Oktober 1978 - Das Jahr der drei Päpste
Freilich hatte es das in der Vergangenheit
bereits gegeben, ein Jahr, in dem drei Päpste den
Heiligen Stuhl ausfüllten. Dennoch war es immer
wieder eine große Schlagzeile, wenn so eine
Situation eintrat. Zu Beginn des Monats war nun also
der verstorbene Papst Johannes Paul I. in Rom unter
großer Anteilnahme von Gläubigen aus aller Welt in
den Vatikanischen Grotten beigesetzt worden. Die
Gerüchte um seinen plötzlichen Tod hielten sich
hartnäckig. Der Vatikan sah sich gezwungen,
offiziell diesen Gerüchten entgegenzutreten, dass
Johannes Paul I. möglicherweise Opfer eines
Komplotts geworden war, eventuell sogar eines
Mordanschlags. Nach Feststellung der Ärzte war der
Papst einem Herzanfall erlegen. Derweil liefen die
Vorbereitungen für eine neue Papstwahl auf
Hochtouren. Im achten Wahlgang war der 58-jährige
Erzbischof von Krakau, Kardinal Karol Wojtyla zum
neuen Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche
gewählt worden. Er gab sich den Namen Johannes Paul
II. und hatte am 22. Oktober mit einem Gottesdienst
vor dem Petersdom sein Pontifikat begonnen.
Wichtige Ereignisse im
Oktober 1978
1. Oktober
Libanon/Syrien 1978 – Die bewaffneten
Auseinandersetzungen zwischen syrischen Einheiten
der arabischen Friedenstruppen und christlichen
Milizen hatten eine Intensität wie zu Beginn des
Bürgerkriegs 1975/76 erreicht. Dabei hatte die
Beschießung des Aschrafiye-Quartiers in der
libanesischen Hauptstadt Beirut mehr als 200
Menschenleben geFordert.
1. Oktober
Italien 1978 – In Mailand war der italienischen
Polizei die Festnahme einer ganzen Gruppe von
Mitgliedern der Terrororganisation „Rote Brigaden“
gelungen. Unter den Festgenommen hatte sich auch
einer ihrer Anführer, Mario Moretti, befunden.
1. Oktober
Automobilrennsport 1978 – In Detroit (US-Bundesstaat
Michigan) hatte der Formel-1-Rennfahrer Carlos
Reutemann (Argentinien) auf Ferrari den Großen Preis
der USA gewonnen.
1. Oktober
BRD 1978 – In Freiburg im Breisgau war die Oper
„Christophorus oder Die Vision einer Oper“ von Franz
Schreker zur Uraufführung gelangt.
2. Oktober
BRD 1978 – Der sogenannte Extremistenbeschluss der
Bundesregierung vom Januar 1972 war durch ein
Interview, das Hamburger Bürgermeister Hans-Ulrich
Klose mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“
führte, erneut in die Diskussion geraten. „Ich
stelle lieber 20 Kommunisten ein, als dass ich
20.000 junge Leute verunsichere“, hatte Klose
erklärt.
2. Oktober
Rhodesien 1978 – Die weiße Minderheitsregierung
Rhodesiens (Simbabwe) hatte die „Simbabwe Times“,
die einzige Tageszeitung des Landes, die von
Schwarzen für eine schwarze Leserschaft gemacht war,
verboten. U. a. war dem Blatt die Behinderung des
Verständigungsprozesses vorgeworfen worden wegen
seiner „regierungsfeindlichen“ Berichterstattung.
3. Oktober
Indien 1978 – Die Regierung in Neu-Delhi hatte
anlässlich des 109. Geburtstags von Mahatma Gandhi,
dem Führer der Unabhängigkeitsbewegung gegen
Großbritannien, einen neuen Fünfjahresplan
verkündet. Durch diesen sollten 100 Millionen
Analphabeten lesen und schreiben lernen.
3. Oktober
Indochina/Thailand 1978 – Seit 35 Jahren hatten
Indochina und
Thailand die schwersten Unwetter
erlebt. Dabei waren 2,8 Millionen Tonnen Reis
vernichtet worden. Dadurch drohte 4,5 Millionen
Menschen eine Hungersnot.
4. Oktober
BRD/International 1978 – Das Bundeskabinett hatte
das Erlassen von insgesamt 4,3 Milliarden DM
Schulden der 30 ärmsten Länder der Welt beschlossen.
4. Oktober
Vatikan 1978 – Der am 28. September verstorbene
Papst Johannes Paul I. war in Rom unter großer
Anteilnahme von Gläubigen aus aller Welt in den
Vatikanischen Grotten beigesetzt worden.
4. Oktober
Finnland 1978 – Beim Absturz einer DC-3 der
finnischen Luftwaffe waren alle 15 Insassen ums
Leben gekommen. Unter ihnen hatten sich auch ein
Gouverneur und drei Parlamentarier befunden.
5. Oktober
BRD 1978 – Wegen Spionage für den
Staatssicherheitsdienst der DDR war die ehemalige
Sekretärin im Bonner Bundeskanzleramt, Dagmar K.,
vom Oberlandesgericht Düsseldorf zu drei Jahren
Freiheitsentzug verurteilt worden.
5. Oktober
Ägypten 1978 – Ministerpräsident Mustafa Khalil
hatte in der Hauptstadt Kairo eine neue Regierung
gebildet.
5. Oktober
BRD 1978 – In einer Uraufführung hatte das
städtische Theater in Essen die Oper „Dolci canti di
cancro“ von Peer Raben und Rainer Werner Fassbinder
präsentiert.
6. Oktober
Schweiz/International 1978 – Die Balzan-Stiftung in
Bern hatte ihren mit 500.000 Franken dotierten Preis
der in Kalkutta (Indien) als Helferin der Armen
arbeitenden Ordensfrau Mutter Teresa zugesprochen.
6. Oktober
Kanada/International 1978 – Der aus
Bulgarien
stammende Verpackungskünstler Christo hatte als sein
neuestes Werk „Die verpackten Bürgersteige“
vorgestellt.
7. Oktober
Libanon 1978 – Nach heftigen Kämpfen in der
Hauptstadt Beirut, die nach Angaben der christlichen
Milizen in den letzten sechs Tagen mehr als 800
Menschenleben gekostet hatten, war im Land ein
Waffenstillstand in Kraft getreten, der jedoch nach
wenigen Tagen wieder gebrochen worden war.
7. Oktober
Radrennsport 1978 – Der Italiener Francesco Moser
hatte die Lombardei-Rundfahrt gewonnen und war damit
erfolgreichster Radrennfahrer des Jahres 1978
geworden.
8. Oktober
BRD 1978 – Die Regierungskoalition aus SPD und FDP
hatte sich bei der Landtagswahl in Hessen behaupten
können. Die CDU hatte im neuen hessischen Landtag
zwar wieder die stärkste Fraktion gestellt, sie
hatte aber nicht die absolute Mehrheit erreicht, was
ihr Ziel gewesen war.
8. Oktober
Österreich 1978 – Die SPÖ hatte bei den
Landtagswahlen in Wien 57,2 Prozent errungen. Die
ÖVP erhielt 33,8 Prozent und die FPÖ 6,6 Prozent der
Stimmen. Bei den Landtagswahlen in der Steiermark
hatte die ÖVP 51,87 Prozent, die SPÖ 40,41 Prozent
und die FPÖ 6,38 Prozent der Stimmen erreicht.
8. Oktober
Automobilrennsport 1978 – Der Kanadier Gilles
Villeneuve auf Ferrari hatte den Großen Preis von
Kanada gewonnen. Schon vor diesem letzten Lauf der
Formel 1 hatte der Automobilweltmeister 1978
festgestanden: Mario Andretti (USA) auf Lotus.
8. Oktober
Schwerathletik 1978 – Bei der Weltmeisterschaft in
Gettysburg (US-Bundesstaat Pennsylvania) war Rolf
Milser (BRD) Weltmeister der Gewichtheber im
Mittelschwergewicht geworden.
9. Oktober
China/BRD 1978 – Chinas stellvertretende
Ministerpräsident Fang Yi, der sich seit dem 4.
Oktober zu einem Besuch in der Bundesrepublik
aufhielt, hatte in Bonn ein Abkommen über
wissenschaftlich technologische Zusammenarbeit
unterzeichnet.
9. Oktober
BRD 1978 – In Passau (
Bayern) war die achte
Landesuniversität Bayerns mit Ansprachen von
Ministerpräsident Alfons Goppel und Kultusminister
Hans Maier eröffnet worden.
10. Oktober
Südafrika 1978 – Der am 20. September als
Ministerpräsident zurückgetretene Johannes B.
Vorster, war in Pretoria in sein neues Amt als
Staatspräsident eingeführt worden.
10. Oktober
Kenia 1978 – In Nairobi war Daniel Arap Moi als
neuer Staatspräsident und Regierungschef des Landes
vereidigt worden.
10. Oktober
BRD 1978 – Die österreichische Schriftstellerin
Elfriede Jelinek erhielt den Literaturpreis der
Stadt Gandersheim.
10. Oktober
Frankreich 1978 – Durch die Ölpest nach der
Tanker-Havarie im März 1978 mussten an der
bretonischen Atlantikküste 4.600 Tonnen Muscheln
vernichtet werden. Dies hatten die Austernzüchter
bekanntgegeben.
10. Oktober
BRD/Sport 1978 – Die Leichtathleten der
Bundesrepublik starteten bei internationalen
Veranstaltungen in Zukunft unter der Bezeichnung
„Bundesrepublik Deutschland“, nicht mehr unter der
Bezeichnung „Deutschland“. Das hatte der Deutsche
Sportbund mitgeteilt.
11. Oktober
Belgien 1978 – Ministerpräsident Leo Tindemans war
zurückgetreten. Die Koalition aus
Christlich-Sozialen und Sozialisten war an
unvereinbaren Gegensätzen über die Einzelheiten
einer Verfassungsreform gescheitert.
11. Oktober
Panama 1978 – Mit der Vereidigung des neuen
panamaischen Staatspräsidenten Aristides Royo war
die zehnjährige Herrschaft des mit zahlreichen
Sondervollmachten ausgestatteten Staatschefs General
Omar Torrijos Herrera zu Ende gegangen.
11. Oktober
Großbritannien 1978 – Die geplante Abschlachtung von
35.000 Kegelrobben auf den Orkneyinseln vor der
schottischen Küste konnte durch Tierschützer der
Gruppe Greenpeace verhindert werden.
11. Oktober
BRD 1978 – Der Konstrukteur der legendären Ju-52 und
des ersten viermotorigen Großverkehrsflugzeugs
Junkers „G-38“, Ernst Zindel, war im Alter von 81
Jahren in Bad Homburg (Hessen) gestorben.
11. Oktober
Fußball 1978 – Die bundesdeutsche Mannschaft hatte
in Prag bei einem Fußball-Länderspiel die Mannschaft
der CSSR 4:3 besiegt.
12. Oktober
USA 1978 – In Washington waren die Verhandlungen
über einen ägyptisch-israelischen Friedensvertrag
unter US-amerikanischer Schirmherrschaft eröffnet
worden. Ausfüllen sollte die Konferenz den im Camp
David vereinbarten Rahmen eines Friedensvertrages.
12. Oktober
Vatikan 1978 – Der Vatikan war offiziell Gerüchten
entgegengetreten, dass der am 28. September
gestorbene Papst Johannes Paul I. möglicherweise
Opfer eines Komplotts geworden war, eventuell sogar
eines Mordanschlags. Nach Feststellung der Ärzte
erlag Johannes Paul I. einem Herzanfall.
12. Oktober
Philippinen 1978 – Durch den Taifun „Nina“ waren 68
Menschen umgekommen. Außerdem hatte er schwere
Schäden angerichtet.
13. Oktober
DDR 1978 – Die Volkskammer der DDR hatte ein neues
Gesetz über die Landesverteidigung beschlossen. Es
hatte die Rechte und Aufgaben des Nationalen
Verteidigungsrates erweitert.
13. Oktober
Schweden 1978 – Zum Ministerpräsidenten einer
liberalen Minderheitsregierung war Ola Ullsten
gewählt worden. Er hatte damit die Nachfolge von
Thorbjörn Fälldin angetreten. Dieser trat am 5.
Oktober wegen Differenzen über die zivile Nutzung
der Kernenergie zurück.
13. Oktober
Niederlande 1978 – Die im November 1977 nach einem
Schusswechsel verhafteten mutmaßlichen deutschen
Terroristen Gert R. S. und Christoph W. Waren von
den niederländischen Behörden an die Bundesrepublik
ausgeliefert worden.
14. Oktober
Ägypten 1978 – Das Parlament in Kairo hatten den
Vereinbarungen von Camp David über einen
ägyptisch-israelischen Friedensvertrag mit großer
Mehrheit zugestimmt.
14. Oktober
Brasilien 1978 – In Brasilia hatte ein 592
Mitglieder zählendes Wahlkollegium den früheren
Geheimdienstchef, General Joao Baptista Figueiredo,
zum neuen Präsidenten des Landes gewählt.
15. Oktober
BRD 1978 – Die CSU hatte mit 59,1 Prozent der
abgegebenen Stimmen ihre absolute Mehrheit bei den
Landtagswahlen in Bayern behalten. Gegenüber den
Wahlen von 1974 hatte sie jedoch drei Mandate
verloren.
15. Oktober
BRD 1978 – Die Bundesregierung hatte eine Aufwertung
der Deutschen Mark gegenüber den Währungen des
europäischen Währungsverbundes um durchschnittlich
drei Prozent beschlossen.
15. Oktober
USA 1978 – Der US-amerikanische Kongress hatte nach
zähen Auseinandersetzungen das von Präsident
Jimmy
Carter vorgelegte Energiegesetz angenommen.
16. Oktober
Vatikan 1978 – Der 58-jährige Erzbischof von Krakau,
Kardinal Karol Wojtyla, war im achten Wahlgang in
Rom zum neuen Papst gewählt worden. Er hatte sich
den Namen Johannes Paul II. gegeben.
16. Oktober
USA/Rhodesien 1978 – Der rhodesische Premierminister
Ian Smith hatte nach einem Gespräch mit US-Präsident
Jimmy Carter in Washington die Bereitschaft seiner
Regierung zu einer Allparteienkonferenz mit den
Führern der schwarzen Mehrheit des Landes, Joshua
Nkomo und Robert Mugabe, erklärt.
16. Oktober
Pakistan 1978 – Die autoritäre Regierung unter
Generalleutnant Ziaul Haq hatte in Islamabad ein
Verbot gegen alle Parteien des Landes erlassen,
deren Programm nicht auf dem Islam basierte. Am
Folgetag war eine allgemeine Presse-Zensur erlassen
worden.
16. Oktober
BRD/International 1978 – In Hamburg hatte der
berühmteste „Fehldruck“ der Welt, eine schwedische
Briefmarke aus dem Jahr 1855, für eine Million DM
auf einer Auktion den Besitzer gewechselt.
17. Oktober
BRD 1978 – Familienministerin Antje Huber hatte die
30. Frankfurter Buchmesse eröffnet. Diese dauerte
bis zum 23. Oktober. Sie hatte unter dem Motto „Kind
und Buch“ gestanden.
17. Oktober
Österreich 1978 – Der österreichische Essayist Jean
Améry („Hand an sich legen – Diskurs über den
Freitod“) hatte im Alter von 66 Jahren in Salzburg
Selbstmord begangen.
18. Oktober
USA 1978 – US-Präsident Jimmy Carter hatte Kredite
zur Produktion von Sprengköpfen für die sogenannte
Neutronenbombe genehmigt.
18. Oktober
Südafrika/UNO 1978 – In Pretoria hatten sich
Südafrika und die westlichen Mitglieder des
Sicherheitsrates auf einen Kompromiss über die
Wahlen im von Südafrika kontrollierten Namibia
geeinigt. Vorgesehen war für Dezember 1978 ein
interner und für 1979 ein von der UNO kontrollierter
Wahlgang.
18. Oktober
Rhodesien 1978 – Rhodesische Truppen hatten eine
neue Offensive gegen Guerilla-Stützpunkte in
Mocambique eröffnet. Bei den Kämpfen waren mehr als
1.500 Menschen umgekommen.
18. Oktober
Brasilien 1978 – Die Regierung des Landes hatte die
Abschaffung der Todesstrafe beschlossen.
18. Oktober
BRD 1978 – In der Hamburger Kunsthalle war die
Ausstellung „Courbet und Deutschland“ mit Werken des
französischen Malers Gustave Courbet (1819-1877)
eröffnet worden.
18. Oktober
Schach 1978 – Die entscheidende sechste Partei hatte
Anatoli Karpow (Sowjetunion) gewonnen und damit
seinen Titel als Schach-Weltmeister gegen den
Exil-Russen Viktor Kortschnoi verteidigt. Es hatte
sich um den bisher längsten Titelkampf in der
Schach-Geschichte gehandelt.
19. Oktober
Radrennsport 1978 – In Frankfurt am Main war der
bundesdeutsche Radprofi Dietrich Thurau
Europameister der Steher geworden.
20. Oktober
West-Berlin/BRD 1978 – Berlins Regierender
Bürgermeister Dietrich Stobbe war turnusgemäß zum
neuen Bundesratspräsidenten gewählt worden.
20. Oktober
BRD/Neuseeland 1978 – Zwischen der Bundesrepublik
und Neuseeland war ein Doppelbesteuerungsabkommen
geschlossen worden.
21. Oktober
Israel/Ägypten 1978 – In Washington hatten
israelische und ägyptische Diplomaten einen Entwurf
für einen Friedensvertrag zwischen beiden Ländern
fertiggestellt.
22. Oktober
Chile 1978 – Die Regierung hatte sieben
Gewerkschaftsorganisationen, denen sie u. a. die
Verbreitung marxistischer Lehren vorwarf, verboten.
22. Oktober
Vatikan 1978 – Das Pontifikat von Papst Johannes
Paul II. hatte mit einem Gottesdienst vor dem
Petersdom begonnen.
22. Oktober
BRD/International 1978 – In der Frankfurter
Paulskirche war der schwedischen Schriftstellerin
Astrid Lindgren der Friedenspreis des Deutschen
Buchhandels verliehen worden.
23. Oktober
Schweiz 1978 – In Bern war den beiden
Phyikochemikern Hans H. Günthard (Schweiz) und Edgar
Heilbronner (BRD/Schweiz) für ihre Beiträge zur
Quantenchemie der Marcel-Benoist-Preis verliehen
worden.
24. Oktober
USA 1978 – US-Präsident Jimmy Carter hatte in
Washington ein neues Anti-Inflationsprogramm zur
Stützung des im Wert stark gesunkenen US-Dollars
bekanntgegeben.
24. Oktober
Syrien/Irak 1978 – Syriens Staatspräsident Hafez
el-Assad war zu seinem ersten Besuch in der
irakischen Hauptstadt Bagdad eingetroffen, um eine
Aussöhnung mit der irakischen Regierung
voranzubringen. Seit Jahren lagen die regierenden
Baath-Parteien beider Länder ideologisch im Streit.
24. Oktober
Frankreich 1978 – Die Seeleute der Handelsmarine und
das Post- und Fernmeldepersonal war zur Durchsetzung
von Lohnerhöhungen in den Ausstand getreten.
25. Oktober
BRD 1978 – Die CDU hatte auf ihrem 26.
Bundesparteitag in Ludwigshafen (
Rheinland-Pfalz)
ein Grundsatzprogramm unter dem Titel „Freiheit,
Solidarität, Gerechtigkeit“ verabschiedet. Es war
das erste Parteiprogramm der Christdemokraten
gewesen. Die Programm-Kommission war von Richard von
Weizsäcker geleitet worden.
25. Oktober
Portugal 1978 – Der parteilose Carlos Alberto da
Mota Pinto, der am Vortag von Präsident António
Ramalho Eanes mit der Regierungsbildung beauftragt
wurde, war in Lissabon zum neuen Ministerpräsidenten
Portugals ernannt worden.
25. Oktober
Iran 1978 – Der Schah Mohammed Resa Pahlawi hatte
eine Amnestie für 1.451 Häftlinge, darunter 1.120
politische Gefangene, erlassen.
25. Oktober
Israel 1978 – Das Kabinett in Tel Aviv hatte dem
Entwurf für einen Friedensvertrag mit Ägypten
zugestimmt. Die Regierung hatte sich vorbehalten,
Änderungen, die hauptsächlich die Ausweitung des
Siedlungsprogramms in den besetzten Gebieten
Westjordaniens betrafen, im Vertrag festzuhalten.
25. Oktober
USA 1978 – Ein Großfeuer in Kalifornien, das
wahrscheinlich durch Brandstiftung ausgelöst worden
war, hatte 15.000 Hektar Land in der Umgebung von
Los Angeles verwüstet und mehr als 180 Villen am
Prominenten-Strand von Malibu zerstört.
26. Oktober
DDR/BRD 1978 – Die gemeinsame Grenzkommission der
Bundesrepublik und der
DDR hatte nach sechsjähriger
Arbeit ein Protokoll über den Verlauf der 1.400 km
langen gemeinsamen Grenze fertiggestellt. Der
Grenzverlauf an der Elbe war nach wie vor
umstritten.
26. Oktober
Rhodesien/Sambia 1978 – Nach einem Angriff
rhodesischer Soldaten auf Guerillastützpunkte in
Sambia hatte die britische Regierung
Waffenlieferungen für die Armee Sambias angekündigt.
26. Oktober
Sowjetunion/China 1978 – Die Sowjetunion hatte die
westeuropäischen Staaten vor Waffenlieferungen an
die
Volksrepublik China, die mit der Sowjetunion
verfeindet waren, in einer ungewöhnlich scharf
formulierten offiziellen Verlautbarung gewarnt.
26. Oktober
Südafrika 1978 – Die niederländisch-reformierte
Kirche der Weißen Südafrikas hatte eine gemeinsame
Dachorganisation mit den reformierten
Schwesternkirchen der Schwarzen, Mischlinge und
Inder abgelehnt.
26. Oktober
USA/Film/International 1978 – Der britische
Regisseur Alfred Hitchcock erhielt anlässlich der
Oscarverleihung den „Life Achievment Awar“ der
Filmakademie für sein Lebenswerk.
27. Oktober
Israel/BRD 1978 – Der SPD-Politiker Herbert Wehner
hatte sich während einer Israel-Reise für die
Aufhebung der Verjährungsfrist für Mord eingesetzt.
Damit sollte eine Verjährung der NS-Morde verhindert
werden.
27. Oktober
Uganda/Tansania 1978 – An der Grenze der beiden
Staaten war es zu Gefechten gekommen.
27. Oktober
Israel/Ägypten 1978 – Der Beschluss der israelischen
Regierung, die Siedlungen in den besetzten Gebieten
auszubauen, hatte eine Verstimmung zwischen Israels
Ministerpräsident Menachim Begin und Ägyptens
Staatschef Muhammad Anwar As Sadat hervorgerufen.
27. Oktober
Sowjetunion 1978 – In Moskau hatten acht
Regimekritiker eine unabhängige
Arbeiterorganisation, die „Freie zwischenberufliche
Arbeitervereinigung“ gegründet. Sie sollte rund
1.000 Mitglieder zählen.
28. Oktober
Spanien 1978 – Die baskische Nationalistische Partei
(PNV), die stärkste Partei im Baskenland, hatten für
den Frieden und gegen den Terrorismus der
Untergrundorganisation ETA demonstriert. Allein in
Bilbao hatten 80.000 Menschen an der Kundgebung
teilgenommen.
28. Oktober
CSSR/Österreich 1978 – Der tschechoslowakische
Schriftsteller und Regimegegner Pavel Kohout war in
der österreichischen
Hauptstadt Wien eingetroffen.
Er trat mit einem befristeten Visum der
CSSR-Behörden eine Dramaturgenstelle am Burgtheater
an.
29. Oktober
Europa 1978 – Auf einer Tagung in Bonn hatten sich
die Außenminister der neun EG-Länder auf eine
gemeinsame Haltung in der Namibia-Frage geeinigt.
Die Minister hatten die Ausübung von politischem
Druck auf die südafrikanische Regierung beschlossen.
Sie hatten sich aber nicht auf die Verhängung von
wirtschaftlichen Sanktionen einigen können.
29. Oktober
Rhodesien 1978 – Rhodesiens (Simbabwe)
Premierminister Ian Smith hatte in Salisbury
erklärt, dass sich die Übergabe der Macht an die
schwarze Mehrheit aus technischen Gründen um einige
Monate verzögern würde.
29. Oktober
BRD 1978 – Der Freistaat Bayern hatte auf einer
Auktion in New York mehrere Handschriften des
Komponisten Richard Wagner erworben.
29. Oktober
Kunstturnen 1978 – Der Baden-Württemberger Eberhard
Gienger hatte bei der Kunstturn-WM in Straßburg
(Frankreich) zwei Silbermedaillen gewonnen.
30. Oktober
Iran 1978 – Ein Generalstreik hatte im Iran die
gesamte Erdölindustrie lahmgelegt. In Teheran und im
Ost-Iran hatten mehr als 100.000 Menschen an
regierungsfeindlichen Demonstrationen teilgenommen.
31. Oktober
Spanien 1978 – Die neue Verfassung war vom Parlament
verabschiedet worden. Darin war die parlamentarische
Demokratie festgeschrieben und sie hatte u. a. die
Trennung von Kirche und Staat sowie die Abschaffung
der Todesstrafe vorgesehen.
31. Oktober
Ungarn 1978 – Die kommunistische Regierung des
Landes hatte Reisebeschränkungen für Flüchtlinge
gelockert, die im Westen lebten und ihre Verwandten,
die in
Ungarn geblieben waren. Bislang hatten
Exil-
Ungarn nur in Ausnahmefällen wieder ihre Heimat
besuchen dürfen.
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