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Das Musikjahr 1958 - In Deutschland
lachte der Vagabund
Erfolge und Niederlagen im Jahr 1958 zeichneten
sich insbesondere im Interesse an der Raumfahrt
aus. Amerika schickte nach dem Neid erregenden
Erfolg der Russen nun ebenfalls einen Satelliten
ins All und wollte dann mit dem Start einer
Rakete zum Mond die Sowjetunion noch überbieten,
was allerdings misslang, jedoch die Geburtsstunde
der bemannten Raumfahrt einleitete. Dennoch
zeigte sich die USA fortschrittlich auf
anderem Gebiet. Die berühmte „Nautilus“
startete ihre Unterwasserfahrt und durchquerte
den Nordpol.
Während die Wirtschaft unterdessen weltweit
einen bösen Abschwung mit starken Schwankungen
erlebte, blieben die Verhältnisse in Deutschland
relativ stabil. Ausgerechnet dort landete
Elvis Presley und wurde mit einem
riesigen Medienspektakel begrüßt. Tatsächlich
wollte er dort seinen Wehrdienst bei der
stationierten amerikanischen Armee absolvieren
und wurde zugleich als neuer Volksheld gefeiert
und verehrt.
Doch das Jahr 1958 brachten für den King
nicht nur weitere Erfolgserlebnisse, sondern
auch Rückschläge wie die Konfrontation mit
dem Tod. Seine Mutter verstarb, und ihr
Tod nahm den Musiker schwer mit. Einer seiner
persönlichsten Songs erschien daraufhin
Ende des Jahres: „Don’t Ask Me Why“.
Musikalisch tat sich in Deutschland vieles.
Die Hitparade stürmten beispielsweise Fred
Bertelmann mit den Songs „Der lachende Vagabund“
und „Ich bin ja nur ein Troubadour“,
Peter Kraus mit "Hula Baby" oder
Freddy Quinn mit "Ich bin bald wieder hier".
Zurück in die Staaten gekehrt, zog sich
dort der gefeierte Musiker Little Richard
gerade für eine
Weile aus dem Musikbusiness zurück.
Statt der Musik, widmete er sich nun anderen
Dingen, unterrichtete an einem College in
Huntsville.
Währenddessen hatte der Rock 'n' Roll auch
den Iran erreicht und löste eine gewaltige
Welle der Empörung aus. Der islamische Glauben
sei bedroht, gab die iranische Regierung
an, er würde die menschliche Seele zersetzen
und gerade der mit dem Rock einhergehende
und von Elvis erfundene Hüftschwung würde
zu bösen Folgeschäden führen. Hinter dem
Chaos stand die Angst der iranischen Führung
vor dem neuen Selbstbewusstsein des eigenen
Volkes, das Interesse von diesem an der
Musik und damit an der westlichen Welt,
die für die eigene Welt bis heute als Bedrohung
empfunden wurde.
Eine Straßenband aus Teenagern, mit dem
widersprüchlichen und leicht ironischen
Namen „The Elegants“ erschien 1958 mit dem
erfolgreichen Song „Little Star“, der die
Band berühmt machte, jedoch auch der einzige
Hit blieb.
Frank Sinatra brachte sein Album „Come Fly
With Me“ heraus, eine seiner größten Platten,
„Rex Harrison & Julie Andrews“ zeigten sich
wiederum mit „My Fair Lady“.
Harrison war Schauspieler und stand zehn
Jahre zuvor unter Verdacht, den Selbstmord
des Hollywood-Stars Carole Landis mitverantwortet
zu haben, mit der er eine Affäre hatte.
Die Rockband „The Champs“, in Kalifornien
gegründet, debütierte gleichen Jahres mit
der Single „Tequila!“, die über Wochen den
ersten Platz der Charts einnahm und sich
bald darauf millionenfach verkaufte. Den
gleichen Erfolg hatte der Song „Twilight
Time“ von „The Platters“, die u. a. auch
für den berühmten Song „Only you“ bekannt
waren.
Im gleichen Jahr musste die Jazz-Sängerin
Billie Holiday sich ihrer Haftstrafe stellen,
da sie mehrfach gegen das Betäubungsmittelgesetz
verstoßen hatte. Holiday, einst gefeierte
Bühnenpräsenz, verfiel immer mehr ihrer
Drogensucht, hatte Verhältnisse zu gewalttätigen
Männern und erfolglose Entzugsversuche hinter
sich, die sich nicht nur auf ihre Stimmung
auswirkten, die immer schwermütiger wurde,
sondern auch auf ihre wunderbare Stimme.
Nur ein Jahr später und trotz der Warnung
der Ärzte, das Trinken aufgeben zu müssen,
starb Holiday an einer Leberzirrhose. Der
Krankenaufenthalt war entwürdigend. Während
sie starb, war ihr Bett von Polizisten umzingelt,
die sie erneut verhaften wollten.
In Australien wiederum taten sich 1958 gerade
drei Brüder zusammen, die bald weltweit
Erfolge feiern sollten. Die Band „Bee Gees“
wurde gegründet, ihre Mitglieder waren Barry,
Robin und Maurice Gibb, und witzigerweise
waren sie zu dieser Zeit alle noch Kinder.
Die Familie Gibb zog dann nach Großbritannien,
wo die drei Brüder weiter gefördert wurden
und später auch als die erfolgreichste Familienband
der Welt in das Guinness-Buch der Rekorde
einging.
Bandgründungen und Neuerscheinungen
Die
Tremeloes gründen sich.
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