Januar 2015 - Anschläge, Flüchtlinge,
Krisenherde, Missbrauch
VWährend in Deutschland immer mehr Menschen bei
Protestkundgebungen ihre Ablehnung gegen „Pegida“ zum
Ausdruck brachten und demonstrierten, kam aus Paris eine
schockierende Meldung. Auf das islam-kritische
Satiremagazin „Charlie Hebdo“ war ein Anschlag verübt
worden, bei dem zwölf Menschen getötet worden waren.
Unter den Opfern waren vier Karikaturisten. Seit diesem
Terrorakt herrschte in Paris die höchste
Terrorwarnstufe. Die Tat hatte weltweit Entsetzen
ausgelöst, auch bei den Muslimverbänden. Trotz dieser
Terrorkatastrophe wurde an der nächsten Ausgabe des
Satiremagazins fieberhaft gearbeitet, um deren
pünktliches Erscheinen nun erst recht zu sichern. In
Deutschland hatte ein ganz anderer Todesfall große
Trauer ausgelöst: Richard von Weizsäcker, der
Altbundespräsident, war in Berlin im Alter von 94 Jahren
gestorben.
Wichtige Ereignisse im
Januar 2015
1. Januar
In der Schweiz hatte die Politikerin Simonetta Sommaruga
turnusgemäß das Amt der Bundespräsidentin übernommen.
1. Januar
Im Jemen waren durch den Anschlag eines
Selbstmordattentäters während einer schiitischen
Gedenkzeremonie etwa 50 Menschen umgekommen.
1. Januar
In der ägyptischen Hauptstadt Kairo hatte das
Kassationsgericht der Berufung von drei
Al-Jazeera-Mitarbeitern stattgegeben. Der Prozess gegen
die drei Auslandskorrespondenten Peter Greste
(Australien), Mohammed Fadel Fahmy und Baher Mohammed
wird neu aufgerollt, die Haft der Angeklagten wurde
jedoch nicht aufgehoben. Sie waren am 23. Juni 2014 zu
sieben bzw. zehn Jahren Haft verurteilt worden.
1. Januar
Die EU-Ratspräsidentschaft für die erste Jahreshälfte
2015 (bis 31. Juli) wurde von Lettland übernommen.
1. Januar
Litauen war der Eurozone beigetreten, dem Euroraum, der
den Euro als offizielle Währung führt.
1. Januar
In der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in
Europa (OSZE) hatte Serbien mit Jahresbeginn die
Präsidentschaft übernommen.
2. Januar
Die USA hatten ihre Wirtschaftssanktionen gegen
Nordkorea verschärft, nachdem durch einen mutmaßlich
nordkoreanischen Hackerangriff auf das Filmstudio Sony
Pictures dieses gezwungen werden sollte, die
Veröffentlichung der Politkomödie „The Interview“ zu
unterbinden. Der Film handelt von einem Mordkomplott des
US-Auslandsgeheimdienstes gegen den nordkoreanischen
Machthaber. Die verschärften Sanktionen der Vereinigten
Staaten hatten neue Strafmaßnahmen gegen zehn Vertreter
der Regierung und drei Organisationen und Firmen
umfasst.
2. Januar
Das Wrack des ausgebrannten Passagierschiffes „Norman
Atlantic“ wurde in den Hafen von Brindisi (Italien)
geschleppt. Dort konnten Experten die Blackbox des
Schiffes bergen. Angaben des Auswärtigen Amtes war auch
eine Deutsche unter den Todesopfern.
2. Januar
Die Schulden, die mittlerweile auf der als
ZDF-„Traumschiff“ bekannten MS „Deutschland“ lasteten
hatten eine Höhe von 60 Millionen Euro angenommen. Es
wurde das Insolvenzverfahren für die
Betreibergesellschaft des Schiffs und die Reederei
Deilmann eröffnet.
2. Januar
Fünf Tage nach dem Absturz der AirAsia-Maschine zwischen
Borneo und Sumatra wurden weiter zahlreiche Menschen
vermisst. Bislang hatten Rettungskräfte 30 Leichen
geborgen.
3. Januar
Zum ersten Mal seit der Gründung der Türkischen Republik
1923 hatte Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu nach einem
Treffen mit Kirchenvertretern dem Neubau einer
christlichen Kirche zugestimmt. Diese soll im Istanbuler
Stadtteil Yeşilköy entstehen. Die Finanzierung hatte
eine Stiftung übernommen.
3. Januar
Das mit Zement beladene und auf Zypern registrierte
Frachtschiff „Cemfjord“ war vor der schottischen Küste
in stürmischer See gesunken. Die Suche nach den
vermissten Seeleuten war ergebnislos verlaufen.
3. Januar
Der führerlose Frachter „Ezadeen“ hatte nach Stunden in
rauer See mit 360 Flüchtlingen aus Syrien die
italienische Küste erreicht. Die Menschen wurden
medizinisch versorgt und waren anschließend auf
verschiedene Aufnahmelager in Kalabrien verteilt worden.
4. Januar
Im
Vatikan wurden von
Papst Franziskus weitere Kardinäle
gekürt. Die Schwerpunkte seiner Ernennungen waren die
Regionen Südostasien und Ozeanien sowie Leiter nicht
prestigewürdiger oder traditioneller Bischofsstühle
gewesen.
5. Januar
China hatte einen Handelsstreit mit der
Welthandelsorganisation (World Trade Organisation, WTO)
beigelegt. Es hatte die Beschränkungen für Seltene Erden
aufgehoben. Die größten Vorkommen der Seltenen Erden
befinden sich in der Inneren Mongolei, einem autonomen
Gebiet in der VR China. Nun hatte die Regierung in
Peking wieder eine unbeschränkte Ausfuhr der begehrten
Industriemetalle erlaubt, die für
Computer und Handys
nötig sind.
5. Januar
In Deutschland zeigten immer mehr Menschen bei
Protestbekundungen ihre Ablehnung gegen „Pegida“. In
mehreren Städten fanden Demonstrationen statt. In Köln
war demonstrativ die Beleuchtung des Doms ausgeblieben.
5. Januar
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hatte in der
Debatte um einen möglichen Euro-Ausstieg
Griechenlands
betont, dass die Bundesregierung Griechenland in der
Eurozone halten wolle. Jedoch müsste eine neue Regierung
in Athen an den Sparvorgaben festhalten.
5. Januar
In Boston (US-Bundesstaat Massachusetts) hatte der
Prozess gegen den Bomben-Attentäter Dschochar Zarnajew
begonnen, der zusammen mit seinem Bruder am 15. April
2013 den Anschlag auf den Boston-Marathon verübt hatte.
6. Januar
In dichtem Schneeregen bei Mankiwka in der Oblast
Tscherkassy in der Ukraine waren bei einem Zusammenstoß
eines Militärtransporters mit einem Linienbus 13
Soldaten ums Leben gekommen. Weiter 18 Soldaten waren
verletzt worden.
6. Januar
In der türkischen Metropole Istanbul war ein Polizist
bei einem Selbstmordanschlag getötet worden. Ein
weiterer Beamter war verletzt worden. Die Hintergründe
des Anschlags, den eine Frau begangen hatte, waren
unklar.
6. Januar
Mehr als 10.000 Menschen waren wegen der heftigen
Artilleriegefechte im indisch-pakistanischen Grenzgebiet
auf der Flucht. Die Gewalt war seit dem Jahreswechsel
eskaliert. Zahlreiche Dörfer waren mittlerweile
vollständig verlassen worden.
7. Januar
Der britisch-niederländische Ölkonzern Shell hatte im
Rahmen einer außergerichtlichen Einigung 35 Millionen
Pfund für die Verseuchung des Nigerdeltas im Jahr 2008
gezahlt. Die Gelder gingen an die 15.600 betroffenen
Bewohner, überwiegend Fischer und Kleinbauern. Weitere
20 Millionen Pfund gingen an die nigerianische Gemeinde
Bodo.
7. Januar
Mindestens elf Ortschaften waren im Nordosten Nigerias,
im Bundesstaat Borno, bei einer Offensive der
islamistischen Terrormiliz Boko Haram zerstört worden,
darunter auch das Handelszentrum Baga am Tschadsee.
Hunderte Menschen waren ums Leben gekommen. Tausende
befanden sich auf der Flucht.
7. Januar
In der französischen Hauptstadt Paris waren bei einem
Anschlag auf das islam-kritische Satiremagazin „Charlie
Hebdo“ zwölf Menschen umgebracht worden, unter denen
sich vier Karikaturisten befanden. Präsident François
Hollande hatte von einem Terrorakt gesprochen. In Paris
galt die höchste Terrorwarnstufe, die Täter waren auf
der Flucht. Die Tat hatte weltweit Entsetzen ausgelöst
und war auch von Muslimenverbänden verurteilt worden.
7. Januar
Mit Abd al-Fattah as-Sisi hatte in Kairo erstmals ein
ägyptisches Staatsoberhaupt die Weihnachtsliturgie der
koptischen Christen in der Markuskathedrale besucht.
As-Sisi hatte an alle Ägypter appelliert, sich nicht in
Muslime und Christen aufteilen zu lassen, sondern die
Einheit aller Ägypter zu bewahren.
8. Januar
Bei den Präsidentschaftswahlen in
Sri Lanka war es durch
ein Kopf-an-Kopf-Rennen zu einem Machtwechsel gekommen.
Amtsinhaber Mahinda Rajapaksa hatte überraschend gegen
seinen Herausforderer Maithripala Sirisena, den
bisherigen Gesundheitsminister, verloren.
8. Januar
Obwohl er vor 37 Jahren gestorben war, ist die
Popularität von Elvis Presley unbebrochen. Der King of
Rock'n'Roll hätte heute seinen 80. Geburtstag gefeiert.
9. Januar
Zwei Tage nach dem Anschlag auf „Charlie Hebdo“ waren
die beiden Attentäter durch Polizeikräfte getötet
worden.
9. Januar
In der Garnisonsstadt Rawalpindi nahe der pakistanischen
Hauptstadt Islamabad waren beiu einem Anschlag auf eine
schiitische Moschee mindestens sieben Menschen ums Leben
gekommen. Weitere 15 Menschen waren verletzt worden.
9. Januar
In Australien hatte die 16. Fußball-Asienmeisterschaft
begonnen. Der Gastgeber hatte das Eröffnungsspiel gegen
Kuwait gewonnen. Es war das erste Mal, dass der
Asien-Cup, der bis 31. Januar dauerte, nicht auf dem
asiatischen Kontinent stattfand.
10. Januar
In den
Vereinigten Staaten war das
US-Raumfahrtunternehmen SpaceX mit dem Versuch
gescheitert, eine Trägerrakete nach dem Start zur
Wiedernutzung auf einer schwimmenden Plattform im
Atlantik aufzufangen. Die Landung erfolgte zu hart.
10. Januar
Im Nordosten von Nigeria waren mindestens 20 Menschen
bei einem Selbstmordanschlag auf einem belebten Markt
ums Leben gekommen. Örtlichen Medien zufolge, sei das
Attentat von einem Kind ausgeführt worden, was bislang
nicht bestätigt wurde.
10. Januar
In ganz Frankreich hatten rund 700.000 Menschen an
Mahnwachen für die 17 Opfer der Anschläge der letzten
Tag teilgenommen. In Frankreich war die höchste
Terrorwarnstufe ausgerufen worden.
11. Januar
Hunderttausende Menschen hatten sich in der
französischen Hauptstadt zu einem Trauermarsch durch die
Stadt zusammengefunden. Der Zug wurde von Staats- und
Regierungschefs angeführt, unter ihnen Bundeskanzlerin
Angela Merkel.
11. Januar
In Kroatien war bei der Stichwahl um das Amt des
Präsidenten erstmals eine Frau an die Spitze des Landes
gewählt worden. Kolinda Grabar-Kitarović, die
konservative frühere Außenministerin, hatte 50,7 Prozent
der Stimmen erhalten und lag damit knapp vor dem
favorisierten Amtsinhaber Ivo Josipović, der fast 49,3
Prozent errang.
12. Januar
Auf dem Inselstaat St. Vincent und die Grenadinen war
ein mit Schülern besetzter Bus im Norden der
Karibikinsel St. Vincent von einer Klippe in den
Atlantik gestürzt. Dabei waren mindestens fünf Schüler
ums Leben gekommen. Mehrere Schüler waren verletzt
worden. Für den kleinen Karibikstaat war das Unglück –
laut Regierungschef – eine Tragödie von nationalem
Ausmaß.
12. Januar
Der Flugverkehr in der Südsee war durch eine
kilometerlange Aschewolke des Vulkans Hunga Tonga-Hunga
Ha'apai auf Tonga erheblich beeinträchtigt. Mehrere
Flüge nach Tonga waren abgesagt worden.
13. Januar
In Berlin gedachten bei einer von muslimischen Verbänden
initiierten Mahnwache Religionsvertreter der Muslime,
Christen und Juden sowie Politiker und Tausende Menschen
den Opfern des Terrors von
Paris. Gleichzeitig hatten
sie für Offenheit und Toleranz geworben. Bundespräsident
Joachim Gauck hatte in seiner Ansprache hervorgehoben,
„...die Terroristen wollten uns spalten, erreicht haben
sie das Gegenteil.“
13. Januar
Die französische Nationalversammlung hatte eine
Verlängerung des Militäreinsatzes im Irak beschlossen.
Es hatte nur eine Gegenstimme gegeben. Die französischen
Luftangriffe, mit denen seit September 2014
IS-Stützpunkte und Fahrzeuge bombardiert wurden, würden
fortgesetzt werden.
13. Januar
Zum Unwort des Jahres
2014 wurde der Begriff
„Lügenpresse“ gekürt. Das Wort war schon
Nationalsozialismus ein zentraler Kampfbegriff gewesen.
Durch die „Pegida“-Demonstrationen wurde der Begriff
wiederbelebt.
14. Januar
In Colombo, der Hauptstadt von
Sri Lanka, hatte Papst
Franziskus den Missionar Joseph Vaz heiliggesprochen.
Dieser hatte sich im 17. Jahrhundert um Arme und Kranke
gekümmert und religiöse Spaltungen überwunden. Der Papst
war anschließend in den Norden von Sri Lanka geflogen
und hatte dort dafür gebetet, dass die Mitglieder der
tamilischen Minderheit und die der singhalesischen
Mehrheit wieder zu einer Familie werden würden.
14. Januar
Das Titelbild der in einer Rekordauflage erschienenen
ersten Ausgabe des französischen Satiremagazins „Charlie
Hebdo“ nach den Terroranschlägen auf seine
Redaktionsspitze war in der Türkei verboten worden.
Internetseiten, die die Karikatur des weinenden
Propheten Mohammed mit seinem Schild „Je suis Charlie“
zeigten, waren gesperrt worden. Die türkische Zeitung „Cumhuriyet“,
die Auszüge der Karikaturen von „Charlie Hebdo“ gedruckt
hatte, hatte schon zuvor Probleme bekommen.
14. Januar
Aus Altersgründen war der elfte Staatspräsident
Italiens, Giorgio Napolitano, 89-jährig zurückgetreten.
Senatspräsident Pietro Grasso hatte die Amtsgeschäfte
kommissarisch übernommen bis zur Wahl eines Nachfolgers.
15. Januar
Die Schweizer Nationalbank hatte den Euro-Mindestkurs
des Schweizer Franken aufgehoben. Mit einer Zinssenkung
sollte die Aufwertung des Franken gebremst werden. Der
Schweizer Aktienmarkt hatte dadurch schwere Verluste
erlitten.
15. Januar
Mit dem heutigen Tag hatte der Linieneinsatz und damit
die Indienststellung des Airbus A350 begonnen. Er
bediente die Strecke zwischen Frankfurt und Doha (Katar)
für die Qatar Airways.
15. Januar
In Katar hatte die 24. Handball-Weltmeisterschaft der
Männer mit einem Auftaktsieg des Gastgebers und
Asienmeisters Katar gegen die Mannschaft aus Brasilien
begonnen.
15. Januar
In
Mauretanien war der Menschenrechtler und
Anti-Sklaverei-Aktivist Biram Dah Abeid mit seiner
Mitstreiter zu zwei Jahren Haft wegen Volksverhetzung
und Mitgliedschaft in einer nicht zugelassenen
Organisation verurteilt worden. Das Urteil galt als
politisch motiviert, da er bei den letzten Wahlen den
Präsidenten herausgefordert hatte.
15. Januar
In Belgien war eine landesweite Antiterror-Operation
gegen Dschihadisten gestartet worden. Zwei
Terrorverdächtige waren Verviers getötet worden, die
offenbar Polizeikräfte als Ziel ausgewählt hatten.
16. Januar
Im Tschad hatte das Parlament einem Vorschlag von
Präsident Idriss Déby zur Bekämpfung der islamistischen
Terrorgruppe Boko Haram zugestimmt, nach dem Truppen in
die Nachbarländer Kamerun und Nigeria zur Unterstützung
von deren Militäreinheiten entsendet werden sollten. Das
Ziel war die Rückeroberung der Stadt Baga auf der
gegenüberliegenden Seite des Tschadsees.
16. Januar
Die Vereinigten Staaten hatten ihr Embargo gegen Kuba
nach 47 Jahren gelockert. Erhebliche Reise- und
Handelserleichterungen waren wirksam geworden.
16. Januar
Nach dem Freitagsgebet in Zinder, der zweitgrößten Stadt
im Niger, waren nach Protesten gegen das Titelblatt der
ersten Ausgabe des französischen Satiremagazins „Charlie
Hebdo“ nach den Terroranschlägen auf seine
Redaktionsspitze in Gewalt umgeschlagen. Ein
französisches Kulturzentrum war in Brand gesteckt
worden. Mindestens vier Menschen waren ums Leben
gekommen. Weitere 45 Menschen waren verletzt worden.
17. Januar
Beim Eröffnungsspiel der 30. Fußball-Afrikameisterschaft
hatte die Gastgeber-Mannschaft von Äquatorialguinea
gegen die Mannschaft aus Republik
Kongo
unentschieden gespielt.
17. Januar
Bei andauernden Protesten gegen das Titelblatt der
ersten Ausgabe von „Charlie Hebdo“ nach den
Terroranschlägen waren in der nigrischen Hauptstadt
Niamey Bars attackiert worden. Es waren sieben Kirchen
in Brand gesteckt worden, darunter das größte
protestantische Gotteshaus. Die Zahl der Opfer betrug
mindestens zehn.
18. Januar
Mit einer Freiluftmesse im Rizal-Park in der
philippinischen Hauptstadt Manila hatte
Papst Franziskus
seine Asienreise beendet. Der Papst hatte in seiner
Predigt die soziale Ungerechtigkeit angeprangert.
18. Januar
Der Gesundheitsminister von Mali, Ousmane Kone, hatte
die Ebola-Epidemie für sein Land als beendet erklärt.
Seit 42 Tagen hatte es keine Meldung über eine
Neuinfektion mehr gegeben.
19. Januar
In der Region Donbass waren mindestens 23 Menschen bei
heftigen Kämpfen zwischen prorussischen Separatisten und
Regierungstruppen um die Kontrolle des zerstörten
Flughafens Donezk ums Leben gekommen. Weitere 150
Menschen waren verletzt worden.
19. Januar
Der tschetschenische Präsident Ramsan A. Kadyrow hatte
die Menschen zum Protest gegen die Mohammed-Karikaturen
in der jüngsten „Charlie Hebdo“-Ausgabe aufgerufen.
Seinem Ruf waren Hunderttausende gefolgt. Der Präsident
selbst gehörte ebenfalls zu den Demonstranten.
19. Januar
In Argentinien war ein Staatsanwalt tot aufgefunden
worden, der brisante Anschuldigungen gegen Argentiniens
Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner erhoben
hatte. Um einen Deal mit dem Iran nicht zu gefährden,
habe Kirchner die Ermittlungen behindert. Derartige
Beweise sollte der Staatsanwalt vor dem Parlament
vorlegen.
20. Januar
Bei den Präsidentschaftswahlen in Sambia hatte sich
Verteidigungsminister Edgar Lungu von der regierenden
Patriotischen Front mit 48,3 Prozent der Stimmen knapp
gegen den Oppositionsführer Hakainde Hichilema von der
Einheitspartei für nationale Entwicklung durchgesetzt.
Dieser war auf rund 46,7 Prozent der Stimmen gekommen.
Weil seine Eltern nicht aus Sambia stammten, hatte der
amtierende Interimspräsident Guy Scott bei den Wahlen
nicht kandidieren dürfen.
20. Januar
Im Jemen war im Machtkampf zwischen der Regierung und
schiitischen Huthi-Rebellen von letzteren der
Präsidentenpalast in der Hauptstadt Sanaa besetzt
worden. Unklar war der Verbleib des Präsidenten Abed
Rabbo Mansur Hadi.
20. Januar
Der französische Premierminister Manuel Valls hatte in
der Debatte über soziale Ursachen des islamistischen
Terrorismus von einer „territorialen, sozialen und
ethnischen Apartheid“ in Frankreich gesprochen. Von
zentraler Bedeutung sei deshalb der Kampf gegen
Ungleichheit.
20. Januar
In der Ukraine war mit der Teilmobilmachung begonnen
worden. Bis zu 50.000 Reservisten sollten eingezogen
werden, um Soldaten abzulösen, die schon länger gegen
Separatisten im Osten des Landes gekämpft hatten.
21. Januar
Zur Beendigung des einjährigen Bürgerkrieges hatten sich
die Konfliktparteien im Südsudan auf eine Machtteilung
in dem jungen Staat geeinigt. In Tansania hatten der
südsudanesische Präsident Salba Kiir Mayardit und der
Rebellenführer Riek Machar ein entsprechendes Abkommen
unterzeichnet. Es soll die beiden rivalisierenden Flügel
der Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung (SPLM) wieder
zusammenbringen. Diese waren nach einem Konflikt
zwischen dem Präsidenten sowie dem Rebellenführer und
ehemaligen Vizepräsidenten gespalten wegen der
ethnischen Zugehörigkeit.
21. Januar
Im Jemen war bei einer Einigung zwischen dem
jemenitischen Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi und den
Huthi-Rebellen der von den letzteren kritisierte Entwurf
der neuen Verfassung geändert worden. Im Gegenzug war
der Präsidentenpalast geräumt worden. Außerdem wurde der
Stabschef des Staatsoberhauptes auf freien Fuß gesetzt.
21. Januar
In Tel Aviv (Israel) waren bei einer Messerattacke in
einem Linienbus, die ein Palästinenser ausgelöst hatte,
mindesten neun Fahrgäste verletzt worden. Die Polizei
ging bei der Attacke von einem Terroranschlag aus.
22. Januar
Um der Gefahr einer Deflation zu begegnen und die
Wirtschaft zu stimulieren, hatte die Europäische
Zentralbank in Frankfurt am Main den massenhaften
Aufkauf von Staatsanleihen von Euro-Ländern angekündigt.
22. Januar
Insgesamt mehr als 40 Menschen waren bei Protesten gegen
ein umstrittenes Wahlgesetz in der Demokratischen
Republik Kongo von Sicherheitskräften in Kinshasa und
Goma getötet worden. Dutzende weitere Personen waren
verletzt worden. Das umstrittene Wahlgesetz hatte eine
Volkszählung vor den nächsten Wahlen vorgesehen. Die
Opposition befürchtete eine Verzögerung der Wahlen.
22. Januar
Von der UNO wurde der weltweite Antisemitismus scharf
kritisiert. Generalsekretär Ban Ki Moon betonte, dass
gerade in Europa die Judenfeindlichkeit an.
22. Januar
Wegen des Konflikts und Machtkampfes mit schiitischen
Huthi-Rebellen hatten die jeminitische Regierung unter
Ministerpräsident Khaled Bahah sowie Präsident Abed
Rabbo Mansur Hadi jeweils den Rücktritt erklärt.
23. Januar
In Saudi-Arabien hatte das saudische Königshaus nach dem
Tod des bisherigen Königs Abdullah ibn Abd al-Aziz
dessen Halbbruder Salman ibn Abd al-Aziz zum neuen
Regenten ernannt. Der jüngste Sohn des Staatsgründers
Abd al-Aziz ibn Saud, Prinz Muqurin ibn Abd al-Aziz
geworden. Sein Stellvertreter war Prinz Mohammed ibn
Naif geworden. Dieser würde im Falle einer
Thronbesteigung der Erste aus der Enkelgeneration des
Staatsgründers sein. In einer Fernsehansprache hatte der
neue König verkündet, dass er die Politik seiner
Vorgänger fortsetzen wolle. Der Thronwechsel war in
einer für Saudi-Arabien schwierigen Zeit nach den
Umbrüchen im Nachbarland Jemen und dem Vorrücken des
Islamischen Staates im Irak bis an die gemeinsame
Staatsgrenze erfolgt. Der verstorbene König Abdullah, um
den ganz Saudi-Arabien trauerte, war in einer stillen
Zeremonie beigesetzt worden. Der König war eine Art
Vaterfigur für die Menschen des Landes gewesen.
23. Januar
Zum Abschluss des deutsch-italienischen Gipfels hatte
die Bundeskanzlerin Angela Merkel die Reformen Italiens
gelobt. Ministerpräsident Matteo Renzi hatte einen
„Reformturbo“ versprochen.
24. Januar
Die prorussischen Separatisten hatte ihre angekündigte
Offensive im Osten der Ukraine auf die strategisch
wichtige Industrie- und Hafenstadt Mariupol am Asowschen
Meer gestartet. Mindestens 27 Menschen waren bei einem
Raketenangriff ums Leben gekommen, weil das Geschoss auf
einem Markt in einem dicht besiedelten Wohnviertel
eingeschlagen war. Der Raketenangriff stammte
Untersuchungen der OSZE zufolge aus einem unter
Kontrolle der Rebellen stehenden Gebiet. Die Ukraine
hatte zur Bekämpfung der Rebellen ihre dortigen Truppen
verstärkt. Sollte die Unterstützung der Rebellen durch
Russland andauern, hatte die Europäische Union der
russischen Regierung mit weiteren Konsequenzen gedroht.
24. Januar
Vier mutmaßliche Dschihadisten waren in der spanischen
Exklave Ceuta in Nordafrika festgenommen worden. Angaben
des spanischen Innenministeriums zufolge waren die
beiden Brüderpaare radikalisiert und sehr gut
ausgebildet gewesen.
24. Januar
In der Universitätsklinik Kiel (Schleswig-Holstein) war
bei elf Toten der MRGN-Erreger nachgewiesen worden.
25. Januar
In Griechenland war bei den Parlamentswahlen das
Linksbündnis SYRIZA mit Spitzenkandidat Alexis Tsipras
als Sieger hervorgegangen. SYRIZA hatte mit mehr als 36
Prozent der Stimmen 149 Mandate erhalten. Die absolute
Mehrheit hattes es nur knapp verpasst. Auf 28 Prozent
der Stimmen war die bisherige Regierungspartei NEUE
DEMOKRATIE unter Ministerpräsident Andonis Samaras
gekommen. Erhebliche Stimmenverluste hatte die
Sozialistische Bewegung PASOK hinnehmen müssen. Sie
erreichte knapp 5 Prozent der Stimmen. Drittstärkste
Kraft war die rechtsextreme Partie GOLDENE MORGENRÖTE
mit mehr als 6 Prozent geworden. Für SYRIZA war als
Koalitionspartner die rechtspopulistische Partei
UNABHÄNGIGE GRIECHEN in Frage gekommen. Sie hatte mit
knapp 5 Prozent der Stimmen 13 Sitze erhalten.
25. Januar
Den nigerianischen Streitkräften war es gelungen, einen
Angriff der fundamentalistischen sunnitischen
Terrororganisation Boko Haram auf die Millionenstadt
Maiduguri abzuwehren. Über die Stadt wurde eine
Ausgangssperre verhängt. Allerdings konnte Boko Haram
die Kleinstadt Monguno erobern. Sie ist ein wichtiger
Verkehrsknotenpunkt.
25. Januar
Die Partei Juwa (Sonne) des früheren Präsidenten Ahmed
Abdallah Mohamed Sambi hatte bei der ersten Runde der
Wahlen der Unionsversammlung in dem afrikanischen
Inselstaat Komoren die meisten Stimmen erhalten. Am 22.
Februar sollte die zweite Wahlrunde stattfinden.
25. Januar
In Niederösterreich hatte die ÖVP bei den
Gemeinderatswahlen ihr Ergebnis halten können. Deutliche
Verluste musste die SPÖ hinnehmen. Die FPÖ und die
Grünen hatten leicht zugelegt.
25. Januar
In der Provinz Maguindanao auf der philippinischen Insel
Mindanao waren mindestens 37 Polizisten und 6 Rebellen
ums Leben gekommen beim Versuch der Festnahme zweier
islamistischer Terroristen. Daraufhin hatte die
philippinische Regierung eine Anhörung über die
Umsetzung des Friedensabkommens mit der Islamischen
Befreiungsfront der Moros ausgesetzt.
26. Januar
Mindestens zehn Menschen waren beim Absturz eines
griechischen Kampfflugzeugs bei einem Übungsflug der
NATO auf einem Luftwaffenstützpunkt im Südosten Spaniens
ums Leben gekommen. Weitere 13 Menschen waren verletzt
worden.
26. Januar
Kurdische Einheiten hatten die syrische Stadt Kobanê an
der türkischen Grenze nahezu vollständig von der
Terrorherrschaft des Islamischen Staates befreit.
26. Januar
In Großbritannien war die Pfarrerin Libby Lane zur
ersten Bischöfin der Kirche von England, der
Mutterkirche der Anglikanischen Kirche, geweiht worden.
Die Zeremonie hatte in der Kathedrale von York
stattgefunden.
26. Januar
Einen Tag nach seinem historischen Wahlsieg war Alexis
Tsipras vom Linksbündnis SYRIZA zum neuen griechischen
Ministerpräsidenten vereidigt worden. SYRIZA war eine
umstrittene Koalition mit der rechtspopulistischen
Partei UNABHÄNGIGE GRIECHEN eingegangen. Einig waren
sich beide Parteien in der strikten Ablehnung der
Sparpropramme und der Forderung eines Schuldenerlasses
durch die internationalen Kreditgeber. Bei einem Treffen
in Brüssel hatten die Euro-Finanzminister in Brüssel
allerdings einen neuen Schuldenschnitt für Griechenland
abgelehnt.
27. Januar
In Russland hatte der Rubel 6 Prozent an Wert verloren
nach der Abstufung der russischen Kreditwürdigkeit auf
Ramschniveau durch die Ratingagentur Standard & Poor's.
An der russischen Börse war der Aktienindex abgestürzt.
Da sich die Gastarbeiter aus Zentralasien das Leben in
Russland nicht mehr leisten konnten, kehrten viele von
ihnen in ihre Heimat zurück. Die Wirtschaft in den
Ländern Tadschikistan und Kirgisistan war durch den
Rückgang der Auslandsüberweisungen hart getroffen
worden.
28. Januar
Der deutsch-österreichische Film „Das finstere Tal“, der
unter der Regie von Andreas Prochaska entstand, war bei
der Verleihung des Österreichischen Filmpreises 2015 als
bester Spielfilm ausgezeichnet worden.
28. Januar
Nach der Abkehr der neuen griechischen Regierung vom
Sparkurs, war der Aktienindex an der Athener Börse
eingebrochen. Durch den massiven Verkauf griechischer
Staatsanleihen fielen diese im Preis bei steigenden
Renditen.
29. Januar
In und um al-Arisch und beim Grenzübergang Rafah auf der
Sinai-Halbinsel waren bei mehreren zeitgleichen
Anschlägen auf ein Dutzend Einrichtungen der
Sicherheitskräfte mindestens 30 Personen ums Leben
gekommen. Weiter 69 Menschen waren verletzt worden. Zu
dem Terroranschlag hatte sich die Gruppe Ansar Bait
al-Maqdis, ein linker Flügel des Islamischen Staates,
bekannt.
30. Januar
In der österreichischen Hauptstadt Wien hatten
anlässliche des Akademikerballs der FPÖ zahlreiche
Gegendemonstrationen stattgefunden. Sie waren von „Jetzt
Zeichen setzen!“ und „Offensive gegen Rechts“
organisiert worden. Die ebenfalls geplante
NOWKR-Demonstrationen war von der Polizei untersagt
worden. NOWKR (No WKR) war ein im Jahr 2008 gegründetes,
antikapitalistisches und antifaschistisches Bündnis.
30. Januar
Mit dem Spiel
VfL Wolfsburg gegen
FC Bayern München
hatte die Rückrunde der Fußball-Bundesligasaison 2014/15
begonnen. Die gastgebende Wolfsburger Mannschaft hatte
das Spiel mit 4:1 gewonnen.
30. Januar
In Pakistan war während des Freitagsgebets in einer
vollbesetzten Moschee im Süden des Landes eine Bombe
explodiert. Bei dem Anschlag waren mindestens 50
Menschen ums Leben gekommen. Alle Opfer waren offenbar
Schiiten.
30. Januar
Die Urteile für zwei frühere serbische Offiziere, die
2010 zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden
waren, wurden nun vom UN-Kriegsverbrechertribunal
bestätigt. Die Offiziere waren aktiv am
Srebrenice-Massaker, dem schlimmsten Kriegsverbrechen in
Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, beteiligt
gewesen.
31. Januar
In Italien war der ehemalige Verteidigungsminister und
Verfassungsrichter Segio Mattarella im vierten Wahlgang
zum neuen Staatspräsidenten Italiens gewählt worden.
31. Januar
Der Gastgeber Australien hatte sich im Finale der
Fußball-Asienmeisterschaft durch ein 2:1 nach
Verlängerung gegen Südkorea durchgesetzt und war zum
ersten Mal Fußball-Asienmeister geworden.
31. Januar
Im Alter von 94 Jahren starb in Berlin der
Altbundespräsident Richard von Weizsäcker. Von 1984 bis
1994 war Weizsäcker Staatsoberhaupt der Bundesrepublik
und später ganz Deutschlands. Mit seiner zum 40.
Jahrestages des Kriegsendes hatte er, der als moralische
Instanz galt, Geschichte geschrieben.
31. Januar
Nach Nigeria hatte sich der Terror von Boko Haram nun
weiter auf das Nachbarland Kamerun ausgedehnt.
Islamistische Terroristen und Soldaten hatten sich
erbitterte Kämpfe geliefert, bei denen mindestens 120
Menschen umkamen. Die Afrikanische Union plante die
Entsendung von Tausenden Soldaten.
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