September 1969 - Die 6. Bundestagswahl

Kalender September 1969
Am 28. September hatte die Wahl zum 6. Deutschen Bundestag stattgefunden. Es war die letzte Bundestagswahl, für die das Alter der Wähler für das aktive Wahlrecht noch bei 21 Jahren gelegen hatte. Für das passive Wahlrecht lag es noch bei 25 Jahren lang. Bei diesen Wahlen war die CDU/CSU die stärkste Fraktion geblieben. Während die NPD mit 4,3 Prozent an der 5-Prozent-Hürde scheiterte und also nicht mehr im Deutschen Bundestag vertreten war, konnte die Union mit 46,1 Prozent aus der Wahl als stärkste Partei trotz eines Stimmenverlustes von 1,5 Prozent hervorgehen. Die SPD verzeichnete einen Zugewinn von 3,4 Prozent und erreichte insgesamt 42,7 Prozent der Stimmen. Die FDP war mit 5,8 Prozent in den Bundestag eingezogen, das war knapp, denn sie verlor 3,7 Prozent der Wählerstimmen. Noch in der Nacht der Wahl hatten Willy Brandt und FDP-Chef Walter Scheel die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen vereinbart. Die Wahl des Bundeskanzlers sollte am 21. Oktober stattfinden. Jedenfalls hatte sich erstmals in der 20-jährigen Geschichte der Bundesrepublik eine sozialliberale Koalition konstituiert und die Unionsparteien konnten keinen Bundeskanzler mehr stellen, und das, obwohl die Unionsparteien CDU/CSU erneut und ununterbrochen seit 1949 die größte Bundestagsfraktion waren.
<< August 1969 | Oktober 1969 >>


Wichtige Ereignisse im September 1969

1. September 1969
Libyen 1969 – Ein Offiziersgruppe unter Führung von Umar Muammar al Gaddafi hatte den libyschen König Idris I. gestürzt. Nach dem unblutigen Militärputsch hatte sich Gaddafi als Staatsoberhaupt von Libyen an die Macht gesetzt. Seit 1951 war Libyen ein souveräner Staat und Königreich gewesen.
1. September 1969
BRD 1969 – In der BRD war das 1. Strafrechtsänderungsgesetz in Kraft getreten. Dies hatte auch eine Änderung des Paragrafen 175 bewirkt. Danach waren gleichgeschlechtliche Sexualkontakte unter erwachsenen Männern (ab 21 Jahren) erstmals seit 1531 im gesamten zur Bundesrepublik zählenden Gebiet nicht mehr strafbar.
1. September 1969
Brasilien 1969 – Staatspräsident Arturo da Costa e Silva war vom Militär entmachtet worden.
1. September 1969
BRD 1969 – Bundespräsident Gustav Heinemann hatte in einer Rundfunk- und Fernsehansprache anlässlich des 30. Jahrestages des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs eine Aussöhnung mit Polen gefordert. Zugleich hatte sich Heinemann für eine verstärkte wissenschaftliche Friedens- und Konfliktforschung ausgesprochen.
1. September 1969
BRD 1969 – In Bremen war das Rainer-Fassbinder-Stück „Das Kaffeehaus“ (nach Carlo Goldoni) zur Uraufführung gelangt. Die Inszenierung war unter der Regie des Autors zusammen mit Peer Raben entstanden.
2. September 1969
BRD 1969 – Mit dem Ausstand von Stahlarbeitern in Dortmund (Nordrhein-Westfalen) war in der Bundesrepublik eine Streikwelle – die sogenannten „Septemberstreiks“ - ausgebrochen. Mit diesen von den Gewerkschaften nicht kontrollierten, „wilden“ Streiks wollten die Arbeiter Lohnerhöhungen erkämpfen.
2. September 1969
Frankreich/Zentralafrikanische Republik 1969 – Die seit 1967 in der Zentralafrikanischen Republik stationierten französischen Truppen wurden abgezogen. Damit waren nur noch im Tschad französische Einheiten verblieben. Deren Stärke war auf rund 1.600 Mann geschätzt worden.
2. September 1969
BRD 1969 – Unter der Regie von Peter Zadek war das Stück „Schmaler Weg in den tiefen Norden“ („Narrow Road to the Deep“) von Edward Bonds erstmals im deutschsprachigen Raum aufgeführt worden. Die Uraufführung hatte am 24. Juni 1968 in Coventry (Großbritannien) stattgefunden.
3. September 1969
Frankreich 1969 – Der französische Wirtschafts- und Finanzminister Valéry Giscard d'Estaing hatte eine Reihe kurzfristiger Maßnahmen im Zuge der am 8. August beschlossenen Abwertung des Franc bekanntgegeben. Unter anderem sollte das wirtschaftliche Gleichgewicht wiederhergestellt werden durch staatliche Ausgabenkürzungen und der Inlandsnachfrage.
3. September 1969
Vietnam 1969 – Im Alter von 79 Jahren war in Hanoi der vietnamesische Staatschef Ho Chi Minh an Herzversagen gestorben. Die kommunistische Führung hatte das Todesdatum auf diesen Tag gelegt. Tatsächlich war Ho Chi Minh bereits am 2. September gestorben. Die Nachricht sollte jedoch den vietnamesischen Unabhängigkeitstag nicht überschatten. Eine Korrektur des Datums erfolgte offiziell erst in den 1980er Jahren.
3. September 1969
BRD 1969 – In Frankfurt am Main (Hessen) hatte die Bundesstelle für Entwicklungshilfe ihre Arbeit aufgenommen. Die neue Bundesbehörde wurde von Theodor Winter geleitet. Zuständig war sie für die sogenannte Technische Hilfe (z. B. Organisation, Planung) bei Entwicklungshilfeprojekten.
4. September 1969
BRD 1969 – Die Innenminister und -senatoren der Bundesländer hatten nach einer Sondersitzung in Bonn erklärt, dass der Einsatz von bewaffneten Ordnertrupps bei Parteiveranstaltungen künftig „mit allen Mitteln“ zu unterbinden sei. Unter anderem waren in Frankfurt am Main (Hessen) uniformierte bewaffnete Ordner der NPD auf brutale Weise gegen Demonstranten vorgegangen.
5. September 1969
Brasilien/USA/Mexiko 1969 – Die brasilianische Regierung hatte im Austausch gegen den am 4. September entführten US-amerikanischen Botschafter Charles Burke Elbrick 15 politische Häftlinge freigelassen. Den Häftlingen war in Mexiko politisches Asyl gewährt worden. Unter ihnen befand sich der seit 1964 inhaftierte 70-jährige Kommunistenführer Gregorio Bezerra. Nach dem Eintreffen der Oppositionellen in Mexiko war Elbrick am 7. September wieder freigelassen worden.
5. September 1969
BRD 1969 – In Bielefeld (Nordrhein-Westfalen) war die staatliche Campus-Universität Bielefeld gegründet worden.
5. September 1969
Großbritannien 1969 – In Portsmouth war die am 1. September begonnene Jahrestagung des britischen Gewerkschaftsdachverbandes TUC zu Ende gegangen. Die Delegierten als Vertreter von rund 9 Millionen Mitgliedern hatten mehrfach gegen die Politik der regierenden Labour-Partei Stellung bezogen. Zwischen den britischen Gewerkschaften und der Labour-Partei gab es eine traditionell enge Verbindung.
5. September 1969
BRD 1969 – In Wiesbaden (Hessen) hatte die Industriegewerkschaft Chemie, Papier, Keramik auf ihrem achten Ordentlichen Gewerkschaftstag von der Bundesregierung die Überführung von Kreditinstituten in Gemeineigentum gefordert.
5. September 1969
Leichtathletik 1969 – Die DDR-Leichtathletin Karin Balzer hatte als erste Frau der Welt die 13-Sekunden-Grenze auf der 100-m-Hürden-Strecke durchbrochen. In Ost-Berlin hatte sie mit 12,9 sec ihren erst am 27. Juli aufgestellten Weltrekord um 0,1 sec verbessert.
6. September 1969
Sowjetunion/Jugoslawien 1969 – Der sowjetische Außenminister Andrei A. Gromyko hatte einen fünftägigen Besuch in Jugoslawien beendet. Nach Gromykos Angaben hatte die Sowjetunion eine Verbesserung der Beziehungen zu Jugoslawien gewünscht.
6. September 1969
International 1969 – In Istanbul (Türkei) hatte die XXI. Internationale Konferenz des Roten Kreuzes begonnen, die bis zum 13. September dauerte. Die Delegierten hatten in einer Resolution die Einberufung einer diplomatischen Konferenz zur Weiterentwicklung des humanitären Völkerrechts gefordert.
7. September 1969
Automobilrennsport 1969 – Der britische Formel-I-Rennfahrer Jackie Stewart hatte auf Matra den Großen Preis von Italien in Monza gewonnen. Damit hatte er sich vorzeitig die Weltmeisterschaft gesichert.
7. September 1969
Motorrennsport 1969 – Letztmalig hatte am Gaisberg, dem Hausberg von Salzburg (Österreich), das Gaisbergrennen. Das Bergrennen für Motorräder und Automobile hatte erstmals im Jahr 1929 stattgefunden. Beim letzen Gaisbergrennen vor 10.000 Zuschauern war noch einmal ein tödlicher Unfall geschehen (Toni Pelizzoni auf FIAT Abarth 2000 P). Dies war einer der Gründe, warum der nie wieder im Renntempo erstürmt wurde.
8. September 1969
Norwegen 1969 – Die regierende bürgerliche Koalition unter Ministerpräsident Per Borten hatte bei den Parlamentswahlen einen hauchdünnen Sieg errungen. Sie konnte 76 Mandate gegenüber 74 Mandaten für die Sozialdemokraten verzeichnen. Bei den 150 zu vergebenen Sitzen hatte es lange Zeit nach einem Patt ausgesehen.
8. September 1969
Israel/International 1969 – Israel hatte die am 14. September 1963 von 16 Staaten unterzeichnete sogenannte Tokio-Konvention über Straftaten ratifiziert, die in Flugzeugen begangen wurden. Da Israel als zwölfter Staat ratifiziert hatte, war die Konvention nunmehr in Kraft getreten.
8. September 1969
Kambodscha/DDR 1969 – Die DDR und Kambodscha hatten nach dem Abschluss des Besuchs einer DDR-Regierungsdelegation in Kambodscha u. a. ein Abkommen über wirtschaftliche und technische Zusammenarbeit unterzeichnet. Am 10. Juni waren von Seiten Kambodschas die diplomatischen Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland abgebrochen worden.
8. September 1969
Italien/Fußball 1969 – In der süditalienischen Stadt Caserta war es zu einem Volksaufstand gekommen, weil die örtliche Fußballmannschaft vom italienischen Fußballverband zu einem Zwangsabstieg verurteilt worden war. Nach dem Bekanntwerden der Entscheidung hatten Tausende von Beschäftigten die Arbeit niedergelegt und waren zu Protestkundgebungen zusammengekommen. Dabei war u. a. der Bahnhof blockiert worden. Hintergrund des Zwangsabstiegs war der Vorwurf, dass sich die Mannschaft den Sieg in einem wichtigen Spiel durch Bestechung erkauft hatte.
9. September 1969
Israel/Ägypten 1969 – Israelische Land-, Luft- und Seestreitkräfte hatten in einem 50 km langen Abschnitt südlich von Suez Ägypten angegriffen. Dabei hatte es sich um den schwersten Angriff seit dem Suezkrieg 1967 gehandelt.
9. September 1969
Frankreich/BRD 1969 – Als erstem Land nach seiner Amtsübernahme hatte der französische Staatspräsident Georges Pompidou der BRD einen Besuch abgestattet. Dabei war zwischen beiden Staaten eine Intensivierung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit vereinbart worden.
9. September 1969
USA 1969 – Bei Indianapolis (US-Bundesstaat Indiana) waren bei der Kollision eines Düsenverkehrsflugzeugs vom Typ DC 9 mit einer Privatmaschine 83 Menschen ums Leben gekommen. Die DC 9 hatte sich auf dem Anflug zum Flughafen von Indianapolis befunden, als sie in etwa 1000 m Höhe am Heck gerammt worden war.
9. September 1969
Tennis 1969 – Zum zweiten Mal in seiner Laufbahn hatte der Australier Rod Laver mit einem Sieg bei den offenen US-amerikanischen Tennismeisterschaften in Forest Hill (New York) erreicht.
Alte Zeitungen
10. September 1969
USA 1969 – Die US-Atomenergiekommission (AEC) hatte in den Bergen des US-Bundesstaates Colorado eine unterirdische Atomexplosion ausgelöst, um ein in Sandstein eingeschlossenes Naturgasvorkommen erschließen zu können. Die am Ende eines 2542 m tiefen Schachtes vorgenommene Explosion hatte die Sprengkraft von 40 Kilotonnen TNT erreicht. Sie war in Zusammenarbeit mit Privatunternehmen durchgeführt worden.
11. September 1969
BRD 1969 – Im Kölner Schauspiel war das Stück „Die Gräfin von Rathenow“ von Hartmut Lange zur Uraufführung gelangt. Es war unter der Regie von Hansgünther Heyme entstanden.
12. September 1969
Sowjetunion/BRD 1969 – In einem vom stellvertretenden sowjetischen Außenminister Wladimir S. Semjonow überreichten „Aide-mémoire“ (knappe schriftliche Zusammenfassung eines Sachverhalts im diplomatischen Verkehr) hatte die Sowjetunion der Bundesregierung u. a. die Aufnahme von Gesprächen zum Thema Gewaltverzicht vorgeschlagen.
12. September 1969
BRD/Afghanistan 1969 – Als erster Bundeskanzler hatte Kurt Georg Kiesinger einen viertägigen Afghanistan-Besuch angetreten. Von der afghanischen Regierung in der Hauptstadt Kabul war ein politisch neutralistischer Kurs verfolgt worden.
12. September 1969
Sowjetunion/China 1969 – Der sowjetische Außenminister Alexander N. Kossygin war zu einer überraschenden Besprechung mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Zhou Enlai in der Hauptstadt Peking eingetroffen. Es war seit viereinhalb Jahren das erste Treffen führender Politiker der beiden kommunistischen Staaten gewesen.
13. September 1969
Niederlande 1969 – Im Amsterdamer Rijksmuseum war eine vielbeachtete Ausstellung mit Werken des niederländischen Malers, Zeichners und Radierers Rembrandt eröffnet worden. Präsentiert wurden 21 Gemälde und 120 Zeichnungen, unter denen sich das Selbstbildnis im Todesjahr „Opfer Abraham“ befand. Anlass der Ausstellung war der bevorstehende 300. Jahrestag von Rembrandts Tod am 6. September 1669 gewesen.
14. September 1969
Südkorea 1969 – Der 1961 durch einen Militärputsch an die Macht gekommene südkoreanische Staatschef Park Chung Hee konnte nach einer Verfassungsänderung 1971 für eine dritte Amtszeit kandidieren.
15. September 1969
Europa 1969 – In Brüssel (Belgien) hatten sich die Außenminister der Europäischen Gemeinschaft auf die Einberufung einer Gipfelkonferenz der Staats- bzw. Regierungschefs geeinigt.
15. September 1969
USA/International 1969 – Der US-amerikanische Tanker „Manhattan“ hatte die sogenannte Nordwest-Passage durch den Kanadisch-Arktischen Archipel in der Begleitung zweier kleiner Eisbrecher durchfahren.
15. September 1969
Norwegen/International 1969 – Das Papyrusboot „Ra“ des norwegischen Forschers Thor Heyerdahl hatte die geplante Atlantik-Überquerung nicht überstanden.
16. September 1969
BRD 1969 – Bundesaußenminister Willy Brandt hatte die grundsätzliche Bereitschaft der Bundesregierung zu einer Teilnahme an einer vom Ostblock vorgeschlagenen Europäischen Sicherheitskonferenz erklärt. Er betonte jedoch, dass nach Ansicht der Bundesregierung auch die USA und Kanada an einer solchen Konferenz teilnehmen müssten.
16. September 1969
Frankreich 1969 – Ministerpräsident Jacques Chaban-Delmas hatte vor der Nationalversammlung eine Regierungserklärung über das vorgesehene Sanierungsprogramm abgegeben. Das Programm, das u. a. höhere Ausgaben für Bildung, eine Modernisierung und Rationalisierung der Verwaltung sowie eine Verbesserung der nationalen Wettbewerbsfähigkeit vorsah, war von den Mitgliedern der Nationalversammlung mit 369 gegen 85 Stimmen bei acht Enthaltungen gebilligt worden.
16. September 1969
BRD 1969 – In Kassel (Hessen) waren zwei Demonstranten bei einer Protestdemonstration gegen die rechtsextreme NPD und ihren Vorsitzenden Adolf von Thadden durch Schüsse verletzt worden. Nach Augenzeugenberichten hatte sich der Tätet in das Haus eines NPD-Landtagsabgeordneten zurückziehen können und entkam dann.
16. September 1969
Leichtathletik 1969 – Bei den in der griechischen Hauptstadt Athen eröffneten Europameisterschaften der Leichtathleten war es zu einem Eklat gekommen. Trotz einer satzungsgemäßen Sperre hatte die bundesdeutsche Mannschaft einen Start des früheren DDR-Athleten Jürgen May durchsetzen wollen. Nach vergeblichen Bemühungen hatte sich die Mannschaft für einen Teilboykott der Titelkämpfe entschieden.
17. September 1969
BRD 1969 – Erstmals hatten nach einem am Vortag gescheiterten Spitzengespräch im öffentlichen Dienst Streiks im kommunalen Bereich stattgefunden. In Duisburg (Nordrhein-Westfalen) waren 200 Arbeiter der Müllabfuhr in den Ausstand getreten. In den Folgetagen war es zu weiteren kurzfristigen Streiks im Bundesgebiet und in West-Berlin gekommen.
18. September 1969
UNO 1969 – In New York hatte die XXIV. Session der Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) begonnen. Zur Präsidentin während der Sitzungsperiode war die liberianische Diplomatin Angie Brooks gewählt worden. Damit war zum zweiten Mal eine Frau Präsidentin der UN-Vollversammlung geworden.
18. September 1969
USA 1969 – In der National Gallery in Washington hatte eine Ausstellung deutscher Expressionisten begonnen, die bis zum 19. Oktober dauerte. Zu sehen waren Werke von Vertretern der wichtigsten Strömungen des Expressionismus („Brücke“, „Blauer Reiter“, „Neue Sachlichkeit“), vertreten durch Karl-Schmidt-Rottluff, Ernst Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Paul Klee, August Macke, Franz Marc und Otto Dix. Aus dem Kölner Wallraf-Richartz-Museum wurden 72 Werke präsentiert. Alle übrigen Werke waren größtenteils aus US-amerikanischem Privatbesitz entnommen.
19. September 1969
UNO 1969 – Die internationale Lage hatte sich – dem in New York veröffentlichten Jahresbericht von UN-Generalsekretär Sithu U Thant an die UN-Vollversammlung zufolge – weiter verschlechtert. U Thant hatte das Schicksal der Palästina-Flüchtlinge als eines der dringendsten internationalen Probleme bezeichnet. Außerdem hatte er darauf hingewiesen, dass kaum Fortschritte auf dem Gebiet der Abrüstung erzielt worden waren.
20. September 1969
Bolivien 1969 – Das Parlament hatte ein am 8. September von der Regierung beschlossenes Gesetz zur Bodenreform gebilligt. Danach war sowohl eine kollektiv als auch eine privat betriebene Landwirtschaft möglich geworden. Zugleich hatte das Gesetz die Zusammenarbeit der staatlichen, genossenschaftlichen und privaten Landwirtschaft geregelt.
20. September 1969
Frankreich 1969 – Die linksgaullistische Union démocratique du travail (UDT) von René Capitant und Louis Vallon wiedergegründet worden. Die UDT hatte sich als Organisation der gaullistischen Opposition gegen Georges Pompidou verstanden. Die ursprüngliche Partei ging 1962 in der Vereinigung der orthodoxen De-Gaulle-Anhänger auf.
20. September 1969
Leichtathletik 1969 – In der griechischen Hauptstadt Athen hatte die DDR als erfolgreichster Verband mit elf von 38 möglichen Titeln die neunten Leichtathletik-Europameisterschaften beendet. Neun Titel hatte die Sowjetunion gewonnen. Bei den Titelkämpfen waren insgesamt sechs Weltrekorde erzielt worden.
20. September 1969
Automobilrennsport 1969 – Auf Brabham hatte der Belgier Jackie Ickx den Großen Preis von Kanada für Formel-I-Rennwagen in Mosport gewonnen. Auf der 356,2-km-Strecke hatte er eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 178,933 km/h erreicht.
21. September 1969
Fußball 1969 – In einem Weltmeisterschafts-Qualifikationsspiel hatten sich Österreich und die Bundesrepublik in Wien 1:1 getrennt.
22. September 1969
International 1969 – In der marokkanischen Hauptstadt Rabat hatte eine dreitägige pan-islamische Gipfelkonferenz begonnen. Nach dem Brand der Al-Aksa-Moschee hatten Delegationen aus 25 islamischen Staaten den Schutz islamischer Heiligtümer in Jerusalem erörtert.
22. September 1969
Südkorea 1969 – Bislang waren durch die vor vier Wochen ausgebrochene Cholera-Epidemie 79 Menschen gestorben. Von den insgesamt 794 erkrankten Personen hatten sich rund 600 inzwischen wieder erholt.
23. September 1969
Nordvietnam 1969 – Die Nationalversammlung hatte den bisherigen Vizepräsidenten des Landes, Ton Duc Thang, zum Präsidenten und Nachfolgers des am 2. September verstorbenen Ho Chi Minh gewählt. Die Abgeordneten waren damit einer Willensbekundung von Ho Chi Minh aus dem Jahr 1960 gefolgt.
23. September 1969
Schweiz 1969 – In Basel war das Stück „Margarete in Aix“ des DDR-Dramatikers Peter Hacks zur Uraufführung gelangt. Die bundesdeutsche Erstaufführung hatte am 8. November parallel in Göttingen und Wuppertal stattgefunden.
24. September 1969
International 1969 – In Arusha (Nordost-Tansania) war zwischen der EWG und der Ostafrikanischen Gemeinschaft (Tansania, Uganda, Kenia) ein neues Assoziierungsabkommen unterzeichnet worden. Ein erstes, im Juli 1968 unterzeichnetes Abkommen wurde durch die europäischen Staaten nicht rechtzeitig ratifiziert.
24. September 1969
Österreich 1969 – Die Bundeskammer der Gewerblichen Wirtschaft und der Österreichische Gewerkschaftsbund hatten sich auf die stufenweise Einführung der 40-Stunden-Arbeitswoche geeinigt. Danach war die Arbeitszeit ab 1. Januar 1970 von 45 auf 43 Stunden, ab 1. Januar 1972 auf 42 Stunden und ab. 1. Januar 1975 auf 40 Stunden reduziert worden. Im Mai hatten 900.000 Wahlberechtigte ein von den österreichischen Sozialdemokraten veranlasstes Volksbegehren zur Einführung der 40-Stunden-Woche unterzeichnet.
24. September 1969
Fußball 1969 – In der bulgarischen Hauptstadt Sofia hatte die bundesdeutsche Fußballnationalmannschaft das Gastgeberland Bulgarien mit 1:0 in einem Länderspiel besiegt.
25. September 1969
Indien 1969 – In Städten des westindischen Bundesstaates Gujarat waren mehr als 1000 Menschen bei den seit dem 18. September anhaltenden Auseinandersetzungen zwischen Hindus und Moslems ums Leben gekommen. Es gab mehr als 2.000 Verletzte. Mehr als 10.000 Menschen waren durch das Niederbrennen von Häusern obdachlos geworden. Im Zuge dieses blutigen Religionskonflikts war die Hauptstadt Ahmedabad seit 1947 von Truppen besetzt.
25. September 1969
BRD 1969 – Aufgrund einer anhaltenden DM-Spekulation waren die bundesdeutschen Devisenbörsen bis zur Bundestagswahl geschlossen worden.
25. September 1969
West-Berlin 1969 – An der Deutschen Oper in West-Berlin war die Oper „200 000 Taler“ von Boris Blacher zur Uraufführung gelangt. Die musikalische Leitung hatte Heinrich Hollreiser übernommen. Die Regie hatte Gustav Rudolf Sellner.
26. September 1969
Bolivien 1969 – Durch einen Militärputsch war Staatspräsident Luis Adolfo Siles Salinas gestürzt worden. Neuer Machthaber war der Oberbefehlshaber der Streitkräfte, General Alfredo Ovando Candia, als Chef einer dreiköpfigen Militärjunta geworden. Das neue Kabinett hatte aus linksorientierten Fachleuten und Intelektuellen bestanden.
26. September 1969
Norwegen 1969 – Die Regierung hatte einen sofortigen Preisstopp erlassen. Die Maßnahme war mit Preissteigerungen begründet worden, die als Vorwegnahme des Übergangs zur Mehrwertsteuer (ab Januar 1970) interpretiert worden waren.
26. September 1969
Österreich 1969 – Im Wiener Volkstheater war das Stück „Change“ des 28-jährigen österreichischen Dramatikers Wolfgang Bauer zur Uraufführung gelangt. Frustrationen und psychologischer Terror in Künstlerkreisen waren in diesem Stück thematisiert worden.
27. September 1969
Leichtathletik 1969 – Die bundesdeutsche Leichtathletin Liesel Westermann hatte im Rahmen eines Leichtathletik-Länderkampfes zwischen der Bundesrepublik und Großbritannien in Hamburg ihren eigenen Diskus-Weltrekord um 1,26 m auf 63,96 m verbessert. Der Länderkampf hatte vor nur 8.000 Zuschauern stattgefunden. Ein großer Teil der stärksten Athleten hatte gefehlt. Gewinner bei den Frauen war Großbritannien, bei den Männern hatte die Bundesrepublik gewonnen.
28. September 1969
BRD 1969 – Die CDU/CSU war bei den Wahlen zum sechsten Bundestag die stärkste Fraktion geblieben. Als einzige der im Bundestag vertretenen Parteien hatte die SPD Stimmengewinne zu verzeichnen. Das Wahlergebnis hatte die Bildung einer SPD/FDP-Koalition zugelassen.
29. September 1969
Großbritannien 1969 – Im englischen Seebad Brighton hatte die Jahreskonferenz der britischen Labour-Partei begonnen, die bis zum 3. Oktober dauerte. Die Frage eines britischen EWG-Beitritts und die damit verbundenen sozialen Konsequenzen hatten zu den wichtigsten Themen gezählt. Am 2. Oktober hatten die Delegierten die Regierung in einer Resolution aufgefordert, bei einem etwaigen Beitritt auf angemessene Sicherungen für Zahlungsbilanz, Lebenskosten und das System sozialer Sicherheit zu achten sowie zur Bewahrung der Fähigkeit zu unabhängigen außen- und wirtschaftspolitischen Entscheidungen.
30. September 1969
BRD 1969 – Nach der Freigabe des Wechselkurses war der Kurs der DM an den internationalen Devisenbörsen um durchschnittlich 4 Prozent gestiegen. In seiner ersten Sitzung nach den Bundestagswahlen hatte sich das Kabinett in Bonn am Vortag auf eine vorübergehende Freigabe des Devisenmarktes geeinigt. Um drohende Nachteile für die Landwirtschaft aufzufangen, war eine Einfuhrabgabe für landwirtschaftliche Produkte beschlossen worden.

September 1969 in den Nachrichten

Der Bergzoo und seine Liebe zu Dickhäutern
Mitteldeutsche Zeitung
... aufgerufen, einen Namen vorzuschlagen - und auf den Namen Patna wurde die Kleine schließlich beim Zoofest im September 1969 getauft. (mz) ...>>>

Werbung



<< Das geschah 1968   |   Das geschah 1970 >>