1950
1951
1952
1953
1954
1955
1956
1957
1958
1959
Februar 1956 - Freiwillige vor!
Österreich, obwohl ein neutrales Land, hatte
die Aufstellung eines Bundesheeres geplant. Kaum
waren die ersten Büros zur Registrierung
eingerichtet worden, da standen die Freiwilligen
auch schon Schlange. Schon am ersten Tag hatten sich
15.000 Freiwillige in die Listen eingetragen. Auch
in Deutschland ging es mit der Verteidigung voran.
Das Bonner Verteidigungsministerium hatte die
Aufbauplanung für die Marine bekanntgeben. Innerhalb
von vier Jahren sollten 170 Einheiten mit 20.000
Mann Besatzung in Dienst gestellt werden. Auch für
bundesdeutsche Autofahrer gab es eine interessante
Meldung. In Frankfurt am Main war ein verbessertes
Abblendlicht für Automobile vorgestellt worden. Der
entscheidende Vorteil bestand darin, dass die rechte
Fahrbahnhälfte weiter ausgeleuchtet wurde als die
linke. Der Fahrer konnte dadurch weiter sehen und
wurde dabei nicht von entgegenkommenden Wagen
geblendet. Aus Großbritannien war zu vernehmen, dass
der britische Premierminister Anthony Eden und
US-Präsident
Dwight D. Eisenhower eine gemeinsame
Erklärung abgegeben hatten, in der sie die
Wiedervereinigung Deutschlands als Voraussetzung für
einen dauerhaften Frieden in Europa bezeichneten.
Wichtige Ereignisse im
Februar 1956
1. Februar
Frankreich 1956 – Die französische
Nationalversammlung hatte in Paris der
Koalitionsregierung des sozialistischen
Ministerpräsidenten Guy Mollet das Vertrauen
ausgesprochen.
1. Februar
Brasilien 1956 – In Rio de Janeiro war Juscelino
Kubitschek de Oliveira als brasilianischer
Staatspräsident vereidigt worden.
1. Februar
Südafrika 1956 – Die Regierung der Südafrikanischen
Union (Südafrika) hatte die konsularischen
Beziehungen zur UdSSR abgebrochen, weil
Konsulatsmitarbeiter Kontakte unterhalten hatten zu
schwarzen Oppositionellen.
1. Februar
Österreich 1956 – In Österreich waren die ersten
Büros zur Registrierung von Freiwilligen für das
aufzustellende Bundesheer eröffnet worden. Bereits
am ersten Tag hatten sich 15.000 Freiwillige in die
ausliegenden Listen eingeschrieben.
1. Februar
USA/Sowjetunion 1956 – In einer offiziellen Note an
US-Präsidenten
Dwight D. Eisenhower hatte der
sowjetische Ministerpräsident Nikolai A. Bulganin
den Abschluss eines Vertrages über Freundschaft und
Zusammenarbeit zwischen der UdSSR und den USA
vorgeschlagen.
1. Februar
Sowjetunion 1956 – Der sowjetische Innenminister
General Sergei N. Kruglow war unter dem Vorwurf des
Amtsmissbrauchs seines Postens enthoben worden. Zum
Nachfolger hatte das Präsidium des Obersten Sowjet
Nikolai P. Dudorow ernannt. Kruglow, der zeitweise
ein enger Mitarbeiter des früheren Staats- und
Parteichefs Josef W. Stalin war, hatte den Posten
1953 angetreten.
1. Februar
BRD 1956 – Der unter Spionageverdacht stehende
ehemalige Chef des westdeutschen
Verfassungsschutzes, Otto John, musste einer
Entscheidung des Bundesgerichtshofes wegen
Fluchtgefahr weiterhin in Untersuchungshaft bleiben.
2. Februar
BRD 1956 – Die Bonner Koalitionsparteien CDU/CSU,
FDP und DP (Deutsche Partei) hatten sich nach
mehrwöchigen Auseinandersetzungen auf einen
Wahlmodus zur Bundestagswahl geeinigt. Dieser
stellte einen Kompromiss aus Mehrheits- und
Verhältniswahlrecht dar.
2. Februar
BRD 1956 – In einer vom Deutschen Bundestag
verabschiedeten Erklärung hatte er seinen scharfen
Protest gegen die am 27. Januar von einem
Ostberliner Gericht gefällten Todesurteil wegen
angeblicher Spionage zum Ausdruck gebracht.
2. Februar
Großbritannien/USA 1956 – In London hatten der
britische Premierminister Anthony Eden und
US-Präsident Dwigth D. Eisenhower eine gemeinsame
Erklärung abgegeben. Darin hatten sie die
Wiedervereinigung Deutschlands als Voraussetzung für
einen dauerhaften Frieden in Europa bezeichnet.
2. Februar
BRD 1956 – Studenten der Universität Hamburg waren
aus Protest gegen die schlechte Qualität und die
Verteuerung des Mensa-Essens um 15 Pfennig auf 1 DM
in einen zweitägigen Mensastreik getreten.
3. Februar
Nordischer Rat 1956 – Der Nordische Rat – ein
politischer Zusammenschluss Dänemarks, Finnlands,
Schwedens Norwegens und Islands – hatte in der
dänischen Hauptstadt Kopenhagen auf seiner vierten
Tagung die Einrichtung eines gemeinsamen
Atomforschungsinstituts mit Sitz in Kopenhagen
beschlossen.
3. Februar
BRD 1956 – In Frankfurt am Main (
Hessen) war ein
verbessertes Abblendlicht für Automobile vorgestellt
worden. Der entscheidende Vorteil der
Neukonstruktion hatte darin bestanden, dass die
rechte Fahrbahnhälfte weiter ausgeleuchtet wurde als
die linke. Dadurch konnte der Fahrer weiter sehen,
ohne dass entgegenkommende Wagen geblendet wurden.
4. Februar
UdSSR/USA 1956 – Die sowjetische Regierung hatte in
einer offiziellen Note an die US-amerikanische
Regierung gegen den Einsatz von Propagandaballons
über der Sowjetunion und den Staaten Osteuropas
protestiert.
4. Februar
UNO 1956 – Die Vereinten Nationen hatten in New York
einen Bericht des belgischen Missionspaters La
Gravière über die Aktivitäten von Sklavenhändlern in
Zentralafrika veröffentlicht. Die Opfer waren
überwiegend in arabische Länder verkauft worden.
4. Februar
DDR/West-Berlin 1956 – Die Volkspolizei der DDR
hatte den Besuchsverkehr nach West-Berlin durch
verschärfte Ausweiskontrollen auf den Bahnhöfen der
DDR und Ost-Berlins behindert.
4. Februar
BRD 1956 – Das Verwaltungsgericht in München hatte
dem ehemaligen Wehrmachtgeneral Ferdinand Schörner
den Heimkehrerstatus zugestanden. Damit war er zum
Empfang des staatlichen Entlassungsgeldes und der
Übergangshilfe berechtigt. Dem 1955 aus sowjetischer
Kriegsgefangenschaft entlassenen Schörner hatte das
bayerische Arbeitsministerium diese Leistungen
bisher mit dem Hinweis verweigert, dass gegen den
ehemaligen General ein Ermittlungsverfahren wegen
möglicher Verwicklungen in Kriegsverbrechen laufen
würde.
4. Februar
DDR 1956 – Die staatliche DDR-Fluggesellschaft
Deutsche Lufthansa hatte mit einem Flug von
Ost-Berlin nach Warschau (Polen) ihren Liniendienst
aufgenommen.
5. Februar
BRD/Stuttgart 1956 – Mit einer feierlichen Zeremonie
wurde der Stuttgarter Fernsehturm eröffnet. Für die
Öffentlichkeit war er ab dem 7. Februar zugänglich.
5. Februar
BRD 1956 – Das Bonner Verteidigungsministerium hatte
die Aufbauplanung für die Marine bekanntgegeben.
Innerhalb von vier Jahren sollten 170 Einheiten mit
20.000 Mann Besatzung in Dienst gestellt werden.
5. Februar
Italien 1956 – In mehreren süditalienischen Städten
war es zu gewalttätigen Zusammenstößen zwischen der
Polizei und demonstrierenden Arbeitslosen gekommen.
Die Demonstranten hatten von der Regierung in Rom
stärkere finanzielle Unterstützung gefordert, das
sich ihre soziale Lage in infolge der anhaltenden
Kältewelle dramatisch verschlechtert hatte.
5. Februar
Olympiade 1956 – Im italienischen Wintersportort
Cortina d'Ampezzo waren nach zwei Wochen die VII.
Olympischen Winterspiele zu Ende gegangen. Die
erfolgreichste Mannschaft war mit 16 Medaillen die
Sowjetunion. Für die DDR hatte Harry Glaß mit einer
Bronzemedaille im Skispringen die erste
Olympiamedaille gewonnen.
6. Februar
Österreich 1956 – Das österreichische
Innenministerium hatte die Auflösung des
kommunistisch kontrollierten Weltgewerkschaftsbundes
mit Sitz in Wien verfügt. Diese Maßnahme war mit den
politischen Aktivitäten der Organisation verbunden
worden. Diese widersprächen der Neutralität
Österreichs. Daraufhin hatte der
Weltgewerkschaftsbund seinen Sitz in die
italienische Hauptstadt Rom verlegt.
6. Februar
UNO 1956 – Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen
hatte in New York die Aufnahme des Sudan in die
Weltorganisation empfohlen.
6. Februar
BRD/Tschechoslowakei 1956 – In Bonn war zwischen von
Regierungsvertretern ein Handelsabkommen zwischen
der BRD und der Tschechoslowakei unterzeichnet
worden. Es sah ein Volumen von rund 160 Millionen DM
vor. Gegenüber dem Vorjahr hatte dies eine Erhöhung
um rund 50 Prozent bedeutet.
6. Februar
BRD 1956 – Einer Mitteilung des
Wohnungsbauministeriums in Bonn zufolge, sollte für
den öffentlich geförderten Wohnungsbau in der BRD
für 1956 ein Betrag von 97,4 Millionen DM zur
Verfügung gestellt werden.
6. Februar
USA 1956 – Im US-Bundesstaat Alabama hatte eine
aufgebrachte Menge weißer US-Amerikaner verhindert,
dass eine Schwarze ihr Studium an der dortigen
Universität aufnehmen konnte.
7. Februar
USA/Österreich 1956 – Zwischen Österreich und den
USA war ein Handelsabkommen geschlossen worden. Es
sah die Lieferung von Nahrungsmitteln und
landwirtschaftlichen Gütern aus den USA im Wert von
rund 580 Millionen Schilling (93 Millionen DM) vor.
7. Februar
Kanada 1956 – In Ottawa hatte die kanadische
Regierung die Aufhebung eines im Januar 1956
erlassenen Waffenembargos für die Staaten des Nahen
Ostens bekanntgegeben mit der Einschränkung, dass
Waffenlieferungen in das Krisengebiet von Fall zu
Fall geprüft werden müssten.
7. Februar
BRD 1956 – Der Chef des Krupp-Konzerns, Alfried
Krupp von Bohlen und Halbach hatte eine mehrwöchige
Asienreise angetreten. Diese führte ihn unter
anderem nach Indien, Pakistan und Thailand. Krupp
von Bohlen und Halbach wollte bei seinen
Unterredungen mit Regierungsvertretern und
Wirtschaftsführern die Möglichkeit engerer
Handelsbeziehungen ausloten.
8. Februar
BRD 1956 – In Bonn hatte das Bundeskabinett den
Entwurf eines Wehrpflichtgesetzes verabschiedet. Es
sah die Dauer des Wehrdienstes für 18 Monate vor.
8. Februar
BRD 1956 – Zur Unterstützung des deutschen
Steinkohlebergbaus hatte das Bundeskabinett in Bonn
die Erhöhung des Kohlepreises um 2 DM pro Tonne
beschlossen. Zugleich war die Einführung einer
steuerfreien Prämie für Untertage-Arbeiter
bekanntgegeben worden. Damit sollte die Abwanderung
aus dem Bergbau gestoppt werden.
8. Februar
BRD/Italien 1956 – Der italienische
Ministerpräsident Antonio Segnie und Bundeskanzler
Konrad Adenauer hatten in Bonn ein Kulturabkommen
unterzeichnet. Es sah unter anderem den verstärkten
Austausch von Büchern und Zeitschriften und die
Förderung des italienischen bzw. deutschen
Sprachunterrichts vor. Das Kulturabkommen trat am 9.
Dezember 1956 in Kraft.
8. Februar
USA 1956 – Die Stadtverwaltung von New York
versuchte mit drastischen Strafandrohungen der
überhandnehmenden Verschmutzung der Straßen und
öffentlichen Plätze der Millionenstadt Herr zu
werden.
9. Februar
Algerien/Frankreich 1956 – Der französische
Ministerpräsident Guy Mollet hatte während seines
Algerienaufenthalts den bisherigen
Wirtschaftsminister Robert Lacost (Sozialistische
Partei) zum neuen „in Algerien residierenden
Minister“ ernannt. Lacoste hatte damit General
Georges Catrous als Chef der französischen
Administration in Algerien abgelöst.
9. Februar
Spanien 1956 – Die spanische Regierung hatte nach
dreitägigen Studentenprotesten gegen das Regime des
Diktators Francisco Franco Bahamonde die Schließung
der Universität von Madrid verfügt.
9. Februar
Österreich 1956 – In der österreichischen Hauptstadt
Wien war zum ersten Mal wieder seit dem Ende des
Zweiten Weltkrieges in der 1955 wiedereröffneten
Staatsoper ein Opernball veranstaltet worden. Er
stellte den Höhepunkt der Ballsaison dar.
9. Februar
DDR 1956 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin hatte
die Regierung den umfassenden Ausbau der
Sportförderung beschlossen. Bereits im Vorschulalter
sollte die systematische Suche nach Talenten
beginnen. Sportklubs und Betriebssportgemeinschaften
sollten finanziell stärker unterstützt werden. Nach
dem Willen der DDR-Führung sollten sportliche
Erfolge die „Überlegenheit der gesellschaftlichen
Ordnung in der DDR“ dokumentieren.
10. Februar
BRD 1956 – In einem Zeitungsinterview hatte
Bundesaußenminister Heinrich von Brentano die
Aufnahme direkter Verhandlungen zwischen der BRD und
der UdSSR über die Wiedervereinigung Deutschlands
abgelehnt.
10. Februar
International 1956 – Die Botschafter der USA,
Großbritanniens und Frankreichs hatten in Bonn bei
der sowjetischen Regierung gegen eine Parade
bewaffneter Zivilisten in Ost-Berlin protestiert.
Der Aufmarsch würde gegen den im Potsdamer Abkommen
von 1945 entmilitarisierten Status von ganz Berlin
verstoßen.
10. Februar
Schweden/Theater 1956 – Im Kungliga Dramatiska
Teatern in Stockholm war das Schauspiel „Eines
langen Tages Reise in die Nacht“ von Eugene O'Neill
uraufgeführt worden.
11. Februar
Großbritannien/Sowjetunion 1956 – Die britischen
Diplomaten Guy F. Burgess und Donald D. Maclean, die
seit Mai 1951 vermisst worden waren, traten in
Moskau auf einer Pressekonferenz auf. Sie hatten
bekanntgegeben, dass sie sich politischen Gründen
zur Übersiedlung in die Sowjetunion entschlossen
hatten.
11. Februar
Brasilien 1956 – Der neugewählte Staatspräsident
Brasiliens, Juscelino Kubitschek de Oliveira, hatte
die Aufhebung des seit drei Monaten bestehenden
Ausnahmezustands verfügt. Um im Vorfeld der
Präsidentschaftswahlen politische Unruhen zu
verhindern, war dieser verhängt worden.
12. Februar
Montanunion 1956 – In Brüssel (
Belgien) war eine
zweitägige Außenministertagung der Staaten der
Montanunion zu Ende gegangen. Es war beschlossen
worden, die Errichtung eines gemeinsamen Marktes in
Europa weiter voranzubringen.
13. Februar
USA/Autoindustrie 1956 – Die Ford-Automobilwerke in
Detroit (US-Bundesstaat Michigan) hatten wegen
zunehmender Absatzschwierigkeiten zehn Montagewerke
stillgelegt. Betroffen von dieser Maßnahme waren
rund 19.000 Arbeiter.
14. Februar
DDR 1956 – In einem Gespräch mit Kirchenvertretern
hatte der DDR-Innenminister Karl Maron die
evangelische Kirche der DDR davor gewarnt, sich in
„staatliche und wirtschaftliche Belange“ sowie „in
die inneren Angelegenheiten des Schulwesens“
einzumischen.
14. Februar
BRD/Theater 1956 – In Düsseldorf war das Schauspiel
„Magnus Garbe“ von Gerhart Hauptmann zur
Uraufführung gelangt.
15. Februar
Finnland 1956 – In der finnischen Hauptstadt
Helsinki war der bisherige Ministerpräsident Urho
Kaleva Kekkonen (Bauernpartei) von den im Vormonat
gewählten Wahlmännern zum neuen finnischen
Staatspräsidenten bestimmt worden. Damit trat er die
Nachfolge von Juho Kusti Paasikivi an. Dieser hatte
nicht mehr kandidiert.
15. Februar
Indonesien 1956 – In der Hauptstadt Jakarta hatte
die Regierung von Indonesien die einseitige
Aufhebung der seit 1949 bestehenden Union mit den
Niederlanden, der ehemaligen Kolonialmacht,
bekanntgegeben. Verhandlungen zwischen Indonesien
und den Niederlanden über die Abwicklung der
Unionsauflösung wurden vier Tage zuvor von der
indonesischen Regierung abgebrochen.
15. Februar
Thailand 1956 – In Thailand hatte das erste Manöver
des im Februar 1955 gegründeten südostasiatischen
Verteidigungsbündnisses SEATO (South East Asia
Treaty Organization) begonnen. An der Übung mit dem
Codenamen „Operation festes Bindeglied“ hatten
Truppenverbände aus den Vereinigten Staaten,
Großbritannien, Australien, Neuseeland, den
Philippinen und Thailand teilgenommen.
15. Februar
BRD 1956 – Das Bundesverteidigungsministerium hatte
bei den westdeutschen Dornier-Flugzeugwerken 428
Maschinen vom Typ DO 27 bestellt. Für die
einmotorigen Flugzeuge war der Einsatz als
Heeresaufklärer geplant.
15. Februar
Europa 1956 – In Mitteleuropa war es zu einem
starken Kälteeinbruch gekommen. Mehr als 200
Menschen kamen durch die Kälte ums Leben. Seit
Wochen hatten bereits extrem niedrige Temperaturen
geherrscht.
16. Februar
Frankreich 1956 – Vor der Nationalversammlung in
Paris hatte der französische Ministerpräsident Guy
Mollet erklärt, dass seine Regierung die Ursache des
Algerienkonflikts in wirtschaftlichen und sozialen
Problemen des Landes sehen würde. Darum würde seine
Regierung vor allem wirtschaftliche Maßnahmen zur
Befriedung der französischen Kolonie in Nordafrika
planen.
16. Februar
BRD 1956 – Der Verteidigungsausschuss des
Bundestages in Bonn hatte rund 340 Millionen DM zur
Anschaffung der ersten Schiffe für die im Aufbau
befindliche westdeutsche Marine freigegeben. In
Dienst gestellt werden sollten u. a. acht Zerstörer,
30 Schnellboote und 24 Minensuchboote. Das gesamte
Schiffsprogramm hatte eine Summe von rund 1,9
Milliarden DM umfasst.
16. Februar
Großbritannien 1956 – Die Bank von England in London
hatte zur Bekämpfung inflationärer Tendenzen die
Erhöhung des Diskontsatzes von 4,5 Prozent auf 5,5
Prozent beschlossen. Dadurch wurden die Kredite für
Banken verteuert. Es war dies der höchste
Diskontsatz seit 1932.
17. Februar
USA 1956 – Die US-Regierung hatte einen Lieferstopp
für Waffen in Länder des Nahen Ostens erlassenen.
Diese Maßnahme war mit der angespannten Lage in der
Region begründet worden.
17. Februar
Frankreich/DDR 1956 – Dem Kulturminister der DDR,
Johannes R. Becher, war vom französischen
Außenministerium ein Einreisevisum für
Frankreich
verweigert worden. Becher hatte an den
Feierlichkeiten zum 100. Todestag des
Schriftstellers Heinrich Heine in Paris teilnehmen
wollen.
17. Februar
USA 1956 – In Palmdale (US-Bundesstaat Kalifornien)
hatte die US-Luftwaffe ihr neuestes Kampfflugzeug,
die F-104 „Starfighter“, der Öffentlichkeit
vorgestellt. Die F-104 erreichte zweifache
Schallgeschwindigkeit.
18. Februar
USA/BRD 1956 – Regierungsvertreter der USA und der
Bundesrepublik Deutschland hatten in Washington ein
Abkommen unterzeichnet über die friedliche Nutzung
der Atomenergie. Die Bundesrepublik hatte die
Möglichkeit zum Kauf von Atomreaktoren in den USA zu
Versuchszwecken erhalten.
18. Februar
USA/Afghanistan 1956 – Afghanistan und die USA
hatten ein neues Wirtschaftshilfeabkommen
unterzeichnet.
19. Februar
Griechenland 1956 – Die konservative Nationale
Radikale Union von Ministerpräsident Konstantin
Karamanlis war aus den Parlamentswahlen in
Griechenland als stärkste politische Kraft
hervorgegangen.
20. Februar
BRD 1956 – Sieben ehemalige Mitglieder des
Gesamt-deutschen Blocks/Bund der Heimatvertriebenen
und Entrechteten (GB/BHE) waren offiziell der
CDU/CSU-Fraktion beigetreten. Sie waren im Juli aus
dem GB/BHE ausgetreten. Unter ihnen hatten sich die
Bundesminister Waldemar Kraft und Theodor Oberländer
befunden, die seit ihrem Austritt bei der
CDU/CSU-Fraktion des Deutschen Bundestages
hospitiert hatten.
20. Februar
BRD 1956 – Durch ein konstruktives Misstrauensvotum
von SPD und FDP war der Ministerpräsident von
Nordrhein-Westfalen, Karl Arnold, gestürzt worden.
Zum neuen Regierungschef war der Sozialdemokrat
Fritz Steinhoff gewählt worden.
20. Februar
BRD 1956 – Das Bundesministerium für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten hatten den „Grünen
Bericht“ über die Lage der westdeutschen
Landwirtschaft veröffentlicht. Festgestellt wurde
darin u. a., dass sich vor allem kleine Betriebe
unter 10 Hektar Gesamtfläche in einer finanziellen
Notlage befunden hatten.
21. Februar
UdSSR 1956 – In einer in Moskau veröffentlichten
gemeinsamen Erklärung der Zentralkomitees der KPdSU
und der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei (PVAP)
war die 1938 vom damaligen sowjetischen Staats- und
Parteichef Josef W. Stalin verfügte Auflösung der KP
Polens als unrechtmäßig bezeichnet worden.
21. Februar
Schwimmen 1956 – In australischen Sydney hatte die
Schwimmerin Dawn Fraser (Australien) mit einer Zeit
von 1:04,5 min einen neuen Weltrekord über 100 m
Kraul aufgestellt.
22. Februar
BRD 1956 – Der langjährige Vorsitzende des
FDP-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen, Friedrich
Middelhauve, war von seinem Amt zurückgetreten. Er
war ein Gegner des Koalitionswechsels seiner Partei
von der CDU zur SPD.
22. Februar
USA 1956 – In Washington hatte US-Präsident Dwight
D. Eisenhower die Freigabe von 40.000 kg Uran 235
zur friedlichen Verwendung in Atomreaktoren verfügt.
Die Hälfte des radioaktiven Materials sollte
ausländischen Interessenten zur Verfügung gestellt
werden, mit Ausnahme der Sowjetunion und ihrer
Verbündeten.
23. Februar
BRD 1956 – Eine Gruppe von 16 Mitgliedern der
FDP-Bundestagsfraktion hatte sich aufgrund
innerparteilicher Differenzen von der Fraktion
abgespaltet. Der Rest der FDP-Fraktion unter der
Führung von Thomas Dehler hatte die Aufkündigung der
Koalition mit CDU/CSU und DP beschlossen.
23. Februar
Großbritannien/Westindische Inseln 1956 – In London
hatten Großbritannien und mehrere Westindische
Inseln einen Vertrag über die Bildung einer
Föderation der britischen Besitzungen in der Karibik
geschlossen. An diesem Zusammenschluss waren u. a.
Barbados, Jamaika und Trinidad beteiligt gewesen.
Der Zusammenschluss war eine Vorstufe der
Unabhängigkeit.
23. Februar
BRD 1956 – Die Bundesbahndirektion hatte in
Frankfurt am Main (
Hessen) bekanntgegeben, dass ab
dem 15. März 1956 zehn bis 19 Jahre alte Kinder aus
kinderreichen Familien auf den Strecken der
Bundesbahn nur noch den halben Fahrpreis zahlen
mussten. Diese Regelung hatte Familien mit
mindestens drei Kindern betroffen.
24. Februar
BRD 1956 – Der Bundesrat in Bonn hatte seine
Zustimmung zu einer Reihe von neuen
Verkehrsvorschriften gegeben. Kraftfahrzeuge mussten
künftig einen Innen- und Außenspiegel haben. An den
neu einzurichtenden Verkehrsüberwegen für Fußgänger,
Zebrastreifen, galt Vorrang für Fußgänger.
24. Februar
BRD/Film 1956 – In München hatte die Uraufführung
des Spielfilms „Ich suche dich“ stattgefunden. Die
Hauptrollen waren mit O. W. Fischer und Nadja Tiller
besetzt worden.
24. Februar
Sowjetunion 1956 – In der UdSSR hatte der XX.
Parteitag der KPdSU die von Parteichef Nikita
Chruschtschow verfolgte außenpolitische Linie
gebilligt. Sie beinhaltete durch friedliche
Koexistenz der Systeme die Entscheidung zwischen
Kapitalismus und Sozialismus zu suchen.
25. Februar
Sowjetunion 1956 – Parteichef
U
hatte in einer geheimen Rede offen die Verbrechen
der Stalin-Ära kritisiert und damit die
Entstalinisierung eingeleitet. Er beschuldigte den
früheren sowjetischen Staats- und Parteichef Josef
W. Stalin zahlreicher Verfehlung und Verbrechen.
26. Februar
USA 1956 – In Daytona Beach (US-Bundesstaat Florida)
war es zu gewalttätigen Zusammenstößen zwischen rund
10.000 Jugendlichen und der Polizei gekommen. Die
Jugendlichen hatten auf den Straßen des Ortes ein
Autorennen geplant. Als die Polizei dies unterbinden
wollte, hatten Jugendliche mehrere Polizeifahrzeuge
beschädigte. Bei den anschließenden
Auseinandersetzungen war die Polizei auch mit
Tränengas gegen die Menge vorgegangen.
27. Februar
Südafrika 1956 – In Pretoria hatten beide Häuser des
südafrikanischen Parlaments ein Gesetz über die
parlamentarische Vertretung sogenannter Mischlinge
verabschiedet. Demnach hatte der gemischtrassige
Bevölkerungsteil vier Vertreter, die jedoch Weiße
sein mussten, in das Parlament entsandt.
28. Februar
BRD 1956 – Das Bundeskabinett in Bonn hatte den
Entwurf zu einem Soldatenversorgungs-Gesetz
verabschiedet. Es sah u. a. vor, dass Soldaten, die
sich auf zwölf Jahre verpflichtet hatten, nach
Ablauf ihrer Dienstzeit einen Arbeitsplatz bei
Behörden erhalten sollten.
28. Februar
DDR/Ost-Berlin 1956 – Der Magistrat der
DDR-Hauptstadt Ost-Berlin hatte eine Verordnung
erlassen, nach der mit Ablauf des Schuljahres
1955/56 an den Ost-Berliner Oberschulen keine
Religionsunterricht mehr erteilt werden durfte.
29. Februar
BRD 1956 – Der neu gewählte Ministerpräsident
Nordrhein-Westfalens, Fritz Steinhoff, hatte in
Düsseldorf sein Kabinett vorgestellt. Dem Kabinett
gehörten Vertreter der SPD, der FDP und des Zentrums
an.
29. Februar
BRD 1956 – Die FDP-Fraktion im Landtag von
Nordrhein-Westfalen hatte gegen den Minister für
Atomfragen, Franz Josef Strauß, Strafanzeige wegen
übler Nachrede erstattet. Strauß hatte geäußert, die
FDP wolle die Westbindung der BRD aufweichen und
würde einen politischen und wirtschaftlichen
Ausgleich mit der DDR anstreben.
Februar 1956 in den
Nachrichten
Fernsehturm auf 150 Metern Höhe
Stuttgarter Nachrichten
Am 5. Februar 1956 ging's erstmals mit den Aufzügen in
die Höhe. ... 1956 wird der aus Stahlbeton bestehende
Fernsehturm (Architekt: Fritz ...
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