Oktober 1991 - Erster Jahrestag der Einheit
In Hamburg fanden am 3. Oktober die Feiern zum ersten Jahrestag
der deutschen Einheit statt. Bundespräsident Richard
von Weizsäcker, Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth,
Bundeskanzler
Helmut Kohl und zahlreiche Gäste aus
dem In- und Ausland, darunter auch der
Oberbürgermeister von Petersburg, Anatolij
Sobtschak, nahmen daran teil. Die Vertreter des
deutschen Staates riefen eindringlich dazu auf, dem
Ausländerhass entgegenzutreten. In der Zukunft
wollten sich die Bundesländer bei der Ausrichtung
der Einheitsfeiern abwechseln.
Wichtige Ereignisse im
Oktober 1991
1. Oktober
In Togo in Westafrika scheiterte ein Putschversuch,
durch den Militärs freie Wahlen hatten verhindern
wollen.
1. Oktober
Turnusmäßig übernahm der kommandierende General
Klaus Naumann das Amt des Generalinspekteurs der
Bundeswehr von Admiral Dieter Wellershoff.
1. Oktober
Durch das Mieterhöhungsgesetz, das in den neuen
Bundesländern in Kraft trat, erhöhten sich die
Mieten durchschnittlich um das Fünffache.
2. Oktober
Für den Alternativen Nobelpreis wurden von der
Stiftung für verantwortungsvolle Lebensführung in
Stockholm eine Landreformbewegung in Brasilien,
Umweltschützer aus Großbritannien und Indien sowie
Opfer der Atombombentests im Pazifik nominiert.
3. Oktober
Die serbischen Vertreter und ihre Verbündeten bauten
ihre Macht im Staatspräsidium so weit aus, dass sie
künftig Entscheidungen gegen den Willen der anderen
Republiken treffen können.
3. Oktober
Der schwedische Reichstag wählte den Konservativen
Carl Bildt mit 163 gegen 147 Stimmen zum
Ministerpräsidenten. Seine Regierung war eine
Minderheitsregierung aus Zentrum, Liberalen,
Konservativen und Christdemokraten.
3. Oktober
In der Bundesrepublik Deutschland wurden aus 20
Ortschaften Anschläge auf Ausländer und ihre
Wohneinrichtungen gemeldet. Bei einem Brandanschlag
auf ein Ausländerheim in Hünxe in
Niedersachsen
wurden zwei libanesische Mädchen schwer verletzt.
4. Oktober
Der Spionagechef der ehemaligen DDR, Markus Wolf,
wurde vom Bundesgerichtshof gegen eine Kaution von
250.000 DM auf freien Fuß gesetzt.
4. Oktober
Das jugoslawische Staatspräsidium, das nur noch aus
Serben besteht, ordnete wegen des Bürgerkrieges die
Teilmobilmachung an.
4. Oktober
Auf der Sonderkonferenz zum Schutz der Umwelt der
Antarktis unterzeichneten 31 der 39
Teilnehmerstaaten ein Protokoll, wonach die
Antarktis mindestens 50 Jahre lang ein
„Naturreservat des Friedens und der Wissenschaft“
blieb.
5. Oktober
Die UdSSR wurde als assoziiertes Mitglied in den
Internationalen Währungsfonds (IWF) aufgenommen.
5. Oktober
In einer Fernsehrede antwortete der sowjetische
Staatspräsident Michail Gorbatschow auf die
Abrüstungsinitiative von US-Präsident George Bush
vom 27. September. Er kündige unter anderem einen
einseitigen Stopp von Atomtests an.
5. Oktober
In Japan verzichtete der Vorsitzende der allein
regierenden japanischen Liberaldemokratischen
Partei, Toshiki Kaifu, auf seine Wiederwahl und
schied damit nach zwei Jahren Amtszeit auch als
Premierminister aus. Kaifu war innenpolitisch heftig
kritisiert worden. Kiichi Miyazawa wurde am 5.
November zum neuen Ministerpräsidenten gewählt.
6. Oktober
Der kroatische Präsident Franjo Tudjman rief
aufgrund des zunehmenden Drucks der Bundesarmee in
seiner Republik zur Generalmobilmachung auf.
6. Oktober
In Portugal konnte die liberalkonservative
Sozialdemokratische Partei (PSD), die von
Premierminister Anibal Cavaco Silva geführt wurde,
ihren Stimmenanteil auf 50,4 Prozent steigern und
hatte mit 132 von 225 Sitzen die absolute Mehrheit.
Cavaco Silva blieb Ministerpräsident.
6. Oktober
Bei den Landtagswahlen in Österreich gewann die
rechtsgerichtete FPÖ, die von Jörg Haider geführt
wurde, 12,7 Prozente hinzu und erreichte 17,7
Prozent. Bei den Landtagswahlen in der Steiermark am
22. September hatte die FPÖ 15,38 Prozent erreicht.
Der Wahlkampf Haiders war von ausländerfeindlichen
Parolen geprägt. Sowohl die SPÖ als auch die OVP
lehnen eine Zusammenarbeit mit den Freiheitlichen
ab.
6. Oktober
Führende Politiker Ungarns, Polens und der CSFR
hielten in Krakau ein Gipfeltreffen ab, bei dem eine
intensive regionale Zusammenarbeit beschlossen
wurde. Die drei Staaten wollten sich gemeinsam um
eine stärkere Einbindung in NATO und EG bemühen.
6. Oktober
Das German Masters der Golfprofis in Stuttgart
gewann Bernhard Langer.
7. Oktober
In Prag wurde von dem deutschen Außenminister
Hans-Dietrich Genscher (FDP) und seinem Amtskollegen
aus der Tschechoslowakei, Jiri Dienstbier, ein
Vertrag über „Gute Nachbarschaft und
freundschaftliche Zusammenarbeit“ unterzeichnet. Der
Vertrag beinhaltet eine Gewaltverzichtserklärung und
eine Anerkennung der gegenwärtigen Grenzen. Die
Unterzeichnung stand im Mittelpunkt eines
offiziellen Besuchs von Bundespräsident Richard von
Weizsäcker in der CSFR, der bis zum 11. Oktober
dauert.
8. Oktober
Die Parlamente von Slowenien und Kroatien erklärten
formell ihre endgültige Unabhängigkeit.
8. Oktober
Das ehemalige Mitglied der Roten-Armee-Fraktion
(RAF), Silke Maier-Witt wurde unter anderem wegen
der Beteiligung an der Ermordung von Hanns Martin
Schleyer im Jahr 1977 zu zehn Jahren Haft
verurteilt.
8. Oktober
Dem katholischen Theologen Eugen Drewermann wurde
vom Erzbischof von Paderborn, Johannes Joachim
Degenhardt, die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen.
Drewermann hatte sich geweigert, bestimmte
Lehrmeinungen, die nicht im Einklang mit der
Position der Kirche standen, zu widerrufen.
8. Oktober
Bundeswirtschaftsminister Jürgen Möllemann eröffnete
die 43. Frankfurter Buchmesse. Der Schwerpunkt der
Buchmesse in diesem Jahr war das Kulturland Spanien.
Zwar ging die Zahl der Aussteller und die Zahl der
vorgestellten Bücher im Vergleich mit dem Vorjahr
zurück, aber die Frankfurter Buchmesse blieb dennoch
weltweit die größte ihrer Art.
9. Oktober
Der
Schlagersänger Roy Black verstarb in seiner
Fischerhütte in Heldenstein
9. Oktober
Die Sowjetunion nahm diplomatische Beziehungen zu
Litauen und
Estland und am 15. Oktober auch zu
Lettland auf.
9. Oktober
In Sofia unterzeichneten Bundesaußenminister
Hans-Dietrich Genscher und sein bulgarischer
Amtskollege Viktor Walkoff einen
deutsch-bulgarischen Freundschaftsvertrag. In ihm
verpflichten sich die beiden Staaten zum Ausbau der
gegenseitigen Beziehungen und zum Prinzip der
gewaltfreien Lösung von Konflikten.
9. Oktober
Auf Haiti zwang das Militär das Parlament dazu, den
Richter Joseph Norette zum Präsidenten zu wählen.
9. Oktober
Fußball-Rekordmeister Bayern München entließ seinen
langjährigen Trainer Jupp Heynckes.
10. Oktober
In in
Bonn einigten sich die CDU, CSU, FDP und SPD auf
beschleunigte und vereinfachte Asylverfahren. Über
Asylanträge, die offensichtlich unbegründet sind,
sollte innerhalb von sechs Wochen entschieden
werden.
10. Oktober
In Moskau wurde ein Fernsehinterview mit dem
früheren DDR-Staats- und
Parteichef Erich Honecker
aufgenommen, das auch im deutschen Fernsehen
ausgestrahlt wurde. Er äußerte sich darin über die
DDR-Vergangenheit und seine persönliche Zukunft. Er
würde nur dann nach Deutschland zurückkehren, wenn
der Haftbefehl gegen ihn aufgehoben würde.
10. Oktober
Die Kommunistische Partei Kubas (PCC) eröffnete in
Santiago de Kuba ihren IV. Parteitag, der bis zum
14. Oktober dauern sollte. Auf dem Parteitag wurde
keine grundlegende Änderung der Parteidoktrin
beschlossen. Staats- und Parteichef
Fidel Castro
wurde als PCC-Generalsekretär bestätigt.
10. Oktober
In Jugoslawien einigten sich die
Bürgerkriegsparteien auf einen Abzug der Bundesarmee
aus Kroatien binnen eines Monats, falls für die
ethnischen Minderheiten in den einzelnen Republiken
eine Regelung getroffen würde. Die militärischen
Auseinandersetzungen gingen trotzdem weiter.
10. Oktober
Die Friedrich Krupp GmbH aus Essen hatte 24,9
Prozent des Grundkapitals der Dortmunder Hoesch AG
erworben und beabsichtigte eine Fusion der beiden
Unternehmen. Am nächsten Tag versammelten sich die
Beschäftigten der Hoesch AG an allen Standorten zu
Protesten gegen die „Hochzeit“ der Stahlfirmen. Sie
befürchteten, ihre Arbeitsplätze zu verlieren.
11. Oktober
Dem Irak wurde vom UN-Sicherheitsrat jegliche
Nuklearforschung verboten.
11. Oktober
In Tschernobyl in der
Ukraine kam es zu einem
Störfall im Kernkraftwerk. Als das Kraftwerk weben
notwendiger Reparaturarbeiten heruntergefahren
werden sollte, brach in einer Turbinenhalle ein
Feuer aus. Nach offiziellen Angaben trat keine
Radioaktivität aus.
12. Oktober
In Holzminden in
Niedersachsen wurden zwei
Polizisten mit einem Telefonanruf in einen
Hinterhalt gelockt und dann ermordet.
12. Oktober
Papst Johannes Paul II. unternahm seine 53.
Auslandsreise, die bis zum 21. Oktober dauern
sollte, nach Brasilien. Am 17. Oktober beschwor er
in einer Messe in Campo Grande die Unauflöslichkeit
der Ehe.
13. Oktober
Die Union der Demokratischen Kräfte, ein Bündnis aus
sieben Oppositionsparteien und -organisationen,
gewann die Parlamentswahlen in Bulgarien mit knappem
Vorsprung vor den Postkommunisten.
13. Oktober
Ein einwöchiger Besuch des nordkoreanischen Staats-
und Parteichefs Kim II Sung in der Volksrepublik
China kam zu seinem Ende. China gehörte zu den
wenigen Verbündeten des weitgehend isolierten
stalinistischen Nordkorea.
13. Oktober
In der Paulskirche in
Frankfurt am Main erhielt der
ungarische Schriftsteller György Konrád den
Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Er war ein
scharfer Kritiker des kommunistischen Regimes in
seinem Land gewesen.
14. Oktober
Der japanische Finanzminister Ryutaro Hashimoto trat
wegen mehrerer Börsen- und Finanzskandale zurück.
15. Oktober
In Helsinki unterzeichneten die Präsidenten von
Litauen, Lettland und
Estland die Schlussakte der
KSZE.
15. Oktober
Der Schwarze Clarence Thomas wurde vom
US-amerikanischen Senat mit 52 gegen 48 Stimmen als
Richter des Obersten Gerichts bestätigt. Von seiner
Ex-Mitarbeiterin Anita Hill wird Thomas sexuelle
Belästigung am Arbeitsplatz vorgeworfen.
16. Oktober
Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) und der französische
Staatspräsident François Mitterrand stellten im
Rahmen von Vorschlägen zu einer europäischen
Sicherheitspolitik einen Plan für ein gemeinsames
deutsch-französisches Armeecorps vor. Diesem sollten
mindestens 50.000 Soldaten angehören.
16. Oktober
DIn Nürnberg gewann die deutsche
Fußball-Nationalmannschaft ein Qualifikationsspiel
zur Fußball-Europameisterschaft gegen Wales mit 4:1.
17. Oktober
Nachdem der Oberste Sowjet von Armenien am 23.
September die Unabhängigkeit erklärt hatte, gewann
der Parlamentsvorsitzende Lewon Ter-Petrosjan mit
83,03 Prozent die ersten Präsidentschaftswahlen.
17. Oktober
Der deutsche Bundestag ratifizierte das
deutsch-polnische Grenzabkommen, das somit in Kraft
trat.
18. Oktober
In Moskau unterzeichneten acht von zwölf
Sowjetrepubliken einen Vertrag zur Bildung einer
Wirtschaftsgemeinschaft. Das Abkommen wurde vom
sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow als
erster Schritt zu einer neuen Union unterzeichnet.
Zu den Vertragspartnern gehören Russland,
Weißrussland, Armenien, Tadschikistan, Usbekistan,
Kasachstan, Turkmenien und Kirgisistan.
18. Oktober
Nach einer Unterbrechung von 24 Jahren nahmen die
Sowjetunion und Israel wieder diplomatische
Beziehungen auf.
18. Oktober
Der israelische Ministerpräsident Yitzhak Schamir
war bereit, an der geplanten Nahostkonferenz, zu der
auch Vertreter der Palästinenser geladen waren,
teilzunehmen.
19. Oktober
In Darmstadt wurde der Liedermacher und
Schriftsteller mit dem Georg-Büchner-Preis
ausgezeichnet. Der Preis ist mit 60.000 DM dotiert
und ist der renommierteste deutsche Literaturpreis.
In seiner Dankesrede kritisierte er das
Selbstmitleid der Ostdeutschen. Wenig später
beschuldigte der den Ostberliner Schriftsteller
Sascha Anderson öffentlich der Stasi Mitarbeit.
20. Oktober
Aufgrund einer Neuregelung galt mit sofortiger
Wirkung in der Bundesrepublik eine
Geschwindigkeitsbegrenzung vom 50 km/h bei
Sichtweiten unter 50 m durch Regen, Schnee oder
Nebel.
20. Oktober
Bei den türkischen Parlamentswahlen erreichte keine
Partei eine regierungsfähige Mehrheit. Die stärkste
Kraft wurde die konservative Partei des Rechten
Weges (DYP), die von dem früheren
Ministerpräsidenten Süleyman Demirel geführt wurde.
20. Oktober
In der
Schweiz verloren bei den Nationalratswahlen
die bürgerlichen Parteien Stimmen zugunsten der
rechtspopulistischen Autopartei und der Grünen. Die
Vier-Parteien-Koalition behielt jedoch ihre absolute
Mehrheit im Nationalrat.
20. Oktober
Beim ersten Kongress der Wolgadeutschen in Moskau
sagte ihnen der russische Präsident Boris Jelzin
erneut die Einrichtung einer eigenen Republik zu.
20. Oktober
Mit einem zweiten Platz beim Großen Preis von Japan
gewann der brasilianische Automobilrennfahrer Ayrton
Senna die Formel-1-Weltmeisterschaft.
20. Oktober
Die erst 16-jährige Anke Huber aus Heidelberg siegte
überraschend beim Tennisturnier in Filderstadt. Sie
bezwang die mehr als doppelt so alte Martina
Navratilova aus den USA im Finale mit 2:6, 6:2 und
7:6.
21. Oktober
In Celle in
Niedersachsen brachen vier Insassen
eines Gefängnisses unter Geiselnahme von drei
Personen aus. Sie wurden am 23. Oktober in
Baden-Württemberg gefasst.
21. Oktober
Der US-Amerikanische Wissenschaftler Jesse Turner
wurde von der Terrororganisation Islamischer
Heiliger Krieg nach vier Jahren Geiselhaft
freigelassen.
21. Oktober
Nach dem Putsch vom 19. August begann die erste
achttägige Sitzungsperiode des neu gebildeten
Obersten Sowjets. Nur 224 Deputierte aus Russland,
Weißrussland und den fünf zentral-asiatischen
Republiken nahmen daran teil. Die Abgeordneten aus
Aserbaidschan und Moldawien kamen nur als
Beobachter. Die Vertreter Armeniens, Georgiens und
der Ukraine erschienen gar nicht. Der sowjetische
Präsident Michail Gorbatschow plädierte vor dem
Obersten Sowjet für eine sozial orientierte
Marktwirtschaft und für den Erhalt der UdSSR.
22. Oktober
Die Außenminister der Europäischen Gemeinschaft und
der Freihandelsassoziation EFTA einigten sich in
Luxemburg auf die Schaffung eines gemeinsamen
Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR). 377 Millionen
Konsumenten gehörten dem neuen Wirtschaftsblock, dem
größten der Welt, an.
22. Oktober
In Harare, der Hauptstadt Simbabwes, ging das 28.
Gipfeltreffen der Commonwealth-Staaten zu Ende. Die
Staats- und Regierungschefs aus 43 Staaten
beschlossen unter anderem Sanktionen gegen Südafrika
wegen des dort eingeleiteten Reformprozesses zum
Teil aufzuheben. Der Kongress wurde am 16. Oktober
von der britischen Königin Elizabeth II. eröffnet.
22. Oktober
Nach einer 6:2 Niederlage gegen Kopenhagen schied
der FC Bayerns München aus dem UEFA-Cup aus.
23. Oktober
In Paris wurde von den vier kambodschanischen
Bürgerkriegsparteien ein Abkommen über einen von den
Vereinten Nationen kontrollierten Waffenstillstand
geschlossen.
23. Oktober
Der Staatspräsident von Zaire, Mobutu Sésé-Séko,
enthob Premierminister Etienne Tshisekedi seines
Amtes und berief Bernardin Mungul-Diaka als
Nachfolger. Die Absetzung Tshisekedis nach nur
dreiwöchiger Amtszeit führte zu blutigen Unruhen.
23. Oktober
Im Moskau protestierten 50.000 Menschen gegen die
katastrophale Versorgungslage.
24. Oktober
Zwischen den Regierungschefs Nord- und Südkoreas
wurde ein Grundsatzabkommen geschlossen, das unter
anderem einen Nichtangriffspakt enthält. Der
entsprechende Vertrag wurde am 13. Dezember in Seoul
unterzeichnet.
25. Oktober
Siebzehn Menschen kamen bei einem türkischen Angriff
auf ein kurdisches Lager im Nordirak ums Leben.
26. Oktober
Laut einer Einigung zwischen der Sowjetunion und
Polen, die in Moskau zustande kam, sollten die
sowjetischen Truppen Polen bis Ende 1993 verlassen.
27. Oktober
Keie der 65 zur Wahl angetretenen Parteien bekam bei
den Parlamentswahlen in Polen eine regierungsfähige
Mehrheit. Die stärkste Kraft wurde die Demokratische
Union des ehemaligen Ministerpräsidenten Tadeusz
Mazowiecki.
27. Oktober
In Kolumbien festigte die von Präsident César
Gavíría Trujillo geführte Liberale Partei bei den
Parlaments- und Gouverneurswahlen ihre Position.
Neben den etablierten Konservativen war auch die
neue konservativ orientierte Neue Demokratische
Kraft und die Demokratische Allianz / M 19, die der
ehemaligen linksgerichteten Guerillabewegung
nahesteht, angetreten. Dank der neuen Verfassung
werden die Gouverneure zum ersten Mal nicht vom
Präsidenten ernannt, sondern vom Volk gewählt.
Achtzehn der insgesamt 27 Gouverneursposten wurden
von Liberalen besetzt.
28. Oktober
Im Hamburger Hafen wurde Militärgerät der ehemaligen
Nationalen Volksarmee der DDR sichergestellt. Der
Bundesnachrichtendienst wollte es illegal nach
Israel schmuggeln, wurde von Medien berichtet. Ein
Schützenpanzer, zwei Kettenfahrzeuge mit
Luftabwehrgeschützen, Radargeräte und sieben
Lastwagen sollten dem israelischen Geheimdienst
Mossad zu Testzwecken zur Verfügung gestellt werden.
28. Oktober
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans-Jochen Vogel
verzichtete auf eine erneute Kandidatur. Der frühere
Hamburger Erste Bürgermeister Hans-Ulrich Klose
wurde neuer SPD-Bundestagsfraktionschef.
29. Oktober
Aufgrund einer Vereinbarung zwischen den Regierungen
Großbritanniens und Vietnams sollten 50.000
Vietnamesen in ihre Heimat zurückkehren. Sie waren
über das Meer in die britische Kronkolonie
Hongkong
geflüchtet.
29. Oktober
Am Abend vor der Nahost-Friedenskonferenz in Madrid
trafen sich US-Präsident George Bush und der
sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow. Sie
sprachen über die beiderseitigen Beziehungen. Bei
den Themen Abrüstung und wirtschaftliche Hilfe für
die UdSSR konnten keine konkreten Schritte vereinbar
werden.
30. Oktober
Der spanische Ministerpräsident Felipe González
eröffnete in Anwesenheit des spanischen Königs Juan
Carlos und der beiden Schirmherren US-Präsident
George Bush und dem sowjetischen Staatschef Michail
Gorbatschow in Madrid die Nahost-Friedenskonferenz.
Diese war von US-Außenminister James Baker
vorbereitet worden.
30. Oktober
Die Innen- und Justizminister aus 27 europäischen
Staaten trafen sich in Berlin zu einer zweitägigen
Migrationskonferenz. Sie wollten über die Zunahme
illegaler Grenzübertritte beraten. Es wurde
festgestellt, dass die Tätigkeit internationaler
Schlepperorganisationen stark zugenommen hatte. Auf
der Konferenz wurden keine verbindlichen Beschlüsse
gefasst.
31. Oktober
In Sambia fanden die ersten freien Parlamentswahlen
seit 1968 statt. Sie endeten mit einer Niederlage
für Staatspräsident Kenneth Kaunda. Der
Gewerkschaftsführer Frederick Chiluba wurde neuer
Staatschef. Die desolate Wirtschaftslage von Sambia
war ein Hauptthema des Wahlkampfes gewesen.
31. Oktober
Die teilweise militärischen Auseinandersetzungen
zwischen der Regierung von Madagaskar und dem
Oppositionsbündnis CFV, das eine Gegenregierung
ausgerufen hatte, wurden beigelegt.
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hat im Oktober 1991 Geburtstag >>>
Deutschland Oktober 1991 in den Nachrichten
Leiche im Rhein: Nach 28 Jahren die Identität
geklärt
NRZ
Sie wurde im Oktober 1991 anonym begraben. Niemand
kannte ihren Namen, niemand ihre Identität. Neben
der katholischen Kirche des kleinen, ...
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