November 1968 - Zunehmende Gewalt in der Welt, aber Ruhe in der CSSR

Kalender November 1968
Der „Große Bruder“ Sowjetunion hatte den fast abtrünnigen kleinen Bruder CSSR wieder fest im Griff. Mitte des Monats waren bei der Neuverteilung der Aufgaben ausschließlich moskautreue Politiker auf der Tagung des Zentralkomitees der KPC nun wieder in Schlüsselpositionen besetzt worden. Parteisekretär und Reformer Zdenek Mlynár war zurückgetreten. Und der US-Geheimdienst ließ verlauten, dass die sowjetischen Truppen in der CSSR bis auf drei Divisionen mit einer Gesamtstärke von 45.000 bis 50.000 Mann abgezogen worden waren. Beim Einmarsch am 20. August waren es mindestens 17 Divisionen der Warschauer-Pakt-Staaten gewesen. In der CSSR war es also wieder „ruhig“ geworden. Dafür gab es Unruhe beispielsweise in Frankreich. Dort hatten sechs französische Präfekten mit der Post Sprengstoffpakete erhalten, in denen jedoch der Zünder fehlte. Der Schrecken war aber nicht minder groß. Die beigefügten Flugblätter waren überschrieben mit „Steuerreform oder es knallt“. Die verantwortliche Gruppe nannte sich „Organisation der Betriebsinhaber“. Dagegen hatten es ein Regierungsgegner in Pakistan gleich ohne Vorwarnung ernst gemeint. Glücklicherweise vergeblich. Staatspräsident Mohammed Ayub Khan war in Peshawar einem Attentat unverletzt entgangen. Der jugendliche Regierungsgegner hatte zwei Schüsse auf Ayub Khan abgefeuert. Er wurde verhaftet. Dessen ungeachtet gab es Jubel bei den Popmusik-Fans. Die Doppel-Langspielplatte „White Album“ von „The Beatles“ war in der BRD auf den Markt gekommen.


Wichtige Ereignisse im November 1968

1. November
BRD/West-Berlin 1968 – In West-Berlin hatten Vorstand, Parteirat und Kontrollkommission Bundesjustizminister Gustav Heinemann als Kandidaten für die Wahl zum Bundespräsidenten nominiert. Der Amtsinhaber Heinrich Lübke hatte zum 30. Juni 1969 seinen Rücktritt angekündigt.
1. November
BRD 1968 – In der bayerischen Hauptstadt München war die Fusion der Bölkow GmbH und der Messerschmitt-Werke Flugzeug Union Süd GmbH bekanntgegeben worden. Die Messerschmitt-Bölkow GmbH war somit mit etwa 12.300 Beschäftigten das größte bundesdeutsche Luft- und Raumfahrtunternehmen.
1. November
BRD 1968 – In der ganzen Bundesrepublik wurde dieser Novembertag mit Mittagstemperaturen bis zu 25 Grad im Schatten der bislang wärmste des Jahrhunderts. Zuletzt gab es ähnlich hohe Temperaturen am 1. November 1899.
2. November
BRD 1968 – In Dortmund (Nordrhein-Westfalen) hatten die DKP, die Deutsche Friedensunion (DFU), der Bund der Deutschen (BDD) und weitere linke Gruppierungen eine gemeinsame Kandidatenliste für die 1969 anstehende Bundestagswahl aufgestellt. Das Wahlbündnis hoffte, auf diese Art mehr als 5 Prozent der Stimmen und damit den notwendigen Mindestanteil für einen Einzug in den Bundestag zu schaffen.
3. November
Griechenland 1968 – In der Hauptstadt Athen war die Beisetzung des am 1. November verstorbenen ehemaligen Ministerpräsidenten Georgios Papandreou zu einer Demonstration gegen die griechische Militärregierung genutzt worden. Etwa 50.000 Menschen hatten die Rückkehr zur Demokratie gefordert.
3. November
Europa 1968 – In weiten Teilen Europas hatten schwere Unwetter und sintflutartige Regenfälle große Schäden verursacht. Allein in Italien waren 91 Menschen dadurch ums Leben gekommen.
3. November
Automobilrennsport 1968 – In Mexiko-Stadt hatte der Brite Graham Hill das Autorennen um den Großen Preis von Mexiko gewonnen. Damit war er Formel-I-Weltmeister geworden.
4. November
West-Berlin 1968 – Bei schweren Auseinandersetzungen in West-Berlin waren 108 Polizisten und etwa 30 Demonstranten verletzt worden. Die Kundgebung vor dem Landgericht Charlottenburg war zunächst friedlich verlaufen. Die Teilnehmer hatten ihre Sympathie mit dem Rechtsanwalt Horst Mahler bekundet. Gegen ihn hatte die Staatsanwaltschaft Antrag auf Berufsverbot wegen Teilnahme an einer gewalttätigen Demonstration am 11. April gestellt. Mahler wurde vom Ehrengericht der Anwaltsvereinigung freigesprochen.
4. November
Jordanien 1968 – In der Hauptstadt Amman war die Regierung mit Panzern und starkem Polizeiaufgebot gegen eine Demonstration vorgegangen, an der mehr als 10.000 Anhänger der palästinensischen Guerilla-Organisation „Al Nasr“ teilnahmen. Der Protest richtete sich gegen König Hussein II.
4. November
BRD/Literatur 1968 – In der Bundesrepublik war der Roman „Krebsstation“ des sowjetischen Schriftstellers Alexandr I. Solschenizyn zum Bestseller geworden. Er hatte Platz sechs der „Spiegel“-Bestsellerliste für Belletristik erreicht.
5. November
USA 1968 – Der Republikaner Richard M. Nixon war zum 37. Präsidenten der USA gewählt worden. Er hatte mit 43,4 Prozent der abgegebenen Stimmen Hubert H. Humphrey knapp besiegt. Dieser hatte 42,7 Prozent der Stimmen erreicht.
5. November
USA 1968 – In New York war die 43-jährige Demokratin Shirley Chrisholm bei den Wahlen zum US-amerikanischen Repräsentantenhaus gewählt worden. In diesem Parlament war sie damit die erste farbige Abgeordnete.
6. November
BRD 1968 – Einer Untersuchung der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung in Nürnberg waren fast 50 Prozent aller Arbeitslosen älter als 55 Jahre. Vor einem Jahr waren es nur knapp 30 Prozent gewesen.
6. November
Schach 1968 – Bei der Schacholympiade in Lugano (Schweiz) hatte die Bundesrepublik ein Remis gegen Mannschaftsweltmeister UdSSR erreicht.
7. November
BRD/West-Berlin 1968 – Die 29-jährige Beate Klarsfeld hatte auf dem CDU-Parteitag, der vom 4. bis 7. November tagte, Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger geohrfeigt. Damit hatte sie auf seine Nazi-Vergangenheit hinweisen wollen.
7. November
Frankreich 1968 – In Paris hatte Francois Mitterrand sein Amt als Vorsitzender der Föderation der demokratischen und sozialistischen Linken niedergelegt. Er hatte es am 9. Dezember 1965 übernommen. Mitterrand hatte den Zusammenschluss der Föderation zu einer Gesamtpartei gefordert.
7. November
Fußball 1968 – In Rio de Janeiro (Brasilien) hatte Fußball-Nationalmannschaft Brasiliens 2:1 gegen eine Weltelf gewonnen, in der auch die bundesdeutschen Spieler Franz Beckenbauer, Wolfgang Overath und Willi Schulz mitspielten.
8. November
BRD/USA 1968 – Wegen kursierender Gerüchte über eine bevorstehende Aufwertung der DM waren Hunderte Millionen US-Dollar in die Bundesrepublik geflossen.
8. November
USA 1968 – Von Kap Kennedy aus war der US-amerikanische Forschungssatellit „Pioneer 9“ gestartet worden. Er sollte Messdaten über die Sonnenstrahlung liefern.
8. November
Großbritannien 1968 – In Torquay in Südwestengland war der Anführer der legendären „Posträuber“, Bruce Reynolds, verhaftet worden.
9. November
BRD/Rhodesien 1968 – Die Bundesregierung war einem Beschluss des UN-Sicherheitsrates vom 29. Mai gefolgt, gegen Rhodesien Wirtschaftssanktionen zu verhängen. Sie untersagte jeglichen Warenverkehr mit dem Land.
9. November
Polen 1968 – Der 55-jährige marxistische Philosoph Adam Schaff war in Warschau wegen angeblich „revisionistischer Haltung“ aus dem Zentralkomitee der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei ausgeschlossen worden. Er hatte im März Verständnis gezeigt für die Forderungen demonstrierender Studenten.
9. November
BRD 1968 – Im Württembergischen Staatstheater Stuttgart war die Revue „Toller“ von Tankred Dorst zur Uraufführung gelangt. Sie war unter der Regie von Peter Palitzsch entstanden. Das Bühnenbild schuf Wilfried Minks.
Alte Zeitungen
10. November
Pakistan 1968 – Staatspräsident Mohammed Ayub Khan war in Peshawar unverletzt einem Attentat entgangen. Ein jugendlicher Regierungsgegner hatte zwei Schüsse auf Ayub Khan abgefeuert. Er wurde verhaftet.
11. November
Frankreich 1968 – Sechs französische Präfekten hatten mit der Post Sprengstoffpakete erhalten, in denen jedoch der Zünder gefehlt hatte. Die beigefügten Flugblätter waren überschrieben mit „Steuerreform oder es knallt“. Die verantwortliche Gruppe nannte sich „Organisation der Betriebsinhaber“.
11. November
West-Berlin/Musik 1968 – In West-Berlin endeten die Jazztage, die am 7. November begonnen hatten. Dem Publikum waren internationale Spitzenmusiker präsentiert worden.
12. November
CSSR 1968 – Die tschechoslowakische Regierung machte ihren Bürgern Reisen ins westliche Ausland mit einer Vielzahl von Kontrollen, Genehmigungen und Bescheinigungen besonders schwer. Zur Aufnahme einer Arbeit oder eines Studiums im Westen war die Ausreise völlig verweigert worden.
12. November
BRD 1968 – Seit Tagen hatten die bundesdeutschen Fluglotsen mit ihrem „Dienst nach Vorschrift“ für Abflugverspätungen von bis zu zwei Stunden gesorgt. Sie hatten damit Gehaltserhöhungen und Bezahlung nach Leistung gefordert.
13. November
BRD 1968 – Der Deutsche Bundestag hatte einen Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Selbstmord- und Spionagefälle vom Oktober eingesetzt.
13. November
Österreich/BRD 1968 – Durch einen einstimmigen Beschluss hatte der Nationalrat in Wien das aktive Wahlalter auf 19 und das passive auf 25 Jahre herabgesetzt. In der Bundesrepublik hatten Pläne bestanden, junge Bürger mit 18 Jahren erstmals wählen zu lassen.
13. November
Pakistan 1968 – Wegen Unruhestiftung hatte die Regierung den früheren Außenminister Zulfikar Ali-Khan Bhutto in der Hauptstadt Lahore verhaften lassen.
14. November
International 1968 – Auf der dritten Europäischen Weltraumkonferenz in Bonn, die am 12. November begonnen hatte, war die Errichtung einer europäischen Weltraumorganisation nach dem Vorbild der US-amerikanischen Weltraumbehörde NASA beschlossen worden.
14. November
BRD 1968 – In der Nähe von Osnabrück (Niedersachsen) hatte Bundesverkehrsminister Georg Leber das letzte Teilstück der Autobahn „Hansalinie“ dem Verkehr übergeben.
15. November
BRD 1968 – In Bonn hatten CDU und CSU Bundesverteidigungsminister Gerhard Schröder (CDU) als Gegenkandidaten zu Bundesjustizminister Gustav Heinemann (SPD) für die Wahl zum Bundespräsidenten aufgestellt.
15. November
International 1968 – In der britischen Hauptstadt London war die 18-jährige Penelope Plummer aus Sydney (Australien) zur „Miss World 1968“ gewählt worden.
15. November
West-Berlin 1968 – Im Berliner Schillertheater wurde das Stück „Erschwerte Möglichkeiten der Konzentration“ von Václav Havel erstmals in deutscher Sprache aufgeführt. Es war das dritte Bühnenstück des 32-jährigen tschechischen Schriftstellers.
16. November
NATO 1968 – Auf seiner Jahrestagung in Brüssel hatte der Ministerrat des Nordatlantikpaktes (NATO) den Einmarsch von fünf Warschauer-Pakt-Staaten in die CSSR am 20. August verurteilt und zu erkennen gegeben, dass die NATO eine Besetzung Jugoslawiens nicht hinnehmen würde.
16. November
Polen 1968 – In der Hauptstadt Warschau hatte der V. Parteitag der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei ein neues Zentralkomitee gewählt. Erneut war Wladislaw Gomulka Erster Sekretär geworden.
16. November
Raumfahrt 1968 – Die Sowjetunion hatte die bislang größte Raumstation der Welt in eine Erdumlaufbahn gebracht. Der Satellit hatte eine Nutzlast von 17 Tonnen und die Bezeichnung „Proton 4“.
16. November
Frankreich 1968 – In der Pariser Comédie de Champs-Elysées war das Schauspiel „Le Boulanger, la Boulangère et le petit Mitron“ (Der Bäcker, die Bäckerin und der kleine Lehrling) von Jean Anouilh zur Uraufführung gelangt.
17. November
CSSR 1968 – In Prag waren bei der Neuverteilung der Aufgaben moskautreue Politiker auf der Tagung des Zentralkomitees der KPC (14. Bis 17. November) nun wieder in Schlüsselpositionen besetzt worden. Parteisekretär und Reformer Zdenek Mlynár war zurückgetreten.
17. November
Raumfahrt 1968 – Mit der Landung von „Sonde 6“ war das jüngste, auf den Mond gerichtete Raumfahrtunternehmen der UdSSR erfolgreich zu Ende gegangen.
17. November
USA 1968 – In New York hatte im Imperial Theatre die Uraufführung des Musicals „Zorba“ stattgefunden. In der Hauptrolle war Anthony Quinn zu sehen. Die Inszenierung war nach dem Roman von Nikos Kasantzakis „Alexis Sorbas“ entstanden.
18. November
BRD 1968 – Im Kernkraftwerk Lingen an der Ems (Niedersachsen) war mit einer Zeremonie, bei der ein goldener Schlüssel den Besitzer gewechselt hatte, der Anschluss Norddeutschlands an das Atomstromnetz gefeiert worden.
18. November
Frankreich/Literatur 1968 – In Paris war der 45-jährige Schriftsteller Bernard Clavel für seinen realistischen Roman „Les Fruits de l’Hiver“ (Die Früchte des Winters) mit dem bedeutenden Literaturpreis (Prix Goncourt) auszeichnet worden.
19. November
BRD 1968 – Auf einer Delegiertenkonferenz in Hannover (Niedersachsen), die vom 17. Bis 19. November stattgefunden hatte, wählte nach mehrmonatigen Auseinandersetzungen der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) einen vorläufigen Bundesvorstand für ein halbes Jahr.
19. November
Mali 1968 – Staats- und Regierungschef Modibo Keita war von der Armee gestürzt worden. Die Macht in der westafrikanischen Republik hatte ein Militärkomitee unter Führung von Moussa Traore übernommen.
19. November
Großbritannien 1968 – Das künftige Flaggschiff der britischen Cunard-Reederei in Southampton hatte die erste Fahrt mit eigener Maschinenkraft vor dem Dock der schottischen Werft John Brown Engineering unternommen. Die Baukosten des 65.000 Tonnen großen Passagierschiff-Neubaus „Queen Elizabeth 2“ wurden auf umgerechnet 300 Millionen DM beziffert.
20. November
BRD/International 1968 – In der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn hatten die Notenbankpräsidenten und Fachminister der sogenannten „Zehnergruppe“ (Belgien, BRD, Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Niederlande, Schweden, USA) die durch den Verfall des französischen Franc ausgelöste internationale Währungskrise erörtert. Die Börsen in Frankreich, Großbritannien und der BRD waren für drei Tage geschlossen, um Devisenspekulationen zu verhindern.
20. November
BRD 1968 – Die Reifenindustrie hatte erstmals für die Winterperiode 1968/69 mit Spikes versehene Gürtelreifen angeboten. Diese waren für Geschwindigkeit bis 180 km/h zugelassen. Der sogenannte M-&-S-Reifen hatte 100 über die ganze Lauffläche verteilte Spikes, die die Fahrtüchtigkeit des Wagens bei Schnee und Eis erheblich verbesserten.
20. November
USA 1968 – In einer Kohlengrube bei Mannington im US-Bundesstaat West Virginia waren durch eine Serie von Schlagwetterexplosionen mindestens 78 Bergleute ums Leben gekommen. Dichte, giftige Rauchschwaden hatten Rettungsarbeiten fast unmöglich gemacht.
21. November
International 1968 – In der ungarischen Hauptstadt hatte die Vorbereitungskommission für das geplante Welttreffen kommunistischer Parteien eine Beratung abgehalten und den Termin für das Ereignis auf den Mai 1968 in Moskau verschoben.
21. November
BRD 1968 – In der bayerischen Landeshauptstadt war der erste deutsche Satellit fertiggestellt worden. Gebaut wurde „Heos A“ von den Junkers Flugzeug- und Motorenwerken, um exaktere Messungen über das interplanetare Magnetfeld vorzunehmen.
22. November
Israel 1968 – Ein Sprengstoffanschlag im Herzen von Jerusalem hatte zehn Todesopfer und rund Verletzte gefordert. Die Bombe mit ungefähr 200 kg Sprengstoff war in einem geparkten Auto versteckt gewesen. Von der Polizei waren etwa 500 Araber verhaftet worden.
22. November
USA 1968 – In Houston (US-Bundesstaat Texas) war dem 47-jährigen Everett Thomas zum zweiten Mal ein Herz eingepflanzt worden, nachdem sein Körper das am 3. Mai transplantierte Herz abzustoßen begonnen hatte. Thomas, nach dem Südafrikaner Philip Blaiberg der Patient, der bisher am längsten mit einem fremden Herzen lebte, war am 24. November an den Folgen der Operation gestorben.
22. November
Japan/USA 1968 – Wie durch ein Wunder waren alle 107 Insassen einer Boeing 707 der Japan Airlines unverletzt geblieben, als ihr Flugzeug, von Tokio kommend, im Nebel die Landebahn von San Francisco (US-Bundesstaat Kalifornien) verfehlt hatte und auf dem Meer aufgesetzt hatte.
22. November
BRD/Musik 1968 – In der Bundesrepublik war die Doppel-Langspielplatte „White Album“ von „The Beatles“ veröffentlicht worden.
23. November
Frankreich/International 1968 – Der französische Staatspräsident Charles de Gaulle hatte trotz entsprechenden Drucks zum Abschluss der Währungskonferenz des sogenannten Zehnerklubs in Bonn (20. bis 22. November) beschlossen, den Franc nicht abzuwerten.
23. November
BRD 1968 – In der Bundesrepublik hatten rund 60.000 geistig behinderte Kinder und Jugendliche auf eine ihren Möglichkeiten und Bedürfnissen angepasste Hilfe und Bildungsmöglichkeiten gewartet. Diese Zahl hatte die Bundesvereinigung „Lebenshilfe für geistig Behinderte“ aus Anlass ihres zehnjährigen Bestehens genannt.
23. November
West-Berlin 1968 – Im West-Berliner Kino „Royal Palast“ lief die Roman-Verfilmung „Doktor Schiwago“ seit zwei Jahren ununterbrochen.
23. November
Fußball 1968 – Die bundesdeutsche Nationalmannschaft hatte in Nikosia (Zypern) nur mit Mühe gegen den Außenseiter Zypern in einem Qualifikationsspiel zur Fußballweltmeisterschaft 1970 in Mexiko gewonnen. Erst in der 91. Minute hatte Mittelstürmer Gerd Müller das entscheidende 1:0 geschossen.
24. November
Griechenland 1968 – Nach massiven internationalen Protesten war das Todesurteil vom 17. November gegen Alexandros Panagulis, der am 13. August ein spektakuläres Attentat auf Ministerpräsidenten Georgios Papadopoulos verübte, nicht vollstreckt worden.
24. November
Sowjetunion 1968 – Für die Erzählung „Wirf die Fesseln ab, Gulsary“ hatte der kirgisische Schriftsteller Tschingis Aitmatow den Staatspreis der Sowjetunion für Literatur erhalten. Der Roman schildert realistisch Aspekte des Lebens in einer Kolchose.
25. November
BRD 1968 – Das Bundeskabinett in Bonn hatte die Erhöhung des Weihnachtsgeldes für Beamte von 33,3 auf 40 Prozent eines Monatsgehalts beschlossen. Es gab um diese Gewerkschaftsforderung wochenlange, zum Teil heftige Auseinandersetzungen mit Bummelstreiks in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes.
25. November
Ägypten 1968 – Die Regierung hatte nach Studentenunruhen in Alexandria die Schließung sämtlicher Hochschulen des Landes auf unbestimmte Zeit beschlossen.
25. November
Frankreich 1968 – Frankreich hatte zum zweiten Mal in diesem Jahr die Devisenzwangswirtschaft eingeführt. Die Freiheit der Franzosen, ihr Geld und Kapital ins Ausland zu bringen, war damit wie im Mai wiederum drastisch beschnitten worden.
26. November
West-Berlin 1968 – Der 24-jährige Karl-Heinz Pawla, ein ehemaliger Student aus dem Kreis der „Kommune I“, war zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden, weil er in einer Gerichtsverhandlung den Vorsitzenden als „Schleimscheißer“ bezeichnet hatte. Pawla war bereits am 6. September zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt worden. Er hatte in einem anderen Verfahren im Gerichtssaal seine Notdurft verrichtet und Gerichtsakten als Toilettenpapier zweckentfremdet.
27. November
BRD 1968 – Unter Mitwirkung der Bundesregierung hatten 19 Bergwerksunternehmen die Holdinggesellschaft Ruhrkohle AG mit Sitz in Essen (Nordrhein-Westfalen) gegründet, um den Ruhrbergbau aus seiner Krise herauzuführen.
27. November
BRD 1968 – Der Bundestag in Bonn hatte das Beförderungsgesetz, den Kernpunkt des sogenannten Leber-Plans, verabschiedet. Es sah Abgaben für LKW-Transporte vor und sollte damit zur Erhöhung der Attraktivität des Bahngüterverkehrs beitragen.
27. November
Vietnam 1968 – Die südvietnamesische Regierung hatte sich entschlossen, doch eine Delegation zu den Friedenverhandlungen nach Paris zu entsenden. Diese Delegation sollte von Vizepräsidenten Nguyen Cao Ky angeführt werden.
27. November
International 1968 – Als erste Nuklearmacht hatte Großbritannien in Moskau und Washington die Ratifikationsurkunden zum Vertrag für die Nichterweiterung von Kernwaffen vom 1. Juli hinterlegt.
27. November
Japan 1968 – Mit der Wiederwahl des japanischen Ministerpräsidenten Eisaku Sato zum Vorsitzenden der regierenden Liberaldemokratischen Partei war eine Regierungskrise in Japan abgewendet worden, bei der Partei- und Regierungsvorsitz traditionell gekoppelt waren. Sato war seit 1964 im Amt.
27. November
BRD/International 1968 – Zu Beginn der ersten internationalen Mitbestimmungskonferenz der Gewerkschaften, die in Frankfurt am Main von der „Internationalen Föderation von Chemie- und Fabrikarbeiterverbänden“ veranstaltet worden war, hatten Gewerkschaftssprecher eine Ergänzung der politischen Demokratie durch Wirtschaftsdemokratie gefordert. Eine internationale Koordination des Kampfes um Mitbestimmung in den Betrieben wurde angestrebt.
28. November
BRD 1968 – An der Düsseldorfer Kunstakademie war es zu Auseinandersetzungen um die Lehrtätigkeit von Joseph Beuys gekommen. Der international renommierte Künstler hatte sich für die Mitbestimmungsforderungen der Studenten eingesetzt.
29. November
BRD 1968 – Bundesverteidigungsminister Gerhard Schröder (CDU) hatte vor dem Bundestag in Bonn eine bessere Ausrüstung der Bundeswehr nach den Ereignissen in der CSSR gefordert.
29. November
BRD 1968 – Die Kultusminister der Bundesländer hatten in West-Berlin eine Neuordnung des Berufungsverfahrens für Professoren beschlossen. Künftig musste es für Lehrstühle eine öffentliche Ausschreibung geben.
30. November
Sowjetunion/CSSR 1968 – Die sowjetischen Truppen in der CSSR waren bis auf drei Divisionen mit einer Gesamtstärke von 45.000 bis 50.000 Mann abgezogen worden, laut Informationen des US-Geheimdienstes. Zu dem Einmarsch am 20. August waren mindestens 17 Divisionen der Warschauer-Pakt-Staaten angetreten.
30. November
Weltraum 1968 – Der Start der ersten europäischen Trägerrakete „Europa 1“ vom Versuchsgelände Woomera (Australien) war ein Fehlschlag geworden.
30. November
USA 1968 – Die Millionenmetropole New York war durch einen Streik der 2000 Beschäftigten der Elektrizitätsgesellschaft für höhere Löhne spürbar gelähmt worden.
30. November
BRD 1968 – An der von der ARD ausgestrahlten Fernsehlotterie „Ein Platz an der Sonne für jung und alt“ hatten sich 11,7 Millionen Menschen beteiligt. Sie brachten insgesamt 58,7 Millionen DM zugunsten wohltätiger Zwecke auf.

November 1968 in den Nachrichten

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