halt nicht sehr groß. Deutlicher war die Ablehnung für den Sklavenhandel, dessen sich der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Ruhrchemie Oberhausen im Konzentrationslager Auschwitz schuldig gemacht hatte und deshalb sein Bundesverdienstkreuz zurückgeben musste.
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Wichtige Ereignisse im März 1964

15. März
Frankreich /Mexiko 1964 – Frankreichs Staatspräsident Charles de Gaulle (1890-1970) traf zu einem viertägigen Staatsbesuch in Mexiko ein. Er wurde dort vom mexikanischen Staatspräsidenten Adolfo López Mateos (1910-1969) empfangen. Anschließend bereiste Charles de Gaulle die französischen Besitzungen im Karibik-Raum.
15. März
Handball 1964 – Die rumänische Mannschaft besiegte im Finale um den Weltmeistertitel im Hallenhandball in Prag mit 25:22 Toren die Mannschaft aus Schweden.
15. März
Reitsport 1964 – Beim Dortmunder Reitturnier gewann der deutsche Springreiter Kurt Jarasinski (1938-2005) auf „Totto“ das „Championat von Dortmund“. Den Sieg beim Mächtigkeitsspringen teilten sich Alwin Schockemöhle (*1937) und Peter Schmitz auf den Pferden „Ferdl“ und „Amsella“.
16. März
Libyen 1964 – Das Parlament von Libyen forderte einstimmig die vorzeitige Auflösung der Verträge mit Großbritannien und den Vereinigten Staaten über militärische Stützpunkte in Libyen.
16. März
Der Präsident der USA, Lyndon B. Johnson (1908-1973) rief zu einem nationalen „Feldzug gegen die Armut“ auf.
17. März
BRD 1964 – In Hannover wurde Konrad Adenauer (1876-1967) erneut zum Vorsitzenden des CDU-Parteipräsidiums gewählt.
17. März
BRD/Israel 1964 – In der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn wurde das Protokoll über die weitere Durchführung des Wiedergutmachungsabkommens zwischen der Bundesrepublik und Israel vom 10. September 1952 von beiden Staaten unterschrieben. Vorgesehen war, wie schon in den vorherigen Jahren, dass die BRD an Israel 250 Millionen DM im Abkommenszeitraum vom 1. April 1964 bis zum 31. März 1965 zahlt.
17. März
Südvietnam/USA 1964 – Der Regierung von Südvietnam wurde von den USA verstärkte Hilfe im Kampf gegen die kommunistisch geführte „Nationale Befreiungsfront Südvietnams“ (FNL) gewährt.
17. März
Österreich/UN 1964 – Der Ministerrat Österreichs beschloss, ein Sanitäts- und Ordnungskontingent zur Friedenstruppe der Vereinten Nationen (UN) auf Zypern zu entsenden. Am 5. März hatte UN-Generalsekretär Sithu U Thant (1909-1974) um eine Beteiligung Österreichs ersucht.
17. März
BRD/Gastarbeiter 1964 – Die Bundesrepublik Deutschland schloss ein Anwerbeabkommen für Gastarbeiter mit Portugal ab.
18. März
WHO 1964 – Mit 63 gegen 22 Stimmen bei einer Enthaltung wurde Südafrika wegen seiner Rassentrennungspolitik aus der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgeschlossen.
18. März
Frankreich 1964 – Sechs Millionen werktätige Franzosen traten gegen die Lohnstopp-Politik ihrer Regierung in den Streik.
18. März
Theater 1964 – Erstmals gastierte für zwei Tage die „Peking-Oper“ in der Bundesrepublik Deutschland. Das Ensemble von einhundert Mitgliedern führte in Frankfurt am Main (Hessen) vor allem Ausschnitte aus seinem traditionellen Repertoire auf.
18. März
Theater 1964 – Erstmals wurde „Der Spaßvogel oder der Mann von morgen früh“, ein Schauspiel des irischen Dichters Brendan Behan (1923-1964) in der Übersetzung von Annemarie (1910-2004, geb. Čech) und Heinrich Böll (1917-1995) in der Inszenierung von Peter Zadek (1926-2009) im Bremer Theater am Goetheplatz aufgeführt. Den irischen Dichter hatte Zadek bereits mit der Aufführung „Die Geisel“ 1962 in der deutschen Theaterlandschaft bekannt gemacht.
19. März
Getreide/BRD 1964 – Den Vorschlag der EWG-Kommission zur Harmonisierung der Getreidepreise („Mansholt-Plan“) lehnte die Bundesregierung einstimmig ab.
19. März
Bildung/BRD 1964 – Im Rahmen der verstärkten Bildungspolitik beschlossen die Regierungschefs der Bundesländer die Errichtung von neuen Universitäten. Sie sollten in Bochum, Bremen, Konstanz und Regensburg errichtet werden. Außerdem sollte eine Technische Hochschule in Dortmund errichtet werden.
19. März
Autotunnel 1964 – Der Straßentunnel durch den Großen Sankt Bernhard wurde als erster großer Autotunnel durch die Alpen für den Verkehr freigegeben.
19. März
Finanzen USA 1964 – Der US-amerikanische Präsident Lyndon B. Johnson (1908-1973) übermittelte dem Kongress seine Vorschläge für Auslandshilfen für das neue Finanzjahr (Beginn 1. Juli). Der größte Betrag solle in die Länder des Mittleren Ostens und Südostasiens gehen.
20. März
Promi-Heirat 1964 – In Montreal (Kanada) heirateten die Schauspieler Elizabeth Taylor (1932-2011) und Richard Burton (1925-1984).
20. März
Theater 1964 – Im Alter von 41 Jahren starb in seiner Geburtsstadt Dublin (Irland) der irische Dramatiker Brendan Behan, der am 9.Februar 1923 geboren worden war. Zu seinen bekanntesten Stücken zählen „Der Spaßvogel oder der Mann von morgen früh“ und „Die Geisel“.
20.März
Fußball 1964 – Bei der Staatsanwaltschaft Essen wurde vom Deutschen Fußballbund Anzeige erstattet gegen den Spielvermittler Raymond Schwab. Er wurde beschuldigt, dem Spieler des SC Preußen Münster, Karl-Heinz Rummel, mehrere tausend DM angeboten zu haben, wenn dieser absichtlich schlechte Leistungen in den Bundesligaspielen zeigen würde.
20. März
Schweiz 1964 – Die Tagung der Vertragsstaaten des „Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens“ (GATT) ging in Genf (Schweiz) zu Ende. Sie hatte am 24. Februar begonnen. Die Handelsprobleme der unterentwickelten Länder hatten das Hauptthema der Tagung gebildet.
21. März
Frankreich 1964 – In Straßburg (Frankreich) wurde der belgische christlich-soziale Politiker Jean Duvieusart (1900-1977) mit 57 gegen 51 Stimmen zum Präsidenten des Europäischen Parlaments gewählt.
21. März
Raumfahrt 1964 – In der französischen Hauptstadt Paris nahm die Europäische Weltraumforschungsorganisation „ESRO“ offiziell ihre Tätigkeit auf. Die Zusammenarbeit der europäischen Mitgliedsstaaten im Rahmen der „ESRO“ solle von rein wissenschaftlicher Natur sein.
21. März
BRD/UdSSR 1964 – Die bundesdeutsche Botschaft in der sowjetischen Hauptstadt Moskau richtete eine Note an das Außenministerium der UdSSR, in der die Behauptung zurückgewiesen wurde, dass die BRD nicht für ganz Deutschland sprechen könne.
22. März
Indien 1964 – Mehr als 200 Menschen kamen bei den jüngsten religiösen Unruhen zwischen Hindus und Mohammedanern in Indien ums Leben.
22. März
Malerei 1964 – In Hamburg endete eine Ausstellung mit Werken des spanischen Malers, Grafikers und Bildhauers Pablo Picasso (1881-1973) im Museum für Kunst und Gewerbe. Es waren insgesamt 143 zum Teil noch nie öffentlich ausgestellte Keramiken, Mosaike, Linolschnitte, Lithografien und Plakate gezeigt worden.
22. März
BRD/Polen 1964 – Bundeskanzler Ludwig Erhard bekräftigte die Ablehnung der Oder-Neiße-Grenze zwischen Deutschland und Polen.
23. März
Welthandel 1964 – In Genf (Schweiz) wurde die Welthandelskonferenz der Vereinten Nationen (UNCTAD) eröffnet, die bis zum 16. Juni dauerte. Mittelpunkt der Tagung war unter anderem die Diskussion um eine wirtschaftliche Förderung der Entwicklungsländer, die von der „Gruppe der 77“, der Organisation der Entwicklungsländer untermauert wurde, denen es um eine gerechtere Mitwirkung am Welthandel ging.
23. März
Film 1964 – In Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) starb der österreichisch-US-amerikanische Schauspieler Peter Lorre im Alter von 59 Jahren. Lorre war am 26. Juni 1904 im österreichisch-ungarischen Rosenberg geboren worden. Er war vor allem durch seine Filmrollen als undurchsichtiger Bösewicht bekannt geworden.
24. März
Kunst/DDR 1964 – Auf dem V. Kongress des Verbandes Bildender Künstler der DDR in Berlin (Ost) sprachen sich die Künstler und Kunstwissenschaftler gegen die Kulturpolitik der DDR-Regierung aus. Der Kongress dauerte bis zum 26. März.
24. März
BRD/Westafrika 1964 – Einer Einladung des Bundespräsidenten Heinrich Lübke (1894-1972) folgend, die dieser vor zwei Jahren bei seinem Besuch in Guinea ausgesprochen hatte, traf nun der Präsident der westafrikanischen Republik Guinea, Sékou Touré (1922-1984) zu einem Besuch der Bundesrepublik Deutschland ein.
24. März
Japan/USA 1964 – In der japanischen Hauptstadt Tokio wurde ein Attentat auf den US-amerikanischen Botschafter Edwin O. Reischauer (1910-1990) verübt. Ein 19-jähriger Japaner hatte den Diplomaten mit einem Messer angegriffen und ihn am Oberschenkel verletzt. Der als geistesgestört geltende Attentäter wurde kurz nach der Tat festgenommen.
25. März
Vereinigte Staaten 1964 – In der vielfach auf „Mythen“ beruhenden Außenpolitik der USA forderte US-Senator James William Fulbright (1905-1995) einen Richtungsschwenk.
25. März
Musik 1964 – In der österreichischen Hauptstadt Wien wurde die Operette „Frühjahrsparade“ von Robert Stolz (1880-1975) uraufgeführt.
26. März
Musik 1964 – Das Musical „Funny Girl“ über den Aufstieg eines Mädchens aus einfachen Verhältnissen zum gefeierten Revuestar wurde im Winter Garden Theatre in New York uraufgeführt. In der Hauptrolle war Barbra Streisand (*1942) zu sehen. Die Musik hatte Jule Styne (1905-1994) komponiert.
27. März
Erdbeben 1964 – In Alaska ereignete sich ein schweres Erdbeben mit 9,2 Magnitude und mehreren Tsunami-Wellen. Es wurde als „Karfreitagsbeben 1964“ bekannt und war das bisher stärkste Erdbeben in der Geschichte der Vereinigten Staaten.
27. März
Preis-Irrtum/BRD 1964 – Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Ruhrchemie Oberhausen, Heinrich Bütefisch (1894-1969), gab auf Anweisung des Bundespräsidenten das Große Bundesverdienstkreuz zurück, das ihm im März verliehen worden war. Damals hatte man übersehen, dass Bütefisch 1948 in einem Prozess der Alliierten als ehemaliger SS-Sturmbannführer des Sklavenhandels im Konzentrationslager Auschwitz für schuldig befunden worden war.
28. März
Birma 1964 – Die „Revolutionäre Regierung“ von Birma unter Staatschef Ne Win (1911-2002) verbot alle Parteien mit Ausnahme der von der Regierung geförderten Partei „Birmanischer Weg zum Sozialismus“.
28. März
Film 1964 – In den USA fand die Uraufführung der US-Filmkomödie „Paris when it sizzles“ („Zusammen in Paris“) mit Audrey Hepburn (1929-1993) in der Hauptrolle statt.
28. März
Rudersport 1964 – Beim Traditions-Ruderrennen zwischen den Achtern der Universitäten Oxford und Cambridge gewann die Cambridge-Crew. Bei den bisher 110 Rennen war Cambridge 61 Mal und Oxford 48 Mal erfolgreich gewesen.
29. März
China/Sowjetunion 1964 – Zwischen Moskau und Peking verschärften sich die tief greifenden Meinungsverschiedenheiten. Grund war ein im Parteiorgan der Kommunistischen Partei Chinas veröffentlichter Zeitungsartikel in dem die Kommunisten der UdSSR aufgefordert worden waren, Nikita S. Chruschtschow (1894-1971) „auf den Kehrichthaufen der Geschichte“ zu werfen.
29. März
Rassendiskriminierung 1964 – In Jackson (US-Bundesstaat Mississippi) wurden schwarze Geistliche daran gehindert, am Ostergottesdienst in einer für Weiße bestimmten Kirche teilzunehmen. Sieben Personen wurden wegen Hausfriedensbruch verhaftet.
30. März
Quiz/USA 1964 – In den USA lief die erste Folge der Fernseh-Quizsendung „Jeopardy“ im TV an.
30. März
Sudan 1964 – In der sudanesischen Hauptstadt Khartum einigten sich Äthiopien und Somalia auf einen Waffenstillstand im gemeinsamen Grenzgebiet.
30. März
Atomkraft/BRD 1964 – In der Bundesrepublik Deutschland beteiligten sich rund 100.000 Menschen an den Ostermärschen der Atomgegner. Die Höhepunkte bildeten die Abschlusskundgebungen in Hamburg, Bremen, Dortmund, Frankfurt am Main, Stuttgart, Nürnberg und München.
31. März
The Beatles 1964 – Die US-Charts meldeten ein zuvor noch nie da gewesenes Phänomen. Fünf Titel der britischen Popgruppe „The Beatles“ hatten die ersten fünf Plätze der Hitparade belegt.
31. März
Brasilien 1964 – Durch einen Militärputsch wurde in Brasilien der Präsident João Goulart (1919-1976) des Landes gestürzt. Die Macht übernahm General Humberto de Alencar Castelo Branco (1897-1967).


März 1964 Deutschland in den Nachrichten

  Olympische Sommerspiele 1964 in Tokio
Wall Street Journal Deutschland
Eine neue Schnellstraße vor dem Hintergrund moderner Gebäude in Tokio (Japan) im Februar 1964. Die Olympischen Spiele in Tokio in diesem Jahr  ... >>>  

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