Oktober 1968 - Die XIX. Olympischen Sommerspiele
in Mexiko
Am 12. Oktober wurden die XIX. Olympischen
Sommerspiele in der Hauptstadt Mexiko-Stadt
eröffnet, die schon im Vorfeld in der Bundesrepublik
dafür gesorgt hatten, dass der Absatz von
Farbfernsehgeräten stark angestiegen war. Immerhin
hatte die Kaufhof AG die begehrten Geräte bereits
unter 1000 DM angeboten. Die mit einer
farbenprächtigen Feier begonnen Spiele dauerten bis
zum 27. Oktober. Drei Tage nach der Eröffnung waren
allerdings schon zunehmend Athleten
zusammengebrochen. Sie waren der dünnen Höhenluft
der 2240 m hoch gelegenen Stadt bei den Strapazen
des Leistungssports nicht gewachsen. Die gute
Nachricht für die DDR war, dass das Internationale
Olympische Komitee (IOC) den Beschluss gefasst
hatte, das Nationale Olympische Komitee (NOC) mit
einer eigenen Flagge und einer eigenen Hymne zu
allen Olympiaden zuzulassen. Diese Entscheidung war
mit 44 gegen 4 Stimmen gefallen. Überschattet wurden
die Spiele, weil die US-Leichtathleten Tommie Smith
und John Carlos aus dem US-Team und dem olympischen
Dorf verwiesen worden waren. Sie hatten bei der
Siegerehrung im 200-Meter-Lauf mit dem
Black-Power-Symbol der hochgereckten geballten Faust
in schwarzen Handschuhen politisch demonstriert. Mit
einer revolutionären Sprungtechnik hatte der
US-Amerikaner Richard „Dick“ Fosbury die
Goldmedaille im Hochsprung gewonnen und 2,24 m
übersprungen. Der Sprung wurde später nach ihm „Flosbury-Flop“
genannt.
Wichtige Ereignisse im
Oktober 1968
1. Oktober
BRD 1968 – Die ARD strahlte die 60-Minuten-Show
„Hippie Happy Yeah“ aus, in der u. a. Musik von „The
Beatles“ zu hören war. Die als „verrückteste
Fernsehshow“ des Jahres angekündigte Sendung ging
durch eine Vielzahl von Gags und durch den Einsatz
leuchtender Popfarben neue Wege in der
Fernsehunterhaltung.
1. Oktober
USA 1968 – In Pittsburgh (US-Bundesstaat
Pennsylvania) hatte der Film „Die Nacht der lebenden
Toten“ (Night of the Living Dead“ von Geroge A.
Romeros seine Weltpremiere erlebt.
1. Oktober
Großbritannien/Musik 1968 – Die Popsängerin aus
Wales, Mary Hopkin hatte mit ihrem Song „Those were
the Days“ die „Beatles mit ihrem Titel „Hey Jude“
von Platz eins der britischen Single-Hitlisten
verdrängt.
2. Oktober
BRD 1968 – Für den „aus Altersgründen“
zurückgetretenen Bruno Heck hatte die
Bundestagsabgeordnete Aenne Brauksiepe das
Familienministerium übernommen. Damit hatten
zusammen mit der Gesundheitsministerin Käte Strobel
zum ersten Mal seit Bestehen der Bundesrepublik zwei
Frauen dem Bonner Kabinett angehört.
2. Oktober
BRD/Justiz 1968 – Generalbundesanwalt Ludwig Martin
hatte vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe nach
langwierigen Ermittlungen Anklage gegen den
Nürnberger Fotokaufmann und Unternehmer Hannsheinz
Porst erhoben. Ihm waren landesverräterische
Beziehungen zum Staatssicherheitsdienst der DDR
vorgeworfen worden.
2. Oktober
BRD/Südvietnam 1968 – In den bisher zwei Jahren
ihres Einsatzes hatte die Ärztegruppe des deutschen
Hospitalschiffs „Helgoland“ in Südvietnam 19.000
Patienten behandelt, wovon 3210 stationär
aufgenommen worden waren. Das Deutsche Rote Kreuz
(DRK) hatte weiter mitgeteilt, dass etwa 40 Prozent
der Patienten Kinder unter 15 Jahren waren.
2. Oktober
Syrien/Irak 1968 – Die Polizei Syriens war von der
Regierung ermächtigt worden, langhaarige arabische
Jugendliche bis zu 48 Stunden festzuhalten. Falls
sie sich weigerten, einen Friseur aufzusuchen,
durfte die Polizei ihnen einen Kurzhaarschnitt
verabreichen. Dieser Maßnahme hatte sich der
Nachbarstaat Irak angeschlossen.
2. Oktober
Mexiko 1968 – Im Stadtteil Tlatelolco der Hauptstadt
Mexiko-Stadt ging der Massenmord an 200 bis 300
friedlich demonstrierenden Studenten als das
„Massaker von Tlatelolco“ in die Geschichte ein. Er
war von Militär und anderen Sicherheitskräften
verübt worden. Scharfschützen aus der
Präsidentengarde, die auf Dächern postiert waren,
schossen gezielt in die Menschenmenge. Mit diesem
Massaker waren die mexikanische Studentenbewegung
beendet worden.
3. Oktober
Peru 1968 – Der seit 1963 amtierende Staatspräsident
Fernando Beluúnde Terry war von der Armee gestürzt
worden.
3. Oktober
BRD 1968 – Der Technische Überwachungsverein (TÜV)
in Essen teilte mit, dass die Kohlekraftwerke an
Rhein und Ruhr zehn Mal weniger Staub ausstießen als
1953. Laut TÜV waren mehr als 99,5 Prozent des im
Abgas enthaltenen Staubes herausgefiltert worden.
4. Oktober
BRD 1968 – Als dritte bundesdeutsche Stadt nach
Berlin und Hamburg hatte Frankfurt am Main eine
U-Bahn eröffnet. Auch in Köln wurde an einer
Untergrundbahn gebaut.
4. Oktober
International 1968 – In Alicante (Spanien) war auf
dem Weltkongress der Linguisten zu erfahren, dass
die Menschen auf der Welt im Jahr 1968 genau 2976
Sprachen sprachen. Die am meisten gebrauchte Sprache
war Chinesisch, gefolgt von Englisch. Nur die Hälfte
der rund 200 Millionen Einwohner der Sowjetunion
sprachen Russisch. Die andere Hälfte war auf 145
Sprachen verteilt.
5. Oktober
Nordirland 1968 – In der Stadt Armagh hatten in
Nordirland bürgerkriegsähnliche Unruhen zwischen der
protestantischen Bevölkerungsmehrheit und der
katholischen Minderheit mit blutigen Zusammenstößen
begonnen. Diese richteten sich gegen die soziale und
politische Diskriminierung der Katholiken im Land.
5. Oktober
Griechenland 1968 – Nach Weisung des Innenministers
Stylianos Pattakos mussten alle griechischen Bürger,
die bei der Abstimmung über den Verfassungsentwurf
der Militärjunta am 29. September ihrer Wahlpflicht
nicht nachgekommen waren, bei den örtlichen
Polizeidienststellen eine schriftliche Begründung
vorlegen. Ihnen drohten außerdem Geldbußen oder
Haftstrafen.
6. Oktober
BRD 1968 – Nach 100 Tagen war die „documenta IV“ in
Kassel (Hessen) zu Ende gegangen. Die Ausstellung
galt weltweit als bedeutendste Schau moderner Kunst
im Jahr 1968.
7. Oktober
BRD/Vatikan 1968 – In der bayerischen
Landeshauptstadt München hatten Vertreter Bayerns,
des Vatikans und der evangelischen Kirche Verträge
unterzeichnet, nach denen es ab 1969 im Freistaat
Bayern keine Bekenntnisschulen mehr geben werde.
Damit war dem Ergebnis des bayerischen
Volksentscheids vom 7. Juli zu dieser Frage
entsprochen worden.
7. Oktober
West-Berlin 1968 – Ein Schöffengericht in
West-Berlin hatte Fritz Teufel, Mitglied der
Berliner Kommune I, wegen gemeinschaftlichen
Hausfriedensbruchs in zwei Fällen zu sieben Monaten
Gefängnis ohne Bewährung verurteilt. Zusätzlich
hatte Teufel wegen ungebührlichen Verhaltens vor
Gericht fünf Ordnungsstrafen von insgesamt zwölf
Tagen Haft bekommen.
7. Oktober
Indien 1968 – Im Norden Bengalens (heute
Bangladesch) war es nach tagelangen Regenfällen zu
einer Flutkatastrophe gekommen. Indische Zeitungen
hatten von mehreren tausend Toten geschrieben.
8. Oktober
BRD 1968 – Die Konferenz der Kultusminister der
Bundesländer in Frankfurt am Main hatte die
Einführung des Sexualkunde an den Schulen empfohlen.
8. Oktober
Kongo 1968 – Der frühere Erziehungsminister im
Kabinett des 1961 ermordeten Ministerpräsidenten
Patrice Lumumba, Pierre Mulele, war zum Tode
verurteilt worden. Er war am Folgetag hingerichtet
worden. Von Staatspräsident Sésé Séko Mobutu war ihm
vor seiner Rückkehr aus dem Exil am 29. September
ausdrücklich eine Amnestie zugesagt worden.
8. Oktober
BRD 1968 – Nach Meldung des Fachhandels war ein
starker Anstieg des Absatzes von Farbfernsehgeräten
zu verzeichnen. Dies war im Zusammenhang mit den
Olympischen Spielen zu sehen. Die Kaufhof AG hatte
Farbfernsehgeräte bereits unter 1000 DM angeboten.
9. Oktober
Sowjetunion 1968 – Vor dem Moskauer Bezirksgericht
hatte der Prozess gegen vier Intellektuelle und
einen Arbeiter begonnen. Sie waren beschuldigt
worden, am 25. August auf dem Roten Platz eine
Protestdemonstration gegen den sowjetischen
Einmarsch in der CSSR initiiert zu haben. Am 11.
Oktober waren die Angeklagten wegen „Verletzung der
öffentlichen Ordnung“ zu Strafen zwischen
zweieinhalb und fünf Jahren Arbeitslager bzw.
Verbannung verurteilt worden.
9. Oktober
International 1968 – Der 81-jährige französische
Jurist, Professor René Cassin erhielt den
Friedensnobelpreis des Jahres 1968. Cassin war
Präsident des Europäischen Gerichtshofes für
Menschenrechte.
9. Oktober
BRD/West-Berlin 1968 – Nach neunjähriger Bauzeit war
das bisher teuerste Krankenhaus der BRD, das
Klinikum der Freien Universität Berlin in Steglitz
eröffnet worden.
10. Oktober
BRD 1968 – In der Nähe des Eifelortes Immrath
(Nordrhein-Westfalen) war der 57-jährige
Flottillenadmiral a. D. Hermann Lüdke tot
aufgefunden worden. Sein mysteriöser Tod, dem eine
Reihe von Selbstmorden hoher Bonner
Ministerialbeamter folgte, hatte den Verdacht der
Spionage aufkommen lassen.
10. Oktober
BRD 1968 – Um den Verkehr zu beruhigen, waren
erstmals auf bundesdeutschen Autobahnen
Richtgeschwindigkeiten empfohlen worden. Auf einer
Versuchsstrecke zwischen Wiesbaden und Frankfurt am
Main waren entsprechende Schilder aufgestellt
worden.
10. Oktober
USA/Kunst 1968 – In New York war das Gemälde „Le
Pont des Arts, Paris“ des französischen Malers
Auguste Renoir (1841-1919) für umgerechnet 6,2
Millionen DM versteigert worden. Dies war der
höchste Preis, der bislang für einen Impressionisten
erzielt worden war.
11. Oktober
BRD 1968 – Das nuklear angetriebene Forschungsschiff
„Otto Hahn“, das in Kiel gebaut wurde, war zu seiner
Probefahrt aufgebrochen. Es war das erste mit
Atomkraft angetriebene Schiff Europas.
11. Oktober
Raumfahrt 1968 – Von Kap Kennedy war das erste
bemannte Raumschiff im Rahmen des US-amerikanischen
Mondlandeprogramms, „Apollo VII“ in eine
Erdumlaufbahn gebracht worden.
12. Oktober
Äquatorialguinea 1968 – Die Kolonie Spanisch-Guinea
hatte als ihre Unabhängigkeit von Spanien erlangt.
Erster Staatspräsident der Republik
Äquatorialguinea, die 260.000 Einwohner hatte, war
Francisco Macías Nguema.
12. Oktober
Panama 1968 – In einem unblutigen Putsch war der
Präsident der mittelamerikanischen Republik Panama,
Arnulfo Arias, elf Tage nach seiner Vereidigung von
der Nationalgarde gestürzt worden. Arias war in die
von den USA kontrollierte Panamakanal-Zone
geflüchtet. Nach 1941 und 1951 war dies das dritte
Mal, dass Präsident Arias vor Ablauf seiner
verfassungsmäßigen Amtszeit vom Militär abgesetzt
worden war.
12. Oktober
Olympiade 1968 – In der Hauptstadt Mexiko-Stadt
waren die XIX. Olympischen Sommerspiele mit einer
farbenprächtigen Feier eröffnet worden. Die Spiele
dauerten bis zum 27. Oktober.
13. Oktober
Mexiko/Olympiade 1968 – In Mexiko-Stadt hatte das
Internationale Olympische Komitee (IOC) den
Beschluss gefasst, das Nationale Olympische Komitee
der DDR künftig mit einer eigenen Flagge und einer
eigenen Hymne zu allen Olympiaden zuzulassen. Die
Entscheidung war mit 44 gegen 4 Stimmen gefallen und
war ab 1. November 1968 gültig.
14. Oktober
BRD 1968 – Auf einem Empfang anlässlich seines 74.
Geburtstages hatte Bundespräsident Heinrich Lübke
seinen Rücktritt drei Monate vor Ablauf seiner
Amtszeit bekanntgegeben.
14. Oktober
Italien/Österreich 1968 – Wegen Vorbereitung von
Sprengstoffanschlägen in Südtirol war der 48-jährige
Südtiroler Schmied Georg Klotz von einem Wiener
Schöffengericht zu 15 Monaten schweren verschärften
Kerkers verurteilt worden. Das Gericht hatte den
Einwand der Verteidigung verworfen, dass
Terroranschläge in Südtirol als politische und nicht
als kriminelle Vergehen anzusehen waren. Südtirol
war nach dem Ersten Weltkrieg Italien angegliedert
worden.
15. Oktober
China 1968 – In einem Artikel in dem KP-Organ „Rote
Fahne“ hatte der Vorsitzende der Kommunistischen
Partei Chinas, Mao Zedong, die Enthebung aller
öffentlichen Ämter des Staatsoberhauptes der
Volksrepublik China, Liu Shaoqi bekanntgegeben. Seit
dem Beginn der Kulturrevolution im Herbst 1965 hatte
Shaoqi bei Anhängern Mao Zedongs unter scharfer
Kritik gestanden.
15. Oktober
Olympiade/Mexiko 1968 – Bei den Olympischen Spielen
in Mexiko-Stadt waren vermehrt Athleten
zusammengebrochen. Sie waren der dünnen Höhenluft
der 2240 m hoch gelegenen Stadt bei den Strapazen
des Leistungssports nicht gewachsen.
16. Oktober
Sowjetunion/CSSR 1968 – In der tschechoslowakischen
Hauptstadt Prag hatten die Sowjetunion und die CSSR
einen Vertrag über die vorläufige Stationierung
sowjetische Truppenverbände in der CSSR
unterzeichnet.
16. Oktober
BRD/Frankreich 1968 – In der Nähe von Kaiserslautern
(Rheinland-Pfalz) war der D-Zug Frankfurt am
Main-Paris – vermutlich durch Sabotage – bei voller
Fahrt entgleist. Ein Reisender war ums Leben
gekommen. Elf weitere Fahrgäste des Zuges erlitten
schwere Verletzungen.
16. Oktober
Olympiade/Mexiko 1968 – Weil sie bei der olympischen
Siegerehrung im 200-Meter-Lauf mit dem
Black-Power-Symbol der hochgereckten geballten Faust
in schwarzen Handschuhen politisch demonstriert
hatten, waren die US-Leichtathleten Tommie Smith und
John Carlos aus dem US-Team und dem olympischen Dorf
verwiesen worden.
17. Oktober
Nobelpreis 1968 – Erstmals hatte ein Japaner den
Nobelpreis für Literatur erhalten. Die Schwedische
Akademie der Wissenschaften hatte dem 69-jährigen
Jasunari Kawabata die mit etwa 270.000 DM dotierte
Auszeichnung zugesprochen. Kawabata war nach dem
Inder Rabindranath Tagore (1913) der zweite Asiat,
der diesen Preise erhalten hatte.
17. Oktober
BRD/Film 1968 – In den bundesdeutschen Kinos war der
US-amerikanische Spielfilm „Rosemaries Baby“ von
Roman Polanski angelaufen. In den Hauptrollen waren
Mia Farrow und John Cassavetes zu sehen.
18. Oktober
USA 1968 – Professor Michael Debakey hatte mit der
Operation an dem 50-jährigen William Carl Harrison
in Houston (US-Bundesstaat Texas) weltweit bereits
die 60. Herzverpflanzung des Jahres vorgenommen.
18. Oktober
Olympiade 1968 – Der US-amerikanische Leichtathlet
Bob Beamon war bei den XIX. Olympischen Spielen
sensationelle 8,90 m weit gesprungen. In der Presse
war diese Leistung als „Sprung ins 21. Jahrhundert“
gefeiert worden.
19. Oktober
Großbritannien 1968 – In London hatte eine starke
Polizeieinheit John Lennon und seiner Freundin Yoko
Ono den Weg ins Gerichtsgebäude bahnen müssen. Die
beiden waren am Vortag erneut wegen Besitzes von
Marihuana verhaftet worden. Es hatten sich Hunderte
von kreischenden Teenagern eingefunden. Sie wollten
ihrem Idol den nötigen Rückhalt geben. Das Paar
hatte sich kommentarlos die Anklage angehört und war
anschließend gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt
worden.
20. Oktober
Griechenland 1968 – Die 39-jährige Witwe des 1963
ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy,
Jacqueline Kennedy, war mit dem 62-jährigen
griechischen Reeder Aristoteles Onassis auf dessen
Privatinsel Scorpio die Ehe eingegangen. Onassis
galt als einer der reichsten Männer der Welt.
20. Oktober
BRD/Musik 1968 – In der Jahrhunderthalle in
Frankfurt-Hoechst hatte der indische Sitar-Virtuose
Ravi Shankar vor ausverkauftem Haus seine erste
Deutschlandtournee seit zehn Jahren beendet. Shankar
hatte eine große Wirkung auf den Jazz und die
populäre Musik des Westens in den letzten Jahren
ausgeübt.
20. Oktober
BRD 1968 – Im Darmstädter Landestheater war das
experimentelle Schauspiel „Him“ des
US-amerikanischen Lyrikers Edward Estlin Cummings
(1894-1962) in deutscher Sprache aufgeführt worden.
Gleichzeitig war dies die Europa-Premiere.
20. Oktober
Olympiade/Mexiko 1968 – Mit einer revolutionären
Sprungtechnik hatte der US-Amerikaner Richard „Dick“
Fosbury die Goldmedaille im Hochsprung mit
übersprungenen 2,24 m gewonnen. Der Sprung wurde
später nach ihm „Flosbury-Flop“ benannt.
21. Oktober
Indien 1968 – Vor allem durch Wilderer waren nach
Zählungen der indischen Regierung die letzten Löwen
Asiens im Wald von Gir im Norden des Landes auf
einen Bestand von 177 Tieren zusammengeschrumpft.
Der Gir-Löwe besitzt keine Mähne und ist
schmächtiger als sein afrikanischer Artgenosse.
22. Oktober
Japan 1968 – Die Regierung hatte beschlossen,
erstmals seit 1952 wieder den Aufruhrparagraphen des
Strafgesetzes anzuwenden, nachdem von mehr als 4.000
Studenten in der vorangegangenen Nacht der größte
Bahnhof der Hauptstadt Tokio besetzt worden war.
22. Oktober
USA 1968 – US-Präsident Lyndon B. Johnson hatte mit
dem Gun Control Act eines der bedeutendsten
Waffengesetze auf Bundesebene unterzeichnet.
22. Oktober
Frankreich 1968 – Das Zentralkomitee der
Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF) hatte dem
bekannten Theoretiker der Partei, Professor Roger
Garaudy, eine öffentliche Rüge erteilt. Garaudy
hatte die Reformen in der CSSR begrüßt.
22. Oktober
Raumfahrt 1968 – Mit drei Astronauten an Bord war
nach 163-maliger Erdumrundung „Apollo 7“ im Atlantik
gelandet.
23. Oktober
USA/BRD 1968 – Der US-amerikanische Chemiekonzern
Dow Chemical hatte sich für den Bau eines Werkes bei
Stade an der Unterelbe (Niedersachsen) mit
Investitionen von rund 400 Millionen DM entschieden.
Damit war Niedersachsen die bisher größte
Industrieansiedlung seit dem Zweiten Weltkrieg
gelungen.
24. Oktober
BRD 1968 – Der Verteidigungsausschuss des
Bundestages hatte den Kauf von 88 Flugzeugen vom Typ
„Phantom“ für 2,2 Milliarden DM in den USA
beschlossen.
24. Oktober
BRD 1968 – In Hamburg war das erste deutsche
Vollcontainer-Schiff (14.500 BRT) zu seiner
Jungfernreise ausgelaufen. Mit einer Länge von 170 m
konnte die „Weser-Express“ 736 Container-Einheiten
aufnehmen.
24. Oktober
BRD 1968 – Im Münchner „Theater an der
Briennerstraße“ erlebte das Musical „Hair“ seine
deutschsprachige Erstaufführung. Musik und Songtexte
waren von Gerome Ragni/James Rado. Die Musik
komponierte Galt MacDermot.
24. Oktober
UNESCO 1968 – Barbados war Mitglied der UNESCO
geworden.
24. Oktober
UNESCO 1968 – Mauritius war Mitglied der UNESCO
geworden.
25. Oktober
UNO 1968 – In einer Resolution hatte die
Vollversammlung der Vereinten Nationen
Großbritannien aufgefordert, weiterhin seiner
Kolonie Rhodesien die Unabhängigkeit zu verweigern.
25. Oktober
Kanada 1968 – In der Provinz Manitova war es nach
langjährigen Versuchen einem Team kanadischer
Wissenschaftler gelungen, eine völlig neue
Getreideart mit dem Namen Triticale zu züchten. Dies
war eine Kreuzung aus Weizen und Roggen. Der
Proteingehalt war zweimal so hoch wie bei bisher
bekannten Getreidearten.
26. Oktober
BRD 1968 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München waren drei Exilkroaten im Büro ihrer
Organisation ermordet worden. Sie waren führende
Mitglieder des antikommunistischen „Bundes der
vereinigten Kroaten“ in der BRD gewesen. Der Polizei
fehlte jede Spur von den vermutlich zwei Tätern.
26. Oktober
Raumfahrt 1968 – Die Sowjetunion hatte das
Raumschiff „Sojus 3“ gestartet. Es war von dem
47-jährigen Oberst Georgi Beregowoi gesteuert
worden. Er war der bisher
älteste Mensch im Weltraum. Auf dem viertägigen Flug
manövrierte der Kosmonaut „Sojus 3“ bis auf wenige
Meter an das unbemannte Raumschiff „Sojus 2“ heran.
Dieses war am 25. Oktober gestartet.
26. Oktober
Europa 1968 – Auf den europäischen Markt war im
Herbst 1968 die Kiwifrucht, auch neuseeländische
Stachelbeere genannt, neu ins Sortiment gekommen. Es
war durch den Ausbau des Luftfrachtsystems möglich
geworden, die vitaminreichen Früchte direkt aus
Neuseeland zu importieren. Dort hatte man vor kurzem
mit dem Anbau auf großen Plantagen begonnen.
27. Oktober
CSSR 1968 – In der Hauptstadt Prag hatte die
Nationalversammlung des Landes die Aufgliederung der
CSSR in einen tschechischen und einen slowakischen
Landesteil mit weitgehenden Vollmachten der
jeweiligen Organe beschlossen. Für die Außen- und
Verteidigungspolitik war die Zentralregierung
verantwortlich geblieben.
27. Oktober
Olympiade/Mexiko 1968 – In der Hauptstadt
Mexiko-Stadt waren die XIX. Olympischen Sommerspiele
mit einer Schlussfeier vor 80.000 Zuschauern im
ausverkauften Olympiastadion zu Ende gegangen. Die
Schlusszeremonie hatte sich zu einer Fiesta
mexikanischen Stils entwickelt. Tausende tanzten im
Stadion und auf den Straßen die ganz Nacht. Bei den
nicht mehr als gesamtdeutsche Mannschaft
angetretenen Sportlern hatte die Equipe der DDR im
Medaillenspiegel vor dem bundesdeutschen Team
gelegen.
28. Oktober
BRD/Spanien 1968 – Als erster demokratisch gewählter
Regierungschef Europas nach 1945 war Bundeskanzler
Kurt Georg Kiesinger zu einem offiziellen Besuch bei
der spanischen Regierung eingetroffen. Er war in der
Hauptstadt Madrid auch von Diktator Francisco Franco
Bahamonde empfangen worden.
28. Oktober
DDR 1968 – In der Hauptstadt Ost-Berlin waren Franz
und Florian Havemann, die Söhne des Dissidenten
Professor Robert Havemann, wegen ihrer Proteste
gegen die Besetzung der CSSR am 20. August zu 18
bzw. 14 Monaten Haft verurteilt worden. Der
18-jährige Franz an Häuserwände die Parole „Dubcek“
geschrieben. Der 16-jährige Florian hatte eine
CSSR-Fahne aus einem Wohnungsfenster gehängt.
28. Oktober
BRD/Justiz 1968 – Der Herausgeber des
Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, Rudolf Augstein,
hatte einen Prozess gegen Bundesfinanzminister Franz
Josef Strauß verloren. Der Bundesgerichtshof hatte
Augstein die Behauptung untersagt, dass Strauß ein
„der Korruption schuldiger Minister“ war. Diese
Behauptung war in einem „Spiegel“-Artikel vom April
1964 enthalten gewesen.
29. Oktober
Frankreich 1968 – Im Pariser Hotel „Drouot“ war eine
Haarlocke Napoléon Bonapartes für rund 885 DM
versteigert worden. Diese war ihm 1815 auf der Insel
Elba von einem Diener abgeschnitten worden.
30. Oktober
BRD 1968 – Der frühere Reichsrüstungsminister Albert
Speer hatte im Prozess gegen drei ehemalige
SS-Angehörige des Konzentrationslagers „Dora“ bei
Nordhausen (Thüringen) als Zeuge ausgesagt. Speer
hatte in dem Kriegsverbrechergefängnis von
Berlin-Spandau (West-Berlin) eine 20-jährige
Haftstrafe abgesessen. Er war 1966 entlassen worden.
30. Oktober
BRD/West-Berlin 1968 – In West-Berlin hatte der
Sonderausschuss des Bundestages für die
Strafrechtsreform die ersatzlose Streichung des
Paragraphen über die Bestrafung des Ehebruchs
einstimmig beschlossen. Die Abgeordneten hatten
erklärt, dass der Gesetzgeber die Ehe zwar nach wie
vor als tragende Grundlage der Gesellschaft
betrachte, die Bestrafung des Ehebruchs jedoch nicht
als „ehefördernd“ anzusehen war.
30. Oktober
USA/Film 1968 – In den USA hatte der Spielfilm „Der
Löwe im Winter“ Premiere gehabt.
31. Oktober
BRD/Justiz 1968 – Im Frankfurter Brandstifterprozess
gegen Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Horst Söhnlein
und Thorwald Proll waren die Angeklagten zu je drei
Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Sie waren für
schuldig befunden worden, am 2. April im Frankfurter
Kaufhaus Schneider Feuer gelegt zu haben. Unter den
Zuhörern im Gerichtssaal war es zu Tumulten
gekommen.
31. Oktober
USA/Vietnam 1968 – US-Präsident Lyndon B. Johnson
hatte die völlige Einstellung des Luftkriegs gegen
Nordvietnam angeordnet. Dadurch sollten den
Friedensverhandlungen in Paris neue Impulse gegeben
werden.
31. Oktober
China 1968 – Zum Abschluss einer fast dreiwöchigen
Tagung hatte das Zentralkomitee der Kommunistischen
Partei Chinas das Ende der Kulturrevolution
proklamiert. Weiterhin war Staatsoberhaupt Liu
Shaoqi offiziell aus der Partei ausgeschlossen und
seiner Ämter enthoben worden.
Oktober 1968 in den Nachrichten
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