Februar 1968 - Großbritannien ging mit der Zeit
Die Briten wussten immer genau, wann für sie
Tea-Time ist. Daran würde sich auch jetzt nichts
ändern. Dennoch hatte sich Großbritannien den
europäischen Maßstäben angepasst. Das Land hatte
offiziell die Mitteleuropäische Zeit (MEZ
eingeführt. Sie hieß dort British Standard Time (BST)
und hatte die bisher gültige Greenwich Mean Time (GMT)
abgelöst. Die italienischen Schauspieler hingegen
hatten kein Zeitproblem, sondern waren der Meinung,
dass es im italienischen Fernsehen eine viel zu
übertriebene Anzahl von ausländischen Filmen gab.
Also waren sie in einen achttägigen Streik getreten
und hatten vor allen Film- und Fernsehstudios
Streikposten aufgestellt. Blieb nur zu hoffen, dass
keinem der Darsteller eine Rolle flöten ging.
München ging auch mit Zeit. Dort war seit 1965 der
Fernsehturm im Bau, der am 22. Februar 1968 seiner
Bestimmung übergeben wurde. Er hatte eine Höhe von
291 Metern und die Kosten beliefen sich auf 22,8
Millionen DM, der bislang teuerste Fernsehturm der
Bundesrepublik. Ursprünglich sollte er eine Höhe von
325 Metern haben, was jedoch wegen flugtechnischer
Bestimmungen verworfen werden musste. Dafür war er
durch eine Aussichtsplattform für die Öffentlichkeit
eine Attraktion.
Wichtige Ereignisse im
Februar 1968
1. Februar
BRD 1968 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München war bei einer Kundgebung der neu gegründeten
„Demokratischen Aktion 1968“ gegen den
Rechtsradikalismus ein Gegendemonstrant aus den
Reihen der NPD ums Leben gekommen.
1. Februar
Vietnam 1968 – Der Polizeichef von Saigon, Nguyen
Ngoc Loan, hatte vor Reportern einen festgenommenen
Vietcong durch einen Kopfschuss getötet. Ein Foto
von der Exekution war zu einem der bekanntesten
Bilder des 20. Jahrhunderts geworden.
1. Februar
BRD 1968 – In Hannover (Niedersachsen) hatten mehr
als 3.000 Schüler mit Transparenten wie „Schüler
werden nie gefragt“ vor dem Kulturministerium für
eine Mitbestimmung der Schüler demonstriert. Anlass
war die Weigerung des niedersächsischen
Kultusministers Richard Langeheine gewesen, bei der
Übergabe der Zeugnisse einen freien Tag zu gewähren.
1. Februar
International 1968 – In der indischen Hauptstadt
Neu-Delhi war von der Ministerpräsidentin Indira
Gandhi die zweite Welthandelskonferenz eröffnet
worden. Sie dauerte bis zum 29. März. An der
Konferenz nahmen rund 1.500 Delegierte aus 132
Ländern teil.
1. Februar
Vietnam 1968 – Die schweren Straßenkämpfe in der
südvietnamesischen Hauptstadt Saigon und in anderen
Städten Südvietnams dauerten an. Bei Gegenangriffen
US-amerikanischer und südvietnamesischer Truppen war
es zu hohen Verlusten auch unter der
Zivilbevölkerung gekommen. Innerhalb von 54 Stunden
waren 5.800 Vietcong, etwa 300 südvietnamesische und
232 US-Soldaten umgekommen.
1. Februar
BRD 1968 – Im Hamburger Operettenhaus war erstmals
sehr erfolgreich das Musical „Anatevka“ in deutscher
Sprache aufgeführt worden.
1. Februar
Schweiz 1968 – Im Zürcher Schauspielhaus war das
Stück „Biografie“ des Schweizer Dramatikers und
Schriftstellers Max Frisch zur Uraufführung gelangt.
Die Hauptrollen waren mit Peter Frankenfeld, Ulrich
Haupt und Ellen Schwiers besetzt.
1. Februar
BRD 1968 – Im Hamburger „Passage“-Filmtheater hatte
der Film „Das Wunder der Liebe“ von Oswalt Kolle
seine Uraufführung.
2. Februar
Ägypten 1968 – Bevor die Nahost-Krise beendet und
der Suezkanal für die Schifffahrt wieder geöffnet
war, hatte sich die ägyptische Regierung geweigert,
die Arbeiten zur Freisetzung von 15 im Suezkanal
festgehaltenen Schiffen fortzusetzen.
2. Februar
BRD/Justiz 1968 – Zum ersten Mal hatte ein
bundesdeutsches Gericht einen „Stimmabdruck“ als
Beweismittel anerkannt. Das Würzburger
Schöffengericht hatte einen Erpresser aufgrund eines
spektrographischen Stimmenvergleichs verurteilt.
3. Februar
BRD/USA 1968 – Unbekannte Täter hatten in den frühen
Morgenstunden aus Protest gegen den Vietnamkrieg in
Frankfurt am Main (Hessen) einen Sprengstoffanschlag
auf einen US-amerikanischen Chemiekonzern verübt und
Fensterscheiben des US-amerikanischen
Generalkonsulats eingeschlagen.
3. Februar
Dänemark/BRD 1968 – In der Schlosskirche von
Fredensborg (Dänemark) hatten der 33-jährige
deutsche Prinz Richard-Casimir zu
Sayn-Wittgenstein-Berleburg die 23-jährige dänische
Prinzessin Benedikte geheiratet.
4. Februar
BRD 1968 – Der Fotogroßhändler Hannsheinz Porst aus
Nürnberg hatte bestätigt, dass er seit
1955
gleichzeitig Mitglied der FDP und der SED war.
4. Februar
BRD 1968 – In Offenbach (Hessen) war als
Zusammenschluss verschiedener linksorientierter
Gruppen von 1.200 Delegierten ein „Sozialistisches
Aktionszentrum“ gegründet worden. Um in den
Bundestagswahlkampf 1969 eingreifen zu können,
sollte es die links von der
SPD stehenden Kräfte
sammeln.
4. Februar
BRD 1968 – Die bundesdeutsche Fluggesellschaft
Lufthansa hatte ihr erstes zweistrahliges
Düsenflugzeug, eine Boeing 737 zum Stückpreis von
13,9 Millionen DM erhalten.
5. Februar
BRD/Frankreich 1968 – Aufgrund einer
dpa-Falschmeldung war es zu Verstimmungen zwischen
Bonn und Paris gekommen.
5. Februar
Vietnamkrieg 1968 – Nordvietnamesische Verbände in
einer Stärke von etwa 20.000 Mann waren zum
Großangriff auf den US-amerikanischen Stützpunkt Khe
Sanh im Norden Südvietnams angetreten. Seit Wochen
waren dort 5.000 US-amerikanische
Marine-Infanteristen eingekesselt.
6. Februar
Algerien 1968 – Die Regierung des Landes hatte die
Verstaatlichung aller ausländischen
Vertriebsorganisationen für Erdgas und Erdöl
beschlossen. Bereits im August 1967 waren die
Vertriebsgesellschaften der US-amerikanischen
Konzerne Esso und Mobil-Oil unter staatliche
Kontrolle gestellt worden.
6. Februar
BRD 1968 – Erstmals verkehrte ein
Container-Schnellgüterzug der Deutschen Bundesbahn.
Er verband Bremen und Hamburg mit dem Binnenland.
6. Februar
BRD 1968 – Das Münchener Landgericht hatte den
Verleger Kurt Desch im „Fanny Hill“-Prozess von dem
Vorwurf der Verbreitung unzüchtiger Schriften
freigesprochen.
6. Februar
Olympiade 1968 – In Grenoble (Frankreich) hatte
Staatspräsident Charles de Gaulle vor 65.000
Zuschauern die X. Olympischen Winterspiele eröffnet,
die bis zum 18. Februar ausgetragen wurden.
7. Februar
Vietnamkrieg 1968 – Nordvietnamesische Verbände
hatten ihre Angriffe auf den Kessel von Khe Sanh in
Südvietnam verstärkt und dabei den Stützpunkt Lang
Vei westlich von Khe Sanh erobert. Erstmals hatten
sie dabei Flammenwerfer und Panzer eingesetzt.
7. Februar
Belgien 1968 – Die belgische Koalitionsregierung war
als Folge des Sprachenstreits zwischen Flamen und
Wallonen auseinander gebrochen. Es war dies bereits
die 18. Regierung in nur 23 Jahren gewesen.
7. Februar
Österreich 1968 – In Wien hatte der österreichische
Nationalrat die endgültige Abschaffung der
Todesstrafe einstimmig gebilligt.
7. Februar
USA 1968 – Im Morosco Theatre in New York war das
Drama „Der Preis“ von Arthur Miller uraufgeführt
worden.
8. Februar
West-Berlin 1968 – Vom Berliner Senat unter dem
Regierenden Bürgermeister Klaus Schütz wurden die
Voraussetzungen für ein Verbot des Sozialistischen
Deutschen Studentenbundes (SDS) geprüft.
9. Februar
Italien 1968 – Die italienischen Schauspieler waren
in einen achttägigen Proteststreik gegen die ihrer
Meinung nach übertriebene Anzahl von ausländischen
Filmen im italienischen Fernsehen. Vor allen Film-
und Fernsehstudios hatten Streikposten gestanden.
9. Februar
Niederlande 1968 – Die mit 6 km Streckenlänge und
gleichzeitig die erste U-Bahn in den Niederlanden
war von Kronprinzessin Beatrix der Niederlande
eröffnet worden.
10. Februar
West-Berlin 1968 – Um den politischen Einfluss des
Verlegers Axel C. Springer durch seine Zeitungen zu
diskutieren, hatte in der Technischen Universität
ein „Springer-Hearing“ stattgefunden.
10. Februar
Biafra/Nigeria 1968 – Die am 30. Mai 1967
ausgerufene Republik Biafra hatte sich zu
Friedensverhandlungen mit der nigerianischen
Zentralregierung bereit erklärt.
10. Februar
USA 1968 – Die Mitarbeiter der Müllabfuhr in New
York hatten ihren zehntägigen Streik nach
Zugeständnissen des Gouverneurs beendet. In den
Straßen der Millionenstadt hatten sich inzwischen
etwa 90.000 t Müll angesammelt.
10. Februar
Israel 1968 – Seit acht Wochen war in Tel Aviv der
deutsche Spielfilm „Wir Wunderkinder“ von Kurt
Hoffmann aus dem Jahr
1958 vor ständig ausverkauften
Häusern gelaufen. Bis Ende 1967 waren in Israel
deutsche Filme in den Kinos verboten.
11. Februar
BRD 1968 – Erstmals seit dem Bestehen der Großen
Koalition (Dezember 1966) hatte Bundesaußenminister
Willy Brandt mit seinem Rücktritt gedroht.
Abgeordnete der CDU hatten ihn wegen seiner
ostpolitischen Bemühungen angegriffen.
11 Februar
Paraguay 1968 – Der 56-jährige Staatspräsident
Alfredo Stroessner hatte die Präsidentschaftswahl
erneut gewonnen. Seit
1954 war Stroessner
ununterbrochen an der Macht.
11. Februar
Olympiade 1968 – Bei den Olympischen Spielen in
Grenoble (Frankreich) hatte der bundesdeutsche
Skisportler Franz Keller mit seinem Sieg in der
nordischen Kombination die erste Goldmedaille für
die Bundesrepublik gewonnen.
11. Februar
USA 1968 – Unter dem Namen Madison Square Garden war
in New York der historisch vierte Gebäudekomplex
eröffnet worden.
12. Februar
BRD 1968 – Die Bundesregierung hatte in Bonn den
Bericht über die Lage der Familie vorgelegt. Dieser
stellte einen Trend zur Familie mit zwei bis drei
Kindern sowie einen leichten Geburtenanstieg fest.
12. Februar
BRD 1968 – Nach Angaben des Deutschen
Industrie-Instituts in Köln waren nur 5,3 Prozent
der Studenten an bundesdeutschen Hochschulen aus
Arbeiterfamilien gekommen, obwohl in der BRD die
Hälfte der Bevölkerung zu dieser Gruppe zählte.
12. Februar
BRD 1968 – In einer Inszenierung des Intendanten
Kurt Pscherer war im Münchner Theater am
Gärtnerplatz die Oper „Die widerspenstige Heilige“
des 66-jährigen deutschen Komponisten Mark Lothar
zur Uraufführung gelangt.
13. Februar
BRD 1968 – Der Bundestag hatte in Bonn über das
umstrittene Verkehrsprogramm der Bundesregierung –
den sogenannten Leber-Plan – debattiert. Dieser
strebte eine Entlastung der Straßen und die
Sanierung der Bundesbahn an.
13. Februar
Vietnamkrieg 1968 – Um die anhaltenden Straßenkämpfe
mit Vietcong-Partisanen zu beenden, hatten US-Bomber
vom Typ B 52 Randbezirke von Saigon (Südvietnam)
bombardiert. Dabei waren auch Bomben auf Stadtteile
außerhalb der Kampfgebiete gefallen.
13. Februar
Vatikan 1968 – In Italien hatte die plötzliche
Entlassung des 76-jährigen Kardinals Giacomo Lercaro
aus seinem Amt als Erzbischof von Bologna durch
Papst Paul VI. für beträchtliches Aufsehen gesorgt.
13. Februar
BRD/Musik 1968 – In der Jahrhunderthalle in
Frankfurt am Main (Hessen) hatte Wilson Pickett,
einer der bekanntesten US-amerikanischen Soul-Stars
sein einziges Deutschlandkonzert im Jahr 1968
gegeben.
13. Februar
Olympiade 1968 – Die Rennrodlerinnen der DDR waren
bei der Winterolympiade in Grenoble (Frankreich)
disqualifiziert worden. Sie hatten die Kufen ihrer
Schlitten angewärmt.
14. Februar
USA 1968 – Angaben des US-amerikanischen
Verteidigungsministeriums zufolge verfügten die
Vereinigten Staaten über etwa 8.000 Sprengköpfe für
taktische Atomwaffen in Europa. Es standen 900.000
NATO-Soldaten einer Stärke von 960.000 Soldaten des
Warschauer Pakts gegenüber.
14. Februar
Olympiade 1968 – Dem 23-jährigten
Zahnmedizinstudenten Erhard Keller aus München war
als erstem Deutschen der Olympia-Sieg im
500-m-Eisschnelllauf gelungen.
15. Februar
BRD 1968 – Der Gesetzentwurf des Bundeskabinetts,
den 17. Juni künftig zu einem normalen Arbeitstag zu
machen, war nur bei der FDP und den
Arbeitgeberverbänden auf Zustimmung gestoßen. Die
Mehrheit von CDU und SPD hatte sich ablehnend
gezeigt.
15. Februar
Israel/Jordanien 1968 – Unter Einsatz von
Artillerie, Panzern und Flugzeugen hatten sich an
der Waffenstillstandslinie am Jordan Israel und
Jordanien schwere Gefechte geliefert. Beide Staaten
beschuldigten sich gegenseitig, das Feuer zuerst
eröffnet zu haben.
15. Februar
BRD 1968 – In Hannover (Niedersachsen) hatten
Hunderte von empörten Liebhabern klassischer Musik
auf dem Opernhaus-Vorplatz gegen die Auflösung des
niedersächsischen Symphonie-Orchesters protestiert.
16. Februar
USA 1968 – Der Vorsitzende des Außenpolitischen
Ausschusses im Senat der Vereinigten Staaten,
Senator James William Fulbright, hatte dem
US-Außenminister Dean Rusk die Vorbereitung des
Einsatzes von taktischen Atomwaffen im Vietnamkrieg
vorgeworfen. Vom State Department war die
Anschuldigung dementiert worden.
16. Februar
BRD 1968 – In Bonn hatte Bundesernährungsminister
Hermann Höcherl die Landwirte zur Einführung von
industriellen Produktionsweisen aufgefordert sowie
zur Schaffung größerer Betriebsflächen.
16. Februar
BRD 1968 – Erstmals war in der Bundesrepublik der
aus 23 farbigen Lithographien und zehn
Schwarzweißblättern bestehende graphische Zyklus „Cirque“
des 81-jährigen russischen Malers Marc Chagall
gezeigt worden.
17. Februar
International 1968 – In West-Berlin hatte die
„Internationale Vietnamkonferenz“ stattgefunden.
17. Februar
Vietnam 1968 – Der Vietcong hatte mit
Feuerüberfällen auf 46 südvietnamesische Städte
seine militärische Offensive vom 30. Januar wieder
aufgenommen.
17. Februar
BRD 1968 – Am Deutschen Theater in Göttingen
(Niedersachsen) war die Komödie „Amphitryon“ in der
Bearbeitung von Peter Hacks zur Uraufführung
gelangt.
17. Februar
Frankreich 1968 – Das Schloss „Les Milandes“ in
Südwest-Frankreich war zwangsversteigert worden.
Darin hatte die französische Tänzerin Josephine
Baker für ihre zwölf Adoptivkinder ein Heim
eingerichtet.
17. Februar
West-Berlin 1968 – Etwa 12.000 Menschen hatten sich
in West-Berlin an einer Demonstration gegen das
Vorgehen der USA in Vietnam beteiligt. Sie waren
damit einem Aufruf der „Internationalen
Vietnamkonferenz“ gefolgt.
17. Februar
Olympiade 1968 – Durch den Sieg im Spezialslalom
hatte der Franzose Jean-Claude Killy seine dritte
Goldmedaille bei der X. Winterolympiade in Grenoble
(Frankreich) gewonnen. In den beiden anderen alpinen
Disziplinen (Abfahrtslauf und Riesenslalom) hatte er
am 9. bzw. 12. Februar Gold gewonnen.
18. Februar
Schweiz 1968 – Bei einer Volksabstimmung im Kanton
Solothurn war das Frauenstimmrecht abgelehnt worden.
18. Februar
Großbritannien 1968 – Großbritannien hatte offiziell
die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) eingeführt. Sie
hieß dort British Standard Time (BST) und hatte die
bisher gültige Greenwich Mean Time (GMT) abgelöst.
18. Februar
Olympiade 1968 – In Grenoble (Frankreich) waren die
X. Olympische Winterspiele mit einer Schlussfeier im
Eispalast beendet worden.
19. Februar
Großbritannien/BRD 1968 – Die britische Firma „Distillers
Company (Biochemicals) Ltd.“, die das Medikament
Contergan in Großbritannien in Lizenz der
bundesdeutschen Firma Chemie Grünenthal unter einem
anderen Namen vertrieben hatte, hatte bei einem
gerichtlichen Vergleich in London mehr als 60
missgebildete Kinder mit durchschnittlich 40 Prozent
der Schadensersatzansprüche entschädigt.
19. Februar
BRD 1968 – Im Bochumer Schauspielhaus erlebte das
Schauspiel „Der Architekt und der Kaiser von
Assyrien“ des 35-jährigen spanischen Schriftstellers
Fernando Arrabal seine deutsche Erstaufführung.
Regie hatte Niels-Peter Rudolph.
20. Februar
Ägypten 1968 – Der ehemalige Befehlshaber der
ägyptischen Luftwaffe, Marschall Mohammed Sidki
Mahmud, und der ehemalige Chef der ägyptischen
Luftabwehr, Vizemarschall Ismail Mohammed Labib,
waren wegen ihres Versagens im Sinaikrieg vom Juni
1967 von einem Militärgericht in Kairo zu Strafen
von 15 bzw. 10 Jahren Haft verurteilt worden.
21. Februar
West-Berlin 1968 – Etwa 80.000 Berliner hatten gegen
Radikalismus von rechts und links sowie gegen eine
einseitige Verurteilung der US-amerikanischen
Vietnampolitik demonstriert.
21. Februar
BRD 1968 – Der bisherige Präsident der Westdeutschen
Rektorenkonferenz, Walter Rüegg aus Frankfurt am
Main (Hessen) war nach nur einjähriger Amtszeit von
Hans Rumpf aus Karlsruhe (Baden-Württemberg)
abgelöst worden.
21. Februar
BRD 1968 – Auf der Deutschen Werft in Hamburg war
das 23.000 Bruttoregistertonnen (BRT) große
Passagierschiff „Hamburg“ vom Stapel gelaufen. Die
Frau des Bundeskanzlers, Marie-Luise Kiesinger, war
Taufpatin des Luxusliners.
22. Februar
Vietnam 1968 – Im Rahmen der seit Ende Januar
andauernden Offensive war die südvietnamesische
Hauptstadt Saigon von drei Vietcong-Divisionen mit
einer Stärke von etwa 15.000 Mann eingeschlossen
worden.
22. Februar
Ost-Europa 1968 – Unter den kommunistischen Parteien
Osteuropas hatten sich während einer Gipfelkonferenz
der osteuropäischen KP-Chefs in Prag (CSSR)
Meinungsverschiedenheiten über die Frage
eigenständigen Handelns abgezeichnet.
22. Februar
BRD 1968 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München war der 291 m hohe Fernsehturm seiner
Bestimmung übergeben worden. In der Bundesrepublik
war dieser Fernsehturm mit Baukosten in Höhe von
22,8 Millionen DM der bislang teuerste Fernsehturm.
23. Februar
Frankreich 1968 – In Paris hatten die „Föderation
der sozialistischen und demokratischen Linken“ (FGDS)
und die Kommunistische Partei Frankreichs (PCF) ein
erstes Abkommen mit dem Ziel einer politischen
Zusammenarbeit unterzeichnet. Die FGDS war ein
Zusammenschluss aus Sozialisten, Radikalsozialisten
und linken Republikanern.
23. Februar
BRD 1968 – Der erst kürzlich aus der
DDR geflohene
21-jährige Ralph Pöhland hatte bei den
bundesdeutschen Skimeisterschaften in Altenau im
Harz (Niedersachsen) den bundesdeutschen
Olympiasieger Franz Keller in der nordischen
Kombination bezwungen. Pöhland hatte für die
Olympischen Winterspiele in Grenoble (Frankreich)
keine Starterlaubnis erhalten.
24. Februar
BRD 1968 – An verschiedenen Orten der Bundesrepublik
hatten mehrere tausend Bauern mit Transparenten wie
„Höcherl und Schiller – Bauernkiller“ gegen die
Landwirtschaftspolitik der Bundesregierung
protestiert.
24. Februar
Vietnam 1968 – Nach sehr verlustreichen Kämpfen
hatten südvietnamesische und US-amerikanische
Streitkräfte die Zitadelle der alten Kaiserstadt Hue
zurückerobert. Diese war 25 Tage lang von
Vietcong-Einheiten gehalten worden.
24. Februar
BRD 1968 – Erstmals in deutscher Sprache war im
Deutschen Schauspielhaus in Hamburg das Stück „Im
Kongo“ des schwarzen französischen Autors Aimé
Césaire aufgeführt worden. In der Hommage an den
1961 ermordeten kongolesischen Staatspräsidenten
Patrice Lumumba hatte Uwe Friedrichsen unter der
Regie von Jean Saunay die Hauptrolle gespielt.
25. Februar
Vietnamkrieg 1968 – In Saigon hatte der
US-Oberbefehlshaber in
Vietnam, General William C.
Westmoreland, eine drastische Verstärkung seiner
Truppen um etwa 200.000 Mann gefordert.
25. Februar
Zypern 1968 – Erzbischof Makarios III. war mit mehr
als 95 Prozent der abgegebenen Stimmen erneut zum
Staatspräsidenten der Inselrepublik Zypern gewählt
worden.
25. Februar
Österreich 1968 – Im Theater an der Wien hatte die
deutschsprachige Erstaufführung des Musicals „West
Side Story“ aus dem Jahr
1957 stattgefunden.
26. Februar
International 1968 – In der ungarischen Hauptstadt
Budapest hatte ein internationales
Konsultativtreffen von 63 kommunistischen Parteien
aus Ost und West stattgefunden. Es dauerte bis zum
5. März. Die Parteien Nordvietnams, Chinas,
Albaniens und Jugoslawiens u. a. waren nicht
anwesend.
26. Februar
Afrika/Sport 1968 – In der Hauptstadt der Republik
Kongo, Brazzaville, hatten sich die 32 Staaten, die
dem afrikanischen Sport-Rat angehörten, zu einem
Boykott der Olympischen Sommerspiele Mexiko
entschlossen. Der Grund war die Wiederzulassung
Südafrikas.
27. Februar
International 1968 – Die Herrscher von Bahrain und
Katar sowie sieben weitere Emirate an der Südküste
des Persischen Golfs hatten einen Vertrag über eine
Konföderation ihrer Scheichtümer unterzeichnet. Eine
gemeinsame Verteidigungs- und Außenpolitik war der
Zweck des Staatenbundes.
27. Februar
Korea 1968 – In Seoul (Südkorea) war der koreanische
Komponist Isang Yun, der 1967 aus der BRD entführt
und wegen angeblicher Spionage für Nordkorea zu
lebenslänglicher Haft verurteilt worden war, war
wegen seines Herzleidens aus dem Gefängnis entlassen
worden.
28. Februar
USA 1968 – Nachdem bei einem Absturz vier
Wasserstoffbomben verlorengegangen waren, hatte das
US-amerikanische Verteidigungsministerium die
Einstellung der ständigen Bereitschaftsflüge von B
52-Bombern mit Kernwaffen an Bord bekanntgegeben.
28. Februar
BRD 1968 – In Geesthacht bei Hamburg hatte das
bundesdeutsche Kernforschungszentrum mit 150
Billionen Neutronen pro sec/cm² den bisher höchsten
Fluss schneller Neutronen in einem bundesdeutschen
Kernreaktor erreicht.
28. Februar
BRD 1968 – Mit zwei erfolgreichen Konzerten hatte
die britisch-australische Popgruppe „The Bee Gees“
in der Hamburger Musikhalle ihre Deutschlandtournee
begonnen.
28. Februar
Eiskunstlauf 1968 – Die sowjetischen Olympiasieger
Ludmilla Belusowa und Oleg Protopopow waren in Genf
(Schweiz) zum vierten Mal Weltmeister im
Eiskunst-Paarlauf geworden.
28. Februar
Indien 1968 – In der Nähe der südindischen
Hafenstadt Pondicherry war der Grundstein zum Bau
einer Stadt gelegt worden. Darin sollten 50.000
Menschen aller Rassen und Religionen leben. Die
Stadt würde Auroville heißen, zur Erinnerung an den
indischen Dichter und Philosophen Sri Aurobindo, den
geistigen Urheber dieses Projekts.
29. Februar
DDR 1968 – Der Generalsekretär der SED, Walter
Ulbricht, hatte sich in einem offenen Brief an die
„Bürger der westdeutschen Bundesrepublik“ gewandt.
29. Februar
USA 1968 – Nach sieben Jahren war der
US-amerikanische Verteidigungsminister Robert
McNamara aus seinem Amt geschieden, um Präsident der
Weltbank zu werden. Seine Nachfolge trat Clark
Clifford an. McNamara hatte seit längerer Zeit die
Ausweitung des US-Engagements im Vietnamkrieg
kritisiert.
Februar 1968 in den Nachrichten
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