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Das Musikjahr 1957 - Historische Begegnung in
Liverpool
Auch im Jahr 1957 machten insbesondere die Russen
von sich Reden, da sie die Ersten waren, die den
Satelliten „Sputnik“ ins All schickten. Das wirkte
wie eine Kampfansage zwischen den Großmächten, der
Amerika in nichts nachstehen wollte. Die Raumfahrt
wurde zum wichtigsten und zentralen Machtkampf
insbesondere zwischen diesen beiden Ländern und der
gesellschaftliche Geschmack der Moden und Musik
blieb davon nicht unberührt. Noch wurde nicht alles
„silbern“, wie in den Sechzigern dann die gesamte
Lebenseinstellung, Kunst- und Musikwelt, nur weil
zwei Amerikaner den Mond betraten. Noch blieb es
allein Herausforderung, den Russen Paroli zu bieten,
die wissenschaftlichen Errungenschaften einander
anzugleichen oder zu überbieten und in den Zeitungen
ordentlich Furore zu machen.
Währenddessen lief in Amerika der heute zum
Klassiker gewordene Film „Die zwölf Geschworenen“
mit Henry Fonda, das Musical „West Side Story“ wurde
komponiert,
Doris Day wurde
für den Song „Que Sera, Sera“ mit einem Oscar
ausgezeichnet, der wiederum für einen
Hitchcock-Klassiker herhielt, und in Deutschland,
insbesondere auf östlicher Seite wurde das Wort
„Republikflucht“ ein Begriff, da zahlreiche Menschen
versuchten, die DDR zu verlassen.
In Sachen Charts und Musik war das Jahr 1957
besonders wichtig für die wunderbaren Musiker Paul
Simon und Art Garfunkel, die damals noch als „Tom
and Jerry“ auftraten, sich aber bald schon in „Simon
& Garfunkel“ umbenannten und unter gleichem Titel
auch das erste Album herausbrachten.
Schon ein Jahr zuvor hatten sie einige Bühnen
erobert, 1957 nahmen sie ihre erste Single auf, die
unter dem Titel „Schoolgirl“ erschien. Ihre
Glanzzeit war natürlich in den Sechzigern, mit dem
Film „Die Reifeprüfung“ einhergehend, für den sie
den gesamten Soundtrack lieferten.
Eine der großen Erscheinungen, der schließlich ganz
für Amerikas Stimme stand, war 1957 Frank Sinatra,
der gerade in Großbritannien die Billboard-Charts
bestimmte. Sam Cooke geriet währenddessen zum Vater
des „Souls“, war ein amerikanischer Sänger, der
seine Songs selbst schrieb und mit „Lovable“ und
unter dem Pseudonym „Dale Cooke“ erschien. Aber auch
Pat Boone meldete sich mit „April Love“ und trat mit
dem Song zum ersten Mal als Schauspieler im
gleichnamigen Film auf. Zur gleichen Zeit brachte Bo
Diddley „Hey Bo Didley“ heraus und konnte sich über
den Erfolg freuen.
Eigentlich Schauspieler und später dann durch das „Coming
Out“ in seiner Autobiografie in aller Munde, in der
er von seiner engen und dauernden Beziehung zum
Schauspieler Antony Perkins sprach, landete Tab
Hunter in diesem Jahr einen Nummer-Eins-Hit. Der
Song hieß „Young Love“ und hielt sich eine ganze
Weile in den Charts.
Während sich der vom Erfolg verwöhnte Elvis endlich
seine große Villa in Memphis leistete, die er dann
„Graceland“ nannte und die heute noch Pilgerstätte
der Fans ist, erschienen von ihm Hits wie „Teddy
Bear“ oder All Shook Up“. Das Jahr diente dem King
jedoch hauptsächlich zur Erholung, die er nach dem
Terz seiner ständigen Präsenz in Hitparaden und
Medien auch dringend nötig hatte.
In Deutschland zeigte sich Corry Brokken als
gefeierter Star und Gewinner der „Eurovision Song
Contest“.
Peter Alexander sprach davon, alles in der
Liebe zu tun, und Dalida sang „Bambino“.
In England, genauer in Liverpool, begegneten sich
1957 zwei Musiker, die bald eine ganze Musikwelt
umkehren sollten. In einer Kirche trafen John Lennon
und Paul McChartney aufeinander und schüttelten sich
die Hand. Das Treffen war im Grunde rein zufällig,
aber galt in der Geschichte als Grundstein für die
Gründung der „Beatles“.
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