Biografie
Ursula von der Leyen Lebenslauf
Die Wahl der CDU-Politikerin Ursula von der Leyen
zur Nachfolgerin des am 1. November 2019 aus dem Amt
geschiedenen Präsidenten der Europäischen Kommission
Jean-Claude Juncker und damit zur ranghöchsten
Funktionsträgerin der EU-Exekutive im Juli 2019 war
von erheblichen politischen Auseinandersetzungen
begleitet. Großes Aufsehen hatte bereits sechs Jahre
vorher eine andere Karriere-Station der
Christdemokratin verursacht: Am
17.
Dezember 2013 hatte sie nach 16 Männern im
Amt als erste Frau die Führung des
Bundesverteidigungsministeriums übernommen.
Ursula von der Leyen ist am
8. Oktober 1958 in Ixelles/Elsene, einer
Gemeinde in der Region Brüssel, als „Ursula
Albrecht“ geboren worden. Ihr Vater, der
CDU-Politiker Ernst Albrecht (1930 – 2014),
war damals Kabinettschef bei einem deutschen
Mitglied der EWG-Kommission. Ursula Albrechts Mutter
Heidi Adele Albrecht geb. Stromeyer (1928 – 2002)
war studierte Germanistin und bekam in ihrer Ehe
insgesamt sieben Kinder. Ursula Albrecht (Spitzname:
„Röschen“) verbrachte ihre Kindheit in Brüssel, wo
sie die Europäische Schule besuchte.
1971
kehrten die Albrechts nach Deutschland zurück und
ließen sich nahe Hannover im Dorf Ilten (seit 1974
Ortsteil von Sehnde) nieder. Ernst Albrecht war von
1976
bis
1990 Ministerpräsident von
Niedersachsen.
In der Ilten benachbarten Stadt Lehrte besuchte
Musterschülerin Ursula Albrecht das Gymnasium. Sie
verließ die Schule
1976 mit einem rekordverdächtigen
Notendurchschnitt von 0,7. Es folgte eine ebenso
abwechslungsreiche wie beeindruckende Studienphase.
Nach einem Göttinger Semester Archäologie (1976/77)
studierte Ursula Albrecht für drei Jahre
Volkswirtschaftslehre in Göttingen, Münster und
London.
1980 wechselte sie an die Medizinische Hochschule
Hannover. Nach dem Studienabschluss
1987 arbeitete
sie als Assistenzärztin an einer Hannoveraner Klinik
(1991 Promotion).
1986 heiratete Ursula Albrecht den drei Jahre
älteren Mediziner Heiko von der Leyen. Das Ehepaar
bekam bis
1999 sieben Kinder. Von 1992 bis 1996 lebten
die von der Leyens in den USA, wo Heiko von der
Leyen an der Stanford University als Hochschullehrer
arbeitete. Seine Frau setzte dort u. a. ihre
Wirtschaftsstudien fort. Zurückgekehrt nach
Niedersachsen arbeitete sie von 1998 bis 2002 als
wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Medizinischen
Hochschule Hannover, wo sie parallel zu ihrer Arbeit
bis 2001 erfolgreich einen Magisterstudiengang
(Public Health) absolvierte.
Politisch engagierte sich die
1990 in die CDU
eingetretene Ursula von der Leyen zunächst vor allem
auf gesundheits- und sozialpolitischen Gebieten. Von
2001 bis 2004 Mitglied im Sehnder Stadtrat wurde sie
im Februar 2003 direkt in den niedersächsischen
Landtag gewählt.
Ministerpräsident Christian Wulff (CDU)
machte die Medizinerin einen Monat später zur
Sozial- und Familienministerin in seinem Kabinett.
2005 folgte Ursula von der Leyen dem Ruf von
Kanzlerin Angela
Merkel (CDU) nach
Berlin
und gab deshalb ihren Sitz im Landtag ab. Von Ende
2005 bis Ende 2009 war sie Bundesfamilienministerin
und wechselte dann an die Spitze des
Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. 2013
wurde Ursula von der Leyen zur ersten
Verteidigungsministerin. Dieses Amt gab sie am
17. Juli
2019 nach ihrer Wahl zur
EU-Kommissionspräsidentin ab. Ebenso ihr
Bundestagsmandat, das sie seit 2009 besessen hatte.
Auf Parteiebene schaffte es Ursula von der Leyen
2004 in das CDU-Präsidium und wurde 2010 eine der
fünf stellvertretenden Parteivorsitzenden.
Ambitionen, Kanzlerin Merkel als Regierungschefin zu
beerben, hat die nur vergleichsweise geringen
Rückhalt in der Partei nachgesagten Politikerin
stets abgestritten.
Während ihrer durchgängig vierzehn Jahre in den
Kabinetten Merkel I bis Merkel IV hat von der Leyen
mehrmals für Kontroversen gesorgt. Dabei bekam die
Ministerin häufig auch Kritik aus der eigenen
Partei. So war konservativen CDU-Kräften das auf 14
Monate begrenzte Elterngeld, das 2007 als
einkommensabhängige Förderung für Familien nach der
Geburt eines Kindes eingeführt wurde, zu
„sozialdemokratisch“. Auch kritisierten
CDU-Konservative den von SPD und Grünen begrüßten
Vorstoß der damaligen
Familienministerin, den Krippenausbau zu
fördern, als Angriff gegen das traditionelle Heim-
und-Herd-Familienbild. Kritik erntete auch ihr
Eintreten für die „Ehe für alle“.
Als erste Frau auf der Hardthöhe war sie besonderer
Aufmerksamkeit bei ihrer Amtsführung als
Verteidigungsministerin ausgesetzt. Dabei
standen vor allem Probleme in Verbindung mit der
Beschaffung und Einsatzfähigkeit von Waffen und
Gerät im Vordergrund. Es gab auch Vorwürfe wegen vom
Ministerium geschlossener Verträge mit externen
Beratern und wegen des Aufbaus von
Cyber-Militär-Strukturen. Der Wehretat stieg in der
Amtszeit von der Leyen um mehr als 30 %. Von der
Leyens Vorgehen gegen rechtes Gedankengut und
gestrige Traditionen in der Bundeswehr brachten ihr
sowohl Zustimmung als auch Kritik aus der Truppe und
aus der Öffentlichkeit ein.
Vor den EU-Parlamentswahlen Ende Mai 2019 war dem
Wähler und Wählerinnen, die über die Zusammensetzung
des EU-Parlaments zu entscheiden hatten, in Aussicht
gestellt worden, dass einer der antretenden
Spitzenkandidaten der Parteifamilien wie der
Niederländer Frans Timmermans von der SPE
(Sozialdemokratische Partei Europas) oder der
Deutsche Manfred Weber von der christdemokratischen
EVP (Europäische Volkspartei) von den
Parlamentariern zum EU-Präsidenten gewählt werden
würde. Da sich die EU-Abgeordneten aber dann doch
nicht auf einen der Spitzenkandidaten einigen
konnten, wurde nach langem Hin und Her auf Hinwirken
von Kanzlerin Merkel Ursula von der Leyen als neue
Kompromiss-Kandidatin präsentiert. Am 16. Juli 2019
wurde sie dann auch gewählt. Bei ihrer
Bewerbungsrede vor dem Parlament kündigte die von
vielen Kommentatoren als mit dem Makel des
Wahlbetrugs behaftet angesehene CDU-Politikerin
zahlreiche EU-Reformen an. Darunter die Wende in der
Flüchtlingspolitik, eine EU-CO2-Abgabe und eine
Stärkung des EU-Parlaments durch mehr
Gesetzgebungsrechte.
Ursula von der Leyen Seiten, Steckbrief, Kurzbio etc.
n.n.v.
- Die offizielle
Ursula von der Leyen Homepage
Literatur Ursula von der Leyen Bücher
n.n.v.