Februar 1972 - Olympische Winterspiele in Japan
Der japanische Kaiser Hirohito hatte am 3.
Februar im Makomanai-Stadion von Sapporo die XI.
Olympischen Winterspiele eröffnet. Sie dauerten bis
zum 13. Februar. Aus 35 Nationen nahmen 1.129
Athleten (davon 205) an den Spielen teil, die in 35
Wettbewerben gegeneinander antraten. Die Wettbewerbe
wurden in sechs Sportarten ausgetragen. Den ersten
Platz des Medaillenspiegels hatte die
Sowjetunion
mit 16 Medaillen belegt. Die DDR hatte den zweiten
Platz erreicht und 14 Medaillen gewonnen. Den
sechsten Platz belegte die Bundesrepublik. Auf ihr
Konto wurden fünf Medaillen verbucht. Es waren die
ersten Olympischen Winterspiele in Asien. Sapporo
war schon für die Winterspiele im Jahr 1940
nominiert gewesen. Die Austragung war damals durch
den Kriegsausbruch verhindert worden. In der
Zuschauergunst hatten die Eishockey-Wettkämpfe den
Vorrang. Der Niederländer Ard Schenk hatte drei
Goldmedaillen im Eisschnelllauf über 1.500, 5.000
und 10.000 Meter gewonnen. Die Niederlande waren auf
dem vierten Medaillenplatz gelandet.
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Januar 1972
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März
1972 >>
Wichtige Ereignisse im
Februar 1972
1. Februar
BRD/USA 1972 – Der CDU-Vorsitzende Rainer Barzel war
zu einem Informationsbesuch in die Vereinigten
Staaten gereist. Im Verlauf seines USA-Besuchs war
er von US-Präsident
Richard M. Nixon empfangen
worden. Barzel hatte anschließend gegenüber der
Presse erklärt, er habe die Überzeugung erlangt,
dass das US-amerikanische Engagement gegenüber den
europäischen Bündnispartnern unverändert sei und die
US-Truppenstärken in Europa mittelfristig aufrecht
erhielten.
1. Februar
BRD 1972 – Die Polizei hatte einen Teil des
Lösegelds von der Entführung des Großkaufmanns
Theodor Albrecht sichergestellt. Nach entsprechenden
Hinweisen von einem der beiden Entführer waren rund
2,8 Millionen DM (von insgesamt 7 Millionen DM) in
drei Verstecken in Waldstücken im Raum Düsseldorf
und Recklinghausen gefunden worden.
2. Februar
Großbritannien 1972 – Die britische Botschaft in
Dublin (Irland) war von einer aufgebrachten Menge
von rund 25.000 Personen aus Protest gegen die
Schießereien in Londonderry am 30. Januar
gebrandschatzt worden.
2. Februar
DDR/
Ungarn 1972 – Eine Partei- und
Regierungsdelegation der DDR unter Leitung des 1.
Sekretärs der SED, Erich Honecker, war zu einem
Freundschaftsbesuch nach
Ungarn gereist. Im
Mittelpunkt der Gespräche mit führenden ungarischen
Politikern hatte die Zusammenarbeit zwischen beiden
Staaten gestanden.
2. Februar
West-Berlin 1972 – Auf den britischen Yachtclub in
Berlin-Gatow war ein Sprengstoffanschlag verübt
worden. Dabei war ein Bootsbauer ums Leben gekommen.
Für die Tat hatte die terroristische „Bewegung 2.
Juni“ die Verantwortung übernommen.
2. Februar
Frankreich 1972 – Im Théâtre Rive Gauche in Paris
war „Macbett“ von Eugène Ionesco uraufgeführt
worden. Regie hatte Jacques Mauclair geführt.
2. Februar
Großbritannien 1972 – Im National Theatre in London
war das Bühnenstück „Jumpers“ (Akrobaten) von Tom
Stoppard zur Uraufführung gelangt. Die Inszenierung
war unter der Regie von Peter Wood entstanden.
3. Februar
Olympiade/Japan 1972 – Im Makomanai-Stadion von
Sapporo hatte der japanische Kaiser Hirohito die XI.
Olympischen Winterspiele eröffnet. Sie dauerten bis
zum 13. Februar. In 35 Wettbewerben waren 1.129
Athleten aus 35 Nationen gegeneinander angetreten.
3. Februar
Iran 1972 – In der islamischen Republik hatte ein
Schneesturm eingesetzt, der mehrere Tage andauerte
(bis zum 9. Februar) und durch den mehrere tausend
Menschen ums Leben gekommen waren.
4. Februar
USA/Sowjetunion 1972 – In der österreichischen
Hauptstadt Wien war die sechste Verhandlungsrunde
der US-amerikanisch-sowjetischen Gespräche zur
Begrenzung der strategischen Rüstung (SALT) beendet
worden. Sie war am 15. November 1971 aufgenommen
worden. In einigen Fragen waren Fortschritte erzielt
worden. Die Fortsetzung der Gespräche war für den
28. März in Helsinki (Finnland) geplant.
4. Februar
Bangladesch 1972 – Der neue Staat Bangladesch war
von zahlreichen westlichen und neutralen Staaten,
darunter die Bundesrepublik und Großbritannien
völkerrechtlich anerkannt worden.
4. Februar
BRD 1972 – In einer Fernsehansprache hatte
Bundeskanzler Willy Brandt an die Bevölkerung und
die Sicherheitsorgane appelliert, die
terroristischen Gewalttätigkeiten einzudämmen.
„Blindes Draufschlagen ist keine Politik, die dem
Grundgesetz entspricht“, hatte er zugleich erklärt.
4. Februar
USA/Europa 1972 – Die Delegationen der USA und der
EWG hatten in Brüssel (
Belgien) nach schwierigen
Verhandlungen eine Einigung über die Grundlagen für
eine Verbesserung ihrer angespannten
Handelsbeziehungen erzielt. Damit war die Gefahr
eines Handelskrieges ausgeräumt worden. Die
Übereinkunft hatte Konzessionen der EWG bei
Agrarprodukten und Abmachungen umfasst, die auf
längere Sicht zu einer stärkeren Liberalisierung des
Welthandels führen sollten.
4. Februar
BRD/Sowjetunion 1972 – Gemäß dem
Luftverkehrsabkommen vom November 1971 war der
planmäßige Flugverkehr zwischen der Bundesrepublik
und der Sowjetunion durch die Aeroflot mit einem
Flug Moskau-Frankfurt am Main aufgenommen worden. Am
Folgetag war zum ersten Mal seit dem Zweiten
Weltkrieg eine Lufthansa-Maschine in Moskau
gelandet. Zwei Dienste pro Woche beabsichtigten
beide Gesellschaften zunächst zu realisieren.
4. Februar
USA/Weltraum 1972 – Die US-Raumsonde „Mariner 9“
hatte erste Fotos von der Marsoberfläche zur Erde
gesendet. Vulkane und ausgetrocknete Flussbetten
waren auf den aufsehenerregenden Bildern zu sehen.
5. Februar
Ceylon 1972 – Das Land hatte ein Einreiseverbot für
Hippies erlassen. Angeblich würden diese den
Pockenerreger einschleppen und verbreiten. Wer als
„Hippie“ aufgefasst wurde, konnten die
Einreisebehörden nicht klar definieren.
6. Februar
BRD 1972 – In Brühl (
Baden-Württemberg) waren fünf
Gastarbeiter aus Jordanien von zwei mit
Maschinenpistolen bewaffneten Männern erschossen
worden. Die Täter, die vermutlich Jordanier waren,
entkamen. Polizei und Staatsanwaltschaft hatten ein
politisches Motiv für die Gewalttat nicht
ausgeschlossen.
6. Februar
BRD 1972 – Auf die Hamburger Aggregate-Firma Strüver,
die u. a. die Bundeswehr und Streitkräfte von
Nahost-Staaten belieferte, war ein
Sprengstoffanschlag verübt worden. Die
palästinensische Guerilla-Gruppe „Schwarzer
September“ hatte sich zu dem Anschlag bekannt. Die
Explosion in der Fertigungshalle des Unternehmens
hatte einen Sachschaden in Millionenhöhe verursacht.
7. Februar
Uganda/BRD 1972 – Der ugandische Präsident Idi Amin
Dada war zu einem Besuch in die Bunderepublik
gereist, wo er sich bis zum 11. Februar aufhielt.
Idi Amin, der u. a. von Bundesaußenminister Walter
Scheel empfangen wurde, hatte weitere bundesdeutsche
Entwicklungshilfeprojekte für sein Land angeregt.
Bisher hatte Uganda Zusagen für Kaptalhilfe in Höhe
von 74,6 Millionen DM erhalten, wovon 39,8 Millionen
DM zur Auszahlung kamen.
7. Februar
BRD 1972 – In Köln (Nordrhein-Westfalen) und
Mühlheim war die anarchistische Zeitschift
„Befreiung“ sowie Vertriebsmaterial beschlagnahmt
worden. Sechs Wohnungen, eine Druckerei und die
Räume des Republikanischen Clubs waren durchsucht
worden. Ermittelt worden war wegen Unterstützung der
Baader-Meinhof-Gruppe.
7. Februar
Großbritannien 1972 – Bis 1975 sollte in
Großbritannien die Einführung des metrischen Systems
für Maße und Gewichte vollendet sein. Ein
entsprechendes Weißbuch war von der britischen
Regierung veröffentlicht worden.
8. Februar
Bangladesch/Indien 1972 –
Bangladesch und Indien
hatten den Abzug sämtlicher indischer Truppen aus
Bangladesch bis zum 25. März vereinbart. Darauf
hatten sich die indische Ministerpräsidentin Indira
Gandhi und der Regierungschef von Bangladesch,
Mujibur Rahman, bei einem zweitägigen Treffen in
Kalkutta geeinigt.
8. Februar
DDR 1972 – Ein Beschluss des Politbüros der SED
hatte die Sozialisierung von Betrieben mit
staatlicher Beteiligung sowie privaten Industrie-
und Baubetrieben vorgesehen.
8. Februar
BRD 1972 – Bei der Anhörung zum neuen
Tierschutzgesetz vor dem Landwirtschaftsausschuss
des Bundestages waren schwere Vorwürfe gegen die
moderne Massentierhaltung erhoben worden. Der
Vizepräsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher
Tierschutz, Jürgen Weichert, hatte erklärt die
extremen Intensivhaltungssysteme würden jede Tier zu
einem Nutzungs- und Ausbeutungsobjekt degradieren,
wie man es sich schlimmer gar nicht vorstellen
könnte.
9. Februar
USA/China/Sowjetunion 1972 – Präsident Richard M.
Nixon hatte dem US-Kongress seinen Bericht über die
Außenpolitik der USA übermittelt. Darin hatte sich
Nixon u. a. über die US-amerikanischen Beziehungen
zur VR China und zur Sowjetunion geäußert.
9. Februar
BRD 1972 – Im Deutschen Bundestag waren in erster
Lesung die Ostverträge beraten worden, die 1970
zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetunion bzw.
Polen abgeschlossen wurden. Der Bundesrat hatte mit
21 gegen 20 Stimmen eine bedingt ablehnende
Entschließung der CDU/CSU-regierten Länder
angenommen.
9. Februar
Großbritannien 1972 – Die Rockgruppe „Wings“ hatte
ihr erstes Konzert gespielt.
10. Februar
BRD/Frankreich 1972 – Bundeskanzler Willy Brandt war
zu Gesprächen im Rahmen der deutsch-französischen
Konsultationen nach Paris gereist, wo er mit dem
französischen Staatspräsidenten Georges Pompidou
zusammentraf. Beide Politiker hatten in der
Ostpolitik übereingestimmt. Außerdem waren
Vereinbarungen in Währungspolitik getroffen worden.
Diese wurden als ein neuer Start in die europäische
Wirtschafts- und Währungsunion gewertet worden.
10. Februar
UNESCO 1972 – Neues Mitglied der UNESCO war der Oman
geworden.
11. Februar
Griechenland/Zypern 1972 – Die griechische Regierung
hatte in einer scharfen Note gegen Waffenimporte
Zyperns protestiert. Zwischen dem Inselstaat und
Griechenland hatten seit längerer Zeit äußerst
gespannte Beziehungen geherrscht. Der Grund war:
Zypern-Präsident Erzbischof Makarios III.
widersetzte sich den griechischen Plänen, Zypern
aufzuteilen.
11. Februar
Sowjetunion/International 1972 – In einer von der
Nachrichtenagentur TASS veröffentlichten Erklärung
der sowjetischen Regierung zur Lage in Indochina
hatte Moskau den US-amerikanischen Acht-Punkte-Plan
zur Beendigung des
Vietnamkrieges abgelehnt.
11. Februar
BRD 1972 – Überall in der Bundesrepublik hatten
Zehntausende von Bauern mit Sternfahrten und
Demonstrationen gegen die von der EG-Kommission
vorgeschlagene Erhöhung der Erzeugerpreise für die
Landwirtschaft protestiert. Der Vorschlag der
Kommission sa eine durchschnittliche Anhebung um 8
Prozent in zwei Jahren vor. Der Deutsche
Bauernverband hatte eine Preiserhöhung um mindestens
12 Prozent gefordert.
11. Februar
Vereinigte Arabische Emirate 1972 – Als siebtes und
letztes Emirat war Ra‘s al-Chaima der ehemaligen
Trucial States den im Dezember 1971 entstandenen
Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) beigetreten.
11. Februar
DDR 1972 – Der Deutsche Fernsehfunk war in Fernsehen
der DDR umbenannt worden.
12. Februar
Iran 1972 – Offiziellen Angaben aus Teheran zufolge
waren bei schweren Schneestürmen bisher 23 Menschen
umgekommen. Inoffiziellen Berichten zufolge waren
4.000 bis 5.000 Dorfbewohner unter den Schneemassen
im besonders betroffenen Nordwesten des Landes
begraben worden. Die Rettungsarbeiten im
Katastrophengebiet wurden von der Armee unterstützt.
Bereits 5.000 Menschen waren evakuiert worden.
13. Februar
International 1972 – In Versailles (Frankreich) war
die „Weltversammlung für den Frieden und die
Unabhängigkeit der Völker Indochinas“ mit einem
Appell an alle Völker der Welt, den „Freiheitskampf
Indochinas gegen die Vereinigten Staaten zu
unterstützen“ beendet worden. Prominente
Teilnehmerin der „Weltversammlung“ war die
US-amerikanische Filmschauspielerin Jane Fonda, die
sich in der Anti-Vietnamkriegs-Kampagne engagierte.
Mehr als 1.200 Delegierte aus 84 Ländern hatten an
der „Weltversammlung“ teilgenommen.
14. Februar
Großbritannien 1972 – Nachdem am 10. Februar im
Zusammenhang mit dem Bergarbeiterstreik von der
Regierung scharfe Krisenmaßnahmen erlassen worden
waren, erlebten die Briten einen „schwarzen Montag“.
Die Stromabschaltungen hatten das Land in Dunkelheit
getaucht. Viele Betriebe hatten die Produktion ganz
oder teilweise eingestellt.
15. Februar
Ecuador 1972 – Die Regierung unter Präsident José
María Velasco Ibarra war durch einen unblutigen
Militärputsch gestürzt worden. Eine Militärjunta
unter dem Oberbefehlshaber der Armee, Brigadegeneral
Guillermo Rodríguez Lara hatte die Macht im Land
übernommen.
15. Februar
Island 1972 – Das Parlament hatte die Erweiterung
der Fischereigrenzen von bisher zwölf auf 50
Seemeilen beschlossen. Ministerpräsident Olafur
Jóhannesson erklärte, dass ein Land, dessen Export
bis zu 90 Prozent aus Fischen und Fischprodukten
bestünde, eine Fischereigrenze beanspruchen dürfte,
die den ganzen Festlandsockel umfasste.
15. Februar
Indonesien/Philippinen 1972 – Zum Abschluss eines
zweitägigen Staatsbesuchs des indonesischen
Präsidenten Kemusu Suharto auf den Philippinen hatte
Suharto und der Präsident der Philippinen,
Ferndinando Edralin Marcos, eine engere
Zusammenarbeit ihrer Länder auf dem
Verteidigungssektor angekündigt.
15. Februar
BRD 1972 – Nach der Kollision der Barkasse „Cäsar
II“ mit der Hadag-Fähre „Eppendorf“ waren im
Hamburger Hafen 17 Arbeiter ertrunken. Die Barkasse
hatte 45 Schauerleute (Hafenarbeiter) zur Arbeit
transportiert.
15. Februar
Europa/International 1972 – Zwölf europäische
Atlantik-Anrainerstaaten hatten sich in der
Oslo-Konvention auf Maßnahmen zur Verhütung weiterer
Meeresverschmutzung geeinigt.
16. Februar
BRD/Frankreich 1972 – Bei Gesprächen mit seinem
französischen Amtskollegen Michel Debré hatte
Bundesverteidigungsminister Helmut Schmidt in Paris
Übereinstimmung über die Serienfertigung des
Trainings- und taktischen Kampfflugzeugs Alphajet
erzielt, das in den Luftwaffen beider Länder
gleichzeitig eingeführt werden sollte.
17. Februar
Großbritannien 1972 – Das Unterhaus hatte in zweiter
Lesung das Beitrittsgesetz zur EG gebilligt.
17. Februar
Italien 1972 – Nach dem Rücktritt der
Mitte-Links-Regierung unter Emilio Colombo hatte
Giulio Andreotti eine christlich-demokratische
Regierung gebildet, die jedoch schon am 26. Februar
wieder zurücktrat, nachdem ihr der Senat das
Vertrauen verweigert hatte. Zur Lösung der
Regierungskrise waren Neuwahlen angesetzt worden.
17. Februar
Irak/Sowjetunion 1972 – Eine irakische Partei- und
Regierungsdelegation unter Führung von Saddam
Hussein, Stellvertretender Generalsekretär der
Baath-Partei und Stellvertrender Vorsitzender des
Rats des Revolutionären Kommandos der Republik Irak,
hatte ihren offiziellen Freundschaftsbesuch in der
Sowjetunion beendet, wo die Delegation am 10.
Februar eingetroffen war. Am 9. April kam es dann
zur Unterzeichnung eines Vertrages über Freundschaft
und Zusammenarbeit.
17. Februar
BRD 1972 – Mit mehr als 15 Millionen Exemplaren
hatte der VW-Käfer den Verkaufsrekord des
Ford-Erfolgsautos „Tin Lizzie“ gebrochen.
18. Februar
BRD 1972 – Das US-amerikanische Erfolgs-Musical
„Jesus Christ Superstar“ war in Münster zum ersten
Mal in der Bundesrepublik aufgeführt worden. Für das
neue Idol Jesus hatten sich vor allem Jugendliche
begeistert.
19. Februar
Chile 1972 – Das Parlament hatte ein
verfassungsänderndes Gesetz angenommen, das
Verstaatlichungen durch die Regierung schwerer
machte. Künftig konnte die Regierung Privateigentum
nicht mehr ohne Zustimmung des Kongresses enteignen.
19. Februar
Mongolei/Japan 1972 – Auf Botschaftsebene hatten die
VR Mongolei und Japan diplomatische Beziehungen
aufgenommen. Die Mongolei war das erste
kommunistische Land Asiens, das mit Japan
diplomatische Vertreter ausgetauscht hatte.
19. Februar
BRD/Singapur 1972 – Zwischen der Bundesrepublik
Deutschland und Singapur war ein
Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen worden.
20. Februar
BRD/West-Berlin 1972 – Bei einem Besuch in
West-Berlin hatte Bundeskanzler Willy Brandt die
Überzeugung geäußert, dass es künftig für die Stadt
günstigere Chancen geben würde, weil ihr
„zusätzliche Aufgaben auf den Feldern der Begegnung“
zukommen würde.
20. Februar
Eisschnelllauf 1972 – In Oslo (Norwegen) hatte der
Niederländer Ard Schenk (dreifacher
Eisschnelllauf-Olympiasieger) die Weltmeisterschaft
im Großen Vierkampf gewonnen.
21. Februar
USA/China 1972 – In der chinesischen Hauptstadt war
US-Präsident Richard M. Nixon zu einem einwöchigen
offiziellen Besuch der VR China eingetroffen.
21. Februar
BRD 1972 – Im Zusammenhang mit dem Besuch von
US-Präsident Richard M. Nixon in der Volksrepublik
China hatte die
CDU eine aktive Fernostpolitik der
Bundesregierung sowie eine Normalisierung der
Beziehungen der BRD zur VR China gefordert.
21. Februar
Jemen 1972 – Palästinensische Terroristen hatten
einen Jumbo-Jet der Lufthansa nach Aden in der VR
Jemen entführt. Die als Geiseln festgehaltenen
Bordinsassen (insgesamt 172 Passagier und 16
Besatzungsmitglieder) hatte Bonn freigekauft.
21. Februar
Japan/Australien 1972 – Über die friedliche Nutzung
der Kernenergie hatten Japan und Australien ein
Abkommen unterzeichnet. Das Abkommen hatte den
Import australischen Urans nach Japan und die
Errichtung einer Uran-Anreicherungsanlage in
Australien durch Japan vorgesehen.
22. Februar
Großbritannien 1972 – In der Offiziersmesse der 16.
Fallschirmjägerbrigade im englischen Aldreshot waren
bei einem Bombenanschlag ein britischer Offizier,
ein Pfarrer und fünf Frauen ums Leben gekommen.
Weitere 50 Personen waren zum Teil schwer verletzt
worden. Die katholische Terrororganisation
Irisch-Republikanische Armee (IRA) hatte die
Verantwortung für den Anschlag übernommen.
22. Februar
Kongo 1972 – Ein Putschversuch gegen Präsident
Marien Ngouabi war gescheitert. An dem Putschversuch
sollten Teile des 1. Infanteriebataillons unter
Leutnant Ange Diawara beteiligt gewesen sein. Bis
zum 26. Februar waren 78 Personen festgenommen
worden. Auch Mitglieder des ZK der kongolesischen
Arbeiterpartei sowie Offiziere und Unteroffiziere
seien dabei gewesen.
22. Februar
Katar 1972 – Scheich Khalifa hatte die Staats- und
Regierungsgewalt im Land übernommen.
23. Februar
Finnland 1972 – Präsident Urho Kaleva Kekkonen hatte
nach den Reichstagswahlen nun eine von dem
Sozialdemokraten Kustaa Rafael Paasio geführte
Minderheitsregierung ernannt. Die Verhandlungen über
die Bildung einer Koalitionsregierung scheiterten an
der Frage der Subventionierung der Landwirtschaft.
23. Februar
Polen/Sowjetunion/
Ungarn /DDR/Bulgarien 1972 – In der
polnischen Hauptstadt Warschau hatten Vertreter
Polens, der Sowjetunion,
Ungarn s, der DDR,
Bulgarien
und der CSSR ein Abkommen über die Gründung einer
internationalen Atomorganisation
„Interatominstrument“ unterzeichnet. Die
Organisation sollte am 1. März ihre Arbeit
aufnehmen. Die Hauptaufgabe war die Versorgung der
Teilnehmerländer mit hochqualifizierter atomarer
Technik gewesen.
23. Februar
BRD 1972 – Der Deutsche Bundestag hatte in erster
Lesung die von der Bundesregierung eingebrachten
Ratifizierunggesetze zu den Verträgen der
Bundesrepublik mit der Sowjetunion und Polen
behandelt.
23. Februar
Italien 1972 – In der Hauptstadt Rom war der Prozess
gegen den italienischen Anarchisten Pietro Valpredo
eröffnet worden.
23. Februar
Jemen/BRD 1972 – Arabische Terroristen hatten eine
Lufthansa-Maschine nach Aden (Jemen) entführt und
ein Lösegeld von umgerechnet 16 Millionen DM
gefordert.
24. Februar
BRD 1972 – Mit CSU-Mehrheit hatte der Bayerische
Landtag eine umstrittene Novelle zum Rundfunkgesetz
verabschiedet.
25. Februar
Großbritannien 1972 – Beim Verlassen seines Amtes in
Belfast (Nordirland) war der nordirische
Staatsminister für innere Angelegenheiten, John
Taylor, angeschossen und ernstlich verletzt worden.
Taylor galt als ein ausgesprochener Kritiker der
katholischen Terrororganisation IRA, die sich zu dem
Attentat bekannte.
25. Februar
Großbritannien 1972 – Der seit dem 9. Januar
andauernde Streik der britischen Bergarbeiter war
beendet worden. Der Streik hatte das Land in ein
Wirtschaftschaos gestürzt.
25. Februar
BRD 1972 – Durch Zahlung eines Lösegeldes von fünf
Millionen US-Dollar hatte die deutsche
Bundesregierung die Flugzeugentführung eines
Jumbo-Jets durch arabische Terroristen nach Aden
(Jemen) beendet.
26. Februar
BRD 1972 – Im Landestheater Darmstadt war das
Bühnenstück „Der tollste Tag“ von Peter Turrini zur
Uraufführung gelangt. Regie hatte Gerd Heinz
geführt.
26. Februar
USA 1972 – Beim Buffalo-Creek-Dammbruch im
US-Bundesstaat West Virginia waren bis zu 125
Menschen ums Leben gekommen.
27. Februar
Israel/Libanon 1972 – Israelische Streitkräfte waren
zum dritten Mal innerhalb von drei Tagen auf
südlibanesisches Gebiet vorgestoßen. Zum ersten Mal
war der Angriff auch auf syrisches Gebiet
ausgeweitet worden. Die israelischen Angriffe hatten
sich gegen palästinensische Guerillas im Südlibanon
gerichtet.
27. Februar
Eisschnelllauf 1972 – Die
Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Monika Pflug hatte
sich in Eskilstuna (Schweden) die Weltmeisterschaft
im Sprint-Vierkampf gewonnen. Diese war erstmals
offiziell ausgeschrieben worden. Bei den Herren
hatte der Finne Leo Linkovesi den Titel geholt.
27. Februar
Sudan 1972 – Die Regierung des Sudan und
südsudanesische Rebellen hatten das
Addis-Abeba-Abkommen unterzeichnet, das den ersten
Bürgerkrieg im Südsudan beendet hatte.
28. Februar
Europa/Großbritannien 1972 – In Brüssel hatten sich
die Außenminister der sechs EG-Staaten und der vier
Beitrittskandidaten auf eine gemeinsame
Gipfelkonferenz im Oktober geeinigt.
28. Februar
USA/Großbritannien 1972 – US-Senator Edward M.
Kennedy hatte die Tötung von Katholiken in
Londonderry (Nordirland) als „Großbritanniens My Lai“
bezeichnet und den sofortigen Abzug der britischen
Truppen aus Nordirland gefordert.
28. Februar
BRD/Dänemark 1972 – Der dänische Ministerpräsident
Jens Otto Krag war bei seinem inoffiziellen Besuch
in Bonn u. a. mit Bundeskanzler Willy Brandt
zusammengetroffen. Im Mittelpunkt des
Meinungsaustausches der beiden Regierungschefs
hatten Fragen der Europäischen Gemeinschaft
gestanden.
28. Februar
BRD 1972 – Der Staatssekretär im Bundeswirtschafts-
und –finanzministerium, Heinz Haller, hatte seinen
Dienstvertrag fristlos aufgekündigt. Der renommierte
Steuerexperte war im April 1970 vom damaligen
Finanzminister Alex Möller in das Amt des
Staatssekretärs berufen worden. Er sollte
Vorbereitungen für die Große Steuerreform treffen.
Es waren keine ruhigen Zeiten: Auf den britischen
Yachtclub in Berlin-Gatow war ein
Sprengstoffanschlag verübt worden. Dabei hatte ein
Bootsbauer den Tod gefunden. Für die Tat hatte die
terroristische „Bewegung 2. Juni“ die Verantwortung
übernommen. Zahlreiche Todesopfer hatte es auch im
Iran gegeben, doch nicht durch Terror. In der
islamischen Republik hatte ein Schneesturm
eingesetzt. Er dauerte mehrere Tage und hatte
mehrere tausend Menschen in den Tod gerissen. Unruhe
auch in der Bundesrepublik: In Brühl waren fünf
Gastarbeiter aus Jordanien von zwei mit
Maschinenpistolen bewaffneten Männern erschossen
worden. Die Täter, die vermutlich Jordanier waren,
entkamen. Polizei und Staatsanwaltschaft hatten ein
politisches Motiv für die Gewalttat nicht
ausgeschlossen. Friedlich und modern waren die
Nachrichten aus Großbritannien: Bis 1975 sollte dort
die Einführung des metrischen Systems für Maße und
Gewichte vollendet sein. Ein entsprechendes Weißbuch
war von der britischen Regierung veröffentlicht
worden.
Februar 1972 in den Nachrichten
Kampf den
Spekulanten
Frankfurter Rundschau
Schon am 7. Februar 1972 beginnt die Besetzung. Am
29. März 1973 ordnet Polizeipräsident Müller die
Räumung an. Aber etwa 800 Straßenkämpfer ...
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