September 2014 – Unabhängigkeiten, Unruhen und
Bundeswehr-Peinlichkeiten
In
Spanien war die Unabhängigkeit Kataloniens das
wichtigste, heiß diskutierte Thema. Ende des Monats
hatte die katalanische Regierung ein Referendum über die
politische Zukunft Kataloniens für den 9. November
angesetzt. Die spanische Regierung ging gegen das
geplante Referendum vor. Ein Unabhängigkeits-Referendum
hatte es auch in Großbritannien gegeben. Das knappe
Rennen um die Stimmenmehrheit ging zugunsten des
Vereinigten Königreichs aus und Schottland blieb
britisch wie bisher. Derweil gingen die Kämpfe im
Nordirak erbittert weiter und die nicht nur die
Bundesregierung war bereit, Waffen an die kurdischen
Kämpfer zu liefern. Der gute Wille zählte. Allerdings
kam dazu die Peinlichkeit, dass die
Bundeswehr gar nicht
zu 100 Prozent einsatzbereit war. Das wiederum wurde
zunächst der Verteidigungsministerin angelastet, die
sich scharf dagegen verwehrte und auch von der
Bundeskanzlerin in Schutz genommen worden war.
Unterdessen weitete sich der Konflikt in der Ostukraine
aus und trotz einer Waffenruhe kamen zahlreiche Menschen
bei Gefechten ums Leben. Nein, friedlich ging es in der
Welt nicht zu.
Ereignisse & Schlagzeilen September 2014
1. September
Dem Vorhaben der Regierung, Waffen an die kurdischen
Kämpfer im Nordirak zu liefern, hatte der Bundestag in
einer symbolischen Abstimmung zugestimmt.
1. September
In Pakistan hatte die von Oppositionellen angeführte
Protestbewegung den staatlichen Fernsehsender PTV
besetzt und den Sendebetrieb unterbrochen. Die
Demonstranten hatten den Rücktritt von Premierminister
Nawaz Sharif gefordert. Das pakistanische Militär zeigte
Zurückhaltung. Es hatte zu einer politischen Lösung des
Konflikts gemahnt.
1. September
Im Konflikt mit prorussischen Separatisten hatte die
ukrainische Armee sich zurückgezogen nach schweren und
verlustreichen Kämpfen um den Flughafen Luhansk. Eine
Intervention wurde von der Russischen Föderation
bestritten. Die NATO war in ihrer Militär-Analyse von
einer ukrainischen Niederlage in diesem Konflikt
ausgegangen.
1. September
In Libyen hatte die gewählte Übergangsregierung des
Landes die Kontrolle über die Hauptstadt Tripolis an
Milizen verloren. Übergangspremier Abdullah Thenni
plante in Tobruk die Bildung eines verkleinerten
Krisenkabinetts.
1. September
In Österreich war bei einer Kabinettsumbildung Reinhold
Mitterlehner als neuer Vizekanzler des Landes angelobt
worden. Neu ins Kabinett waren Gesundheitsministerin
Sabine Oberhauser und Finanzminister Hans Jörg Schelling
gekommen. Alois Stöger hatte das Gesundheitsministerium
mit dem Verkehrsministerium getauscht. Der Rücktritt des
bisherigen Vizekanzlers, Außen- und Finanzministers
Michael Spindelegger und der Wechsel der bisherigen
Verkehrsministerin Doris Bures an die Spitze des
Nationalrates waren die Gründe für den Regierungsumbau
gewesen.
2. September
In Iqaluit, der Hauptstadt des kanadischen Territoriums
Nunavut, hatte die Gründungsversammlung des „Arctic
Economic Councils“ stattgefunden. Es sollte der
wirtschaftlichen Entwicklung in der Arktis dienen und
diese vorantreiben. Kritiker waren in Sorge, dass die
klimatisch sensible Region wirtschaftlich zu schnell
erschlossen werden würde.
2. September
Die UNO befürchtete eine Nahrungsmittelkrise durch Ebola
nach Panikkäufen und Preissteigerungen in Guinea,
Liberia und Sierra Leone. Wegen Reisebeschränkungen
infolge von Quarantäne-Maßnahmen war es zu Engpässen an
Erntehelfern gekommen, so Einbußen insbesondere bei der
Mais- und Reisernte drohten. Der Austausch von
medizinischem Personal und die Lieferung von Hilfsgütern
war durch das Aussetzen von Flugverbindungen erschwert.
Bisher waren in Westafrika 1.552 Infizierte an dem
Ebolavirus gestorben.
2. September
In der Teilrepublik Sacha, im nordöstlichen Teil des
asiatischen Russlands, hatte die Russische Föderation
mit dem Bau einer Gaspipeline nach China begonnen. Neben
Gaslieferungen in das Nachbarland ging es bei dem Bau
auch um eine bessere Energieversorgung für den Fernen
Osten.
2. September
Im Jemen hatte Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi das
Kabinett entlassen und Sparmaßnahmen rückgängig gemacht
nach Protesten und Belagerungen der Hauptstadt Sanaa
durch schiitische Huthi-Rebellen. Er war nun um eine
Regierung der nationalen Einheit bemüht. Die
Huthi-Rebellen kämpften für mehr Unabhängigkeit vom
sunnitisch geprägten Jemen.
2. September
In der Slowakei wurde eine neue Gaspipeline zwischen den
Städten Vojany (Slowakei) und Uschhorod (Ukraine)
eröffnet. Damit war der Ukraine der Bezug von 20 Prozent
ihres Jahresbedarfs an Erdgas aus der Europäischen Union
möglich.
3. September
In einer Rede hatte der US-amerikanische Präsident
Barack Obama den drei baltischen Staaten Estlan,
Lettland und Litauen ewigen militärischen Beistand
zugesichert.
3. September
Von der französischen Regierung war vorerst der Verkauf
von zwei Kriegsschiffen an die russische Regierung
gestoppt worden. Die für Russland gebauten
Hubschrauberträger wurden nicht ausgeliefert. Unter
Verweis auf bindende Verträge und bereits geleistete
Zahlungen hatte Paris bis dahin stets auf dem
Milliardengeschäft beharrt.
3. September
Der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin,
hatte einen Aktionsplan zur Lösung der Ukraine-Krise
vorgelegt. Der ukrainische Ministerpräsident Petro
Poroschenko unterstellte Putin „Augenwischerei“.
3. September
Als Nachfolger für die am 1. September wegen der „Modellauto“-Affäre
zurückgetretenen Chefin der bayerischen Staatskanzlei,
Christine Haderthauer, trat der bisherige Umweltminister
Marcel Huber das Amt an.
4. September
Die Europäische Zentralbank hatte unter dem Druck ihres
Präsidenten Mario Draghi entschieden, dass künftig
Unternehmenskredite von Privatbanken und
Kreditinstituten aufgekauft werden, für die die
Steuerzahler in der EU anteilig hafteten. Zugleich war
der Leitzins auf 0,05 Prozent gesenkt worden.
4. September
Beim NATO-Gipfeltreffen in Newport (Großbritannien) war
beschlossen worden, dass in der Ukraine keine
militärische Intervention durch die NATO umgesetzt
werden würde. Zudem wurde eine Mitgliedschaft der
Ukraine in der NATO abgelehnt. NATO-Hilfe bei der
Modernisierung des ukrainische Militärs wollte die NATO
dennoch leisten. Einige NATO-Mitgliedsstaaten hatten
Waffenlieferungen an die Ukraine zugesagt.
4. September
Das Terrornetzwerk Al-Qaida gründete einen Ableger in
Indien, dort sollte seine Macht in Südostasien ausgebaut
werden. Das Ziel sei die Errichtung eiens „Kalifats“ in
Myanmar, Bangladesch und in Teilen Indiens. Das
jedenfalls verbreitete der Al-Qaida-Chef Aiman
az-Zawahiri in einer Videobotschaft.
5. September
Von den Vertretern der ukrainischen und russischen
Regierung, der prorussischen Separatisten der Ostukraine
sowie der OSZE war in der weißrussischen Hauptstadt
Minsk eine Waffenruhe im Donezkbecken vereinbart worden.
5. September
Aufgrund der „seit längerer Zeit bestehnden
Auffassungsunterschiede in künstlerischen Belangen“ mit
dem Direktor der Wiener Staatsoper, Dominique Meyer, die
auch in mehreren Gesprächen nicht aufzulösen waren,
erklärte der Generalmusikdirektor des Hauses, Franz
Welser-Möst, seinen Rücktritt mit sofortiger Wirkung.
Welser-Möst hatte auch alle Dirigate der gerade begonnen
Spielzeit, insgesamt 34, zurückgelegt.
5. September
Im bosnischen Zenica (Bosnien und Herzegowina) hatte ein
Erdbeben eine Gasexplosion in einem Kohlebergwerk
verursacht und Stollen blockiert. In 600 Metern Tiefe
waren 34 Bergleute eingeschlossen. Von ihnen konnten
zunächst 29 Kumpel gerettet werden. Vier Bergleute waren
ums Leben gekommen.
6. September
In der
Volksrepublik China war es nach einwöchigem
Dauerregen mit Überschwemmungen und Erdrutschen in den
Provinzen Sichuan und Guizhou sowie in Chongqing zu 44
Todesopfern gekommen. Auch die Gebäude waren schwer
beschädigt worden. Die Landwirtschaft war massiv
beeinträchtigt. Schätzungsweise 120.000 Menschen hatten
ihr Obdach verloren.
6. September
Um die heftiger wütende Ebola-Infektion in den Griff zu
bekommen, war von der Regierung von Sierra Leone eine
mehrtägige Ausgangssperre verhängt worden. Es waren
21.000 Personen eingestellt worden zur Durchsetzung der
Ausgangssperre. Die Epidemie hatte neben den zahlreichen
Todesopfern auch wirtschaftliche Auswirkungen. Der
Tourismus kam zum Erliegen, der Personenverkehr war nur
noch eingeschränkt möglich. Mehr und mehr kam es zur
Isolation der betroffenen Staaten Sierra Leone, Liberia
und Guinea.
6. September
In
Indien und Pakistan war es bei heftigen
Monsun-Niederschlägen in den Regionen Kaschmir und
Punjab zu schweren Überschwemmungen und Erdrutschen
gekommen. Mehr als 200 Menschen kamen ums Leben.
6. September
Der Spielfilm „A Pigeon Sat on a Branch Reflecting on
Existence“ des schwedischen Regisseurs Roy Andersson
wurde bei den 71. Internationalen Filmfestspielen in
Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet.
7. September
Die Vereinigten Staaten flogen Angriffe gegen das
Terrorregime des Islamischen Staates (IS) im Westen des
Iraks. Sie hatten damit der Bitte der irakischen
Regierung entsprochen, um die Haditha-Talsperre am
Euphrat zu schützen. Bei den Angriffen sollen 60
IS-Kämpfer ums Leben gekommen sein.
7. September
Das Zwei-Prozent-Ziel der NATO nach höheren
Militärausgaben in Deutschland hatte
Verteidigungsministerin
Ursula von der Leyen
zurückgewiesen mit der Begründung, dass Deutschland
jetzt schon der zweitgrößte Nettozahler sei. Ein
ausgeglichener Etat sei das oberste Ziel.
7. September
Den Konfliktparteien in der Ukraine hatte Amnesty
International Kriegsverbrechen vorgeworfen. Trotz der
vereinbarten Waffenruhe waren nahe Donezk Schüsse
gemeldet worden.
8. September
Im Irak wurde die neue Regierung unter Ministerpräsident
Haider al-Abadi vereidigt. Der Kampf gegen die
Terrormilizen des Islamischen Staates (IS) im Norden und
Westen des Landes galt als wichtigste Aufgabe.
8. September
Von der Europäischen Union waren weitere
Wirtschaftssanktionen beschlossen gegen Russland
beschlossen worden. Neben dem Zugang zu den
EU-Finanzmärkten für russische Finanzinstitute und
Banken (gilt für alle Banken mit einem staatlichen
Anteil von mindestens 50 Prozent) waren insbesondere
staatlich gelenkte Erdölunternehmen wie Rosneft,
Transneft und Gazprom Neft von den Sanktionen betroffen.
Die Ausfuhr für Spezialtechnik zur Ölförderung wurde von
der EU ebenfalls untersagt. Sie verbot außerdem
Rüstungslieferungen.
8. September
Im US-Bundesstaat Arizona hatten Regenmengen von 80
Litern pro Quadratmetern zu schweren Überschwemmungen in
der Wüstenstadt Phoenix geführt. Für den gesamten
Bundesstaat hatte Gouverneurin Janice Brewer den
Notstand ausgerufen. Es waren „Reste“ des Hurrikanes
Norbert über die Region hinweggefegt und hatten viele
Sachschäden angerichtet. Eine Person war ums Leben
gekommen.
8. September
In
Afghanistan war zwei Tage vor Bekanntgabe des
Ergebnisses der Stichwahl um das Präsidentenamtes vom
14. Juli der Versuch der Regierungsbildung der
nationalen Einheit der beiden Spitzenkandidaten trotz
internationaler Vermittlung gescheitert. Abdullah
Abdullah, der die erste Runde gewonnen hatte, erklärte,
dass er das Wahlergebnis nicht anerkennen werde und
hatte gleichzeitig zu Protesten gegen das Wahlergebnis
aufgerufen. Der Gegenkandidat, Aschraf Ghani Ahmadsai
lag nach einem vorläufigen Ergebnis der Stichwahl mit
einem Vorsprung von rund einer Millionen Stimmen vorn.
9. September
Die Bundesregierung hatte zum ersten Mal seit 1969 einen
Gesetzentwurf ohne Neuverschuldung vorgelegt. Die
Altschulden des Bundes betrugen weiterhin etwa 1,3
Billionen Euro.
9. September
In Ritterhude bei Bremen war ein Entsorgungsunternehmen
explodiert. Mehrere Menschen waren verletzt worden. Es
war erheblicher Sachschaden entstanden. In der Umgebung
bestand für mehrere Wohnhäuser Einsturzgefahr.
9. September
Britischen Medien zufolge war der Londoner Serienmörder
Jack the Ripper 126 Jahre nach seiner Tat angeblich
anhand eines zurückgelassenen Schals als Aaron Kosminski
identifiziert worden.
9. September
In Sanaa, der Hauptstadt des Jemen, waren
Demonstrationen der Huthi-Rebellen eskaliert. Einem
Sturm auf das Regierungsgebäude hatten Soldaten mit
scharfer Munition begegnet. Bei den Krawallen waren
mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen.
10. September
In der Türkei war es der Regierung nun durch ein neues
Gesetz möglich, künftig die Sperrung von Webseiten ohne
richterliche Genehmigung zu erlauben. Damit waren die
Überwachung und die Zensur im Internet ausgebaut worden.
10. September
In Italien hatte der Unternehmer und Manager, Luca di
Montezemolo, angekündigt, dass er sein Amt als Präsident
von Ferrari im Oktober niederlegen und es an den
Fiat-Chef Sergio Marchionne abgeben werde.
11. September
Am 300. regionalen Nationalfeiertag Kataloniens hatten
in Barcelona (
Spanien) Hunderttausende für die
Unabhängigkeit von Spanien demonstriert. Ein
entsprechendes Referendum war für den 9. November
geplant. Die spanische Regierung stufte es als illegal
ein und wies es zurück.
11. September
Kanadas Premierminister Stephen Harper hatte das
Auffinden eines der Schiffe der Franklin-Expedition
bekanntgegeben. Die Expedition hatte in der Mitte des
19. Jahrhunderts ein verhängnisvolles Ende genommen.
11. September
US-Präsident Barack Obama hatte weitere Sanktionen gegen
die Russische Föderation angekündigt. Sie sollen
zeitgleich mit denen der EU in Kraft treten. Während die
EU-Sanktionen hauptsächlich gegen Ölkonzerne gerichtet
war, betrafen die US-Sanktionen den Finanz-, Energie-
und Rüstungssektor. Die von Russland betriebene
Destabilisierung der Ukraine und die Präsenz schwer
bewaffneter russischer Truppen in der Ostukraine waren
der Grund für die Maßnahmen der Vereinigten Staaten.
12. September
Mit sofortiger Wirkung hatte der deutsche Innenminister
Thomas de Maizière alle Aktivitäten der Organisation
Islamischer Staat (IS) in Deutschland verboten.
12. September
In Duschanbe, der Hauptstadt der Republik Tadschikistan,
hatte der 14. Gipfel der Shanghaier Organisation für
Zusammenarbeit (SCO) begonnen. Vertreten waren außer dem
Gastgeber Tadschikistan Delegationen aus Russland,
China, Turkmenistan, Kasachstan, Usbekistan, Kirgisistan,
Iran, Afghanistan und Indien. Die Wirtschaft, die
Handelszusammenarbeit sowie der Kampf gegen den Terror
waren die Hauptthemen des Gipfels gewesen. Die
Beobachterstaaten Indien, Iran und Pakistan sollten
erwartungsgemäß zu Mitgliedern erhoben werden.
12. September
Im Prozess um den Tod des Models, seiner Freundin Reeva
Steenkamp war der südafrikanische Sportler Oscar
Pistorius wegen fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen
worden.
13. September
Wenige Tage vor der Ratifizierung des
Assoziierungsabkommens mit der EU hatte der scheidende
Präsident der Europäischen Kommission, José Manuel
Barroso, der Ukraine eine Mitgliedschaft in der EU in
Aussicht gestellt.
13. September
Papst Franziskus hatte mit scharfen Worten gegen
„Geschäftemacher des Krieges“ der Opfer der weltweiten
Gewalt bei einem Gottesdienst auf einem Soldatenfriedhof
in Norditalien gedacht.
14. September
Am Brandenburger Tor in Berlin hatten etwa 8.000
Menschen bei einer Großkundgebung, die der Zentralrat
der Juden in Deutschland organisiert hatte, ein
deutliches Zeichen gegen den jüngst aufflammenden
Antisemitismus gesetzt. Als Redner waren u. a. Kardinal
Reinhard Marx, die Bundeskanzlerin Angela Merkel und der
Präsident des jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder,
aufgetreten.
14. September
In der spanischen Hauptstadt Madrid hatte die
Basketball-Nationalmannschaft der USA das Finale der
Basketball-Weltmeisterschaft 2014 gewonnen.
14. September
Die CDU war bei der Landtagswahl in Thüringen mit mehr
als 33 Prozent stärkste Kraft geworden. Die
Wahlbeteiligung hatte knapp 53 Prozent betragen. Die SPD
hatte stark verloren, hatte sich aber aussuchen können,
ob sie als Juniorpartner die bisherige Regierung mit
Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht fortsetzt
oder zusammen mit den Grünen den Politiker
Bodo Ramelow
von den Linken als neuen Landeschef wählen würde. Beide
Konstellationen hatten über eine knappe Mehrheit von je
einem Sitz verfügt.
14. September
In Schweden hatte das bürgerliche Lager um
Regierungschef Fredrik Reinfeldt bei den Wahlen zum
Schwedischen Reichstag hohe Verluste erlitten. Die
Sozialdemokraten von Herausforderer Stefan Löfven
konnten knapp Zugewinne verzeichnen. Sie standen vor der
schwierigen Aufgabe einer neuen Regierungsbildung. Die
rechtspopulistische Partei der Schwedendemokraten war
der Gewinner der Wahl.
14. September
In Russland fanden Kommunalwahlen statt mit
Gouverneurswahlen in den Republiken Altai,
Kabardino-Balkarien, Komi, Krim, Udmurtien, in den
Regionen Altai, Stawropol in den Oblasten Iwanowo,
Kirow, Kurgan, Nowosibirsk, Orjol, Pskov, Tscheljabinsk,
Wolgograd, Woronesch und im Autonomen Kreis der Nenzen.
In den Förderungssubjekten der Republik Altai, im
Autonomen Kreis der Nenzen und in der Stadt Moskau
fanden ebenfalls Parlamentswahlen statt.
14. September
Bei den Landtagswahlen in Brandenburg hatte die SPD
knapp 32 Prozent der Stimmen bekommen. Ministerpräsident
Dietmar Woidke hatte die Auswahl: Er könnte seine
Koalition mit den Linken weiterführen, obwohl die Linke
starke Verluste hinnehmen musste. Er könnte aber auch
ein Bündnis mit der CDU eingehen, deren Stimmzuwachs auf
23 Prozent gestiegen war. Mit mehr als 12 Prozent war
die
AfD
(Alternative für Deutschland) zum ersten Mal in das Landesparlament
eingezogen. Auch die Grünen hatten die 5-Prozent-Hürde
genommen. Mit 1,5 Prozent war die FDP neuntstärkste
Kraft geworden und erreicht den Einzug in das
Landesparlament nicht. Die Wahlbeteiligung hatte bei
knapp 50 Prozent gelegen.
15. September
In Polen war die bisherige Parlamentspräsidentin Ewa
Kopacz von Staatspräsident Bronisław Komorowski zur
neuen Ministerpräsidentin des Landes ernannt worden. Sie
trat die Nachfolge von Donald Tusk an. Dieser war neuer
EU-Ratspräsident geworden.
15. September
Die Robert Bosch GmbH (Baden-Württemberg) hatte zu 100
Prozent die ZF Lenksysteme GmbH übernommen.
16. September
Zeitgleich hatten das Europäische Parlament und das
ukrainische Parlament das Assoziierungsabkommen zwischen
der EU und der
Ukraine verabschiedet. Das Inkrafttreten
des wirtschaftlichen Teils des Abkommens war allerdings
erst für einen späteren Zeitpunkt geplant.
16. September
Für alle Ausländer war von der Südsudanesischen
Regierung ein Arbeitsverbot erlassen worden. Betroffen
waren vor allem die Finanz- und Ölbranche und der
Telekommunikations- und Tourismussektor. Auch die
Mitarbeiter von Hilfsorganisationen waren betroffen. Sie
durften schon seit Wochen keine Warnungen mehr vor einer
drohenden Hungersnot infolge des Bürgerkrieges
aussprechen.
16. September
Die NASA hatte an die US-amerikanische Unternehmen
Boeing und SpaceX den Auftrag zum Bau einer Raumfähre
bis 2017 für die bemannte Raumfahrt erteilt. Damit soll
seitens der NASA die gegenwärtige Abhängigkeit von der
russischen Raumfahrt beendet werden.
16. September
Im Kampf gegen die Ebola-Epidemie hatte die
US-amerikanische Regierung die Entsendung von 3.000
Soldaten nach Westafrika angekündigt. Sie sollten dort
17 Behandlungszentren aufbauen und Tausende lokaler
Helfer im Umgang mit der Seuche schulen. In der
liberianischen Hauptstadt Monrovia soll ein
militärischer Stab zur Maßnahmenkoordination errichtet
werden. Dort wütete die Ebolaseuche am schlimmsten. In
Westafrika waren bei mehr als 5.000 offiziell
registrierten Fällen bereits mehr als 2.400 Menschen
gestorben.
17. September
In Fidschi hatte die Partei FijiFirst von Frank
Bainimarama die Parlamentswahl gewonnen.
18. September
In einem Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands
hatte sich die Bevölkerung Schottlands gegen die
Unabhängigkeit des Landesteils von Großbritannien
entschieden und verblieb im Vereinigten Königreich.
18. September
Bundespräsident Joachim Gauck hatte die Staatschefs der
deutschsprachigen Länder Österreich, Liechtenstein, der
Schweiz, Belgiens und Luxemburgs nach Bad Doberan und
Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) eingeladen. Zur
Diskussion hatten demografische Herausforderungen
Europas gestanden. Zudem stand das Gedenken an die
friedliche Revolution in Deutschland vor 25 Jahren im
Mittelpunkt des Treffens.
19. September
Nach dem gescheiterten Unabhängigkeits-Referendum
Schottlands war Ministerpräsident Alex Salmond von
seinem Amt zurückgetreten.
19. September
An der Börse in New York hatte das chinesische
IT-Unternehmen Alibaba Geschichte geschrieben.
20. September
In
Neuseeland hatte die New Zealand National Party von
John Key bei den Wahlen zum Repräsentantenhaus eine
Mehrheit im Parlament gewonnen.
20. September
Mit ihrem Titel „Lass uns gehen“ hatte die Band
„Revolverheld“ den 10. Bundesvision Song Contest
gewonnen.
21. September
Im österreichischen Bundesland Vorarlberg fand die
Landtagswahl statt.
21. September
Im Finale der Volleyball-Weltmeisterschaft der Männer
hatte sich die Mannschaft des Gastgeberlandes Polen mit
3:1 gegen Brasilien durchgesetzt und im eigenen Land den
WM-Titel geholt.
22. September
Die NASA-Raumsonde „Maven“ hatte den Mars-Orbit
erreicht.
23. September
In New York City fand der Sondergipfel zum Klimawandel
statt, der auch Ban-Ki-moon-Gipfel genannt worden war.
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hatte Zivilgesellschaft
und Politik zu diesem Gipfel der Vereinten Nationen
eingeladen.
24. September
Nach einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts war es
kirchlichen Arbeitgebern gestattet, das Tragen eines
Kopftuchs während der Arbeitszeit zu verbieten.
24. September
Einstimmig hatte der Sicherheitsrat der Vereinten
Nationen für den weltweiten Kampf gegen die
islamistische Terrororganisation ISIS gestimmt. Die
UNO-Mitgliedsstaaten waren zu schärferen Grenzkontrollen
und Überprüfungen verpflichtet worden.
24. September
Die indische Raumsonde „Mangalyaan“ hatte die Atmosphäre
des Mars erreicht. Diese interplanetare Reise war für
Indien ein gigantischer Erfolg. Zudem war sie mit rund
57 Millionen Euro die bislang günstigste Mars-Mission.
25. September
Von den USA und ihren Verbündeten waren im Kampf gegen
die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) weitere
Ziele in Syrien angegriffen worden. Mehrere von IS
kontrollierte Ölraffinerien waren getroffen worden. Es
waren dabei fünf Zivilisten und 14 Extremisten getötet
worden.
25. September
Die französische Regierung hatte nach der Enthauptung
einer französischen Geisel in Algerien durch radikale
Muslime verstärkte Anti-Terror-Maßnahmen angekündigt.
Außerdem sollten die Angriffe gegen die IS im Irak
fortgesetzt werden.
25. September
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte auf
seiner ersten Pressekonferenz seit seinem Amtsantritt
seinen Westkurs bekräftigt. Mit weitreichenden Reformen
bis zum Jahr 2020 beabsichtigte er, den EU-Beitritt
anzusteuern.
26. September
Das britische Unterhaus hatte Luftangriffen auf die
Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zugestimmt. In einer
Sondersitzung hatten die Abgeordneten einem Antrag von
Premier David Cameron zugestimmt.
26. September
Wahrscheinlich um Geld zu sparen, hatte die Air Berlin
die zuvor georderten Boeing-Maschinen wieder abbestellt.
Die Flugzeuge hätten knapp vier Milliarden Euro
gekostet.
27. September
Per Dekret hatte der katalanische Ministerpräsident
Artus Mas ein Referendum über die Unabhängigkeit
Kataloniens angesetzt. Es sollte am 9. November 2014
stattfinden. Die spanische Regierung hatte bereits im
Vorfeld angekündigt, dass sei das Dekret unverzüglich
beim Verfassungsgericht anfechten werde.
27. September
In Japan waren beim plötzlichen Ausbruch des Vulkans
Ontake mindestens 31 Bergwanderer in einer Aschewolke
ums Leben gekommen.
28. September
In Hongkong (Volkrepublik China) waren bei Protesten der
Demokratie- und Occupy-Bewegung 38 Menschen verletzt
worden. Es waren 78 Personen verhaftet worden.
28. September
Beim Berlin-Marathon hatte der kenianische
Langstreckenläufer Dennis Kipruto Kimetto den
Marathon-Weltrekord auf 2:02:57 Stunden verbessert.
28. September
Bei einer Volksabstimmung um eine Abschaffung der
Privaten Krankenkassen und um die Einführung einer
öffentlichen Einheitskasse hatte sich die Schweizer
Bevölkerung mit 61,8 Prozent der abgegebenen Stimmen
dagegen entschieden.
29. September
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen hatte
eine Mitschuld an den Bundeswehr-Mängel zurückgewiesen,
weil sich die Probleme über Jahre angestaut hätten. SPD
und Grüne hatten ihr Missmanagement vorgeworfen.
29. September
In der Nähe von Donezk (Ukraine) waren mindestens 15
Menschen bei schweren Gefechten zwischen prorussischen
Separatisten und ukrainischen Streitkräften umgekommen.
Es waren die heftigsten Gefechte in der Ostukraine seit
dem Beginn der Waffenruhe.
30. September
Von Satelliten-Fotos der NASA war belegt worden, dass
der Aralsee in Kasachstan fast völlig ausgetrocknet ist.
Er war einst der viertgrößte See der Welt.
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