September 1968 - Erdbeben, Schiffsunglück und Folgen der Mini-Mode

Kalender September 1968
Ein verheerendes Erdbeben hatte den Nordosten des Irans erschüttert. Weite Gebiete u. a. der Provinz Khurasan, die im Zentrum des Bebens lagen, waren verwüstet worden. In mehr als 100 Dörfern und Städten in dem 3400 qkm großen Gebiet, das von dem Erdbeben heimgesucht worden war, legten nur noch Trümmer Zeugnis davon ab, das hier Menschen gelebt hatten. Erste Schätzungen berichteten von mindestens 20.000 Todesopfern. Etwa 100.000 Menschen hatten ihr Obdach verloren. Zu den verwüsteten Ortschaften konnten zunächst keine Hilfstrupps durchdringen, weder mit Lastwagen noch mit Raupenfahrzeugen. Brücken, Straßen, Landepisten, alles war dem Beben zum Opfer gefallen. Das Erdbeben war die bisher schwerste Naturkatastrophe in der Geschichte des Landes. Gegen ein Beben ist der Mensch noch machtlos, aber beim Schiffsverkehr ist das anders. Dennoch kollidierte das niederländische Motorschiff „Ritwijk“ mit einem französischen Schubschiff auf dem Rhein unterhalb von Köln-Porz. Die „Ritwijk“ sank und verlor dabei zahlreiche Fässer mit ätzenden Chemikalien, von denen nur ein Teil geborgen werden konnte. In der BRD wirkten sich derweil die Folgen der Mini-Mode auf den Markt für Feinstrumpfhosen aus. Der nämlich expandierte. Die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung rechnete mit dem Verkauf von etwa 100 Millionen Damenstrumpfhosen. Es waren im Vergleichszeitraum des Vorjahres nur 20 Millionen gewesen. Halb so schlimm.


Wichtige Ereignisse im September 1968

1. September
Iran 1968 – Im Nordosten des Iran waren bei einem Erdbeben nach ersten Schätzungen 12.000 bis 20.000 Menschen ums Leben gekommen. Etwa 100.000 Menschen verloren ihr Obdach.
1. September
BRD 1968 – Wiesbaden (Hessen) hatte in der Innenstadt gesonderte Busspuren als erste Großstadt in der BRD eingerichtet. So sollte der öffentliche Nahverkehr stärker von Verkehrsstockungen entlastet werden.
2. September
International 1968 – Am Internationalen Philosophen-Kongress in der österreichischen Hauptstadt Wien hatten 3.000 Gelehrte aus 65 Ländern teilgenommen. Mehr als 1.000 wissenschaftliche Beiträge hatten zu Kongressbeginn vorgelegen. Der Kongress dauerte bis zum 9. September.
2. September
International 1968 – Zur Eröffnung des Weltapothekertages in Hamburg hatte der Berliner Professor Gerhard Martius auf die drohende Überbevölkerung der Welt hingewiesen. Er war in seinem Vortrag für verbesserte Methoden der Empfängnisverhütung eingetreten.
2. September
BRD 1968 – Der „Kniggerat“, ein vor zwölf Jahren vom Allgemeinen Deutschen Tanzlehrer-Verband gegründeter Fachausschuss für Umgangsformen, hatte die Lockerung alter Etiketteregeln empfohlen. Zum Abschluss einer Tagung im Schwarzwald hatte sich der „Kniggerat“ gegen die Anrede mit Titel und gegen übertriebenes Händeschütteln ausgesprochen.
3. September
Bulgarien/DDR 1968 – Kurz vor der Landung in Burgas am Schwarzen Meer war ein bulgarisches Verkehrsflugzeug abgestürzt. Dabei waren 50 der 89 DDR-Touristen an Bord ums Leben gekommen.
3. September
Nigeria 1968 – Der nigeriansiche Leutnant Macauley Lanurde war bei Port Harcourt öffentlich hingerichtet worden. Anhand von Aufnahmen britischer Kameraleute hatte man Lanurde als Mörder eines biafranischen Kriegsgefangenen identifiziert.
4. September
BRD 1968 – In Essen (Nordrhein-Westfalen) begann der 82. Deutsche Katholikentag, der bis zum 8. September dauerte. Er war von Kontroversen um die päpstliche Enzyklika zur Geburtenregelung vom 25. Juli begleitet worden.
4. September
Kongo 1968 – In der Hauptstadt Brazzaville war der Staatspräsident der Republik Kongo, Alphonse Massemba-Débat nach tagelangen Schießereien zwischen Armee-Einheiten und linksgerichteten Jugendlichen endgültig zurückgetreten. Bereits Anfang August war Massemba-Débat praktisch von der Armee entmachtet worden. Ungefähr hundert führende Politiker des Landes waren verhaftet worden.
4. September
Frankreich 1968 – Frankreich hatte die seit den Mai-Unruhen bestehenden Devisenkontrollen aufgehoben. Franzosen war nun wieder der Erwerb ausländischer Aktien erlaubt sowie Vermögens-Transfere ins Ausland, die Aus- und Einfuhr von Gold und die Mitnahme von mehr als 1.000 Francs über die Grenze.
5. September
USA/International 1968 – Angesichts der sowjetischen Okkupation der CSSR waren die Aussichten weiter gesunken, dass die USA noch vor dem Ende der Präsidentschaft von Lyndon B. Johnson im Januar 1969 den Atomsperrvertrag ratifizieren würden. Dies war aus Kreisen der US-Regierung bekanntgeworden.
5. September
BRD 1968 – Die Bonner Staatsanwaltschaft hatte das Ermittlungsverfahren in der Affäre um den Schützenpanzer HS 30 eingestellt.
5. September
BRD/Film 1968 – Der nach einer Romanvorlage von Eric Malpass entstandene Film „Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung“ hatte in Essen (Nordrhein-Westfalen) seine Uraufführung erlebt.
6. September
Swasiland 1968 – Das kleine Königreich hatte als 42. afrikanischer Staat die Unabhängigkeit von Großbritannien erlangt und war Mitglied des Britischen Commonwealth geworden.
6. September
BRD 1968 – In der Bundesrepublik expandierte der Markt für Feinstrumpfhosen im Zusammenhang mit der Mini-Mode. Für 1968 hatte die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mit dem Verkauf von etwa 100 Millionen Damenstrumpfhosen im Vergleich zu 20 Millionen im Jahr 1966 gerechnet.
6. September
USA 1968 – Das bislang größte Kriegsschiff der Welt, der US-Flugzeugträger „John F. Kennedy“, das schwimmender Stützpunkt für 80 Atombomber war, wurde in Newport News (US-Bundesstaat Virginia) in Dienst gestellt.
6. September
BRD/Film 1968 – Der US-Spielfilm „Die Reifeprüfung“ von Mike Nichols wurde erstmals in der BRD aufgeführt. In den Hauptrollen waren Dustin Hoffman und Anne Bancroft zu sehen.
7. September
International 1968 – Das Internationale Rote Kreuz flog 80 Tonnen Nahrungs- und Arzneimittel in das noch von Biafranern gehaltene Kriegsgebiet in Nigeria. In von Nigeria verbotenen Nachtflügen waren seit dem 3. September insgesamt 218 Tonnen Hilfsgüter sowie 55 Ärzte und Helfer in das Hungergebiet gebracht worden.
7. September
DDR 1968 – Auf einer Literatur-Bestsellerliste für die DDR, die das SED-Organ „Neues Deutschland“ ermittelt hatte, war auf den ersten fünf Plätzen nur ein Roman aus der Gegenwart zu finden.
7. September
BRD/Niederlande 1968 – Nach der Kollision mit einem französischen Schubschiff war auf dem Rhein unterhalb von Köln-Porz das niederländische Motorschiff „Ritwijk“ gesunken. Die „Ritwijk“ hatte dabei zahlreiche Fässer mit ätzenden Chemikalien verloren. Nur ein Teil von denen konnte geborgen werden.
7. September
Film/International 1968 – Bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig hatte der bundesdeutsche Spielfilm „Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos“ von Alexander Kluge den Goldenen Löwen erhalten.
8. September
BRD 1968 – Zum Abschluss des 9. Gewerkschaftstages der IG Metall (3. bis 9. September) in München (Bayern) hatte der wiedergewählte Vorsitzende, Otto Brenner, die paritätische Mitbestimmung als wichtigen Schritt zur Demokratisierung der Wirtschaft gefordert.
8. September
Ägypten/Israel 1968 – Am Südausgang des Suezkanals war es zu einem vierstündigen heftigen Artilleriegefecht zwischen ägyptischen und israelischen Truppen gekommen. Beide Seiten hatten sich gegenseitig beschuldigt, das Feuer eröffnet zu haben.
8. September
BRD 1968 – Von ehemaligen Häftlingen des Konzentrationslagers Dachau, das 1933 als erstes KZ von der SS eingerichtet worden war, war auf dem Appellplatz ein Mahnmal eingeweiht worden.
8. September
USA 1968 – Die Wahl der „Miss Amerika 1968“ hatte Anlass zu Auseinandersetzungen gegeben. Nachdem die Weiße Judy Anne Ford in Atlantic City (US-Bundesstaat New Jersey) zur Schönheitskönigin gekürt wurde, hatten ihr mehrere Organisationen farbiger Frauen die Schwarze Sandra Williams aus Philadelphia (US-Bundesstaat Pennsylvania) als Schönheitskönigin entgegengesetzt.
9. September
BRD 1968 – Nach einer Untersuchung des Godesberger Institutes für angewandte Sozialwissenschaften (INFAS) hatten sich nur 36 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung für die Herabsetzung des Wahlalters auf 18 Jahre ausgesprochen.
9. September
BRD 1968 – Die Deutsche Bundespost hatte mitgeteilt, dass sie die Warteliste für Telefon-Neuanschlüsse abbauen wolle. Seit mehr als zwei Jahren hatten etwa 18.000 Antragsteller auf einen Anschluss gewartet.
9. September
BRD 1968 – Der Roman „Der achte Schöpfungstag“ des 71-jährigen US-Schriftstellers Thornton Wilder hatte sich seit 18 Wochen auf dem ersten Platz der „Spiegel“-Bestsellerliste für Belletristik gehalten.
Alte Zeitungen
10. September
Jugoslawien 1968 – Wegen angeblicher Truppenaufmärsche der Sowjetunion entlang der jugoslawischen Ostgrenze hatte der jugoslawische Staats- und Parteichef Josip Broz Tito eine Teilmobilmachung angeordnet. Die Armee des Landes war in voller Alarmbereitschaft.
10. September
DDR 1968 – Mitarbeiter des Staatssicherheitsdienstes der DDR hatten alle angemeldeten Amateurfunkanlagen verplombt und die Röhren der Empfänger eingezogen. Nach dem Sendeverbot vom 21. August, einen Tag nach der CSSR-Invasion, war damit auch der Nachrichten-Empfang verboten worden.
11. September
Vietnam 1968 – Ohne auf Widerstand zu treffen, hatten in Südvietnam Vietcong-Einheiten die 70 km nordwestlich von Saigon gelegene Großstadt Tay Ninh besetzt. Nach Gegenangriffen hatten sie sich am 13. September wieder zurückgezogen.
11. September
Frankreich 1968 – Südlich von Nizza war eine französische Düsenmaschine ins Mittelmeer gestürzt. Bei dem Unglück waren alle 95 Insassen ums Leben gekommen.
12. September
BRD 1968 – Auf der 23. Delegiertenkonferenz des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) hatte sich eine Krise abgezeichnet. Gegner und Befürworter der sowjetischen Invasion in der CSSR hatten sich fast unversöhnlich gegenübergestanden.
12. September
Leichtathletik 1968 – In South Lake Tahoe (US-Bundesstaat Kalifornien) hatte der US-Amerikaner Bob Seagren den Weltrekord im Stabhochsprung auf 5,41 m verbessert.
12. September
CSSR/Sowjetunion 1968 – Sowjetische Truppen hatten sich aus Prag, Bratislava und Brno zurückgezogen.
13. September
CSSR 1968 – Auf Verlangen der Sowjetunion hatte die tschechoslowakische Nationalversammlung in Prag drastische Einschränkungen von „bürgerlichen“ Freiheitsrechten beschlossen. Das betraf u. a. die Pressezensur, das Verbot von Parteien außerhalb der Nationalen Front und die Beschränkung der Reisen ins westliche Ausland.
13. September
Albanien/Warschauer Pakt 1968 – Albanien hatte den formellen Austritt aus dem Warschauer Pakt bekanntgegeben. Seine Mitarbeit war von dem Land schon 1961 faktisch eingestellt worden.
13. September
CSSR 1968 – Nach der Besetzung durch die Sowjetunion hatten nach Mitteilung des Komitees für europäische Einwanderung in Genf (Schweiz) mehr als 30.000 Tschechoslowaken ihre Heimat verlassen. Knapp 20.000 waren nach Österreich gegangen, 5.000 in die Schweiz, etwa 4.000 in die BRD und 1.500 waren nach Italien geflüchtet.
14. September
Italien 1968 – Auf Anordnung der Bezirksstaatsanwaltschaft in Rom war der Film „Teorema“ wegen „Obszönität“ verboten und im ganzen Land beschlagnahmt worden. Der Film des italienischen Regisseurs Pier Paolo Pasolini war auf den Filmfestspielen in Venedig (27. August bis 7. September) gelobt worden.
14. September
Boxen 1968 – In der schwedischen Hauptstadt Stockholm hatte der US-Boxprofi Jimmy Ellis seinen Weltmeistertitel im Schwergewicht nach Version der World Boxing Association (WBA) durch einen Punktsieg nach 15 Punkten über Floyd Patterson verteidigt.
15. September
BRD 1968 – Eine Fraktion weiblicher Delegierter hatte auf der 23. Delegiertenkonferenz des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) in Frankfurt am Main scharfe Angriffe gegen ihre männlichen Genossen und die patriarchischen Strukturen des SDS gerichtet.
15. September
Österreich 1968 – Die Hochalpenstraße über das Timmelsjoch war für den Verkehr freigegeben worden. Sie verbindet das Ötztal mit dem Passeiertal.
15. September
West-Berlin 1968 – In West-Berlin war die neue Nationalgalerie eröffnet worden. Sie sollte ein Zentrum zeitgenössischer Kunst und Malerei werden.
16. September
International 1968 – Aus der sogenannten Feindstaatenklausel in der Charta der Vereinten Nationen könnte die UdSSR kein Recht herleiten, die Bundesrepublik zu besetzen. Dieser Auffassung waren die Regierungen Frankreichs und Großbritanniens.
16. September
Großbritannien 1968 – In London hatte sich das „Komitee der Hundert“ nach Meinungsverschiedenheiten über die Form künftiger Aktivitäten aufgelöst. Zu den Gründern der 1960 entstandenen Protestbewegung gegen Atomwaffen hatte der britische Mathematiker und Literaturnobelpreisträger von 1950, Bertrand Russell, gehört.
16. September
BRD 1968 – Der Roman „Wenn süß das Mondlicht auf den Hügeln schläft“ von Eric Malpass hatte erstmals Platz eins der Bestsellerliste des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ belegt. Auch in den nächsten acht Wochen war der Roman das meistgekaufte des Genres Belletristik in der BRD gewesen.
17. September
BRD/Italien 1968 – Zwischen der BRD und Italien war ein Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen worden.
17. September
BRD 1968 – Die Großbanken der Bundesrepublik hatten auch künftig Inhabern von Lohn- und Gehaltskonten Überziehungskredite gewährt.
18. September
Philippinen/Malaysia 1968 – Nach gescheiterten Verhandlungen zwischen den Philippinen und dem malaysischen Teilstaat Sabah (Nord-Borneo) hatten die Philippinen diesen per Gesetz zu ihrem Hoheitsgebiet erklärt. Daraufhin hatte Malaysia die diplomatischen Beziehungen zu den Philippinen abgebrochen.
18. September
Südafrika 1968 – Der südafrikanische Premierminister Balthazar Johannes Vorster hatte in Bloemfontein deutlich gemacht, dass ein farbiger Kricketspieler in Südafrika nicht erwünscht war. Anlass für diese Äußerung war das geplante Spiel zwischen der Nationalmannschaft Südafrikas und dem englischen Team, dem ein Farbiger angehörte.
18. September
Schweiz 1968 – Im Stadttheater Basel war das Drama „König Johann“ von Friedrich Dürrenmatt zur Uraufführung gelangt. Das Stück entstand nach einer Vorlage von William Shakespeare.
18. September
Großbritannien/Musik 1968 - „The Beatles“ waren nach einer Umfrage der britischen Musikzeitschrift „Melody Makers“ die weltbeste Popgruppe. An der Umfrage hatten sich 55.000 Leser beteiligt. Zu den besten Einzel-Interpreten populärer Musik waren Aretha Franklin und Bob Dylan gewählt worden.
19. September
CSSR 1968 – Außenminister Jiri Hajek war zurückgetreten. Angeblich war seine Demission unter sowjetischem Druck geschehen. Ministerpräsident Oldrich Cernik hatte zusätzlich das Außenressort übernommen.
19. September
USA 1968 – Per Funkbefehl von der Bodenstation war etwa zwei Minuten nach dem Start in Kap Kennedy der US-amerikanische Nachrichtensatellit „Intelsat III“ zerstört worden. Die Trägerrakete drohte zu bersten.
19. September
BRD 1968 – Bereits am ersten Tag der Frankfurter Buchmesse (19. bis 24. September) war das Buch „Klau mich“ von Fritz Teufel und Rainer Langhans vergriffen.
19. September
Boxen 1968 – Der 30-jährige bundesdeutsche Profiboxer Karl Mildenberger hatte durch Disqualifikation in der achten Runde im Kampf gegen den 34-jährigen Briten Henry Cooper seinen Europameistertitel im Schwergewicht verloren.
20. September
CSSR 1968 – Nachdem am 28. August infolge der militärischen Intervention in der CSSR die Grenzen für Urlauber und Journalisten geschlossen worden waren, durften nun wieder Touristen aus dem Westen in die CSSR einreisen.
20. September
Vietnam/USA 1968 – Im Kampf gegen den Vietcong hatten die Vereinigten Staaten im Vietnamkrieg auch Jagd auf Elefanten gemacht. Sie hatten die Dickhäuter mit Kampfhubschraubern, die mit Maschinengewehren und Raketen bestückt waren, getötet. Die Elefanten waren vom Vietcong für den Nachschubtransport aus Laos eingesetzt worden.
21. September
USA 1968 – In New York hatte zum elften Mal die Steuben-Parade stattgefunden. Diese soll alljährlich an Friedrich Wilhelm von Steuben, den deutschstämmigen Organisator der US-amerikanischen Armee im Unabhängigkeitskrieg gegen Großbritannien erinnern.
21. September
Raumfahrt 1968 – Zum ersten Mal war ein Raumflugkörper nach Umkreisung des Mondes sicher zur Erde zurückgekehrt. Die sowjetische „Sonde 5“, die drei Tage nach ihrem Start (15. September) den Mond erreicht hatte, war im Indischen Ozean geborgen worden.
21. September
Japan 1968 – Die Hokkaido-Universität in Sappora hatte die erste Kamera vorgestellt, die Bilder aus dem lebenden menschlichen Herzen liefern konnte.
22. September
Ägypten 1968 – Die Verlegung der beiden Tempel in der oberägyptischen Stadt Abu Simbel war abgeschlossen worden. Die beiden Ramses-Tempel waren vor einem Versinken in den Fluten des Nassersees gerettet worden, von denen sie bedroht waren.
22. September
BRD 1968 – In der Frankfurter Paulskirche war dem 61-jährigen Schriftsteller und Staatspräsidenten der westafrikanischen Republik Senegal, Léopold Sédar Senghor, der „Friedenspreis des Deutschen Buchhandels“ verliehen worden. Die Verleihung war von Studentenprotesten begleitet worden.
23. September
Griechenland 1968 – Die Militärregierung hatte sieben ehemalige führende Politiker freigelassen. Unter ihnen hatten sich die beiden Ex-Ministerpräsidenten Georgios Papandreou und Panjiotis Kanellopulos befunden. Sie hatten beide seit April unter Hausarrest gestanden.
23. September
Uruguay 1968 – Alle Schulen und Universitäten waren von der Regierung bis zum 15. Oktober geschlossen worden. Sie wurden von Soldaten und Polizisten bewacht. Die Pressezensur war erneut verschärft worden. Bei Auseinandersetzungen zwischen Studenten und der Polizei waren drei Menschen umgekommen.
23. September
DDR 1968 – Selbst wenn sie berufstätig waren, wandten Frauen in der DDR – einer Umfrage zufolge – wöchentlich etwa 48 Stunden für Hausarbeit auf. Ihre Ehemännern unterstützten sie kaum. Das Leipziger Institut für Marktforschung hatte deshalb zur Anschaffung von mehr Haushaltsmaschinen aufgefordert.
23. September
BRD/Senegal 1968 – Zwischen der BRD und dem Senegal war ein Kulturabkommen abgeschlossen worden, dass am 1. Juli 1968 in Kraft trat.
24. September
Iran/Sowjetunion 1968 – Der Schah von Persien, Mohammed Resa Pahlawi, und seine Ehefrau, Kaiserin Farah Diba, waren in der sowjetischen Hauptstadt eingetroffen. Es war der erste offizielle Besuch eines nichtkommunistischen Staatsoberhauptes in der UdSSR nach dem Einmarsch von fünf Warschauer-Pakt-Staaten in die CSSR gewesen.
24. September
BRD 1968 – Die Bundesbahn hatte die jetzt voll elektrifizierte Strecke Osnabrück-Bremen-Hamburg mit einer Sonderfahrt eingeweiht. Damit konnten nun 27 Prozent des bundesdeutschen Streckennetzes elektrisch befahren werden. Das waren insgesamt 8.000 Schienenkilometer.
24. September
UNO 1968 – Swasiland war Mitglied bei den Vereinten Nationen geworden.
25. September
BRD/Musik 1968 – Auf den „I. Internationalen Essener Song-Tagen“ hatte sich eine größere Anzahl internationaler „Underground“-Rockbands einem bundesdeutschen Publikum vorgestellt.
26. September
BRD 1968 – In Frankfurt am Main (Hessen) war die Gründung der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) bekanntgegeben worden. Die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) wurde 1956 vom Bundesverfassungsschutz verboten.
26. September
Sowjetunion 1968 – In einem Artikel ihres Zentralorgans „Prawda“ hatte die Kommunistische Partei der Sowjetunion (KPdSU) als Rechtfertigung der militärischen Intervention in der CSSR den sozialistischen Staaten nur eine „begrenzte Souveränität“ zugestanden.
26. September
Portugal 1968 – Der 62-jährige Jurist und Professor Marcelo José das Neves Alves Caetano war zum neuen Ministerpräsidenten des Landes ernannt worden. Er hatte den schwerkranken António de Oliviera Salazar abgelöst.
26. September
Großbritannien/International 1968 – Zum ersten Mal war die Kapitulationsurkunde des Deutschen Reiches vom 4. Mai 1945 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Zu besichtigen war sie im neuen Dokumentensaal des Londoner Kriegsmuseums.
27. September
Spanien/USA 1968 – Spanien hatte das Abkommen mit den USA gekündigt, in dem die Überlassung von Militärstützpunkten auf spanischem Boden an die US-Streitkräfte geregelt war.
27. September
Großbritannien 1968 – Die britischen Kirchen hatten Zahlen veröffentlicht, aus denen hervorging, dass die Briten 1967 ihre Spielleidenschaft umgerechnet rund 22 Milliarden DM gekostet hatte. Diesen Umsatz hatten Wettbüros, Spielklubs und Spielautomaten aufgewiesen.
27. September
Schach 1968 – Der 31-jährige sowjetische Großmeister Boris W. Spasski hatte mit seinem Sieg über den Leningrader Victor L. Kortschnoi in Kiew das Recht erhalten, 1969 zu einem Titelkampf anzutreten gegen seinen Landsmann, den Schachweltmeister Tigran W. Petrosjan.
28. September
International 1968 – In Genf (Schweiz) war die Konferenz der 96 Staaten, die nicht über Kernwaffen verfügten, mit der Verabschiedung einer Deklaration, in der kernwaffenfreien Zonen, Sicherheitsgarantien für Nichtnuklearstaaten sowie die Abschaffung von Atomwaffen gefordert worden waren, zu Ende gegangen. Die Konferenz hatte am 29. August begonnen.
28. September
Indonesien 1968 – In der Hauptstadt Jakarta hatte Staatspräsident Kemusu Suharto die Verhaftung seines Amtsvorgängers, Achmed Sukarno, wegen verbotener politischer Betätigung bekanntgegeben.
28. September
BRD/International 1968 – In Köln (Nordrhein-Westfalen) hatte die zehnte „photokina“ begonnen. Diese größte Messe der Welt für Film- und Fototechnik dauerte bis zum 6. Oktober.
29. September
BRD 1968 – Die NPD hatte bei den Kommunalwahlen in Niedersachsen trotz Stimmenverlusten immer noch 5,2 Prozent der abgegebenen Stimmen erreicht. Die SPD konnte 41,7 Prozent verzeichnen, die CDU 38,9 Prozent und die FDP hatte 9,2 Prozent der Stimmen erhalten.
29. September
Nigeria/Biafra 1968 – Bei dem bisher schwersten Luftangriff im Krieg zwischen Nigeria und seiner abtrünnigen Ostprovinz Biafra waren in Umuahia (Biafra), der zweiten Hauptstadt der Republik Biafra mehr als 1000 Biafraner ums Leben gekommen. Die eigentliche Hauptstadt Enugu war im Zuge des Biafra-Krieges von nigerianischen Truppen besetzt worden.
29. September
West-Berlin 1968 – An der Deutschen Oper Berlin erlebte die Oper „Ulisse“ von Luigi Dallapiccola ihre Uraufführung im Rahmen der Berliner Festwochen.
29. September
BRD 1968 – Erstmals war der deutsche Fernsehpreis „Goldene Europa“ verliehen worden.
29. September
Musik 1968 – Im Rahmen der Internationalen Orgelwoche in Nürnberg (Bayern) war erstmalig der von der Familie von Tucher gestiftete Johann-Pachelbel-Preis vergeben worden.
29. September
Griechenland 1968 – Die von der Militärregierung vorgelegte, neue griechische Verfassung war in einer umstrittenen Volksabstimmung mit fast 95 Prozent der abgegebenen Stimmen angenommen worden.
30. September
BRD/CSSR 1968 – Die Bundesregierung hatte anlässlich des 30. Jahrestages des Münchener Abkommens betont, dass sie den Vertrag für ungültig halte. Sie würde keine Gebietsansprüche in der CSSR erheben. Der Vertrag zwischen Frankreich, Großbritannen, Italien und dem Deutschen Reich hatte die Abtretung der tschechischen Sudetengebiete an das Dritte Reich vorgesehen.
30. September
International 1968 – In Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) hatte die dritte Weltfrauenkonferenz des Internationalen Bundes freier Gewerkschaften (IBFG) begonnen. Die Konferenz dauerte bis zum 4. Oktober.

September 1968 in den Nachrichten

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