Februar 2015 – Zerstörung, Schulden und wacklige
Waffenruhe
Dass in Moskau bei einem Brand große Teile der
Russischen Akademie der Wissenschaften zerstört worden
waren, ist schlimm. Noch schlimmer aber war die bewusste
Zerstörung assyrischer Kulturgüter, die von der
Terrormiliz Islamischer Staat mit Hämmern zertrümmert
wurden. Banausentum schlimmster Art, das von Verachtung
gegenüber den Schätzen der Minderheit zeugt. Der Februar
brachte auch den Tod eines russischen Oppositionellen –
Boris Nemzos, der massive Kritik an Präsident Putin
geübt hatte und den Ukraine-Krieg als russische
Aggression bezeichnet hatte. Nemzow war auf offener
Straße in der Nähe des Kremls erschossen worden. In
Griechenland kämpfte derweil die neue Regierung unter
Alexis Tsipras um Schuldenerleichterung durch die
Europäische Union. Und in der Ukraine hatte der Krieg
noch kein Ende gefunden. Die NATO hatte mittlerweile
eine Schnelle Eingreiftruppe gebildet. Der französische
Präsident Hollande und Bundeskanzlerin Merkel hatten
Mitte des Monats versucht zu vermitteln. Beide Politiker
waren in die
Ukraine gereist. Immerhin war es ihnen
gelungen, eine Waffenruhe zu vereinbaren.
Ereignisse & Schlagzeilen Februar 2015
1. Februar
Die American-Football-Mannschaft New England Patriots
hatte durch einen Sieg über die Seattle Seahawks den 49.
Super Bowl in Glendale (US-Bundesstaat Arizona)
gewonnen.
1. Februar
Zum fünften Mal war Frankreich durch einen Sieg über den
Gastgeber Katar Weltmeister im Finale der
24.Handball-Weltmeisterschaft geworden. Der Erfolg der
Katarer als Vizeweltmeister hatte Diskussionen über den
Nationenwechsel von Spielern ausgelöst, weil in der
katarischen Handball-Nationalmannschaft
überdurchschnittlich viele Mannschaftsteilnehmer
regelkonform für andere Nationen spielten.
1. Februar
Bei einem Großfeuer in Moskau waren weite Teile der
Bibliothek der Russischen Akademie der Wissenschaften
zerstört worden.
1. Februar
Der inhaftierte australische Al-Dschasira-Reporter und
Kriegsberichterstatter Peter Greste war von Ägypten
abgeschoben worden. In Australien sollte er eine
siebenjährige Haftstrafe absitzen. Greste war 2014 wegen
angeblicher Unterstützung der Muslimbruderschaft
verurteilt worden.
2. Februar
Der Internationale Gerichtshof in Den Haag (
Niederlande)
hatte Serbien und Kroatien vom gegenseitig erhobenen
Vorwurf des Völkermords während des Jugoslawienkriegs
freigesprochen.
2. Februar
Weil die Kämpfe in der Ost-Ukraine sich auf alle
Frontabschnitte ausdehnten, hatte ein Separatistenführer
in Donezk die Mobilmachung von bis zu 100.000 Kämpfern
angekündigt.
2. Februar
Der ehemalige italienische Regierungschef Silvio
Berlusconi durfte einem Entscheid eines Mailänder
Gerichts zufolge seinen Sozialdienst früher beenden.
Außerdem war Berlusconi zur Vereidigung des neuen
Staatspräsidenten eingeladen worden.
2. Februar
Im Zuge des harten Vorgehens der ägyptischen Justiz
gegen die Muslimbruderschaft waren in der Hauptstadt
Kairo Todesurteile gegen 183 Anhänger der verbotenen
Organisation bestätigt worden. Sie sollen während des
Umsturzes Polizisten getötet haben.
3. Februar
Aus Jordanien war bekannt geworden, dass der jordanische
Pilot Mu'ādh al-Kasāsba ermordet wurde. Wahrscheinlich
war er Anfang Januar von der Terrororganisation IS
verbrannt worden.
3. Februar
Im Tschad hatten die Streitkräfte des Landes nach
schweren Kämpfen gegen die Terrormiliz Boko Haram die
nordnigerianische Stadt Gamboru zurückerobert.
3. Februar
Der neue griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras
warb weiter bei Partnern für eine Entlastung beim
Schuldendienst. Er traf in Rom Italiens Regierungschef
Matteo Renzi, bei dessen Regierung er mit Wohlwollen
rechnen konnte.
4. Februar
In Kamerun hatte bei einem mutmaßlichen Racheakt für die
gestrige Niederlage im Norden Nigerias die Terrormiliz
Boko Haram den Ort Fotokol im Norden Kameruns
überfallen. Neben tschadischen und kamerunischen
Soldaten waren auch Dutzende Zivilisten getötet worden.
4. Februar
Kurz nach dem Start war ein Flugzeug vom Typ Turboprop
der taiwanesischen Fluggesellschaft Trans Asia Airways
in der Nähe von Taipeh abgestürzt. Dabei waren 43 der 58
Menschen an Bord ums Leben gekommen.
4. Februar
Um Anschläge radikaler Islamisten zu verhindern, hat die
Bundesregierung eine Gesetzesänderung erarbeitet.
Künftig werde der Versuch der Ausreise bereits als
Straftat geahndet.
4. Februar
Nach Angaben des ukrainischen Militärs hatten
prorussische Separatisten rund 80 Orte innerhalb eines
Tages angegriffen. Donezkt und Debaltsewe waren
besonders umkämpft. Um Zivilisten die Flucht zu
ermöglichen, hatte die EU zu einer sofortigen Waffenruhe
aufgerufen.
5. Februar
In Osttimor hatte Premierminister Xanana Gusmao mit
einem Schreiben an Präsident Taur Matan Ruak seinen
Rücktritt eingereicht. Zu Wochenbeginn hatte er
Gespräche mit dem Staatsoberhaupt über eine
Regierungsumbildung nach Korruptionsvorwürfen gegen
mehrere Minister begonnen. Für seine Nachfolge hatte
Gusmao als Wunschkandidat Rui Maria de Araújo benannt.
5. Februar
Als Reaktion auf die russische Einmischung in den
Ukraine-Konflikt hatte die NATO die Aufstockung der
schnellen Eingreiftruppe für weltweite Einsätze auf
30.000 Soldaten geplant. Unter anderem sollten sechs
neue Stützpunkte in den östlichen Nato-Ländern Estland,
Lettland, Litauen, Polen, Rumänien und
Bulgarien als
Logistik- und Koordinierungszentren dienen.
5. Februar
In Argentinien sollte Bundesrichter und
Menschenrechtsexperte Daniel Rafecas Vorwürfe gegen
Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner nach dem
mysteriösen Tod des Sonderstaatsanwaltes Alberto Nisman
prüfen. Kirchner stand unter dem Verdacht, die
Strafverfolgung mutmaßlicher iranischer Drahtzieher des
Anschlages auf das jüdische Gemeindezentrum AMIA von
1994 vereiteln zu wollen.
5. Februar
Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis war zu
einem Antrittsbesuch bei seinem deutschen Amtskollegen
Wolfgang Schäuble zu Besuch, um über Auswege aus der
Schuldenkrise zu beraten. Varoufakis betonte die
Möglichkeit einer Umschuldung, Schäuble hingegen mahnte,
das gemachte Zusagen eingehalten werden sollten.
6. Februar
Für seine Weigerung, die Fußball-Afrikameisterschaft
2015 auszutragen, wurde Marokko vom afrikanischen
Fußballverband geahndet. Marokko wurde von den nächsten
beiden Kontinentalmeisterschaften ausgeschlossen und
musste eine Geldstrafe von einer Million Dollar zahlen.
Marokko hatte seine Absage mit der Sorge vor der
Ebola-Epidemie begründet. Die Ausrichtung der
Afrikameisterschaft wurde ersatzweise nach
Äquatorialguinea vergeben.
6. Februar
Im äußersten Südosten von Niger hatten nigrische und
tschadische Truppen eine Offensive der Terrormiliz Boko
Haram auf die Städte Diffa und Bosso abgewehrt. Dabei
waren mehr als 100 Milizionäre getötet worden. Zum
ersten Mal hatte der Konflikt auf Niger übergegriffen.
6. Februar
Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der
Leyen hatte bei der Eröffnung der 51. Münchener
Sicherheitskonferenz (6.-8. Januar) das Angebot
Deutschlands erneuert, in enger Zusammenarbeit mit
seinen Partnern eine stärkere Führungsrolle zu
übernehmen.
6. Februar
Nach dem Zerfall der Staatsmacht im Jemen hatten
schiitische Milizinäre der Huthi-Rebellen die Übernahme
der Kontrolle über das Land angekündigt. Mit der
Veröffentlichung einer Übergangsverfassung war das Amt
des Präsidenten für zwei Jahre von einem noch zu
wählenden fünfköpfigen Gremium sowie das aufgelöste
Parlament durch einen provisorischen Nationalrat ersetzt
worden.
7. Februar
In der irakischen Hauptstadt Bagdad waren unmittelbar
vor der geplanten Aufhebung der nächtlichen
Ausgangssperre bei einer dortigen Anschlagserie 32
Menschen ums Leben gekommen.
7. Februar
In der Slowakei war ein Referendum über ein Verbot
gleichgeschlechtlicher Ehen an der zu geringen
Beteiligung von 21 Prozent der Wahlberechtigten
gescheitert. Es wäre eine 50-prozentige Beteiligung
nötig gewesen. Unter den Abstimmenden hatten 90 Prozent
gegen die Homo-Ehe gestimmt.
7. Februar
Zwischen verschiedenen Gruppierungen von Tuareg-Rebellen
und regierungstreuen Milizen waren in der Region Gao im
Osten von
Mali Kämpfe aufgeflammt. Es war dabei um die
Kontrolle von Handelsorten und -wegen gegangen.
7. Februar
In Nigeria hatte die staatliche Wahlkommission die
Verlegung der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen
wegen Sicherheitsbedenken vom 14. Februar auf den 28.
März verkündet. Ebenfalls aus Sicherheitsgründen waren
die Gouverneurs- und Regionalwahlen in den 36
Bundesstaaten vom 28. Februar auf den 11. April
verschoben worden. Eine Eingreiftruppe der Afrikanischen
Union sollte in den verbleibenden Wochen bis zu den
Wahlen die nordöstlichen Gebiete des Landes aus dem
Griff der Terrormiliz Boko Haram befreien.
9. Februar
Im Ukraine-Konflikt wollte die EU die neuen Sanktionen
wegen der derzeitigen Friedensbemühungen gegen Russland
vorerst nicht umsetzen. Die Entwicklung sollte erst
abgewartet werden. Das jedenfalls sagte der französische
Außenminister Laurent Fabius nach Beratungen mit den
EU-Amtskollgen.
10. Februar
Mindestens 15 Menschen waren bei mehreren
Raketenangriffen auf die ukrainische Stadt Kramatorsk
getötet worden. Weitere 63 Menschen waren verletzt
worden. Geschosse des russischen Raketenwerfer-Typs
Smertsch waren im ukrainischen Militärhauptquartier für
die Anti-Terror-Operation in dichtbesiedelten
Wohngebieten und am dortigen Flughafen eingeschlagen.
10. Februar
In Taiwan war der Minister für die Beziehungen zu
Festlandchina, Wang Yu-chi, nach Vorwürfen, ein
frühererDelegierter von ihm habe Staatsgeheimnisse an
die Volksrepublik Chinia weitergegeben, zurückgetreten.
10. Februar
In Berlin war mit einem Staatsakt des am 31. Januar
verstorbenen Alt-Bundespräsidenten Richard von
Weizsäcker gedacht worden. Das ehemalige Staatsoberhaupt
war in Reden mehrerer Trauergäste als „großer Deutscher“
gewürdigt worden.
11. Februar
In Italien war der Kapitän der „Costa Concordia“,
Francesco Schettino, in erster Instanz zu 16 Jahren Haft
wegen Schiffbruchs und fahrlässiger Tötung sowie zu
einem fünfjährigen Berufsverbot verurteilt worden.
11. Februar
In der weißrussischen Hauptstadt Minsk hatte das
Ukraine-Gipfeltreffen stattgefunden, auf dem unter
deutsch-französischer Vermittlung die Präsidenten
Russlands und der
Ukraine über einen Frieden im Donbass
verhandelten. Es hatte viele Streitpunkte gegeben.
11. Februar
Nachdem vor einem Jahr die Schweizer eine Begrenzung der
Zuwanderung per Volksabstimmung festgelegt hatten, legte
die Regierung in Bern nun einen entsprechenden
Gesetzentwurf vor. Das Land wurde aber durch die
Umsetzung vor ein Dilemma gestellt.
12. Februar
In Venezuela war es zum Jahrestag der Proteste in
Venezuela 2014 erneut zu gewalttägigen Demonstrationen
gegen den amtierenden Staatspräsidenten Nicolas Maduro
gekommen.
12. Februar
Unter Vermittlung von Bundeskanzlerin Angela Merkel und
des französischen Präsidenten Francois Hollande hatten
die Präsidenten der Ukraine, Petro Poroschenko und
Russland als indirekter Vertreter der prorussischen
Separatisten, Wladimir Putin, eine Einigung über eine
Waffenruhe im Kriegsgebiet Donbass im Osten der Ukraine
unterzeichnet. Sie sollte am darauffolgenden Sonntag
(15.2.) in Kraft treten.
13. Februar
Die Behörden in Sierra Leone hatten nach einem erneuten
Todesfall durch das Ebola-Virus 700 Häuser im westlichen
Vorort Aberdeen der Hauptstadt Freetown als
Vorsichtsmaßnahme unter Quarantäne gestellt. In
Westafrika waren durch die Ebolafieber-Epidemie bisher
9250 Menschen gestorben.
13. Februar
In der Ukraine hatte der Präsident Petro Poroschenko den
ehemaligen georgischen Präsidenten Micheil Saakaschwili
als Berater für Reformen berufen.
13. Februar
Die islamistische Terrormiliz Boko Haram hatte erstmals
nach dem Eingreifen der tschadischen Armee das Dorf
Ngouboua am Ufer des Tschadsees überfallen und dort zehn
Bewohner getötet.
13. Februar
In Pakistan hatte ein Anschlag der
Taliban auf eine
schiitische Moschee mindestens 19 Menschenleben
gefordert. Weitere 40 Menschen waren verletzt worden.
13. Februar
Ein vom Senegal und der Afrikanischen Union
eingerichtetes Sondertribunal hatte entschieden, den
früheren Präsidenten der Republik Tschad, Hissène Habré,
wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor ein
Schwurgericht im Senegal zu stellen. Habré war dorthin
geflohen. Rund 40.000 Oppositionelle und Mitglieder
ethnischer Minderheiten waren während seiner
achtjährigen Herrschaft umgekommen. Erstmals sollte ein
afrikanischer Staatschef vor einem afrikanischen Gericht
wegen Gräueltaten der Prozess gemacht werden.
13. Februar
In Myanmar waren bei Kämpfen zwischen Rebellen und der
myanmarischen Armee in der Region Kokang im Shan-Staat
Dutzende Soldaten umgekommen. Tausende Zivilisten,
zumeist ethnische Chinesen, waren über die Grenze in die
Provinz Yunnan der
Volksrepublik China geflüchtet.
Territoriale Streitigkeiten waren als Auslöser des
bewaffenten Konflikts angenommen worden.
14. Februar
Mit einer Weite von 250 Metern hatte der slowenische
Skispringer Peter Prevc einen neuen Weltrekord im
Skifliegen aufgestellt.
14. Februar
In der dänischen Hauptstadt Kopenhagen war bei einer
Schießerei während einer Veranstaltung über Kunst,
Meinungsfreiheit und Gotteslästerei eine Person ums
Leben gekommen. Drei Polizisten waren verletzt worden.
Die Polizei war davon ausgegangen, dass der Anschlag dem
schwedischen Mohammed-Karikaturisten Lars Vilks gegolten
habe, einem Redner der Veranstaltung.
14. Februar
Bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin hatte
der iranische Film „Taxi“ den Goldenen Bären bekommen.
Die Jury hatte diesen Film des Regimekritikers Jafar
Panahi als Zeichen gegen die Unterdrückung der Kunst
gewürdigt. Panahi selbst durfte nicht aus dem Iran
ausreisen, da er unter Hausarrest stand und Berufsverbot
hatte, deshalb nahm seine Nichte den Preis entgegen.
14. Februar
In der dänischen Hauptstadt Kopenhagen hatten Unbekannte
vor einer Synagoge eine Veranstaltung mit dem
schwedischen Mohammed-Karikaturisten Lars Vilks
beschossen, dabei war ein Teilnehmer getötet worden.
Drei Polizisten waren verletzt worden. Vilks sowie der
anwesende französische Botschafter waren unverletzt
geblieben.
15. Februar
Wegen Hinweisen auf einen bevorstehenden Terroranschlag
war der diesjährige Braunschweiger Karnevalsumzug
abgesagt worden.
15. Februar
Vor der Küste der italienischen Insel Lampedusa konnten
mehr als 2. afrikanische Flüchtlinge gerettet worden,
die wahrscheinlich von Libyen aus aufgebrochen waren.
Sie waren auf insgesamt zwölf Boote verteilt gewesen,
als sie in Seenot gerieten.
15. Februar
Die SPD unter dem ersten Bürgermeister Olaf Scholz hatte
bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg 45,6 Prozent der
Stimmen erhalten. Auf die CDU entfielen nach
Stimmenverlust nur noch 15,9 Prozent. Grüne und Linke
hatten 12,2 Prozent bzw. 8,5 Prozent erreicht. Erstmals
seit mehr als 15 Monaten hatte sich die FDP mit 7,4
Prozent im Landesparlament behaupten können. Aus dem
Stand hatte die AfD 6,1 Prozent der Stimmen bekommen und
war damit erstmals in einem westdeutschen Landtag
vertreten. Mit 56,5 Prozent war die Wahlbeteiligung auf
einen neuen Tiefstand geraten. Mit dieser Wahl hatte die
SPD ihre absolute Mehrheit verloren und sucht nun nach
einem Koalitionspartner.
15. Februar
Ägyptens Staatspräsident Abdal al-Fattah as-Sisi hatte
eine siebentägige Staatstrauer über das Land verhängt,
nachdem ein Video veröffentlicht worden war, das die
Ermordung von 21 ägyptischen koptisch-christlichen
Gastarbeitern durch einen Ableger der Terrororganisation
Islamischer Staat zeigte. Die Gastarbeiter waren vor
Wochen im Raum Sirte (Libyen) entführt worden. Mit der
Ermordung der Gastarbeiter versuchte der IS Hass
zwischen ägyptischen Christen und Muslimen zu schüren.
Ägypten hatte sich ein Eingreifen in die immer
instabiler werdende Situation im Nachbarland
vorbehalten.
15. Februar
Der norwegische Skispringer Anders Fannemel hatte mit
einer Weite von 251,5 Metern einen neuen Weltrekord im
Skifliegen aufgestellt.
15. Februar
In Berlin waren die 65. Internationalen Filmfestspiel
(Berlinale) zu Ende gegangen. Das größte
Publikums-Filmfestival hatte am am 5. Februar begonnen.
Es waren 400 Filme gezeigt worden. Der Filmemacher Wim
Wenders war mit dem Goldenen Ehrenbären für sein
genreübergreifendes und vielseitiges Werk als Regisseur,
Fotograf und Autor ausgezeichnet worden.
16. Februar
Auf dem föderalen Inselstaat St. Kitts und Nevis hatte
eine Allianz aus drei Oppositionsparteien die
Parlamentswahlen gewonnen.
16. Februar
Die Finanzminister der Euro-Gruppe hatten sich in
Brüssel (Belgien) getroffen. Ein Grexit erschien nicht
mehr ausgeschlossen.
16. Februar
Die ägyptische Luftwaffe bombardierte als Reaktion auf
das Bekanntwerden der Ermordung ägyptischer Gastarbeiter
koptischer Konfession durch einen Ableger der
Terrororganisation IS am Vortag Stellungen dieser
Fraktion im Raum Darna im Nordosten des Landes mit
Unterstützung der regulären libyschen Luftstreitkräfte.
16. Februar
In Osttimor war die VI. konstitutionelle Regierung unter
dem neuen Premierminister Rui Maria de Araújo vereidigt
worden.
16. Februar
In Port-au-Prince, der Hauptstadt von Haiti hatte eine
herabfallende Hochspannungsleitung einen Karnevalsumzug
getroffen. Dabei waren mindestens 16 Karnevalisten durch
eine Stromschlag ums Leben gekommen. Weitere 78 Menschen
waren verletzt worden. Alle weiteren Karnevalsfeiern
waren von der Regierung daraufhin abgesagt worden. Es
war eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen worden.
17. Februar
In Tunesien waren bei einem Anschlag tunesischer
Dschihadisten in Boulaaba im Gouvernement Kasserine an
der Grenze zu Algerien vier Polizisten ums Leben
gekommen.
17. Februar
Vor der japanischen Nordostküste war die Erde von einem
Beben der Stärke 6,9 erschüttert worden. Für die Provinz
Iwate hatten die Behörden zeitweise eine Tsunami-Warnung
ausgegeben. Jedoch hatte die Flutwelle keine
gefährlichen Höhen erreicht.
18. Februar
In Berlin hatte der zweitägige, 18. Europäische
Polizeikongress begonnen.
18. Februar
In Griechenland war bei der 4. Runde der 9. Wahl zum
Staatspräsidenten der ehemalige Innenminister Prokopis
Pavlopoulos von der konservativen Partei „Neue
Demokratie“ zu neuen Staatsoberhaupt gewählt worden. Der
13. März war als Beginn seiner Amtszeit festgelegt
worden.
18. Februar
In Moldawien war zwei Monate nach der moldauischen
Parlamentswahl der Unternehmer Chiril Gaburici zum neuen
Ministerpräsidenten gewählt worden. Politisch und
wirtschaftlich war es die Absicht der neuen Regierung,
Moldawien an die Europäische Union heranzuführen. Der
Transnistrien-Konflikt war als Hauptproblem angesehen
worden, auch höhere Preise für russisches Gas und ein
Importverbot moldauischer Weine, Gemüse und Fleisch in
Russland waren problematisch.
19. Februar
Der oppositionelle und regimkritische Bürgermeister der
von Caracas, der Hauptstadt Venezuelas, Antonio Ledezma,
wurde vom Geheimdienst des Landes, Sebin, festgenommen.
Ledezma sollte sich laut Aussage des linkspopulistischen
Präsidenten Nicolás Maduro wegen seiner „Vergehen gegen
die Verfassung und gegen den Frieden im Land“ vor
Gericht verantworten. Vor einigen Tagen hatte Ledezma
eine Resolution unterschrieben, deren Ziel die
Beendigung der Wirtschaftskrise war.
20. Februar
In Thailand hatte die gesetzgebende Versammlung ein
Gesetz beschlossen, mit dem kommerzielle
Leihmutterschaft für Ausländer endgültig verboten wurde.
Auch Leihmuttergeschäfte für gleichgeschlechtliche Paare
waren untersagt worden.
21. Februar
In Dubai (Vereinigte Arbabische Emirate) war im
Wolkenkratzer „The Torch“ im 50. Stockwerk ein Feuer
ausgebrochen. Es hatte sich in kurzer Zeit bis zur 70.
Etage ausgebreitet. Mehrere hundert Bewohner waren in
Sicherheit gebracht worden. Nach etwa drei Stunden war
das Feuer gelöscht. Die Ursache des Brandes war unklar.
21. Februar
In Russland hatte die regierungskritische Zeitung „Nowaja
Gaseta“ berichtet, dass Teilnehmer von Demonstrationen
gegen die prowestlich orientierte Maidan-Bewegung in der
russischen Hauptstadt Moskau bezahlt würden.
22. Februar
In Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) fand die 87.
Oscarverleihung statt. Als bester Film war u. a. die
schwarzen Komödie „Birdman oder (Die unverhoffte Macht
der Ahnungslosigkeit) des mexikanischen Regisseurs
Alejandro González ausgezeichnet worden.
22. Februar
Auf den
Komoren (Inselstaat im Indischen Ozean) hatte
analog zur ersten Runde im Januar die Partei Juwa
(Sonne) des früheren Präsidenten Ahmed Abdallah Mohamed
Sambi die zweite Runde der Wahlen der Unionsversammlung
gewonnen.
23. Februar
In Bangladesch, etwa 70 Kilometer südwestlich von der
Hauptstadt Dhaka waren auf dem Fluss Padma eine Fähre
und ein Frachter kollidiert. Bei dem Zusammenstoß waren
mindestens 68 Menschen ums Leben gekommen.
23. Februar
In Thailand waren zwei Schauspieler wegen Beleidigung
der Monarchie von einem Gericht zu je zweieinhalb Jahren
Gefängnis verurteilt worden. Die beiden Schauspieler
waren an einer Produktion mit dem Titel „Die Wolfsbraut“
über einen fiktionalen König beteiligt gewesen.
24. Februar
Der indische Ökonom Rajendra Pachauri war nach Vorwürfen
der sexuellen Belästigung als Vorsitzender des
Weltklimarates IPCC von seinem Amt zurückgetreten. Der
bisherige Vizepräsident, der sudanesische Physiker
Ismail El Gizouli, wurde zum Kommissarischen Nachfolger.
24. Februar
In Tschechien hatte ein bewaffneter Amokläufer in einem
Restaurant in Uherský Brod acht Menschen getötet und
sich anschließend selbst das Leben genommen. Es gab
zudem mehrere Verletzte. Bei dem Täter hat es sich
vermutlich um einen 62-jährigen Mann gehandelt, der
unweit des Tatortes gelebt hat.
25. Februar
Das österreichische Parlament hatte eine Neufassung des
Islamgesetzes beschlossen, in dem das
Finanzierungsverbot muslimischer Vereine und Moscheen
aus dem Ausland, der Vorrang staatlichem gegenüber
religiösem Recht sowie Ansprüche auf Seelsorge beim
Militär, in Gefängnissen und in Krankenhäusern
wesentliche Punkte waren. Das neue Islamgesetz wurde von
Islamverbänden und den Oppositionsparteien kritisiert.
25. Februar
In Russland hatte die regierungskritische Zeitung „Nowaja
Gaseta“ ein ihr zugespieltes Strategiepapier
veröffentlicht. Darin war eine Anbindung
der Krim und
weiten Teilen der Ostukraine an die Russische Föderation
mit Referenden von sogenannten Separatisten durch
Destabilisierung des Nachbarlandes durch den Kreml und
den russischen Präsidenten von langer Hand geplant und
vorbereitet worden, obwohl das russische Oberhaupt
stetig das Gegenteil behauptete. Der Verfasser des
Papiers war unbekannt.
26. Februar
Die Terrororganisation Islamischer Staat hatte ein Video
veröffentlicht, in dem die Vernichtung Jahrtausende
alter Kulturgüter gezeigt wurde. Antike Bildwerke im
Museum der Stadt Mossul waren den Terroristen zum Opfer
gefallen. An der Grabungsstätte Ninive war die
Zerstörung großer Torwächterfiguren des Volkes der
Assyrer aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. mit
Presslufthämmern gezeigt worden.
26. Februar
Eigenen Angaben zufolge hatte die Ukraine nach einer
zweitägigen Waffenruhe ihre schweren Waffen von der
Front abgezogen. Weiterhin herrschte zwischen den
Konfliktparteien Misstrauen. Die Angaben waren von der
OSZE nur schwer kontrollierbar.
27. Februar
In Großbritannien war der britische Rockmusiker Gary
Glitter wegen mehrfachen Kindesmissbrauchs und anderer
Sexualdelikte in den Jahren 1975 bis 1980 zu 16 Jahren
Haft verurteilt worden.
27. Februar
In Moskau war in der Nähe des Kremls der russische
Oppositionspolitiker und frühere Vizeregierungschef
Boris Nemzow erschossen worden. Nemzow hatte in letzter
Zeit als prominentester Kritiker von Präsident Putin
gegolten. Er hatte den Ukraine-Kriege als russische
Aggression gewertet.
28. Februar
Im südafrikanischen Königreich Lesotho hatte keine
Partei bei den Wahlen zur Nationalversammlung die
absolute Mehrheit erreicht. Die Bildung einer
Koalitionsregierung war immer wahrscheinlicher geworden.
Nahezu gleichauf hatten die Parteien All Basotho
Convention von Premierminister Thomas Thabane und der
Democratic Congress gelegen.
28. Februar
In Uruguay hatte der gewählte Staatspräsident Tabaré
Vázquez das Amt von José Mujica übernommen.
28. Februar
In der irakischen Hauptstadt Bagdad war zwölf Jahre nach
seiner Plünderung das Irakische Nationalmuseum offiziell
wiedereröffnet worden. Das Museum enhält einzigartige
Schätze aus altorientalischer und islamischer Zeit. Bei
der Plünderung waren 15.000 wertvolle archäologische
Fundstücke gestohlen worden. Einer Mitteilung des
irakischen Antikenministeriums zufolge hatte man mit der
Wiedereröffnung auf die Zerstörung von wertvollen
assyrischen Kulturgütern durch die Terrormiliz IS
reagieren wollen.
Werbung