Filmjahr 1952 – „Arsen und Spitzenhäubchen“
Im Filmjahr 1952 gab sich der
große (Regie)Meister
Alfred Hitchcock die Ehre mit
„Ich kämpfe um dich“. Dabei geht es um eine
Nervenheilanstalt, die von dem greisen Dr. Murchison
(Leo G. Carrol)
geleitet wird. Nach etlichen Jahren
gibt der das „Zepter“ weiter - an den sportlichen
Dr. Edwardes (
Gregory Peck). Psychiaterin Constance
Peterson (Ingrid Bergman) verliebt sich kurzerhand
in den neuen Chef und bemerkt dann erst, dass der
neue „Seelenklempner“ wohl selbst nicht ganz richtig
tickt. Es stellt sich heraus, dass Dr. Edwardes in
Wirklichkeit John Ballantine heißt und seit einem
Schock unter Gedächtnisverlust leidet. Und
Ballantine selbst ist sich nicht sicher, ob er den
wirklichen Dr. Edwardes vielleicht sogar umgebracht
hat. Constance will das nicht glauben und versucht
alles, um seine Unschuld zu beweisen. Hitchcock selbst sagte zu seinem
Film, dass dieser „kompliziert und konfus“ wäre.
Die
Kritiker damals waren von dem Werk mehr
als angetan – die Presse lobte den Regisseur und die
Schauspieler in höchsten Tönen. Hitchcock wagte sich
mit dem Film „Ich kämpfe um dich“ als einer der
ersten in Hollywood an die Psychoanalyse von Freud.
Bemerkenswert ist, dass der in Schwarz-Weiß gedrehte
Kinothriller bei der Erstaufführung ein blutrotes
Bild enthielt. Die Situation: Eine Pistole wird
abgefeuert und die ist direkt auf die Kamera
gerichtet. Und das
bedeutet, dass der Zuschauer den
Eindruck bekommt, es werde direkt auf ihn selbst
geschossen.
Zwei der bekanntesten (Kino)Zitate, die weltweit
Filmgeschichte gemacht haben, stammen aus
„Casablanca“: „Spiel`s noch einmal, Sam“ und „Schau
mir in die Augen, Kleines“. Der US-amerikanische
Kinostreifen wurde im Filmjahr 1952 in Deutschland
aufgeführt, entstand aber schon im Jahre 1945.
„Casablanca“ war auch ein Propagandafilm gegen das
damalige nationalsozialistische Deutschland.
Hauptdarsteller sind
Humphrey Bogart und
Ingrid
Bergman. Erst
2007 wurde der Streifen zum
drittbesten US-Film aller Zeiten gewählt.
Die Geschichte spielt im Zweiten Weltkrieg. Ort
des Geschehens ist Casablanca. Viele Kriegsflüchtige
wollen von hier aus nach Amerika gelangen. Der
korrupte Polizeichef des Landes erteilt aber die
Transit-Visa nur an diejenigen, die dafür auch
kräftig bezahlen können. Humphrey Bogart spielt den
romantischen Helden, der einen Nachtclub betreibt,
in dem sich auch viele Emigranten vergnügen. Kurz
darauf findet Rick seine alte Liebe wieder, die
wunderschöne Ilsa (Ingrid Bergman). „Casablanca“ wurde damals für acht Oscars
nominiert – drei davon bekam der Streifen
auch:
„Bester Film“, „Beste Regie“ und „Bestes
adaptiertes Drehbuch“. Die
Oscar-Verleihung machte in jener Zeit große Schlagzeilen.
Als Produzent Hal B. Wallis die goldene Statue für
den „Besten Film“ entgegennehmen wollte, kam ihm der
Warner-Bros.-Gründer Jack L. Warner dazwischen. Der
nahm kurzerhand den Oscar auf der Bühne an. Hal
B. Wallis war verwirrt.
Im Mai des Kinojahres 1952 zeigte Regisseur Frank
Capra dem Publikum der deutschen Lichtspielhäuser
die Komödie „Arsen und Spitzenhäubchen“ – ein echter
Filmleckerbissen! Dabei geht es um Mortimer
(gespielt von
Cary Grant), der seine Tante in
Brooklyn besucht. Auf den ersten Blick sehen
Abby (Josephine Hull) und Martha Brewster (Jean
Adair) auch genauso aus, wie zwei nette ältere
Damen, die vollkommen harmlos scheinen. Aber dieser
Schein trügt, Denn die beiden gehen einem recht
seltsamen „Hobby“ nach: Sie vergiften ältere Männer,
die kurz nach dem Ableben von Onkel Teddy (John
Alexander) direkt im Keller des Hauses beigesetzt
werden und das mit militärischen Ehren. Mortimer
entdeckt dieses makabre Geheimnis eher durch Zufall. „Arsen und
Spitzenhäubchen“ ist voll von gutem schwarzen Humor.
Dazu kommen herrliche Pointen und ein erfrischend
respektloser Witz. Und genau damit wurde der Film zu
einem zeitlosen Meisterwerk und Klassiker, bei dem
sich die Zuschauer gestern wie heute wunderbar
unterhalten fühlen.
Oscars 1952 Oscarverleihung
Beste(r)
Film: Ein Amerikaner in Paris von Vincente Minnelli
Hauptdarsteller: Humphrey Bogart in African Queen
Hauptdarstellerin: Vivien Leigh in Endstation Sehnsucht
Regisseur: George Stevens für Ein Platz an der Sonne
Nebendarsteller: Karl Malden in Endstation Sehnsucht
Nebendarstellerin: Kim Hunter in Endstation Sehnsucht
Drehbuch: Alan Jay Lerner für Ein Amerikaner in Paris
Musik: Franz Waxman für Ein Platz an der Sonne
Auch der Zeichentrickfilm „Fantasia“ von Walt Disney
wurde bereits 1940 gefertigt. Die deutsche Premiere
hatte „Fantasia“ allerdings erst im Kinojahr 1952.
Der Streifen wird zu einem der
ungewöhnlichsten Filme Walt Disneys gezählt. Hier
werden mehrere Zeichentrickpassagen gezeigt, die durch
klassische Musikstücke inspiriert wurden.
Diese sind durch Überleitungen jedoch locker
miteinander verbunden. Walt
Disney hatte
1938 mit
der Arbeit des Films begonnen. Seine Idee war,
Bilder und Musik zu einer künstlerischen Einheit zu
verbinden. Anfangs hatte
Disney sogar darüber
nachgedacht, während der Vorführungen des Films
Düfte innerhalb der Kinos zum Einsatz zu bringen. „Fantasia“
kostete rund 2,2 Millionen US-Dollar.
Trotz der großen
Investition war der Film an den Kinokassen
kein Erfolg.
Im Filmjahr 1952 gab es auch den Piratenfilm „Der
rote Korsar“ zu sehen. Regie führte damals Robert Siodmak. Hauptdarsteller ist Frauenschwarm
Burt Lancaster, er spielt den Piratenkapitän Vallo,
der im späten 18. Jahrhundert lebte. Vallo ist als
der „rote Korsar“ bekannt und gefürchtet. Gemeinsam
mit seiner Mannschaft kapert Vallo in der Karibik
ein Schiff der königlichen Marine. Hier erbeuten sie
vor allem eine große Ladung Waffen. Die sollen an
den Rebellenführer El Libre verkauft werden. Dann
bekommt Vallo das Angebot, El Libre gegen eine hohe
Belohnung dingfest zu machen und auszuliefern. Vallo geht zum Schein darauf ein.
Er hofft darauf,
doppelt abkassieren zu können. Dann aber
trifft er auf die wunderschöne Tochter El Libres,
Consuelo. Der Abenteuerstreifen galt damals als
wegweisend in Sachen Piratenfilme. Die Ausstattung
war üppig, die Bilder farbenfroh und zudem gab es
rasante und absolut spannende Kampfszenen. Der
Zuschauer im Kino wurde rundum gut unterhalten. Die Außenaufnahmen für „Der rote Korsar“
wurden auf der Insel Ischia (Golf von Neapel) und in
einer Bucht bei Neapel selbst gedreht. Interessant
ist auch, dass das ursprüngliche Drehbuch eigentlich
einen sehr ernsten und traurigen Film vorsah. Robert Siodmak machte daraus - innerhalb von nur 48 Stunden
- eine Komödie, in dem er das Drehbuch umschrieb.
1952 gaben
Brigitte Bardot mit „Le trou normand"
und
Zsa Zsa Gabor in „Männer machen Mode"
ihren Einstand ins Filmgeschäft.
Die
erfolgreichsten Filme 1952 Kinocharts
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