März 1956 - In deutschen Landen wurde wieder im
Gleichschritt marschiert
Die meisten Menschen hatten ihre traumatischen
Kriegserlebnisse noch nicht annähernd verarbeitet,
da bemühte man sich in beiden deutschen Staaten
schon wieder darum, Streitkräfte aufzustellen. In
der DDR war zu Beginn des Monats die Nationale
Volksarmee (NVA) gegründet worden. Und auch in der
BRD hatte der Deutsche Bundestag mit 390 gegen 20
Stimmen Änderungen des Grundgesetzes im Hinblick auf
die Aufstellung von deutschen Streitkräften
gebilligt. Zudem hatte das Parlament gegen die
Stimmen der SPD das Soldatengesetz verabschiedet,
das unter anderem das Gelöbnis festschrieb, das von
den Armeeangehörigen zu leisten war. In der BRD
erhielten die Streitkräfte den Namen „Bundeswehr“.
Doch letztendlich nahmen die Friedensbemühungen
überall eine vorrangige Stellung ein. Der erste
Botschafter der BRD in der Sowjetunion hatte in
Moskau sein Beglaubigungsschreiben überreicht.
Frankreich hatte Tunesien die Unabhängigkeit gewährt
und erstmals seit 1945 spielten in West-Berlin
wieder die Wiener Philharmoniker unter Karl Böhm.
Dessen ungeachtet schritt der technische Fortschritt
in der Welt voran. In West-Berlin hatte
beispielsweise die US-Firma IBM zum ersten Mal in
Europa ihren modernsten Computer vorgestellt. Der
Rechner vom Typ 650 konnte in einer Sekunde 200
zehnstellige Zahlen addieren.
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April
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Wichtige Ereignisse im
März 1956
1.März
Jordanien 1956 – Mit sofortiger Wirkung hatte König
Hussein II. den langjährigen Stabschef der
Arabischen Legion, den Briten John Glubb Pascha,
entlassen. Die Maßnahme stand im Zusammenhang mit
einer stärkeren Anlehnung Jordaniens an seine
arabischen Nachbarstaaten.
1. März
DDR 1956 – In der DDR war die Nationale Volksarmee
(NVA) gegründet worden.
1. März
Österreich 1956 – Der österreichische Nationalrat
hatte gegen die Stimmen der Kommunistischen Partei
den Beitritt Österreichs in den Europarat gebilligt.
1. März
USA 1956 – In den USA war ein Gesetz in Kraft
getreten, das den vorgeschriebenen Mindestlohn von
0,75 US-Dollar auf 1 US-Dollar (3,15 DM) pro Stunde
erhöhte. Von der Regelung betroffen waren landesweit
mehr als 2 Millionen Arbeiter.
1. März
Österreich/Musik 1956 – Am Landestheater Linz fand
die Uraufführung der Operette „Pfälzer Musikanten“
von Hans Striehl statt.
2. März
BRD 1956 – Unter dem Namen „Arbeitsgemeinschaft
Freier Demokraten“ hatten sich die 16
FDP-Bundestagsabgeordneten, die sich am 23. Februar
von der Fraktion abgespalten hatten, eine
eigenständige parlamentarische Gruppe gegründet, der
am 15. März der Fraktionsstatus zuerkannt wurde.
2. März
DDR 1956 – In Ost-Berlin hatte die Volkspolizei das
„St. Hedwigsblatt“ der katholischen Diözese Berlin
beschlagnahmt. In der Kirchenzeitung war ein
Hirtenbrief der deutschen Bischöfe erschienen, der
sich gegen die materialistische Staatsideologie der
DDR wandte.
2. März
BRD 1956 – In Köln war die Hausrat- und
Eisenwarenmesse eröffnet worden. Sie dauerte bis zum
10. März. Es hatten 1155 Aussteller aus elf Ländern
ihre Erzeugnisse gezeigt. Die Zahl der ausländischen
Firmen hatte sich gegenüber dem Vorjahr von rund 35
auf mehr als 80 erhöht.
2. März
Marokko 1956 – Marokko hatte seine Unabhängigkeit
von Frankreich erlangt.
3. März
BRD/DDR 1956 – Ein schwerer Orkan, der über das
gesamte deutsche Gebiet hinwegfegte, hatte zu
gewaltigen Überschwemmungen geführt.
3. März
Finnland 1956 – Der Sozialdemokrat Karl-August
Fagerholm hatte als neu ernannter Ministerpräsident
des Landes in der Hauptstadt Helsinki sein Kabinett
vorgestellt. Der Koalitionsregierung gehörten
Mitglieder der sozialdemokratischen Partei, der
Agrarpartei, der Schwedischen und Finnischen
Volkspartei an.
4. März
BRD 1956 – Die CDU hatte bei den Landtagswahlen in
Baden-Württemberg 42,6 Prozent der Stimmen erzielt.
4. März
International 1956 – Der Generalrat der
Sozialistischen Internationale (Zusammenschluss
sozialistischer und sozialdemokratischer Parteien
aus aller Welt) hatte zum Abschluss einer
zweitägigen Konferenz in Zürich eine Resolution
verabschiedet, in der sich der Generalrat trotz der
sich abzeichnenden Veränderungen innerhalb der
Kommunistischen Parteien des Ostblocks gegen eine
Zusammenarbeit mit diesen Parteien aussprach.
4. März
Vietnam 1956 – Die „Bewegung der Nationalen
Revolution“ des antikommunistischen
Ministerpräsidenten Ngo Dinh Diem hatte bei den
Wahlen zur Nationalversammlung von Südvietnam 58 der
insgesamt 123 Parlamentssitze errungen.
4. März
BRD 1956 – Bei der Eröffnung der 16. Frankfurter
Frühjahrsmesse hatte sich Bundeswirtschaftsminister
Ludwig Erhard besorgt über einen möglichen
Preisanstieg in der Bundesrepublik geäußert.
4. März
Schweiz 1956 – Eine deutliche Mehrheit von 77,5
Prozent der schweizerischen Bevölkerung hatte in
einer Volksabstimmung die Beibehaltung einer
beschränkten Preiskontrolle gebilligt.
5. März
Pakistan 1956 – Generalmajor Iskander Mirza war in
Karatschi von der verfassungsgebenden Versammlung
zum geschäftsführenden Präsidenten des Landes
gewählt worden. Pakistan war am 29. Februar 1956 als
islamische Republik ausgerufen worden.
5. März
Argentinien 1956 – In Buenos Aires hatte die
argentinische Regierung eine Verordnung erlassen,
nach der die Wiederverheiratung Geschiedener bis auf
weiteres wieder untersagt wurde. Die Lockerung des
Scheidungsrechts in Argentinien war von dem
ehemaligen Präsidenten Juan Domingo Perón im Rahmen
seiner antikirchlichen Politik durchgesetzt worden.
Perón wurde im September 1955 durch einen
Militärputsch gestürzt.
5. März
Kambodscha 1956 – In der Hauptstadt Phnom Penh war
Norodom Suramarit offiziell zum König von Kambodscha
gekrönt worden. Er folgte seinem Sohn, dem
derzeitigen Ministerpräsidenten Prinz Norodom
Sihanouk, der im Vorjahr zugunsten politischer
Aktivitäten auf den Thron verzichtet hatte.
5. März
West-Berlin 1956 – Die US-Firma IBM hatte in
West-Berlin zum ersten Mal in Europa ihren
modernsten Computer vorgestellt. Der Rechner vom Typ
650 konnte in einer Sekunde 200 zehnstellige Zahlen
addieren.
6. März
BRD 1956 – Der Deutsche Bundestag in Bonn hatte mit
390 gegen 20 Stimmen Änderungen des Grundgesetzes im
Hinblick auf die Aufstellung von deutschen
Streitkräften gebilligt. Zugleich hatte das
Parlament gegen die Stimmen der SPD das
Soldatengesetz verabschiedet, das unter anderem das
von den Armeeangehörigen zu leistende Gelöbnis
festschrieb und den Streitkräften den Namen
„Bundeswehr“ gab.
6. März
Italien/Äthiopien 1956 – Regierungsvertreter
Italiens und Äthiopiens hatten in der italienischen
Hauptstadt Rom nach rund dreijährigen Verhandlungen
ein Abkommen über Reparationszahlungen Italiens in
Höhe von 16 Millionen US-Dollar (67,2 Millionen DM)
unterzeichnet. Damit sollten Schäden, die das
ostafrikanische Land beim Überfall des
faschistischen Italien 1935736 erlitten hatte,
abgegolten werden.
6. März
BRD 1956 – Erstmals hatte die Deutsche Lufthansa auf
einem Flug eine Crew eingesetzt, der nur Deutschen
angehörten.
7. März
BRD/Niederlande 1956 – Bundesaußenminister Heinrich
von Brentano war zu einem dreitägigen offiziellen
Besuch in Den Haag eingetroffen. Das Schicksal der
in Brenda einsitzenden deutschen Kriegsverbrecher
war auch Gegenstand der Gespräche. Im Zusammenhang
mit dem Besuch Brentanos hatte sich die
niederländische Regierung zur vorzeitigen Entlassung
einiger Verurteilter entschlossen.
7. März
BRD 1956 – In Frankfurt am Main hatte der
Zentralbankrat der Bank deutscher Länder die
Erhöhung des Diskontsatzes von 3,5 Prozent auf 4
Prozent beschlossen. Durch diese finanzpolitische
Maßnahme, die Kredite verteuerte, sollte
inflationären Tendenzen in der BRD entgegengewirkt
werden.
7. März
USA 1956 – Das US-amerikanische
Verteidigungsministerium in Washington hatte
angesichts wachsender Spannungen im Nahen Osten die
Verstärkung der im östlichen Mittelmeer
stationierten 6. US-Flotte verfügt.
7. März
BRD 1956 – Die Stadtverordnetenversammlung von Kiel
hatte mehrheitlich beschlossen, dem ehemaligen
Oberbefehlshaber der deutschen Kriegsmarine,
Großadmiral Erich Raeder, die Ende 1945 aberkannte
Ehrenbürgerschaft der Stadt wieder zuzuerkennen.
Raeder war bis 1943 Oberster Marinechef gewesen. Vom
Nürnberger Militärgericht war er 1946 zu
lebenslänglicher Haft verurteilt worden. Aus
Gesundheitsgründen war er 1955 entlassen worden.
8. März
BRD 1956 – Der Deutsche Bundestag in Bonn hatte ein
Gesetz verabschiedet, nach dem die deutsche
Staatsangehörigkeit von Einwohnern Österreichs im
Juni 1945 offiziell ungültig wurde.
8. März
International 1956 – In der pakistanischen
Hauptstadt Karatschi (Ab 1958 wurde Islamabad
Hauptstadt.) war eine zweitägige Konferenz des Rates
des Südostasien-Pakts (SEATO) zu Ende gegangen. Die
Teilnehmer hatten in einer Erklärung weiterhin als
wichtigste Aufgabe des Bündnisses die Verhinderung
kommunistischer Vorstöße im südostasiatischen Raum
bezeichnet.
8. März
Norwegen/Schweden 1956 – In der norwegischen
Hauptstadt Oslo hatten Delegationen Norwegens und
Schwedens ein Abkommen unterzeichnet. Dies erlaubte
Schweden im Verteidigungsfall die Benutzung des
eisfreien norwegischen Atlantikhafens Trondheim.
8. März
Sowjetunion 1956 – In der sowjetischen Teilrepublik
Georgien war es zu Demonstrationen gekommen, auf
denen gegen die Kritik der KPdSU am Personenkult um
den ehemaligen Partei- und Regierungschef Josef W.
Stalin, einem gebürtigen Georgier, protestiert
worden war.
8. März
UdSSR 1956 – In der sowjetischen Hauptstadt Moskau
hatte das Präsidium des Obersten Sowjet eine
Verkürzung der Arbeitszeit für Arbeiter und
Angestellte vor Sonn- und
Feiertagen beschlossen.
Gearbeitet werden sollte an diesen Tagen statt
bisher acht nur noch sechs Stunden.
8. März
DDR 1956 – In der sächsischen Metropole Leipzig war
die Internationale Frühjahrsmesse zu Ende gegangen.
Es hatten sich rund 9500 Firmen aus 41 Ländern an
der Messe beteiligt.
9. März
Zypern 1956 – Auf Anordnung des britischen
Gouverneurs, Feldmarschall John Harding, war der
Führer der griechischen Bevölkerungsmehrheit,
Erzbischof Makarios III. auf der Mittelmeerinsel auf
die Seychellen im Indischen Ozean deportiert worden.
Diese Maßnahme wurde mit den politischen Aktivitäten
von Makarios begründet, die auf einen Anschluss
Zyperns an Griechenland gerichtet waren.
9. März
Sowjetunion 1956 – In der Hauptstadt Tiflis der
georgischen Teilrepublik waren antisowjetische
Demonstrationen durch die sowjetische Armee
niedergeschlagen worden.
10. März
BRD/Jugoslawien 1956 – In Bonn war nach
mehrmonatigen Verhandlungen zwischen der
Bundesrepublik und Jugoslawien ein Abkommen über
Entschädigungszahlungen unterzeichnet worden. Darin
hatte sich die BRD bereit erklärt, Jugoslawien
insgesamt 300 Millionen DM zu zahlen zum Ausgleich
für im
Zweiten Weltkrieg erlittene Schäden.
10. März
UdSSR/Kanada 1956 – Regierungsvertreter der UdSSR
und Kanadas hatten in der sowjetischen Hauptstadt
Moskau ein Handelsabkommen unterzeichnet. Es sah
unter anderem für 1956 die Lieferung von 400.000
Tonnen Weizen an die Sowjetunion vor.
10. März
International 1956 – Die Londoner Tageszeitung „The
Times“ hatte eine Statistik veröffentlicht,
derzufolge die Länder des Nahen Ostens einen Anteil
von mehr als 20 Prozent an der Welt-Erdölproduktion
hatten. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre hatte
sich der Anteil demnach mehr als verdoppelt.
10. März
Vatikan 1956 – Im Rahmen der Feierlichkeiten zu
seinem 80. Geburtstag, den er am 2. März beging,
hatte Papst Pius XII. im Vatikan Bundesaußenminister
Heinrich von Brentano empfangen. Dieser hatte im
Namen des ganzen deutschen Volkes Glückwünsche
überbracht.
11. März
Großbritannien 1956 – Mit einer
Spitzengeschwindigkeit von 1811,2 km/h hatte ein
britisches Düsenflugzeug vom Typ „Fairey Delta 2“
einen neuen Weltrekord aufgestellt. Den bisherigen
Rekord hatte ein US-amerikanisches Kampfflugzeug mit
1318,4 km/h gehalten.
12. März
BRD/Sowjetunion 1956 – Der erste Botschafter der
Bundesrepublik Deutschland in der Sowjetunion,
Wilhelm Haas, hatte in Moskau dem sowjetischen
Staatsoberhaupt, Marschall Kliment J. Woroschilow,
sein Beglaubigungsschreiben überreicht.
12. März
International 1956 – In der ägyptischen Hauptstadt
war eine sechstägige Konferenz zu Ende gegangen, auf
der sich Ägyptens Ministerpräsident Gamal Abd an
Nasser, der syrische Präsident Schukri Al Kuwwatli
und König Saud Ibn Abd Al Ais von
Saudi-Arabien
unter anderem auf eine Koordinierung ihrer gegen
Israel gerichteten Politik verständigt hatten.
12. März
Frankreich 1956 – In Paris hatte die französische
Nationalversammlung militärischen Sondervollmachten
für die Regierung bezüglich Algerien zugestimmt.
Damit hatte die Administration einen größeren
Handlungsspielraum zur Wiederherstellung der Ordnung
in der nordafrikanischen Kolonie erhalten.
12. März
Großbritannien 1956 – In London hatte das britische
Unterhaus mit 286 gegen 262 Stimmen die Abschaffung
der Todesstrafe für Mord beschlossen. Das Oberhaus
hatte jedoch die Abschaffung der Todesstrafe
abgelehnt.
13. März
BRD 1956 – Die Bonner Botschafter der drei
Westmächte hatten sich unter Hinweis auf den
Viermächtestatus von Berlin gegen einen Antrag der
SPD ausgesprochen, die Bundestagsabgeordneten
künftig direkt von den stimmberechtigten Bewohnern
West-Berlins wählen zu lassen. Die Berliner
Bundestagsabgeordneten waren bisher vom
Abgeordnetenhaus bestimmt worden.
13. März
Sowjetunion 1956 – Die sowjetische Regierung hatte
eine Veränderung des Entlohnungssystems in den
landwirtschaftlichen Genossenschaften (Kolchosen)
beschlossen. Die Produktivität der Kolchosen sollte
erhöht werden durch eine stärkere
Leistungsorientierung bei der Entlohnung.
13. März
International 1956 – In einem Schreiben hatte
US-Präsident
Dwight D. Eisenhower die britische
Regierung im Interesse einer friedlichen Lösung im
Zypernkonflikt zu bald möglichen Verhandlungen mit
Repräsentanten der griechischen und türkischen
Bevölkerungsgruppe aufgefordert.
14. März
BRD 1956 – Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard
hatte in einer Rundfunkansprache davor gewarnt,
angesichts der anhaltenden Hochkonjunktur in der BRD
überzogenen Lohnforderungen zu stellen oder durch
Preiserhöhungen die Gewinne der Unternehmen
überproportional steigern zu wollen.
14. März
Paraguay 1956 – Die Regierung von Paraguay hatte auf
Anweisung des Internationalen Währungsfonds die
Abwertung der Landeswährung Guarani um rund 300
Prozent beschlossen. Diese Maßnahme sollte zur
Stabilisierung der Wirtschaft des Landes beitragen.
14. März
Fußball 1956 – In Düsseldorf hatte die deutsche
Fußball-Nationalmannschaft gegen die Auswahl der
Niederlande 1:2 verloren.
15. März
BRD 1956 – Für die nächsten Bundestagswahlen hatte
der Deutsche Bundestag die Beibehaltung einer
5-Prozent-Klausel beschlossen. Bundestagsmandate
sollten nur diejenigen Parteien erhalten, die mehr
als 5 Prozent der abgegebenen Stimmen erhielten.
15. März
Musik/West-Berlin 1956 – Unter der Leitung von Karl
Böhm hatten die Wiener Philharmoniker ihr erstes
Konzert seit 1945 gegeben.
15. März
Musik/International 1956 – Am Mark Hellinger Theatre
in New York war das Musical „My Fair Lady“ von
Frederick Loewe zur Uraufführung gelangt.
16. März
BRD 1956 – Der deutsche Bundesrat (Vertretung der
Länder) hatte erstmals in West-Berlin getagt. Gegen
diese Sitzung hatte die Sowjetunion bei den
Westalliierten protestiert.
17. März
CSSR 1956 – In der tschechoslowakischen Hauptstadt
Prag hatte das Exekutivkomitee des kommunistisch
gelenkten Weltgewerkschaftsbundes die Wiederaufnahme
des jugoslawischen Gewerkschaftsbundes beschlossen.
In Zusammenhang mit dem Bruch zwischen Josef W.
Stalin und Josip Tito, dem jugoslawischen
Staatspräsidenten, waren die jugoslawischen
Gewerkschaften 1950 aus dem Verband ausgeschlossen
worden.
17. März
Leichtathletik 1956 – In Frankfurt am Main (BRD)
waren die deutschen Hallenmeisterschaften der
Leichtathleten ausgetragen worden.
18. März
BRD 1956 - Der FDP-Bundesvorstand hatte auf einer
Klausurtagung in Bad Wimpfen (
Baden-Württemberg) den
faktisch am 23. Februar 1956 vollzogenen Auszug aus
der Regierungskoalition mit der CDU/CSU und der
Deutschen Partei (DP) bestätigt.
18. März
BRD 1956 – Die Sozialdemokratische Partei Saar (SPS)
hatte auf einem außerordentlichen Parteitag in
Sulzbach (
Baden-Württemberg) ihre Auflösung im
Hinblick auf die bevorstehende Eingliederung des
Saarlandes in die BRD beschlossen. Die Partei hatte
ihren Mitgliedern empfohlen, sich dem Landesverband
Saar der SPD anzuschließen.
18. März
BRD 1956 – Die Bundesrepublik Deutschland (zusammen
mit West-Berlin) hatte einer Veröffentlichung des
Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden im Jahr 1955
einen Außenhandelsüberschuss in Höhe von rund 1,2
Millionen DM erzielt.
19. März
BRD/Schweden 1956 – In der schwedischen Hauptstadt
Stockholm hatten die Regierungen der BRD und
Schwedens vereinbart, ihre diplomatischen
Vertretungen in den Rang von Botschaften zu erheben.
20. März
Frankreich/Tunesien 1956 – Der französische
Außenminister Christian Pineau und der tunesische
Ministerpräsident Tahar Ben Ammar hatten in Paris
ein Protokoll unterzeichnet, das die offizielle
Anerkennung der Unabhängigkeit Tunesiens durch die
ehemalige Kolonialmacht Frankreich zum Inhalt hatte.
20. März
BRD 1956 – Der Deutsche Bundestag hatte die
Reduzierung der Zuckersteuer beschlossen. Dadurch
hatte sich ein Doppelzentner Zucker von 25,50 DM auf
10 DM verbilligt.
20. März
Finnland 1956 – Ein landesweiter Streik, an dem
große Teile der Arbeiterschaft teilgenommen hatten,
war nach dreiwöchiger Dauer beendet worden. Die
Streikenden hatten einen von der
sozialdemokratischen Regierung unter Karl-August
Fagerholm gemachten Vorschlag akzeptiert. Dieser sah
eine durchschnittliche Erhöhung des Stundenlohn um
rund 8 Prozent vor.
21. März
BRD 1956 – In einer in Bonn veröffentlichten
Erklärung hatten die Fraktionsspitzen von CDU/CSU
die „Demokratische Arbeitsgemeinschaft“ von 16
ehemaligen FDP-Abgeordneten als neuen
Koalitionspartner bezeichnet.
21. März
International 1956 – In der britischen Hauptstadt
hatten Abrüstungsverhandlungen begonnen. Daran
hatten Delegationen aus den USA, Großbritannien,
Frankreich, Kanada und der UdSSR teilgenommen.
22. März
Polen 1956 – Das Zentralkomitee der Polnischen
Vereinigten Arbeiterpartei (PVAP) hatte Edward Ochab
zum Parteichef gewählt. Ochab, ein orthodoxer,
reformunwilliger Kommunist, wurde Nachfolger des
verstorbenen Ersten Sekretärs Boleswal Bierut.
23. März
BRD 1956 – Wirtschaftsminister Ludwig Erhard hatte
vor dem Deutschen Bundestag erklärt, dass er zur
Sicherung der wirtschaftlichen Aufwärtsentwicklung
in Europa die baldige Schaffung eines Gemeinsamen
Marktes für notwendig halte.
23. März
Pakistan 1956 – Pakistan hatte die islamische
Republik ausgerufen.
23. März
Film/International 1956 – Bei der Vergabe der Oscars
in Hollywood war die italienische Schauspielerin
Anna Magnani als beste weibliche Darstellerin
ausgezeichnet worden.
24. März
Pferdesport 1956 – In Aintree (Großbritannien) war
das schwerste Pferde-Hindernisrennen der Welt, das
„Grand National Steeplechase“ ausgetragen worden.
Der Wallach E. S. B. Hatte das Rennen überraschend
gewonnen.
24. März
Großbritannien 1956 – Die traditionsreiche
Ruderregatta der Universitätsmannschaften von Oxford
und Cambridge hatte das Team aus Cambridge mit einer
Länge Vorsprung gewonnen. Es war der 54. Sieg von
Cambridge in dem bereits 104 Mal ausgetragenen
Rennen.
25. März
BRD 1956 – In einem Zeitungsinterview war
Bundeskanzler Konrad Adenauer Vorwürfen gegen den
Leiter des Bundeskanzleramtes, Hans Globke,
entgegengetreten wegen dessen Rolle während des
Nationalsozialismus.
25. März
Tunesien 1956 – Die Nationale Front von Habib
Burgiba hatte bei den Wahlen zur Verfassunggebenden
Versammlung alle 98 Mandate errungen.
26. März
Sowjetunion/International 1956 – In Moskau hatten
Delegierte aus den sozialistischen Staaten die
Einrichtung eines „Vereinigten Instituts für
Kernforschung“ mit Sitz in Moskau vereinbart. In dem
Institut sollten die Arbeiten an der Nutzung der
Kernenergie in den kommunistisch geführten Ländern
vorangetrieben werden.
26. März
BRD 1956 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München hatte die Deutsche Lufthansa mitgeteilt,
dass die Preise für Inlandsflüge zum 1. April um
durchschnittlich 25 Prozent gesenkt werden würden,
da sich die Ertragslage günstig entwickelt hatte.
27. März
Ungarn 1956 – Das Zentralkomitee der Kommunistischen
Partei Ungarns hatte eine Erklärung herausgegeben,
in der es hieß, eine Überprüfung habe die
Unrechtmäßigkeit des Gerichtsverfahrens gegen den
früheren ungarischen Außenminister László Rajk
ergeben. Rajk war 1949 mit anderen in einem
Schauprozess wegen angeblicher staatsfeindlicher
Handlungen zum Tode verurteilt und hingerichtet
worden.
27. März
UNO 1956 – Der sowjetische Delegationsleiter Andrei
A. Gromyko hatte auf der Konferenz des
Abrüstungsausschusses der Vereinten Nationen in
London einen Vorschlag seiner Regierung vorgelegt,
der die weltweite Reduzierung der Landstreitkräfte
vorsah. Dabei war die UdSSR von ihrer Position, dass
die Abschaffung aller Atomwaffen Vorbedingung für
eine Einigung im Bereich der konventionellen Rüstung
sei, abgerückt.
27. März
DDR/Literatur 1956 – Die Schriftsteller Franz
Fühmann, Wolfgang Schreyer und Rudolf Fischer hatten
in der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin von Kulturminister
Johannes R. Becher den Heinrich-Mann-Preis, die
wichtigste DDR-Literatur-Auszeichnung, erhalten.
28. März
Island/NATO 1956 – In einer mit 31 gegen 18 Stimmen
verabschiedeten Entschließung hatte das Parlament
von Island den Abzug aller NATO-Streitkräfte von der
Atlantik-Insel verlangt.
28. März
BRD 1956 – In Hamburg hatte das Deutsche Rote Kreuz
mitgeteilt, dass der Suchdienst das 100.000. Kind
seit Kriegsende mit seinen Eltern zusammenführen
konnte. Rund 16.000 Kinder suchten noch immer ihre
Eltern bzw. Eltern ihre Kinder, von denen sie durch
die Wirren des Kriegsendes und der unmittelbaren
Nachkriegszeit getrennt worden waren.
29. März
BRD/Film 1956 – Erstmals in Deutschland war der
US-amerikanische Spielfilm „Denn sie wissen nicht,
was sie tun“ mit dem im September 1955 bei einem
Verkehrsunfall tödlich verunglückten James Dean in
der Hauptrolle in München gezeigt worden.
29. März
BRD 1956 – Die noch immer üblichen Sondersignale aus
blauem Blinklicht und Martinshorn waren eingeführt
worden.
30. März
DDR 1956 – Nach einwöchiger Dauer war in Ost-Berlin
die 3. Parteikonferenz der Sozialistischen
Einheitspartei Deutschlands (SED) zu Ende gegangen.
Im Mittelpunkt der Beratungen hatten wirtschaftliche
Probleme der DDR gestanden. Lediglich das
Politbüro-Mitglied Karl Schirdewan hatte sich in
seiner Rede der Kritik von
Nikita S. Chruschtschow
an Josef W. Stalin angeschlossen.
31. März
Großbritannien/Kenia 1956 – In London hatte das
britische Verteidigungsministerium den Abzug von
2.200 britischen Soldaten aus Kenia bekanntgegeben.
Diese hatten dort gegen die „Mau-Mau“-Untergrundorganisation
gekämpft. Die militärische Lage ließ einen baldigen
Sieg der Briten erwarten.
31. März
BRD/Film 1956 – In München (
Bayern) hatte die
deutsche Erstaufführung des 1936 entstandenen
Spielfilms „Moderne Zeiten“ von und mit Charlie
Chaplin stattgefunden. Der Film war eine beißende
Kritik an Auswüchsen der Industriegesellschaft. Für
Chaplins Film hatte während der NS-Zeit
Aufführungsverbot im Deutschen Reich bestanden.
31. März
BRD 1956 – In der Bundesrepublik mussten letztmals
Steuermarken für das Notopfer Berlin auf
Postsendungen geklebt werden. Das Aufkommen aus der
nach der Berlin-Blockade eingeführten Notopfermarke
sollte zur Verringerung der wirtschaftlichen Not
West-Berlins beitragen.
März 1956 in den
Nachrichten
Ein Wahrzeichen der Festspielstadt
wird 85
Osthessen News
Nur mit einem Koffer kam er 1944 nach Bad Hersfeld
und zog 1951 endgültig wieder in seine Geburtsstadt,
wo Robert Heil am 14. März 1956 verstarb ....
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