Februar März - Ostverträge 1972
In Leipzig erläuterteder 1. Sekretär der SED, Erich
Honecker, in einer Rede am 10. März 1972 die DDR-Sicht zur
Entspannungs- und Ostpolitik. Er sagte u. a., dass
die Ratifizierung der Ostverträge es ermögliche,
dass die DDR und die BRD friedlich nebeneinander
existieren könnten. Am 17. März warnte
Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) auf einer
Pressekonferenz in
Stuttgart vor einer „Vereinsamung
Deutschlands“ und einem „eiskalten“ politischen
Leben zwischen den beiden Deutschen Staaten, falls die Ostverträge scheitern sollten.
Wichtige Ereignisse im März 1972
10. März
In Leipzig erläuterte der 1. Sekretär der SED,
Erich
Honecker, in einer Rede die DDR-Sicht zur
Entspannungs- und Ostpolitik. Er sagte u. a., dass
die Ratifizierung der Ostverträge es ermögliche,
dass die DDR und die BRD friedlich nebeneinander
existieren könnten.
11. März
In Suresnes tagte der Parteikonvent der
Sozialistischen Partei Frankreichs (SFIO) unter
Vorsitz von Generalsekretär François Mitterrand.
Dabei wurde ein neues Parteiprogramm verabschiedet,
das eine Union mit den anderen Linksparteien
ermöglichen sollte. Die Sozialisten strebten ein
gemeinsames Regierungsprogramm vor allem mit der
Kommunistischen Partei Frankreichs (KPF) an.
Janna Falkenstein
11. März
Die europäische Weltraumorganisation ESRO startete
das bisher größte Raumfahrzeug Westeuropas, den
Satelliten TD-1A.
11. März
In Calgary in Kanada wurden die
Eistanz-Europameister Angelika und Erich Buck aus
Ravensburg wie im Jahr davor zweite bei der
Weltmeisterschaft hinter Ludmilla Pachomova und
Alexander Gorschkow aus der UdSSR.
12. März
Die Aufnahme der
1965 abgebrochenen diplomatischen
Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland wurde den
einzelnen arabischen Staaten von dem Rat der
Arabischen Liga freigestellt.
12. März
In Grenoble in
Frankreich fanden zwei Tage lang die
Hallen-Europameisterschaften statt. Dabei gewann die
Mannschaft des deutschen Leichtathletikverbandes
sechs Titel.
13. März
Der Schriftsteller Clifford M. Irving gestand vor
einem Gericht in New York, dass er die angebliche
Autobiografie des US-Milliardärs Howard Hughes
gefälscht hatte. Er hatte das Werk vorher
renommierten US-Verlagen verkauft.
14. März
Al Fujayrah, Vereinigte Arabische Emirate. Eine
Caravelle der Sterling Airways Aerospatiale stürzt
ab. Alle 112 Menschen an Bord sterben
15. März
Mit einem Zwölf-Punkte-Programm, das u. a. die
Bildung eines Vereinigten Arabischen Königreichs aus
dem 1967 von Israel besetzten Westjordanland und dem
Königreich Jordanien vorsah, wollte König Hussein II
von Jordanien das Palästina-Problem lösen.
15. März
Ein früheres Mitglied der Baader-Meinhof-Gruppe
wurde vom Oberlandesgericht in Düsseldorf zu
viereinhalb Jahren Haft verurteilt.
15. März
Bundesbildungsminister Hans Leussink (parteilos)
erklärte seinen Rücktritt, wie er sagte, aus
persönlichen Gründen und nicht wegen angeblicher
Schwierigkeiten mit linken Gruppierungen in der SPD.
Klaus von Dohnanyi (SPD) wurde sein Nachfolger.
16. März
Vor dem Parlament (Knessetz) in Jerusalem lehnte
Golda Meir, die israelische Ministerpräsidentin, den
Nahost-Friedensplan von König Hussein II. von
Jordanien zurück. Ein föderatives Vereinigtes
Arabische Königreich könne keine Grundlage für einen
Frieden mit Israel darstellen.
16. März
Der fast 36-jährige Radprofi Raymond Poulidor gewann
das schwere Bergzeitfahren beim Etappenrennen
Paris-Nizza. Damit holte er sich mit nur sechs
Sekunden Vorsprung vor Eddy Merckx aus Belgien den
Gesamtsieg.
17. März
Beim Parteitag in Mailand, der seit dem 13. März
stattfand, wurde Enrico Berlinguer zum neuen
Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Italien (PCI)
gewählt.
17. März
Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) warnte auf einer
Pressekonferenz in
Stuttgart vor einer „Vereinsamung
Deutschlands“ und einem „eiskalten“ politischen
Leben, falls die Ostverträge scheitern sollten.
17. März
Spieler des FC Schalke 04 wurden vom deutschen
Fußballbund (DFB) wegen Bestechungsverdachts aus der
National-Mannschaft ausgeschlossen.
18. März
Bundesaußenminister Walter Scheel (
FDP) warf der
CDU/CSU-Opposition vor dem FDP-Bundeshauptausschuss
im Zusammenhang mit der Ratifizierung der
Ostverträge vor, eine Kampagne aus Angst und
Illusionen zu führen. Der Bund der Vertriebenen
(BDV) begann in mehreren Städten in der BRD mit
Protestaktionen gegen die Ostverträge.
18. März
Wie die US-amerikanische Atomenergiebehörde
feststellte, machte die
Volksrepublik China den 13.
Kernwaffentest in der Atmosphäre auf dem
Versuchsgelände Lop Nor.
19. März
In der nordirischen Hauptstadt Belfast kam es im
Zentrum zu einer Bombenexplosion. Bei dieser bisher
schlimmsten Bombenexplosion wurden sechs Menschen
getötet und 147 verletzt. Am 21. März wurde der
größte Teil der Eisenbahnstation von Belfast bei
einer weiteren Bombenexplosion zerstört. Dabei
wurden 70 Menschen im danebenliegenden Europa-Hotel
verletzt.
19. März
Die indische Ministerpräsidentin
Indira Gandhi
stattete Bangladesch einen drei Tage dauernden
offiziellen Besuch ab. Dabei wurde ein Vertrag über
Freundschaft, Zusammenarbeit und Frieden
unterzeichnet. Laut Vertrag sind die beiden Länder
u. a. bei einem Angriff oder der Androhung eines
Angriffs zu sofortigen Konsultationen verpflichtet.
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