September 1968 - Erdbeben, Schiffsunglück und
Folgen der Mini-Mode
Ein verheerendes Erdbeben hatte den Nordosten des
Irans erschüttert. Weite Gebiete u. a. der Provinz
Khurasan, die im Zentrum des Bebens lagen, waren
verwüstet worden. In mehr als 100 Dörfern und
Städten in dem 3400 qkm großen Gebiet, das von dem
Erdbeben heimgesucht worden war, legten nur noch
Trümmer Zeugnis davon ab, das hier Menschen gelebt
hatten. Erste Schätzungen berichteten von mindestens
20.000 Todesopfern. Etwa 100.000 Menschen hatten ihr
Obdach verloren. Zu den verwüsteten Ortschaften
konnten zunächst keine Hilfstrupps durchdringen,
weder mit Lastwagen noch mit Raupenfahrzeugen.
Brücken, Straßen, Landepisten, alles war dem Beben
zum Opfer gefallen. Das Erdbeben war die bisher
schwerste Naturkatastrophe in der Geschichte des
Landes. Gegen ein Beben ist der Mensch noch
machtlos, aber beim Schiffsverkehr ist das anders.
Dennoch kollidierte das niederländische Motorschiff
„Ritwijk“ mit einem französischen Schubschiff auf
dem Rhein unterhalb von Köln-Porz. Die „Ritwijk“
sank und verlor dabei zahlreiche Fässer mit ätzenden
Chemikalien, von denen nur ein Teil geborgen werden
konnte. In der BRD wirkten sich derweil die Folgen
der Mini-Mode auf den Markt für Feinstrumpfhosen
aus. Der nämlich expandierte. Die Nürnberger
Gesellschaft für Konsumforschung rechnete mit dem
Verkauf von etwa 100 Millionen Damenstrumpfhosen. Es
waren im Vergleichszeitraum des Vorjahres nur 20
Millionen gewesen. Halb so schlimm.
Wichtige Ereignisse im
September 1968
1. September
Iran 1968 – Im Nordosten des Iran waren bei einem
Erdbeben nach ersten Schätzungen 12.000 bis 20.000
Menschen ums Leben gekommen. Etwa 100.000 Menschen
verloren ihr Obdach.
1. September
BRD 1968 – Wiesbaden (Hessen) hatte in der
Innenstadt gesonderte Busspuren als erste Großstadt
in der BRD eingerichtet. So sollte der öffentliche
Nahverkehr stärker von Verkehrsstockungen entlastet
werden.
2. September
International 1968 – Am Internationalen
Philosophen-Kongress in der österreichischen
Hauptstadt Wien hatten 3.000 Gelehrte aus 65 Ländern
teilgenommen. Mehr als 1.000 wissenschaftliche
Beiträge hatten zu Kongressbeginn vorgelegen. Der
Kongress dauerte bis zum 9. September.
2. September
International 1968 – Zur Eröffnung des
Weltapothekertages in Hamburg hatte der Berliner
Professor Gerhard Martius auf die drohende
Überbevölkerung der Welt hingewiesen. Er war in
seinem Vortrag für verbesserte Methoden der
Empfängnisverhütung eingetreten.
2. September
BRD 1968 – Der „Kniggerat“, ein vor zwölf Jahren vom
Allgemeinen Deutschen Tanzlehrer-Verband gegründeter
Fachausschuss für Umgangsformen, hatte die Lockerung
alter Etiketteregeln empfohlen. Zum Abschluss einer
Tagung im Schwarzwald hatte sich der „Kniggerat“
gegen die
Anrede mit Titel und gegen übertriebenes
Händeschütteln ausgesprochen.
3. September
Bulgarien/DDR 1968 – Kurz vor der Landung in Burgas
am Schwarzen Meer war ein bulgarisches
Verkehrsflugzeug abgestürzt. Dabei waren 50 der 89
DDR-Touristen an Bord ums Leben gekommen.
3. September
Nigeria 1968 – Der nigeriansiche Leutnant Macauley
Lanurde war bei Port Harcourt öffentlich
hingerichtet worden. Anhand von Aufnahmen britischer
Kameraleute hatte man Lanurde als Mörder eines
biafranischen Kriegsgefangenen identifiziert.
4. September
BRD 1968 – In Essen (Nordrhein-Westfalen) begann der
82. Deutsche Katholikentag, der bis zum 8. September
dauerte. Er war von Kontroversen um die päpstliche
Enzyklika zur Geburtenregelung vom 25. Juli
begleitet worden.
4. September
Kongo 1968 – In der Hauptstadt Brazzaville war der
Staatspräsident der Republik
Kongo, Alphonse
Massemba-Débat nach tagelangen Schießereien zwischen
Armee-Einheiten und linksgerichteten Jugendlichen
endgültig zurückgetreten. Bereits Anfang August war
Massemba-Débat praktisch von der Armee entmachtet
worden. Ungefähr hundert führende Politiker des
Landes waren verhaftet worden.
4. September
Frankreich 1968 – Frankreich hatte die seit den
Mai-Unruhen bestehenden Devisenkontrollen
aufgehoben. Franzosen war nun wieder der Erwerb
ausländischer Aktien erlaubt sowie
Vermögens-Transfere ins Ausland, die Aus- und
Einfuhr von Gold und die Mitnahme von mehr als 1.000
Francs über die Grenze.
5. September
USA/International 1968 – Angesichts der sowjetischen
Okkupation der CSSR waren die Aussichten weiter
gesunken, dass die USA noch vor dem Ende der
Präsidentschaft von Lyndon B. Johnson im Januar 1969
den Atomsperrvertrag ratifizieren würden. Dies war
aus Kreisen der US-Regierung bekanntgeworden.
5. September
BRD 1968 – Die Bonner Staatsanwaltschaft hatte das
Ermittlungsverfahren in der Affäre um den
Schützenpanzer HS 30 eingestellt.
5. September
BRD/Film 1968 – Der nach einer Romanvorlage von Eric
Malpass entstandene Film „Morgens um sieben ist die
Welt noch in Ordnung“ hatte in Essen
(Nordrhein-Westfalen) seine Uraufführung erlebt.
6. September
Swasiland 1968 – Das kleine Königreich hatte als 42.
afrikanischer Staat die Unabhängigkeit von
Großbritannien erlangt und war Mitglied des
Britischen Commonwealth geworden.
6. September
BRD 1968 – In der Bundesrepublik expandierte der
Markt für Feinstrumpfhosen im Zusammenhang mit der
Mini-Mode. Für 1968 hatte die Nürnberger
Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mit dem
Verkauf von etwa 100 Millionen Damenstrumpfhosen im
Vergleich zu 20 Millionen im Jahr 1966 gerechnet.
6. September
USA 1968 – Das bislang größte Kriegsschiff der Welt,
der US-Flugzeugträger „John F. Kennedy“, das
schwimmender Stützpunkt für 80 Atombomber war, wurde
in Newport News (US-Bundesstaat Virginia) in Dienst
gestellt.
6. September
BRD/Film 1968 – Der US-Spielfilm „Die Reifeprüfung“
von Mike Nichols wurde erstmals in der BRD
aufgeführt. In den Hauptrollen waren Dustin Hoffman
und Anne Bancroft zu sehen.
7. September
International 1968 – Das Internationale Rote Kreuz
flog 80 Tonnen Nahrungs- und Arzneimittel in das
noch von Biafranern gehaltene Kriegsgebiet in
Nigeria. In von Nigeria verbotenen Nachtflügen waren
seit dem 3. September insgesamt 218 Tonnen
Hilfsgüter sowie 55 Ärzte und Helfer in das
Hungergebiet gebracht worden.
7. September
DDR 1968 – Auf einer Literatur-Bestsellerliste für
die DDR, die das SED-Organ „Neues Deutschland“
ermittelt hatte, war auf den ersten fünf Plätzen nur
ein Roman aus der Gegenwart zu finden.
7. September
BRD/Niederlande 1968 – Nach der Kollision mit einem
französischen Schubschiff war auf dem Rhein
unterhalb von Köln-Porz das niederländische
Motorschiff „Ritwijk“ gesunken. Die „Ritwijk“ hatte
dabei zahlreiche Fässer mit ätzenden Chemikalien
verloren. Nur ein Teil von denen konnte geborgen
werden.
7. September
Film/International 1968 – Bei den Internationalen
Filmfestspielen von Venedig hatte der bundesdeutsche
Spielfilm „Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos“
von Alexander Kluge den Goldenen Löwen erhalten.
8. September
BRD 1968 – Zum Abschluss des 9. Gewerkschaftstages
der IG Metall (3. bis 9. September) in München
(
Bayern) hatte der wiedergewählte Vorsitzende, Otto
Brenner, die paritätische Mitbestimmung als
wichtigen Schritt zur Demokratisierung der
Wirtschaft gefordert.
8. September
Ägypten/Israel 1968 – Am Südausgang des Suezkanals
war es zu einem vierstündigen heftigen
Artilleriegefecht zwischen ägyptischen und
israelischen Truppen gekommen. Beide Seiten hatten
sich gegenseitig beschuldigt, das Feuer eröffnet zu
haben.
8. September
BRD 1968 – Von ehemaligen Häftlingen des
Konzentrationslagers Dachau, das 1933 als erstes KZ
von der SS eingerichtet worden war, war auf dem
Appellplatz ein Mahnmal eingeweiht worden.
8. September
USA 1968 – Die Wahl der „Miss Amerika 1968“ hatte
Anlass zu Auseinandersetzungen gegeben. Nachdem die
Weiße Judy Anne Ford in Atlantic City
(US-Bundesstaat New Jersey) zur Schönheitskönigin
gekürt wurde, hatten ihr mehrere Organisationen
farbiger Frauen die Schwarze Sandra Williams aus
Philadelphia (US-Bundesstaat Pennsylvania) als
Schönheitskönigin entgegengesetzt.
9. September
BRD 1968 – Nach einer Untersuchung des Godesberger
Institutes für angewandte Sozialwissenschaften (INFAS)
hatten sich nur 36 Prozent der bundesdeutschen
Bevölkerung für die Herabsetzung des Wahlalters auf
18 Jahre ausgesprochen.
9. September
BRD 1968 – Die Deutsche Bundespost hatte mitgeteilt,
dass sie die Warteliste für Telefon-Neuanschlüsse
abbauen wolle. Seit mehr als zwei Jahren hatten etwa
18.000 Antragsteller auf einen Anschluss gewartet.
9. September
BRD 1968 – Der Roman „Der achte Schöpfungstag“ des
71-jährigen US-Schriftstellers Thornton Wilder hatte
sich seit 18 Wochen auf dem ersten Platz der „Spiegel“-Bestsellerliste
für Belletristik gehalten.
10. September
Jugoslawien 1968 – Wegen angeblicher
Truppenaufmärsche der Sowjetunion entlang der
jugoslawischen Ostgrenze hatte der jugoslawische
Staats- und Parteichef
Josip Broz Tito eine
Teilmobilmachung angeordnet. Die Armee des Landes
war in voller Alarmbereitschaft.
10. September
DDR 1968 – Mitarbeiter des Staatssicherheitsdienstes
der DDR hatten alle angemeldeten Amateurfunkanlagen
verplombt und die Röhren der Empfänger eingezogen.
Nach dem Sendeverbot vom 21. August, einen Tag nach
der CSSR-Invasion, war damit auch der
Nachrichten-Empfang verboten worden.
11. September
Vietnam 1968 – Ohne auf Widerstand zu treffen,
hatten in Südvietnam Vietcong-Einheiten die 70 km
nordwestlich von Saigon gelegene Großstadt Tay Ninh
besetzt. Nach Gegenangriffen hatten sie sich am 13.
September wieder zurückgezogen.
11. September
Frankreich 1968 – Südlich von Nizza war eine
französische Düsenmaschine ins Mittelmeer gestürzt.
Bei dem Unglück waren alle 95 Insassen ums Leben
gekommen.
12. September
BRD 1968 – Auf der 23. Delegiertenkonferenz des
Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS)
hatte sich eine Krise abgezeichnet. Gegner und
Befürworter der sowjetischen Invasion in der CSSR
hatten sich fast unversöhnlich gegenübergestanden.
12. September
Leichtathletik 1968 – In South Lake Tahoe
(US-Bundesstaat Kalifornien) hatte der US-Amerikaner
Bob Seagren den Weltrekord im Stabhochsprung auf
5,41 m verbessert.
12. September
CSSR/Sowjetunion 1968 – Sowjetische Truppen hatten
sich aus Prag, Bratislava und Brno zurückgezogen.
13. September
CSSR 1968 – Auf Verlangen der Sowjetunion hatte die
tschechoslowakische Nationalversammlung in Prag
drastische Einschränkungen von „bürgerlichen“
Freiheitsrechten beschlossen. Das betraf u. a. die
Pressezensur, das Verbot von Parteien außerhalb der
Nationalen Front und die Beschränkung der Reisen ins
westliche Ausland.
13. September
Albanien/Warschauer Pakt 1968 – Albanien hatte den
formellen Austritt aus dem Warschauer Pakt
bekanntgegeben. Seine Mitarbeit war von dem Land
schon 1961 faktisch eingestellt worden.
13. September
CSSR 1968 – Nach der Besetzung durch die Sowjetunion
hatten nach Mitteilung des Komitees für europäische
Einwanderung in Genf (Schweiz) mehr als 30.000
Tschechoslowaken ihre Heimat verlassen. Knapp 20.000
waren nach Österreich gegangen, 5.000 in die
Schweiz, etwa 4.000 in die BRD und 1.500 waren nach
Italien geflüchtet.
14. September
Italien 1968 – Auf Anordnung der
Bezirksstaatsanwaltschaft in
Rom war der Film
„Teorema“ wegen „Obszönität“ verboten und im ganzen
Land beschlagnahmt worden. Der Film des
italienischen Regisseurs Pier Paolo Pasolini war auf
den Filmfestspielen in Venedig (27. August bis 7.
September) gelobt worden.
14. September
Boxen 1968 – In der schwedischen Hauptstadt
Stockholm hatte der US-Boxprofi Jimmy Ellis seinen
Weltmeistertitel im Schwergewicht nach Version der
World Boxing Association (WBA) durch einen Punktsieg
nach 15 Punkten über Floyd Patterson verteidigt.
15. September
BRD 1968 – Eine Fraktion weiblicher Delegierter
hatte auf der 23. Delegiertenkonferenz des
Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) in
Frankfurt am Main scharfe Angriffe gegen ihre
männlichen Genossen und die patriarchischen
Strukturen des SDS gerichtet.
15. September
Österreich 1968 – Die Hochalpenstraße über das
Timmelsjoch war für den Verkehr freigegeben worden.
Sie verbindet das Ötztal mit dem Passeiertal.
15. September
West-Berlin 1968 – In West-Berlin war die neue
Nationalgalerie eröffnet worden. Sie sollte ein
Zentrum zeitgenössischer Kunst und Malerei werden.
16. September
International 1968 – Aus der sogenannten
Feindstaatenklausel in der Charta der Vereinten
Nationen könnte die UdSSR kein Recht herleiten, die
Bundesrepublik zu besetzen. Dieser Auffassung waren
die Regierungen Frankreichs und Großbritanniens.
16. September
Großbritannien 1968 – In London hatte sich das
„Komitee der Hundert“ nach Meinungsverschiedenheiten
über die Form künftiger Aktivitäten aufgelöst. Zu
den Gründern der 1960 entstandenen Protestbewegung
gegen Atomwaffen hatte der britische Mathematiker
und Literaturnobelpreisträger von 1950, Bertrand
Russell, gehört.
16. September
BRD 1968 – Der Roman „Wenn süß das Mondlicht auf den
Hügeln schläft“ von Eric Malpass hatte erstmals
Platz eins der Bestsellerliste des
Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ belegt. Auch in
den nächsten acht Wochen war der Roman das
meistgekaufte des Genres Belletristik in der BRD
gewesen.
17. September
BRD/Italien 1968 – Zwischen der BRD und Italien war
ein Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen worden.
17. September
BRD 1968 – Die Großbanken der Bundesrepublik hatten
auch künftig Inhabern von Lohn- und Gehaltskonten
Überziehungskredite gewährt.
18. September
Philippinen/Malaysia 1968 – Nach gescheiterten
Verhandlungen zwischen den Philippinen und dem
malaysischen Teilstaat Sabah (Nord-Borneo) hatten
die Philippinen diesen per Gesetz zu ihrem
Hoheitsgebiet erklärt. Daraufhin hatte Malaysia die
diplomatischen Beziehungen zu den Philippinen
abgebrochen.
18. September
Südafrika 1968 – Der südafrikanische Premierminister
Balthazar Johannes Vorster hatte in Bloemfontein
deutlich gemacht, dass ein farbiger Kricketspieler
in Südafrika nicht erwünscht war. Anlass für diese
Äußerung war das geplante Spiel zwischen der
Nationalmannschaft Südafrikas und dem englischen
Team, dem ein Farbiger angehörte.
18. September
Schweiz 1968 – Im Stadttheater Basel war das Drama
„König Johann“ von Friedrich Dürrenmatt zur
Uraufführung gelangt. Das Stück entstand nach einer
Vorlage von William Shakespeare.
18. September
Großbritannien/Musik 1968 - „The Beatles“ waren nach
einer Umfrage der britischen Musikzeitschrift
„Melody Makers“ die weltbeste Popgruppe. An der
Umfrage hatten sich 55.000 Leser beteiligt. Zu den
besten Einzel-Interpreten populärer Musik waren
Aretha Franklin und Bob Dylan gewählt worden.
19. September
CSSR 1968 – Außenminister Jiri Hajek war
zurückgetreten. Angeblich war seine Demission unter
sowjetischem Druck geschehen. Ministerpräsident
Oldrich Cernik hatte zusätzlich das Außenressort
übernommen.
19. September
USA 1968 – Per Funkbefehl von der Bodenstation war
etwa zwei Minuten nach dem Start in Kap Kennedy der
US-amerikanische Nachrichtensatellit „Intelsat III“
zerstört worden. Die Trägerrakete drohte zu bersten.
19. September
BRD 1968 – Bereits am ersten Tag der Frankfurter
Buchmesse (19. bis 24. September) war das Buch „Klau
mich“ von Fritz Teufel und Rainer Langhans
vergriffen.
19. September
Boxen 1968 – Der 30-jährige bundesdeutsche
Profiboxer Karl Mildenberger hatte durch
Disqualifikation in der achten Runde im Kampf gegen
den 34-jährigen Briten Henry Cooper seinen
Europameistertitel im Schwergewicht verloren.
20. September
CSSR 1968 – Nachdem am 28. August infolge der
militärischen Intervention in der CSSR die Grenzen
für Urlauber und Journalisten geschlossen worden
waren, durften nun wieder Touristen aus dem Westen
in die CSSR einreisen.
20. September
Vietnam/USA 1968 – Im Kampf gegen den Vietcong
hatten die Vereinigten Staaten im Vietnamkrieg auch
Jagd auf Elefanten gemacht. Sie hatten die
Dickhäuter mit Kampfhubschraubern, die mit
Maschinengewehren und Raketen bestückt waren,
getötet. Die Elefanten waren vom Vietcong für den
Nachschubtransport aus Laos eingesetzt worden.
21. September
USA 1968 – In New York hatte zum elften Mal die
Steuben-Parade stattgefunden. Diese soll alljährlich
an Friedrich Wilhelm von Steuben, den
deutschstämmigen Organisator der US-amerikanischen
Armee im Unabhängigkeitskrieg gegen Großbritannien
erinnern.
21. September
Raumfahrt 1968 – Zum ersten Mal war ein
Raumflugkörper nach Umkreisung des Mondes sicher zur
Erde zurückgekehrt. Die sowjetische „Sonde 5“, die
drei Tage nach ihrem Start (15. September) den Mond
erreicht hatte, war im Indischen Ozean geborgen
worden.
21. September
Japan 1968 – Die Hokkaido-Universität in Sappora
hatte die erste Kamera vorgestellt, die Bilder aus
dem lebenden menschlichen Herzen liefern konnte.
22. September
Ägypten 1968 – Die Verlegung der beiden Tempel in
der oberägyptischen Stadt Abu Simbel war
abgeschlossen worden. Die beiden Ramses-Tempel waren
vor einem Versinken in den Fluten des Nassersees
gerettet worden, von denen sie bedroht waren.
22. September
BRD 1968 – In der Frankfurter Paulskirche war dem
61-jährigen Schriftsteller und Staatspräsidenten der
westafrikanischen Republik Senegal, Léopold Sédar
Senghor, der „Friedenspreis des Deutschen
Buchhandels“ verliehen worden. Die Verleihung war
von Studentenprotesten begleitet worden.
23. September
Griechenland 1968 – Die Militärregierung hatte
sieben ehemalige führende Politiker freigelassen.
Unter ihnen hatten sich die beiden
Ex-Ministerpräsidenten Georgios Papandreou und
Panjiotis Kanellopulos befunden. Sie hatten beide
seit April unter Hausarrest gestanden.
23. September
Uruguay 1968 – Alle Schulen und Universitäten waren
von der Regierung bis zum 15. Oktober geschlossen
worden. Sie wurden von Soldaten und Polizisten
bewacht. Die Pressezensur war erneut verschärft
worden. Bei Auseinandersetzungen zwischen Studenten
und der Polizei waren drei Menschen umgekommen.
23. September
DDR 1968 – Selbst wenn sie berufstätig waren,
wandten Frauen in der DDR – einer Umfrage zufolge –
wöchentlich etwa 48 Stunden für Hausarbeit auf. Ihre
Ehemännern unterstützten sie kaum. Das Leipziger
Institut für Marktforschung hatte deshalb zur
Anschaffung von mehr Haushaltsmaschinen
aufgefordert.
23. September
BRD/Senegal 1968 – Zwischen der BRD und dem Senegal
war ein Kulturabkommen abgeschlossen worden, dass am
1. Juli 1968 in Kraft trat.
24. September
Iran/Sowjetunion 1968 – Der Schah von Persien,
Mohammed Resa Pahlawi, und seine Ehefrau, Kaiserin
Farah Diba, waren in der sowjetischen Hauptstadt
eingetroffen. Es war der erste offizielle Besuch
eines nichtkommunistischen Staatsoberhauptes in der
UdSSR nach dem Einmarsch von fünf
Warschauer-Pakt-Staaten in die CSSR gewesen.
24. September
BRD 1968 – Die Bundesbahn hatte die jetzt voll
elektrifizierte Strecke Osnabrück-Bremen-Hamburg mit
einer Sonderfahrt eingeweiht. Damit konnten nun 27
Prozent des bundesdeutschen Streckennetzes
elektrisch befahren werden. Das waren insgesamt
8.000 Schienenkilometer.
24. September
UNO 1968 – Swasiland war Mitglied bei den Vereinten
Nationen geworden.
25. September
BRD/Musik 1968 – Auf den „I. Internationalen Essener
Song-Tagen“ hatte sich eine größere Anzahl
internationaler „Underground“-Rockbands einem
bundesdeutschen Publikum vorgestellt.
26. September
BRD 1968 – In
Frankfurt am Main (
Hessen) war die
Gründung der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP)
bekanntgegeben worden. Die Kommunistische Partei
Deutschlands (KPD) wurde
1956 vom
Bundesverfassungsschutz verboten.
26. September
Sowjetunion 1968 – In einem Artikel ihres
Zentralorgans „Prawda“ hatte die Kommunistische
Partei der Sowjetunion (KPdSU) als Rechtfertigung
der militärischen Intervention in der CSSR den
sozialistischen Staaten nur eine „begrenzte
Souveränität“ zugestanden.
26. September
Portugal 1968 – Der 62-jährige Jurist und Professor
Marcelo José das Neves Alves Caetano war zum neuen
Ministerpräsidenten des Landes ernannt worden. Er
hatte den schwerkranken António de Oliviera Salazar
abgelöst.
26. September
Großbritannien/International 1968 – Zum ersten Mal
war die Kapitulationsurkunde des Deutschen Reiches
vom 4. Mai
1945 der Öffentlichkeit zugänglich
gemacht worden. Zu besichtigen war sie im neuen
Dokumentensaal des Londoner Kriegsmuseums.
27. September
Spanien/USA 1968 – Spanien hatte das Abkommen mit
den USA gekündigt, in dem die Überlassung von
Militärstützpunkten auf spanischem Boden an die
US-Streitkräfte geregelt war.
27. September
Großbritannien 1968 – Die britischen Kirchen hatten
Zahlen veröffentlicht, aus denen hervorging, dass
die Briten 1967 ihre Spielleidenschaft umgerechnet
rund 22 Milliarden DM gekostet hatte. Diesen Umsatz
hatten Wettbüros, Spielklubs und Spielautomaten
aufgewiesen.
27. September
Schach 1968 – Der 31-jährige sowjetische Großmeister
Boris W. Spasski hatte mit seinem Sieg über den
Leningrader Victor L. Kortschnoi in Kiew das Recht
erhalten, 1969 zu einem Titelkampf anzutreten gegen
seinen Landsmann, den Schachweltmeister Tigran W.
Petrosjan.
28. September
International 1968 – In Genf (
Schweiz) war die
Konferenz der 96 Staaten, die nicht über Kernwaffen
verfügten, mit der Verabschiedung einer Deklaration,
in der kernwaffenfreien Zonen, Sicherheitsgarantien
für Nichtnuklearstaaten sowie die Abschaffung von
Atomwaffen gefordert worden waren, zu Ende gegangen.
Die Konferenz hatte am 29. August begonnen.
28. September
Indonesien 1968 – In der Hauptstadt Jakarta hatte
Staatspräsident Kemusu Suharto die Verhaftung seines
Amtsvorgängers, Achmed Sukarno, wegen verbotener
politischer Betätigung bekanntgegeben.
28. September
BRD/International 1968 – In Köln
(Nordrhein-Westfalen) hatte die zehnte „photokina“
begonnen. Diese größte Messe der Welt für Film- und
Fototechnik dauerte bis zum 6. Oktober.
29. September
BRD 1968 – Die NPD hatte bei den Kommunalwahlen in
Niedersachsen trotz Stimmenverlusten immer noch 5,2
Prozent der abgegebenen Stimmen erreicht. Die SPD
konnte 41,7 Prozent verzeichnen, die CDU 38,9
Prozent und die FDP hatte 9,2 Prozent der Stimmen
erhalten.
29. September
Nigeria/Biafra 1968 – Bei dem bisher schwersten
Luftangriff im Krieg zwischen Nigeria und seiner
abtrünnigen Ostprovinz Biafra waren in Umuahia
(Biafra), der zweiten Hauptstadt der Republik Biafra
mehr als 1000 Biafraner ums Leben gekommen. Die
eigentliche Hauptstadt Enugu war im Zuge des
Biafra-Krieges von nigerianischen Truppen besetzt
worden.
29. September
West-Berlin 1968 – An der Deutschen Oper Berlin
erlebte die Oper „Ulisse“ von Luigi Dallapiccola
ihre Uraufführung im Rahmen der Berliner Festwochen.
29. September
BRD 1968 – Erstmals war der deutsche Fernsehpreis
„Goldene Europa“ verliehen worden.
29. September
Musik 1968 – Im Rahmen der Internationalen
Orgelwoche in Nürnberg (
Bayern) war erstmalig der
von der Familie von Tucher gestiftete
Johann-Pachelbel-Preis vergeben worden.
29. September
Griechenland 1968 – Die von der Militärregierung
vorgelegte, neue griechische Verfassung war in einer
umstrittenen Volksabstimmung mit fast 95 Prozent der
abgegebenen Stimmen angenommen worden.
30. September
BRD/CSSR 1968 – Die Bundesregierung hatte anlässlich
des 30. Jahrestages des Münchener Abkommens betont,
dass sie den Vertrag für ungültig halte. Sie würde
keine Gebietsansprüche in der CSSR erheben. Der
Vertrag zwischen Frankreich, Großbritannen, Italien
und dem Deutschen Reich hatte die Abtretung der
tschechischen Sudetengebiete an das Dritte Reich
vorgesehen.
30. September
International 1968 – In Düsseldorf
(Nordrhein-Westfalen) hatte die dritte
Weltfrauenkonferenz des Internationalen Bundes
freier Gewerkschaften (IBFG) begonnen. Die Konferenz
dauerte bis zum 4. Oktober.
September 1968 in den Nachrichten
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