März 1968 - Massaker von My Lai und Hoffnung auf ein Kriegsende

Chronik März 1968
Tatsächlich gab es in der Bundesrepublik die Möglichkeit, für Ehebruch eine Gefängnisstrafe zu verhängen. Doch die Zeiten änderten sich gewaltig, nur die Gesetzgebung hinkte hinterher. Das Landgericht Frankenthal in Rheinland-Pfalz erkannte dennoch die Zeichen der Zeit. Dort hatte man eine Haftstrafe von drei Monaten Gefängnis wegen Ehebruchs auf fünf Tage abgemildert, weil das Gericht der Ansicht war, dass die gewandelten Auffassungen über Ehe und Sexualleben Berücksichtigung finden müssten. Derselbe Frühlingsmonat März brachte den Bewohnern des südvietnamesischen Dorfes My Lai unsagbares Elend. US-Soldaten hatten 500 Bewohner, überwiegend Frauen und Kinder, kaltblütig ermordet und damit den Ort My Lai zum Inbegriff des Vietnamkrieges gemacht. Kampfeswillig waren durchaus nicht alle US-Soldaten. Um nicht in Vietnam kämpfen zu müssen, waren sieben Soldaten nach Schweden desertiert. Ihnen wurde Asyl gewährt. Inwzischehn war die Zahl der US-Deserteure auf 20 angestiegen. In den USA machte US-Präsident Lyndon B. Johnson bekannt, dass er für keine weitere Amtszeit zur Verfügung stehen werde. Die Sensation war, dass er gleichermaßen partiell die Bombenangriffe in Vietnam beendete und den Beginn von Friedensgesprächen forderte. Die internationale Hoffnung auf ein Ende des Krieges war überschattet von dem Tod des sowjetischen Kosmonauten Juri Gagarin, der als erster Mensch in einer Raumkapsel die Erde umkreist hatte und nun bei einem Flugzeugabsturz zu Tode kam.


Wichtige Ereignisse im März 1968

1. März
BRD 1968 – Mit einer persönlichen Erklärung im deutschen Fernsehen hatte Bundespräsident Heinrich Lübke die gegen ihn erhobenen Vorwürfe wegen seiner Tätigkeit im Zweiten Weltkrieg zurückgewiesen.
1. März
Rumänien 1968 – Aus Protest gegen den Führungsanspruch der KPdSU hatte die Delegation der kommunistischen Partei Rumäniens das Konsultativtreffen der Kommunistischen Parteien der Welt in Budapest (Ungarn) verlassen.
1. März
Großbritannien 1968 – In Großbritannien war ein neues Einwanderungsgesetz in Kraft getreten. Dieses unterschied erstmals zwischen weißen und farbigen Inhabern britischer Pässe.
2. März
BRD 1968 – In Bonn hatte das Memorandum des Bensberger Kreises zur deutsch-polnischen Frage erregte Diskussionen und heftige Kritik der Vertriebenenverbände ausgelöst. Die Anerkennung des Heimatrechts der heute in den ehemaligen deutschen Ostgebieten lebenden Polen war der Kerngedankte der Erklärung.
2. März
USA 1968 – Auf einer Luftwaffenbasis in Puerto Rico hatten die Vereinigten Staaten das bislang größte Flugzeug der Welt vorgestellt. Die C-5A „Galaxy“, die in erster Linie als militärisches Frachtflugzeug gedacht war, könnte 1600 Menschen befördern.
3. März
BRD 1968 – Die Einladung des Chefredakteurs der Hamburger Illustrierten „Stern“, Henri Nannen, zu der Fernsehdiskussion „Internationaler Frühschoppen“ mit dem Thema „Publizistischer Umgang mit Staatsoberhäuptern“ hatte heftige Kontroversen hervorgerufen. Von Henri Nannen war dem Bundespräsidenten Heinrich Lübke „Trottelhaftigkeit“ unterstellt worden.
3. März
BRD/DDR 1968 – Bei der Eröffnung der Leipziger Frühjahrsmesse hatte die DDR an der Bundesregierung Kritik geübt. Die DDR hatte sie für den Rückgang des Interzonenhandels von 7 Prozent im Jahr 1967 verantwortlich gemacht. An der Messe nahmen 10.290 Aussteller aus 65 Ländern teil, darunter 1052 bundesdeutsche Firmen.
4. März
Vietnamkrieg 1968 – Innerhalb von fünf Wochen hatten die Vietcong in Südvietnam ihren dritten Großangriff gestartet. Wichtige militärische Einrichtungen der USA und Südvietnams waren im ganzen Land dem intensiven Raketen- und Granatwerferbeschuss der Kommunisten ausgesetzt.
4. März
Weltraum 1968 – Vom Kap Kennedy im US-Bundesstaat Florida war das US-amerikanische Weltraum-Observatorium „OGO 5“ gestartet zur Durchführung umfangreicher Versuche über den Einfluss der Sonne auf die Erde.
4. März
Boxen 1968 – In New York war Joe Frazier (USA) durch einen K. o.-Sieg in der elften Runde gegen seinen Landsmann Buster Mathis Boxweltmeister aller Klassen nach dem Reglement des World Boxing Council (WBC) geworden.
5. März
Schweden 1968 – Schweden hatte sieben US-Soldaten Asyl gewährt. Um nicht in Vietnam kämpfen zu müssen, waren die Soldaten nach Schweden desertiert. Damit hatte sich die Zahl der US-Deserteure, die in Schweden Asyl gefunden hatten, auf 20 erhöht.
5. März
BRD 1968 – In der Hamburgischen Staatsoper war die Oper „Hamlet“ nach William Shakespeare zur Uraufführung gelangt. Sie war im Auftrag der Staatsoper von dem Briten Humphrey Searle komponiert worden. Die Inszenierung war unter der Regie von August Everding entstanden.
6. März
CSSR 1968 – In der CSSR war mit der Ablösung des Chef-Ideologen Jiri Hendrych durch Josef Spacek die Pressezensur in der Praxis aufgehoben und die politische Liberalisierung fortgesetzt worden.
6. März
Syrien 1968 – In Syrien hatten die Arbeiten am Euphrat-Staudamm begonnen. Die Hälfte der Kosten für den ersten Bauabschnitt in Höhe von etwa 500 Millionen DM wurde von der Sowjetunion getragen.
6. März
BRD 1968 – Das Landgericht Frankenthal (Rheinland-Pfalz) hatte eine Haftstrafe von drei Monaten Gefängnis wegen Ehebruchs auf fünf Tage abgemildert. Das Gericht war der Ansicht, dass die gewandelten Auffassungen über Ehe und Sexualleben Berücksichtigung finden müssten.
7. März
International 1968 – Auf der Genfer Abrüstungskonferenz hatten die Nuklearmächte USA, Sowjetunion und Großbritannien allen Staaten, die auf den Erwerb oder die Herstellung von Kernwaffen verzichten würden, eine Sicherheitsgarantie gegen atomare Erpressung durch dritte Staaten angeboten.
7. März
CSSR/USA 1968 – Die CSSR hatte von den Vereinigten Staaten die Auslieferung des höchsten Polit-Offiziers der CSSR-Armee, Generalmajor Jan Sejna, gefordert. Dieser hatte sich Ende Februar in die USA abgesetzt.
7. März
Polen 1968 – In der Hauptstadt Warschau hatten mehr als 3.000 Studenten gegen die Zensur und die Einschränkung der geistigen Freiheit demonstriert. Polizei und Miliz waren gewaltsam gegen die Demonstranten vorgegangen. Mehr als 300 von ihnen waren verhaftet worden. Damit begannen die „März-Unruhen“ in Polen.
8. März
BRD 1968 – In Oberhausen (Nordrhein-Westfalen) waren auf der 3. Internationalen Automationstagung der Industriegewerkschaft die Auswirkungen der zunehmenden Automation, vor allem im Bereich der elektronischen Datenverarbeitung diskutiert worden. Die Gewerkschaft befürchtete die Vernichtung von Arbeitsplätzen sowie eine allgemeine Veränderung der Berufslandschaft.
8. März
USA/Sowjetunion 1968 – Das sowjetische U-Boot K-129 war vermutlich durch eine Explosion an Bord auf den Meeresgrund gesunken. Dabei waren 86 Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen. Der Untergang war Anlass zum Azorian-Projekt, dem geheimen Versuch der CIA, das U-Boot aus mehr als 5.000 Metern Tiefe zu bergen.
9. März
BRD 1968 – In der Bundesrepublik bestritten mehr als 3,5 Millionen Menschen ihren Lebensunterhalt mit weniger als 300 DM Einkommen monatlich. Das ging aus den Angaben des Reichsbundes der Kriegs- und Zivilbeschädigten, Sozialrentner und Hinterbliebenen hervor.
9. März
Zypern 1968 – In der Hauptstadt Nikosia waren von griechischer Seite alle Straßensperren abgebaut worden, die den griechischen vom türkischen Teil der Stadt getrennt hatten.
9. März
BRD 1968 – Im Bremer Theater am Goetheplatz war die Multimedia-Revue „Gewidmet: Friedrich dem Großen“ von Wilfried Minks zur Uraufführung gelangt.
Alte Zeitungen
10. März
BRD 1968 – Der Philologenverband Schleswig-Holsteins hatte einen Werbefeldzug zur Gewinnung von Gymnasiasten für den Lehrerberuf angekündigt. Um den eklatanten Lehermangel zu mildern, hatte er außerdem eine höhere Besoldung für Studienreferendare gefordert.
10. März
BRD 1968 – Auf der 20. ordentlichen Mitgliederversammlung des Verbandes Deutscher Studentenschaften (VDS), die vom 4. bis zum 10. März abgehalten wurde, hatten die Delegierten die Vietnampolitik der USA verurteilt. Außerdem hatten sie die Drittelparität an den Hochschulen sowie ein Honorar für alle Studierenden gefordert.
11. März
BRD 1968 – Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger hatte gemäß einem Beschluss des Bundestages vom Juni 1967 den ersten Bericht zur Lage der Nation vor dem Parlament in Bonn gegeben.
11. März
West-Berlin/DDR 1968 – Der Berliner Senat hatte gegen die überraschende Anordnung der DDR vom Vortag protestiert. Danach durften Mitglieder der NPD und andere Personen, die sich neonazistisch betätigten, nicht mehr durch DDR-Gebiet reisen.
11. März
International 1968 – Die Teilnehmer auf dem XIII. Internationalen Fortbildungskongress für praktische Medizin, der in Badgastein (Österreich) stattfand, wandten sich gegen die Diskriminierung psychisch Kranken. Zu dem Kongress waren von der Bundesärztekammer rund 1.500 Ärzte aus der BRD eingeladen worden.
11. März
BRD/DDR 1968 – Im ZDF war die letzte Folge des vierteiligen DDR-Fernseh-Films „Wolf unter Wölfen“ ausgestrahlt worden. Der Film, der nach dem sozialkritischen Roman von Hans Fallada entstand, war die erste DDR-Produktion, die vom bundesdeutschen Fernsehen gezeigt worden war.
12. März
BRD/Polen 1968 – Im „Bialystok-Prozess“ hatte das Wuppertaler Schwurgericht drei Angeklagte wegen Mordes zu lebenslangen Zuchthausstrafen verurteilt. Das Gericht hatte es als erwiesen angesehen, dass die Angeklagten am 27. Juni 1941 an der brutalen Ermordung von mehreren hundert Juden in der polnischen Stadt Bialystok aktiv beteiligt gewesen waren.
12. März
Mauritius 1968 – Die 2045 km² große Insel Mauritius im Indischen Ozean war unabhängige Republik und 27. Mitglied des Britischen Commonwealth geworden.
12. März
Gabun 1968 – Im zentralafrikanischen Gabun war die Einheitspartei „Parti Démocratique Gabonnais“ gegründet worden.
12. März
USA/BRD 1968 – Der US-amerikanische Spielfilm „Kaltblütig“ von Richard Brooks hatte seine deutsche Erstaufführung. Der Film war nach dem weltweit bekannten, gleichnamigen Roman von Truman Capote entstanden.
13. März
DDR/BRD 1968 – Der DDR-Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht hatte mit scharfer Kritik auf den Bericht zur Lage der Nation reagiert, den Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger am 11. März vorgelegt hatte. Ulbricht hatte die völkerrechtliche Anerkennung der DDR gefordert.
13. März
Eiskunstlauf/Musik 1968 – In München hatte der dreifache Weltmeister im Eiskunstlaufen, Emmerich Danzer, Aufnahmen für seine erste Schallplatte gemacht und damit den Kreis der aktiven und ehemaligen Sportler erweitert, die sich in der Schlagerbranche betätigten.
14. März
Großbritannien 1968 – In London hatten die Goldkäufe die Rekordhöhe von 175 t gegenüber je 60 t an den beiden vorangegangenen Tagen erreicht. Wegen der stark gestiegenen Goldnachfrage waren in Großbritannien am 15. März die Gold- und Devisenbörse sowie alle Banken geschlossen geblieben.
14. März
BRD 1968 – Erstmals war im bundesdeutschen Handel die Publikumszeitschrift „Jasmin“ erschienen.
14. März
BRD 1968 – Zum zehnjährigen Jubiläum der Krimi-Serie „Stahlnetz“ war im Ersten Deutschen Fernsehprogramm der Film „Ein Toter zuviel“ ausgestrahlt worden. Die Drehbücher hatte jeweils Wolfgang Menge geschrieben. Vorlage waren authentische Kriminalfälle. In den bisher ausgestrahlten zwölf Filmen hatte Jürgen Roland Regie geführt.
14. März
International 1968 – Massive Goldkäufe hatten durch Marktteilnehmer am Londoner Bullion Market zur Aussetzung des Handels nach Tagesschluss geführt. Die gekaufte Menge führte zum Antasten von Goldreserven. In Washington, D. C. hatten Währungsexperten der Zentralbanken an den beiden folgenden Tagen über die Auswirkungen beraten.
15. März
Vietnamkrieg 1968 – Die größte Gegenoffensive seit Beginn des Vietnamkrieges war unter dem Kommando des US-amerikanischen Oberbefehlshabers in Vietnam, General William C. Westmoreland, im Raum Saigon angelaufen.
15. März
BRD 1968 – Per Flugzeug waren in Hamburg 32 im Vietnamkrieg verletzte Kinder eingetroffen. Nach ihrer Genesung sollten sie in Friedensdörfern der Kinderhilfsorganisation „Terre des Hommes“ untergebracht werden.
15. März
BRD 1968 – Am Kasseler Staatstheater war erstmals in der BRD das Schauspiel „Zeremonie für einen ermordeten Neger“ von Fernando Arrabal aufgeführt worden.
15. März
Musik/International 1968 – Die Single „Lady Madonna“ von „The Beatles“ war erschienen.
16. März
Vietnam 1968 – In dem südvietnamesischen Bauerndorf My Lai waren 500 Dorfbewohner, überwiegend Frauen und Kinder, kaltblütig von US-Soldaten ermordet worden. Der Ort My Lai war durch dieses Massaker zum Inbegriff des Vietnamkrieges geworden.
16. März
USA 1968 – Senator Robert F. Kennedy hatte in Washington, D. C. seine Bewerbung um die Nominierung als Präsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei bekanntgegeben.
17. März
BRD 1968 – In Nürnberg (Bayern) hatten etwa 4.000 Demonstranten zur Eröffnung des SPD-Parteitages gegen die Regierungsvorlage zur Notstandsverfassung und gegen die Haltung der großen Koalition zum Vietnamkrieg protestiert. Bundesaußenminister Willy Brandt und der Minister für Gesamtdeutsche Fragen, Herbert Wehner, waren tätlich angegriffen worden.
17. März
Brasilien 1968 – Nach einem in Rio de Janeiro veröffentlichten Untersuchungsbericht des brasilianischen Innenministeriums hatten Beamte der Indianerschutzbehörde im Amazonasgebiet Tausende von Indianern umgebracht und mindestens vier Stämme ausgerottet.
17. März
USA/International 1968 – Die Vereinigten Staaten hatten die Golddeckungspflicht für den Dollar aufgehoben. Bis 1967 war der Goldmarkt stabil geblieben. Jedoch hatten die Dollar-Krise und die Abwertung des Pfund Sterling 1967 nun zu starkem Druck auf den Goldmarkt geführt. Die Zentralbanken der westlichen Länder hatten formell ihre Verpflichtung aufgehoben, dass die nationale Währung in erster Linie durch Gold gedeckt sein müsste.
17. März
International 1968 – Die zweite Internationale Börse des Tourismus in West-Berlin war zu Ende gegangen. Im Mittelpunkt hatten die speziellen Ferienbedürfnisse und Feriengewohnheiten von Jugendlichen auf der Fachtagung „Der junge Tourist“ gestanden.
18. März
International 1968 – Auf einer Währungskonferenz in Washington, an der die sieben Notenbankgouverneure der sogenannten Goldpool-Länder teilgenommen hatten, war eine Spaltung des Goldmarktes in einen preisgebunden (35 Dollar je Feinunze Gold) und einen freien Teil beschlossen worden. Gold zu einem festgesetzten Preis konnten nur Notenbanken kaufen.
18. März
BRD/DDR 1968 – Der bekannte Schauspieler Wolfgang Kieling hatte die Bundesregierung der Unterstützung der US-amerikanischen Vietnampolitik beschuldigt. Aus diesem Grund war Kieling von West-Berlin in die DDR übergesiedelt.
19. März
Guatemala 1968 – Die Regierung des Landes hatte den Ausnahmezustand verhängt und die verfassungsmäßigen Rechte für 30 Tage außer Kraft gesetzt. Diese Entscheidung hatte im Zusammenhang mit dem ungeklärten Verschwinden des Erzbischofs von Guatemala, Mario Casariego, gestanden.
19. März
USA 1968 – Für April hatte der US-amerikanische Friedensnobelpreisträger Martin Luther King in den Vereinigten Staaten eine Kampagne zur Unterstützung vor allem farbiger Arbeitsloser geplant.
19. März
Kuba 1968 – In der Hauptstadt Havanna waren 4.300 Privatgeschäfte nationalisiert worden. Weitere Enteignungen waren von der Regierung unter Ministerpräsident Fidel Castro angekündigt worden.
19. März
Radrennsport 1968 – Der 31-jährige Kölner Radprofi Rudi Altig hatte das „klassische“ italienische Straßenradrennen Mailand-San Remo gewonnen.
20. März
BRD 1968 – Bundesverkehrsminister Georg Leber hatte dem Bundeskabinett einen Gesetzentwurf zur Neuregelung des zulässigen Blutalkoholgehalts beim Autofahren vorgelegt. Die zulässige Höchstgrenze soll von 1,5 auf 0,8 Promille sinken. Gegen diesen Vorschlag hatte die Bundesvereinigung der deutschen Markenspirituosen-Industrie protestiert.
20. März
BRD 1968 – Der Roman „Mephisto“ von Klaus Mann durfte in der Bundesrepublik nicht veröffentlicht werden. Das hatte der Bundesgerichtshof in Karlsruhe entschieden.
20. März
BRD 1968 – An den Städtischen Bühnen Frankfurt am Main war das Stück „Vietnam-Diskurs“ von Peter Weiss uraufgeführt worden.
21. März
Israel/Jordanien 1968 – Israelische Truppen hatten die Waffenstillstandslinie zu Jordanien überschritten und hatten ein Palästinenserlager angegriffen. Bei Kämpfen mit jordanischen Militäreinheiten waren angeblich 200 israelische Soldaten getötet worden.
21. März
Japan 1968 – Bei einer japanischen Werft in Nagasaki war der mit 276.000 Bruttoregistertonnen (BRT) bisher größte Tanker der Welt, die „Bulford“, vom Stapel gelaufen.
21. März
BRD 1968 – In Bad Reichenhall (Bayern) war die „Krebsklinik“ der bulgarischen Brüder Christo und Prodan Christoff durch Verfügung der Stadtverwaltung geschlossen worden. Die Brüder hatten dort das angebliche Heilmittel „CH 23“ angewandt.
22. März
West-Berlin 1968 – Das Landgericht Berlin hatte die beiden Studenten Rainer Langhans und Fritz Teufel von dem Vorwurf freigesprochen, mit einem Flugblatt vom 24. Mai 1967 zu Brandanschlägen auf Berliner Kaufhäuser angestiftet zu haben.
22. März
CSSR 1968 – Staatspräsident Antonín Novotný war nach starkem öffentlichen Druck von seinem Amt zurückgetreten.
23. März
Ostblock 1968 – Bei einem Treffen in Dresden (DDR) hatten führende Ostblockvertreter über die Ereignisse in der CSSR beraten. Sie hatten die tschechoslowakischen Delegierten vor zu weit gehenden Liberalisierungen gewarnt. Rumänien hatte an dem Treffen demonstrativ nicht teilgenommen.
23. März
BRD 1968 – Der US-Spielfilm „In der Hitze der Nacht“ unter der Regie von Norman Jewison war in den bundesdeutschen Kinos angelaufen. In den Hauptrollen waren Sidney Poitier und Rod Steiger zu sehen.
24. März
BRD 1968 – Der Bundesvorsitzende Walter Scheel hatte auf dem Landesparteitag der nordrhein-westfälischen FDP in Dortmund erklärt, dass seine Partei eine Koalition mit der SPD nach den Bundestagswahlen von 1969 anstreben werde.
24. März
Vietnamkrieg 1968 – Nach Ankündigung von US-Präsident Lyndon B. Johnson sollte der Oberkommandierende der US-Streitkräfte in Vietnam, General William Westmoreland, zum 2. Juli abgelöst werden.
24. März
Spanien 1968 – In der Hauptstadt Madrid hatte die Polizei etwa 100 Teilnehmer eines Treffens der „Arbeiterkommissionen“ in einer Fabrik verhaftet. Unter dem autoritären Regime von Francisco Franco Bahamonde waren in Spanien Gewerkschaften verboten.
24. März
BRD 1968 – Am Stuttgarter Staatstheater war die Oper „Prometheus“ von Carl Orff nach dem Text des altgriechischen Dichter Aischylos zur Uraufführung gelangt.
25. März
Panama 1968 – Die Armee hatte 181 Oppositionspolitiker verhaftet. Damit wollte sie den am Vortag von der oppositionellen Mehrheit in der Nationalversammlung abgesetzten Präsidenten Marco Robles an der Macht halten.
25. März
Polen 1968 – Mit dem Vorwurf, ihre Lehrstühle seien „Zentren der politischen Opposition“, hatte der polnische Hochschulminister sechs Professoren der Warschauer Universität, unter ihnen der Philosoph Leszek Kolakowski, entlassen.
26. März
BRD 1968 – Die hessische Landesregierung hatte die Erlaubnis zum Bau einer dritten Start- und Landebahn für den Frankfurter Rhein-Main-Flughafen erteilt. Gegen einen weiteren Ausbau war von 4000 Bürgern und nahezu allen betroffenen Gemeinden Einspruch eingelegt worden.
26. März
BRD 1968 – Der niedersächsische Ministerpräsident Georg Diederichs hatte in einer Fragestunde erklärt, dass er keinen Anlass für eine Kündigung des Staatsvertrages über den Norddeutschen Rundfunk sehe. Die FDP wolle dadurch privaten Rundfunk möglich machen.
27. März
BRD 1968 – Der Deutsche Bundestag hatte die Einführung einer Altersversorgung für Abgeordnete beschlossen.
27. März
CSSR 1968 – Nach einer repräsentativen Umfrage von Radio Prag hatten 73 Prozent der Bevölkerung den Demokratisierungskurs der neuen kommunistischen Führung unter Parteichef Alexander Dubcek befürwortet. Den Rücktritt des bisherigen Staatspräsidenten Antonín Novotný begrüßten 82 Prozent der Bürger.
27. März
Sowjetunion 1968 – Bei einem Flugzeugabsturz war der sowjetische Kosmonaut Juri Gagarin tödlich verunglückt. Der 34-Jährige hatte am 12. April 1961 als erster Mensch in einer Raumkapsel die Erde umkreist.
27. März
Italien 1968 – Auf der Insel Sardinien war Graziano Mesina, der gefürchtetste Bandit Sardiniens von der italienischen Polizei verhaftet worden. Ausgesetzt worden war für die Ergreifung des 26-jährigen mehrfachen Mörders eine Belohnung in Höhe von 10 Millionen Lire (etwa 64 000 DM).
27. März
BRD 1968 – Die Paderborner Brauerei hatte Bier in braungefärbten Plastikflaschen auf den Markt gebracht. Das Unternehmen versicherte, dass es durch die neuen Behälter keinen Geschmacksverlust gäbe. Ob die Bierflaschen aus PVC beim Verbraucher akzeptiert werden, sollte nun getestet werden.
28. März
BRD 1968 – Bundesinnenminister Paul Lücke war wegen der ablehnenden Haltung des Koalitionspartners SPD zur Einführung des Mehrheitswahlrechts von seinem Amt zurückgetreten.
28. März
USA 1968 – In Memphis (US-Bundesstaat Tennessee) war es im Anschluss an einen Protestmarsch von etwa 4.000 vorwiegend farbigen Demonstranten mit dem Friedensnobelpreisträger Martin Luther King an der Spitze war es zu schweren Rassenunruhen gekommen.
29. März
BRD 1968 – Der Deutsche Bundestag hatte in Bonn in erster Lesung die sogenannten einfachen Notstandsgesetze beraten.
29. März
BRD 1968 – Für bestimmte, stark überlastete Fächer hatte die Westdeutsche Rektorenkonferenz (WRK) an den Universitäten Zulassungsbeschränkungen (Numerus clausus) beschlossen.
29. März
International 1968 – Die Industrieländer hatten sich zu einer begrenzten Steigerung ihrer Entwicklungshilfe zum Abschluss der Zweiten Welthandelskonferenz in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi bereiterklärt.
29. März
Sambia/Tansania 1968 – In Sambia hatten die Bauarbeiten für eine Eisenbahnverbindung durch Tansania bis zum Indischen Ozean begonnen.
30. März
CSSR 1968 – In der Hauptstadt Prag hatte die Nationalversammlung den früheren Verteidigungsminister Ludvik Svoboda zum neuen Staatspräsidenten gewählt. Zum ersten Mal seit der Machtübernahme der Kommunisten 1948 war die Wahl in geheimer Abstimmung durchgeführt worden.
31. März
BRD 1968 – Auf einer außerordentlichen Delegiertenkonferenz des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) in Frankfurt am Main (Hessen) war der Ausschluss von Rudi Dutschke abgelehnt worden. Für ein Interview mit der Zeitschrift „Capital“ hatte Dutschke 1000 DM angenommen.
31. März
USA 1968 – US-Präsident Lyndon B. Johnson hatte bekanntgegeben, dass er auf eine weitere Amtszeit verzichten werde. Gleichermaßen hatte er partiell die Bombenangriffe in Vietnam beendet und den Beginn von Friedensgesprächen gefordert.

März 1968 in den Nachrichten

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