Das Musikjahr 1959 - Das Debüt von Placido
Domingo
1959 war ein Jahr, das sich hauptsächlich um Kuba
drehte. Dort schritt die kubanische Revolution
voran, angeführt durch den kampfbereiten
Ernesto
„Che“ Guevara.
Fidel
Castro kam an die Macht und das
Regime um Batista wurde endgültig gestürzt.
In Deutschland erschien der bahnbrechende
Erfolgsroman „Die Blechtrommel“ von
Günter Grass,
der einen neuen Trend in der
Literatur setzte.
Die
Sowjetunion schickte nun ihrerseits eine Rakete
zum Mond, nachdem im Vorjahr die USA mit dem
gleichen Versuch gescheitert war. Die Russen
schafften es, Fotos von der Rückseite des Mondes zu
machen. Amerika blieb aber auch nicht untätig oder
hinten an und schickte die ersten beiden Affen ins
All, die tatsächlich auch lebendig wieder
zurückkehrten. Sie hörten auf die Namen Baker und
Abel.
Zu jener Zeit hob, etwas weiter unten, gerade ein
Flugzeug ab, das die Band von Buddy Holly
zum
nächsten Auftritt bringen sollte. Holly hatte die
letzten Jahre große Erfolge mit seinem Rock 'n' Roll
gefeiert und kurz zuvor gerade die ersten neuen
Songs für sein nächstes Album aufgenommen. Zufrieden
und in bester Laune bestieg die Band das Flugzeug,
um sich auf den Auftritt in Moorhead vorzubereiten.
Tragischerweise kamen die Musiker nie an, das
Flugzeug stürzte ab, wohl durch das falsche Ablesen
der Instrumente des Piloten, und löste mit dem
Schock der Fans eine bald darauf einsetzende
musikalische Flaute des Rock 'n' Rolls aus. Dennoch
wurde selbst der Tod von Buddy Holly in einem Song
verarbeitet. Es war der 1971 erscheinende Song
„American Pie“ von
Don McLean, der mit der Zeile „The
Day the Music Died“ an den Tag erinnerte, als das
Flugzeugunglück geschah.
Elvis Presley war währenddessen immer noch in
Deutschland und leistete auch 1959 seinen Wehrdienst
ab. In Amerika durchwanderte ein anderer Musiker
gerade die Musikgeschäfte, um sich seine erste
Elektrogitarre zu kaufen. Die Rede ist von Jimi
Hendrix, der schwarze Gitarrengott, der sein
Instrument später sogar mit den Zähnen spielen
konnte, niemals Noten lesen lernte, spektakulär beim
Woodstock-Festival auftrat und Jahre danach, als er
dann gestorben war, in seiner Heimatstadt nicht
einmal einen Grabstein erhielt, weil er „schwarz“
war und „böse Musik“ machte, was den dortigen
Einwohnern anscheinend stark gegen den Strich ging.
Empörung löste auch
Jerry Lee Lewis aus, der lange
in den Charts vertreten war und von dem
nun bekannt
wurde, dass er seine Cousine geheiratet hatte, die
Tochter des Bassisten J. W. Brown, die gerade einmal
13 Jahre alt war. Seine geplante Tournee musste er
aufgrund des Skandals verschieben und sich den
Vorwürfen der Öffentlichkeit stellen. Die
Radiosender weigerten sich daraufhin, seine Songs zu
spielen und Lewis war damit in eine Zeit
zurückgeworfen, die stark an den Anfang seiner
Karriere erinnerte. Er trat erneut in kleineren
Clubs auf und musste sich wieder mühsam nach oben
arbeiten. Leider war die Ära des Rock 'n' Rolls dann
auch schon vorbei, so dass er zwar als Musiker
wieder akzeptiert wurde, der große Erfolg jedoch
letztendlich ausblieb.
In Richtung Jazz brachte
Miles Davis sein großes
Album „Kind of Blue“ heraus. Der Allround-Musiker
Bobby Darin, der im Vorjahr seine erste Platte
„Queen of the Hop“ vorgestellt hatte, die sich
daraufhin millionenfach verkaufte, zeigte sich 1959
mit dem Hit „Mack the Knife“. Da man von Darin eher
Rockiges gewohnt war, war der Manager seiner Platten
zu dem Sound der Dreigroschenoper eher skeptisch
eingestellt. Gegen sein Anraten, den Song auf das
nächste Album zu packen, erwies sich dieser jedoch
als so erfolgreich, dass er sogar einen Grammy
erhielt und Bobby Darin auf die gleiche Stufe mit
Größen wie Sinatra stellte.
Auch ein anderer Nummer-Eins-Hit machte 1959 von
sich reden, zumal es der erste von Frankie Avalon
war. Er hieß „Venus“ und bestimmte über Wochen die
Charts, wie auch alle danach folgenden Songs des
Pop-Musikers, darunter, erschienen im gleichen Jahr,
die Single „Why“.
Creedence Clearwater Revival entsteht
In El Cerrito schlossen sich im Jahr 1959 die Brüder
und Gitarristen
Tom Fogerty und John Fogerty mit dem Bassisten Stuart Cook und dem
Schlagzeuger Doug Clifford zu einer Schulband
zusammen und nannten sich The Blue Velvets". Sie
traten auf kleineren Veranstaltungen auf und
spielten aktuelle Hits. Keiner konnte damals ahnen
dass aus ihnen die erfolgreiche Band C.C.R. wurden.
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