Januar 2015 - Anschläge, Flüchtlinge, Krisenherde, Missbrauch

Kalender Januar 2015
VWährend in Deutschland immer mehr Menschen bei Protestkundgebungen ihre Ablehnung gegen „Pegida“ zum Ausdruck brachten und demonstrierten, kam aus Paris eine schockierende Meldung. Auf das islam-kritische Satiremagazin „Charlie Hebdo“ war ein Anschlag verübt worden, bei dem zwölf Menschen getötet worden waren. Unter den Opfern waren vier Karikaturisten. Seit diesem Terrorakt herrschte in Paris die höchste Terrorwarnstufe. Die Tat hatte weltweit Entsetzen ausgelöst, auch bei den Muslimverbänden. Trotz dieser Terrorkatastrophe wurde an der nächsten Ausgabe des Satiremagazins fieberhaft gearbeitet, um deren pünktliches Erscheinen nun erst recht zu sichern. In Deutschland hatte ein ganz anderer Todesfall große Trauer ausgelöst: Richard von Weizsäcker, der Altbundespräsident, war in Berlin im Alter von 94 Jahren gestorben.
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Wichtige Ereignisse im Januar 2015

1. Januar
In der Schweiz hatte die Politikerin Simonetta Sommaruga turnusgemäß das Amt der Bundespräsidentin übernommen.
1. Januar
Im Jemen waren durch den Anschlag eines Selbstmordattentäters während einer schiitischen Gedenkzeremonie etwa 50 Menschen umgekommen.
1. Januar
In der ägyptischen Hauptstadt Kairo hatte das Kassationsgericht der Berufung von drei Al-Jazeera-Mitarbeitern stattgegeben. Der Prozess gegen die drei Auslandskorrespondenten Peter Greste (Australien), Mohammed Fadel Fahmy und Baher Mohammed wird neu aufgerollt, die Haft der Angeklagten wurde jedoch nicht aufgehoben. Sie waren am 23. Juni 2014 zu sieben bzw. zehn Jahren Haft verurteilt worden.
1. Januar
Die EU-Ratspräsidentschaft für die erste Jahreshälfte 2015 (bis 31. Juli) wurde von Lettland übernommen.
1. Januar
Litauen war der Eurozone beigetreten, dem Euroraum, der den Euro als offizielle Währung führt.
1. Januar
In der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatte Serbien mit Jahresbeginn die Präsidentschaft übernommen.
2. Januar
Die USA hatten ihre Wirtschaftssanktionen gegen Nordkorea verschärft, nachdem durch einen mutmaßlich nordkoreanischen Hackerangriff auf das Filmstudio Sony Pictures dieses gezwungen werden sollte, die Veröffentlichung der Politkomödie „The Interview“ zu unterbinden. Der Film handelt von einem Mordkomplott des US-Auslandsgeheimdienstes gegen den nordkoreanischen Machthaber. Die verschärften Sanktionen der Vereinigten Staaten hatten neue Strafmaßnahmen gegen zehn Vertreter der Regierung und drei Organisationen und Firmen umfasst.
2. Januar
Das Wrack des ausgebrannten Passagierschiffes „Norman Atlantic“ wurde in den Hafen von Brindisi (Italien) geschleppt. Dort konnten Experten die Blackbox des Schiffes bergen. Angaben des Auswärtigen Amtes war auch eine Deutsche unter den Todesopfern.
2. Januar
Die Schulden, die mittlerweile auf der als ZDF-„Traumschiff“ bekannten MS „Deutschland“ lasteten hatten eine Höhe von 60 Millionen Euro angenommen. Es wurde das Insolvenzverfahren für die Betreibergesellschaft des Schiffs und die Reederei Deilmann eröffnet.
2. Januar
Fünf Tage nach dem Absturz der AirAsia-Maschine zwischen Borneo und Sumatra wurden weiter zahlreiche Menschen vermisst. Bislang hatten Rettungskräfte 30 Leichen geborgen.
3. Januar
Zum ersten Mal seit der Gründung der Türkischen Republik 1923 hatte Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu nach einem Treffen mit Kirchenvertretern dem Neubau einer christlichen Kirche zugestimmt. Diese soll im Istanbuler Stadtteil Yeşilköy entstehen. Die Finanzierung hatte eine Stiftung übernommen.
3. Januar
Das mit Zement beladene und auf Zypern registrierte Frachtschiff „Cemfjord“ war vor der schottischen Küste in stürmischer See gesunken. Die Suche nach den vermissten Seeleuten war ergebnislos verlaufen.
3. Januar
Der führerlose Frachter „Ezadeen“ hatte nach Stunden in rauer See mit 360 Flüchtlingen aus Syrien die italienische Küste erreicht. Die Menschen wurden medizinisch versorgt und waren anschließend auf verschiedene Aufnahmelager in Kalabrien verteilt worden.
4. Januar
Im Vatikan wurden von Papst Franziskus weitere Kardinäle gekürt. Die Schwerpunkte seiner Ernennungen waren die Regionen Südostasien und Ozeanien sowie Leiter nicht prestigewürdiger oder traditioneller Bischofsstühle gewesen.
5. Januar
China hatte einen Handelsstreit mit der Welthandelsorganisation (World Trade Organisation, WTO) beigelegt. Es hatte die Beschränkungen für Seltene Erden aufgehoben. Die größten Vorkommen der Seltenen Erden befinden sich in der Inneren Mongolei, einem autonomen Gebiet in der VR China. Nun hatte die Regierung in Peking wieder eine unbeschränkte Ausfuhr der begehrten Industriemetalle erlaubt, die für Computer und Handys nötig sind.
5. Januar
In Deutschland zeigten immer mehr Menschen bei Protestbekundungen ihre Ablehnung gegen „Pegida“. In mehreren Städten fanden Demonstrationen statt. In Köln war demonstrativ die Beleuchtung des Doms ausgeblieben.
5. Januar
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hatte in der Debatte um einen möglichen Euro-Ausstieg Griechenlands betont, dass die Bundesregierung Griechenland in der Eurozone halten wolle. Jedoch müsste eine neue Regierung in Athen an den Sparvorgaben festhalten.
5. Januar
In Boston (US-Bundesstaat Massachusetts) hatte der Prozess gegen den Bomben-Attentäter Dschochar Zarnajew begonnen, der zusammen mit seinem Bruder am 15. April 2013 den Anschlag auf den Boston-Marathon verübt hatte.
6. Januar
In dichtem Schneeregen bei Mankiwka in der Oblast Tscherkassy in der Ukraine waren bei einem Zusammenstoß eines Militärtransporters mit einem Linienbus 13 Soldaten ums Leben gekommen. Weiter 18 Soldaten waren verletzt worden.
6. Januar
In der türkischen Metropole Istanbul war ein Polizist bei einem Selbstmordanschlag getötet worden. Ein weiterer Beamter war verletzt worden. Die Hintergründe des Anschlags, den eine Frau begangen hatte, waren unklar.
6. Januar
Mehr als 10.000 Menschen waren wegen der heftigen Artilleriegefechte im indisch-pakistanischen Grenzgebiet auf der Flucht. Die Gewalt war seit dem Jahreswechsel eskaliert. Zahlreiche Dörfer waren mittlerweile vollständig verlassen worden.
7. Januar
Der britisch-niederländische Ölkonzern Shell hatte im Rahmen einer außergerichtlichen Einigung 35 Millionen Pfund für die Verseuchung des Nigerdeltas im Jahr 2008 gezahlt. Die Gelder gingen an die 15.600 betroffenen Bewohner, überwiegend Fischer und Kleinbauern. Weitere 20 Millionen Pfund gingen an die nigerianische Gemeinde Bodo.
7. Januar
Mindestens elf Ortschaften waren im Nordosten Nigerias, im Bundesstaat Borno, bei einer Offensive der islamistischen Terrormiliz Boko Haram zerstört worden, darunter auch das Handelszentrum Baga am Tschadsee. Hunderte Menschen waren ums Leben gekommen. Tausende befanden sich auf der Flucht.
7. Januar
In der französischen Hauptstadt Paris waren bei einem Anschlag auf das islam-kritische Satiremagazin „Charlie Hebdo“ zwölf Menschen umgebracht worden, unter denen sich vier Karikaturisten befanden. Präsident François Hollande hatte von einem Terrorakt gesprochen. In Paris galt die höchste Terrorwarnstufe, die Täter waren auf der Flucht. Die Tat hatte weltweit Entsetzen ausgelöst und war auch von Muslimenverbänden verurteilt worden.
7. Januar
Mit Abd al-Fattah as-Sisi hatte in Kairo erstmals ein ägyptisches Staatsoberhaupt die Weihnachtsliturgie der koptischen Christen in der Markuskathedrale besucht. As-Sisi hatte an alle Ägypter appelliert, sich nicht in Muslime und Christen aufteilen zu lassen, sondern die Einheit aller Ägypter zu bewahren.
8. Januar
Bei den Präsidentschaftswahlen in Sri Lanka war es durch ein Kopf-an-Kopf-Rennen zu einem Machtwechsel gekommen. Amtsinhaber Mahinda Rajapaksa hatte überraschend gegen seinen Herausforderer Maithripala Sirisena, den bisherigen Gesundheitsminister, verloren.
8. Januar
Obwohl er vor 37 Jahren gestorben war, ist die Popularität von Elvis Presley unbebrochen. Der King of Rock'n'Roll hätte heute seinen 80. Geburtstag gefeiert.
9. Januar
Zwei Tage nach dem Anschlag auf „Charlie Hebdo“ waren die beiden Attentäter durch Polizeikräfte getötet worden.
9. Januar
In der Garnisonsstadt Rawalpindi nahe der pakistanischen Hauptstadt Islamabad waren beiu einem Anschlag auf eine schiitische Moschee mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Weitere 15 Menschen waren verletzt worden.
9. Januar
In Australien hatte die 16. Fußball-Asienmeisterschaft begonnen. Der Gastgeber hatte das Eröffnungsspiel gegen Kuwait gewonnen. Es war das erste Mal, dass der Asien-Cup, der bis 31. Januar dauerte, nicht auf dem asiatischen Kontinent stattfand.
10. Januar
In den Vereinigten Staaten war das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX mit dem Versuch gescheitert, eine Trägerrakete nach dem Start zur Wiedernutzung auf einer schwimmenden Plattform im Atlantik aufzufangen. Die Landung erfolgte zu hart.
10. Januar
Im Nordosten von Nigeria waren mindestens 20 Menschen bei einem Selbstmordanschlag auf einem belebten Markt ums Leben gekommen. Örtlichen Medien zufolge, sei das Attentat von einem Kind ausgeführt worden, was bislang nicht bestätigt wurde.
10. Januar
In ganz Frankreich hatten rund 700.000 Menschen an Mahnwachen für die 17 Opfer der Anschläge der letzten Tag teilgenommen. In Frankreich war die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen worden.
11. Januar
Hunderttausende Menschen hatten sich in der französischen Hauptstadt zu einem Trauermarsch durch die Stadt zusammengefunden. Der Zug wurde von Staats- und Regierungschefs angeführt, unter ihnen Bundeskanzlerin Angela Merkel.
11. Januar
In Kroatien war bei der Stichwahl um das Amt des Präsidenten erstmals eine Frau an die Spitze des Landes gewählt worden. Kolinda Grabar-Kitarović, die konservative frühere Außenministerin, hatte 50,7 Prozent der Stimmen erhalten und lag damit knapp vor dem favorisierten Amtsinhaber Ivo Josipović, der fast 49,3 Prozent errang.
12. Januar
Auf dem Inselstaat St. Vincent und die Grenadinen war ein mit Schülern besetzter Bus im Norden der Karibikinsel St. Vincent von einer Klippe in den Atlantik gestürzt. Dabei waren mindestens fünf Schüler ums Leben gekommen. Mehrere Schüler waren verletzt worden. Für den kleinen Karibikstaat war das Unglück – laut Regierungschef – eine Tragödie von nationalem Ausmaß.
12. Januar
Der Flugverkehr in der Südsee war durch eine kilometerlange Aschewolke des Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha'apai auf Tonga erheblich beeinträchtigt. Mehrere Flüge nach Tonga waren abgesagt worden.
13. Januar
In Berlin gedachten bei einer von muslimischen Verbänden initiierten Mahnwache Religionsvertreter der Muslime, Christen und Juden sowie Politiker und Tausende Menschen den Opfern des Terrors von Paris. Gleichzeitig hatten sie für Offenheit und Toleranz geworben. Bundespräsident Joachim Gauck hatte in seiner Ansprache hervorgehoben, „...die Terroristen wollten uns spalten, erreicht haben sie das Gegenteil.“
13. Januar
Die französische Nationalversammlung hatte eine Verlängerung des Militäreinsatzes im Irak beschlossen. Es hatte nur eine Gegenstimme gegeben. Die französischen Luftangriffe, mit denen seit September 2014 IS-Stützpunkte und Fahrzeuge bombardiert wurden, würden fortgesetzt werden.
13. Januar
Zum Unwort des Jahres 2014 wurde der Begriff „Lügenpresse“ gekürt. Das Wort war schon Nationalsozialismus ein zentraler Kampfbegriff gewesen. Durch die „Pegida“-Demonstrationen wurde der Begriff wiederbelebt.
14. Januar
In Colombo, der Hauptstadt von Sri Lanka, hatte Papst Franziskus den Missionar Joseph Vaz heiliggesprochen. Dieser hatte sich im 17. Jahrhundert um Arme und Kranke gekümmert und religiöse Spaltungen überwunden. Der Papst war anschließend in den Norden von Sri Lanka geflogen und hatte dort dafür gebetet, dass die Mitglieder der tamilischen Minderheit und die der singhalesischen Mehrheit wieder zu einer Familie werden würden.
14. Januar
Das Titelbild der in einer Rekordauflage erschienenen ersten Ausgabe des französischen Satiremagazins „Charlie Hebdo“ nach den Terroranschlägen auf seine Redaktionsspitze war in der Türkei verboten worden. Internetseiten, die die Karikatur des weinenden Propheten Mohammed mit seinem Schild „Je suis Charlie“ zeigten, waren gesperrt worden. Die türkische Zeitung „Cumhuriyet“, die Auszüge der Karikaturen von „Charlie Hebdo“ gedruckt hatte, hatte schon zuvor Probleme bekommen.
14. Januar
Aus Altersgründen war der elfte Staatspräsident Italiens, Giorgio Napolitano, 89-jährig zurückgetreten. Senatspräsident Pietro Grasso hatte die Amtsgeschäfte kommissarisch übernommen bis zur Wahl eines Nachfolgers.
15. Januar
Die Schweizer Nationalbank hatte den Euro-Mindestkurs des Schweizer Franken aufgehoben. Mit einer Zinssenkung sollte die Aufwertung des Franken gebremst werden. Der Schweizer Aktienmarkt hatte dadurch schwere Verluste erlitten.
15. Januar
Mit dem heutigen Tag hatte der Linieneinsatz und damit die Indienststellung des Airbus A350 begonnen. Er bediente die Strecke zwischen Frankfurt und Doha (Katar) für die Qatar Airways.
15. Januar
In Katar hatte die 24. Handball-Weltmeisterschaft der Männer mit einem Auftaktsieg des Gastgebers und Asienmeisters Katar gegen die Mannschaft aus Brasilien begonnen.
15. Januar
In Mauretanien war der Menschenrechtler und Anti-Sklaverei-Aktivist Biram Dah Abeid mit seiner Mitstreiter zu zwei Jahren Haft wegen Volksverhetzung und Mitgliedschaft in einer nicht zugelassenen Organisation verurteilt worden. Das Urteil galt als politisch motiviert, da er bei den letzten Wahlen den Präsidenten herausgefordert hatte.
15. Januar
In Belgien war eine landesweite Antiterror-Operation gegen Dschihadisten gestartet worden. Zwei Terrorverdächtige waren Verviers getötet worden, die offenbar Polizeikräfte als Ziel ausgewählt hatten.
16. Januar
Im Tschad hatte das Parlament einem Vorschlag von Präsident Idriss Déby zur Bekämpfung der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram zugestimmt, nach dem Truppen in die Nachbarländer Kamerun und Nigeria zur Unterstützung von deren Militäreinheiten entsendet werden sollten. Das Ziel war die Rückeroberung der Stadt Baga auf der gegenüberliegenden Seite des Tschadsees.
16. Januar
Die Vereinigten Staaten hatten ihr Embargo gegen Kuba nach 47 Jahren gelockert. Erhebliche Reise- und Handelserleichterungen waren wirksam geworden.
16. Januar
Nach dem Freitagsgebet in Zinder, der zweitgrößten Stadt im Niger, waren nach Protesten gegen das Titelblatt der ersten Ausgabe des französischen Satiremagazins „Charlie Hebdo“ nach den Terroranschlägen auf seine Redaktionsspitze in Gewalt umgeschlagen. Ein französisches Kulturzentrum war in Brand gesteckt worden. Mindestens vier Menschen waren ums Leben gekommen. Weitere 45 Menschen waren verletzt worden.
17. Januar
Beim Eröffnungsspiel der 30. Fußball-Afrikameisterschaft hatte die Gastgeber-Mannschaft von Äquatorialguinea gegen die Mannschaft aus Republik Kongo unentschieden gespielt.
17. Januar
Bei andauernden Protesten gegen das Titelblatt der ersten Ausgabe von „Charlie Hebdo“ nach den Terroranschlägen waren in der nigrischen Hauptstadt Niamey Bars attackiert worden. Es waren sieben Kirchen in Brand gesteckt worden, darunter das größte protestantische Gotteshaus. Die Zahl der Opfer betrug mindestens zehn.
18. Januar
Mit einer Freiluftmesse im Rizal-Park in der philippinischen Hauptstadt Manila hatte Papst Franziskus seine Asienreise beendet. Der Papst hatte in seiner Predigt die soziale Ungerechtigkeit angeprangert.
18. Januar
Der Gesundheitsminister von Mali, Ousmane Kone, hatte die Ebola-Epidemie für sein Land als beendet erklärt. Seit 42 Tagen hatte es keine Meldung über eine Neuinfektion mehr gegeben.
19. Januar
In der Region Donbass waren mindestens 23 Menschen bei heftigen Kämpfen zwischen prorussischen Separatisten und Regierungstruppen um die Kontrolle des zerstörten Flughafens Donezk ums Leben gekommen. Weitere 150 Menschen waren verletzt worden.
19. Januar
Der tschetschenische Präsident Ramsan A. Kadyrow hatte die Menschen zum Protest gegen die Mohammed-Karikaturen in der jüngsten „Charlie Hebdo“-Ausgabe aufgerufen. Seinem Ruf waren Hunderttausende gefolgt. Der Präsident selbst gehörte ebenfalls zu den Demonstranten.
19. Januar
In Argentinien war ein Staatsanwalt tot aufgefunden worden, der brisante Anschuldigungen gegen Argentiniens Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner erhoben hatte. Um einen Deal mit dem Iran nicht zu gefährden, habe Kirchner die Ermittlungen behindert. Derartige Beweise sollte der Staatsanwalt vor dem Parlament vorlegen.
20. Januar
Bei den Präsidentschaftswahlen in Sambia hatte sich Verteidigungsminister Edgar Lungu von der regierenden Patriotischen Front mit 48,3 Prozent der Stimmen knapp gegen den Oppositionsführer Hakainde Hichilema von der Einheitspartei für nationale Entwicklung durchgesetzt. Dieser war auf rund 46,7 Prozent der Stimmen gekommen. Weil seine Eltern nicht aus Sambia stammten, hatte der amtierende Interimspräsident Guy Scott bei den Wahlen nicht kandidieren dürfen.
20. Januar
Im Jemen war im Machtkampf zwischen der Regierung und schiitischen Huthi-Rebellen von letzteren der Präsidentenpalast in der Hauptstadt Sanaa besetzt worden. Unklar war der Verbleib des Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi.
20. Januar
Der französische Premierminister Manuel Valls hatte in der Debatte über soziale Ursachen des islamistischen Terrorismus von einer „territorialen, sozialen und ethnischen Apartheid“ in Frankreich gesprochen. Von zentraler Bedeutung sei deshalb der Kampf gegen Ungleichheit.
20. Januar
In der Ukraine war mit der Teilmobilmachung begonnen worden. Bis zu 50.000 Reservisten sollten eingezogen werden, um Soldaten abzulösen, die schon länger gegen Separatisten im Osten des Landes gekämpft hatten.
21. Januar
Zur Beendigung des einjährigen Bürgerkrieges hatten sich die Konfliktparteien im Südsudan auf eine Machtteilung in dem jungen Staat geeinigt. In Tansania hatten der südsudanesische Präsident Salba Kiir Mayardit und der Rebellenführer Riek Machar ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet. Es soll die beiden rivalisierenden Flügel der Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung (SPLM) wieder zusammenbringen. Diese waren nach einem Konflikt zwischen dem Präsidenten sowie dem Rebellenführer und ehemaligen Vizepräsidenten gespalten wegen der ethnischen Zugehörigkeit.
21. Januar
Im Jemen war bei einer Einigung zwischen dem jemenitischen Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi und den Huthi-Rebellen der von den letzteren kritisierte Entwurf der neuen Verfassung geändert worden. Im Gegenzug war der Präsidentenpalast geräumt worden. Außerdem wurde der Stabschef des Staatsoberhauptes auf freien Fuß gesetzt.
21. Januar
In Tel Aviv (Israel) waren bei einer Messerattacke in einem Linienbus, die ein Palästinenser ausgelöst hatte, mindesten neun Fahrgäste verletzt worden. Die Polizei ging bei der Attacke von einem Terroranschlag aus.
22. Januar
Um der Gefahr einer Deflation zu begegnen und die Wirtschaft zu stimulieren, hatte die Europäische Zentralbank in Frankfurt am Main den massenhaften Aufkauf von Staatsanleihen von Euro-Ländern angekündigt.
22. Januar
Insgesamt mehr als 40 Menschen waren bei Protesten gegen ein umstrittenes Wahlgesetz in der Demokratischen Republik Kongo von Sicherheitskräften in Kinshasa und Goma getötet worden. Dutzende weitere Personen waren verletzt worden. Das umstrittene Wahlgesetz hatte eine Volkszählung vor den nächsten Wahlen vorgesehen. Die Opposition befürchtete eine Verzögerung der Wahlen.
22. Januar
Von der UNO wurde der weltweite Antisemitismus scharf kritisiert. Generalsekretär Ban Ki Moon betonte, dass gerade in Europa die Judenfeindlichkeit an.
22. Januar
Wegen des Konflikts und Machtkampfes mit schiitischen Huthi-Rebellen hatten die jeminitische Regierung unter Ministerpräsident Khaled Bahah sowie Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi jeweils den Rücktritt erklärt.
23. Januar
In Saudi-Arabien hatte das saudische Königshaus nach dem Tod des bisherigen Königs Abdullah ibn Abd al-Aziz dessen Halbbruder Salman ibn Abd al-Aziz zum neuen Regenten ernannt. Der jüngste Sohn des Staatsgründers Abd al-Aziz ibn Saud, Prinz Muqurin ibn Abd al-Aziz geworden. Sein Stellvertreter war Prinz Mohammed ibn Naif geworden. Dieser würde im Falle einer Thronbesteigung der Erste aus der Enkelgeneration des Staatsgründers sein. In einer Fernsehansprache hatte der neue König verkündet, dass er die Politik seiner Vorgänger fortsetzen wolle. Der Thronwechsel war in einer für Saudi-Arabien schwierigen Zeit nach den Umbrüchen im Nachbarland Jemen und dem Vorrücken des Islamischen Staates im Irak bis an die gemeinsame Staatsgrenze erfolgt. Der verstorbene König Abdullah, um den ganz Saudi-Arabien trauerte, war in einer stillen Zeremonie beigesetzt worden. Der König war eine Art Vaterfigur für die Menschen des Landes gewesen.
23. Januar
Zum Abschluss des deutsch-italienischen Gipfels hatte die Bundeskanzlerin Angela Merkel die Reformen Italiens gelobt. Ministerpräsident Matteo Renzi hatte einen „Reformturbo“ versprochen.
24. Januar
Die prorussischen Separatisten hatte ihre angekündigte Offensive im Osten der Ukraine auf die strategisch wichtige Industrie- und Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer gestartet. Mindestens 27 Menschen waren bei einem Raketenangriff ums Leben gekommen, weil das Geschoss auf einem Markt in einem dicht besiedelten Wohnviertel eingeschlagen war. Der Raketenangriff stammte Untersuchungen der OSZE zufolge aus einem unter Kontrolle der Rebellen stehenden Gebiet. Die Ukraine hatte zur Bekämpfung der Rebellen ihre dortigen Truppen verstärkt. Sollte die Unterstützung der Rebellen durch Russland andauern, hatte die Europäische Union der russischen Regierung mit weiteren Konsequenzen gedroht.
24. Januar
Vier mutmaßliche Dschihadisten waren in der spanischen Exklave Ceuta in Nordafrika festgenommen worden. Angaben des spanischen Innenministeriums zufolge waren die beiden Brüderpaare radikalisiert und sehr gut ausgebildet gewesen.
24. Januar
In der Universitätsklinik Kiel (Schleswig-Holstein) war bei elf Toten der MRGN-Erreger nachgewiesen worden.
25. Januar
In Griechenland war bei den Parlamentswahlen das Linksbündnis SYRIZA mit Spitzenkandidat Alexis Tsipras als Sieger hervorgegangen. SYRIZA hatte mit mehr als 36 Prozent der Stimmen 149 Mandate erhalten. Die absolute Mehrheit hattes es nur knapp verpasst. Auf 28 Prozent der Stimmen war die bisherige Regierungspartei NEUE DEMOKRATIE unter Ministerpräsident Andonis Samaras gekommen. Erhebliche Stimmenverluste hatte die Sozialistische Bewegung PASOK hinnehmen müssen. Sie erreichte knapp 5 Prozent der Stimmen. Drittstärkste Kraft war die rechtsextreme Partie GOLDENE MORGENRÖTE mit mehr als 6 Prozent geworden. Für SYRIZA war als Koalitionspartner die rechtspopulistische Partei UNABHÄNGIGE GRIECHEN in Frage gekommen. Sie hatte mit knapp 5 Prozent der Stimmen 13 Sitze erhalten.
25. Januar
Den nigerianischen Streitkräften war es gelungen, einen Angriff der fundamentalistischen sunnitischen Terrororganisation Boko Haram auf die Millionenstadt Maiduguri abzuwehren. Über die Stadt wurde eine Ausgangssperre verhängt. Allerdings konnte Boko Haram die Kleinstadt Monguno erobern. Sie ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt.
25. Januar
Die Partei Juwa (Sonne) des früheren Präsidenten Ahmed Abdallah Mohamed Sambi hatte bei der ersten Runde der Wahlen der Unionsversammlung in dem afrikanischen Inselstaat Komoren die meisten Stimmen erhalten. Am 22. Februar sollte die zweite Wahlrunde stattfinden.
25. Januar
In Niederösterreich hatte die ÖVP bei den Gemeinderatswahlen ihr Ergebnis halten können. Deutliche Verluste musste die SPÖ hinnehmen. Die FPÖ und die Grünen hatten leicht zugelegt.
25. Januar
In der Provinz Maguindanao auf der philippinischen Insel Mindanao waren mindestens 37 Polizisten und 6 Rebellen ums Leben gekommen beim Versuch der Festnahme zweier islamistischer Terroristen. Daraufhin hatte die philippinische Regierung eine Anhörung über die Umsetzung des Friedensabkommens mit der Islamischen Befreiungsfront der Moros ausgesetzt.
26. Januar
Mindestens zehn Menschen waren beim Absturz eines griechischen Kampfflugzeugs bei einem Übungsflug der NATO auf einem Luftwaffenstützpunkt im Südosten Spaniens ums Leben gekommen. Weitere 13 Menschen waren verletzt worden.
26. Januar
Kurdische Einheiten hatten die syrische Stadt Kobanê an der türkischen Grenze nahezu vollständig von der Terrorherrschaft des Islamischen Staates befreit.
26. Januar
In Großbritannien war die Pfarrerin Libby Lane zur ersten Bischöfin der Kirche von England, der Mutterkirche der Anglikanischen Kirche, geweiht worden. Die Zeremonie hatte in der Kathedrale von York stattgefunden.
26. Januar
Einen Tag nach seinem historischen Wahlsieg war Alexis Tsipras vom Linksbündnis SYRIZA zum neuen griechischen Ministerpräsidenten vereidigt worden. SYRIZA war eine umstrittene Koalition mit der rechtspopulistischen Partei UNABHÄNGIGE GRIECHEN eingegangen. Einig waren sich beide Parteien in der strikten Ablehnung der Sparpropramme und der Forderung eines Schuldenerlasses durch die internationalen Kreditgeber. Bei einem Treffen in Brüssel hatten die Euro-Finanzminister in Brüssel allerdings einen neuen Schuldenschnitt für Griechenland abgelehnt.
27. Januar
In Russland hatte der Rubel 6 Prozent an Wert verloren nach der Abstufung der russischen Kreditwürdigkeit auf Ramschniveau durch die Ratingagentur Standard & Poor's. An der russischen Börse war der Aktienindex abgestürzt. Da sich die Gastarbeiter aus Zentralasien das Leben in Russland nicht mehr leisten konnten, kehrten viele von ihnen in ihre Heimat zurück. Die Wirtschaft in den Ländern Tadschikistan und Kirgisistan war durch den Rückgang der Auslandsüberweisungen hart getroffen worden.
28. Januar
Der deutsch-österreichische Film „Das finstere Tal“, der unter der Regie von Andreas Prochaska entstand, war bei der Verleihung des Österreichischen Filmpreises 2015 als bester Spielfilm ausgezeichnet worden.
28. Januar
Nach der Abkehr der neuen griechischen Regierung vom Sparkurs, war der Aktienindex an der Athener Börse eingebrochen. Durch den massiven Verkauf griechischer Staatsanleihen fielen diese im Preis bei steigenden Renditen.
29. Januar
In und um al-Arisch und beim Grenzübergang Rafah auf der Sinai-Halbinsel waren bei mehreren zeitgleichen Anschlägen auf ein Dutzend Einrichtungen der Sicherheitskräfte mindestens 30 Personen ums Leben gekommen. Weiter 69 Menschen waren verletzt worden. Zu dem Terroranschlag hatte sich die Gruppe Ansar Bait al-Maqdis, ein linker Flügel des Islamischen Staates, bekannt.
30. Januar
In der österreichischen Hauptstadt Wien hatten anlässliche des Akademikerballs der FPÖ zahlreiche Gegendemonstrationen stattgefunden. Sie waren von „Jetzt Zeichen setzen!“ und „Offensive gegen Rechts“ organisiert worden. Die ebenfalls geplante NOWKR-Demonstrationen war von der Polizei untersagt worden. NOWKR (No WKR) war ein im Jahr 2008 gegründetes, antikapitalistisches und antifaschistisches Bündnis.
30. Januar
Mit dem Spiel VfL Wolfsburg gegen FC Bayern München hatte die Rückrunde der Fußball-Bundesligasaison 2014/15 begonnen. Die gastgebende Wolfsburger Mannschaft hatte das Spiel mit 4:1 gewonnen.
30. Januar
In Pakistan war während des Freitagsgebets in einer vollbesetzten Moschee im Süden des Landes eine Bombe explodiert. Bei dem Anschlag waren mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen. Alle Opfer waren offenbar Schiiten.
30. Januar
Die Urteile für zwei frühere serbische Offiziere, die 2010 zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden waren, wurden nun vom UN-Kriegsverbrechertribunal bestätigt. Die Offiziere waren aktiv am Srebrenice-Massaker, dem schlimmsten Kriegsverbrechen in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, beteiligt gewesen.
31. Januar
In Italien war der ehemalige Verteidigungsminister und Verfassungsrichter Segio Mattarella im vierten Wahlgang zum neuen Staatspräsidenten Italiens gewählt worden.
31. Januar
Der Gastgeber Australien hatte sich im Finale der Fußball-Asienmeisterschaft durch ein 2:1 nach Verlängerung gegen Südkorea durchgesetzt und war zum ersten Mal Fußball-Asienmeister geworden.
31. Januar
Im Alter von 94 Jahren starb in Berlin der Altbundespräsident Richard von Weizsäcker. Von 1984 bis 1994 war Weizsäcker Staatsoberhaupt der Bundesrepublik und später ganz Deutschlands. Mit seiner zum 40. Jahrestages des Kriegsendes hatte er, der als moralische Instanz galt, Geschichte geschrieben.
31. Januar
Nach Nigeria hatte sich der Terror von Boko Haram nun weiter auf das Nachbarland Kamerun ausgedehnt. Islamistische Terroristen und Soldaten hatten sich erbitterte Kämpfe geliefert, bei denen mindestens 120 Menschen umkamen. Die Afrikanische Union plante die Entsendung von Tausenden Soldaten.

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