Autochronik 1963 - Jeder achte Deutsche
besaß ein Auto
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Im Autojahr 1963 fuhr – laut
Statistik - jeder achte Bundesbürger ein Auto –
insgesamt waren in diesem Jahr rund 6,85 Millionen
PKW auf den Straßen Deutschlands unterwegs. Vor
allem die vielen Arbeitnehmer (Arbeiter,
Angestellten, Beamten) erwerben in dieser Zeit einen
Neuwagen. Übrigens: die Ansprüche der
Autoproduzenten und –käufer bleiben dieselben wie
in den vorherigen Autojahren: die
Motoren sollen mit
mehr PS ausgestattet werden – die
Höchstgeschwindigkeiten werden nach oben
„geschraubt“ und technisch soll es weitere
Entwicklungen geben, die das Autofahren bequemer,
einfacher und sicherer machen. Außerdem soll noch
mehr Komfort ins Auto einziehen. Interessant ist,
dass fast alle Automobilhersteller zu den
Standard-Modellen auch Sonderausführungen anbieten.
Coupés sind z.B. im Autojahr 1963 sehr gefragt. Die
eigneten sich u.a. als Zweitwagen – schließlich gab
es mittlerweile auch die Kundschaft, die sich ein
zweites Auto locker leisten konnte.
Ford
brachte den 12M als Coupé heraus –
Alfa Romeo produzierte
den Giulia Sprint GT – Opel präsentierte den Kadett
und Rekord als Coupé und Glas zeigt sein 1300
GT-Coupé und 1500 Coupé. Alles Coupé!?
IAA Frankfurt 1963
Die
Internationale Automobilausstellung (IAA) in
Frankfurt zeigte im Autojahr 1963 die neuesten
Errungenschaften der Konstrukteure und Techniker:
den Wankelmotor. Der Rotationskolbenmotor /
Kreiskolbenmotor führte drei der üblichen vier Takte
eines echten Viertaktmotors aus und arbeitete wie
ein echter Viertakt-Motor (der erste Serienwagen mit
Wankelmotor war der (Wankel)Spider). NSU zeigte den
Prinz 1000 mit einem neu entwickelten luftgekühlten
Motor – er hat 43 PS und erreichte eine
Höchstgeschwindigkeit von immerhin 135 km/h.
Außerdem: immer mehr Lasten, Produkte und Waren
werden im Autojahr 1963 auf den Straßen bewegt – und
nicht wie sonst gewohnt auf den Schienen.
Dementsprechend mussten neue LKW-Typen her, um immer
mehr und sicherer Lasten transportieren zu können.
Magirus Deutz stellte die neue Sattelzugmaschine,
den Henschel-Lastwagen vom Typ HS 16 TL, vor.
Mercedes-Benz brachte neue Veränderungen auf
die Straße!
Die neuen
Schwerlastkraftwagen wurden mit
überarbeiteten Fahrerkabinen ausgestattet. Und die
waren größer und ermöglichen dem Fahrer ein besseres
(Rund-um)Blickfeld. Auch die Heizungen von
Mercedes-Benz waren leistungskräftiger – genauso wie
die Lüftungen in den
Wagen. Zu dem werden die
Bremsen und Lenkung mit hydraulischen Systemen
betrieben – eine absolute Neuheit im Autojahr 1963.
Auf der IAA wurden vor allem die größeren und
sportlicheren Autovarianten vorgestellt. Zwar gab es
hier das Goggomobil 250 zu bewundern – doch der
Wunsch der zukünftigen Käufer war ganz klar:
geliebäugelt wurde vor allem mit den „echten“ Autos
wie z.B. der Ford 12M, der
Opel Kadett oder der
BMW
700 LS. Und damit wurde der Druck der immer stärker
werdenden Konkurrenten Stück für Stück verstärkt.
Auch das Programm der Sportwagen wurde ausgebaut –
die brachten immerhin mehr als 200 km/h an
Spitzengeschwindigkeiten und kosteten auch schon
damals über 50.000 D-Mark. Marktführend zu dieser
Zeit waren
Alfa-Romeo –
Aston Martin –
Ferrari und
Maserati. Eine weitere Luxus-Karosse ist der neue
Mercedes 600, der ebenfalls im Autojahr 1963
vorgestellt wurde.
Immerhin wiegt der Wagen gute 2,5
Tonnen und bot serienmäßig: ein Automatikgetriebe –
eine Servolenkung – ein (höhen)verstellbares Lenkrad
– eine elektronische Heizungs- und Belüftungsanlage
und Zentralverriegelung. Ganz neu in Sachen Komfort
stellte
Mercedes seine neueste Technikerrungenschaft
vor: eine Luftfederung, die die Insassen selbst auf
schlechten Straßen ruhig und bequem „schweben“
lässt. Nicht schlecht für damalige Verhältnisse,
oder!? Das Flaggschiff von Mercedes war für 49.000
Mark zu haben und dementsprechend für die „oberen
Zehntausend“ gedacht.
BMW zeigte sich immer
sportlicher – mit starken Motoren die damals
zwischen 90 und 110 PS auf die Straße brachten. Und
auch
Porsche präsentierte etwas Neues: den 901, der
etwas später in 911 umbenannt wurde weil
Peugeot
sich die x0x schützen lies. Und der
startete im Autojahr 1963 zu seinem weltweiten
Siegeszug und wurde damit zu einem der beliebtesten
Sportwagen der Welt!
Seit 1963 wird von verschiedenen Autozeitschriften
und Magazinen das "Auto des Jahres" gewählt.
Das erste japanische Auto in Deutschland
Der Toyota
Crown war das erste Auto aus Japan das in
Deutschland verfügbar war. Die Deutschen waren
zurückhaltend bei den „billigen Japaner". Erst in
den 1970er-Jahren erhielten die japanischen Autos
Akzeptanz.
Pkw Preise 1963
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Automodelle 1963
63er Corvette Stingray
Alfa Giulia Sprint GT
Glas 1700 GT
NSU Prinz 1000